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Drei Affen

von Afaim
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Angst / P16 / Gen
Daniel LaRusso John Kreese Johnny Lawrence Terry Silver
24.03.2022
24.05.2022
21
116.071
2
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24.03.2022 5.669
 
Drei Affen



Inhalt: Nur weil man etwas ignoriert, heißt es nicht, dass es nicht trotzdem immer da ist.



Disclaimer: „Cobra Kai“ und „The Karate Kid“ gehören nicht mir und ich verdiene auch kein Geld mit dieser Fic.



Pairings: Canon Pairings, aber das hier ist im Grunde eine Gen-Fic, Cobra Husbands wird zumindest von Terrys Seite aus stark impliziert aber nicht stärker als im Canon, Lawrusso und Silverusso-Untertöne in dieser Fic sind platonisch gemeint ,und Johnny und Kreese haben eine 100% platonische Beziehung zu einander.



Warnings: Angst, alles Schlimme, was diesen Charakteren jemals passiert ist, wird hier aufgearbeitet, TRIGGER-WARNUNG: Darstellung von mentalen Problemen, Krieg und Kriegstrauma, Angst, Depression, Minderwertigkeitskomplex, Bullying, Misshandlung und Missbrauch, Gewalt, PTSD, körperliche Verletzungen, Trauma, Mental Health Issues, Alkoholismus, Drogenmissbrauch, Gas Lightning, Spoiler bis zum Ende von Season 4, Daniels KK3-Trauma spielt eine recht große Rolle in dieser Fic, Terry Silver ist seine eigene Warnung, aber John Kreese lebt in seiner eigenen kleinen Welt



1. Johnny Lawrence



Für Johnny war es eine Konstante. Es mochte einmal eine Zeit gegeben haben, in der es anders gewesen war, doch er konnte sich nicht mehr daran erinnern.

An seinen Vater erinnerte er sich nur noch wie man sich an einen vergangenen Traum erinnert, an eine Präsenz, die einst da gewesen sein musste, die gut und freundlich, vielleicht sogar liebevoll zu ihm gewesen sein musste, die er vermisste. Seine Mutter war gut und liebevoll zu ihm, sie war alles, was er hatte, und sie war so traurig, und das machte wiederum ihn traurig und führte dazu, dass er sie glücklich sehen wollte. Doch die Männer, die sie mit nach Hause brachte, mochte er nicht, konnte er einfach nicht mögen, egal wie nett sie zu ihm waren, weil sie einfach nicht er waren.

Manchmal fragte er sich, ob alles anders gekommen wäre, wenn er sich mehr Mühe gegeben hätte, wenn er dem einen oder anderen dieser Männer eine Chance gegeben hätte. Vielleicht hätte die Frage nach dem Geld dann keine Rolle gespielt, vielleicht hätte seine Mutter dann einen netten Kerl geheiratet, der auch nett zu Johnny gewesen wäre. Stattdessen heiratete sie Sid Weinberg, den reichen Filmproduzenten.

Johnny nahm an, dass es nicht von Anfang an so gewesen sein konnte wie es später war. Sid musste sich Mühe gegeben haben, musste zumindest versucht haben nett zu Johnny zu sein, ansonsten hätte ihn Laura doch niemals geheiratet, oder? Sie hätte niemals einen Mann geheiratet, der ihr Kind offen hasste. Zumindest wollte Johnny das glauben.

Doch er erinnerte sich nicht mehr an eine Zeit, in der es anders zwischen ihnen gewesen wäre. Er wusste, dass er Sid nie besonders gemocht hatte, aber er hatte ja keinen dieser Männer jemals besonders gemocht, er wusste nicht einmal, ob er Sid weniger gemocht hatte als die anderen, ob es irgendeine Art von Warnung gegeben hatte, ob sein Instinkt ihm geraten hatte sich vor diesem Mann in Acht zu nehmen oder nicht. Sid musste früher anders zu ihm gewesen sein, doch wenn es so gewesen war, nun, dann machte das alles nur noch schlimmer, denn wenn er früher nett zu ihm gewesen war, dann hatte er begonnen ihn zu hassen, weil er etwas in Johnny erkannt haben musste, das ihm verriet, dass Johnny wertlos war.

Denn Sid hielt Johnny für wertlos, für einen Tunichtgut, für seltsam, für einen Schwächling, einen Feigling, einen Sonderling, für beschädigte Ware, für falsch gepolt, für faul, für dumm, für gierig, für undankbar, für einen Klotz am Bein, für Jemanden, der ihm nur auf der Tasche lag und für nichts gut war. Sid, nahm Johnny an, hatte seine Mutter geheiratet, weil er sie heiraten wollte, und dafür deren Sohn in Kauf genommen, ohne sich wirklich bewusst zu sein, was es bedeutete ein Kind zu haben. Er gab Johnny sein Geld, enthielt ihm aber seine Liebe vor. Das wäre ja noch okay gewesen, wenn er ihn wenigstens anständig behandelt hätte, aber nicht einmal das brachte Sid über sich. Er blickte Johnny ständig von Oben herab an, fällte ständig Urteile über ihn, und wollte ihn nie in seiner Nähe tolerieren. Nicht, dass Johnny gerne in seiner Nähe gewesen wäre, aber seine Mutter war nun mal ziemlich oft in Sids Nähe, und um in der Nähe seiner Mutter zu sein, hätte Johnny auch in Sids Nähe sein müssen.

Sid bezeichneten ihn schon sehr früh als zurückgeblieben. Johnny war vielleicht nicht sehr klug, aber so dumm, dass er nicht wusste, was das bedeuten sollte, war er nicht. Sid sprach oft böse über Johnny, davon, dass er nicht normal war und wie problematisch dieser Umstand für ihn, Sid, doch war. „Warum kann er nicht sein wie andere Kinder? Warum hat er keine Freunde?“

Johnny hätte gerne Freunde gehabt, wäre gerne wie andere Kinder gewesen, aber die fanden ihn genauso seltsam wie Sid, keiner wollte etwas mit ihm zu tun haben. Vielleicht auch deswegen, weil er automatisch vor ihnen zurückwich, wenn sie lauter wurden. Wenn sie ihre Stimme hoben, dann war Johnny wie erstarrt, er konnte nicht erkennen, ob das aus Freude oder aus Wut heraus geschah, und das verängstigte ihn.

Er versuchte es ja, alleine schon wegen seiner Mutter versuchte er es, er versuchte mehr zu der Art Mensch zu werden, die Sid haben wollte, der Mustersohn, der in den Country-Club ging, im Mittelpunkt jeder Party stand, sich manierlich verhielt. Der gut in etwas war. Karate war zwar in Sids Augen nicht viel wert, aber zumindest war er in irgendetwas gut.

Sid, nahm er an, versuchte es ebenfalls. Und gab Johnny die Schuld daran, dass die Dinge nicht besser wurden. Er verstand nicht warum Johnny keine Zeit mit ihm verbringen wollte. Er beschwerte sich lautstark darüber, dass Johnny nie zu ihm kam, wenn er ihn rief, schon während er nach ihm rief, und wunderte sich dann darüber, dass Johnny erst dann auftauchte, wenn die laute Stimme verstummt war, und beschuldigte Johnny sich absichtlich Zeit gelassen zu haben zu ihm zu kommen. Aber warum sollte Johnny zu jemandem kommen, der ihn beschimpfte? Nur um noch mehr beschimpft zu werden? Wenn er ein paar Zimmer von Sid entfernt war, dann konnte er wenigstens so tun als würde er nicht hören wie unfähig, undankbar und unausstehlich er doch war. Dann konnte er sich wenigstens seine Kopfhörer aufsetzen und die Musik alles andere übertönen lassen. Musik war das Einzige, was half Sid zu übertönen.

Sid verbrachte fast jedes Gespräch, das sie jemals miteinander führten, damit Johnny zu erklären was seiner Meinung nach alles nicht mit Johnny stimmte. Selbst wenn er ihn lobte, schaffte er es irgendwie die Sprache auf Johnnys Fehler zu bringen. „Erster Platz im Karate-Turnier, Junge, das ist eine tolle Leistung, ich wünschte nur, du würdest dir in der Schule auch so viel Mühe geben.“ „Ali Mills, Junge, ein guter Fang, zu Schade, dass du bei der Wahl deiner Freunde nicht auch eine so glückliche Hand hast.“ „Du hast deinen Schulabschluss geschafft, Junge, das hätte ich nicht erwartet, wenn man bedenkt was du alles nicht geschafft hast…“

Sid war der Meinung, dass Johnny dankbar dafür sein musste, dass er ihm sein Geld zur Verfügung stellte, doch Johnny hätte ohne das Geld leben können, wenn er stattdessen einfach anständig behandelt worden wäre. Die schnellen Autos, teuren Anzüge, und Designer-Jeans und Lederjacken bedeuteten ihm nichts, sie verschwanden in dem Loch in seinem Inneren, in dem beinahe alles, was ihm eigentlich Freude machen sollte, verschwand.

Sid vermittelte ihm jeden Tag in seinem Leben das Gefühl ein Stück Dreck zu sein.

Seine Mutter und Sid bestanden darauf, dass sie alle gemeinsam frühstückten. Und schon am Morgen, kaum, dass Johnny aus dem Bett aufgestanden war, legte Sid los, wollte wissen was Johnny heute schon „Produktives“ getan hätte. Wenn Johnny verschwitzt vom Joggen kam, galt das genauso wenig als „produktiv“ wie wenn er Karate geübt hatte, seine Hausaufgaben gemacht hatte, die verdammte Zeitung gelesen hatte, oder dem Personal ausgeholfen hatte. Sid selbst kam direkt aus dem Bett, trank Kaffee, den Johnny für ihn gemacht hatte um zumindest irgendetwas zu tun um Sid zu besänftigen, und wurde beschimpft nichts getan zu haben, obwohl er joggen gewesen war, seine Schulsachen zusammengepackt hatte, und Blumen für seine Mutter besorgt hatte.

Sid erwartete von Johnny immer auf dem neuesten Stand zu sein, was die Geschehnisse auf der Welt betraf. Er beschimpfte Johnny, wenn dieser es nicht war. Also las dieser die Zeitung, bevor Sid sie lesen konnte, oder drehte die Morgennachrichten auf um ja alles zu erfahren, was geschah. Er hasste die Nachrichten, sie interessierten ihn nicht, weil er das Gefühl hatte, dass vor allem furchtbare Dinge auf der Welt geschahen, und er wirklich nichts schon in der Früh, wenn es ihm sowieso schon schwer genug fiel aus dem Bett zu kommen, weil er wusste, dass er nur wieder beschimpft werden würde egal was er tat, erfahren wollte wer aller tot, fast tot, beschuldigt, schuldig, oder hoffnungslos verloren war. Wenn Johnny es dann aber wagte seine Meinung zu irgendetwas abzugeben, nun dann erklärte ihm Sid, dass er keine Ahnung von der Welt hätte, oder fragte ihn warum er nichts dagegen unternahm, wenn es ihn so störte. Beinahe so als könnte Johnny Lawrence von einer Sekunde auf die andere Präsident der Welt werden und alles ändern. Sid selbst hatte keine Ahnung von der Welt, aber wehe man wies ihn darauf hin, vor allem wenn er schlechte Laune hatte.

Johnny nahm an, dass Sid im Grunde recht hatte: Er war nichts wert und zu nichts gut. Er hatte einmal gehört, dass man Dinge, die man immer und immer wieder hörte, irgendwann zu glauben begann, ob sie nun wahr waren oder nicht. Vielleicht war also in Wahrheit Sid der Grund warum er nichts zu Stande brachte. Sid hatte ihm das immer vorgeworfen, und irgendwann war es unweigerlich wahr geworden.

Früher einmal hatte er gute Note geschrieben, das wusste er, immerhin hatte er es bis ins letzte Jahr der High School geschafft. Früher einmal einmal war er ein freundliches wohlerzogenes Kind gewesen, er wusste, dass seine Lehrer ihn Früher einmal gemocht hatten. Doch im Lauf der Jahre war ihm all das entglitte. So ähnlich wie ihm Ali entglitten war. Er wusste, dass er ein guter fester Freund gewesen war, das hatte sie ihm so oft selbst gesagt. Bis zu dem Tag, an dem es eines Tages nicht mehr gewesen war. Er wusste nicht warum er ihren Geburtstag vergessen hatte, er wusste, dass es damit zu tun hatte, dass er damit begonnen hatte mehr zu trinken und zu rauchen. Er hatte damit begonnen zu trinken und zu rauchen, weil ihm das dabei half die Stimmen in seinem Inneren, die sich anhörten wie Sid, zum Schweigen zu bringen. Nur noch das und Karate halfen, Musik half schon lange nicht mehr.

Johnny war kreuzunglücklich zu Hause. Sid war immer so beschäftigt und so oft weg, und nahm seine Mutter oft mit, wenn er weg war, und wenn er da war, dann tat er sein Bestes um Johnny das Leben zur Hölle zu machen, indem er ihm alle seine Fehler vorbetete. Deswegen tat Johnny alles um nicht zu Hause sein zu müssen. Als er noch keine Freunde hatte, war das nicht so einfach, nachdem er dann endlich Freunde und erfüllende Hobbys gefunden hatte, da geriet er in sogenannte schlechte Kreise, legte sich schlechte Angewohnheiten zu. Alles, was ihn von zu Hause fernhielt, war gut und zugleich schlecht für ihn.

Er lernte dass eine Mischung aus Musik, Alkohol, Drogen und Gewalt das war, was am Besten für ihn war, das war, was alles Schlechte von ihm fernhielt, aber zugleich war es diese Mischung, die dazu führte, dass er ein Versager wurde, ein Mann, der keinen Job und keine Frau halten konnte - es war diese Mischung, die sein Leben zerstörte. Sids böse Worte wurden wahr, weil er versucht hatte sie auszublenden.

Er hatte immer Angst vor Sid gehabt, vor Sid und seiner lauten Stimme, und er wusste, dass seine Mutter auch manchmal Angst vor Sid hatte. Und dass er sich manchmal, wenn sie besonders viel Angst hatte, vor sie stellte und irgendetwas sagte, von dem er wusste, dass es Sid auf die Palme bringen würde, damit Sids Zorn ihn traf und nicht seine Mutter.

Sids Zorn.

„Hat er dich auch geschlagen?“ Wie oft hatte man ihm diese Frage gestellt? Wie oft hatte Johnny keine Antwort darauf? Er konnte sich nicht bewusst daran erinnern, aber irgendetwas an Sid hatte ihn zutiefst traumatisiert. Konnte so ein Trauma nur durch böse Worte entstehen?

Als Kind hatte Johnny viel und oft geweint, Laura hatte das sehr aufgeregt, und Sid, Sid hatte es als unmännlich empfunden, Johnny als Heulsuse, Weichei, und Mädchen beschimpft. Männer weinen nicht. Das hatte ihm Kreese später auch erklärt, wieder und wieder. Kreese und Sid waren sich nicht in vielem einig gewesen, aber darin schon. Johnny hatte sich irgendwann einfach abgewöhnt zu weinen, stattdessen hatte er getrunken, sich bis zur Bewusstlosigkeit betrunken, denn das half ebenfalls. „Tränen ändern nichts“, hatte ihm Kreese damals vor so langer Zeit erklärt, und damit hatte er Recht. Es war verdammt anstrengend und schmerzhaft sich in den Schlaf zu weinen, sich zur Bewusstlosigkeit volllaufen zu lassen war zumindest angenehm.

Letztlich spielte es keine Rolle. Gewalt war etwas, womit Johnny umgehen konnte. Wogegen er sich wehren konnte. Worte aber, Worte waren die Waffe, gegen die er nicht ankam. Besonders wenn es wahre Worte waren. Jedes Mal, wenn ihn jemand etwas vorwarf, von dem er wusste, dass es die Wahrheit war, lähmte ihn das. Und anstatt ein Argument dagegen zu finden, tat er das Einzige, was er tun konnte, was ihn immer vor Sid bewahrt hatte: Er lief weg um sich nicht noch mehr anhören zu müssen.

Wenn Shannon ihm erklärte, dass er nicht würdig war Robbys Vater zu sein, konnte er das nicht abstreiten, weil es wahr war. Wenn Robby ihn einen Versager schimpfte, konnte er nichts dagegen sagen, weil es wahr war. Er ließ zu, dass sie ihm diese Dinge sagten, wie hätte er das auch verhindern können? Aber er hörte sich nicht noch den Rest von all dem an, was sie vielleicht noch so zu sagen hätten. Die Stimmen in seinen Kopf sagten all das oft genug zu ihm, er musste es nicht auch noch von den Menschen hören, die er liebte (auch wenn sie ihn nicht liebten).

Das war die Konstante seines Leben, die Tatsache, dass diejenigen, die ihn hätten lieben und schützen sollen, diejenigen waren, die ihn am meisten weh taten. Sid, dessen einzige Rolle in Johnnys Leben das zu sein schien, Laura, die zuließ, dass das alles mit ihm geschah, und die ihn verließ als er sie am Notwendigsten brauchte, die starb, als er sie am Dringendsten gebraucht hätte, Ali, die nie begriffen hatte, dass er alles für sie getan hätte, Shannon, die seine Partnerin hätte sein sollen und nicht seine Feindin, Robby, der auf ihn herab blickte anstatt zu ihm auf zu sehen, Carmen, die nicht erkennen wollte, dass er ihren Sohn nur schützen wollte, genauso dringend wie sie selbst. Die Liste war endlos.

Johnny schaffte es jede bedeutsame Beziehung in seinen Leben zu zerstören. Weil Sid immer recht gehabt hatte, weil er ein wertloses Stück Dreck war.

Kreese war vielleicht das beste Beispiel dafür, dass all das wahr war. Kreese war sein Mentor, der Vater, den er sich ausgesucht hatte, sein Sensei. Kreese war seine Rettung. Wenn John Kreese nicht in Johnny Lawrences Leben getreten wäre, hätte er das Alter von Zwanzig nie erreicht.

Als er Kreese traf, hatte er bereits aufgegeben. Kreese brachte ihm nicht nur Karate bei, er brachte ihm bei zu leben, sich selbst und andere zu verteidigen, stark zu werden, Freunde zu finden, loyal zu sein. Alles, was Johnny jemals in seinem Leben gelernt hatte, hatte er von Kreese gelernt. Kreese war alles, was Sid sich weigerte zu sein. Er hatte immer ein offenes Ohr für Johnnys Sorgen und Ängste. Ja, klar, er reagierte vielleicht nicht so darauf wie eine liebende Mutter darauf reagiert hätte, aber keiner seiner Ratschläge war jemals schlecht für Johnny gewesen. Weinen änderte wirklich nichts. Zuerst zuzuschlagen führte zum Sieg. Je härter man zuschlug, desto schneller war der Kampf vorbei, was für alle Beteiligten gut war, denn je länger ein Kampf anhielt, desto größer war die Gefahr, dass alle verletzt wurden. Und Gnade in einer gnadenlosen Welt zu zeigen war gefährlich.

Kreese zeigte ihm wie man kämpfte, wie man seine Schwächen in sich einsperrte und vor der Welt verbarg. Er brachte Johnny bei wie man Mädchen aufriss und half ihm dabei Freunde zu finden und zu behalten. Cobra Kai war Johnnys wahre Familie. Seine Mutter und Sid waren niemals auch nur halb so verlässlich für ihn da wie Cobra Kai das war.

Bobby, Tommy, Jimmy und Dutch – Kreese hatte sie ausgesucht, nicht Johnny -  sie ließen Johnny niemals im Stich, kein einziges Mal. Sid mochte über sie schimpfen, aber er war eben nie zufrieden. Er hatte sich beschwert, als Johnny keine Freunde gehabt hatte, und nun beschwerte er sich darüber, dass er Freunde hatte. Ja, vielleicht hatte Dutch einen Dealer und tat manchmal nicht ganz legale Dinge, aber er war immer da, wenn Johnny ihn brauchte, während Sid niemals für ihn da gewesen war. Und Bobby und Tommy waren tief in ihren Inneren brave Jungs, während Jimmy ein wahrer Saubermann war.

Sie waren keine Motorrad-Gang, sie waren eine Gruppe Freunde, die nun mal alle Motorrad fuhren. Das war etwas vollkommen anderes. Sie waren schon Freunde gewesen, bevor sie sich ihre Motorräder zugelegt hatten. Ali, Susan, und die Anderen verstanden es einfach nicht, weil es zwischen den Mädchen auf ihrer Schule diese Art von starker Bindung einfach nicht gab.

Laura hatte ihn manchmal von ihrer besten Freundin aus Kindheitstagen erzählt, die an Krebs gestorben war, als sie 21 gewesen waren. Johnny wusste, dass Laura für Evelyn alles getan hätte und umgekehrt genauso, er wusste also, dass diese Art der Freundschaft sehr wohl auch zwischen Mädchen möglich war, aber offenbar nicht zwischen Mädchen wie Ali und Susan und Barbara es waren. Freundschaften wie diese wurden in Feuer geschmiedet.

Kreese erklärte ihnen, dass man für seine wahren Freunde, seine Männer, sterben würde, wenn es notwendig sein sollte, und Johnny wäre für die restlichen Cobras gestorben, so wie seine Mutter vor all den Jahren für Evelyn gestorben wäre, so wie Kreese für seine Männer in Nam gestorben wäre. Johnny, Bobby, Tommy, Jimmy und Dutch fanden einander, weil sie gebrochen gewesen waren, bevor sie von Kreese für Cobra Kai gefunden worden waren, das verband sie so wie der Krebs Laura und Evelyn verbunden hatte. Jemand mit einem heilen Leben konnte das einfach nicht verstehen.

Johnny wusste, dass Kreese von ihm mehr erwartete als von den anderen, weil er sein Starschüler war, weil er das Potential dazu hatte noch besser zu sein. Die anderen hatten Eltern, die sie liebten, vielleicht war das der Unterschied. Kreese hatte keine eigenen Kinder, er hatte nur eine Frau in seinem ganzen Leben geliebt, und die war gestorben während er in Nam gedient hatte – Johnny liebte Kreese wie einen Vater, und er wusste, dass Kreese ihn wie einen Sohn liebte. Jeder wusste das. Bobby und Tommy zogen ihn manchmal damit auf, während Jimmy nur ernst den Kopf schüttelte, als hätte er Angst, dass Kreese irgendwie von diesen Frotzeleien erfahren könnte.

Nachdem er von dem alten Mann verprügelt worden war, wusste er, dass Kreese das in Ordnung bringen würde, dass Kreese ihn beschützen würde. Kreese war sein Sensei, er gab auf Johnny Acht, machte sein Leben besser. Johnny hätte niemals damit gerechnet, dass Kreese ihm wehtun würde. Er hätte niemals gedacht, dass Kreese das überhaupt könnte.

Und als es dann doch passierte … Nun der Grund dafür musste einfach bei Johnny liegen, oder nicht? Nie zuvor hatte Kreese die Hand gegen Johnny erhoben. Karatetraining führte schon mal zu dem einen oder anderen blauen Fleck, wer etwas anderes behauptete war ein Lügner, Verletzungsgefahr bestand bei jedem Sport. Aber niemals hatte Kreese ihn außerhalb des Trainings Schmerzen zugefügt. Deswegen traf diese Explosion nach dem Turnier Johnny so unvorbereitet, weil er sie nicht hatte kommen sehen.

Zweiter Platz war ein gutes Ergebnis. Bisher hatte Kreese sich noch nie darüber beschwert, wenn einer von ihnen den zweiten Platz belegt hatte. Und Johnny hatte alles getan, was Kreese von ihm verlangt hatte, obwohl er sich nicht wohl dabei gefühlt hatte. Er hatte gewusst, dass das, was er tat, falsch war, aber es trotzdem getan. Weil Kreese es von ihm verlangt hatte. Und als Belohnung dafür hatte er einen ziemlich schmerzhaften Kick ins Gesicht bekommen. Insgesamt gesehen war also er derjenige, der Grund hätte sich zu beschwere und nicht Kreese.

Er war gezwungen worden dreckige Tricks anzuwenden, und er war ins Gesicht getreten worden, und jetzt besaß Kreese auch noch die Stirn sich zu beschweren, dass er nur Zweiter geworden war?! Diese ganze dumme Turnier-Sache war doch seine Idee gewesen!

Kreese war ein Verfechter von Disziplin, er hatte seinen Schülern absoluten Gehorsam eingedrillt und erwartete, dass man ihn ohne Fragen zu stellen gehorchte, und ja, Johnny hatte es gewagt ihn anzuzweifeln und wagte es in diesem Moment frech gegen Kreese zu reden, aber Kreese … Kreese war im Unrecht. Es war nicht richtig vom ihn gewesen von Bobby zu verlangen sich disqualifizieren zu lassen und von Johnny gegen das verletzte Knie zu treten. In diesem Moment kam ihm John Kreese kein bisschen besser vor als Sid, wenn dieser seine Meinung zu irgendeinem politischen Geschehen abgab. Er erschien ihm genauso stur, uneinsichtig, und heuchlerisch, genauso unwissend. Außerdem tat ihm sein Kopf weh, und er war immer noch aufgeputscht von dem Kampf. Unter anderen Umständen hätte er es nie gewagt so mit Kreese zu reden….

… aber er hatte nicht erwartet von Kreese angegriffen zu werden. Kreese zerbrach seine Trophäe als wäre sie nichts wert, als wäre Johnnys Leistung nichts zu wert, und nahm ihn in den Würgegriff. Zunächst dachte Johnny, dass es nur ein paar Sekunden sein würden, dass das hier nur eine kurze Strafe war, eine Erinnerung daran wer das Sagen hatte. Doch Kreese drückte ihm immer mehr Luft ab, drückte immer fester zu, und Johnny begannen Punkte vor den Augen tanzen zu sehen, und er rang nach Atem. Er konnte hören wie seine Freunde Kreese anflehten ihn loszulassen, wie sie sagten, dass Kreese dabei wäre ihn umzubringen…

Sensei will mich umbringen. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitzschlag. Nie hätte er damit gerechnet, dass Kreese ihm so etwas antun würde. Sid vielleicht, ein Teil von ihm hatte immer damit gerechnet, dass Sid eines Tages mehr tun könnte als nur zu Brüllen, aber Kreese?

Kreese liebte ihn doch, zumindest hatte er das bis zu diesem Moment immer gedacht.

Es war der alte Mann, der ihn rettete. Johnny bekam endlich wieder Luft, aber er atmete nur, weil ein anderer Erwachsener, einer, der ihn vor kurzem noch selbst verprügelt hatte (weil er es verdient gehabt hatte, das wusste er), rettete. Kreese hatte nicht vorgehabt ihn zu verschonen, er hatte vorgehabt ihn umzubringen.

Das Schlimmste war, dass er nicht anders konnte als sich zu fragen, was er getan hatte um Kreese soweit zu treiben. Egal was alle sagten und was sein eigener gesunder Menschenverstand ihm sagte (nämlich, dass Kreese ihn grundlos angegriffen hatte, und es keine Entschuldigung für seine Tat gab, und dass Kreese in Nam verrückt geworden war und das jetzt an einem Teenager ausließ, der sich nichts zu Schulden hatte kommen lassen), Johnny suchte trotzdem bei sich selbst die Schuld.

Wenn er nicht verloren hätte, wenn er die ganze Situation nicht erst provoziert hätte, wenn er den Siegespokal nicht selbst grinsend und beeindruckt übergeben hätte wie der Trottel, der er nun mal war, wenn er nicht gezögert hätte als Kreese ihm gesagt hatte, dass er nach dem Knie treten sollte, wenn er nicht so getan hätte als ob ein zweiter Platz in Ordnung wäre, wenn er Kreese mehr Respekt gezollt hätte, wenn er ein besserer Mensch gewesen wäre, dann wäre das nicht passiert.

Dann hätte er Kreese nicht verloren.

Sie alle verließen Cobra Kai, keiner wollte Sensei Kreese verzeihen, keiner wollte so tun als ob alles in Ordnung war. Und trotzdem, Johnny vermisste ihn, er vermisste Cobra Kai, Karate, und seinen Sensei. Und tief in sich da wusste er, dass alles, was passiert war, seine Schuld sein musste. Dass Kreese mit allem, was er an diesem Tag zu ihm gesagt hatte, Recht gehabt hatte, dass er alles, was der Mann ihm angetan hatte, verdient gehabt hatte.

Offiziell tat er so als wüsste er es besser, als wäre er der gleichen Meinung wie alle anderen, aber … er wusste was er getan hatte, er hatte nur bekommen, was er verdient hatte - er war ein Versager, und Kreese hatte das erkannt und sich von ihm abgewandt.

Das war das, was LaRusso nie verstanden hatte, dass es viel mehr weh getan hatte, dass Kreese die Trophäe zerbrochen hatte und aufgehört hatte ihn zu lieben, als gewürgt zu werden. Dass er ihn gezüchtigt hatte, das hatte Johnny verdient gehabt, das musste er einfach verdient gehabt haben.

LaRusso verstand es nicht, obwohl er doch selbst genauso dachte. Daniel LaRusso hatte ihn vom ersten Moment an, als sie sich kennengelernt hatten abgeurteilt. Er hatte ihn angesehen, erkannt wer und was und wie Johnny war, und diese Meinung niemals geändert.

Alle dachten, dass der Grund für ihre lebenslange Fehde Ali Mills gewesen war, dass Johnny damals am Strand aus Eifersucht heraus beschlossen hatte diesen Punk aus New York eine Lektion zu verpassen, doch das ging an der Wahrheit vorbei. Die Wahrheit war, dass LaRusso ihn angesehen und angesprochen hatte als hätte er das Recht dazu ihn zu verurteilen, als würde er ihn kennen, und das hatte Johnny ihm nicht durchgehen lassen können. Das hatte er ihm niemals durchgehen lassen können. Mehr als dreißig Jahre später dachte Daniel LaRusso immer noch genauso über ihn wie er damals am Strand über ihn gedacht hatte, wie er über ihn gedacht hatte, als er ihn auf der Toilette mit Wasser angegriffen und den alten Mann auf ihn angesetzt hatte um ihn zu verprügeln. Er sagte es seinen Angestellten direkt ins Gesicht, mit so viel Schadenfreude - er sagte ihnen, dass Johnny für ihn nichts weiter war als das Stück Dreck, das er ins Gesicht getreten hatte, weil er nichts anderes verdient gehabt hatte.

Und er sagte es Johnny wieder und wieder. Mit Worten und Taten. Er wollte ihn nicht in der Nähe seiner Tochter, nicht in der Nähe von Johnnys eigenem Sohn, dem er so ein viel besseres Vorbild war als der andere Mann, haben, er wollte ihn nicht als Karate Sensei tolerieren, er wollte nicht, dass Johnny in der Nähe von Kindern war, und er war der Meinung, dass alles Schlechte in Robby irgendwie von Johnny an diesem weitergegeben worden war. Er hielt Johnny für einen wahnsinnigen gewalttätigen Arsch. Und vielleicht hatte er mit all dem ja sogar Recht.

Es gab so viel, was mit Johnny nicht stimmte. Aber warum musste er sich das ausgerechnet von Daniel LaRusso sagen lassen? Daniel LaRusso, der ihn ins Gesicht getreten hatte, damit seinem Sieg gestohlen hatte, und so Kreese dazu gebracht hatte ihn zu hassen? Daniel LaRusso, der versucht hatte sein Leben zu zerstören, nur weil er nicht wollte, dass Johnny Karate unterrichtete.

Ja, sie versuchten sich zu versöhnen, mehr als nur einmal. Johnny gab sein Bestes, er versuchte seine alten Vorurteile abzulegen, zu vergeben und zu vergessen, alles, selbst die neusten Dinge. Er ging mit LaRusso trinken, ließ sich auf Doppel-Dates ein, arbeitete mit dem anderen Mann zusammen, überließ ihm sogar Robby, doch nichts half. Am Ende vom Tag sah LaRusso ihn immer noch so an wie er ihn damals am Strand angesehen hatte. LaRusso würde ihn niemals akzeptieren.

Und vielleicht hatte er damit ja sogar Recht. Vielleicht verdient es Johnny nicht von ihm akzeptiert zu werden. Nicht wegen all dem Nonesense aus Highschool-Tagen, sondern wegen dem Kick gegen das Knie. Dem Kick, den Johnny ausgeführt hatte, obwohl er gewusst hatte, dass das falsch war. Aber weil Johnny eben immer schon ein Versager gewesen war, hatte er getan, was Kreese ihm gesagt hatte und dreckig gekämpft. Und letztendlich war das Grund genug ihm nicht zu verzeihen. Versager verdienten es nicht, dass man ihnen verzieh. Hatte Sid das nicht immer gesagt? Oder war es Kreese gewesen?

Fest stand, wenn Johnny nicht der absolute Versager wäre als den ihn alle immer sahen, dann würde sein Leben anders aussehen. Sid, Kreese und Ali waren nur die Ersten in einer langen Reihe, die er enttäuschte. Shannon, Robby, Dutch, Tommy, Carmen und Miguel …. Er wusste nicht warum Bobby sich überhaupt noch mit ihm abgab. Seit Tommy Beerdigung hatte er nichts mehr von Jimmy gehört, und er verstand auch warum. Seine Schüler verließen ihn, Miguel wurde gelähmt, Robby kam in Jugendhaft – alles nur seinetwegen.

Kreese … Kreese kehrte in sein Leben zurück, warf einen Blick auf ihn, und beschloss, dass er nicht würdig war Cobra Kai zu leiten und stahl es ihm unter der Nase weg. Manche seiner Schüler wie Aisha Robinson liefen weg, andere liefen zu Kreese über. Robby hasste ihn mehr denn je, und selbst Miguel, der der sanfteste und vernünftigste Teenager war, den Johnny jemals getroffen hatte, gab ihm die Schuld an allem.

Aber Johnny wollte nicht aufgeben, er wollte Miguel nicht aufgeben. Miguel hatte an ihn geglaubt, als einziger Mensch auf dieser Welt hatte er an Johnny Lawrence geglaubt, und Johnny schuldete es ihm, dass er sein Leben wieder in Ordnung brachte. Und das tat er auch. Und nachdem er damit fertig war, holte er sich seine Schüler zurück und damit auch sein Leben.

Vielleicht war er nicht gut genug für Cobra Kai, aber er würde diesen Kids helfen - das schuldete er ihnen. Er hatte ihnen versprochen, dass er das tun würde, und dann hatte er sie im Stich gelassen. Und er hatte es satt andere zu enttäuschen und im Stich zu lassen. Damit war ab sofort Schluss.

Wenn er Karate unterrichtete, dann fühlte er sich nicht wie ein Stück Dreck, dann fühlte er sich nicht wie ein Versager, dann schwiegen die Stimmen, dann half er Kindern dabei sich besser zu fühlen, dann rettete er sie so wie John Kreese einst ihn gerettet hatte. Vielleicht war er eine Enttäuschung für jeden, der ihn in der Vergangenheit gekannt hatte, doch für diese Kids würde er keine Enttäuschung sein, niemals sollten sie sich fühlen müssen wie er sich gefühlt hatte, als Kreese seine Trophäe zerbrochen hatte. Niemals sollten sie denken, dass sie nicht gut genug waren, denn sie waren gut genug, jeder einzelne von ihnen war das. Jeder tat, was er oder sie konnte, jeder tat sein Bestes, und mehr erwartete Johnny nicht von ihnen, mehr würde er niemals von ihnen erwarten. Er hatte seine Eltern im Stich gelassen, seine Freunde, seine Partnerinnen, seinen Sohn, aber seine Schüler wollte er niemals im Stich lassen. Niemals wieder.

Und als Sam LaRusso ihm vorwarf ein Versager zu sein, da schwieg er nicht mehr dazu. Dieses eine Mal schwieg er nicht, denn sie war dabei so zu werden wie er – sie war so wütend, verängstigt, und verletzt wie er es in ihrem Alter gewesen war, und sie sollte nicht so enden wie er. Sie sollte nicht von allen aufgegeben werden, sie sollte jemanden in ihren Leben haben, der an sie glaubte, selbst wenn es nur ein Versager wie Johnny Lawrence war.

Also sagte ihr was er alles erreicht hatte, und irgendwie reichte das aus um sie zu erreichen. Sie dazu zu bringen zuzuhören. Und mit einem Schlag wurde sie von seiner Kritikerin zu jemandem, der etwas von ihm lernte, zu jemand, der nie wieder Schlechtes über ihn sagte.

Miguel sagte auch nichts Schlechtes über ihn, stattdessen lief er einfach weg. Johnny hatte es geschafft ihn doch noch im Stich zu lassen, er hatte es geschafft ihn zu vertreiben, weil er zu sehr an sich selbst und zu wenig an Miguel gedacht hatte. Weil ich ihm gesagt habe, dass ich nur sein Sensei sein kann, wenn er gewinnt, dabei habe ich ihm doch versprochen, dass ich immer sein Sensei sein werde, egal was passiert.

Johnny konnte eben nichts richtig machen, niemals. Was er konnte war für Sam da zu sein, seine Fehler bei ihr nicht zu wiederholen. Er konnte dabei zusehen wie sie verlor und wie seine Karriere als Sensei mit ihr unterging. Dieses verdammte Versprechen an Kreese ... Warum nur musste immer alles von verdammten Turnier-Ergebnissen abhängen?

Es wäre so einfach aufzugeben. Aber er konnte nicht aufgeben, Robby brauchte ihn, weinte in seinen Armen, Miguel brauchte ihn, war auf der Suche nach einem Vater, den ihn nicht kannte, und der gefährlich war, Carmen brauchte ihn damit er Miguel rettete, und Sam LaRusso brauchte ihn, sie brauchte das Wissen, dass er immer noch ihr Sensei war, egal ob sie gewonnen oder verloren hatte.

Die Stimmen waren aber immer noch da. Sie waren immer da. In seinem Kopf und außerhalb davon. Sie klangen wie Kreese, wie Shannon und Robby, wie Carmen, wie Miguel, wie Hawk, wie Terry Silver und Sam LaRusso. Sie klangen wie Daniel. Sie klangen wie Sid, den er einfach nicht aus seinem Leben entfernen konnte, egal was er versuchte.

Sie hatten mit allem Recht. Wie konnte er ihnen widersprechen? Alles, was er tun konnte, war sie zu ignorieren. Immerhin tat er schon sein ganzes Leben lang, er hatte also Übung darin.

Diese Stimmen waren seine Konstante. Ein Leben ohne sie würde er niemals leben können.



A/N: Es folgt Daniel.



Die nächsten drei Kapitel dieser Fic sind bereits fertig geschrieben und müssen nur noch überarbeitet und gepostet werden, wie es danach weiter geht, wird sich noch weisen.



Am Schwierigsten war es einen Titel für das hier zu finden. Ich habe recht lange herumprobiert, bist auch auf „Drei Affen“ verfallen bin und bin damit jetzt recht zufrieden.



Nachdem ich mir alle vier „Karate Kid“-Filme angetan habe um „Cobra Kai“ besser genießen zu können, wollte ich wohl noch mehr davon haben und daher diese Fic hier schreiben. (Aber auch noch aus anderen Gründen).



Ich hoffe, dass ich in der Lage sein werde sie fertig zu schreiben und zu posten, aber leider ist das seit einem Monat alles andere als selbstveständlich, also lasst uns hoffen…



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