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Walking in the Wind

von NoMuggle
Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Schmerz/Trost / P18 / MaleSlash
Harry Styles Liam Payne Louis Tomlinson Niall Horan Zayn Malik
23.04.2022
18.11.2022
37
80.157
23
Alle Kapitel
96 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
02.05.2022 1.887
 
Ja Leute.... Kann ich mich auch nur einmal daran halten, was ich schriebe?
Nein.
Und deswegen gibt es heute schon das erste Kapitel :)
Aber der 2. Ist ja schon fast die Mitte vom Monat. Oder?

:D


Ich weiß noch überhaupt nicht, wie lang diese Geschichte werden wird, aber ich habe einiges vor. Und weil ich nicht will, dass es alles viel zu schnell geht, würde ich schätzen, eher länger als kürzer :D
Also mit 10 Kapitel ist hier nicht :D
Aber das habt ihr vielleicht bei dem Einstieg auch nicht erwartet :D

Ich werde denke ich einmal pro Woche hochladen, einfach weil ich mit der Uni im Moment überhaupt nicht viel Zeit zum Schreiben habe, und ich nicht ständig Kapitel auslassen will, oder ein blödes Kapitel hochladen will, weil ich nicht die Ruhe hatte, eins zu schrieben, mit dem ich zufrieden bin.


So.
Jetzt gehts aber los :D

ich wünsche euch viel Spaß, entschuldige mich nicht für das Ende, und würde mich wie immer sehr über Rückmeldungen freuen :D
You know the Deal :)

Viel Spaß!





___ Heimat ___



Das Klingeln eines kleinen Weckers riss Zayn aus seinem Schlaf. Er hasste es immer noch, früh aufzustehen, aber zumindest sein Tagesrhythmus war an diese erbarmungslose Frühe angepasst.
Es war halb fünf. Die Sonne war gerade am Aufgehen, und es war jetzt schon brütend heiß.
Doch auch wenn sein Bett ihm sehr verlockende Angebote machte, noch ein paar Minuten liegen zu bleiben, und unter dem leichten Wind seines Ventilators weiter zu dösen, er wusste, was auf ihn wartete, also war das Aufstehen es Wert.  

Mit einem Seufzen stand er auf und streckte sich. Der Ort lag wie ausgestorben vor ihm, auf dem Marktplatz war noch keine Menschenseele unterwegs, und bis die ersten Stimmen zu hören waren, würden noch mindestens zwei Stunden vergehen.
Nach einer kurzen, kalten Dusche zog er sich seine Leinenkleider an, machte sich ein warmes Frühstück, und nahm sich dann die Zeit, die er am Morgen brauchte, um zu Essen und zu beten.
Und schließlich setzte er sich in sein kleines, klappriges Auto, und machte sich damit auf den Weg zu seinem Händler.

„Afshin, mein Junge!“ der ältere Mann begrüßte Zayn mit einem warmen Lächeln.
„Guten Morgen“ wünschte er ihm und lächelte zurück.
„Sieh mal. Die Bananen! Sie sind traumhaft. Probier mal eine. Hier, die habe ich schon auf gemacht“ und schon hielt er Zayn ein Stück der Frucht hin.
Der nahm es schmunzelnd entgegen, und lies es sich langsam auf der Zunge zergehen, kaute hin und wieder ein bisschen, und lächelte.
„Sie schmecken köstlich“ sagte er. „Ich werde natürlich welche nehmen. Und von den Pfirsichen.“
Der Händler strahlte über beide Ohren, und als Zayn seine gewobenen Körbe aus dem Wagen geholt hatte, da hatte er schon eine ganze Auswahl an Früchten für ihn bereit gelegt.
„Hast du auch Datteln?“ fragte Zayn, nachdem er das Obst gewogen und verpackt hatte.
„natürlich! Natürlich habe ich Datteln mein Junge!“ Sein Lächeln wurde noch ein bisschen breiter. „und wie sieht es mit deinen Gewürzen aus?“
„Gewürze habe ich genug“ lachte Zayn „Du weißt doch. Sie sind teuer und halten lange. Die Leute kaufen nicht Pfundweise.“
„Ich weiß doch, ich weiß doch“ er lächelte Zayn an. „Aber wie ist es mit Safran?“
„Davon habe ich noch. Es soll ja nicht schlecht werden in meinem Laden.“
Der Händler lächelte. „Du bist ein guter Mann, Afshin. Du weißt, wovon du redest.“
„Danke“ lächelte Zayn. Er verlud die übrigen Güter und zahlte dem Händler dann einen fairen Preis. Dann machte er sich auf den Rückweg, um seinen Laden mit frischem Obst und Gemüse zu bestücken.

Um sieben Uhr schloss Zayn die Türen seines Geschäfts von ihnen auf, steckte den kleinen Ventilator ein, und machte das Radio leise an.
Er war jetzt seit fast einem Jahr in diesem kleinen Örtchen, und inzwischen fühlte er sich zu Hause. Am Anfang war es nicht so leicht gewesen, nicht nur, weil seine Sprachkenntnisse eingerosteter gewesen waren, als er gedacht hatte, sondern auch weil es in diesem Dorf einfach kaum Zuzug gab, und sich hier alle kannten. Und er war gewissermaßen wie ein außerirdischer eingedrungen.
Den Laden hatte er übernommen, weil seine Vorbesitzerin, eine alte Dame, ihn nicht mehr führen konnte, und auch aus der Wohnung ausziehen musste, weil sie die Stufen nicht mehr hoch kam.
Er hatte auch an vielen Tagen Probleme gehabt, sich aufzuraffen, denn so einfach lies ein Leben sich nicht vergessen.
Und es wäre zu riskant, sich irgendwo zu zeigen, wo man ihn erkennen könnte. Er konnte nicht einfach nach London, LA oder New York fliegen, sich von der Anonymität der Nacht, den glitzernden Lichtern und dem Geld berauschen lassen. Und so unwichtig, wie diese Dinge auch erscheinen mochten, er hatte sie am Anfang ziemlich vermisst.
Keinen Zugang zum Internet zu haben, machte es leichter. Die regionalen Nachrichten bekam er mit. Und wenn etwas international-politisches passierte, das wichtig war, dann hörte er auch das im Radio.
Dass ihm aber die sozialen Netzwerke verborgen blieben, das hatte sich als Segen herausgestellt. Je weniger er hatte, was ihn mental zurück in sein altes Leben sog, desto einfacher war es, loszulassen.

Inzwischen kannten ihn alle. Afshin, den Obst- und Gemüsehändler. Seine Wurzeln in Pakistan, in England aufgewachsen. Und doch hatte es ihn zurück gezogen. Das war nicht mal gelogen. Nicht mal, wenn er sagte, er wolle sich seiner Kultur näher fühlen und mehr über sie lernen. Es war alles wahr. Zumindest genug davon.
Genug, dass sie es glaubten und genug, dass er es auch glaubte.
Zayn Malik kam ihm mit jedem Tag unwirklicher vor. Auch wenn es so lange gewesen war. Aber er hörte seine Lieder nicht hier im Radio, er wurde nicht Zayn genannt, er war nicht berühmt und lebte nicht in Amerika.
Er war einfach ein Obst und Gemüse Verkäufer aus einem kleinen Dorf, weit weg von allem. Und das war gut so.
Neben seinem Laden gab es hier eine kleine Gebetsstätte, eine Schule und ein winziges Rathaus. Sie hatten noch einen weiteren Laden und eine Poststelle. Außerdem gab es ein Gasthaus, in dem sich aber auch noch eine Bibliothek befand. Denn Touristen gab es hier wirklich wenige. So wenige, dass sie davon nicht leben konnten. Die Bibliothek allerdings wurde rege genutzt.
Es gab auch zwei Restaurants, in denen man ausgehen konnte. Und hin und wieder tat Zayn das auch. Um sich zu integrieren, die Menschen kennen zu lernen, und ehrlich gesagt auch, um nicht alleine zu sein. Denn auch wenn er die Menschen hier leibte, viele Freunde hatte er noch nicht gefunden.
Im Frühjahr wäre er fast verheiratet worden. Mit einem jungen Mädchen namens Laila. Da diese aber über zehn Jahre jünger war als Zayn selbst, hatten sie es mit einigen Gesprächen geschafft, ihren Vater davon zu überzeugen, dass eine voreilige Heirat nicht angemessen wäre, nur weil sie sich einige Male getroffen hatten. Zumal diese Treffen nie romantischer Natur gewesen waren, etwas, wovon ihr Vater ausgegangen war.
Seitdem waren sie so etwas wie Freunde.
Auch mit Lailas älterem Bruder Nadeem verstand Zayn sich gut.
Doch viel mehr privaten Kontakt pflegte er nicht.
Pakistan hatte ihn eben nicht plötzlich zu einem extrovertierten Menschen gemacht…

An diesem Morgen herrschte in seinem Laden buntes Treiben. Es kamen hauptsächlich Frauen zu einkaufen her. Sie plauderten miteinander, stöberten durch die Körbe an Lebensmitteln und versorgten Zayn mit dem neusten Klatsch aus dem Dorf. Die Bananen und Pfirsiche kamen, wie nicht anders zu erwarten, sehr gut an. Und jeder, der etwas kaufte, schenkte Zayn ein herzliches Lächeln.
„Afshin, hast du schon das Neuste mitbekommen?“ sprach ihn eine junge Mutter an, die zwei Mal die Woche her kam, um einzukaufen.
„Wenn du mir sagst, was es ist, dann kann ich dir verraten, ob ich es schon gehört habe.“
Sie fing an zu strahlen „Es wurde ein Zimmer gebucht. Im Gasthaus. Ganz spontan. Noch heute Abend kommt ein Gast. Er ist Tourist und reist durch das ganze Land!“
Zayn fing an zu lächeln. „Da hat er ja Glück, dass er sich uns ausgesucht hat für einen Stopp“ grinste er.
Für ihn war die Neuigkeit, dass Besuch kam, nicht ganz so aufregend, wie für die anderen, von denen viele den Ort nicht mal verlassen hatten, und alles aufregend fanden, das mehr als 100 Kilometer zurück gelegt hatte. Zayn kannte das Fremde natürlich. Deswegen reizte es ihn nicht ganz so. Trotzdem war es immer schön zu beobachten, in welche Stimmung das Dorf verfiel, wenn sich jemand von weiter her ankündigte.
„Wir werden ihn am Morgen direkt in deinen Laden schicken. Dann kann er sich davon überzeugen, wie süß das Obst hier ist.“
Zayn lächelte. „Oder sie“ sagte er.
„Du glaubst doch nicht, dass eine Frau alleine reist. Oder? Es wurde ein Einzelzimmer gebucht!“
Zayn zuckte darauf hin nur mit den Schultern und amüsierte sich innerlich über ihre Überraschung.
„Warum nicht? In vielen Ländern ist es normal, dass Frauen alleine reisen. Und in den großen Städten auch.“
Sie schüttelte daraufhin nur den Kopf. „Du bist ein moderner Mann, Afshin. Irgendwann wirst du eine Frau finden, und sie wird im Himmel leben.“
Jetzt fing er doch an etwas verlegen zu lachen. „Danke“ sagte er. „Das ist sehr freundlich von dir zu sagen.“
Sie lächelte ihn an, und legte ihre Korb auf den Tresen, damit Zayn ausrechen konnte, was sie zu bezahlen hatte.
„ich verrate es dir wirklich gerne“ flüsterte sie „aber du bist der begehrteste Junggeselle im ganzen Umkreis. Ich bin verheiratet. Für mich kommst du nicht in Frage. Aber viele andere wäre gerne an deiner Seite“ Sie zwinkerte ihm zu, und Zayn wurde jetzt wirklich rot.
„Du übertreibst!“ sagte er leise zurück.
„Kein bisschen. Aber ich muss jetzt los. Ich komme übermorgen, um dich über den Gast auszufragen. Es setzten alle auf dich, dass du mit ihm sprechen kannst. Zumindest hat er es beim Buchen auf englisch versucht.“
Zayn nickte und lächelte, und dann ging sie.

Als Zayn am Abend den Laden schloss, war er zwar erschöpft, aber zufrieden. Er machte sich einen Tee und danach lief er eine halbe Stunde einfach durch die Landschaft. Danach kochte er sich etwas zu Essen, setzte sich in seinen Garten, und genoss die Ruhe. Schließlich blieb noch Zeit, ein wenig zu lesen, und dann ging er ins Bett.

Am nächsten Morgen konnte Zayn etwas länger im Bett bleiben, als am Vortag, denn er fuhr nicht jeden Morgen Los, um frische Lebensmittel einzukaufen. Er passte bei der Lagerung gut auf, damit sie frisch blieben und außerdem waren sie am 2. Tag meistens genau so gut, wenn nicht sogar etwas besser.
Er schloss wieder um sieben auf, lauschte den Nachrichten, die nicht viel Neues verkündeten, und langsam trudelten die ersten Kunden ein. Von dem Touristen sah er aber nichts. Allerdings erzählte seine Kundschaft ganz aufgeregt über ihn.
Er war weiß. Und wohl sehr hübsch.
Zayn schmunzelte bei ihren Erzählungen.
Am Mittag wurde es dann wieder etwas ruhiger im Geschäft. Viele machten über die Mittagszeit eine Pause, denn die Hitze draußen gab nicht her, um diese Uhrzeit viel zu arbeiten oder sich lange draußen aufzuhalten.
Auch Zayn war im Inbegriff seine Pause zu starten, als die kleine Glocke an seiner Tür ein Geräusch von sich gab.
Er sah rüber und ihm gefror das Blut in den Adern.
Der Tourist war in den Laden gekommen. Und Zayn schickte ein Stoßgebet gen Himmel, dass er ihn nicht erkennen würde.
Denn Zayn erkennte ihn sofort…
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