OSP closed due summer holidays - NCIS:LA
von KarlottaBergmann
Kurzbeschreibung
Der letzte Tag vor den Sommerferien im NCIS:LA - Hauptquartier ...
GeschichteLiebesgeschichte / P16 / Het
Grisha "G" Callen
OC (Own Character)
15.05.2022
15.05.2022
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4.118
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15.05.2022
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OSP - closed due summer holidays
Es war schwierig, mit dem Bus zum OSP zu kommen.
Vor allen Dingen aus der Stadtmitte, wo sie im Moment ihr Hotel hatten. Ein etwas Besseres. Luxuriöses.
Malgorzatta hatte es durchgesetzt nach dem ganzen Fake mit Marcel Janvier, seinem vorgetäuschten Tod, der vorgetäuschten Verhaftung Gs und seinen Kontakt mit den Iranern.
Sie wollte, dass er seine Verletzungen in Ruhe, in einer schönen Umgebung auskurierte.
Es war ein sehr anstrengender Einsatz für das Team gewesen. Noch aufreibender war es für G gewesen. Malgorzatta hatte erst im Nachhinein erfahren, in was für einer lebensgefährlichen Situation er sich befunden hatte.
Hetty hatte versucht, sie herauszuhalten. Das hatte die ganze Situation für sie nur noch schlimmer gemacht.
Das war letzte Woche gewesen. Sie hatte damit aufgehört, dass sie Mike Renko begraben hatten.
Doch damit war die Sache noch immer nicht abgeschlossen.
G war wie immer nichts anzumerken. Fall abgeschlossen und abgehakt.
Malgorzatta war sich fast sicher, dass die Zeit, die er in der Gewalt der Iraner verbrachte hatte, nicht nur die Schrammen in seinem Gesicht hinterlassen hatten. Seine körperlichen Wunden heilten problemlos ab.
Jetzt standen die Sommerferien bevor.
Heute war der letzte Arbeitstag.
Sie hatte G gebeten, gegen Mittag zum OSP kommen zu dürfen um den denen, die sie am Abend beim BBQ bei Sam nicht mehr sehen würde, einen schönen Urlaub zu wünschen. Und um ihn abzuholen. G war einverstanden gewesen.
Und sie hatte eh nichts anderes zu tun.
In der Rechtsmedizin, in der sie manchmal aushalf, merkte man die Ferien ebenfalls. Rose hatte ihr nur zu gerne frei gegeben, fuhr sie doch selbst für zwei Wochen mit Nate in Urlaub.
Malgorzatta freute sich darauf die anderen noch zu sehen.
Eric brach am Nachmittag zu seinem ehrenamtlichen Hilfsprojekt auf und Nell trat ihren Urlaub schon am Mittag an. Malgorzatta hoffte, ihr noch eine schöne Zeit wünschen zu können.
Insgeheim fühlte sie sich unwohl bei dem Gedanken an zwei Wochen Urlaub. G war kein Urlaubsmensch. Es ging ihm nur gut wenn er arbeiten konnte.
Er konnte nicht zu Hause sitzen und entspannen. Lesen ging für ein paar Stunden oder Computerschach spielen. Dann wurde er undönig.
Dabei hatten sie ein Haus einzurichten.
Doch G zeigte sich uninteressiert.
Sie hätten auch in Urlaub fahren können. Ihre Zeit zu Zweit in irgend einem sonnigen Resort war immer schön gewesen. G konnte Wellenreiten. Und er sah immer so hinreißend aus wenn er etwas Farbe hatte. Es würde ihm auch gut tun, mal wieder weg zu kommen.
Doch sie hatte sich nicht getraut, während der Anspannung der letzten Wochen dies anzusprechen. Vielleicht würde sich ja noch spontan etwas ergeben!
An der Haltestelle dem Büro am Nächsten verließ sie den Bus und ging die letzten Yards zu Fuß.
Es war eine belebte Gegend im Norden der Stadt.
Niemand ahnte, was sich wirklich auf dem Grundstück hinter dem hohen Zaun befand, das den Bewohnern der Stadt als städtisches Eigentum mit einem stillgelegten Wasserwerk verkauft wurde.
Malgorazatta nahm am Tor ihr Smartphone aus der Tasche und rief G an.
Bat ihn, sie abzuholen weil sie vor dem Tor stand.
G erschien nur einen Moment später und öffnete ihr die gesicherte Tür aus massivem Holz.
"Hallo!" begrüßte sie ihn, sah ihn prüfend an, wie immer, wenn sie auch bloß ein paar Stunden getrennt gewesen waren.
"Hallo Mali!"
G schloss rasch die Tür, wandte sich dann ihr zu und legte seine Hand an ihre Schulter, küsste sie rasch.
Er wirkte einigermaßen entspannt.
"Alles gut?"
Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen.
"Du schmeckst nach ... nach ... Frischkäse? Habt ihr gerade gegessen?"
G lachte.
"Hetty hat Frühstück kommen lassen, zum letzten Arbeitstag für uns!" erzählte er ihr. Er legte seinen Arm an ihren Rücken und zog sie sanft mit sich Richtung des Gebäudes.
"Komm, es ist noch eine Menge da! Du kannst auch etwas essen!"
Malgorzatta lachte überrascht.
Die Verabschiedung im letzten Jahr in die Sommerferien, die sie mitbekommen hatte, war nach Abschluss eines Falls noch eben so auf einem Parkplatz, mitten in der Nacht, erfolgt, nach einer Schießerei in einem Fabrikgebäude, während das LAPD übernahm.
G hatte damals angerufen und gebeten, dass sie ihn abholte.
Um wie viel entspannter lief es jetzt!
G öffnete ihr die Tür zum Gebäude und ließ sie vorangehen.
Das Halbdunkle des Flures war ihr mittlerweile vertraut. Doch sie betrat das Haupthaus immer mit gemischten Gefühlen. Sie hatte nicht nur gute Erinnerungen an ihre Aufenthalte hier!
Sie spürte Gs Hand an ihrer Schulter.
Schon von hier, vom Flur, sah sie Hetty in ihrer Büroecke sitzen.
Dann trat ein großer hagerer Mann in den Flur.
Er trug einen dunklen Anzug, sein Haupthaar war flüchtig und er hatte einen sehr grummeligen Gesichtsausdruck.
Er starrte sie an.
Malgorzatta wusste augenblicklich, dass es Owen Granger war.
Sie kannte ihn nicht!
Aber G hatte ihr erzählt, dass der Assistant-Direktor ihm das Leben schwer machte. Er hatte sich nicht beklagt. Hatte ganz neutral erzählt! Tapfer!
Malgorzatta verspürte sofort Hass auf diesen unbekannten Mann.
Jetzt hatte er auch ein Gesicht für sie!
Und blieb vor ihnen stehen!
"Agent Callen, Sie bringen Fremde ins Haus?" schnarrte er.
Seine tiefe Stimme passte zu seinem grummeligen Gesichtsausdruck, leidenschaftslos, sonor!
Bestimmt konnte er gar nichts sagen ohne dass es anklagend klang!
"Ex-CIA, Sir!" gab G betont ruhig, neutral zurück, schob sie mit der Hand an ihrer Schulter weiter.
Malgorzatta spürte seine Hoffnung, sie möglichst unbehelligt von dem Mann weg zu bringen.
"Sir!" grüßte Malgorzatta extra höflich, schenkte ihm ein kleines Lächeln und ging in die Richtung, die Gs Hand ihr vorgab.
"Ma`m!" hörte sie Granger hinter sich grüßend brummen.
Dann waren sie vorbei.
G schob sie weiter rechts in die Büroecke.
Sam saß an seinem Schreibtisch hier.
Aus dem Augenwinkel sah sie, dass in dem Gang hinter den Schreibtischen, am Sideboard, wo Kaffee- und Teemaschine standen, ein langer Tisch mit einem Frühstücksbuffet aufgebaut worden war. Es gab Brötchen, es gab Bagel, Croissants, Wurst, Käse, Marmelade, Cerealien.
Kensi und Marty Deeks standen dort. Es roch so eben nach frischem Kaffee.
Malgorzatta wandte sich zu G um, suchte seinen Blick.
Sie sah noch für den Bruchteil einer Sekunde, wie der besorgte Ausdruck auf seinem Gesicht verschwand. Rasch schenkte er ihr ein Lächeln.
"Malin!" hörte sie in diesem Moment Sams Stimme.
Sie wandte sich zu ihm um und setzte ein Lächeln auf.
"Hallo Sam!"
Sam war aufgestanden und kam nun zu ihnen, begrüßte sie mit einer kurzen Umarmung.
"Hallo Malin! Wie geht es Dir?"
"Danke Sam! Alles gut! Bei Dir auch?"
Sie erwiderte seine Umarmung, sah ihn dann an.
Sam nickte.
"Ja. Alles gut! Wir freuen uns auf den Urlaub!"
Malgorzatta nickte verstehend.
"Ja, wir auch! Und auf ... "
"Malin!" rief Marty jetzt und kam in die Büroecke.
Er hatte einen Teller und eine Tasse in den Händen, grinste, und seine Stimme klang fröhlich und gut gelaunt wie fast immer.
"Hallo Marty!" Malgorzatta musste lächeln. Sie freute sich jedes Mal, wenn sie ihn sah. Wenn es unter normalen Umständen geschah!
Kensi war hinter ihm, nippte an einer Tasse.
"Hallo Malin!"
"Hallo Kensi!" gab Malgorzatta zurück.
Ihre Begrüßung blieb kühl. Einfach. Malgorzatta gab sich die Schuld daran.
Wie sollte die andere ihr nett gegenüber treten wenn sie ständig das Gefühl hatte, es wäre zwischen ihnen etwas nicht in Ordnung?
Malgorzatta hatte keinerlei Zweifel daran, dass Kensi ihre Abneigung spürte. Es tat ihr sogar leid!
Doch sie kam gegen ihre Eifersucht nicht an! Und daran war Kensi selber Schuld!
Sie musste ihre Zuneigung für G nicht so offensichtlich zeigen!
Insgeheim wartete sie auf den Tag, an dem G sie beiseite nahm und fragte, warum sie mit Kensi nicht klar kam!
"Komm, hol` Dir auch `was zu Essen!" meinte G jetzt und zog sie sanft mit zum Buffet.
"Kaffee wäre schön!" meinte Malgorzatta, legte ihre Hand ganz unvermittelt an Gs Arm.
"Ach G ... ich würde zuerst gerne Eric und Nell einen schönen Urlaub wünschen! Meinst Du ... ich kann eben hoch?"
"Nell ist schon weg!" gab G zurück.
Er hatte eine Tasse in der Hand und goß Kaffee hinein.
"Eric wirst Du nicht verpassen, er kommt hier her um sich zu verabschieden. Hier, bitte, Dein Kaffee!"
"Danke, G!" Malgorzatta nahm die Tasse, suchte Gs Blick.
"Kriegst Du Ärger mit Granger ... weil ich hier bin?"
"Ich hol` eben meine Tasse, entschuldige!" meinte G, ließ sie stehen und ging zu seinem Schreibtisch, holte seine Tasse.
Malgorzatta nippte an ihrem Kaffee.
G kam zurück und goss sich ebenfalls Kaffee ein.
"Nein, gewiss nicht!" meinte er dann.
"Du bist schon oft hier gewesen, mit Hettys Erlaubnis! Sie würde es jederzeit autorisieren!"
Er trank von seinem Kaffee.
Malgorzatta nickte leicht.
"Hast Du noch lange hier zu tun?"
"Halbe Stunde vielleicht." erwiderte G.
"Hör` `mal ... "
Er kam etwas näher, legte seine Hand an ihren Arm.
" ... ich hab` mir überlegt, ob wir nicht ein Wochenende, das Übernächste, nach Paris fliegen sollen? Freitag bis Montag oder so, was meinst Du? Komm, ich hab` am PC schon `mal `was `rausgesucht!"
Er schob sie in die Richtung seines Schreibtisches.
Malgorzatta spürte, wie ihre Wangen zu brennen begannen.
Sie ließ sich von G widerstandslos auf seinen Stuhl hinter dem Schreibtisch niederdrücken, stellte ihre Tasche ab.
Sie sah auf Gs Notebook.
Er hatte eine Seite mit Hotels in Paris aufgerufen, und zwar nur die Luxuriösesten, Teuersten.
G war neben dem Stuhl stehengeblieben und beobachtete sie gespannt.
Malgorzatta schämte sich mit einem Mal furchtbar.
Sie hatte die zwei Wochen freie Zeit mit G in Zweifel gezogen.
G hatte einen Urlaub geplant, heimlich, um sie zu überraschen, weil sie gerne einmal mit ihm nach Paris wollte.
Und sie stellte ihn in Frage!
Rasch stand sie auf.
Blieb direkt neben G stehen und lächelte ihm zu.
"Ich würde mir lieber ein Hotel ... mit Dir zusammen aussuchen! In Ruhe zu Hause, ja, G?"
G sah sie verwundert an.
"Ja ... was ist Mali?"
"Nichts, G, alles gut!
Sie hatte sich das Lügen genau so angewöhnt wie G.
Das Problem war nur, dass sie sich beide zu gut kannten.
"Du sagst mir nicht die Wahrheit!"
Gs Stimme war leise, aber eindringlich.
Malgorzatta sah aus dem Augenwinkel, dass Sam dennoch aufmerksam geworden war.
Sie war sich sicher, dass Kensi, die an ihrem Schreibtisch saß, lauschte. Marty stand bei ihr und kaute an seinem Bagel.
"Kommst Du mit?" bat G und sah sie an. Seine Stimme zitterte leicht. Er legte seine Hand an ihren Arm.
"Natürlich, G!" erwiderte Malgorzatta bloß. Sie konnte kaum sprechen.
G nickt ihr zu, forderte sie so auf, ihm zu folgen.
Malgorzatta tat es so selbstverständlich wie möglich, aus der Büroecke heraus, über den Flur und dort links, in eine Art Abstellraum.
Umzugskartons standen hier.
Es gab zwei kleine längliche Fenster in der Wand an der Kopfseite des Raumes. Es roch muffig. Nach Papier.
"Was ist los?" fragte G scharf, kaum, dass er die Tür hinter sich zugeworfen hatte. Er drehte den Schlüssel im Schloss herum.
Malgorzatta sah ihn erstaunt an.
G sprach fast nie in so einem Ton mit ihr.
Und bis vor ein paar Minuten war ja auch noch alles in Ordnung gewesen!
"G." meinte sie so sanft wie nur eben möglich, ging zu ihm, blieb vor ihm stehen. Sie wagte es nicht, ihn zu berühren.
"Ich war nur überrascht! Wirklich! Ich würde es lieben, mit Dir nach Paris zu fliegen, ganz bestimmt! Bitte G! Ich freue mich darüber!"
G atmete tief aus.
Er fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht und langte dann nach ihr, zog sie zu sich.
"Tut mir leid!"
Er küsste sie rasch, legte beide Arme um sie.
"Ist alles okay, Mali!"
Malgorzatta ließ beide Arme um seinen Oberkörper rutschen, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Lippen.
"Ich liebe Dich!" raunte sie ihm zu, streichelte über seinen Rücken. Sie fühlte sich an seinem Ausbruch nicht unschuldig.
"Ich finde es so lieb von Dir, dass Du Dir das gemerkt hast, dass ich gerne `mal nach Paris wollte!"
G seufzte leicht.
Er wühlte seine rechte Hand in ihre Haare, zog ihren Kopf sacht ein wenig nach hinten, so, dass sie ihn ansehen musste.
"Als Du gerade ... so komisch, so gar nicht reagiert hast, dachte ich für einen Moment, Du wolltest mich verlassen!"
"Was?"
Malgorzatta sah ihn verblüfft an.
Er erstaunte sie, dass er so etwas überhaupt in Erwägung zog, und es erstaunte sie noch mehr, dass er es überhaupt zur Sprache brachte. Das war ein großer Fortschritt für ihn.
Sie selbst beschämte es, dass sie diese Zweifel überhaupt hatte aufkommen lassen!
"G, ich ... "
Es klopfte an der Tür.
"Mister Callen?"
Es war Hetty.
Malgorzatta stemmte sich rasch wieder auf die Zehenspitzen und drückte G einen Kuss auf die Lippen.
G hielt sie fest.
Erwiderte ihren Kuss ungestüm.
"Mister Callen?"
Hettys Stimme klang ungeduldig.
"Was tun Sie da drinnen?"
Malgorzatta löste ihren Lippen von Gs und hielt sich mit der Rechten an seinem Shirt fest während sie ihm ihren linken Finger mit ihrem Seidenblüten-Ring vor das Gesicht hielt.
"Ich werde Dich nicht verlassen! Ich möchte Dich heiraten! Ich möchte von Dir geheiratet werden!"
G lachte.
Es klang befreit und heiter.
"Das können wir in Europa tun ... "
"Mister Callen, wenn Sie nicht sofort die Tür öffnen lasse ich das von Mister Hanna tun!" drohte Hetty jetzt. Sie klang zornig!
"Komm!"
G schob sie sacht beiseite und schloss die Tür auf, öffnete sie.
Hetty kam nicht herein.
Sie wartete mit strengem Gesichtsausdruck im Flur.
G ging zuerst hinaus. Gleichsam einem Beschützer. Um Hettys Wut an sich abprallen zu lassen bevor sie sie traf!
Malgorzatta war ihm dankbar dafür.
"Mister Callen, schämen Sie sich meinen Erinnerungsraum als ... als ... meinen Erinnerungsraum zu missbrauchen!"
"Hetty, das ist eine Abstellkammer!" erwiderte G leichthin.
Malgorzatta verließ den Raum und blieb etwas hinter G stehen.
Hetty sah böse zu ihm auf.
"Gehen Sie an Ihre Arbeit!" raunte sie ihn an.
"Komm!"
Malgorzatta spürte, wie G ihr Handgelenk umfasste und sie mit sich zog.
Er grinste, als hätte ihm das Intermezzo mit Hetty nicht das Geringste ausgemacht!
"Na, wo ward ihr zwei Hübschen denn hin verschwunden?" flötete Marty. mit einem Grinsen als sie zurück in die Büroecke kamen.
Natürlich hatten sie alle Hettys Ausbruch mitbekommen!
"Deeks!" mahnte G ihn scharf.
Malgorzatta wandte sich schnell um und suchte Martys Blick, schenkte ihm ein Lächeln.
Im Gegensatz zu G hatte sie verstanden, dass er die angespannte Situation aufzulockern versuchte.
G fühlte sich angegriffen.
Es war so Martys Art, den Ernst aus einer Situation zu nehmen, durch eine gewiss nicht böse gemeinte, flapsige Bemerkung.
Doch das war hier nicht jedermanns Sache!
"Es ist so weit, Leute!"
Ein bestens gelaunter Eric Beale kam die Stufen der Treppe regelrecht hinab gesprungen.
"Ich verlasse euch! Hey ... Malin!"
Er blieb an der Büroecke stehen und lächelte ihr zu.
"Hallo Eric!" begrüßte ihn Malgorzatta, erwiderte sein Lächeln und ging zu ihm.
Sie mochte ihn wirklich gerne.
"Ich wünsche Dir einen superschönen Urlaub!"
Sie streckte die Arme aus und umarmte ihn herzlich. Eric reagierte etwas hölzern. Nicht, weil er sie nicht mochte. Es war ihm ungewohnt! Es war undosiert, wie er ihre Begrüßungsumarmung erwiderte!
"Erhol` Dich gut! Du machst wieder irgend etwas ... irgend etwas Wohltätiges, oder?"
"Ja."
Merkwürdigerweise sah Eric erst fast ängstlich hinüber zu G als er sie losließ, bevor er ihr antwortete.
"Nach Guatemala."
"Oh ja, Du hattest das erzählt!" erinnerte sich Malgorzatta.
"Bitte, pass` auf Dich auf!"
"Danke." meinte Eric.
"Hallo! Hallo! Hallo!" kam es in diesem Moment vom Eingang her.
Nate und Rose kamen herein.
Nate strahlte in die Runde.
Rose hatte sich bei ihm eingehakt und wirkte glücklich.
"Leute, ich bin weg! Schönen Urlaub!" rief Eric.
Er winkte kurz in die Runde und wandte sich dann ab während jetzt Nate und Rose zu ihnen kamen.
"Einen schönen Urlaub, Eric!" rief Kensi ihm hinterher.
"Yeep, viel Spaß schon auf dem Flug!" rief Marty.
"Sei vorsichtig!"
"Wir sind auch auf dem Weg zum Flughafen!" meinte Nate mit seiner tiefen Stimme jetzt.
"Wir fliegen ein paar Tage nach Europa! Yeah ... "
"Nach Italien!" jauchzte Rose wie ein kleines Mädchen und rollte begeistert ihre mädchenhaften Rehaugen, schlug die Hände leicht zusammen.
"Schönen Urlaub und einen guten Flug!" wünschte Sam.
"Buon viaggio!" meinte Marty.
Kensi fing an zu lachen.
"Malin!"
Malgorzatta schrak zusammen.
Hetty hatte sich an sie herangeschlichen.
"Haben Sie ein paar Minuten Zeit für mich?"
"Jaa ... "
Malgorzatta folgte ihr zögerlich.
Sie spürte Gs Blick auf sich während sie Hetty folgte.
Dann setzte er sich ebenfalls in Bewegung.
Hetty stoppte ohne sich umgewandt zu haben.
Es war faszinierend und auch ein bisschen erschreckend.
"Mister Callen!"
Erst jetzt wandte sie sich um und sah ihn an.
"Bitte ... ich möchte mit Malin alleine sprechen!"
Gs Gesichtsausdruck wurde verschlossen. Kalt.
Obwohl sie sich hier auf dem Präsentierteller befanden wandte Malgorzatta sich um und machte die wenigen Schritte zu G zurück.
Sie umfasste seine Hand während sie ihn ansah.
"Alles gut, G! Ich rede kurz mit ihr!"
G erwiderte ihren Blick. Drückte ihre Finger fest.
"Ich möchte das nicht!
Seine Stimme bebte leicht.
"Ich auch nicht!" flüsterte sie ihm zu, streichelte über seinen Handrücken. Gs Augen lagen groß auf ihrem Gesicht. Malgorzatta lächelte ihm aufmunternd zu.
"Alles gut, G! Keine große Sache!"
"Gibt es Probleme?" Hetty tauchte neben ihnen auf und sah von einem zum anderen.
"Nein!" gab Malgorzatta rasch zurück, ließ G los und wandte sich von ihm ab.
Sie machte ein paar Schritte.
"Gehen wir in Ihr Büro, Hetty?"
Sie sah sie fragend an.
Hetty machte eine auffordernde Handbewegung in die Richtung.
"Danke." meinte Malgorzatta betont freundlich und ging in Hettys Büro.
Sie war noch immer ärgerlich über das Verhalten von Gs Vorgesetzter. Dass sie sie zu Hunters Beerdigung gezwungen hatte. Sicher, es war nur zu ihrem Besten gewesen. Auch G hatte sie nicht eingeweiht.
Aber G konnte sie nicht böse sein.
Malgorzatta blieb abwartend neben dem Korbstuhl vor Hettys Schreibtisch stehen. Bis Hetty sie aufforderte: "Bitte, setzten Sie sich, Malin!"
"Danke!"
Malgorzatta setzte sich und sah Hetty abwartend an.
"Haben Sie im Urlaub irgend etwas vor?" fragte Hetty sie nachdem sie auf ihrem Stuhl hinter dem Schreibtisch Platz genommen hatte.
"Bisher noch nicht." antwortete Malgorzatta langsam.
Hetty nickte.
"Wie geht es Mister Callen?" erkundigte sie sich dann.
Das war der Moment, in dem Malgorzatta realisierte, dass es G nicht gut ging. Dass ihn die Sache mit Janvier und Mike Renkos Beerdigung letzte Woche doch mehr mitgenommen hatte, als es ihr aufgefallen war.
Er hatte es nicht `mal so krampfhaft verbogen wie sonst. Es war ihr nur irgendwie `durchgerutscht`! Sie war nicht achtsam gewesen!
Sie wollte so schnell wie möglich wieder zu ihm.
"Nicht so gut, Hetty! Es geht ihm nicht gut!"
Hetty nickte erneut.
"Glauben Sie ... dass er sich im Urlaub erholen kann? Rechnen Sie mit Schwierigkeiten?"
Malgorzatta dachte einen Moment lang nach. Gründlich.
Sie würde ihr Urlaubskonzept noch `mal überdenken müssen!
"Nein! Ich denke, wenn er etwas Ruhe hat wird das schon! Ich werde mich kümmern!"
"Ich kenne niemanden, der geeigneter dazu wäre als Sie!" gab Hetty mit einem klitzekleinen Lächeln zurück. Sie reichte ihr einen Zettel.
"Unter einer dieser Telefonnummern bis ich immer zu erreichen, Malin! Bitte, melden Sie sich wenn ... "
Sie brach ab.
Malgorzatta sah ihren Blick neben sich rutschen. Hörte Schritte. Sie wusste, dass es G war.
Sie wandte sich zu ihm um.
G betrat langsam das Büro.
Er trug seine Jacke und hatte seine Tasche über die Schulter gehängt. Ihre Jacke, ihre Tasche hielt er in den Händen und sah sie auffordernd an.
Malgorzatta wusste, dass er das Gespräch absichtlich unterbrach.
"Danke Hetty!"
Sie stand langsam auf.
"Ich wünsche Ihnen einen schönen Urlaub!" meinte Hetty und sah sie beide an.
"Genießen Sie ihre freie Zeit! Erholen Sie sich!"
"Heißt das, Sie kommen heute Abend nicht zum BBQ?" fragte G. Malgorzatta wollte ihm ihre Jacke aus der Hand nehmen. G hielt sie so zu ihr hin, dass sie hineinschlüpfen konnte.
"Danke G!"
Sie nahm ihm die Tasche aus der Hand.
"Warum ist die so schwer?" wollte G wissen.
"Frauenhandtasche." raunte ihm Malgorzatta möglichst harmlos zu.
Er musste nicht unbedingt wissen, dass sie sich wieder eine Waffe besorgt hatte.
Hetty lachte.
"Wenn Sie heute Abend ein phantastisches BBQ bei Mister Hanna genießen werden ich auf dem Weg nach Tokio sein! Bitte, genießen Sie es!"
"Genießen Sie Ihren Urlaub, Hetty!" wünschte ihr G.
"Eine schöne Zeit!" fügte Malgorzatta hinzu.
"Ihnen auch!" erwiderte Hetty.
"Und jetzt hinaus mit Ihnen!"
Malgorzatta spürte, wie G seinen Arm um ihre Schultern legte. Sie ließ sich von ihm aus dem Büro ziehen.
"Bis heute Abend!" rief G den anderen zu, die noch an den Schreibtischen standen, Marty, Kensi, Sam, Rose und Nate.
"Viel Spaß in Italien!" rief Malgorzatta und winkte Rose kurz zu.
"Einen schönen Urlaub!" rief sie zurück.
"Schönen Urlaub!" rief auch Nate.
"Danke!"
Malgorzatta folgte G durch den Flur.
Er hielt ihr die Tür auf und öffnete ihr auch die Wagentür auf der Beifahrerseite.
Nachdem er seine Tasche in den Kofferraum gelegt hatte, stieg er auf der Fahrerseite ein und schloss die Tür.
Malgorzatta legte ihre Hand rasch auf seinen Oberschenkel als er den Zündschlüssel in das Schloss des Mercedes schob.
"Tut mir leid, G!"
G sah sie verwundert an.
"Was meinst Du?"
Malgorzatta atmete tief aus.
"Ich war so überrascht vorhin, von Paris! Ich war ... weißt Du ... ich war etwas unsicher wegen des Urlaubes! Du bist so ein Arbeitsmensch ... Du kannst so schlecht frei haben! Ich finde es total süß von Dir, dass Du Dir Gedanken gemacht hast ob wir wegfliegen! Und dass Du Dir gemerkt hast, dass ich gerne mit Dir nach Paris wollte! Danke schön!"
Gs Lächeln war klein. Etwas verunsichert.
"Ein Arbeitsmensch? Du meinst ... ich kann nicht abschalten?"
Malgorzatta vermochte nicht abzuschätzen, wie Gs Reaktion auf ihre Antwort sein würde.
Seine Stimme klang fast neutral als er fragte.
"Schlecht, G, ganz schlecht!" gab sie dennoch tapfer zurück und streichelte mit ihrer freien Hand über seine.
"Das ist nicht negativ gemeint! Du kannst es einfach nicht! Du hast es nicht gelernt, keiner hat es Dir gezeigt! Aber gerade nach dem ganzen Hin und Her ... mit Janvier ... und Mike ... brauchst Du ein bisschen Erholung! Ich liebe Dich! Ich möchte Dich behalten!"
G schwieg.
Ihm war anzusehen, das er einzuordnen, zu verstehen versuchte, was sie ihm gesagt hatte!
Malgorzatta spürte ihr Herz bis zum Hals hinauf schlagen.
Sie empfand es als positiv, dass G seine Hand nicht von ihrer zog. Ihr Streicheln geschehen ließ.
"Alles gut mit uns?" fragte er schließlich.
Seine Stimme klang verunsichert.
"Alles Bestens mit uns!" versicherte sie ihm rasch, legte ihre Hand an seine Wange, beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn.
G erwiderte ihren Kuss fast sofort.
Sie registrierte es erleichtert.
Deswegen intensivierte sie das Spiel seiner Zungenspitze an seinen Lippen noch ein wenig.
Streichelte mit den Fingerspitzen zärtlich über seine Wange.
"Ich liebe Dich!" flüsterte sie ihm zu, beließ ihre Lippen so nah an den seinen dass er die Bewegung spüren konnte bevor sie ihn noch einmal küsste.
G ließ seine Hand langsam von ihrer Wange zu ihrem Nacken streicheln. Seine Finger wühlten sich sanft in ihre halblangen Haare.
Malgorzatta ging kurz durch den Kopf, dass sie sich hier auf einem kameraüberwachten Parkplatz befanden. Im Auto zwar ...
Doch dann befand sie, dass das im Moment egal war.
G war ihr wichtiger.
"Ich liebe Dich!" flüsterte sie ihm noch `mal zu.
Es war schwierig, mit dem Bus zum OSP zu kommen.
Vor allen Dingen aus der Stadtmitte, wo sie im Moment ihr Hotel hatten. Ein etwas Besseres. Luxuriöses.
Malgorzatta hatte es durchgesetzt nach dem ganzen Fake mit Marcel Janvier, seinem vorgetäuschten Tod, der vorgetäuschten Verhaftung Gs und seinen Kontakt mit den Iranern.
Sie wollte, dass er seine Verletzungen in Ruhe, in einer schönen Umgebung auskurierte.
Es war ein sehr anstrengender Einsatz für das Team gewesen. Noch aufreibender war es für G gewesen. Malgorzatta hatte erst im Nachhinein erfahren, in was für einer lebensgefährlichen Situation er sich befunden hatte.
Hetty hatte versucht, sie herauszuhalten. Das hatte die ganze Situation für sie nur noch schlimmer gemacht.
Das war letzte Woche gewesen. Sie hatte damit aufgehört, dass sie Mike Renko begraben hatten.
Doch damit war die Sache noch immer nicht abgeschlossen.
G war wie immer nichts anzumerken. Fall abgeschlossen und abgehakt.
Malgorzatta war sich fast sicher, dass die Zeit, die er in der Gewalt der Iraner verbrachte hatte, nicht nur die Schrammen in seinem Gesicht hinterlassen hatten. Seine körperlichen Wunden heilten problemlos ab.
Jetzt standen die Sommerferien bevor.
Heute war der letzte Arbeitstag.
Sie hatte G gebeten, gegen Mittag zum OSP kommen zu dürfen um den denen, die sie am Abend beim BBQ bei Sam nicht mehr sehen würde, einen schönen Urlaub zu wünschen. Und um ihn abzuholen. G war einverstanden gewesen.
Und sie hatte eh nichts anderes zu tun.
In der Rechtsmedizin, in der sie manchmal aushalf, merkte man die Ferien ebenfalls. Rose hatte ihr nur zu gerne frei gegeben, fuhr sie doch selbst für zwei Wochen mit Nate in Urlaub.
Malgorzatta freute sich darauf die anderen noch zu sehen.
Eric brach am Nachmittag zu seinem ehrenamtlichen Hilfsprojekt auf und Nell trat ihren Urlaub schon am Mittag an. Malgorzatta hoffte, ihr noch eine schöne Zeit wünschen zu können.
Insgeheim fühlte sie sich unwohl bei dem Gedanken an zwei Wochen Urlaub. G war kein Urlaubsmensch. Es ging ihm nur gut wenn er arbeiten konnte.
Er konnte nicht zu Hause sitzen und entspannen. Lesen ging für ein paar Stunden oder Computerschach spielen. Dann wurde er undönig.
Dabei hatten sie ein Haus einzurichten.
Doch G zeigte sich uninteressiert.
Sie hätten auch in Urlaub fahren können. Ihre Zeit zu Zweit in irgend einem sonnigen Resort war immer schön gewesen. G konnte Wellenreiten. Und er sah immer so hinreißend aus wenn er etwas Farbe hatte. Es würde ihm auch gut tun, mal wieder weg zu kommen.
Doch sie hatte sich nicht getraut, während der Anspannung der letzten Wochen dies anzusprechen. Vielleicht würde sich ja noch spontan etwas ergeben!
An der Haltestelle dem Büro am Nächsten verließ sie den Bus und ging die letzten Yards zu Fuß.
Es war eine belebte Gegend im Norden der Stadt.
Niemand ahnte, was sich wirklich auf dem Grundstück hinter dem hohen Zaun befand, das den Bewohnern der Stadt als städtisches Eigentum mit einem stillgelegten Wasserwerk verkauft wurde.
Malgorazatta nahm am Tor ihr Smartphone aus der Tasche und rief G an.
Bat ihn, sie abzuholen weil sie vor dem Tor stand.
G erschien nur einen Moment später und öffnete ihr die gesicherte Tür aus massivem Holz.
"Hallo!" begrüßte sie ihn, sah ihn prüfend an, wie immer, wenn sie auch bloß ein paar Stunden getrennt gewesen waren.
"Hallo Mali!"
G schloss rasch die Tür, wandte sich dann ihr zu und legte seine Hand an ihre Schulter, küsste sie rasch.
Er wirkte einigermaßen entspannt.
"Alles gut?"
Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen.
"Du schmeckst nach ... nach ... Frischkäse? Habt ihr gerade gegessen?"
G lachte.
"Hetty hat Frühstück kommen lassen, zum letzten Arbeitstag für uns!" erzählte er ihr. Er legte seinen Arm an ihren Rücken und zog sie sanft mit sich Richtung des Gebäudes.
"Komm, es ist noch eine Menge da! Du kannst auch etwas essen!"
Malgorzatta lachte überrascht.
Die Verabschiedung im letzten Jahr in die Sommerferien, die sie mitbekommen hatte, war nach Abschluss eines Falls noch eben so auf einem Parkplatz, mitten in der Nacht, erfolgt, nach einer Schießerei in einem Fabrikgebäude, während das LAPD übernahm.
G hatte damals angerufen und gebeten, dass sie ihn abholte.
Um wie viel entspannter lief es jetzt!
G öffnete ihr die Tür zum Gebäude und ließ sie vorangehen.
Das Halbdunkle des Flures war ihr mittlerweile vertraut. Doch sie betrat das Haupthaus immer mit gemischten Gefühlen. Sie hatte nicht nur gute Erinnerungen an ihre Aufenthalte hier!
Sie spürte Gs Hand an ihrer Schulter.
Schon von hier, vom Flur, sah sie Hetty in ihrer Büroecke sitzen.
Dann trat ein großer hagerer Mann in den Flur.
Er trug einen dunklen Anzug, sein Haupthaar war flüchtig und er hatte einen sehr grummeligen Gesichtsausdruck.
Er starrte sie an.
Malgorzatta wusste augenblicklich, dass es Owen Granger war.
Sie kannte ihn nicht!
Aber G hatte ihr erzählt, dass der Assistant-Direktor ihm das Leben schwer machte. Er hatte sich nicht beklagt. Hatte ganz neutral erzählt! Tapfer!
Malgorzatta verspürte sofort Hass auf diesen unbekannten Mann.
Jetzt hatte er auch ein Gesicht für sie!
Und blieb vor ihnen stehen!
"Agent Callen, Sie bringen Fremde ins Haus?" schnarrte er.
Seine tiefe Stimme passte zu seinem grummeligen Gesichtsausdruck, leidenschaftslos, sonor!
Bestimmt konnte er gar nichts sagen ohne dass es anklagend klang!
"Ex-CIA, Sir!" gab G betont ruhig, neutral zurück, schob sie mit der Hand an ihrer Schulter weiter.
Malgorzatta spürte seine Hoffnung, sie möglichst unbehelligt von dem Mann weg zu bringen.
"Sir!" grüßte Malgorzatta extra höflich, schenkte ihm ein kleines Lächeln und ging in die Richtung, die Gs Hand ihr vorgab.
"Ma`m!" hörte sie Granger hinter sich grüßend brummen.
Dann waren sie vorbei.
G schob sie weiter rechts in die Büroecke.
Sam saß an seinem Schreibtisch hier.
Aus dem Augenwinkel sah sie, dass in dem Gang hinter den Schreibtischen, am Sideboard, wo Kaffee- und Teemaschine standen, ein langer Tisch mit einem Frühstücksbuffet aufgebaut worden war. Es gab Brötchen, es gab Bagel, Croissants, Wurst, Käse, Marmelade, Cerealien.
Kensi und Marty Deeks standen dort. Es roch so eben nach frischem Kaffee.
Malgorzatta wandte sich zu G um, suchte seinen Blick.
Sie sah noch für den Bruchteil einer Sekunde, wie der besorgte Ausdruck auf seinem Gesicht verschwand. Rasch schenkte er ihr ein Lächeln.
"Malin!" hörte sie in diesem Moment Sams Stimme.
Sie wandte sich zu ihm um und setzte ein Lächeln auf.
"Hallo Sam!"
Sam war aufgestanden und kam nun zu ihnen, begrüßte sie mit einer kurzen Umarmung.
"Hallo Malin! Wie geht es Dir?"
"Danke Sam! Alles gut! Bei Dir auch?"
Sie erwiderte seine Umarmung, sah ihn dann an.
Sam nickte.
"Ja. Alles gut! Wir freuen uns auf den Urlaub!"
Malgorzatta nickte verstehend.
"Ja, wir auch! Und auf ... "
"Malin!" rief Marty jetzt und kam in die Büroecke.
Er hatte einen Teller und eine Tasse in den Händen, grinste, und seine Stimme klang fröhlich und gut gelaunt wie fast immer.
"Hallo Marty!" Malgorzatta musste lächeln. Sie freute sich jedes Mal, wenn sie ihn sah. Wenn es unter normalen Umständen geschah!
Kensi war hinter ihm, nippte an einer Tasse.
"Hallo Malin!"
"Hallo Kensi!" gab Malgorzatta zurück.
Ihre Begrüßung blieb kühl. Einfach. Malgorzatta gab sich die Schuld daran.
Wie sollte die andere ihr nett gegenüber treten wenn sie ständig das Gefühl hatte, es wäre zwischen ihnen etwas nicht in Ordnung?
Malgorzatta hatte keinerlei Zweifel daran, dass Kensi ihre Abneigung spürte. Es tat ihr sogar leid!
Doch sie kam gegen ihre Eifersucht nicht an! Und daran war Kensi selber Schuld!
Sie musste ihre Zuneigung für G nicht so offensichtlich zeigen!
Insgeheim wartete sie auf den Tag, an dem G sie beiseite nahm und fragte, warum sie mit Kensi nicht klar kam!
"Komm, hol` Dir auch `was zu Essen!" meinte G jetzt und zog sie sanft mit zum Buffet.
"Kaffee wäre schön!" meinte Malgorzatta, legte ihre Hand ganz unvermittelt an Gs Arm.
"Ach G ... ich würde zuerst gerne Eric und Nell einen schönen Urlaub wünschen! Meinst Du ... ich kann eben hoch?"
"Nell ist schon weg!" gab G zurück.
Er hatte eine Tasse in der Hand und goß Kaffee hinein.
"Eric wirst Du nicht verpassen, er kommt hier her um sich zu verabschieden. Hier, bitte, Dein Kaffee!"
"Danke, G!" Malgorzatta nahm die Tasse, suchte Gs Blick.
"Kriegst Du Ärger mit Granger ... weil ich hier bin?"
"Ich hol` eben meine Tasse, entschuldige!" meinte G, ließ sie stehen und ging zu seinem Schreibtisch, holte seine Tasse.
Malgorzatta nippte an ihrem Kaffee.
G kam zurück und goss sich ebenfalls Kaffee ein.
"Nein, gewiss nicht!" meinte er dann.
"Du bist schon oft hier gewesen, mit Hettys Erlaubnis! Sie würde es jederzeit autorisieren!"
Er trank von seinem Kaffee.
Malgorzatta nickte leicht.
"Hast Du noch lange hier zu tun?"
"Halbe Stunde vielleicht." erwiderte G.
"Hör` `mal ... "
Er kam etwas näher, legte seine Hand an ihren Arm.
" ... ich hab` mir überlegt, ob wir nicht ein Wochenende, das Übernächste, nach Paris fliegen sollen? Freitag bis Montag oder so, was meinst Du? Komm, ich hab` am PC schon `mal `was `rausgesucht!"
Er schob sie in die Richtung seines Schreibtisches.
Malgorzatta spürte, wie ihre Wangen zu brennen begannen.
Sie ließ sich von G widerstandslos auf seinen Stuhl hinter dem Schreibtisch niederdrücken, stellte ihre Tasche ab.
Sie sah auf Gs Notebook.
Er hatte eine Seite mit Hotels in Paris aufgerufen, und zwar nur die Luxuriösesten, Teuersten.
G war neben dem Stuhl stehengeblieben und beobachtete sie gespannt.
Malgorzatta schämte sich mit einem Mal furchtbar.
Sie hatte die zwei Wochen freie Zeit mit G in Zweifel gezogen.
G hatte einen Urlaub geplant, heimlich, um sie zu überraschen, weil sie gerne einmal mit ihm nach Paris wollte.
Und sie stellte ihn in Frage!
Rasch stand sie auf.
Blieb direkt neben G stehen und lächelte ihm zu.
"Ich würde mir lieber ein Hotel ... mit Dir zusammen aussuchen! In Ruhe zu Hause, ja, G?"
G sah sie verwundert an.
"Ja ... was ist Mali?"
"Nichts, G, alles gut!
Sie hatte sich das Lügen genau so angewöhnt wie G.
Das Problem war nur, dass sie sich beide zu gut kannten.
"Du sagst mir nicht die Wahrheit!"
Gs Stimme war leise, aber eindringlich.
Malgorzatta sah aus dem Augenwinkel, dass Sam dennoch aufmerksam geworden war.
Sie war sich sicher, dass Kensi, die an ihrem Schreibtisch saß, lauschte. Marty stand bei ihr und kaute an seinem Bagel.
"Kommst Du mit?" bat G und sah sie an. Seine Stimme zitterte leicht. Er legte seine Hand an ihren Arm.
"Natürlich, G!" erwiderte Malgorzatta bloß. Sie konnte kaum sprechen.
G nickt ihr zu, forderte sie so auf, ihm zu folgen.
Malgorzatta tat es so selbstverständlich wie möglich, aus der Büroecke heraus, über den Flur und dort links, in eine Art Abstellraum.
Umzugskartons standen hier.
Es gab zwei kleine längliche Fenster in der Wand an der Kopfseite des Raumes. Es roch muffig. Nach Papier.
"Was ist los?" fragte G scharf, kaum, dass er die Tür hinter sich zugeworfen hatte. Er drehte den Schlüssel im Schloss herum.
Malgorzatta sah ihn erstaunt an.
G sprach fast nie in so einem Ton mit ihr.
Und bis vor ein paar Minuten war ja auch noch alles in Ordnung gewesen!
"G." meinte sie so sanft wie nur eben möglich, ging zu ihm, blieb vor ihm stehen. Sie wagte es nicht, ihn zu berühren.
"Ich war nur überrascht! Wirklich! Ich würde es lieben, mit Dir nach Paris zu fliegen, ganz bestimmt! Bitte G! Ich freue mich darüber!"
G atmete tief aus.
Er fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht und langte dann nach ihr, zog sie zu sich.
"Tut mir leid!"
Er küsste sie rasch, legte beide Arme um sie.
"Ist alles okay, Mali!"
Malgorzatta ließ beide Arme um seinen Oberkörper rutschen, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Lippen.
"Ich liebe Dich!" raunte sie ihm zu, streichelte über seinen Rücken. Sie fühlte sich an seinem Ausbruch nicht unschuldig.
"Ich finde es so lieb von Dir, dass Du Dir das gemerkt hast, dass ich gerne `mal nach Paris wollte!"
G seufzte leicht.
Er wühlte seine rechte Hand in ihre Haare, zog ihren Kopf sacht ein wenig nach hinten, so, dass sie ihn ansehen musste.
"Als Du gerade ... so komisch, so gar nicht reagiert hast, dachte ich für einen Moment, Du wolltest mich verlassen!"
"Was?"
Malgorzatta sah ihn verblüfft an.
Er erstaunte sie, dass er so etwas überhaupt in Erwägung zog, und es erstaunte sie noch mehr, dass er es überhaupt zur Sprache brachte. Das war ein großer Fortschritt für ihn.
Sie selbst beschämte es, dass sie diese Zweifel überhaupt hatte aufkommen lassen!
"G, ich ... "
Es klopfte an der Tür.
"Mister Callen?"
Es war Hetty.
Malgorzatta stemmte sich rasch wieder auf die Zehenspitzen und drückte G einen Kuss auf die Lippen.
G hielt sie fest.
Erwiderte ihren Kuss ungestüm.
"Mister Callen?"
Hettys Stimme klang ungeduldig.
"Was tun Sie da drinnen?"
Malgorzatta löste ihren Lippen von Gs und hielt sich mit der Rechten an seinem Shirt fest während sie ihm ihren linken Finger mit ihrem Seidenblüten-Ring vor das Gesicht hielt.
"Ich werde Dich nicht verlassen! Ich möchte Dich heiraten! Ich möchte von Dir geheiratet werden!"
G lachte.
Es klang befreit und heiter.
"Das können wir in Europa tun ... "
"Mister Callen, wenn Sie nicht sofort die Tür öffnen lasse ich das von Mister Hanna tun!" drohte Hetty jetzt. Sie klang zornig!
"Komm!"
G schob sie sacht beiseite und schloss die Tür auf, öffnete sie.
Hetty kam nicht herein.
Sie wartete mit strengem Gesichtsausdruck im Flur.
G ging zuerst hinaus. Gleichsam einem Beschützer. Um Hettys Wut an sich abprallen zu lassen bevor sie sie traf!
Malgorzatta war ihm dankbar dafür.
"Mister Callen, schämen Sie sich meinen Erinnerungsraum als ... als ... meinen Erinnerungsraum zu missbrauchen!"
"Hetty, das ist eine Abstellkammer!" erwiderte G leichthin.
Malgorzatta verließ den Raum und blieb etwas hinter G stehen.
Hetty sah böse zu ihm auf.
"Gehen Sie an Ihre Arbeit!" raunte sie ihn an.
"Komm!"
Malgorzatta spürte, wie G ihr Handgelenk umfasste und sie mit sich zog.
Er grinste, als hätte ihm das Intermezzo mit Hetty nicht das Geringste ausgemacht!
"Na, wo ward ihr zwei Hübschen denn hin verschwunden?" flötete Marty. mit einem Grinsen als sie zurück in die Büroecke kamen.
Natürlich hatten sie alle Hettys Ausbruch mitbekommen!
"Deeks!" mahnte G ihn scharf.
Malgorzatta wandte sich schnell um und suchte Martys Blick, schenkte ihm ein Lächeln.
Im Gegensatz zu G hatte sie verstanden, dass er die angespannte Situation aufzulockern versuchte.
G fühlte sich angegriffen.
Es war so Martys Art, den Ernst aus einer Situation zu nehmen, durch eine gewiss nicht böse gemeinte, flapsige Bemerkung.
Doch das war hier nicht jedermanns Sache!
"Es ist so weit, Leute!"
Ein bestens gelaunter Eric Beale kam die Stufen der Treppe regelrecht hinab gesprungen.
"Ich verlasse euch! Hey ... Malin!"
Er blieb an der Büroecke stehen und lächelte ihr zu.
"Hallo Eric!" begrüßte ihn Malgorzatta, erwiderte sein Lächeln und ging zu ihm.
Sie mochte ihn wirklich gerne.
"Ich wünsche Dir einen superschönen Urlaub!"
Sie streckte die Arme aus und umarmte ihn herzlich. Eric reagierte etwas hölzern. Nicht, weil er sie nicht mochte. Es war ihm ungewohnt! Es war undosiert, wie er ihre Begrüßungsumarmung erwiderte!
"Erhol` Dich gut! Du machst wieder irgend etwas ... irgend etwas Wohltätiges, oder?"
"Ja."
Merkwürdigerweise sah Eric erst fast ängstlich hinüber zu G als er sie losließ, bevor er ihr antwortete.
"Nach Guatemala."
"Oh ja, Du hattest das erzählt!" erinnerte sich Malgorzatta.
"Bitte, pass` auf Dich auf!"
"Danke." meinte Eric.
"Hallo! Hallo! Hallo!" kam es in diesem Moment vom Eingang her.
Nate und Rose kamen herein.
Nate strahlte in die Runde.
Rose hatte sich bei ihm eingehakt und wirkte glücklich.
"Leute, ich bin weg! Schönen Urlaub!" rief Eric.
Er winkte kurz in die Runde und wandte sich dann ab während jetzt Nate und Rose zu ihnen kamen.
"Einen schönen Urlaub, Eric!" rief Kensi ihm hinterher.
"Yeep, viel Spaß schon auf dem Flug!" rief Marty.
"Sei vorsichtig!"
"Wir sind auch auf dem Weg zum Flughafen!" meinte Nate mit seiner tiefen Stimme jetzt.
"Wir fliegen ein paar Tage nach Europa! Yeah ... "
"Nach Italien!" jauchzte Rose wie ein kleines Mädchen und rollte begeistert ihre mädchenhaften Rehaugen, schlug die Hände leicht zusammen.
"Schönen Urlaub und einen guten Flug!" wünschte Sam.
"Buon viaggio!" meinte Marty.
Kensi fing an zu lachen.
"Malin!"
Malgorzatta schrak zusammen.
Hetty hatte sich an sie herangeschlichen.
"Haben Sie ein paar Minuten Zeit für mich?"
"Jaa ... "
Malgorzatta folgte ihr zögerlich.
Sie spürte Gs Blick auf sich während sie Hetty folgte.
Dann setzte er sich ebenfalls in Bewegung.
Hetty stoppte ohne sich umgewandt zu haben.
Es war faszinierend und auch ein bisschen erschreckend.
"Mister Callen!"
Erst jetzt wandte sie sich um und sah ihn an.
"Bitte ... ich möchte mit Malin alleine sprechen!"
Gs Gesichtsausdruck wurde verschlossen. Kalt.
Obwohl sie sich hier auf dem Präsentierteller befanden wandte Malgorzatta sich um und machte die wenigen Schritte zu G zurück.
Sie umfasste seine Hand während sie ihn ansah.
"Alles gut, G! Ich rede kurz mit ihr!"
G erwiderte ihren Blick. Drückte ihre Finger fest.
"Ich möchte das nicht!
Seine Stimme bebte leicht.
"Ich auch nicht!" flüsterte sie ihm zu, streichelte über seinen Handrücken. Gs Augen lagen groß auf ihrem Gesicht. Malgorzatta lächelte ihm aufmunternd zu.
"Alles gut, G! Keine große Sache!"
"Gibt es Probleme?" Hetty tauchte neben ihnen auf und sah von einem zum anderen.
"Nein!" gab Malgorzatta rasch zurück, ließ G los und wandte sich von ihm ab.
Sie machte ein paar Schritte.
"Gehen wir in Ihr Büro, Hetty?"
Sie sah sie fragend an.
Hetty machte eine auffordernde Handbewegung in die Richtung.
"Danke." meinte Malgorzatta betont freundlich und ging in Hettys Büro.
Sie war noch immer ärgerlich über das Verhalten von Gs Vorgesetzter. Dass sie sie zu Hunters Beerdigung gezwungen hatte. Sicher, es war nur zu ihrem Besten gewesen. Auch G hatte sie nicht eingeweiht.
Aber G konnte sie nicht böse sein.
Malgorzatta blieb abwartend neben dem Korbstuhl vor Hettys Schreibtisch stehen. Bis Hetty sie aufforderte: "Bitte, setzten Sie sich, Malin!"
"Danke!"
Malgorzatta setzte sich und sah Hetty abwartend an.
"Haben Sie im Urlaub irgend etwas vor?" fragte Hetty sie nachdem sie auf ihrem Stuhl hinter dem Schreibtisch Platz genommen hatte.
"Bisher noch nicht." antwortete Malgorzatta langsam.
Hetty nickte.
"Wie geht es Mister Callen?" erkundigte sie sich dann.
Das war der Moment, in dem Malgorzatta realisierte, dass es G nicht gut ging. Dass ihn die Sache mit Janvier und Mike Renkos Beerdigung letzte Woche doch mehr mitgenommen hatte, als es ihr aufgefallen war.
Er hatte es nicht `mal so krampfhaft verbogen wie sonst. Es war ihr nur irgendwie `durchgerutscht`! Sie war nicht achtsam gewesen!
Sie wollte so schnell wie möglich wieder zu ihm.
"Nicht so gut, Hetty! Es geht ihm nicht gut!"
Hetty nickte erneut.
"Glauben Sie ... dass er sich im Urlaub erholen kann? Rechnen Sie mit Schwierigkeiten?"
Malgorzatta dachte einen Moment lang nach. Gründlich.
Sie würde ihr Urlaubskonzept noch `mal überdenken müssen!
"Nein! Ich denke, wenn er etwas Ruhe hat wird das schon! Ich werde mich kümmern!"
"Ich kenne niemanden, der geeigneter dazu wäre als Sie!" gab Hetty mit einem klitzekleinen Lächeln zurück. Sie reichte ihr einen Zettel.
"Unter einer dieser Telefonnummern bis ich immer zu erreichen, Malin! Bitte, melden Sie sich wenn ... "
Sie brach ab.
Malgorzatta sah ihren Blick neben sich rutschen. Hörte Schritte. Sie wusste, dass es G war.
Sie wandte sich zu ihm um.
G betrat langsam das Büro.
Er trug seine Jacke und hatte seine Tasche über die Schulter gehängt. Ihre Jacke, ihre Tasche hielt er in den Händen und sah sie auffordernd an.
Malgorzatta wusste, dass er das Gespräch absichtlich unterbrach.
"Danke Hetty!"
Sie stand langsam auf.
"Ich wünsche Ihnen einen schönen Urlaub!" meinte Hetty und sah sie beide an.
"Genießen Sie ihre freie Zeit! Erholen Sie sich!"
"Heißt das, Sie kommen heute Abend nicht zum BBQ?" fragte G. Malgorzatta wollte ihm ihre Jacke aus der Hand nehmen. G hielt sie so zu ihr hin, dass sie hineinschlüpfen konnte.
"Danke G!"
Sie nahm ihm die Tasche aus der Hand.
"Warum ist die so schwer?" wollte G wissen.
"Frauenhandtasche." raunte ihm Malgorzatta möglichst harmlos zu.
Er musste nicht unbedingt wissen, dass sie sich wieder eine Waffe besorgt hatte.
Hetty lachte.
"Wenn Sie heute Abend ein phantastisches BBQ bei Mister Hanna genießen werden ich auf dem Weg nach Tokio sein! Bitte, genießen Sie es!"
"Genießen Sie Ihren Urlaub, Hetty!" wünschte ihr G.
"Eine schöne Zeit!" fügte Malgorzatta hinzu.
"Ihnen auch!" erwiderte Hetty.
"Und jetzt hinaus mit Ihnen!"
Malgorzatta spürte, wie G seinen Arm um ihre Schultern legte. Sie ließ sich von ihm aus dem Büro ziehen.
"Bis heute Abend!" rief G den anderen zu, die noch an den Schreibtischen standen, Marty, Kensi, Sam, Rose und Nate.
"Viel Spaß in Italien!" rief Malgorzatta und winkte Rose kurz zu.
"Einen schönen Urlaub!" rief sie zurück.
"Schönen Urlaub!" rief auch Nate.
"Danke!"
Malgorzatta folgte G durch den Flur.
Er hielt ihr die Tür auf und öffnete ihr auch die Wagentür auf der Beifahrerseite.
Nachdem er seine Tasche in den Kofferraum gelegt hatte, stieg er auf der Fahrerseite ein und schloss die Tür.
Malgorzatta legte ihre Hand rasch auf seinen Oberschenkel als er den Zündschlüssel in das Schloss des Mercedes schob.
"Tut mir leid, G!"
G sah sie verwundert an.
"Was meinst Du?"
Malgorzatta atmete tief aus.
"Ich war so überrascht vorhin, von Paris! Ich war ... weißt Du ... ich war etwas unsicher wegen des Urlaubes! Du bist so ein Arbeitsmensch ... Du kannst so schlecht frei haben! Ich finde es total süß von Dir, dass Du Dir Gedanken gemacht hast ob wir wegfliegen! Und dass Du Dir gemerkt hast, dass ich gerne mit Dir nach Paris wollte! Danke schön!"
Gs Lächeln war klein. Etwas verunsichert.
"Ein Arbeitsmensch? Du meinst ... ich kann nicht abschalten?"
Malgorzatta vermochte nicht abzuschätzen, wie Gs Reaktion auf ihre Antwort sein würde.
Seine Stimme klang fast neutral als er fragte.
"Schlecht, G, ganz schlecht!" gab sie dennoch tapfer zurück und streichelte mit ihrer freien Hand über seine.
"Das ist nicht negativ gemeint! Du kannst es einfach nicht! Du hast es nicht gelernt, keiner hat es Dir gezeigt! Aber gerade nach dem ganzen Hin und Her ... mit Janvier ... und Mike ... brauchst Du ein bisschen Erholung! Ich liebe Dich! Ich möchte Dich behalten!"
G schwieg.
Ihm war anzusehen, das er einzuordnen, zu verstehen versuchte, was sie ihm gesagt hatte!
Malgorzatta spürte ihr Herz bis zum Hals hinauf schlagen.
Sie empfand es als positiv, dass G seine Hand nicht von ihrer zog. Ihr Streicheln geschehen ließ.
"Alles gut mit uns?" fragte er schließlich.
Seine Stimme klang verunsichert.
"Alles Bestens mit uns!" versicherte sie ihm rasch, legte ihre Hand an seine Wange, beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn.
G erwiderte ihren Kuss fast sofort.
Sie registrierte es erleichtert.
Deswegen intensivierte sie das Spiel seiner Zungenspitze an seinen Lippen noch ein wenig.
Streichelte mit den Fingerspitzen zärtlich über seine Wange.
"Ich liebe Dich!" flüsterte sie ihm zu, beließ ihre Lippen so nah an den seinen dass er die Bewegung spüren konnte bevor sie ihn noch einmal küsste.
G ließ seine Hand langsam von ihrer Wange zu ihrem Nacken streicheln. Seine Finger wühlten sich sanft in ihre halblangen Haare.
Malgorzatta ging kurz durch den Kopf, dass sie sich hier auf einem kameraüberwachten Parkplatz befanden. Im Auto zwar ...
Doch dann befand sie, dass das im Moment egal war.
G war ihr wichtiger.
"Ich liebe Dich!" flüsterte sie ihm noch `mal zu.
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