Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

When I met my daughter

von Julirot
Kurzbeschreibung
GeschichteHumor, Fantasy / P18 / MaleSlash
Alexander "Alec" Lightwood Magnus Bane
15.06.2022
12.05.2023
44
76.643
20
Alle Kapitel
392 Reviews
Dieses Kapitel
10 Reviews
 
16.11.2022 1.265
 
Guten Abend meine Lieben,

ich dachte mir, da ihr alle schon so sehnsüchtig auf Alec gewartet habt, schenke ich euch diese Woche das Kapitel mal schon einen Tag eher. Es wird jetzt wieder etwas lustiger und leichter. Ich hoffe, es gefällt euch und ich bin auf euer Feedback gespannt.
Habt alle eine schöne Restwoche.
GLG von eurer Juli

****

Kapitel 19 – Ein schweres Vergehen


ÄRGER
Alec hatte das Telefon sinken lassen und schaute wieder misstrauisch auf die beiden Frauen, die vor seiner Tür standen und ihn pikiert musterten. Das bedeutete eindeutig Ärger. Und auf Ärger hatte er so gar keine Lust.
Vor nicht einmal zwei Minuten hatte es Sturm geklingelt, während er gerade dabei gewesen war, Magnus’ Lieblingsessen zuzubereiten. Sozusagen als kleine Wiedergutmachung, weil er heute so eifersüchtig gewesen war. Zunächst hatte Alec geglaubt, dass Magnus und die anderen bereits zurück waren, hatte sich aber dann doch gewundert, warum sie nicht einfach mit dem Portal im Wohnzimmer gelandet waren, so wie sonst auch. Missmutig hatte er den Herd nach unten gedreht und war in den Flur gelaufen, hatte die Tür schwungvoll aufgerissen und gerufen:
„Warum landet ihr nicht drinnen?“
Die beiden Frauen, denen er sich gegenübergesehen hatte, hatten ihn irritiert angeschaut und Alec war wie angewurzelt stehengeblieben. Das waren eindeutig nicht Magnus, Catarina und Ellie.
„Sind Sie Magnus Bane?“, hatte die eine Frau gefragt und ihre ziemlich große Handtasche geschultert, während die andere sich argwöhnisch umgeschaut hatte.
„Nein, das bin ich nicht. Mr. Bane ist gerade … ähm … auf einer Mission.“
„Wann wird er zurück sein?“, hatte sich die andere Frau erkundigt, die eine ziemliche Hakennase hatte und aussah wie eine wirkliche Hexe aus dem Märchenwald.
„Das geht Sie eigentlich überhaupt nichts an“, hatte Alec ein wenig zu schnippisch reagiert, was der Dame mit der großen Handtasche ein Runzeln auf die Stirn gebrannt hatte. „Wer sind Sie überhaupt?“
Die Damen hatten ihn noch böser angestarrt, wie als müsste er das doch eigentlich wissen. Dann hatte die Taschenfrau geantwortet:
„Ich bin Miss Stewart und dass ist Miss Hudson, Leiterin des Mädcheninternats „Gute Schule“. Wir sind hier, weil Ellie McGregor davongelaufen ist. Und weil wir Grund zu der Annahme haben, dass sie bei einem Mr. Bane Unterschlupf gesucht hat.“
„Oh“, war es Alec entfleucht und die beiden hatten noch ärgerlicher dreingeschaut. „Einen Augenblick bitte“, hatte Alec gesagt, die Tür zugeschlagen und umgehend Magnus angerufen und ihn gebeten SOFORT nach Hause zu kommen.
Dann hatte er etwas kleinlaut die Tür wieder geöffnet, sein schönstes Lächeln aufgesetzt und die beiden Damen versucht zu beruhigen.
Die beiden Frauen schauten ihn an als würden sie ihn töten wollen, doch Alec versuchte cool zu bleiben. Es dämmerte ihm, dass die zwei wohl nicht einfach so wieder gehen würden. Er musste also wohl oder übel gute Miene zum bösen Spiel machen.
„Wollen Sie nicht kurz hereinkommen, während wir auf Mr. Bane warten. Er müsste jeden Augenblick zurück sein.“
Dann fiel ihm siedend heiß ein, dass ein Portal im Wohnzimmer wohl nicht so günstig wäre, also schrieb er hastig eine SMS, um Magnus zu bitten, vor der Tür zu landen. Er hatte ja noch keine Ahnung, ob Miss Stewart und Miss Hudson mit Magie im Allgemeinen und mit Hexenwesen im Besonderen vertraut waren. Im Moment machten sie zwar den Eindruck von Hexen, aber man wusste ja nie. Schließlich wollte er Ellie nicht gleich ans Messer liefern. So war er einfach nicht.
Miss Stewart und Miss Hudson übertraten vorsichtig die Schwelle und folgten Alec ins Wohnzimmer, wo sie sich misstrauisch umsahen. Alec erspähte Ellies Pullover, den sie wohl vergessen hatte, mitzunehmen. Aber woher sollten die beiden Damen wissen, dass er Ellie gehörte?
‚Entspann dich Alec!‘, versuchte er sich gut zuzureden, aber Miss Hakennase Hudson bohrte ihren Blick tief in ihn hinein und Alec hatte das Gefühl durchleuchtet zu werden. Ein Checkup beim Arzt konnte auch nicht schlimmer sein.
„Also“, begann Alec und rieb sich die Hände. „Darf ich Ihnen etwas zum Trinken anbieten?“
„Nein, danke“, sagte Miss Hudson und auch Miss Stewart schüttelte energisch mit dem Kopf.
„Was dagegen, wenn ich etwas trinke?“, fragte Alec weiter. Irgendwie war es plötzlich außergewöhnlich warm hier.
„Bitte“, sagte Miss Hudson und stakste durchs Wohnzimmer, beäugte misstrauisch Magnus’ Schreibtisch und Alec überlegte fieberhaft, ob dort womöglich pikante Dinge lagerten. Vielleicht nur ein paar Gläser mit Froschschenkeln, Krähenfüßen und Mäuseaugen. Was sollte da schon passieren? Alec flüchtete sich in die Küche und genehmigte sich ein Glas Wasser, was er hastig austrank. Miss Stewart war ihm gefolgt.
„Ähm, doch etwas zu trinken?“, fragte Alec noch einmal nach.
„Sie geben es also zu?“
„Was?“ Alec verschluckte sich beinahe an seinem Wasser.
„Sie geben also zu, dass Ellie hier bei Ihnen ist?“, erkundigte sich Miss Stewart und inspizierte die Küche.
„Ich … gebe überhaupt nichts zu“, begann Alec sich zu verteidigen.
„Junger Mann“, begann Miss Hudson, die ihnen ebenfalls gefolgt war. „Sie wissen schon, dass es ein schweres Vergehen ist, eine Minderjährige zu beherbergen und den Erziehungsberechtigten nicht Bescheid zu geben.“ Sie hob ihren Zeigefinger und bohrte ihn in Alecs Brust.
„Ich … wir … haben Ellie nicht beherbergt. Sie ist einfach hier aufgetaucht“, fauchte Alec.
„Aha“, machte Miss Hudson. „Sie geben also doch zu, dass Miss Ellie hier ist.“
„War“, korrigierte Alec. Hatte er irgendwie die Möglichkeit Magnus zu bitten, dass er Ellie schnappte und mit ihr das Land wieder verließ? Wahrscheinlich war es schon zu spät.
„Wollen Sie mich veralbern?“, fragte Miss Hudson und ihre Stimme war eisiger als Eis. Alec schüttelte mit dem Kopf.
„Was für eine Schule ist denn das eigentlich?“, erkundigte er sich höflich und verließ die Küche. Die beiden Damen folgten ihm auf dem Fuße. Miss Hudson hob ihre Hand, die mit allerlei Ringen besetzt war und begann dann ziemlich geschwollen zu sprechen:
„Das Mädcheninternat „Gute Schule“, ich betone: es ist ein MÄDCHEN-Internat, die Jungen sind auf der anderen Seite des Flusses untergebracht und dieses Internat ist bei weitem nicht so gut und edel. Also es ist eine sehr renommierte Schule, Mr. …?“
„Lightwood-Bane.“
„Ah, ein Doppelname. Sie sind verheiratet.“
Ein Lächeln huschte über Miss Hudsons Gesicht und Alec blinzelte verwirrt. Er fühlte sich irgendwie wie im falschen Film.
„Wohnt Ihre Angetraute auch in dieser Wohnung, mit diesem … diesem …“
„Angetrauter“, konnte sich Alec nicht verkneifen zu sagen und Miss Hudson und Miss Stewart fielen die Kinnladen herunter.
„Oh, Sie meinen, Sie … ähm“, stotterte Miss Hudson und Alec hatte das Gefühl ihre Hakennase würde ein klein wenig rot werden.
„Ganz genau. Magnus Bane ist mein Mann.“
„Das …“ Miss Hudson hatte sichtlich Mühe Luft zu holen, was Alec ein klein wenig amüsierte.
„Also …“, hob Miss Stewart an, die offenbar die coolere der beiden war. Doch bevor sie weitersprechen konnte, klappte draußen die Tür und wenige Sekunden später standen Magnus, Catarina und Ellie im Zimmer. Miss Hudson und Miss Stewart schauten sie mit Eisesmine an und Ellie wurde mit einem Mal ganz blass.
„Ah, junge Dame. Haben wir dich also gefunden. Du wirst jetzt auf der Stelle deine Sachen packen und mit uns kommen. Keine Widerrede!“, drohte Miss Hudson und machte ein paar Schritte auf Ellie zu. Diese versteckte sich reflexartig hinter Magnus, der sich auch sogleich aufrichtete und einen bösen ernsten Blick auf die beiden Damen warf.
„Entschuldigen Sie mal, meine Damen. Ellie wird nirgends hingehen, bevor ich nicht weiß, was zum Teufel hier eigentlich los ist“, sagte er streng.
Beschützend legte er einen Arm um Ellie herum und drückte sie ganz fest an sich. Dann wechselte er einen Blick mit Alec und ein warmes Gefühl durchflutete ihn, als der ihm dankbar zulächelte. Es war so unendlich schön ihn zu sehen.
Doch die Luft in diesem Raum stand kurz vor einer Explosion.
Review schreiben
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast