Der Club
von Miss-N
Kurzbeschreibung
Gerrit hat auf einmal wenig Zeit, verrät aber nicht warum. Alex ist eifersüchtig und neugierig. Eines Abends fährt sie ihm nach und ist überrascht wo er seine Zeit verbringt... Hier geht es eindeutig um Sex. Die beiden haben viel Spaß miteinander und so wird es auch beschrieben. so ein bisschen Porno-like, aber mit Niveau (nicht die Creme ;) Viel Spaß beim lesen. <3
GeschichteLiebesgeschichte, Erotik / P18 / Gen
Alexandra Rietz
Gerrit Grass
Michael Naseband
21.03.2022
08.10.2022
51
74.223
13
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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21.03.2022
1.788
Hallöchen, ihr Lieben!
Kleines Vorwort:
Hier parallel noch eine zweite Geschichte.
Aktuell werde ich etwas dosierter Hochladen, da mir ein wenig die Zeit und auch leider die Motivation fehlt, zu schreiben (und auch zu lesen - nur das so nebenbei, damit die, die meine Kommis vermissen nichts falsches denken). Meine allgemeine Motivation ist im Moment nicht ganz da wo sie sein sollte :(
Auf Insta hatte ich eine Umfrage, welche ich als nächstes hier beginnen soll, allerdings ist die Geschichte, die dort (mit 1 Stimme Vorsprung) auf dem ersten Platz gelandet war, noch nicht so weit, dass es sinnvoll ist, hier damit zu starten. Daher gibt es den Zweitplatzierten. Ich hoffe ihr verzeiht mir das. Aber dann hat die andere Story noch ein wenig Zeit zu wachsen. :)
Okay, aber nun genug der Laberei, los gehts:
Viel Spaß! :)
...............................................................................................................
Alexandra Rietz und Gerrit Grass sind beide Kommissare beim K11 in München, dem Kriminalkommissariat für vorsätzliche Tötungsdelikte, aka Mord, und Geiselnahme und Menschenraub.
Alex und ihr Kollege Michael Naseband, ein einschüchternder breitgebauter Mann mit Glatze, der auch ihr Teamleiter ist, kennen sich schon viele Jahre und arbeiten auch schon genauso lange zusammen.
Gerrit kam als 3. Mann in ihr Team und hatte sich schnell eingefügt. Auch wenn Michael nicht immer der einfachste Chef ist, klappte es nach einiger Zeit gut mit ihnen.
Aus der Kollegialität wurde zwischen den Dreien schnell Freundschaft. Wenn man so viel Zeit miteinander verbringt und auch so viel gemeinsam erlebt, wovon die meisten Dinge weder schön, sondern eher traumatischer Natur sind, schweißt das zusammen.
Ein paar Jahre nach Gerrit stieß noch der junge Kollege Robert Ritter dazu. Mit seiner pfiffigen und jugendlichen Art brachte er frischen Wind in das Team. Er war ein guter Polizist, musste aber auch noch viel lernen. Aber das tat er gerne und eifrig.
Bei vielen Kollegen entwickeln sich auch Partnerschaften aus der Zusammenarbeit. Das war bisher beim K11 nicht der Fall, aber sie erlebten es häufiger unter den Kollegen.
Zwar wurde immer wieder gemunkelt, dass zwischen Alex, der zierlichen Blondine mit den kurzen Haaren, und Gerrit, dem großgewachsenen Bayer mit den traumhaft blauen Augen, mehr sei, als nur Freundschaft, aber beide dementiertes dies. Sie waren Freunde, Ja, aber hauptsächlich Kollegen.
Jeder für sich sah dies anders, würde es aber nie zugeben. Es gab immer mal wieder kleine Annäherungsversuche und Flirtereien, die mit einem Lächeln angenommen wurden, aber mehr Offensichtliches war da nicht und keiner von beiden traute sich weiter zu gehen.
---
Schon seit einiger Zeit war es Alex aufgefallen, dass Gerrit sich verändert hatte. Es gab Tage, da war mit ihm nicht viel los. Er schien müde und abgeschlagen und gleichzeitig irgendwie aufgedreht. Auf Nachfrage hin antwortete er, dass er schlecht geschlafen hätte. Oder schon den einen und anderen Kaffee zu viel getrunken hatte.
Außerdem kam er seltener mit, wenn sie sich nach dem Dienst noch auf ein Feierabendbier oder eine Pizza verabredeten.
Als sich diese Tage jedoch regelmäßiger wiederholten glaubte sie diese Ausrede nicht mehr.
Als sie ihn einige Zeit erneut drauf ansprach, hatte er eine neue Erklärung auf Lager. Er hätte abends Termine. Mal musste er einem Freund beim Umzug helfen, dann zum Steuerberater, mal dies, mal das.
Als Alex ihn fragte, ob er ihnen eine neue Freundin verschwieg, wehrte er das vehement ab und verließ fast schon fluchtartig das Büro.
Das machte die Frau mit den kurzen blonden Haaren natürlich noch misstrauischer und ein kleiner Funke Eifersucht machte sich in ihrem Herzen breit.
Niemand wusste, was er abends machte, wenn er unterwegs war. Weder Michael noch Robert hatte er etwas erzählt. Sie waren genauso ratlos wie Alex selbst.
Sie arbeiteten zwar wie gewohnt professionell miteinander, aber ein klein wenig litt die gute Atmosphäre darunter.
Das Team plante mal wieder einen schönen Abend mit Essen gehen und danach noch durch die Clubs ziehen und ein wenig das Leben genießen, aber Gerrit nahm sich von vornherein dort raus.
Seine Kollegen waren sprachlos, und auch sauer und enttäuscht.
Sie hatten schon lange nichts mehr zu viert unternommen.
Alex überlegte, ob er vielleicht doch eine neue Flamme hätte, von der er ihnen nicht erzählen wollte. Jemand aus dem Präsidium vielleicht? Das wäre zumindest ein Grund es geheim zu halten.
Auf Nachfrage antwortete mit einem energischen „Nein!“ und beendete das Thema unsanft.
Also genoss die Kommissarin den Abend mit Michael und Robert allein. Sie wollte sich die Stimmung nicht vermiesen lassen. Wenn er nicht mitwollte, war das sein Problem. Auch wenn sie das nach außen hin so verlauten ließ, war es in ihrem Inneren doch ihr Problem. Sie wollte, dass er dabei ist. Und schon gar nicht wollte sie, dass er mit jemand anderen, besonders nicht einer anderen Frau etwas unternahm und sich von ihr distanzierte.
---
Eines Abends beschloss sie ihm zu folgen.
Sie lieh sich das Auto einer Freundin, da ihr eigenes, ein kleiner roter Kia, zu auffällig wäre und Gerrit ihn womöglich erkennen würde. Ungeduldig wartete sie in der Nähe seiner Wohnung, bis er sich auf den Weg machte.
Eine ganze Weile fuhren sie durch die Stadt.
Die Gegend in der sie ankamen kannte sie zwar flüchtig, war aber noch nie bewusst dort gewesen, zumindest nicht privat. Es war ein schickes Mischgebiet, wo sich kleine Betriebe und Geschäfte, und große Grundstücke mit ebenso großen Häusern die Straßen teilten.
Wiedermal fragte sie sich, was Gerrit hier wollte. Etwas überraschend parkte er plötzlich. Sie befanden sich in einer Sackgasse. Schnell lenkte sie ihr Fahrzeug an den Straßenrand um nicht gesehen zu werden.
Mit klopfendem Herzen beobachtete sie, wie er ausstieg und auf das hinterste Haus zuging. Von ihrem Standort aus war es kaum sichtbar. Als er außer Sichtweite war, verließ sie ebenfalls das Auto und ging ihm nach.
Der Garten war beeindruckend und opulent. Groß und sehr gepflegt. Das Innere des Hauses war zu Alex bedauern nicht einsehbar. Sogar der Eingang selbst war nicht zu erahnen.
Aber nun einfach dort hineinspazieren wollte und konnte sie nicht. Darauf war sie nicht vorbereitet.
Nachdenklich ging sie zu ihrem Auto zurück und checkte auf Google ihren Standort.
Vielleicht könnte sie später herausfinden, was das für ein Haus ist und was Gerrit dort wollte.
Ihre Recherchen dauerten die halbe Nacht. Über die Adresse war zunächst nicht viel herauszubekommen. Scheinbar war es ein normales Wohnhaus. Außerdem wusste sie nicht so recht wonach sie suchen musste um fündig zu werden. Es schien, als gäbe es das Haus auf dieser Adresse nicht.
Mehr oder weniger durch Zufall fand sie eine Website auf der die Adresse auftauchte.
Ein wenig geschockt blickte sie auf das nun rotschimmernde Display ihres Laptops. „Das ist ein privater Swinger-Club?!“ Es war halb Frage halb Feststellung, aber definitiv unfassbar. Es schien ein Geheimtipp zu sein. Sie klickte sich durch die Internetpräsenz und war positiv überrascht. Das was die Bilder zeigten war nobel. Es wirkte beinahe edel.
Keine billige Klitsche, wie die, die sie von ihren Einsätzen in Bordells kannten. Aber das hier war ja auch kein Bordell, sondern ein Swinger-Club - oder etwas Ähnliches. Dort würde es, zumindest vermutlich, keine „Professionellen“ geben. Dort ging Mann (und Frau!) freiwillig hin und Spaß zu haben.
Neugierig klickte sie durch die Bilder. Das Entree zeigte einen Tresen in dunklem Holz, ähnlich Mahagoni, scheinbar so etwas wie eine Anmeldung. Ein schwerer weinroter Vorhang trennte offensichtlich den Eingangsbereich vom hinteren Teil des Hauses.
Das nächste Bild, dass sie anklickte, zeigte einen hübschen Salon in Schwarz und Weiß gehalten, mit dunkelroten Accessoires. Es war aber nur der Ausschnitt des Raumes. Auf einem weiteren Foto war ein Flur, mit indirektem gedimmten Licht, hellen Wänden und dunklem Boden, von dem ein paar Türen abgingen.
Ein Zimmer im Stil von Shades of Grey wurde gezeigt. Da wurde Alex ganz anders. ‚Steht Gerrit etwa auf so etwas?‘ Die Spielzeuge und Halterungen an den Wänden machten ihr vom Ansehen schon Angst. Ihr Kopf schwirrte. Aber auch ein relativ „normales“ Zimmer erschien auf ihrem Bildschirm. Ein breites Bett, eine helle Kommode, dunkler Boden und dunkle Wände. Die übrigen Bilder zeigten einen Teil der Getränkebar und eines Buffets mit Canapés und anderen kleinen Snacks.
‚Wieso fährt Gerrit in einen Swinger-Club?‘ fragte sie sich. Und gleichzeitig stach diese Erkenntnis in ihrem Herzen. Er war wirklich der Typ, der jede haben konnte. Sie selbst inclusive.
Sie waren doch Freunde, und so manches Mal hatte sie gedacht oder gehofft, dass er Interesse an ihr hatte, und dass da vielleicht mehr war, oder werden könnte.
Niemals hätte sie gedacht, dass er nur auf die Schnelle Nummer aus sein könnte. Einfach durch die Gegend vögeln, ohne Verpflichtungen. So hatte sie ihn nicht eingeschätzt.
Seufzend legte sie den Laptop weg. Das, was sie soeben erfahren hatte, musste sie erst einmal verdauen.
Auf diesen Schock hin gönnte sie sich erstmal einen Schnaps, der von der letzten Feier noch in ihrem Schrank stand. Und noch einen Zweiten direkt hinterher, denn auf einem Bein kann man dem Sprichwort nach nicht stehen.
So langsam beruhigte sich ihr erhitztes Gemüt.
Kopfschüttelnd legte sie sich ins Bett. Das alles entzog sich ihrem Verständnis. Den Rest der Nacht grübelte sie darüber nach, was er dort wollen könnte, mit wie vielen Frauen er dort wohl schon geschlafen, oder was auch immer getan hatte und wie sie ihn darauf ansprechen könnte.
Sie musste es einfach wissen.
Die Eifersucht nagte tief in ihren Eingeweiden und verursachte ihr Bauchschmerzen. Sie wollte doch eigentlich diejenige sein, die mit ihm Tisch und Bett teilt.
Sie hatte keine 2 Stunden geschlafen, als ihr Wecker unbarmherzig klingelte und sie daran erinnerte aufstehen zu müssen.
Wenn sie kurz eingenickt war, dann hatte sie wirres Zeug geträumt.
Die Bilder der Website hatten sich in ihr Gedächtnis eingebrannt und in ihre Traumwelt eingeschlichen.
Sie sah sich selbst mit weißen Bändern gefesselt auf einem Bett liegen, feine weiße Dessous an ihrem Körper. Vor ihr stand Gerrit mit einer Gerte in der Hand und einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen.
„Gott, Nein.“ Keuchte sie, als sie aus diesem Traum erwachte.
Andererseits spürte sie, dass sie das eigentlich gar nicht so schlimm gefunden hatte. Dieses Unbekannte hatte sie dennoch gereizt. Sie kannte sie Grey-Filme und hatte durchaus darüber nachgedacht, wie sich so etwas real anfühlen könnte. Und, dass Gerrit ihr Mr Grey sein könnte… Schnell schüttelte sie diesen Gedanken wieder beiseite. ‚Alex, hör auf!‘ ermahnte sie sich selbst.
Total übermüdet fuhr sie später zum Frühdienst. Der Kaffee hatte noch nicht wirklich gewirkt.
Überrascht schaute Michael sie an. „Was hast du denn gemacht, Liebelein? Die ganze Nacht gefeiert?“
„Nein. Frag lieber nicht. Bitte.“ Ihr Blick verriet ihrem Kollegen sofort, dass sie nicht weiter darüber sprechen wollte. Und so war es auch. Das, was sie herausgefunden hatte, war letztendlich Gerrits Privatsache und ging niemanden, außer ihn selbst, etwas an. Daher wollte sie auch vor ihrem Kollegen nicht tratschen. Das hätte Gerrit ihr zudem auch sehr übel genommen.
Kleines Vorwort:
Hier parallel noch eine zweite Geschichte.
Aktuell werde ich etwas dosierter Hochladen, da mir ein wenig die Zeit und auch leider die Motivation fehlt, zu schreiben (und auch zu lesen - nur das so nebenbei, damit die, die meine Kommis vermissen nichts falsches denken). Meine allgemeine Motivation ist im Moment nicht ganz da wo sie sein sollte :(
Auf Insta hatte ich eine Umfrage, welche ich als nächstes hier beginnen soll, allerdings ist die Geschichte, die dort (mit 1 Stimme Vorsprung) auf dem ersten Platz gelandet war, noch nicht so weit, dass es sinnvoll ist, hier damit zu starten. Daher gibt es den Zweitplatzierten. Ich hoffe ihr verzeiht mir das. Aber dann hat die andere Story noch ein wenig Zeit zu wachsen. :)
Okay, aber nun genug der Laberei, los gehts:
Viel Spaß! :)
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Alexandra Rietz und Gerrit Grass sind beide Kommissare beim K11 in München, dem Kriminalkommissariat für vorsätzliche Tötungsdelikte, aka Mord, und Geiselnahme und Menschenraub.
Alex und ihr Kollege Michael Naseband, ein einschüchternder breitgebauter Mann mit Glatze, der auch ihr Teamleiter ist, kennen sich schon viele Jahre und arbeiten auch schon genauso lange zusammen.
Gerrit kam als 3. Mann in ihr Team und hatte sich schnell eingefügt. Auch wenn Michael nicht immer der einfachste Chef ist, klappte es nach einiger Zeit gut mit ihnen.
Aus der Kollegialität wurde zwischen den Dreien schnell Freundschaft. Wenn man so viel Zeit miteinander verbringt und auch so viel gemeinsam erlebt, wovon die meisten Dinge weder schön, sondern eher traumatischer Natur sind, schweißt das zusammen.
Ein paar Jahre nach Gerrit stieß noch der junge Kollege Robert Ritter dazu. Mit seiner pfiffigen und jugendlichen Art brachte er frischen Wind in das Team. Er war ein guter Polizist, musste aber auch noch viel lernen. Aber das tat er gerne und eifrig.
Bei vielen Kollegen entwickeln sich auch Partnerschaften aus der Zusammenarbeit. Das war bisher beim K11 nicht der Fall, aber sie erlebten es häufiger unter den Kollegen.
Zwar wurde immer wieder gemunkelt, dass zwischen Alex, der zierlichen Blondine mit den kurzen Haaren, und Gerrit, dem großgewachsenen Bayer mit den traumhaft blauen Augen, mehr sei, als nur Freundschaft, aber beide dementiertes dies. Sie waren Freunde, Ja, aber hauptsächlich Kollegen.
Jeder für sich sah dies anders, würde es aber nie zugeben. Es gab immer mal wieder kleine Annäherungsversuche und Flirtereien, die mit einem Lächeln angenommen wurden, aber mehr Offensichtliches war da nicht und keiner von beiden traute sich weiter zu gehen.
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Schon seit einiger Zeit war es Alex aufgefallen, dass Gerrit sich verändert hatte. Es gab Tage, da war mit ihm nicht viel los. Er schien müde und abgeschlagen und gleichzeitig irgendwie aufgedreht. Auf Nachfrage hin antwortete er, dass er schlecht geschlafen hätte. Oder schon den einen und anderen Kaffee zu viel getrunken hatte.
Außerdem kam er seltener mit, wenn sie sich nach dem Dienst noch auf ein Feierabendbier oder eine Pizza verabredeten.
Als sich diese Tage jedoch regelmäßiger wiederholten glaubte sie diese Ausrede nicht mehr.
Als sie ihn einige Zeit erneut drauf ansprach, hatte er eine neue Erklärung auf Lager. Er hätte abends Termine. Mal musste er einem Freund beim Umzug helfen, dann zum Steuerberater, mal dies, mal das.
Als Alex ihn fragte, ob er ihnen eine neue Freundin verschwieg, wehrte er das vehement ab und verließ fast schon fluchtartig das Büro.
Das machte die Frau mit den kurzen blonden Haaren natürlich noch misstrauischer und ein kleiner Funke Eifersucht machte sich in ihrem Herzen breit.
Niemand wusste, was er abends machte, wenn er unterwegs war. Weder Michael noch Robert hatte er etwas erzählt. Sie waren genauso ratlos wie Alex selbst.
Sie arbeiteten zwar wie gewohnt professionell miteinander, aber ein klein wenig litt die gute Atmosphäre darunter.
Das Team plante mal wieder einen schönen Abend mit Essen gehen und danach noch durch die Clubs ziehen und ein wenig das Leben genießen, aber Gerrit nahm sich von vornherein dort raus.
Seine Kollegen waren sprachlos, und auch sauer und enttäuscht.
Sie hatten schon lange nichts mehr zu viert unternommen.
Alex überlegte, ob er vielleicht doch eine neue Flamme hätte, von der er ihnen nicht erzählen wollte. Jemand aus dem Präsidium vielleicht? Das wäre zumindest ein Grund es geheim zu halten.
Auf Nachfrage antwortete mit einem energischen „Nein!“ und beendete das Thema unsanft.
Also genoss die Kommissarin den Abend mit Michael und Robert allein. Sie wollte sich die Stimmung nicht vermiesen lassen. Wenn er nicht mitwollte, war das sein Problem. Auch wenn sie das nach außen hin so verlauten ließ, war es in ihrem Inneren doch ihr Problem. Sie wollte, dass er dabei ist. Und schon gar nicht wollte sie, dass er mit jemand anderen, besonders nicht einer anderen Frau etwas unternahm und sich von ihr distanzierte.
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Eines Abends beschloss sie ihm zu folgen.
Sie lieh sich das Auto einer Freundin, da ihr eigenes, ein kleiner roter Kia, zu auffällig wäre und Gerrit ihn womöglich erkennen würde. Ungeduldig wartete sie in der Nähe seiner Wohnung, bis er sich auf den Weg machte.
Eine ganze Weile fuhren sie durch die Stadt.
Die Gegend in der sie ankamen kannte sie zwar flüchtig, war aber noch nie bewusst dort gewesen, zumindest nicht privat. Es war ein schickes Mischgebiet, wo sich kleine Betriebe und Geschäfte, und große Grundstücke mit ebenso großen Häusern die Straßen teilten.
Wiedermal fragte sie sich, was Gerrit hier wollte. Etwas überraschend parkte er plötzlich. Sie befanden sich in einer Sackgasse. Schnell lenkte sie ihr Fahrzeug an den Straßenrand um nicht gesehen zu werden.
Mit klopfendem Herzen beobachtete sie, wie er ausstieg und auf das hinterste Haus zuging. Von ihrem Standort aus war es kaum sichtbar. Als er außer Sichtweite war, verließ sie ebenfalls das Auto und ging ihm nach.
Der Garten war beeindruckend und opulent. Groß und sehr gepflegt. Das Innere des Hauses war zu Alex bedauern nicht einsehbar. Sogar der Eingang selbst war nicht zu erahnen.
Aber nun einfach dort hineinspazieren wollte und konnte sie nicht. Darauf war sie nicht vorbereitet.
Nachdenklich ging sie zu ihrem Auto zurück und checkte auf Google ihren Standort.
Vielleicht könnte sie später herausfinden, was das für ein Haus ist und was Gerrit dort wollte.
Ihre Recherchen dauerten die halbe Nacht. Über die Adresse war zunächst nicht viel herauszubekommen. Scheinbar war es ein normales Wohnhaus. Außerdem wusste sie nicht so recht wonach sie suchen musste um fündig zu werden. Es schien, als gäbe es das Haus auf dieser Adresse nicht.
Mehr oder weniger durch Zufall fand sie eine Website auf der die Adresse auftauchte.
Ein wenig geschockt blickte sie auf das nun rotschimmernde Display ihres Laptops. „Das ist ein privater Swinger-Club?!“ Es war halb Frage halb Feststellung, aber definitiv unfassbar. Es schien ein Geheimtipp zu sein. Sie klickte sich durch die Internetpräsenz und war positiv überrascht. Das was die Bilder zeigten war nobel. Es wirkte beinahe edel.
Keine billige Klitsche, wie die, die sie von ihren Einsätzen in Bordells kannten. Aber das hier war ja auch kein Bordell, sondern ein Swinger-Club - oder etwas Ähnliches. Dort würde es, zumindest vermutlich, keine „Professionellen“ geben. Dort ging Mann (und Frau!) freiwillig hin und Spaß zu haben.
Neugierig klickte sie durch die Bilder. Das Entree zeigte einen Tresen in dunklem Holz, ähnlich Mahagoni, scheinbar so etwas wie eine Anmeldung. Ein schwerer weinroter Vorhang trennte offensichtlich den Eingangsbereich vom hinteren Teil des Hauses.
Das nächste Bild, dass sie anklickte, zeigte einen hübschen Salon in Schwarz und Weiß gehalten, mit dunkelroten Accessoires. Es war aber nur der Ausschnitt des Raumes. Auf einem weiteren Foto war ein Flur, mit indirektem gedimmten Licht, hellen Wänden und dunklem Boden, von dem ein paar Türen abgingen.
Ein Zimmer im Stil von Shades of Grey wurde gezeigt. Da wurde Alex ganz anders. ‚Steht Gerrit etwa auf so etwas?‘ Die Spielzeuge und Halterungen an den Wänden machten ihr vom Ansehen schon Angst. Ihr Kopf schwirrte. Aber auch ein relativ „normales“ Zimmer erschien auf ihrem Bildschirm. Ein breites Bett, eine helle Kommode, dunkler Boden und dunkle Wände. Die übrigen Bilder zeigten einen Teil der Getränkebar und eines Buffets mit Canapés und anderen kleinen Snacks.
‚Wieso fährt Gerrit in einen Swinger-Club?‘ fragte sie sich. Und gleichzeitig stach diese Erkenntnis in ihrem Herzen. Er war wirklich der Typ, der jede haben konnte. Sie selbst inclusive.
Sie waren doch Freunde, und so manches Mal hatte sie gedacht oder gehofft, dass er Interesse an ihr hatte, und dass da vielleicht mehr war, oder werden könnte.
Niemals hätte sie gedacht, dass er nur auf die Schnelle Nummer aus sein könnte. Einfach durch die Gegend vögeln, ohne Verpflichtungen. So hatte sie ihn nicht eingeschätzt.
Seufzend legte sie den Laptop weg. Das, was sie soeben erfahren hatte, musste sie erst einmal verdauen.
Auf diesen Schock hin gönnte sie sich erstmal einen Schnaps, der von der letzten Feier noch in ihrem Schrank stand. Und noch einen Zweiten direkt hinterher, denn auf einem Bein kann man dem Sprichwort nach nicht stehen.
So langsam beruhigte sich ihr erhitztes Gemüt.
Kopfschüttelnd legte sie sich ins Bett. Das alles entzog sich ihrem Verständnis. Den Rest der Nacht grübelte sie darüber nach, was er dort wollen könnte, mit wie vielen Frauen er dort wohl schon geschlafen, oder was auch immer getan hatte und wie sie ihn darauf ansprechen könnte.
Sie musste es einfach wissen.
Die Eifersucht nagte tief in ihren Eingeweiden und verursachte ihr Bauchschmerzen. Sie wollte doch eigentlich diejenige sein, die mit ihm Tisch und Bett teilt.
Sie hatte keine 2 Stunden geschlafen, als ihr Wecker unbarmherzig klingelte und sie daran erinnerte aufstehen zu müssen.
Wenn sie kurz eingenickt war, dann hatte sie wirres Zeug geträumt.
Die Bilder der Website hatten sich in ihr Gedächtnis eingebrannt und in ihre Traumwelt eingeschlichen.
Sie sah sich selbst mit weißen Bändern gefesselt auf einem Bett liegen, feine weiße Dessous an ihrem Körper. Vor ihr stand Gerrit mit einer Gerte in der Hand und einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen.
„Gott, Nein.“ Keuchte sie, als sie aus diesem Traum erwachte.
Andererseits spürte sie, dass sie das eigentlich gar nicht so schlimm gefunden hatte. Dieses Unbekannte hatte sie dennoch gereizt. Sie kannte sie Grey-Filme und hatte durchaus darüber nachgedacht, wie sich so etwas real anfühlen könnte. Und, dass Gerrit ihr Mr Grey sein könnte… Schnell schüttelte sie diesen Gedanken wieder beiseite. ‚Alex, hör auf!‘ ermahnte sie sich selbst.
Total übermüdet fuhr sie später zum Frühdienst. Der Kaffee hatte noch nicht wirklich gewirkt.
Überrascht schaute Michael sie an. „Was hast du denn gemacht, Liebelein? Die ganze Nacht gefeiert?“
„Nein. Frag lieber nicht. Bitte.“ Ihr Blick verriet ihrem Kollegen sofort, dass sie nicht weiter darüber sprechen wollte. Und so war es auch. Das, was sie herausgefunden hatte, war letztendlich Gerrits Privatsache und ging niemanden, außer ihn selbst, etwas an. Daher wollte sie auch vor ihrem Kollegen nicht tratschen. Das hätte Gerrit ihr zudem auch sehr übel genommen.