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Still a better Lovestory than New Moon

Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P18 / Het
16.02.2022
19.03.2023
13
19.579
6
Alle Kapitel
16 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
03.10.2022 1.825
 
Moin an alle! Erstmal ein dickes Sorry, dass die letzten Wochen keine Kapitel kamen. Es ging mir absolut nicht gut. Es geht mir zwar noch immer nicht gut, aber besser, als die letzten Tage. Depressionen sind echt übel.
Meine Betaleserin ist leider krank, daher musste ich selbst drüber lesen. Es tut mir leid, wenn noch Fehler drinne sind.

Dieses Kapitel enthält eine Triggerwarnung! Selbstverletzendes Verhalten! Wem das zu viel ist, sollte dieses Kapitel nicht lesen!


Six


Cara hätte beinahe geschrien, als sie in das kalte Wasser des Sees trat. Sie hielt sich die Hand vor den Mund, um den Aufschrei zu unterdrücken.
„Ist alles okay?“, fragte Ian, der sehr amüsiert klang, als er ihre schwere Atmung hörte.
„Das Wasser ist k...kalt...“, bibberte die junge Frau.
„Das ist nur der erste Schock, das wird gleich besser.“, sagte Ian ungerührt, als er unbeirrt weiter in das Wasser wartete.
Cara bekam schon eine zweite Gänsehaut, wenn sie Ian nur dabei zusah, wie er in das Wasser lief, ohne zu frieren. Sie stand bis zu den Knien im Wasser und wollte am liebsten schon wieder umdrehen, doch Ian hatte andere Pläne. Er nahm Cara am Handgelenk und zog sie zu sich heran.
„Bist du des Wahnsinns!“, keuchte sie erschrocken, als das kalte Wasser ihren Bauch traf.
„Das wird besser, wenn du einmal komplett im Wasser warst. Vertrau mir.“, meinte Ian und trat ein paar Schritte zurück und tauchte einmal komplett unter die Wasseroberfläche.
„Oh, nein! Niemals bekommst du mich dazu, das zu machen!“, Cara wollte umdrehen und aus dem Wasser heraus, doch auch dieses mal war Ian schneller.
Er packte sie am Oberarm, währen der andere Arm unter ihre Kniekehlen wanderte und er sie im Brautstil hochhob.
„Lass mich runter, Ian!“, keifte sie ihn wütend an.
„Soll ich wirklich?“, fragte er und sah sie mit einem süffisanten Lächeln an.
Cara schaute unter sich und sah, dass Ian fast bis zur Hüfte im Wasser stand.
„Nein, lass mich nicht los!“, korrigierte sie ihre Aussage und klammerte sich wie ein kleines Äffchen an seinen Oberkörper. Doch er lachte nur laut.
Wütend sah sie zu ihm auf. Wie konnte er es wagen, so über sie zu lachen?!
„Lach mich nicht aus!“, fauchte sie ihn an.
„Ich lache dich nicht aus, Cara. Das würde ich mich gar nicht trauen.“, sagte er ruhig, war dabei sogar halbwegs ernst.
Dazu sagte sie nichts. Sie betete im Moment nur, dass er sie auf keinen Fall loslassen würde. Wenn Cara ehrlich zu sich war, dann hatte sie Angst. Nicht Angst davor, dass Ian sie loslassen würde, sondern Angst davor, dass sie nicht mehr auftauchen würde.
„Ich gehe jetzt ein bisschen weiter in den See. Ist das in Ordnung für dich, Cara?“, hörte sie ihn fragen.
„Lass mich bitte nur nicht los.“, bat sie ihn mit leiser Stimme. Unsicher sah sie zu ihm auf und staunte nicht schlecht, als er ernst nickte.
„Ich lasse dich nicht los.“, sagte er dann. „Obwohl... Wenn du ins Wasser fällst und ich dich dann mit Mund zu Mund Beatmung retten müsste, würde ich das vielleicht sogar tun.“, nun hatte er wieder ein übliches Grinsen im Gesicht und Cara fragte sich, wo der Gentleman von eben war.
Erschrocken zog Cara sich noch weiter an Ians Hals hoch, als sie das kalte Wasser an ihren Füßen und ihrem Po spürte.
„Warte, es ist so kalt...“, versuchte sie ihn zu stoppen, doch zu ihrem Pech lief er langsam aber sicher weiter ins Wasser.
Cara hätte am liebsten geschrien, als an sie weiter ins Wasser trug. Das kalte Wasser tat beinahe weh. Wieso tat er ihr das an, fragte sie sich und wimmerte leise.
„Ist es wirklich so schlimm?“, fragte er leise. Sie brachte nur ein schwaches Nicken zustande und als sie zu ihm hochschaute, erstarrte er.
„Du hast ja ganz blaue Lippen!“, stellte er erschrocken fest.

Ian erschrak, als er ihre blauen Lippen sah. Sofort war er umgedreht und lief zum Strand zurück. Erst jetzt merkte er, wie die junge Frau in seinen Armen zitterte.
„Gleich wickel ich dich wie einen Wrap in dein Handtuch ein.“, sagte er leise, wobei er sich nicht sicher war, ob sie das überhaupt gehört hatte.
Er spürte, wie ihr Griff um seinen Hals und Nacken schwächer wurde. Ihre Haut wurde blass.
Shit...“, murmelte er. Was war jetzt mit Cara los?
Als er bei Marie und Vincent ankam, kümmerte er sich nicht um das Pärchen. Er schnappte sich sein und Caras Handtuch und lief im Vampirtempo zu seinem Wohnwagen zurück.

„Komm schon, wach auf, Cara...“, fluchte Ian leise als er Cara in das geräumige Badezimmer trug und sie in der Dusche absetzte.
Da der Wohnwagen das ganze Jahr über auf dem Campingplatz stand, konnte Ian den Wohnwagen ein wenig umbauen. Er hatte das Bad vergrößert, was jetzt ein unfassbar großer Vorteil war.
„Er stellte das heiße Wasser an und brauste Cara damit ab. Dann nahm er sich einen Waschlappen und rieb groß über ihre Beine und ihre Arme.
„Werd wach, Cara..“, murmelte er leise.
Und zu seinem Glück schien das zu wirken. Cara kam tatsächlich zu sich und versuchte Ian von dieser Tortour abzubringen.

„Ian, bitte hör auf...“, flehte sie ihn leise an und wimmerte schmerzerfüllt.
Er könnte sich dafür treten, ihr nun solche Schmerzen zufügen zu müssen, aber er wusste auch, dass das der schnellste Weg war, ihren Körper wieder warm zu bekommen.
„Es ist gleich vorbei...“, versprach er ihr.
Aber Cara wollte, dass er aufhörte. Das heiße Wasser fühlte sich an, als würden tausende kleine Nadeln in ihren Körper stechen. Sie kam sich Ian so ausgeliefert vor, wie sie in der Dusche in Unterwäsche saß. Aber diese Tatsache schien ihn überhaupt nicht zu kümmern, stellte sie nach kurzer Zeit fest. Es schien ihr, als wäre ihm das völlig egal.
„Ian, bitte... Es tut so weh...“, schluchzte sie, noch immer fühlte sich das Wasser an, als käme es direkt aus der Hölle.
„Du hast es gleich geschafft.“, antwortete er nur leise und stellte im nächsten Moment wirklich das Wasser ab.
Grade, als Cara anfing, zu frieren, zog er sie aus der Dusche und wickelte sie direkt in ihr flauschiges Handtuch. Sofort begann er, ihre Arme und Beine abzutrocknen. Dann legte er ihr ein kleines Handtuch über den Kopf und rubbelte ihre, durch die Dusche nass gewordenen Haare trocken. Cara wickelte sich das Handtuch um und steckte es an der Seite fest. Dann zog sie sich ihre nasse Unterwäsche aus.
„Kann ich mich eben zuende abtrocknen?“, fragte sie unsicher, weil sie nicht wusste, ob er wirklich das Badezimmer verlassen würde.
„Sicher.“, meinte er und ließ Cara tatsächlich alleine.

Cara fragte sich in diesem Moment nicht das erste mal, was sie sich von Ian erhoffte, oder was er nun von ihr wollte. Im ersten Moment schien es ihr, als wäre er voll der Aufreißer, der mit der nächstbesten ins Bett springt, doch heute sah sie eine andere Seite an ihm. Eine liebevolle, gefühlvolle und besorgte Seite. Und diese Sorge hatte nur ihr gegolten. Und wieder stellte sie sich die Frage, wie Ian sich das alles vorstellte. Sie kannte diesen Mann kaum.
Sie warf einen Blick in den Spiegel. Dieser war an den Rändern noch leicht von der Hitze des heißen Wassers beschlagen. Sie schaute sich an. Ihre nassen und völlig zerwühlten Haare, ihr Gesicht. Sie sah blass aus, fand sie. Gequält schloss sie die Augen. Schnell verbannte Cara den Gedanken, dass Ian in ihr eine Partnerin sehen könnte. Sie hasste diese braunen Haare, ihre Figur, die nicht nach Model aussah. Sie hatte einfach zu viele Kurven! Ian würde sie niemals wollen! Ihr wurde schlecht!
Sie hatte sich ihr Handtuch um ihren Oberkörper gewickelt und umfasste nun ihre Oberarme. Dann krümmte sie die Finger und kratzte so fest sie konnte über ihre Haut, bis es wehtat. Sie wollte etwas fühlen, es war ihr egal, welches Gefühl das war, Hauptsache ein Gefühl!
Kraftlos sank die junge Frau auf ihre Knie und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie wollte das alles nicht! Sie wollte gar nichts mehr!
Wieder und wieder kratzte sie sich über ihre Haut, bis sie etwas warmes an ihren Fingern spürte. Sie nahm eine Hand weg und hielt sie sich vor das Gesicht.
Gequält und verzweifelt schloss sie ihre Augen. Sie hasste sich dafür, sie hasste das, was die Depression mit ihr machte! Das war wirklich eine Scheißkrankheit!
„Cara! Mach dir Tür auf!“, hörte sie Ian angespannt sagen.
Sie konnte nichts darauf antworten. Würde auch nur ein Wort ihre Kehle verlassen, dann würde er hören, dass sie weinte. Diese Blöße wollte sie sich nicht geben.
Cara griff nach dem Waschbecken und hielt sich daran fest, um sich dann aus eigener Kraft, die sie nicht mehr hatte, hochzuziehen. Dabei trat sie auf einen Zipfel des Handtuchs und rutschte aus.
„Au!“, entkam es ihr.
„Cara, du machst jetzt diese Tür auf!“, donnerte Ians Stimme hinter der Tür.
„Gleich, Moment! Ich bin ausgerutscht und habe mir mein Knie aufgeschlagen. Ich will nicht, dass du das Blut siehst!“, antwortete sie.
Cara war überrascht. Ihre Stimme klang nicht so weinerlich, wie sie gedacht hatte!

Ians Geduld war nun zuende! Er hatte Cara zwei mal gesagt, sie solle diese verdammte Tür öffnen! Er roch ihr Blut und es roch verdammt gut! Er würde es so gerne auf seinen Lippen schmecken! Doch das konnte und wollte er Cara auf keinen Fall antun.
Ian ging einen Schritt zurück und trat die Tür ein, als wäre diese aus Bauklötzen.
Als er in den jämmerlichen Resten der Tür stand und Cara verloren und blutend auf dem Toilettendeckel sitzen sah, erschrak er. Sie sah fürchterlich aus!
„Was ist passiert?!“, wollte er wissen und kniete sich vor die junge Frau.
„Ich...“, sie brach ab. Ihre Augen wurden von Tränen überflutet.
„Komm...“, er sprach leise und sanft, als er nach ihren Unterarmen fasste und ihr auf die Beine half. Mit unsicheren und wackeligen Schritten folgte sie ihm zum großen Doppelbett. Er setzte sie auf die weiche Matratze und ließ sie los. Danach holte er einen Erste Hilfe Kasten aus dem Küchenschrank.
Er fischte ein paar Verbände und Kompressen heraus. Danach holte er aus dem Kleiderschrank ein kleines Handtuch, welches er unter den Wasserstrahl hielt, um die Wunden abtupfen und saubermachen zu können. Dann legte er die Kompressen auf die Wunden und wickelte den Verband vorsichtig um ihre Oberarme und um ihr rechtes Knie.
„Das brennt...“, murmelte Cara leise und kniff die Augen zu. Es tat ihr weh.
„Es tut mir leid, es wird besser, versprochen.“, antwortete er nur.
Nachdem er alles verbunden hatte, nahm er das Handtuch und warf es in den Mülleimer.
„Das Blut kann man doch rauswaschen.“, meinte Cara dann.
„Ja, nur ich habe ein Problem damit, wenn ich daran denken muss, dass an Handtüchern oder meiner Kleidung mal Blut dran war. Das finde ich eklig, um ehrlich zu sein.“, erklärte er. Cara nickte nur.
„So, und jetzt will ich wissen, wieso du dir deine Arme blutig gekratzt hast.“, wollte er wissen.
Oh, scheiße..., ging es Cara durch den Kopf.
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