2022 05 05: Der Grund [by Sira-la]
von Jahreskalender
Kurzbeschreibung
Eine Woche, nachdem sich die Zombies der Welt offenbart haben, erhält Liv einen Anruf.
OneshotSchmerz/Trost, Übernatürlich / P12 / Gen
Eva Moore
Olivia "Liv" Moore
05.05.2022
05.05.2022
1
548
3
05.05.2022
548
Tag der Veröffentlichung: 05.05.2022
Titel der Geschichte: Der Grund
Song: „Wunderschönes Leben“ von GReeeN
Autor: Sira-la
Kommentar des Autors: Diese kleine Szene setzt mehr oder weniger direkt nach Staffel 3 an. Die Idee dafür hatte ich im Grunde sofort, als ich das Staffelfinale gesehen hatte, und ich freue mich, dass ich einen passenden Tag dafür im Jahreskalender gefunden habe :D
Liv starrte auf das Handy in ihrer Hand. Ihr Herz raste, seit es begonnen hatte zu klingeln. Das lag nicht etwa an dem letzten Gehirn, das sie gegessen hatte, sondern an dem Namen, der auf dem Display angezeigt wurde: ‚Mum‘.
Es klingelte erneut und Liv zuckte zusammen. Endlich schaffte sie es, sich aus ihrer Starre zu lösen und sie drückte auf den grünen Button. „Hallo?“
„Olivia, bist du das?“
Beinahe hätte sie laut aufgeschluchzt, als sie tatsächlich die Stimme ihrer Mutter hörte. Seit Liv sich damals geweigert hatte, Evan nach der Explosion der Metzgerei Blut zu spenden, hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie gehabt. Das letzte Mal gesprochen hatte sie ihre Mutter auf dem Flur des Krankenhauses, als diese sie gefragt hatte, ob Liv Drogen nehmen würde.
„Mum?“ Ihre Stimme klang belegt.
„Bist du immer noch in Seattle?“
„Was?“ Die Frage kam völlig unerwartet. Und dann vielleicht auch doch nicht. Seit letzter Woche wusste die Welt über die Zombies Bescheid. „Ja.“
„Oh, Liv …“ Ihre Mutter klang traurig.
„Wo …“ Sie räusperte sich. „Seid ihr …“
„Wir sind in San Diego.“
„Kalifornien?“ Liv runzelte die Stirn. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass ihre Familie die Stadt verlassen hatte, geschweige denn den Staat. Andererseits war sie gerade sehr froh darüber. Ihre Mutter und Evan waren weit weg von allen Zombies.
„Die warmen Temperaturen und die Meeresluft tun Evan gut“, erklärte ihre Mutter.
In Liv regte sich das schlechte Gewissen von damals. Sie hatte ihrem Bruder wirklich helfen wollen. Aber eine Blutspende war nicht in Frage gekommen. Nicht bei ihrem Zustand.
„Liv?“
„Ja?“ Da lag etwas in der Stimme ihrer Mutter, das Liv beunruhigte.
„Dass du Evan damals kein Blut spenden wolltest …“ Sie brach ab und für einige quälend lange Sekunden sagte niemand ein Wort. „Du bist … einer von ihnen, oder? Ein … ein Zombie.“
Liv nickte, bevor ihr einfiel, dass ihre Mutter das durchs Telefon natürlich nicht sehen konnte. „Ja. Soweit ich weiß, einer der ersten überhaupt“, sagte sie. „Erinnerst du dich an diese vermaledeite Bootsparty?“
„So lange? Oh, Liv, warum hast du denn nie etwas gesagt?“
Die Frage ‚Hättest du mir denn geglaubt?‘ lag Liv auf der Zunge, aber sie sprach sie nicht aus. Auch ‚Ich wollte kein Versuchskaninchen werden‘ verließ ihre Lippen nicht. „Ich wollte dir keine Angst machen“, sagte sie stattdessen.
Ihre Mutter schluchzte deutlich hörbar, doch als sie weitersprach, klang ihre Stimme fest und sicher. „Wenn du Evan dein Blut gegeben hättest …“
„Dann wäre er auch so geworden“, antwortete Liv, bevor die Frage überhaupt beendet war. „Und das wollte ich nicht. Es hätte ihn umgebracht, medizinisch gesehen.“ Sie lächelte. „Ich wünsche ihm ein wunderschönes Leben als Mensch. Bitte sag ihm das. Und dass es mir leidtut. Aber bitte kommt auf keinen Fall zurück.“
„Ich sag es ihm“, versprach ihre Mutter. „Bitte pass auf dich auf. Ich hab dich lieb.“
„Ich hab euch auch lieb“, antwortete Liv, dann legte sie auf.
Titel der Geschichte: Der Grund
Song: „Wunderschönes Leben“ von GReeeN
Autor: Sira-la
Kommentar des Autors: Diese kleine Szene setzt mehr oder weniger direkt nach Staffel 3 an. Die Idee dafür hatte ich im Grunde sofort, als ich das Staffelfinale gesehen hatte, und ich freue mich, dass ich einen passenden Tag dafür im Jahreskalender gefunden habe :D
Der Grund
Liv starrte auf das Handy in ihrer Hand. Ihr Herz raste, seit es begonnen hatte zu klingeln. Das lag nicht etwa an dem letzten Gehirn, das sie gegessen hatte, sondern an dem Namen, der auf dem Display angezeigt wurde: ‚Mum‘.
Es klingelte erneut und Liv zuckte zusammen. Endlich schaffte sie es, sich aus ihrer Starre zu lösen und sie drückte auf den grünen Button. „Hallo?“
„Olivia, bist du das?“
Beinahe hätte sie laut aufgeschluchzt, als sie tatsächlich die Stimme ihrer Mutter hörte. Seit Liv sich damals geweigert hatte, Evan nach der Explosion der Metzgerei Blut zu spenden, hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie gehabt. Das letzte Mal gesprochen hatte sie ihre Mutter auf dem Flur des Krankenhauses, als diese sie gefragt hatte, ob Liv Drogen nehmen würde.
„Mum?“ Ihre Stimme klang belegt.
„Bist du immer noch in Seattle?“
„Was?“ Die Frage kam völlig unerwartet. Und dann vielleicht auch doch nicht. Seit letzter Woche wusste die Welt über die Zombies Bescheid. „Ja.“
„Oh, Liv …“ Ihre Mutter klang traurig.
„Wo …“ Sie räusperte sich. „Seid ihr …“
„Wir sind in San Diego.“
„Kalifornien?“ Liv runzelte die Stirn. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass ihre Familie die Stadt verlassen hatte, geschweige denn den Staat. Andererseits war sie gerade sehr froh darüber. Ihre Mutter und Evan waren weit weg von allen Zombies.
„Die warmen Temperaturen und die Meeresluft tun Evan gut“, erklärte ihre Mutter.
In Liv regte sich das schlechte Gewissen von damals. Sie hatte ihrem Bruder wirklich helfen wollen. Aber eine Blutspende war nicht in Frage gekommen. Nicht bei ihrem Zustand.
„Liv?“
„Ja?“ Da lag etwas in der Stimme ihrer Mutter, das Liv beunruhigte.
„Dass du Evan damals kein Blut spenden wolltest …“ Sie brach ab und für einige quälend lange Sekunden sagte niemand ein Wort. „Du bist … einer von ihnen, oder? Ein … ein Zombie.“
Liv nickte, bevor ihr einfiel, dass ihre Mutter das durchs Telefon natürlich nicht sehen konnte. „Ja. Soweit ich weiß, einer der ersten überhaupt“, sagte sie. „Erinnerst du dich an diese vermaledeite Bootsparty?“
„So lange? Oh, Liv, warum hast du denn nie etwas gesagt?“
Die Frage ‚Hättest du mir denn geglaubt?‘ lag Liv auf der Zunge, aber sie sprach sie nicht aus. Auch ‚Ich wollte kein Versuchskaninchen werden‘ verließ ihre Lippen nicht. „Ich wollte dir keine Angst machen“, sagte sie stattdessen.
Ihre Mutter schluchzte deutlich hörbar, doch als sie weitersprach, klang ihre Stimme fest und sicher. „Wenn du Evan dein Blut gegeben hättest …“
„Dann wäre er auch so geworden“, antwortete Liv, bevor die Frage überhaupt beendet war. „Und das wollte ich nicht. Es hätte ihn umgebracht, medizinisch gesehen.“ Sie lächelte. „Ich wünsche ihm ein wunderschönes Leben als Mensch. Bitte sag ihm das. Und dass es mir leidtut. Aber bitte kommt auf keinen Fall zurück.“
„Ich sag es ihm“, versprach ihre Mutter. „Bitte pass auf dich auf. Ich hab dich lieb.“
„Ich hab euch auch lieb“, antwortete Liv, dann legte sie auf.