Walking in the Wind
von NoMuggle
Kurzbeschreibung
Zayn konnte nicht mehr. Der Austritt aus OneDirection lag Jahre her. Aber in seinem Leben lief nichts so, wie er es sich vorgestellt hatte. Also gab es für ihn nur noch einen Ausweg. Eine Möglichkeit, das alles hinter sich zu lassen. Aber nicht mal das schien ihm gegönnt zu sein...
GeschichteFreundschaft, Schmerz/Trost / P18 / MaleSlash
Harry Styles
Liam Payne
Louis Tomlinson
Niall Horan
Zayn Malik
23.04.2022
18.11.2022
37
80.157
21
Alle Kapitel
96 Reviews
96 Reviews
Dieses Kapitel
7 Reviews
7 Reviews
23.04.2022
1.868
Freude, es ist so weit.
Ich habe die Story erst für Mitte Mai angekündigt, aber ich dachte, ich lade schon mal den Prolog hoch :D Als kleiner Teaser :D
Ich bin natürlich sehr gespannt, was ihr denken werdet.
Es wartet eine gute Portion Drama in dieser FF, natürlich auch Romance, und für mich ist es ein neues Feld, weil ich bis jetzt nur AU geschrieben habe, und das meine erste Band-FF wird :D
Aber ich wage mich dran, und habe viele Ideen :D
So.
Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit dem Prolog :D
Und hoffentlich lesen wir uns dann ab Mai regelmäßig, wenn es hier so richtig los geht :D
Prolog
Zayn saß an seinem Handy und starrte auf die Nachricht, die er in seinem Notizfeld vorgeschrieben hatte.
„Lieber Harry, Lieber Niall, Lieber Louis, Lieber Liam.
Ich weiß, wir haben schon lange keinen Kontakt mehr. Ich verfolge immer, wie es euch geht, halte mich auf dem laufenden über eure Karrieren, und bin unendlich stolz auf jeden einzelnen von euch.
Aber gesprochen haben wir alle seit Jahren nicht.
Aber ich liebe euch, und es wäre nicht fair, wenn ihr das hier durch die Nachrichten erfahrt, und die ersten 15 Minuten panisch durchs Internet klickt, um herauszufinden, ob es wirklich wahr ist. Ich nehme jetzt einfach mal an, dass ihr das machen würdet, denn auch wenn es lange her ist, aber wir waren ja mal Brüder.
Ich möchte, dass ihr es wisst, bevor es ein anderer weiß, und ihr sollt es von mir wissen.
2015 bin ich gegangen, und habe euch im Stich gelassen.
Ich bin gegangen, weil ich es nicht mehr aushalten konnte. Der Druck war einfach zu groß. Und jetzt, 6 Jahre später ist der Druck immer noch zu groß.
Ich habe es einige Mal bereut, einfach gegangen zu sein, bei der Vorstellung, wie gut es noch hätte werden können, wenn ich ein anderer wäre. Aber ich bin nun mal nicht ein anderer.
Ich werde auch jetzt gehen. Ich werde feige sein, und die Flucht ergreifen, weil ich nicht mehr damit umgehen kann, wie es jetzt ist, und wie es sein könnte.
Ich war die letzten Jahre nicht Teil eures Lebens, und ich versuche nicht mich hierdurch in euer Leben zu schleichen. Nur wie gesagt, es wäre nicht fair, wenn ihr es über fragwürdige Medienseiten hört.
Harry… Ich bin enorm stolz darauf, wie du zu dir gefunden hast. Es klingt so banal, ist aber so großartig. Danke, dass du lebst.
Louis… Ich bin jedes Mal ehrfürchtig bei dem Gedanken daran, wie du nach wie vor mit einem Lächeln durch das Leben gehst. Ich war nicht fair zu dir, und das Leben auch nicht. Aber du meisterst es mit Bravour! Danke, dass du lebst.
Liam… deine Güte ist erstaunlich. Du trägst so viel auf deinen Schultern, und stehst dabei noch grade. Manchmal ist es gut, schwach zu sein. Du stehst immer wieder auf. Du wolltest aufgeben. Aber du hast es nicht getan. Danke, dass du lebst.
Niall… Mein Herz geht auf, wenn ich an dich denke. Du bist das Licht für so viele Menschen. Du strahlst und es ist echt. Danke, dass du lebst.
Ich lebe nicht.
Ich habe funktioniert… Existiert.
Das einzige, was noch von mir übrig war, war die Musik.
Aber das reicht einfach nicht.
Bitte hört nie auf zu leben. Bitte fangt nie an, einfach zu existieren.
Danke, dass ihr da wart.
Ich habe so viel Liebe für euch…
Aber es reicht nicht.
Ich habe nicht den Mut weiter zu existieren, wo ich mir so lange das Leben herbei gesehnt habe.
Und deswegen werde ich gehen.
Zayn“
Zayn schluckte und kopierte den Text. Er öffnete einen Chat und erstellte die Gruppe. Die Nummern hatte er lange nicht mehr. Aber es hatte auch seine Vorteile Zayn Malik zu sein. Wenn er etwas haben wollte, dann bekam er es auch. Und an die Nummern seiner ehemaligen Bandkollegen zu kommen, war nicht schwer gewesen.
Er fügte den Text in das Feld ein, und dann tippte er auf das kleine Symbol, dass seine Nachricht direkt an die vier schicken würde.
Er konnte es nicht mehr zurück nehmen.
Aber das wollte er auch nicht.
Sein Plan stand fest.
Sobald die Nachricht draußen war, schaltete er das Internet aus. Er wollte keine Antwort.
Trotzdem behielt er das Handy in der Hand.
Er hatte eine Nachricht an seine Mutter, seine Schwestern und seinen Vater geschickt. Er hatte sich entschuldigt, und ihnen gesagt, dass er sie liebte.
Er hatte eine Nachricht an seine Ex Freundin Gigi geschickt. Ihr gesagt, dass es nicht ihre Schuld war, zumindest nicht gänzlich. Und sie gebeten eine gute Mutter zu sein. Eine liebevolle Mutter. Keine Ehrgeizige. Und er hatte sie gebeten seiner Tochter zu sagen, dass er sie liebte. Ihr immer und immer wieder zu sagen, wie sehr er sie liebte. Und wie sehr es ihm leid tat. Bei ihr hatte er sich nicht entschuldigt.
Seinem Manager und Freund Tony hatte er eine Nachricht geschickt, die aus zwei einfachen Sätzen bestand. „Es wurde Zeit. Bitte veröffentliche alle Songs, auch die unfertigen, alle Text, du weißt, wo meine Notizen liegen.“
Er wollte, dass seine Fans das bekamen. Dass sie ihn verstanden. Er wollte, dass sie wussten, wer er war.
Sein Handy fing an zu Klingeln. Auf dem Bildschirm erschien eine Nummer ohne Namen. Er konnte sie Liam zuordnen.
Es lies Klingeln.
„Alles ist bereit“ schrieb er eine letzte Nachricht. Dieses Mal eine SMS. An einen Arzt. Es hatte Vorteile Zayn Malik zu sein.
Es sollte nicht aussehen, wie ein Unfall.
Denn es war keiner.
Er legte das Handy auf den Nachttisch. Dann nahm er seinen Laptop und öffnete Twitter.
„Danke“ war das einzige, was er schrieb, und es in die Welt schickte. Dann legte er auch den Computer bei Seite.
In der Schublade neben seinem Bett hatte er eine kleine Dose mit Tabletten. Er kannte sie gut, weil er sie schon lange hin und wieder nahm. Sie waren harmlos. Aber die Dosis machte das Gift. Und er wusste genau, bei welcher Menge dieser Zustand erreicht war.
Es würde nicht schön werden. Das wusste er. Aber irgendwann würde auch das vorbei sein. Und dann würde er vielleicht seinen Frieden haben.
Er drehte den Deckel auf und lies einige Tabletten in seine Hand fallen. Er zählte sie sorgfältig ab. Und dann nahm er sie.
Immer zwei auf einmal.
Er legte sich hin, machte sein Lieblingslied an, und versuchte einzuschlafen.
„Zayn Malik tot!
Nachdem der Sänger Zayn Malik am Abend noch einen ominösen Beitrag auf der Plattform Twitter veröffentlich hatte, traf am Morgen die schreckliche Nachricht ein. Der junge Mann wurde in der Nacht tot aufgefunden.
Laut ersten Angaben soll es sich dabei um einen Suizid gehandelt haben, denn es ist von Abschiedsbriefen die Rede.
Ein betreuender Arzt hat den Tod des Künstlers noch in der Nacht bestätigt.
Familie und Freunde des Sängers bitten um Rücksichtnahme ihrer Privatsphäre, während sie die tragische Botschaft verarbeiten.“
Es war skurril, diese Nachrichten zu lesen.
Und wie es im Internet aussah, das wollte er gar nicht wissen.
Vermutlich das reinste Chaos.
Er war realistisch genug, um zu wissen, dass es einige Menschen gab, die ihn vermissten. Er hatte über 44 Millionen Menschen, die ihn alleine auf Insagram folgten. Jemand würde ihn vermissen. Von seiner Familie und einigen engen Freunden ganz abgesehen.
Und er würde sie auch vermissen. Er würde seine Mutter vermissen, ihre Ratschläge, ihr herzliches Lächeln und auch ihr Curry. Seine Schwestern und seinen Vater. Er würde auch seine Freunde vermissen. Und es tat weh. Denn in dem Moment, in dem er für sie gestorben war, waren sie für ihn auch gestorben. Aus seinem Leben gerissen. Nicht mehr erreichbar. Er würde sie nie wieder sehen. Und sie ihn auch nicht.
Aber vielleicht konnte er neue Freunde finden.
Er sein.
Zayn drehte die Zeitung um, damit sein eigenes Gesicht ihm nicht entgegen sah. Er warf einen Blick auf sein Handy. Es war ein altes Modell, nicht Internetfähig. Aber es zeigte die Uhrzeit an.
In einer guten Stunde würde er landen. Und dann hatte er vier Stunden Fahrt vor sich.
Also stand er auf und ging zum Badezimmer hinüber.
Für sein Vorhaben war es überaus hilfreich, dass er noch seinen privaten Jet hatte, und dass dessen Kennung nicht unter seinem echten Namen lief.
Er zog sich das Shirt aus und ein hellbraunes Leinenhemd mit langen Ärmeln über. Seine Jeans behielt er an. Die war unauffällig genug. Seine Turnschuhe ersetzte er durch Ledersandalen.
Und dann betrachtete er sich im Spiegel. Sein Bart war länger, als er ihn früher getragen hatte. Nicht wirklich lang, und sehr gepflegt, aber etwas länger. Seine Haare waren an den Seiten kurz, aber das Deckhaar trug er eher lang.
Die Ohrringe und Piercings hatte er raus genommen.
Er sah nicht aus, wie Zayn Malik.
Er war nicht Zayn Malik.
Nicht mehr.
Er war Afshin.
Mit der Reisetasche auf der Schulter ging Zayn zurück zu seinem Platz und setzte sich. Dann starrte er aus dem Fenster.
Er konnte noch keine Menschen erkennen. Aber die breiten Straßen, die weiten Felder und die ersten Gebäude wurden klar.
Pakistan war seine Heimat. Er hatte also nicht lange überlegen brauchen, wo er hin wollte, nachdem er gestorben war.
Es war das einzig logische für ihn. Und es würde keiner nach ihm suchen. Er war immerhin nicht verschwunden, sondern tot.
Nach der Landung auf dem Staubigen Rollfeld, stieg Zayn mit lediglich seiner Reisetasche in einen schäbigen Geländewagen. Als sich das Auto in Bewegung setzte, riskierte Zayn einen letzten Blick auf sein Flugzeug. Auch das würde er nie wieder sehen.
Es gehörte Zayn. Nicht ihm. Es würde nicht zurück kommen. Er hatte einen großen Teil seines Geldes auf ein Neues Konto geschoben. Genug, um bequem zurecht zu kommen, und nicht zu sehr auf Verdienste in seinem Neuen Leben angewiesen zu sein. Alles andere wäre dumm gewesen.
Den Rest hatte er seiner Mutter, seinen Schwestern und seiner Tochter vermacht. Auch wenn keiner von denen ein Flugzeug gebrauchen konnte… Oder eine Farm mitten im Nichts von Amerika...
Die Fahrt war eine recht wackelige Angelegenheit, denn die befestigten, weiten Straßen der Großstadt ließen sie bald hinter sich. Aber es machte Zayn nichts aus. Er saß die gesamte Fahrt über auf seinen Arm gestützt im Auto und betrachtete die vorbeiziehende Landschaft, die immer wilder wurde.
Hier und da passierten sie ein Dorf.
Und langsam kam eine bittere Freunde in Zayn auf.
Er hatte sein Leben nicht weiter führen können. Er hatte es beenden müssen. Aber er hatte nicht beenden müssen, am Leben zu sein. Er wollte dem Leben noch eine Chance geben. Und das hier, diese Landschaft aus kleinen Dörfern, das würde seine neue Chance sein.
Als sie schließlich ankamen, schluckte Zayn nervös. Er steig mit zittrigen Beinen aus dem Wagen, und seine Sohlen berührten das erste Mal den staubigen, gelben Boden. Die Tasche landete wieder auf seiner Schulter, er bedankte sich bei dem Fahrer, und dann stand er da.
Um ihn herum ein kleines Örtchen, in dem er keine Menschenseele kannte, vor ihm ein kleines Häuschen.
Das obere Stockwerk bot Platz für eine Wohnung, groß genug für eine kleine Familie. Nach hinten raus gab es einen Garten.
Und vorne im Erdgeschoss war ein Obst- und Gemüseladen.
Sein Obst- und Gemüseladen.
Ich habe die Story erst für Mitte Mai angekündigt, aber ich dachte, ich lade schon mal den Prolog hoch :D Als kleiner Teaser :D
Ich bin natürlich sehr gespannt, was ihr denken werdet.
Es wartet eine gute Portion Drama in dieser FF, natürlich auch Romance, und für mich ist es ein neues Feld, weil ich bis jetzt nur AU geschrieben habe, und das meine erste Band-FF wird :D
Aber ich wage mich dran, und habe viele Ideen :D
So.
Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit dem Prolog :D
Und hoffentlich lesen wir uns dann ab Mai regelmäßig, wenn es hier so richtig los geht :D
Prolog
Zayn saß an seinem Handy und starrte auf die Nachricht, die er in seinem Notizfeld vorgeschrieben hatte.
„Lieber Harry, Lieber Niall, Lieber Louis, Lieber Liam.
Ich weiß, wir haben schon lange keinen Kontakt mehr. Ich verfolge immer, wie es euch geht, halte mich auf dem laufenden über eure Karrieren, und bin unendlich stolz auf jeden einzelnen von euch.
Aber gesprochen haben wir alle seit Jahren nicht.
Aber ich liebe euch, und es wäre nicht fair, wenn ihr das hier durch die Nachrichten erfahrt, und die ersten 15 Minuten panisch durchs Internet klickt, um herauszufinden, ob es wirklich wahr ist. Ich nehme jetzt einfach mal an, dass ihr das machen würdet, denn auch wenn es lange her ist, aber wir waren ja mal Brüder.
Ich möchte, dass ihr es wisst, bevor es ein anderer weiß, und ihr sollt es von mir wissen.
2015 bin ich gegangen, und habe euch im Stich gelassen.
Ich bin gegangen, weil ich es nicht mehr aushalten konnte. Der Druck war einfach zu groß. Und jetzt, 6 Jahre später ist der Druck immer noch zu groß.
Ich habe es einige Mal bereut, einfach gegangen zu sein, bei der Vorstellung, wie gut es noch hätte werden können, wenn ich ein anderer wäre. Aber ich bin nun mal nicht ein anderer.
Ich werde auch jetzt gehen. Ich werde feige sein, und die Flucht ergreifen, weil ich nicht mehr damit umgehen kann, wie es jetzt ist, und wie es sein könnte.
Ich war die letzten Jahre nicht Teil eures Lebens, und ich versuche nicht mich hierdurch in euer Leben zu schleichen. Nur wie gesagt, es wäre nicht fair, wenn ihr es über fragwürdige Medienseiten hört.
Harry… Ich bin enorm stolz darauf, wie du zu dir gefunden hast. Es klingt so banal, ist aber so großartig. Danke, dass du lebst.
Louis… Ich bin jedes Mal ehrfürchtig bei dem Gedanken daran, wie du nach wie vor mit einem Lächeln durch das Leben gehst. Ich war nicht fair zu dir, und das Leben auch nicht. Aber du meisterst es mit Bravour! Danke, dass du lebst.
Liam… deine Güte ist erstaunlich. Du trägst so viel auf deinen Schultern, und stehst dabei noch grade. Manchmal ist es gut, schwach zu sein. Du stehst immer wieder auf. Du wolltest aufgeben. Aber du hast es nicht getan. Danke, dass du lebst.
Niall… Mein Herz geht auf, wenn ich an dich denke. Du bist das Licht für so viele Menschen. Du strahlst und es ist echt. Danke, dass du lebst.
Ich lebe nicht.
Ich habe funktioniert… Existiert.
Das einzige, was noch von mir übrig war, war die Musik.
Aber das reicht einfach nicht.
Bitte hört nie auf zu leben. Bitte fangt nie an, einfach zu existieren.
Danke, dass ihr da wart.
Ich habe so viel Liebe für euch…
Aber es reicht nicht.
Ich habe nicht den Mut weiter zu existieren, wo ich mir so lange das Leben herbei gesehnt habe.
Und deswegen werde ich gehen.
Zayn“
Zayn schluckte und kopierte den Text. Er öffnete einen Chat und erstellte die Gruppe. Die Nummern hatte er lange nicht mehr. Aber es hatte auch seine Vorteile Zayn Malik zu sein. Wenn er etwas haben wollte, dann bekam er es auch. Und an die Nummern seiner ehemaligen Bandkollegen zu kommen, war nicht schwer gewesen.
Er fügte den Text in das Feld ein, und dann tippte er auf das kleine Symbol, dass seine Nachricht direkt an die vier schicken würde.
Er konnte es nicht mehr zurück nehmen.
Aber das wollte er auch nicht.
Sein Plan stand fest.
Sobald die Nachricht draußen war, schaltete er das Internet aus. Er wollte keine Antwort.
Trotzdem behielt er das Handy in der Hand.
Er hatte eine Nachricht an seine Mutter, seine Schwestern und seinen Vater geschickt. Er hatte sich entschuldigt, und ihnen gesagt, dass er sie liebte.
Er hatte eine Nachricht an seine Ex Freundin Gigi geschickt. Ihr gesagt, dass es nicht ihre Schuld war, zumindest nicht gänzlich. Und sie gebeten eine gute Mutter zu sein. Eine liebevolle Mutter. Keine Ehrgeizige. Und er hatte sie gebeten seiner Tochter zu sagen, dass er sie liebte. Ihr immer und immer wieder zu sagen, wie sehr er sie liebte. Und wie sehr es ihm leid tat. Bei ihr hatte er sich nicht entschuldigt.
Seinem Manager und Freund Tony hatte er eine Nachricht geschickt, die aus zwei einfachen Sätzen bestand. „Es wurde Zeit. Bitte veröffentliche alle Songs, auch die unfertigen, alle Text, du weißt, wo meine Notizen liegen.“
Er wollte, dass seine Fans das bekamen. Dass sie ihn verstanden. Er wollte, dass sie wussten, wer er war.
Sein Handy fing an zu Klingeln. Auf dem Bildschirm erschien eine Nummer ohne Namen. Er konnte sie Liam zuordnen.
Es lies Klingeln.
„Alles ist bereit“ schrieb er eine letzte Nachricht. Dieses Mal eine SMS. An einen Arzt. Es hatte Vorteile Zayn Malik zu sein.
Es sollte nicht aussehen, wie ein Unfall.
Denn es war keiner.
Er legte das Handy auf den Nachttisch. Dann nahm er seinen Laptop und öffnete Twitter.
„Danke“ war das einzige, was er schrieb, und es in die Welt schickte. Dann legte er auch den Computer bei Seite.
In der Schublade neben seinem Bett hatte er eine kleine Dose mit Tabletten. Er kannte sie gut, weil er sie schon lange hin und wieder nahm. Sie waren harmlos. Aber die Dosis machte das Gift. Und er wusste genau, bei welcher Menge dieser Zustand erreicht war.
Es würde nicht schön werden. Das wusste er. Aber irgendwann würde auch das vorbei sein. Und dann würde er vielleicht seinen Frieden haben.
Er drehte den Deckel auf und lies einige Tabletten in seine Hand fallen. Er zählte sie sorgfältig ab. Und dann nahm er sie.
Immer zwei auf einmal.
Er legte sich hin, machte sein Lieblingslied an, und versuchte einzuschlafen.
„Zayn Malik tot!
Nachdem der Sänger Zayn Malik am Abend noch einen ominösen Beitrag auf der Plattform Twitter veröffentlich hatte, traf am Morgen die schreckliche Nachricht ein. Der junge Mann wurde in der Nacht tot aufgefunden.
Laut ersten Angaben soll es sich dabei um einen Suizid gehandelt haben, denn es ist von Abschiedsbriefen die Rede.
Ein betreuender Arzt hat den Tod des Künstlers noch in der Nacht bestätigt.
Familie und Freunde des Sängers bitten um Rücksichtnahme ihrer Privatsphäre, während sie die tragische Botschaft verarbeiten.“
Es war skurril, diese Nachrichten zu lesen.
Und wie es im Internet aussah, das wollte er gar nicht wissen.
Vermutlich das reinste Chaos.
Er war realistisch genug, um zu wissen, dass es einige Menschen gab, die ihn vermissten. Er hatte über 44 Millionen Menschen, die ihn alleine auf Insagram folgten. Jemand würde ihn vermissen. Von seiner Familie und einigen engen Freunden ganz abgesehen.
Und er würde sie auch vermissen. Er würde seine Mutter vermissen, ihre Ratschläge, ihr herzliches Lächeln und auch ihr Curry. Seine Schwestern und seinen Vater. Er würde auch seine Freunde vermissen. Und es tat weh. Denn in dem Moment, in dem er für sie gestorben war, waren sie für ihn auch gestorben. Aus seinem Leben gerissen. Nicht mehr erreichbar. Er würde sie nie wieder sehen. Und sie ihn auch nicht.
Aber vielleicht konnte er neue Freunde finden.
Er sein.
Zayn drehte die Zeitung um, damit sein eigenes Gesicht ihm nicht entgegen sah. Er warf einen Blick auf sein Handy. Es war ein altes Modell, nicht Internetfähig. Aber es zeigte die Uhrzeit an.
In einer guten Stunde würde er landen. Und dann hatte er vier Stunden Fahrt vor sich.
Also stand er auf und ging zum Badezimmer hinüber.
Für sein Vorhaben war es überaus hilfreich, dass er noch seinen privaten Jet hatte, und dass dessen Kennung nicht unter seinem echten Namen lief.
Er zog sich das Shirt aus und ein hellbraunes Leinenhemd mit langen Ärmeln über. Seine Jeans behielt er an. Die war unauffällig genug. Seine Turnschuhe ersetzte er durch Ledersandalen.
Und dann betrachtete er sich im Spiegel. Sein Bart war länger, als er ihn früher getragen hatte. Nicht wirklich lang, und sehr gepflegt, aber etwas länger. Seine Haare waren an den Seiten kurz, aber das Deckhaar trug er eher lang.
Die Ohrringe und Piercings hatte er raus genommen.
Er sah nicht aus, wie Zayn Malik.
Er war nicht Zayn Malik.
Nicht mehr.
Er war Afshin.
Mit der Reisetasche auf der Schulter ging Zayn zurück zu seinem Platz und setzte sich. Dann starrte er aus dem Fenster.
Er konnte noch keine Menschen erkennen. Aber die breiten Straßen, die weiten Felder und die ersten Gebäude wurden klar.
Pakistan war seine Heimat. Er hatte also nicht lange überlegen brauchen, wo er hin wollte, nachdem er gestorben war.
Es war das einzig logische für ihn. Und es würde keiner nach ihm suchen. Er war immerhin nicht verschwunden, sondern tot.
Nach der Landung auf dem Staubigen Rollfeld, stieg Zayn mit lediglich seiner Reisetasche in einen schäbigen Geländewagen. Als sich das Auto in Bewegung setzte, riskierte Zayn einen letzten Blick auf sein Flugzeug. Auch das würde er nie wieder sehen.
Es gehörte Zayn. Nicht ihm. Es würde nicht zurück kommen. Er hatte einen großen Teil seines Geldes auf ein Neues Konto geschoben. Genug, um bequem zurecht zu kommen, und nicht zu sehr auf Verdienste in seinem Neuen Leben angewiesen zu sein. Alles andere wäre dumm gewesen.
Den Rest hatte er seiner Mutter, seinen Schwestern und seiner Tochter vermacht. Auch wenn keiner von denen ein Flugzeug gebrauchen konnte… Oder eine Farm mitten im Nichts von Amerika...
Die Fahrt war eine recht wackelige Angelegenheit, denn die befestigten, weiten Straßen der Großstadt ließen sie bald hinter sich. Aber es machte Zayn nichts aus. Er saß die gesamte Fahrt über auf seinen Arm gestützt im Auto und betrachtete die vorbeiziehende Landschaft, die immer wilder wurde.
Hier und da passierten sie ein Dorf.
Und langsam kam eine bittere Freunde in Zayn auf.
Er hatte sein Leben nicht weiter führen können. Er hatte es beenden müssen. Aber er hatte nicht beenden müssen, am Leben zu sein. Er wollte dem Leben noch eine Chance geben. Und das hier, diese Landschaft aus kleinen Dörfern, das würde seine neue Chance sein.
Als sie schließlich ankamen, schluckte Zayn nervös. Er steig mit zittrigen Beinen aus dem Wagen, und seine Sohlen berührten das erste Mal den staubigen, gelben Boden. Die Tasche landete wieder auf seiner Schulter, er bedankte sich bei dem Fahrer, und dann stand er da.
Um ihn herum ein kleines Örtchen, in dem er keine Menschenseele kannte, vor ihm ein kleines Häuschen.
Das obere Stockwerk bot Platz für eine Wohnung, groß genug für eine kleine Familie. Nach hinten raus gab es einen Garten.
Und vorne im Erdgeschoss war ein Obst- und Gemüseladen.
Sein Obst- und Gemüseladen.