Das Gesetz der unbeabsichtigten Folgen (Unter dem Hügel - Teil 3)
Kurzbeschreibung
Unter dem Hügel schützt der Tod nicht davor, Fehler zu machen. - Zeitrahmen: Diese Geschichte spielt nach der Episode "Der Hinterhalt (The Greatest Enemy)".
GeschichteDrama / P18 / Gen
Guy of Gisburne
Robin of Loxley / Robert of Huntingdon
07.07.2022
07.07.2022
20
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07.07.2022
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Der Wind brachte mächtige Eichen, hochgewachsene Eschen und Ulmen und schlanke Birken zum Rauschen, während das Sonnenlicht den breiten Strom in ein glitzerndes Band verwandelte. Robin wusste sofort, dass er auf den Wald von Sherwood blickte, darüber musste er nicht nachdenken. Er war sich sicher, er würde nie mehr als einen einzigen Blick benötigen, um diesen Wald zu erkennen. Er hatte schließlich lange genug dort gelebt, daher kannte er seine Geheimnisse, aber auch die Überraschungen, die er einem bescheren konnte. Aber was er immer schon an Sherwood geliebt und bewundert hatte, war die Fülle an Leben, die unter diesen Bäumen gedieh und die Stärke, die dieser Wald als Ganzes vermittelte. Eine Stärke, von der er und seine Freunde immer hatten profitieren können.
Aber darüber hinaus hatte Sherwood immer schon als Zuflucht für Vertriebene und Verfolgte, für Gesetzlose, Vogelfreie und Verbrecher gedient. Aus diesem Grund war Robin ja selbst ursprünglich hierhergekommen und hatte auch den anderen dazu geraten. Er hatte das auch nie bereut, denn er hatte sich lange dort verstecken können und dabei sogar ganz gut gelebt. Bis zu seinem Tod. An dem Tag hatte ihn auch sein Wissen über Sherwood nicht mehr retten können.
In der letzten Zeit hatte Robin nicht oft Gelegenheit gehabt, hierherzukommen. Daher freute er sich schon sehr darauf, seine Freunde wiederzusehen. Er freute sich auch darauf, sich in den nächsten Tagen öfter in Sherwood aufhalten zu können, zumindest in seinen Visionen. Daran könnte sich nur dann etwas ändern, wenn es erneut zu einem größeren Unglück in einem der menschlichen Dörfer käme. Aber das hoffte er aus verschiedenen Gründen nicht.
Dieses Mal hatte er sich vorgenommen, sich Zeit zu lassen und sich den Wald in aller Ruhe anzusehen. Inzwischen hatte er festgestellt, dass ihm seine Visionen die Möglichkeit verschafften, Sherwood auf eine Art zu betrachten, wie er es in seinem Leben in der Menschenwelt niemals hätte tun können. Er konnte den Wald überfliegen und ihn von oben betrachten, ganz so, als wäre er ein Vogel. Auf diese Weise bewegte er sich von Dorf zu Dorf, von Erhebung zu Erhebung, von Fluss zu Fluss, von den Rändern des Waldes bis zu seinem Herzen und wieder zurück.
Aber während er sich noch am Anblick Sherwoods erfreute, verspürte er auf einmal etwas, aber er wurde sich nicht sofort klar darüber, um was es sich handelte. Es dauerte eine geraume Zeit, bis er erkannte, dass er hier eine Leere verspürte, die es eigentlich nicht geben durfte. Aber auf einmal war er sich sicher, im Wald fehle etwas, das unbedingt hierhergehörte. Trotzdem kam er nicht darauf, was das sein könnte. Er konnte sich in diesem Moment absolut nicht vorstellen, was ihn derart beunruhigte. Und er war auf jeden Fall beunruhigt, das konnte er nun nicht mehr leugnen, auch wenn ihm das zu Beginn nicht klar geworden war. Er konnte das Gefühl nicht mehr abschütteln, dass der Wald leer wäre und das gefiel ihm überhaupt nicht. Daher zerbrach er sich den Kopf darüber, was hinter diesem Gefühl steckte. Was mochte das bedeuten?
Voller Unruhe begann er damit, einen Blick auf die Dörfer zu werfen, die in Sherwood lagen, aber dort ihm fiel nichts auf, dass ihm ungewöhnlich oder fremd vorkam. Die Menschen gingen ganz offensichtlich ihren üblichen Tätigkeiten nach, sie arbeiteten auf den Felder, sie kümmerten sich um die Tiere, sie führten Reparaturen aus und sie handelten und feilschten. Auf den Straßen waren Kaufleute und Handwerker unterwegs, ebenso wie die Soldaten des Sheriffs. Einmal glaubte Robin sogar, er habe Gisburne von Nottingham weggaloppieren sehen. Aber das war jetzt nicht wichtig für ihn.
Erst nach und nach wurde ihm bewusst, was er nicht zu sehen bekam. Inzwischen hatte er bestimmt den größten Teil des Waldes überflogen, aber er hatte nirgendswo auch nur eine einzige Spur von den Gesetzlosen entdecken können. Natürlich war es nicht ausgeschlossen, dass sie sich dort aufhielten, wo er nicht nachgesehen hatte, aber irgendwie glaubte er das nicht. Er hatte an allen Orten gesucht, an denen sie sich normalerweise aufhielten, danach an denen, an denen sie sich seltener aufhielten und dann auch an denen, zu denen sie sich noch nie begeben hatten, die sie aber durchaus hätten erreichen können. Jetzt waren nur noch die Teile des Waldes übrig, die ihnen eigentlich nicht zugänglich waren. Die ganze Angelegenheit kam ihm äußerst seltsam vor.
Aus diesem Grund beschloss er jetzt, gezielter nach seinen Freunden zu suchen. Dabei konzentrierte er sich als erstes auf Much, denn in letzter Zeit hatte er vor allem seinen Bruder beobachtet. Dabei war ihm dann aufgefallen, dass dieser sich immer noch schwertat als Gesetzloser im Wald zu leben. Daher war es nicht verwunderlich, dass er sehr interessiert daran war zu erfahren, wie es ihm ergangen war. Aber jetzt musste er feststellen, dass er sich noch so sehr konzentrieren konnte, er fand einfach keine Spur von ihm. War es vielleicht möglich, dass er sich nicht in Sherwood aufhielt? Robin hatte den Wald ja auch selbst schon mal für eine längere Reise verlassen. Und wenn die Gesetzlosen so etwas jetzt auch wieder getan hatten, dann war er sich nicht sicher, ob er Much noch finden konnte. Vor allem, wenn er sich tatsächlich ziemlich weit weg befand.
Daher versuchte er als nächstes, Marion zu finden, aber damit hatte er auch keinen Erfolg. Genauso erfolglos war er auch bei seiner Suche nach dem neuen Anführer der Gesetzlosen, ebenso wie bei John oder Will. An diesem Punkt überkam Robin ein starkes Gefühl der Verzweiflung. Er hatte keine Idee, wo sie alle sein könnten. War es tatsächlich möglich, dass sie Sherwood verlassen hatten?
Schließlich kam ihm ein Gedanke. Sollten sich die Gesetzlosen wirklich auf eine längere Reise begeben haben, dann bestand durchaus die Möglichkeit, dass Tuck nicht mitgegangen war. Weite Strecken zu Fuß zurückzulegen war nicht wirklich sein Ding. Aus diesem Grund konzentrierte Robin sich jetzt ganz auf den Mönch.
Für ihn war es dann eine sehr große Überraschung, als seine Vision ihn nach Nottingham brachte und zwar direkt zur Burg. Robin rann ein kalter Schauder den Rücken hinunter.
Aber darüber hinaus hatte Sherwood immer schon als Zuflucht für Vertriebene und Verfolgte, für Gesetzlose, Vogelfreie und Verbrecher gedient. Aus diesem Grund war Robin ja selbst ursprünglich hierhergekommen und hatte auch den anderen dazu geraten. Er hatte das auch nie bereut, denn er hatte sich lange dort verstecken können und dabei sogar ganz gut gelebt. Bis zu seinem Tod. An dem Tag hatte ihn auch sein Wissen über Sherwood nicht mehr retten können.
In der letzten Zeit hatte Robin nicht oft Gelegenheit gehabt, hierherzukommen. Daher freute er sich schon sehr darauf, seine Freunde wiederzusehen. Er freute sich auch darauf, sich in den nächsten Tagen öfter in Sherwood aufhalten zu können, zumindest in seinen Visionen. Daran könnte sich nur dann etwas ändern, wenn es erneut zu einem größeren Unglück in einem der menschlichen Dörfer käme. Aber das hoffte er aus verschiedenen Gründen nicht.
Dieses Mal hatte er sich vorgenommen, sich Zeit zu lassen und sich den Wald in aller Ruhe anzusehen. Inzwischen hatte er festgestellt, dass ihm seine Visionen die Möglichkeit verschafften, Sherwood auf eine Art zu betrachten, wie er es in seinem Leben in der Menschenwelt niemals hätte tun können. Er konnte den Wald überfliegen und ihn von oben betrachten, ganz so, als wäre er ein Vogel. Auf diese Weise bewegte er sich von Dorf zu Dorf, von Erhebung zu Erhebung, von Fluss zu Fluss, von den Rändern des Waldes bis zu seinem Herzen und wieder zurück.
Aber während er sich noch am Anblick Sherwoods erfreute, verspürte er auf einmal etwas, aber er wurde sich nicht sofort klar darüber, um was es sich handelte. Es dauerte eine geraume Zeit, bis er erkannte, dass er hier eine Leere verspürte, die es eigentlich nicht geben durfte. Aber auf einmal war er sich sicher, im Wald fehle etwas, das unbedingt hierhergehörte. Trotzdem kam er nicht darauf, was das sein könnte. Er konnte sich in diesem Moment absolut nicht vorstellen, was ihn derart beunruhigte. Und er war auf jeden Fall beunruhigt, das konnte er nun nicht mehr leugnen, auch wenn ihm das zu Beginn nicht klar geworden war. Er konnte das Gefühl nicht mehr abschütteln, dass der Wald leer wäre und das gefiel ihm überhaupt nicht. Daher zerbrach er sich den Kopf darüber, was hinter diesem Gefühl steckte. Was mochte das bedeuten?
Voller Unruhe begann er damit, einen Blick auf die Dörfer zu werfen, die in Sherwood lagen, aber dort ihm fiel nichts auf, dass ihm ungewöhnlich oder fremd vorkam. Die Menschen gingen ganz offensichtlich ihren üblichen Tätigkeiten nach, sie arbeiteten auf den Felder, sie kümmerten sich um die Tiere, sie führten Reparaturen aus und sie handelten und feilschten. Auf den Straßen waren Kaufleute und Handwerker unterwegs, ebenso wie die Soldaten des Sheriffs. Einmal glaubte Robin sogar, er habe Gisburne von Nottingham weggaloppieren sehen. Aber das war jetzt nicht wichtig für ihn.
Erst nach und nach wurde ihm bewusst, was er nicht zu sehen bekam. Inzwischen hatte er bestimmt den größten Teil des Waldes überflogen, aber er hatte nirgendswo auch nur eine einzige Spur von den Gesetzlosen entdecken können. Natürlich war es nicht ausgeschlossen, dass sie sich dort aufhielten, wo er nicht nachgesehen hatte, aber irgendwie glaubte er das nicht. Er hatte an allen Orten gesucht, an denen sie sich normalerweise aufhielten, danach an denen, an denen sie sich seltener aufhielten und dann auch an denen, zu denen sie sich noch nie begeben hatten, die sie aber durchaus hätten erreichen können. Jetzt waren nur noch die Teile des Waldes übrig, die ihnen eigentlich nicht zugänglich waren. Die ganze Angelegenheit kam ihm äußerst seltsam vor.
Aus diesem Grund beschloss er jetzt, gezielter nach seinen Freunden zu suchen. Dabei konzentrierte er sich als erstes auf Much, denn in letzter Zeit hatte er vor allem seinen Bruder beobachtet. Dabei war ihm dann aufgefallen, dass dieser sich immer noch schwertat als Gesetzloser im Wald zu leben. Daher war es nicht verwunderlich, dass er sehr interessiert daran war zu erfahren, wie es ihm ergangen war. Aber jetzt musste er feststellen, dass er sich noch so sehr konzentrieren konnte, er fand einfach keine Spur von ihm. War es vielleicht möglich, dass er sich nicht in Sherwood aufhielt? Robin hatte den Wald ja auch selbst schon mal für eine längere Reise verlassen. Und wenn die Gesetzlosen so etwas jetzt auch wieder getan hatten, dann war er sich nicht sicher, ob er Much noch finden konnte. Vor allem, wenn er sich tatsächlich ziemlich weit weg befand.
Daher versuchte er als nächstes, Marion zu finden, aber damit hatte er auch keinen Erfolg. Genauso erfolglos war er auch bei seiner Suche nach dem neuen Anführer der Gesetzlosen, ebenso wie bei John oder Will. An diesem Punkt überkam Robin ein starkes Gefühl der Verzweiflung. Er hatte keine Idee, wo sie alle sein könnten. War es tatsächlich möglich, dass sie Sherwood verlassen hatten?
Schließlich kam ihm ein Gedanke. Sollten sich die Gesetzlosen wirklich auf eine längere Reise begeben haben, dann bestand durchaus die Möglichkeit, dass Tuck nicht mitgegangen war. Weite Strecken zu Fuß zurückzulegen war nicht wirklich sein Ding. Aus diesem Grund konzentrierte Robin sich jetzt ganz auf den Mönch.
Für ihn war es dann eine sehr große Überraschung, als seine Vision ihn nach Nottingham brachte und zwar direkt zur Burg. Robin rann ein kalter Schauder den Rücken hinunter.