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Something between us

von Karma121
Kurzbeschreibung
GeschichteSchmerz/Trost / P18 / MaleSlash
Carlos Cruella de Vil Harry Hook OC (Own Character)
26.02.2022
24.07.2022
20
40.098
1
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2 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
25.04.2022 1.848
 
Kapitel 10: I just want to give up

U don’t know: https://youtu.be/YQk9Wc20y1c

Carlos war unter der Dusche, als Harry sich umzog. Er hatte nur seine Badehose angehabt und wollte sich jetzt wieder etwas anziehen. Das all dies passiert ist, war seine Schuld und er hatte keine Ahnung wie er es gut machen konnte. Doch eine Sache hat er herausgefunden. Carlos mochte das Wasser nicht, wegen seiner Mutter. Und egal was diese gemacht hat, Harry konnte den unfassbaren Hass in sich auflodern spüren.
„Harry? Carlos?“ Mals Stimme erklang im Flur und er ging aus seinen Zimmer. „Carlos duscht gerade noch. Er war ja völlig durchnässt.“ Sie nickte verstehend. Mal sah man an wie besorgt sie war. Ihre Arme waren vor ihrer Brust verschränkt und sie verlegte ihr Gewicht immer mal wieder auf eins ihrer Beine. Sie wollte unbedingt selbst noch einmal nach Carlos sehen. Ben kam dazu. In seiner Hand die zwei Taschen von ihm und Carlos. „Hier bitte.“ Der König lächelte freundlich, als Harry die Taschen an sich nahm. Dann ging er zu seiner Freundin der er beruhigend seine Hände auf die Schultern legte. „Ich wette es geht ihm schon wieder besser und ich weiß das du dich nach ihm erkundigen willst, aber hier zu stehen und auf ihn zu warten hilft nichts. Lass uns doch in die Küche gehen und uns dort hinsetzen. Ich mache uns allen einen Tee.“ Auch wenn Harry es ungern zugab, hatte der König recht. Er selbst hatte sich zusammen nehmen müssen, um nicht vor der Badezimmertür zu warten. „Na gut“, stimmte Mal zu und so begaben sich die drei in die Küche, nachdem Harry die Taschen einfach im Flur stehen ließ.
Der Pirat saß Mal gegenüber, als sie stumm auf ihre Tasse Tee starrten. „Es hat mit seiner Mutter zu tun.“ Mal sah hoch in die blauen Augen von Harry. Ihr Blick sagte einiges. Sie wollte ihm eigentlich nichts näheres erklären, aber er schaute sie nur auffordernd an. Er würde nicht locker lassen. Mal seufzte ergebend. „Eigentlich geht dich das gar nichts an.“ Eine Hand auf ihrer Schulter gab ihr Beistand. „Ja“, sagte sie leise und weniger angriffslustiger als zuvor. „Sie hatte ihn damals versucht in der Badewanne zu ertränken, nachdem er ihr Widersprochen hatte.“ Harry wusste nicht genau was von den zwei Sachen ihn mehr schockierte. Das Cruella fast ihren eigenen Sohn getötet hatte oder das dieser ihr Wiederwort gegeben hatte. Er tippte auf letzteres. „Er wollte nur zur Schule gehen. Auch wenn Dragon Hall echt miserabel war.“
Die drei verfielen in Schweigen und erst das Geräusch einer sich öffneten Tür, brachte sie alle aus ihren Gedanken. Carlos kam in die Küche. Er sah fertig aus. So erschöpft war er gewesen, als Harry ihn das erste mal in den Sommerferien gesehen hatte. Carlos setzte sich neben ihm und Harry schob seine Tasse Tee zu ihm. „Dein Lieblingstee“, sagte er nur, so als wäre es selbstverständlich gewesen. Er bekam dafür ein leichtes Lächeln geschenkt. Mal und Ben betrachteten die beiden verwirrt. Eigentlich war der Tee für Harry gewesen. Ben hätte Carlos einen eigenen gemacht, wenn dieser zu ihnen gestoßen wäre. Doch stattdessen hatte Harry ihm seinen Tee überlassen. „Wie geht es dir?“ fragte Mal fürsorglich und musterte Carlos erneut. „Besser. Ich lebe noch.“ Es sollte nach einem Witz klingen, doch niemand lachte. „Ein Glück. Sonst hätte ich diesen Schwein eines Prinzen eigenhändig ins Jenseits befördert.“ „Das musst du nicht mehr.“ Mal strotze vor Stolz. „Ich habe mich bereits um ihn gekümmert.“ Carlos sah sie verwirrt an. Sie hat ihn sicherlich nicht getötet. Ben unterdessen seufzte nur. „Du hast ihn zu Tode erschreckt.“ „Verdient hatte er es.“ „Aber musstest du dich dafür in einen Drachen verwandeln?“ Mal wurde geschockt, aber auch bewundernd angesehen.
„Jedenfalls wird er wahrscheinlich die nächsten Tage herkommen und nochmal mit dir reden Carlos.“ Der Angesprochene nickte. Er wusste das Chad es nicht böse gemeint hatte. Wahrscheinlich hatte er einfach nicht gewusst, dass er nicht schwimmen konnte. Das war okay. Aber wenn er wieder an das Wasser dachte und das was passiert war. Er hatte aufgegeben. Er hatte sich in die Tiefe ziehen lassen, ohne sich zu wehren. Es war nicht gerecht Chad dafür zu bestrafen oder ihm Angst einzujagen. Denn er war selbst schuld. „Das wichtigste ist, dass nichts schlimmes passiert ist“, meinte Mal dann aber wieder und Carlos konnte ihr dabei nicht einmal zustimmen. Aber das würde er nicht laut aussprechen. Für sie war er nur ins Wasser gefallen. Für sich selbst hatte er aufgegeben. Er war gestorben. Er hatte das akzeptiert. Vorsichtig betrachtete er Harry von der Seite. Carlos fühlte sich seltsam schuldig. Warum das so war, konnte er nicht sagen. Aber es hatte definitiv etwas mit dem Piraten zu tun. Eigentlich fühlte er sich ja seit einigen Tagen schon so seltsam, wenn er daran dachte. Dabei würde Harry ihm bestimmt nicht hinterher weinen, wenn er sterben sollte.
Carlos wendete seinen Blick zum Fenster und erkannte die untergehende Sonne. „Leute. Ich will ja nicht unhöflich sein, aber es ist bereits spät und ich würde mich gerne ausruhen.“ Das Paar nickte verstehend. „Dann wollen wir dir mal deine Ruhe gönnen.“ Ben stand mit einem sanften Lächeln auf. Mal tat es ihm gleich, doch sie zog ihn noch einmal in eine feste Umarmung. Sie hatte solche Angst um ihn gehabt. Als sie ihn ins Wasser fallen gesehen hat, ist ihr Herz für einen Moment stehen geblieben. Carlos war ihr sehr wichtig, auch wenn sie es nicht immer zeigen konnte. Es war schwierig mit ihm richtig zu interagieren. War nicht so zäh wie Jay. Oder so widerspenstig wie Evie. Er war sanftmütig und klug. So zerbrechlich und klein. Er war immer ihr wohlbehüteter Schatz gewesen. Auf der Insel hatte sie ihm nie die Liebe geben können, die er gebraucht hatte. Doch jetzt würde sie es anders machen. „Ich bin für dich da“, sagte sie mit einem kleinen liebevollen Lächeln und strich sanft über seine Wange. „Vergiss das nicht.“ Carlos nickte und er musste die aufkommenden Tränen weg blinzeln. Er wollte nicht so schwach wirken. Aber die Worte von Mal hatten irgendetwas in ihm ausgelöst. Sie hatten eine Wärme erzeugt. Eine fürsorgliche Wärme, die er ab und zu bereits bei Evie gespürt hatte. „Danke.“ Es war leise und nur für ihre Ohren bestimmt. Mal strich kurz durch die weißen Haare und erhob sich. Sie hatte sich vor Carlos hingehockt. „Dann verabschieden wir uns jetzt. Habt eine gute Nacht.“ Das Paar verließ das Haus und ließ Harry und ihn allein.
Nach einigen Sekunden der Stille erhob sich der Brünette. Es gab viel zu verarbeiten und sein Kopf war voll. Außerdem sollte Carlos wirklich allmählich ins Bett. „Dann lass uns schlafen gehen.“ Er bekam ein Nicken als Antwort. So gingen die beiden den Flur entlang. Vor der Zimmertür von Carlos verharrten beide. Es war seltsam. Einen ganzen Monat hatte er in diesen Zimmer verbracht. Sie hatten gemeinsam ein Bett geteilt und es war zur Gewohnheit geworden. Doch nun? Es gab für ihn eigentlich keine Grund bei Carlos im Bett zu schlafen. Es war nicht so wie immer, dass sie beim Filme gucken irgendwann einschliefen. Dabei wollte Harry nichts sehnlicher als das. Es würde sich falsch anfühlen in sein eigenes Zimmer zu gehen und in seinem eigenem Bett zu schlafen. Noch dazu fühlte er sich nicht in der Lage, Carlos von der Seite zu weichen. Er wollte ihn in Sicherheit und bei sich wissen. Es war so knapp gewesen, wie ihm jetzt auf einmal klar wurde. Er hätte ihn beinahe verloren. Der Blick von Harry wurde sehnsüchtig, als er in die braunen großen Augen sah. Er hätte alles verloren.
„Harry?“ Fragend sah er den Kleineren an. „Würdest du heute wieder bei mir schlafen?“ Die Frage erleichterte ihn ungemein. „‘türlich Welpe. Alles was du willst.“ Es waren keine weiteren Worte nötig. Sie beide wussten, wie dankbar sie einander waren. Daher öffnete Carlos einfach die Tür und begab sich zum Bett, um sich reinzulegen. Er war so erschöpft und fühlte sich sofort sicherer, als sein schmerzender Körper auf die weiche Matratze traf. Harry tat es ihm gleich.
So lagen sie einen ganzen Augenblick. In purer Stille, da beide jungen Männer ihren eigenen Gedanken nachhingen. „Danke, dass du mir heute mein Leben gerettet hast.“ Carlos schien es richtig sich zu mindestens dafür zu bedanken, auch wenn er sich schuldig fühlte. Er hätte einfach kein Problem damit gehabt, wäre es da zu Ende gewesen. Er hört ein Rascheln und wusste das Harry ihn ansah. „Mal hat es mir erzählt.“ Dies hatte sich Carlos bereits gedacht. So neugierig wie sich Harry in die Angelegenheiten anderer einmischte war es für ihn nicht wirklich verwunderlich. „Es ist nur die halbe Wahrheit“, sagte er plötzlich, weil er das Bedürfnis hatte sich endlich jemanden anzuvertrauen. Verwirrt sahen ihn zwei blaue Augen an und Carlos konnte schwach die Konturen im Gesicht des Piraten erkennen. „Damals…“ Er stockte und musste hart schlucken. „Ich erinnere mich, dass ich damals zu spät nach Hause kam. Ich hatte mich noch mit jemanden getroffen, doch ich kann mich nicht mehr erinnern wer. Ich kann mich aber daran erinnern, dass es mir danach echt dreckig ging und ich lange geweint hatte, so als hätte ich jemanden verloren.“ Harrys Augen wurden groß und er hoffte Carlos würde es nicht bemerken. Angstschweiß brach über seinen gesamten Körper ein und ließ ihn frösteln. Er hoffte wirklich das es nicht er gewesen war. So sehr. Aber leider war ihm klar, dass es nur er gewesen sein könnte. Er konnte sich nicht weiter in seinen Gedanken vertiefen, da Carlos bereits weiter erzählte. „Ich hatte es nicht geschafft all meine Aufgaben für den Tag zu erledigen und daraufhin hat sie mich bestraft. Sie meinte, sie würde mich einsperren bis ich lerne was meine Prioritäten wären. Ich hatte ihr daraufhin widersprochen, auch wenn ich mich nicht genau erinnere wieso. Ich hatte noch nie das Bedürfnis gehabt ihr zu widersprechen.“
Es fühlte sich schrecklich an all dies zu erzählen und Carlos merkte wie seine Stimme anfing zu zittern, als er daran dachte wie sie ihn ins Badezimmer geschleift hatte. Wie sie ihn an seinen Haaren hochgezogen hatte und dann in die Badewanne gedrückt hatte. Er spürte erneut das Wasser seine Lugen füllen und das Brennen in den Augen. Er fühlte wie ihm der Atem wegblieb. Plötzlich wurde er in zwei starke Arme gezogen und die Panikattacke ebbte ab. Carlos hatte nicht einmal bemerkt wie sie über ihn eingebrochen war. „Ich bin froh, dass du das von damals und das von heute überlebt hast“, flüsterte die Stimme Harrys an sein Ohr und bereitete ihm eine Gänsehaut. Er war zwar froh, doch Carlos wäre lieber gestorben. Schon damals. Und auch heute. Tränen traten in seine Augen. „Ich hatte aufgegeben.“ Es klang nur wie ein leichtes Hauchen. Er hatte die Befürchtung das Harry es nicht einmal gehört hatte, da keine Antwort folgte. Daher blieb er stumm. Er musste stark sein. Er musste eine Maske tragen. Doch anders auf der Insel, musste er Lächeln und das viel ihm so unglaublich schwer, wenn es keinen Grund gab. Carlos wollte einfach nur noch aufgeben. Ein für alle mal.
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