Still a better Lovestory than New Moon
von BlackyShinigami
Kurzbeschreibung
Cara ist eine junge unabhängige Frau, die weiß, was sie will. Sie flog vor einem halben Jahr zusammen mit Marie, die zu ihrer besten Freundin wurde nach Kanada, um am Ed Mirvish Theatre zu arbeiten. Nun hat Marie die Brünette zu einem gemeinsamen Urlaub eingeladen. Doch was Cara nicht weiß... Vincent hat seinen Cousin Ian eingeladen, der nicht nur sehr alt ist, sondern auch ein Auge auf Cara geworfen hat.
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P18 / Het
16.02.2022
19.03.2023
13
19.579
6
Alle Kapitel
16 Reviews
16 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
2 Reviews
15.07.2022
1.963
Halihallo! Ja, diese Stor existiert tatsächlich noch XD
Es tut mir so leid, dass ich hier so lange kein Kapitel hochgeladen habe :( Ich hatte die Story tatsächlich ein bisschen vergessen -.-
An dieser Stelle vielen lieben Dank an meine Broii Rayne-Sunshine fürs Beta Lesen. <3
Four
Die Nacht über hatte Cara gefühlt in der Wand geschlafen, so sehr hatte sie sich gegen die Wand neben ihrem Bett gedrückt. Und das nur, um so weit wie möglich von Ian entfernt zu liegen. Sie vertraute ihm nur so weit, wie sie ihn werfen konnte, nämlich gar nicht. Gestern war er zwar nett zu ihr gewesen, doch das gab ihr noch lange keinen Grund, ihm zu vertrauen.
So leise es ging, schälte sie sich aus ihrer Bettdecke und lief zu dem kleinen Waschbecken hinüber, um sich das Gesicht zu waschen und die Zähne zu putzen. Danach drehte sie sich um und holte sich eine schwarze Highwaist Jeans und ein hellblaues Top heraus, dass sie in die Hose steckte. Zur Zierde machte sie einen weißen Gürtel in die dunkle Hose.
Nachdem sie in ihre schwarzen Sneaker geschlüpft war, begann Cara den Tisch für das Frühstück zu decken. Sie holte die Verpackungen mit Putenbrust, Kochschinken und Käse heraus, danach folgte das Glas mit Kirschkonfitüre.
Nachdem sie die Frühstücksbretter auf dem Tisch neben den Messern platziert hatte, lief die zu Ian ans Bett und versuchte den jungen Mann zu wecken. Langsam bewegte sie ihre Hand auf die Bettdecke zu. Kurz bevor sie an die Decke kam, packte eine Hand nach ihrem Handgelenk. Ians Hand.
„Wag. Es. Nicht.“, knurrte er leise, ohne die Augen zu öffnen.
„Was soll ich nicht wagen?“, fragte sie verwundert und versuchte sich aus seinem festen Griff zu befreien.
„Wag es nicht, mir die Decke zu klauen.“, stellte er klar, was sie ein wenig grinsen ließ. Das war nun wirklich nicht ihr Plan gewesen.
„Ich wollte dir nicht die Decke wegnehmen, ich wollte dich wach rütteln.“, erklärte sie leise.
Nun öffnete er doch ein Auge und sah sie an.
„Was ist das für ein goldener Schimmer in deinen Augen?“, fragte sie, als die junge Frau die goldenen Punkte in seiner beinahe schwarzen Iris bemerkte.
Sofort blinzelte er und schlug dann die Decke so weg, dass diese nun über Cara landete und sie unter sich begrub.
„Hey!“, protestierte sie lautstark. Sofort war Ian bei ihr und nahm die Decke weg. Er hielt ihr die Hand hin und half ihr beim aufstehen.
„Manno...“, maulte die junge Frau und versuchte vergeblich ihre Haare zu ordnen, die völlig durcheinander waren.
„Glaub mir, wenn ich sage, dass du einiges schlimmer aussehen würdest, wenn ich mit dir schlafen würde.“, raunte er ihr ins Ohr. Cara konnte nicht verhindern, dass sich die Gänsehaut quälend langsam ihren Rücken hinauf bewegte. Sofort schüttelte sie den Kopf.
„Du bist so ein Perversling!“, keifte sie und wollte aus dem Wohnwagen stiefeln, doch er hielt ihr mühelos die Tür zu.
„Du wirst jetzt erst etwas essen, sonst kippst du noch um.“, Cara drehte sich um und sah in sein sehr ernstes Gesicht. Und wieder waren da goldene Punkte in seiner fast schwarzen Iris. Dass sie gehen wollte, interessierte sie plötzlich nicht mehr. Sie war wie verzaubert von seinen Augen, die sie schöner fand, als alles was sie bisher gesehen hatte. Sie fand nicht mal der sternenklare Nachthimmel konnte mit seinen Augen mithalten.
„Ian, deine Augen... Sie sind....“, Cara fand kein passendes Wort dafür. Kein Wort wurde der unglaublichen Schönheit seiner Augen gerecht.
„Was ist damit?“, wollte er skeptisch wissen.
„Sie sind wunderschön.“, sagte sie atemlos. Sie verlor sich in dem flüssigen Gold.
Ian nahm die Hand von der Tür und hob sanft ihr Kinn an. Er würde lügen, wenn er sagte, dass er das Glitzern ihrer karamellbraunen Augen nicht mochte. Ihre Augen erinnerten ihn an ein scheues und unsicheres Reh, dass beschützt werden musste.
„Ich glaube ich schlafe immer noch..“, murmelte er. „Weil ich glaube, dass du meine Traumfrau bist.“, fügte er nach einer kurzen Pause hinzu.
Sofort verschwand der verzauberte Ausdruck aus Caras Gesicht und sie hätte Ian am liebsten geohrfeigt.
„Also, wenn du eine Sache gut kannst, dann ist es Momente zerstören. Du magst vieles sein, Ian, aber ein Romantiker bist du nicht.“, das hatte gesessen. Ian fühlte sich, als hätte Cara ihn grade geschlagen. Offenbar kam er mit solchen Sprüchen bei ihr wohl doch nicht weiter. Er ließ ihr Kinn los und trat einen Schritt zurück. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging sie an ihm vorbei und setzte sich an den Tisch. Sie fischte sich eine Scheibe Toastbrot aus der Verpackung und steckte sie in den Toaster. Während sie auf das Toast wartete, trank sie ein paar Schlucke von ihrem Kirschblütentee.
Ian stand im Wohnwagen, wie Falschgeld. Er fühlte sich elend, weil er wieder so einen Spruch losgelassen hatte, der in Caras Augen absolut unangebracht war. Und dabei hatte er das nett gemeint. Er fand sie wirklich hübsch und interessant. Aber offenbar fand sie seine Flirtversuche absolut nicht toll, wie er nun erneut gemerkt hatte. Wortlos setzte er sich neben Cara an den Tisch und steckte nun auch zwei Toastbrote in den Toaster.
„Cara, das war eben nicht so gemeint, wie du denkst. Ich habe das wirklich nett und als Kompliment gemeint. Ich bin kein Aufreißer, falls du das denkst.“, entschuldigte er sich.
„Es würde mich auch sehr wundern, wenn eine Frau auf so etwas anspringt. Und wenn, dann muss diese Frau echt verzweifelt sein.“, meinte Cara. Als sie sich Margarine auf das Toast schmierte, sah sie ihn dabei nicht einmal an. Dann strich sie ein wenig Marmelade auf das Toast und biss ab. Und wieder fühlte er einen Stich in seiner Brust. Cara war wirklich nicht auf den Mund gefallen. Sie sagte, was sie dachte und das gefiel ihm. Sehr sogar.
Nach dem Frühstück trafen Cara und Ian sich draußen mit Vincent und Marie.
„Können wir los?“, fragte Marie gut gelaunt in die Runde.
„Von mir aus könne wir sofort los!“, meinte Ian voller Vorfreude.
„Okay.“, meinte Cara leise und nickte. Marie sah ihre Freundin fragend an.
„Geht ihr beiden schon mal vor, Cara und ich kommen gleich nach.“, sagte die Blondine und blieb mit Cara stehen, während Ian und Vincent sich schon auf den Weg machten.
„Cara, was ist mit dir? Seid dem wir hier sind, bist du komisch.“, stellte Marie nüchtern fest.
„Das gute oder das seltsame komisch?“, fragte Cara.
„Eher das komisch, wenn dein Nachbar dich Nachts um Eins aus dem Bett klingelt, weil sein Aquarium brennt.“, erklärte Marie und sah Cara besorgt an.
„Glaubst du mir, dass alles in Ordnung ist, wenn ich es dir sage?“, fragte Cara, noch immer hatte sie einen Funken Hoffnung, dass Marie ihr das abkaufen würde.
„Nein.“
Marie konnte knallhart sein. Sie hatte soeben den letzten Funken Hoffnung mit einem Laster überrollt, um um eine Erklärung herum zu kommen.
„Ich...“, Cara überlegte, wie sie ihre Erklärung am besten formulieren konnte, ohne hinterher viel diskutieren zu müssen.
„Lass uns darüber reden, wenn der Urlaub vorbei ist, okay? Meine Probleme haben in deinem Urlaub nichts verloren. Du sollst dich erholen und dich nicht um meine Probleme sorgen.“, Caras Entscheidung war endgültig, das wusste Marie, aber sie wollte sich mit der Entscheidung nicht abspeisen lassen. Sie sorgte sich um ihre Freundin.
„Cara, ich mache mir Sorgen um dich. Wir werden das nicht nach dem Urlaub bereden, sondern jetzt. Es ist nicht okay, wenn du deine Probleme in dich hineinfrisst.“, Cara seufzte resigniert. Wie konnte sie ihrer besten Freundin den Wunsch jetzt noch abschlagen?
„Ich erkläre es dir auf dem Weg, okay? Wir sollten sichergehen, dass die Junge sich nicht gegenseitig absaufen lassen.“, Marie musste über Caras Worte und die Vorstellung lachen, wie Ian und Vincent sich eine Wasserschlacht der Superlative lieferten.
„Also, was bedrückt dich?“, fragte Marie erneut. Cara atmete schwer aus.
„Ich bekomme seit etwa zwei Wochen regelmäßig Whatsapp Nachrichten von...“, sie überlegte kurz, ob sie Leons Namen nennen sollte, oder ob Marie davon selbst nur nervös wurde. Letztendlich konnte sie Marie sowieso nichts vormachen.
„Von wem bekommst du Nachrichten, Cara?“, drängte die kleine Blondine ungeduldig.
„Von Leon...“, gestand Cara leise.
„WAS?!“, kreischte ihre beste Freundin fassungslos. „Du bekommst Nachrichten von Leon und erzählst mir das nicht!?“
„Marie, ich wollte dich nicht verunsichern..“, entschuldigte sich Cara leise.
„Sag mal, hast du Krach im Kopf, oder was läuft falsch bei dir? Du weißt, dass wir beide eine Vergangenheit mit Leon haben und du sagst mir nicht, dass er dich belästigt?“, fragte Marie sie nun und schien verletzt.
„Ich wollte dir keine Angst machen, nachdem, was alles passiert ist...“, gestand Cara.
„Ich habe keine Angst vor dem Vogel. Ich hasse ihn!“, fasste Marie zusammen. „Was bedrückt dich außerdem?“
„Wie kommst du darauf, dass da noch mehr sein könnte?“, wollte die Brünette wissen.
„Weil du meine beste Freundin bist und mir nichts verheimlichen kannst, würde ich mal sagen.“, zählte Marie monoton auf. Da hatte sie allerdings recht.
„Ich habe in letzter Zeit keine Lust mehr zu nichts und keine Motivation und würde mich am liebsten Zuhause in meinem Bett verkriechen, alles abdunkeln und mit niemandem mehr reden. Meine Laune sinkt oftmals in den Keller und ich fühle mich so, als wäre ich für niemanden gut genug und nur ein Klotz am Bein.“, für Marie hörte es sich so an, als ob Cara diese Liste nicht zum ersten Mal runtergerattert war.
„Warst du damit schon beim Arzt?“, fragte Marie leise. Cara nickte.
„Ja, er meinte, ich würde am Anfang einer Depression stehen...“, murmelte Cara und musste schwer schlucken. Ohne zu zögern nahm Marie ihre Freundin in die Arme und drückte sie fest.
Cara konnte nicht anders und ließ ihren Tränen freien Lauf. Der ganze Stress, der sich die letzten Tage und Wochen angestaut hatte, platzte nun mit voller Kraft aus ihr heraus.
„Sshh... Alles wird wieder gut, versprochen...“, murmelte Marie leise und strich ihrer Freundin sanft über das braune Haar.
„Ich hab so Angst...“, schluchzte Cara erstickt und vergrub ihr Gesicht in Maries schwarzer Strickjacke.
„Ich weiß, Liebes. Aber glaub mir, wenn ich sage, dass dir nichts passieren wird. Wir sind alle bei dir..“, Maries Stimme war so sanft, als würde sie mit einem kleinen Mädchen reden.
„Und um das klar zu stellen, du bist gut genug und auch kein Klotz am Bein. Ich finde es toll, wenn wir etwas zusammen unternehmen, wie jetzt, gemeinsam in den Urlaub zufahren. Du bist meine beste Freundin und ich liebe dich dafür, dass du meine beste Freundin bist.“, erklärte die kleine Blondine.
Ein erneuter Tränenschwall überkam Cara. Sie wollte nicht weinen, konnte aber auch nicht damit aufhören.
„Wir werden das zusammen durchstehen. Du, ich, Vincent und Ian. Wir sind alle bei dir, auch wenn man das von Ian kaum glauben kann, aber er hat ein gutes Herz. Er wird dich nicht mehr aus den Augen lassen, wenn du dich dazu bereit fühlst, es ihm und Vincent zu sagen.“, meinte Marie mit liebevollem Unterton.
„Würdest du mich dabei unterstützen?“, fragte Cara mit erstickter Stimme. Sofort nickte Marie.
„Aber natürlich. Dafür hat man doch eine beste Freundin.“, lächelte die kleine Blondine und nahm Cara erneut in ihre Arme.
„Hey, was... Was ist los?“, fragte Vincent, der nach den beiden jungen Frauen sah, ob alles okay war.
„Ja, es ist alles gut. Wir müssen heute, oder am besten gleich mal reden. Es ist wichtig. Ist es okay, wenn wir das gleich bereden?“, fragte Marie die Brünette. Cara nickte nur und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Marie ließ sie los und ging die paar Schritte zu Vincent herüber und zog aus seiner Hosentasche eine Packung Taschentücher. Da Marie auch sehr, sehr nah am Wasser gebaut war, hatte er immer welche dabei. Sie zog ein Taschentuch aus der Verpackung und reichte es Cara.
„Dann lass uns los.“, beschloss Marie und schaute Cara zuversichtlich an.
Es tut mir so leid, dass ich hier so lange kein Kapitel hochgeladen habe :( Ich hatte die Story tatsächlich ein bisschen vergessen -.-
An dieser Stelle vielen lieben Dank an meine Broii Rayne-Sunshine fürs Beta Lesen. <3
Four
Die Nacht über hatte Cara gefühlt in der Wand geschlafen, so sehr hatte sie sich gegen die Wand neben ihrem Bett gedrückt. Und das nur, um so weit wie möglich von Ian entfernt zu liegen. Sie vertraute ihm nur so weit, wie sie ihn werfen konnte, nämlich gar nicht. Gestern war er zwar nett zu ihr gewesen, doch das gab ihr noch lange keinen Grund, ihm zu vertrauen.
So leise es ging, schälte sie sich aus ihrer Bettdecke und lief zu dem kleinen Waschbecken hinüber, um sich das Gesicht zu waschen und die Zähne zu putzen. Danach drehte sie sich um und holte sich eine schwarze Highwaist Jeans und ein hellblaues Top heraus, dass sie in die Hose steckte. Zur Zierde machte sie einen weißen Gürtel in die dunkle Hose.
Nachdem sie in ihre schwarzen Sneaker geschlüpft war, begann Cara den Tisch für das Frühstück zu decken. Sie holte die Verpackungen mit Putenbrust, Kochschinken und Käse heraus, danach folgte das Glas mit Kirschkonfitüre.
Nachdem sie die Frühstücksbretter auf dem Tisch neben den Messern platziert hatte, lief die zu Ian ans Bett und versuchte den jungen Mann zu wecken. Langsam bewegte sie ihre Hand auf die Bettdecke zu. Kurz bevor sie an die Decke kam, packte eine Hand nach ihrem Handgelenk. Ians Hand.
„Wag. Es. Nicht.“, knurrte er leise, ohne die Augen zu öffnen.
„Was soll ich nicht wagen?“, fragte sie verwundert und versuchte sich aus seinem festen Griff zu befreien.
„Wag es nicht, mir die Decke zu klauen.“, stellte er klar, was sie ein wenig grinsen ließ. Das war nun wirklich nicht ihr Plan gewesen.
„Ich wollte dir nicht die Decke wegnehmen, ich wollte dich wach rütteln.“, erklärte sie leise.
Nun öffnete er doch ein Auge und sah sie an.
„Was ist das für ein goldener Schimmer in deinen Augen?“, fragte sie, als die junge Frau die goldenen Punkte in seiner beinahe schwarzen Iris bemerkte.
Sofort blinzelte er und schlug dann die Decke so weg, dass diese nun über Cara landete und sie unter sich begrub.
„Hey!“, protestierte sie lautstark. Sofort war Ian bei ihr und nahm die Decke weg. Er hielt ihr die Hand hin und half ihr beim aufstehen.
„Manno...“, maulte die junge Frau und versuchte vergeblich ihre Haare zu ordnen, die völlig durcheinander waren.
„Glaub mir, wenn ich sage, dass du einiges schlimmer aussehen würdest, wenn ich mit dir schlafen würde.“, raunte er ihr ins Ohr. Cara konnte nicht verhindern, dass sich die Gänsehaut quälend langsam ihren Rücken hinauf bewegte. Sofort schüttelte sie den Kopf.
„Du bist so ein Perversling!“, keifte sie und wollte aus dem Wohnwagen stiefeln, doch er hielt ihr mühelos die Tür zu.
„Du wirst jetzt erst etwas essen, sonst kippst du noch um.“, Cara drehte sich um und sah in sein sehr ernstes Gesicht. Und wieder waren da goldene Punkte in seiner fast schwarzen Iris. Dass sie gehen wollte, interessierte sie plötzlich nicht mehr. Sie war wie verzaubert von seinen Augen, die sie schöner fand, als alles was sie bisher gesehen hatte. Sie fand nicht mal der sternenklare Nachthimmel konnte mit seinen Augen mithalten.
„Ian, deine Augen... Sie sind....“, Cara fand kein passendes Wort dafür. Kein Wort wurde der unglaublichen Schönheit seiner Augen gerecht.
„Was ist damit?“, wollte er skeptisch wissen.
„Sie sind wunderschön.“, sagte sie atemlos. Sie verlor sich in dem flüssigen Gold.
Ian nahm die Hand von der Tür und hob sanft ihr Kinn an. Er würde lügen, wenn er sagte, dass er das Glitzern ihrer karamellbraunen Augen nicht mochte. Ihre Augen erinnerten ihn an ein scheues und unsicheres Reh, dass beschützt werden musste.
„Ich glaube ich schlafe immer noch..“, murmelte er. „Weil ich glaube, dass du meine Traumfrau bist.“, fügte er nach einer kurzen Pause hinzu.
Sofort verschwand der verzauberte Ausdruck aus Caras Gesicht und sie hätte Ian am liebsten geohrfeigt.
„Also, wenn du eine Sache gut kannst, dann ist es Momente zerstören. Du magst vieles sein, Ian, aber ein Romantiker bist du nicht.“, das hatte gesessen. Ian fühlte sich, als hätte Cara ihn grade geschlagen. Offenbar kam er mit solchen Sprüchen bei ihr wohl doch nicht weiter. Er ließ ihr Kinn los und trat einen Schritt zurück. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ging sie an ihm vorbei und setzte sich an den Tisch. Sie fischte sich eine Scheibe Toastbrot aus der Verpackung und steckte sie in den Toaster. Während sie auf das Toast wartete, trank sie ein paar Schlucke von ihrem Kirschblütentee.
Ian stand im Wohnwagen, wie Falschgeld. Er fühlte sich elend, weil er wieder so einen Spruch losgelassen hatte, der in Caras Augen absolut unangebracht war. Und dabei hatte er das nett gemeint. Er fand sie wirklich hübsch und interessant. Aber offenbar fand sie seine Flirtversuche absolut nicht toll, wie er nun erneut gemerkt hatte. Wortlos setzte er sich neben Cara an den Tisch und steckte nun auch zwei Toastbrote in den Toaster.
„Cara, das war eben nicht so gemeint, wie du denkst. Ich habe das wirklich nett und als Kompliment gemeint. Ich bin kein Aufreißer, falls du das denkst.“, entschuldigte er sich.
„Es würde mich auch sehr wundern, wenn eine Frau auf so etwas anspringt. Und wenn, dann muss diese Frau echt verzweifelt sein.“, meinte Cara. Als sie sich Margarine auf das Toast schmierte, sah sie ihn dabei nicht einmal an. Dann strich sie ein wenig Marmelade auf das Toast und biss ab. Und wieder fühlte er einen Stich in seiner Brust. Cara war wirklich nicht auf den Mund gefallen. Sie sagte, was sie dachte und das gefiel ihm. Sehr sogar.
Nach dem Frühstück trafen Cara und Ian sich draußen mit Vincent und Marie.
„Können wir los?“, fragte Marie gut gelaunt in die Runde.
„Von mir aus könne wir sofort los!“, meinte Ian voller Vorfreude.
„Okay.“, meinte Cara leise und nickte. Marie sah ihre Freundin fragend an.
„Geht ihr beiden schon mal vor, Cara und ich kommen gleich nach.“, sagte die Blondine und blieb mit Cara stehen, während Ian und Vincent sich schon auf den Weg machten.
„Cara, was ist mit dir? Seid dem wir hier sind, bist du komisch.“, stellte Marie nüchtern fest.
„Das gute oder das seltsame komisch?“, fragte Cara.
„Eher das komisch, wenn dein Nachbar dich Nachts um Eins aus dem Bett klingelt, weil sein Aquarium brennt.“, erklärte Marie und sah Cara besorgt an.
„Glaubst du mir, dass alles in Ordnung ist, wenn ich es dir sage?“, fragte Cara, noch immer hatte sie einen Funken Hoffnung, dass Marie ihr das abkaufen würde.
„Nein.“
Marie konnte knallhart sein. Sie hatte soeben den letzten Funken Hoffnung mit einem Laster überrollt, um um eine Erklärung herum zu kommen.
„Ich...“, Cara überlegte, wie sie ihre Erklärung am besten formulieren konnte, ohne hinterher viel diskutieren zu müssen.
„Lass uns darüber reden, wenn der Urlaub vorbei ist, okay? Meine Probleme haben in deinem Urlaub nichts verloren. Du sollst dich erholen und dich nicht um meine Probleme sorgen.“, Caras Entscheidung war endgültig, das wusste Marie, aber sie wollte sich mit der Entscheidung nicht abspeisen lassen. Sie sorgte sich um ihre Freundin.
„Cara, ich mache mir Sorgen um dich. Wir werden das nicht nach dem Urlaub bereden, sondern jetzt. Es ist nicht okay, wenn du deine Probleme in dich hineinfrisst.“, Cara seufzte resigniert. Wie konnte sie ihrer besten Freundin den Wunsch jetzt noch abschlagen?
„Ich erkläre es dir auf dem Weg, okay? Wir sollten sichergehen, dass die Junge sich nicht gegenseitig absaufen lassen.“, Marie musste über Caras Worte und die Vorstellung lachen, wie Ian und Vincent sich eine Wasserschlacht der Superlative lieferten.
„Also, was bedrückt dich?“, fragte Marie erneut. Cara atmete schwer aus.
„Ich bekomme seit etwa zwei Wochen regelmäßig Whatsapp Nachrichten von...“, sie überlegte kurz, ob sie Leons Namen nennen sollte, oder ob Marie davon selbst nur nervös wurde. Letztendlich konnte sie Marie sowieso nichts vormachen.
„Von wem bekommst du Nachrichten, Cara?“, drängte die kleine Blondine ungeduldig.
„Von Leon...“, gestand Cara leise.
„WAS?!“, kreischte ihre beste Freundin fassungslos. „Du bekommst Nachrichten von Leon und erzählst mir das nicht!?“
„Marie, ich wollte dich nicht verunsichern..“, entschuldigte sich Cara leise.
„Sag mal, hast du Krach im Kopf, oder was läuft falsch bei dir? Du weißt, dass wir beide eine Vergangenheit mit Leon haben und du sagst mir nicht, dass er dich belästigt?“, fragte Marie sie nun und schien verletzt.
„Ich wollte dir keine Angst machen, nachdem, was alles passiert ist...“, gestand Cara.
„Ich habe keine Angst vor dem Vogel. Ich hasse ihn!“, fasste Marie zusammen. „Was bedrückt dich außerdem?“
„Wie kommst du darauf, dass da noch mehr sein könnte?“, wollte die Brünette wissen.
„Weil du meine beste Freundin bist und mir nichts verheimlichen kannst, würde ich mal sagen.“, zählte Marie monoton auf. Da hatte sie allerdings recht.
„Ich habe in letzter Zeit keine Lust mehr zu nichts und keine Motivation und würde mich am liebsten Zuhause in meinem Bett verkriechen, alles abdunkeln und mit niemandem mehr reden. Meine Laune sinkt oftmals in den Keller und ich fühle mich so, als wäre ich für niemanden gut genug und nur ein Klotz am Bein.“, für Marie hörte es sich so an, als ob Cara diese Liste nicht zum ersten Mal runtergerattert war.
„Warst du damit schon beim Arzt?“, fragte Marie leise. Cara nickte.
„Ja, er meinte, ich würde am Anfang einer Depression stehen...“, murmelte Cara und musste schwer schlucken. Ohne zu zögern nahm Marie ihre Freundin in die Arme und drückte sie fest.
Cara konnte nicht anders und ließ ihren Tränen freien Lauf. Der ganze Stress, der sich die letzten Tage und Wochen angestaut hatte, platzte nun mit voller Kraft aus ihr heraus.
„Sshh... Alles wird wieder gut, versprochen...“, murmelte Marie leise und strich ihrer Freundin sanft über das braune Haar.
„Ich hab so Angst...“, schluchzte Cara erstickt und vergrub ihr Gesicht in Maries schwarzer Strickjacke.
„Ich weiß, Liebes. Aber glaub mir, wenn ich sage, dass dir nichts passieren wird. Wir sind alle bei dir..“, Maries Stimme war so sanft, als würde sie mit einem kleinen Mädchen reden.
„Und um das klar zu stellen, du bist gut genug und auch kein Klotz am Bein. Ich finde es toll, wenn wir etwas zusammen unternehmen, wie jetzt, gemeinsam in den Urlaub zufahren. Du bist meine beste Freundin und ich liebe dich dafür, dass du meine beste Freundin bist.“, erklärte die kleine Blondine.
Ein erneuter Tränenschwall überkam Cara. Sie wollte nicht weinen, konnte aber auch nicht damit aufhören.
„Wir werden das zusammen durchstehen. Du, ich, Vincent und Ian. Wir sind alle bei dir, auch wenn man das von Ian kaum glauben kann, aber er hat ein gutes Herz. Er wird dich nicht mehr aus den Augen lassen, wenn du dich dazu bereit fühlst, es ihm und Vincent zu sagen.“, meinte Marie mit liebevollem Unterton.
„Würdest du mich dabei unterstützen?“, fragte Cara mit erstickter Stimme. Sofort nickte Marie.
„Aber natürlich. Dafür hat man doch eine beste Freundin.“, lächelte die kleine Blondine und nahm Cara erneut in ihre Arme.
„Hey, was... Was ist los?“, fragte Vincent, der nach den beiden jungen Frauen sah, ob alles okay war.
„Ja, es ist alles gut. Wir müssen heute, oder am besten gleich mal reden. Es ist wichtig. Ist es okay, wenn wir das gleich bereden?“, fragte Marie die Brünette. Cara nickte nur und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Marie ließ sie los und ging die paar Schritte zu Vincent herüber und zog aus seiner Hosentasche eine Packung Taschentücher. Da Marie auch sehr, sehr nah am Wasser gebaut war, hatte er immer welche dabei. Sie zog ein Taschentuch aus der Verpackung und reichte es Cara.
„Dann lass uns los.“, beschloss Marie und schaute Cara zuversichtlich an.