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2022 03 16: Zu spät [by lula-chan]

Kurzbeschreibung
OneshotFamilie, Übernatürlich / P16 / Gen
Maggie
16.03.2022
16.03.2022
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16.03.2022 664
 
Tag der Veröffentlichung: 18.03.2022
Titel der Geschichte: Zu spät
Song: Hellseher von Paperblossom
Autor: lula-chan
Kommentar des Autors:
Als dieser Tag wieder frei wurde und ich das Lied gehört habe, kam mir sofort die Idee für diese Geschichte.



Zu spät


Maggie trommelt mit ihren Fingern auf den Tisch. Allmählich muss sie sich eingestehen, dass Jared nicht mehr kommen wird. Sie fragt sich, was ihr Baby gerade macht, was er denkt. Sie kann es nicht ertragen, wenn ihr Baby unglücklich ist. Sie möchte ihren Sohn doch nur beschützen. Sie wollte ihn nur beschützen. Wer weiß, was passiert wäre, wenn sie nicht rechtzeitig reagiert hätte? Vielleicht wäre ihr Baby dann jetzt nicht mehr am Leben. Einmal hat sie ihn schon fast verloren. Sie wusste zwar, dass man einen Trickster nicht so leicht töten kann, aber als sie auf ihn geschossen hat, um ihn zu retten, hatte sie für einen Moment wirklich Panik, dass er es nicht schaffen würde. Sie hat Phils geschockten Blick immer noch vor Augen, als sie mit dem wie tot wirkenden Jared bei ihm aufgekreuzt ist. Natürlich hatte er geglaubt, Jared wäre gestorben. Er wusste nie etwas über die übernatürliche Welt, und wenn Maggie ehrlich ist, hätte sie ihm dieses Wissen gerne erspart, aber sie wusste einfach nicht, wo sie sonst hätte hingehen können.
Maggie wird gerade klar, dass sie ihn nicht nur einmal fast verloren hätte. Das erste Mal war kurz nach Jareds Geburt, damals vor nunmehr siebzehn Jahren, als Wade ihn einfach genommen und mit ihm in den Wald gegangen ist. Maggie weiß immer noch nicht genau, was sie da eigentlich gemacht hat. Wahrscheinlich waren es einfach ihre Mutterinstinkte. Sie hat alle ihre Angst, ihre Wut herausgeschrien und dann hat Wade plötzlich angefangen, aus Mund und Nase zu bluten und ist zusammengebrochen. Damals hat sie gedacht, sie hätte ihn getötet, aber damals wusste sie auch noch nicht, dass er ein Trickster ist und dies an Jared weitergegeben hat.
Es gab immer nur sie beide - selbst, als sie noch mit Phil zusammen war, dem sie gesagt hat, Jared wäre sein Sohn. Er hat es geglaubt. Für ihn war Jared sein Sohn. Manchmal konnte auch Maggie es sich einreden, dass Phil Jareds Vater wäre. Doch meistens konnte sie es nicht. Das hat sie wohl auch auseinandergebracht. Sie konnte ihm einfach nicht die Wahrheit sagen, denn dann hätte sie auch sagen müssen, was sie mit Wade getan hat. Wade, Phil und sie - sie waren die besten Freunde seit gefühlt immer. Wie hätte sie Phil sagen können, dass sie Wade getötet hat? Vor allem, auf welche Weise sie es getan hat. Sie hat weder Phil noch Wade je erzählt, dass sie eine Hexe ist. Sie hat ihre Magie ja sowieso nicht mehr benutzt. Sie hätten sie für verrückt erklärt, zumindest Phil. Wade hätte gewusst, dass es stimmt, doch das wusste sie damals ja noch nicht.
Maggie musste immer wieder lernen, dass das Leben hart ist, und darum musste sie es schaffen, härter zu sein. Sie hat nur die Gefahr gesehen, in der Jared geschwebt hat, und hat gehandelt. Sie konnte ihr Baby doch nicht verlieren. Also hat sie Wade zu Asche verbrannt. Sie weiß, dass auch das ihn nicht endgültig getötet hat. Sie hatte wirklich gedacht, dass alles zwischen ihr und Jared wieder gut wäre, wenn sie ihm das Glas mit Wades Asche geben würde. Sie hatte wirklich gedacht, dass er damit erkennen würde, dass das Leben nun mal hart ist und man deswegen selbst härter sein muss. Doch sie hat sich getäuscht. Er hat es nicht erkannt. Er war immer noch so wütend auf sie, so enttäuscht, und jetzt ist er nicht aufgetaucht. Wie hatte sie nur glauben können, dass er so einfach über das, was passiert ist, hinwegsehen könnte? Sie müsste ihr Baby doch eigentlich besser kennen. Er ist nicht so hart, wie sie es mit der Zeit geworden ist, werden musste, und wird es auch niemals sein. Das weiß Maggie jetzt, doch jetzt ist es zu spät.
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