„Watson“

Zwei Silben gehauchtes Kohlendioxid stolperten lautlos über blasse zitternde Lippen. Kälte eroberte den ausblutenden Körper, stetig sinkendem Blutdruck folgte unweigerlich der Kollaps aller Systeme. Unwichtige Organe stellten ihre Funktion ein bevor überlebenswichtige versagten und der Organismus starb. Sherlock Holmes wusste genau in welcher Phase er sich befand, wie viel Zeit ihm blieb und was dieses Wissen mit ihm machte. Zeit war der entscheidende Faktor. Sherlock wusste was mit ihm geschah, sein Körper verlor Blut, seine Adern leerten sich, ohne Flüssigkeitsausgleich kollabierte sein Herz. Schon sehr bald.

Die Synapsen im Schmerzzentrum seines Gehirns arbeiteten nicht mehr. Elektrische Impulse erlitten Fehlzündungen bis am Ende alle Funken erloschen. Holmes wanderte in seinem Geist bereits angestrengt durch eine klebrige zähe Masse blieb er an einer Stelle stecken. Watson. Joan Watson war die einzige Person, die in der Lage war Sherlocks Situation schnell genug zu erfassen, zu verarbeiten und zu handeln um sein Leben zu retten.

Sein Arm in der roten Lache, seine Finger nach der dunklen Silhouette ausstrecken wollend versagten ihren Dienst. Geräusche blieben unerkannt. Seine Sicht verschwamm, seine Lider glichen schweren Eisentoren, die Holmes nicht heben konnte. Nicht mehr lang und es war vorbei. Endgültig vorbei. Einmal noch blinzeln. Drei Silhouetten eilten auf ihn zu von denen eine hoffentlich Joan Watson war.