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Kein Gleichgewicht

Kurzbeschreibung
GeschichteAngst, Schmerz/Trost / P16 / Gen
Albus Dumbledore Lily Potter Lord Voldemort / Tom Vorlost Riddle Severus Snape
05.06.2022
18.09.2023
28
22.493
8
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18.09.2023 821
 
Seine Schritte hallen laut wieder, verklingen in den vielen, anderen Geräuschen während er sich, innerlich fluchend, seinen Weg durch die riesige Menschenmenge bahnt. Hinter ihm quietscht irgendein Auto als er eine rote Ampel passiert, ihn auf seine massive Fehler in seinen Handlungen aufmerksam macht, doch er beachtet es nicht wirklich sondern rennt einfach weiter. Die Straßen verschwimmen mit den tausenden von Menschen, die rote und grüne Lichter der Ampeln blitzen um ihn auf während er mittendrin ist.
Vermutlich sollte er besser wissen, ob der Zug, in dem er wie blind einsteigt auch wirklich der richtige ist, doch nachdem er erschöpft nach Atem gerungen hat und einen Blick auf die grelle Anzeigetafel geworfen hat, stellt er fest das er sowieso richtig ist.
Das leise Rattern des Zugs wird langsam wieder klarer, werden überdeckt von den Stimmen anderer Passagiere die ihm keinerlei Beachtung schenken. Vielleicht hat er auch Glück.
Dieser einzelne Satz wird zu seinem Mantra als er wieder aussteigt um wie ein Irrer weiter zu rennen.
Als er endlich Zuhause angekommen ist, keucht er erschöpft, seine Hände wandern wie von selbst auf seine Knie, um sich abzustützen. ,,Ah... Severus. Du bist da", erklingt vor ihm die sanfte Stimme des dunklen Lords, macht ihn das erste Mal darauf aufmerksam, das er nicht alleine ist.
Als er aufschaut streifen seine nasse Haare kurz über sein Gesicht, bevor sein Blick von einer streng aussehenden Frau zu seinem Vater wandert. Erst als der dunkle Lord sich räuspert, bemerkt er, das er verwirrt auf die schwarzen Augen von ihm gestarrt hat. Nicht diese schmale Augen, bei denen die rote Pupillen hervorblitzen wie der Vorbote des Todes, auch wenn sie immer noch durch die blasse Haut hervorgehoben werden, die nicht mehr ganz so blass ist. Immer noch blass, doch nicht schneeweiß, als könnte er sich in einer Schneelandschaft verbergen indem er einfach nur ruhig da steht.
Schnell schüttelt er die Gedanken ab als er sich zögernd zu den anderen beiden stellt, den verurteilenden Blick der Frau ignorierend, dessen Schärfe durch den strengen Haarknoten nur noch schwerer wiegt. ,,Ich nehme an, das Sie der Sohn sind!" hr Ton ist scharf, scheint damit undurchdringliches Material so einfach durchschneiden zu können wie andere mit einer Schere Papier. Ein Zucken geht durch Severus Körper, sein unsicherer Blick weicht den Augen der Frau aus, unsicher was er antworten soll.
Auf einmal ist er nicht mehr sechzehn, hat nicht schon unzählige Dinge allein überstanden sondern kommt sich wie ein kleiner Junge vor, der erneut Ärger bekommt. Die scharfen Züge der Frau scheinen sich zu verändern, erinnern ihn an Lily, seinen Adaptiv- Vater, während sein Geist die Worte verschieben zu scheint bis sogar die Ausdrucksweise stimmt. Etwas berührt seine Schulter, lässt ihn leicht zusammenzucken bis er realisiert das es nur eine Hand ist die unterstützend seine Schulter drückt, ein sanftes Gewicht das ihn hier hält, in die Gegenwart kommen lässt.
Das ist nicht sein Adaptiv- Vater, der das Recht hat, ihn auszuschimpfen bis ihm die Ohren bluten.
Das ist nicht Lily, die ihn allein mit ihrem sanften Lächeln beruhigen kann, ihn erneut nachdenken lässt.
Es ist einfach nur eine Frau, die angestellt vom Ministerium ist, vermutlich nicht einmal dazu berechtigt, ihn einfach weg zu sperren. Sie ist kein ausgebildeter Auror, der ihn offensichtlich nach Askaban schleppen will.
Und selbst wenn, wenn sie ihn wegbringen würde, weg von hier, Hogwarts, nach Askaban, sein Vater einfach nur stumm daneben stehen würde, es zulassen würde, so könnte er dennoch einen Weg finden es auszuhalten. Das hat er schon Jahre gemacht. Es wäre nichts neues.
,,Ja, ich bin sein Sohn. Warum? Gibt es ein Problem?", erkundigt er sich endlich, versucht das lange Schweigen von seiner Seite zu  verbergen wie ein einfaches Tuch eine Leiche. Seltsame Vergleiche, die ihm ausgerechnet jetzt einfallen, doch er versucht weiterhin ruhig zu bleiben, seine Unsicherheit zu verbergen.
,,Wie wir festgestellt haben, sollen sie in einer öffentlichen Bücherei gezaubert haben", erklärt sie ihn in einem vermeidlich sachlichen Ton, doch die Säure in ihrem Ton frisst sich scharf durch jeden Satz, schmückt jedes Wort mit Misstrauen wie andere ihren Weihnachtsbaum.
,,Sie war für Zauberer." ,,Sie wissen, das es trotzdem nicht erlaubt ist. Ganz davon abgesehen das so leicht etwas schief gehen könnte, war dieser schwarzmagisch. Wissen sie, das dies gegen das Gesetz verstößt?"
Es ist keine echte Frage, klingt viel mehr nach Protokoll als alles andere sodass Severus nicht weiß, was er antworten soll. ,,Bei allem Respekt, Miss, aber ich denke nicht das sie so mit meinen Sohn reden dürfen!"
,,Er hat gegen die Gese-" ,,Und wird es nicht wieder tun. Wenn sie jetzt wieder gehen würden.... Ihr Job ist sowieso schon bereits gefährdet!" Ihre Antwort wird von ihren eigenen Schreie unterbrochen, als sie Nagini bemerkt, die sich leise zischelnd aus der Tür schlängelt um sich fröhlich um seine Knöchel zu wickeln.
Leise murmelnd beschwert sie sich über diese grässliche Frau, während sie gekonnt die hohe Schreie der Frau ignoriert. Er steckte eindeutig in Schwierigkeiten.
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