Tag der Veröffentlichung: 3.Mai 2022
Titel der Geschichte: Meine Mauer
Song: Fan von dir/ Die Lochis
Autor: Spence-Love
Kommentar des Autors: Da hab ich mal wieder etwas für mein Stamm-Fandom verzapft! Ich hoffe, es gefällt euch.
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Wie vom Donner gerührt blieb Spencer stehen. Eine Klaue krallte sich mit aller Macht an sein Herz fest und zerriss es in unzählige Einzelteile. Sein ganzer Körper krampfte sich zuerst zusammen, nur um danach Stück für Stück zerfetzt zu werden, ebenso wie seine Seele.

Doch dann zog er sie wieder auf, die Mauer der gespielten Gefühlskälte.
Mit schier unmenschlicher Kraft schleuderte Spencer die Bruchstücke seines Herzens in die Tonne des Nicht wahr haben wollen. Danach setzte er sein neutrales Spencer-Gesicht auf und ging mit festen Schritten auf Morgan und Garcia zu, die sich gerade leidenschaftlich küssten.

„Na, das wurde aber auch Zeit!“, hörte Spencer Rossi im glücklichen Tonfall rufen.
Zähflüssiger Schleim kroch mit einem widerlichen klatschenden Geräusch in Spencers Mundhöhle hinein.

„Würdet ihr mich freundlicherweise zu meinem Arbeitsplatz lassen? Ach ja, Glückwunsch übrigens.“
Spencer betete in diesem Moment zu allen Göttern auf dieser Erde, dass seine Hand nicht zittern würde, wenn er sie in diesem Augenblick Morgan entgegenstrecken würde.
„Danke, Kleiner! Man, ich kann dir gar nicht sagen wie happy ich bin!“ Endlich habe ich erkannt, wen ich wirklich liebe!“
Der zähflüssige Schleim formte sich zu einem unförmigen gesichtslosen Wesen mit zehn Fangarmen und einem saugenden Rüssel, der sich jetzt an Spencers Seele fest sog. Die hin und her pendelnden Fangarme griffen sich  die Bruchstücke seines Herzens und warfen sie immer und immer wieder gegen seine Mauer.

„Leute, ich freue mich genauso wie ihr, aber trotzdem müssen wir jetzt weitermachen. Reid, kann ich dich bitte einmal unter vier Augen sprechen? Es geht um einen Bericht.“
Ohne eine Antwort abzuwarten, zog Hotch Spencer mit sich fort. Der zähflüssige Schleim hatte es beinahe geschafft die Mauer zu zerbrechen.

„Komme hier herein.“
Sanft schubste Hotch Spencer in sein Büro und schloss die Türe hinter sich.

„Okay, wegen dem Bericht-was genau….“
„Komm her.“
Hotch tat etwas, was er erst einmal getan hatte, er schlang seine Arme um Spencer und drückte ihn an sich.
Die Mauer fiel in sich zusammen und der zähflüssige Schleim schickte sich an Spencers Seele und dessen Bruchstücke seines Herzens in eine existierende Dunkelheit voller Schmerz und Qual hinein zu katapultieren.
Aber der zähflüssige Schleim, der sich zu diesem Klumpen grotesker Lebenswesen Karikatur geformt hatte, schaffte es nicht.
„Du liebst ihn wirklich.“
Spencer schluchzte leise auf.


Garcia: „ WENN DU LACHST, SO VERTRAUT WIRD ICH SCHWACH, WILL DAS AUCH!“
Mit einem seligen Lächeln klammerte sich die technische Analystin an Morgan.


In Hotchs Büro
Spencer: „ Er kann mir gestohlen bleiben!! Ich hasse ihn!!!! Ich hasse ihn!!!!“
Hotch drückte Spencer noch fester an sich.
Der zähflüssige Schleim gewann wieder an Kraft.
Hotch: „Nein.“


Morgan: „ BIST MEIN ROHDIAMANT!“


In Hotchs Büro
Spencer: „ Sollen die beiden doch glücklich werden!!! Ich hasse alle beide!!“
Der zähflüssige Schleim holte zu einem finalen Schlag aus.
Hotch: „Nein.“


Morgan: „FÜR DICH ROLL ICH DEN TEPPICH AUS!“
Garcia: „ ICH BIN NUR EIN FAN VON DIR!!-Will sagen, ich verdiene dich überhaupt nicht.“
Morgan: „ Du bist nicht nur Fan von mir, du dummes Mädchen! Du bist mein Babygirl, welches ich unendlich liebe!!“
Morgan zog Garcia erneut in seine Arme und presste seinen Mund auf den ihren.
„Oh, Schokomuffin, ich liebe dich so sehr!!!“


„Nein.“
Der zähflüssige Schleim brüllte voller Pein auf, verlor seine Form und löste sich einfach auf.
Die Mauer wurde plötzlich von einer unsichtbaren Kraft in die Höhe gehoben und danach nur ein wenig zur Seite gerückt.
Spencers Herz wollte sich aufraffen, sich selbst wieder zu etwas Ganzem formen, aber dafür war es noch viel zu früh. Ebenso würde seine angeschlagene Seele Zeit benötigen.

Hotchs  letztes <Nein> war nur ein kaum hörbares Flüstern gewesen, aber es war mit der ganzen Kraft und Liebe aus seinem, nicht kaputten Herzen heraus gekommen, sodass Spencers schlagendes Lebensorgan und seine Seele in die warme Empfindung des Nicht alleine seins und des freundschaftlich geliebt zu werden, eintauchen konnte.



3 Monate später
„Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“
„Na, das lasse ich mir doch nicht zweimal sagen!“
Die geladenen Gäste in den Bankreihen in der Kirche lachten herzlich über Morgans Bemerkung.
Hotch lachte nicht. Er saß neben Spencer, der jetzt so wie alle anderen aufsprang und dem Paar frenetisch zu jubelte.

Reid hat sich seine Mauer wieder zurecht gerückt, dachte Hotch bei sich.
Langsam stand der BAU Chef auf und folgte Spencer, der jetzt förmlich auf Garcia und Morgan zuflog.

                                                                   THE ENDhttps://forum.fanfiktion.de/t/73572/1
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