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Der Spaziergang

von Assan
Kurzbeschreibung
KurzgeschichteHumor / P12 / Gen
Geralt von Riva Rittersporn
14.04.2022
14.04.2022
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Hallo, ihr Lieben!
Dies ist mein Beitrag zum Osterserienkalender !
den SerienjunkieNessa ins Leben gerufen hat.
Mein Osterwort lautete: Osterspaziergang. Viel Spaß!

************

Das Wetter war gut. Ach was.

Zu sagen, das Wetter war gut, war so wie zu behaupten, Geralts Laune sei schlecht.

Es war großartig. Und seine Laune hundsmiserabel.

Und warum war das so?

"Aber Geralt, das ist doch super! Dass wir mal wieder Zeit für so etwas haben! Du weißt schon, einen gemeinsamen Spaziergang!"

Ach ja, deswegen.

"Ich spaziere nicht."

"Würde dir aber gut tun. Ist gesund."

"Ich bin gesund", knurrte der Hexer ungehalten zurück.

"Ach was."Rittersporn, der im Sonnenlicht schimmerte wie ein seltener Vogel, war nicht um eine Antwort verlegen. "So siehst du aber nicht aus." Er machte eine große Schau daraus, seinen Freund von der Seite her eingehend zu betrachten und dann merkte er frech an:

"Du bist blass."

"Ich bin Hexer."

"Vielleicht müsst ihr gar nicht so schrecklich aussehen. Vielleicht müsst ihr einfach nur öfter spazieren gehen."

"Hexer gehen nicht spazieren."

"Genau das ist doch mein Punkt!" Rittersporn warf theatralisch die Hände in die Luft. "Ach, Geralt. Was hast du gegen einen schönen Spaziergang?"

"Erstens: ich bin auf der Jagd. Man spaziert nicht zur Jagd, es sei denn man ist ein reicher, verwöhnter Schnösel, der Blusen mit Seidenbrokat trägt." Geralts Blick wanderte vielsagend über den schillernden Barden. "Zweitens: spazieren gehen ist sinnlos. Ich laufe nicht einfach in der Gegend herum, nur weil ich zwei Beine habe."

"Sei froh, dass du sie hast."

"Wenn ich sie nicht hätte, müsste ich wenigstens nicht hier mit dir spazieren gehen."

"Spaziergänge müssen nicht sinnfrei sein", behauptete Rittersporn. "Und da ich wusste, dass du wieder nur meckerst, statt meine Anwesenheit zu genießen", fuhr der Barde fort und Geralt schwante Böses. "Da ich das wusste habe ich mir erlaubt, diesem Spaziergang einen Zweck zu verpassen. Es ist jetzt ein Osterspaziergang."

Geralt blinzelte. "Ein was?"

Der Barde schenkte ihm erneut einen tadelnden Blick. "Geralt. Bringt man euch so etwas nicht bei? Ostéra ist der Frühlingsaspekt der Melitele. Du weißt schon: das Leben blüht auf, die Menschen freuen sich des Lebens - wenn sie nicht grade Hexer sind." Geralt ließ sich nicht zu einer Antwort herab. "Jedenfalls", fuhr Rittersporn in seiner Oberlehrerrede fort, "habe ich beschlossen, dass dies ein Spaziergang zu Ehren des Frühlings und zu Ehren von Ostéra ist. Also, für Laien wie dich verkürzt ausgedrückt: ein Osterspaziergang." Er lächelte triumphierend.

"Ist es nicht", erwiderte Geralt stur. "Dein Spaziergang hatte schon eine Zweck, bevor du so umständlich einen draufgedrückt hast. Ich suche nach Spuren."

Das stimmte. Die Auftragslage war genauso miserabel wie Geralts Laune, aber im nahen Dorf war eine junge Frau verschwunden und seit gestern Abend nicht mehr aufgetaucht. Der verzweifelte Verlobte (dem sie, wohlgemerkt, wohl ausgerechnet am Abend der Hochzeit abhanden gekommen war) hatte sich Geralt geradezu vor die Füße und mit Geld um sich geschmissen. Geralt, der sich seinen Teil dachte, wenn Frauen am Tag der Hochzeit verschwanden, der aber auch wusste, dass es in dieser Umgebung gerne auch mal den ein oder anderen Bären gab, von Leichenfressern gar nicht zu reden, hatte zugestimmt.

Rittersporn, der wusste, dass es in der Umgebung von verschwundenen jungen Frauen gerne auch mal noch mehr junge Frauen gab, die einem schmachtend hinterherschauten sobald man eine Heldentat begangen hatte, hatte sich kurzerhand mit auf die Gehaltsliste gesetzt und war mitgekommen.

Doch nach einer Stunde Fußmarsch verging dem Barden langsam das Jagdfieber. Er fühlte sich nutzlos, weil er keine Spuren lesen konnte, und Geralts ewige Stille ödete ihn an.

Er unternahm noch einen Versuch. "Nun komm schon, Geralt. Es ist Frühling, die Zeit der Ostéra, und wir machen einen schönen Spaziergang bei wunderbarem Wetter. Sogar einen Osterspaziergang, den ich erfunden habe! Versuch doch wenigstens mal, es zu genießen!"

"Hexer machen keine Spaziergänge", knurrte Geralt. Was würden die Jungs auf Kaer Morhen denken? Oh, da kommt Geralt, der Weiße Wolf, der Schlächter von Blaviken und neuerdings der Osterspaziergängler vom Dienst. Versteckt die Kinder und haltet eure Wanderstiefel von ihm fern.

"Fein. Wie du willst. Aber ich lasse mir von deiner Brummeligkeit nicht die Laune verderben. Ich kann das genauso gut wie du."

"Rittersporn!" Es war weniger ein verärgerter Ausruf als mehr ein zu laut geratenes Flehen. Geralt kannte den Barden gut genug um zu wissen, dass der eher tot umfallen würde, als ihn in Ruhe suchen zu lassen.

Rittersporn dachte: Dir werd ich's schon zeigen, Hexer! Ich kann diese Frau genauso gut finden wie du und ich kann dabei den Spaziergang meines Lebens haben, wenn ich will! Zu Ehren der Ostéra!

Und Geralt dachte: Oh, nicht doch.

Es würde ein anstrengender Tag werden.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Eineinhalb Stunden später

"Ui!", rief Rittersporn und beugte sich interessiert nach vorn. "Geralt!"

Was denn nun wieder?, dachte Geralt, war aber zu höflich um es auszusprechen.

"Hm?"

"Sieh mal! Könnte das nicht die Spur sein, die wir suchen?"

Geralt musste nicht einmal näher hingehen, um zu erkennen, dass dies nicht der Fall war.

"Rittersporn", sagte er, ausnehmend geduldig. "Weißt du, was ich suche?"

Der Barde blinzelte. Sah nach unten auf die Fährte. Blinzelte erneut. Sah wieder zu Geralt.

"Ja, sicher", sagte er dann und Geralts Hoffnung, er möge seinen Fehler von selbst einsehen, verflog mit dem mittäglichen Wind.

"Gut", sagte er nur und dreht sich wieder um.

Eine Ziege, dachte er, eine Ziegenfährte. Bleibt die Frage: hält er mich für so dumm oder ist er es selbst?

Eigentlich nicht. Eigentlich war Rittersporn nicht dumm in dem Sinne. Der Kontinent war voller dummer Geschöpfe, und eigentlich gehörte er nicht dazu.

Andererseits: es war die Spur einer Ziege.

"Aber Geralt!", meldete sich da auch der Barde, der nicht dumm war - aber was dann? was dann? - "könnte das nicht ... ich meine ... was ist denn das für eine Fährte? Vielleicht -"

Der Hexer drehte sich um - Ziege, dachte er - und beschloss, seinen eigenen speziellen Form trockenen Humors zur Anwendung kommen zu lassen.

"Folge dieser Spur, Rittersporn", sagte er todernst. "Und wenn du Glück hast, wirst du am Ende eine Prinzessin finden."

Und mit diesen Worten setzte er seine Suche fort.

Er würde selbst noch merken, dass das seinen Freund nicht abhalten konnte.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Fast zwei Stunden und drei falsche Fährten später

"Boah", rief Rittersporn und beugte sich interessiert nach vorn "Geralt!"

"Was denn nun wieder?", rief Geralt entnervt.

"Oooh, Geralt! Was ist das?"

"Spuren."

"Von was?"

Rittersporn, immer noch bemüht sich als unersetzlicher Partner zu beweisen, beugte sich gerade über eine Fährte, die sich klar im Boden abzeichnete.

Geralt notierte im Geiste zwei Dinge:

Erstens: der Barde hielt ihn offenbar für schwer sehbehindert, wenn er davon ausging, dass der Hexer eine derart deutliche Spur übersehen könnte.

Zweitens: die Spur da gehörte mit absoluter Sicherheit nicht zu einer Frau. Und falls doch, dann handelte es sich bei ihr um ein Wildschwein.

"Von einem Bären", sagte der Hexer todernst und widmete sich wieder seiner eigenen Spur.

Sein Freund, der immerhin nicht dumm war - ungeschickt vielleicht, vielleicht nur ungeschickt? - richtete sich auf und pflanzte sich beleidigt die Hände in die Hüften.

"Geralt, dass ist jetzt aber wirklich nicht witzig. Natürlich sehe ich, dass das die Spur eines Wildschweins ist und nicht die von - aargh!"

Ein ohrenbetäubendes Brüllen ertönte, dass den Barden beinahe dazu veranlasst hätte, den nächsten Baum zu erklimmen. Da sich das im Laufe der Zeit aber als schlecht für die Seidenbluse erwiesen hatte, ging er hinter Geralt in Deckung und starrte angsterfüllt ins Dickicht.

Wo ein riesiges Ungetüm stand, groß wie ein Haus, blutrotes Fell und Zähne wie Dolche, die Fangzähne glatt wie Schwerter, die Pranken große wie Mühlsteine und in den Augen eine unverhohlener Hass auf jegliches Leben.

So zumindest würde Rittersporn es später in der Ballade vom "Barden, der den Teufelsbären bezwang" singen. Geralt erzählte die Geschichte etwas anders. In seiner Version versteckte sich der Barde zitternd hinter dem gelassenen Hexer, der das Biest natürlich schon lange gerochen hatte und der Teufelsbär war ein halbstarkes Weibchen ohne Jungen, das beschlossen hatte, sich an dem unerwarteten Besuch ein bisschen die Klauen zu wetzen, obendrein noch ausgemergelt von den langen Monaten des Winterschlafs. Weiterhin hielt der Barde in Geralts Version nicht etwa ein flammendes Schwert in Händen, sondern eine Laute, die er jedoch im Notfall lieber gefressen hätte statt sie dem Bären über den Kopf zu ziehen. Zu guter Letzt fand auch kein atemberaubender Kampf statt, an dessen Ende sich die örtliche Prinzessin (die es in Geralts Version gar nicht gab) dem glorreichen Barden vor die Füße warf und aus dem Pelz des getöteten Untieres eine Tapete fertigen ließ; Nein (!) in des Hexers ungesungener Ballade zielte er mit einem Zeichen auf den Boden vor das Bärenweibchen, das vor dem aufwirbelnden Laub derart erschrak, dass es wimmernd ins Unterholz flüchtete.

Nun möge jeder selbst entscheiden, welche Geschichte wahr ist.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Zwanzig Minuten später

Rittersporn fing sich rasch wieder. Trotz des Bären hatte er sich nicht davon abbringen lassen, Geralt weiter zu folgen und immer noch unermüdlich Fragen zu einzelnen Fährten zu stellen, wobei er fast schon verzweifelt Freude und Gelassenheit eines Spaziergängers auszustrahlen versuchte..

"Und das?"

"Ein Vogel."

"Was ist denn das für ein Vogel?"

"Einer mit Geweih. Ein sogenannter Elchvogel."

"...?"

"Mhm. Zeichnet sich dadurch aus, dass er sehr massig ist und vier Beine mit Hufen hat. Und keine Flügel. Lustiges Tier."

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

"Und das?"

"Ein Hase."

"Geralt!" Rittersporn reichte es. "Hör auf, dich über mich lustig zu machen! Das ist viel zu groß für einen Has - nein, wie niedlich!"

Eigentlich gehörten niedliche Kreaturen nicht in Geralts Repertoire, doch der Barde hatte manchmal seltsame Anwandlungen und Kreaturen, die er als niedlich bezeichnete, wuchsen gern mal um das dreifache und entwickelten einen spontanen Appetit auf "Barde im Seidenmantel an Laute".

Also trat er von hinten an seinen Freund heran, bereit, ihn notfalls zu verteidigen und fand ...

"Oha."

Auf dem Boden kauerte, starr vor Schreck, ein ungewöhnlich großer Hase, die Ohren flach angelegt und hektisch mümmelnd.

Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Geralt war kein Fan von Hasen. Er verstand nicht so recht, was an den vorquellenden Augen und dem gehetzten Ausdruck süß sein sollte. Kaninchen, seinetwegen, aber Hasen?

Nicht, dass irgendjemand gewusst hätte, dass der Weiße Wolf Kaninchen außerhalb des Tellers schätzte.

Genauso wenig wie Osterspaziergänge.

Allerdings sah dieses Exemplar ein wenig anders aus als der gemeine Hase. Er war wirklich außergewöhnlich groß, das Fell war seidig glatt und sehr hell, und seine rechte Vorderpfote war sogar weiß. Irgendwie konnte er Rittersporn Begeisterung für diesen Kollegen verstehen.

"Er ist so ... groß", stellte der da auch schon fest, und sprach sogar leise, um den Hasen nicht zu verstören. Andererseits sah das Tier schon arg verstört aus.

Andererseits sahen Hasen immer leicht verstört aus.

"Vielleicht eine Mutation", mutmaßte Geralt. "Oder eine ganz andere Art?"

"Kann ich ihn mitnehmen?"

Nicht dumm, erinnerte sich Geralt. Nur leichtsinnig.

"Rittersporn, was willst du mit einem Hasen?"

"Hasen sind lieb! Sie bellen nicht, wie Hunde, und sie kratzen auch nicht wie Katzen. Und sie machen nicht so viel Dreck wie Pferde."

"Und sie reden nicht so viel wie Barden. Ich sehe deinen Punkt."

"Haha, Geralt. Außerdem haben Geschichtenerzähler wie ich einen besonderen Draht zu Hasen."

"Weil ihr sie esst? Oder weil ihr Hasenfüße seid?"

"Geralt! Hasen und Kaninchen verkörpern für uns die Muse. Wenn uns eine Idee für eine neue Geschichte einfällt, dann sagen wir gern, wir haben uns einen Hasen gefangen. Sie sind fast wie heilige Tiere für uns."

Der Hexer war sich nicht ganz sicher, ob das der Wahrheit entsprach oder ob der Barde nur einen Grund haben wollte, den Hasen mitzunehmen. Jedoch hatte er einen Trumpf.

"Wenn du einen Hasen willst, dann nimm dir einen normalen, Rittersporn. Das Biest hier, wer weiß ob das ausgewachsen ist. Vielleicht wird es mal so groß wie der Bär vorhin." Rittersporn dachte an den Ruhm, den das bringen würde: der Barde mit dem Teufelshasen. Das sah man ihm an der Nase an.

"Wer weiß, was der frisst," fuhr Geralt fort. "Lass ihn hier. Ich will nicht, dass dein Schmusetier dir einen Arm abbeißt und in drei Wochen wenn er groß ist frisst er meine Plötze zum Frühstück." Das war reichlich übertrieben, aber manchmal machte es Sinn, den Barden mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.

Der schmollte noch ein wenig auf den Hasen hinunter, dann richtete er sich auf und machte einen Schritt zurück. Seine Miene troff sichtlich vor zur Schau gestelltem Bedauern.

"Schade ... tschüss, kleiner Hase", murmelte er dann. "Pass auf dich auf."

Als habe der auf seine Entlassung gewartet, rührte sich der ungewöhnliche Hase und wetzte mit schnellen Sprüngen davon.

Geralt und Rittersporn standen bass erstaunt.

Auf dem Boden, da wo der Hase gelegen hatte, lagen vier knallbunte Eier.

"Was man auf so einem Spaziergang alles findet", brummte der Hexer - und war heilfroh, dass Rittersporn ihn gar nicht hörte.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Noch einmal eine Stunde und ein paar Unterbrechungen später

"Guck mal!"

"Was?!"

"Nun guck doch mal!"

Das Geräusch brechender Zweige ertönte, als sich der Hexer, unüblich für ihn, lautstark seinen Weg durchs Gebüsch bahnte. Seine Hoffnung, der Barde hätte etwas nützliches gefunden, verwehte zusammen mit dem nachmittäglichen Wind.

"Wie kommt es eigentlich, dass du immer redest, aber wenn es einmal etwas zu sagen gäbe, kriegst du den Mund nicht a-"

Geralt erstarrte angesichts eines nicht minder verdatterten Pärchens, das inmitten eines Nests aus einem Brautkleid, Unterwäsche und sonstiger Bekleidung auf einer Wiese lag.

Rittersporn hatte sich, ganz wie es die Etikette verlangte, am Rand der Lichtung verborgen und seine leisen Rufe waren im immerwährenden Rascheln und Knistern des Waldes untergegangen. Geralt jedoch, der nach wie vor die verschollene Dame suchte, hatte entgegen seiner Gewohnheit das Dickicht durchbrochen und hatte jetzt den Salat.

"He!", beschwerte sich schließlich die Frau im Bunde und warf einen Schuh nach ihm. "Hast du dich sattgesehen, du Perverser?"

"Äh."

"Was hast du hier überhaupt zu suchen?"

Dich, hätte der Hexer ehrlicherweise sagen können, denn die Tätowierung über dem Steiß der Frau bewies das, doch das hätte zu Fragen geführt, die er in Anwesenheit des überaus verwirrt dreinblickenden Herren lieber nicht aufklärte.

Gerade beschloss Geralt, dass das nicht seine Angelegenheit war, da flog auch schon der zweite Schuh, verfehlte den Hexer um Längen und schreckte ein Eichhörnchen auf, das gerade in einer Weide nach einem Weidekätzchen angelte.

Der Hexer angelte indes fieberhaft nach einer Antwort, während der junge Mann neben der Dame bereits aufstand und ein Schwert aus dem Gras klaubte. Geralt hoffte inständig, dass er sich nicht mit einem Nackten duellieren musste. Das wäre der Gipfel der Demütigung. Viel schlimmer als Osterspaziergänge.

Es klickte im Hirn des Hexers und er verbeugte sich etwas steif.

"Ich mache nur einen kleinen Osterspaziergang. Es wird wohl Zeit für den Heimweg."

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Meine Lieben!

Vielen Dank fürs Lesen, und danke an die liebe Nessa für den Kalender (und an das Rivische Etwas zum anstupsen ;)

Besonderer Dank geht an SilverFennek, die sich eine unglaubliche Mühe mit der Beta dieser Geschichte gegeben hat. Vielen Dank für all die farbigen Anmerkungen über Formulierungen, zu lange Zeitspannen, über Ostern und Melitele, über Liebe auf dem Waldboden, Fasanenspuren, Bären im Winterschlaf und dass ein Eichhörnchen im Frühling unmöglich nach gewissen Nüssen angeln kann. Ich habe viel gelernt - und vor allem hast du diese Geschichte um einiges glaubwürdiger gemacht!
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