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When I met my daughter

von Julirot
Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Fantasy / P18 / MaleSlash
Alexander "Alec" Lightwood Magnus Bane
15.06.2022
17.03.2023
35
55.992
17
Alle Kapitel
315 Reviews
Dieses Kapitel
9 Reviews
 
24.11.2022 2.392
 
Guten Abend,

so, heute kommt die Explosion. Ihr könnt euch schon mal ducken. Und dann kommt noch ganz viel Aufklärung, also zu Ellie, nicht zu dem, was ihr schon wieder denkt *grins*
Viel Spaß beim Lesen und eine schöne Restwoche.
Ich muss gestehen, das nächste Kapitel ist noch nicht wirklich fertig, da ich es einschieben musste. Ich hoffe, ich schaffe es bis nächste Woche es fertig zu schreiben. Also nicht wundern, falls es doch etwas länger dauern sollte. Aber manchmal kommen dann doch die Eingebungen wieder dazwischen. Ihr kennt mich ja inzwischen ein wenig *lach*
Seid herzlich gegrüßt.
Eure Juli

****

Kapitel 20 – Alles im Griff … oder doch nicht?


Eine EXPLOSION.
Das war genau das richtige Wort für das, was jetzt passierte. Während Miss Hudson und Miss Stewart auf Ellie zugestürmt waren und sie packen wollten, hatte Ellie ihre Hände gehoben und ihre Magie aktiviert. Doch leider war sie viel zu aufgeregt und hatte auch völlig vergessen, was Catarina und Magnus ihr versucht hatten, beizubringen. Deswegen war es nicht verwunderlich, dass um sie herum plötzlich sämtliche Lampen in Flammen aufgingen, das Sofa umkippte und eine erschrockene Katze die Flucht ergriff. Außerdem begann es fürchterlich zu dröhnen und zu winden und die Vorhänge wedelten nach oben. Magnus sprang geistesgegenwärtig nach vorne und hielt Ellies Hände fest.
„Lass mich“, rief sie verzweifelt und stemmte sich gegen Magnus. „Ich geh da nicht wieder hin. Miss Hakennase und Miss Runzelstirn werden mich nicht zwingen da wieder hinzugehen. Eher gehe ich zurück nach Frankreich zu meinem Großvater“, schrie Ellie und Alec musste sich ein Grinsen verkneifen bei den Beschreibungen, die Ellie den beiden Damen zuteil werden ließ. Immerhin hatte er vorhin genau dasselbe gedacht. Irgendwie begann er dieses Kind zu lieben. Aber was hatte sie da von einem Großvater erzählt? Magnus und er mussten schnellstmöglich reden. Doch im Moment hatten sie leider andere Sorgen.
Nämlich brennende Vorhänge und rauchende Tapeten.
„Du wirst auf der Stelle mitkommen, junge Dame. Du weißt genau, was passiert, wenn du die Regeln brichst. Wir haben es hundert Mal gesagt. REGELN, Ellie. Wir sind für dich verantwortlich, verdammt noch Mal“, keifte Miss Hudson und wollte wieder nach Ellie greifen.
In dem Moment hob Magnus das Mädchen einfach hoch und schickte es mit einem einzigen Magiestoß ins Nachbarzimmer. Die beiden Oberlehrerinnen waren offensichtlich mit Magie vertraut, also war das jetzt auch schon egal. Die Schlafzimmertür schlug zu und um sie herum wurde es plötzlich still, als wäre Ellies Magie abgeschnitten worden. Aus dem Schlafzimmer hörten sie aber weiterhin einen tobenden und fluchenden Teenager, der mit Schimpfwörtern wahrlich nicht sparte.
„Ich geh schon“, sagte Catarina und machte sich auf, um Ellie zu beruhigen.
„Danke“, rief Magnus ihr zu und Catarina nickte. Dann wandte sich Magnus um, kniff die Augen zusammen und versuchte sich zu beruhigen. Er war nahe daran die Damen samt ihren Handtaschen einfach an die Luft zu setzen. Wohlgemerkt ohne die Treppe zu benutzen. Doch dazu war er viel zu sehr Gentleman und guter Gastgeber, als dass er das jetzt durchziehen konnte.
„Könnten wir vielleicht ganz kurz ein vernünftiges Gespräch führen?“, erkundigte sich Magnus bei Miss Hudson.
„Und Sie sind?“, brummelte sie und spähte in Richtung Schlafzimmertür, vermutlich immer noch bereit alles zu riskieren, um Ellie mitzunehmen.
„Ich bin Magnus Bane.“
Miss Hudson ließ den Kopf herumschnellen und ihr Gesicht wurde mit einem Mal ganz weich und freundlich.
„Mr. Bane. Natürlich.“ Nun strahlte sie. „Gut, dass Sie hier sind.“
Magnus wechselte einen fragenden Blick mit Alec, doch der zuckte nur kaum merklich mit den Schultern.
„Wir haben schon so viel über Sie gehört. Es ist so schön, Sie endlich einmal persönlich kennenzulernen“, mischte sich Miss Stewart ein und hielt Magnus zu Magnus’ und Alecs Erstaunen die Hand hin. Kurz zögerte der Hexenmeister, doch dann ergriff er sie und schüttelte sie höflich. Was kam wohl jetzt? Und woher wussten die beiden Frauen, wohin Ellie abgehauen war? Und warum hatten sie ihn nicht gleich erkannt? Jeder kannte ihn in der Hexenwelt. Dachte er zumindest. Sehr mysteriös.
„Ich mach Kaffee“, sagte Alec dazwischen und Magnus warf ihm einen dankbaren Blick zu, bevor er sich an die beiden Frauen wandte, ihnen in seiner charmant freundlichen Art das Sofa anbot, natürlich nachdem er es wieder aufgerichtet hatte, und seine große Keksdose hervorholte, die auf dem Tisch gestanden und Ellies Zauber auf wundersame Weise überlebt hatte.
„Kekse?“, fragte er und hielt Miss Hudson die Schachtel unter die Nase. Sie zögerte noch kurz, aber dann nahm sie sich ein Plätzchen aus der Schachtel und hielt es zwischen spitzen Fingern fest, bevor sie es in ihren Mund schob. Sie kaute. Und ganz langsam und allmählich entspannten sich ihre Gesichtszüge. Magnus lächelte erleichtert.
„Noch eins?“, erkundigte er sich und hielt ihr wieder die Schachtel hin. Dieses Mal nahm sie schon weniger zögerlich ein Plätzchen heraus und reichte dann die Schachtel an ihre Kollegin weiter. Magnus setzte sich in den Sessel ihnen gegenüber und überschlug die Beine.
„Also, fangen wir doch noch mal von vorne an. Sie sind?“
„Ich bin Eleonora Hudson, die Leiterin des Mädcheninternats „Gute Schule“, begann Miss Hudson. „Das ist meine Stellvertreterin Miss Clementine Stewart. Sie dürfen mich gerne Eleonora nennen, Mr. Bane.“ Bildete sich Magnus das nur ein oder lächelte ihn Miss Hudson etwas zu anzüglich an? Versuchte sie etwa gerade mit ihm zu flirten? Er wusste, er hatte diese Wirkung auf das andere Geschlecht, aber so schnell und so deutlich? Zumal diese Damen wesentlich älter als er zu sein schienen. Obwohl … man konnte nie wissen. Immerhin war er schon über 800 Jahre alt. Aber sie waren auch so gar nicht sein Typ und eigentlich … urghhh … dieser Tag wurde ja immer verrückter. Magnus spähte vorsichtig um die Ecke und hielt nach Alec Ausschau. Aus der Küche hörte er die Kaffeemaschine. Es half wohl nichts. Er wandte sich wieder den beiden Besucherinnen zu. Wenn sie ein Spiel spielen wollten: das konnte er auch.
„Eleonora“, sagte Magnus also und beugte sich etwas näher an die Dame heran. „Sie sind also hier, weil Sie Ellie nach Hause holen wollen?“
„Ganz genau. Wir können es auf keinen Fall dulden, dass unsere Schutzbefohlenen weglaufen. Das muss Konsequenzen haben.“
„Schutzbefohlenen? Was genau meinen Sie damit?“, erkundigte sich Magnus. Jetzt wurde es interessant.
„Das ist streng geheim“, sagte Miss Stewart. Magnus runzelte die Stirn und griff wieder nach der Keksschachtel, die Miss Stewart brav auf den Tisch zurückgestellt hatte.
„Keks?“, fragte er und lächelte wieder. Miss Hudson wurde rot. Magnus strahlte. Dann beugte er sich wieder zu Miss Hudson hinüber und meinte:
„Sie wissen doch, dass ich auf keinen Fall irgendetwas irgendwem verraten würde. Sie behaupten doch Sie kennen meinen Ruf. Ich bin sehr zuverlässig und verschwiegen.“
„Das … stimmt“, sagte Miss Hudson zaghaft. „Sie sind Magnus Bane, Ihr Ruf eilt Ihnen voraus.“
„Na also, dann könnten Sie mir doch einfach sagen, was es mit Ellie auf sich hat. Immerhin ist sie zu mir gelaufen und nicht einfach weggelaufen. Apropos: woher wussten Sie, dass sie zu mir kommen würde?“
Miss Stewart und Miss Hudson wechselten einen besorgten Blick, wie als überlegten sie, ob sie sich Magnus tatsächlich anvertrauen konnten. Doch dann kamen sie offenbar überein, dass es einen Versuch wert war.
„Ellie geht mit der Nachricht, dass sie angeblich ihr Vater sind, nicht gerade geheimnisvoll um“, begann Miss Stewart. „Im Gegenteil: seit sie diesen Brief von ihrer Mutter erhalten hat, in dem Ihr Name erwähnt wird, geht sie damit hausieren. Sie ist schon öfter verschwunden, aber immer nur für ein paar Stunden, um sich mit diesem Jungen zu treffen ...“
Miss Stewart spie das Wort Junge förmlich vor Magnus Füße. Magnus lächelte innerlich. Er konnte sich gut vorstellen, dass seine … dass Ellie die Regeln nicht ganz so genau nahm und dass sie da jemanden kannte, für den sie schwärmte.
„… doch dieses Mal war sie wirklich lange weg. Wir haben uns Sorgen gemacht. Und irgendwie war es nicht schwer eins und eins zusammen zu zählen, wo sie vielleicht sein könnte.“
Magnus hob eine Braue.
„Okay, verstehe. Entspricht es der Wahrheit? Ich meine, bin ich … ihr Vater?“, getraute sich Magnus nun die entscheidende Frage zu stellen. Er zitterte innerlich. War jetzt die Stunde der Wahrheit gekommen? Löste sich nun alles auf?
„Das wissen wir nicht.“
Okay es löste sich nicht so einfach alles auf. Magnus spürte die Enttäuschung in sich empor klettern. Wäre ja auch zu einfach gewesen.
„Wir wissen nur, dass Ellies Mutter sie uns vor 12 Jahren anvertraut hat. Seitdem lebt sie bei uns und wir beschützen sie so gut wir können. Wenn sie nicht ständig weglaufen würde, dann könnten wir unseren Job auch ordentlich machen. Wir sind eine anständige Schule. Wir wollen, dass es unseren Mädchen gut geht.“ Miss Hudson hatte sich ein wenig in Rage geredet.
„Und Ellies Mutter …“ Magnus räusperte sich. In dem Moment betrat Alec wieder den Raum. Auf einem Tablett balancierte er vier Tassen Kaffee sowie Zucker und Milch. Er stellte alles auf den kleinen Couchtisch und setzte sich dann neben Magnus auf die Lehne des Sessels. Er wollte einfach ein bisschen Nähe zu seinem Mann, auch wenn Miss Stewart pikiert die Augen verdrehte. Dumme Schnepfe.
„Ellies Mutter“, hob Magnus erneut an und schaute zu Alec, der ihn unentwegt anstarrte. „Chloé?“
„Wir wissen nicht wie Miss McGregors Mutter mit richtigem Namen heißt. Sie musste untertauchen. Damals nannte sie sich Josefine.“
„Meldet sie sich ab und zu bei Ihnen?“, erkundigte sich Magnus.
„Sie zahlt die Internatsgebühren“, sagte Miss Hudson. „Obwohl, seit einiger Zeit nicht mehr …“
„Lassen Sie mich raten, so ungefähr seit 4 Monaten nicht mehr?“
„Woher wissen Sie das?“, fragte Miss Stewart und ihr Blick verwandelte sich in Angst.
„Ich weiß so einiges. Also, ich denke, dass Ellies Mutter in großer Gefahr schwebt. Und dass Ellie hier bei uns im Moment am sichersten ist. Sie sollten zurück in ihre Schule gehen und sich um die anderen Kinder kümmern.“
„Das … ist völlig unmöglich“, brauste Miss Hudson auf und stellte sich hin.
„Was genau wollen Sie tun?“, erkundigte sich Alec jetzt. „Magnus ist ein hoher Hexenmeister und er kann Ellie wohl besser beschützen als Sie, würde ich sagen.“
„Junger Mann …“ Miss Hudson stemmte die Hände in die Hüften. „Wir haben Ellie 12 Jahre lang beschützt. Erzählen Sie uns nicht, was wir können und was nicht.“ Wie zur Bestätigung waberte nun dunkelgrüne Magie aus Miss Hudsons Händen, bevor sie sich wieder im Griff hatte. „Unsere Schule ist eine der sichersten, die es in der magischen Welt gibt.“
‚Aber auch eine der altmodischsten und strengsten‘, dachte Magnus bei sich und merkte, wie ihn das wütend machte, dass Ellie dort gelandet war. Aber offensichtlich musste Chloé einen guten Grund gehabt haben, ihre Tochter ausgerechnet dorthin zu schicken. Vielleicht weil die Schule relativ unscheinbar war? Zumindest hatte Magnus noch nie etwas von ihr gehört und das wollte schon was heißen. Vielleicht war die Schule auf besondere Art und Weise abgeschirmt? Man konnte ja nie wissen. Ein Besuch im Spirallabyrinth könnte da durchaus aufschlussreich sein. Wieder ein To Do auf seiner nicht enden wollenden Liste.
„Wir wollen ja auch gar nicht Ihre Fähigkeiten absprechen, Miss H …, Eleonora“, begann Magnus, stand auf und griff nach Miss Hudsons Händen. Alec verdrehte die Augen. „Ich bin mir sicher, dass Sie alles tun würden, um ihren Auftrag zu erfüllen. Und dass Sie Ellie in den letzten 12 Jahren sehr gut beschützt haben, aber die Vorzeichen haben sich geändert. Etwas ist passiert. Und Sie werden doch zugeben müssen, dass ich über mehr Verbindungen und Macht verfüge als ihre gesamte Schule zusammen.“
„Oh ja, wir wissen genau, wer Sie sind, Magnus Bane“, sagte Miss Hudson und drückte seine Hände.
„Ich will Sie wirklich nicht in Verlegenheit bringen. Ich will nur helfen.“ Magnus setzte wieder sein entwaffnendes Lächeln auf und Miss Hudson schien wie Wachs in seinen Händen dahin zu schmelzen.
„Ach, das tun sie nicht, Mr. Bane“, winkte sie ab und kicherte verlegen. Magnus wurde das Ganze jetzt langsam doch etwas peinlich. Zumal in Alecs Gegenwart, wo der doch ohnehin schon immer eifersüchtig war. Aber er konnte seinem Mann an der Nasenspitze ansehen, dass der sich gerade köstlich über die Flirtversuche von Miss Hudson amüsierte. Wenigstens einer, der das tat.
„Also gut, wir werden Ellie fürs Erste hier bei Ihnen lassen. Aber …“ Sie hob einen Zeigefinger.
„Aber?“, erkundigte sich Magnus.
„Wir wollen in jeden Schritt eingeweiht werden.“
„Natürlich“, sagte Magnus.
„Und wir wollen, dass Ellie keinen Unterrichtsstoff versäumt“, sagte Miss Stewart.
„Wir sorgen dafür, dass sie alles nachholt.“
„Und bis nicht alles geklärt ist, werden wir die Sicherheitsvorkehrungen der Schule erhöhen.“
„Tun Sie das“, pflichtete Magnus bei.
„Gut, dann hätten wir das ja geklärt.“
„Könnten Sie mir wohl nun alle Unterlagen von Ellie zukommen lassen. Und ich meine wirklich alle.“ Magnus lächelte Miss Hudson wieder an. Diese nickte.
„Natürlich. Ich lasse alles umgehend herbringen.“
Nun sprang Alec auf und rieb die Hände kurz gegeneinander.
„Wenn dann alles geklärt ist, dann bringe ich Sie noch zur Tür.“
Miss Hudson und Miss Stewart schauten sich ein wenig irritiert an, sagten aber nichts, sondern folgten Alec tatsächlich anstandslos und Magnus winkte ihnen noch einmal nach.
„Bis bald, Mr. Bane“, rief Miss Hudson aus dem Flur und Magnus rief zurück.
„Auf Wiedersehen, Miss Eleonora.“
Dann ließ er sich zurück in den Sessel sinken und legte den Kopf auf die Lehne. Ein paar Mal schlug er mit ihm dagegen und schloss die Augen. Uff.
„Das war die Begegnung der dritten Art“, murmelte es plötzlich an seinem Ohr und keine zwei Sekunden später wurde er in eine feste Umarmung gezogen.
Das fühlte sich so verdammt gut an. Er kuschelte sich in Alecs Arme und legte den Kopf gegen seine Schulter.
„Ich hab dich vermisst“, flüsterte er.
„Ich hab dich auch vermisst“, flüsterte Alec zurück. „Willst du mir erzählen, was ihr herausgefunden habt?“
„Zuerst möchte ich was von dem köstlichen Abendessen probieren, das da so lecker aus der Küche duftet“, raunte Magnus und küsste Alec auf den Mund. Alec küsste ihn zurück und für ein paar Sekunden war die Welt um sie herum vergessen. Bis Magnus Magen anfing wie wild zu knurren. Alec löste sich von ihm und lächelte.
„Abendessen“, rief er in Richtung Schlafzimmer und sofort ging die Tür auf. Heraus kamen Ellie und Catarina, die sich vorsichtig umsahen.
„Sind sie weg?“, fragte Ellie und spähte in den Flur.
„Entspann dich. Ich habe alles im Griff“, sagte Magnus, stand auf und nahm Alecs Hand, um mit ihm in die Küche zu gehen.
Hatte er das wirklich? Alles im Griff? Oder doch nicht?
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