Still a better Lovestory than New Moon
von BlackyShinigami
Kurzbeschreibung
Cara ist eine junge unabhängige Frau, die weiß, was sie will. Sie flog vor einem halben Jahr zusammen mit Marie, die zu ihrer besten Freundin wurde nach Kanada, um am Ed Mirvish Theatre zu arbeiten. Nun hat Marie die Brünette zu einem gemeinsamen Urlaub eingeladen. Doch was Cara nicht weiß... Vincent hat seinen Cousin Ian eingeladen, der nicht nur sehr alt ist, sondern auch ein Auge auf Cara geworfen hat.
GeschichteFreundschaft, Liebesgeschichte / P18 / Het
16.02.2022
19.03.2023
13
19.579
6
Alle Kapitel
16 Reviews
16 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
2 Reviews
06.03.2022
1.565
Halihallo! Herzlich Willkommen zm zweiten Kapitel von Still a better Lovestory than New Moon! So langsam kehrt meine Motivation zurück, was mich persönlich sehr freut. Was mich allerdings nicht freut ist, dass es keine Motivation für den 3. Tweil ist, sondern für eine andere Fanfiction, auf die ich persönlich auch sehr stolz bin *-* Bald werde ich auch da das erste Kapitel hochladen *-*
Two
Es war bereits dunkel, als Ian in den Wohnwagen trat. Er schaute auf das Bett, doch dort lag niemand. Wieder ließ er den Blick durch den Raum schweifen. Dann entdeckte er eine Bettdecke auf der schmalen Essecke. Er trat langsam auf die Essecke zu und entdeckte Cara, die dort lag. Gemütlich sah das jedenfalls nicht aus. Er seufzte. Wenn sie morgen Rückenschmerzen haben würde, wäre es seine Schuld, nur weil er seine große Klappe nicht halten konnte. Leise hob er den Tisch an und trug ihn beiseite. Dann schob er seine Hände und Arme unter die junge Frau und hob sie samt Bettdecke hoch. Mit wenigen Schritten war er an dem Bett angekommen und legte sie so behutsam auf die Matratze, als wäre sie eine Porzellanpuppe. Schnell eilte er zurück und fischte das Kopfkissen von der Sitzbank. Cara war wirklich ein verrücktes Huhn.
Lautlos zog er seine Kleidung aus und einen Schlafanzug an. Dann kletterte er so vorsichtig es ging neben die junge Frau und deckte sich zu.
Ein lautes Krachen riss Cara aus ihrem Schlaf. Sie saß kerzengrade im Bett und sah sich schlaftrunken um. Es dauerte einen Moment, bis sie realisierte, wo sie war. Und als sie Ian neben sich entdeckte war sie hellwach. Augenblicklich sprang sie auf und verließ das Bett.
„Was ist denn hier los...“, fluchte Ian und setzte sich auf. Cara sah ihn an und merkte, dass er sehr genervt aussah.
„Wieso liege ich nicht auf der Eckbank?!“, verlangte sie zu wissen, sah ihn abwartend an.
„Wäre es dir lieber gewesen, mit Rückenschmerzen aufzuwachen?“, antwortete er mit einer Gegenfrage.
„So lange ich nicht neben so einen Perversling wie dir liegen muss, ja!“, pfefferte sie ihm entgegen. Darauf wusste er keine Antwort. Das hatte gesessen.
„Ich habe dich nicht angerührt, falls es dich beruhigt, Cara.“, antwortete er ungerührt.
„Schon schlimm genug, dass ich neben dir gelegen habe!“, fauchte sie und verließ im Schlafanzug den Wohnwagen.
Barfuß lief sie über den taunassen Rasen des Campingplatzes und ging in den Wald. Sie wusste ja, dass es dort keine großen Tiere gab. Frustriert zog sie ihr Handy aus der Hosentasche der Schlafanzughose. Die junge Frau sah auf ihr Display.
15 Nachrichten
Sie ahnte schon von wem die waren. Cara hatte Marie bewusst nichts davon erzählt. Sie öffnete Whatsapp und las die Nachrichten.
~Ich weiß wo du bist~
~Ich wo ihr seid~
~Ich weiß was du grade trägst~
~Du wirst mir gehören~
~Du entkommst mir nicht~
So ging das die komplette Bandbreite weiter.
„Scheiße...!“, fluchte Cara ungehalten. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Wieso ließ Leon sie nicht in Ruhe! Seit ungefähr zwei Wochen terrorisierte er die Brünette nun schon.
Sie fragte sich nur, wieso Leon es nun auf sie abgesehen hatte. Dabei war er die letzten Monate immer hinter Marie her gewesen. Wieso hatte er sie nun auf dem Kieker?
Plötzlich hörte sie aus dem Wald ein Knacken. Ruckartig drehte Cara sich um, konnte aber niemanden entdecken. Langsam lief sie rückwärts in Richtung Campingplatz zurück, den Wald immer im Auge behaltend.
„Das darf nicht sein...“, murmelte sie.
Als sie etwas an ihrem linken Arm spürte, sprang sie so sehr zurück, dass sie rücklings über einen Baumstamm fiel, der hinter ihr lag. Ungeschickt landete sie im Laub und krabbelte ungelenk auf allen Vieren zum Campingplatz zurück. Als sie dann gegen einen Baum stieß und hinter sich ein Knacken vernahm schlug ihr das Herz bis zum Hals. Er hatte sie wirklich gefunden. Leon hatte sie. Cara war nicht weit in den Wald gelaufen, vielleicht schaffte sie es ja noch heile zurück.
Grade wurde sie ein wenig ruhiger, als sie erneut ein Knacken vernahm. Wieder war die Nervosität wieder da. Ihr Blick ging starr geradeaus. Sie sagte nichts und rührte sich nicht.
„Cara! Da bist du ja! Wieso bist du einfach abgehauen?“, fragte Ian und kniete sich vor die junge Frau. Er griff nach ihren Händen, wollte sie auf ihre Beine ziehen, aber sie hatte sich total verkrampft.
Er sah noch, wie sie den Mund öffnete, rechnete aber nicht damit, dass sie anfangen würde zu schreien.
Schnell legte er eine Hand auf ihren Mund, um Marie und Vincent nicht zu wecken. Er sah in ihr Gesicht, dass von Tränen getränkt wurde. Sah so eine Panikattacke eines Menschen aus?
Ian schaute Cara verwundert hinterher, als sie wutentbrannt und barfuß den Wohnwagen verließ. Hatte er etwas falsches gesagt? Er hatte ihr nur gesagt, dass er sie ins Bett getragen hatte, damit sie keine Rückenschmerzen bekam. Und angerührt hatte er sie auch nicht. Doch Cara schien davon nichts wissen zu wollen.
Er zögerte nicht lange und folgte ihr nach draußen. Er wusste zwar, dass der Platz großzügig abgezäunt war, sodass keine großen Tiere zum Platz gelangen konnten, aber wirklich sicher konnte man sich da nie sein.
Stumm und lautlos folgte er der Fußspur, die Cara mit ihren nackten Füßen im feuchten Gras hinterlassen hatte. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Wieso sorgte er sich überhaupt so sehr um sie? Er kannte Cara doch gar nicht!
Es dauerte einen Moment, ehe er Cara an einem Baum sitzend und starr geradeaus starrend entdeckte.
„Cara, da bist du ja!“, sagte er erleichtert und ertappte sich dabei, dass er es wirklich so meinte. Er hatte sich tatsächlich Sorgen um sie gemacht.
Als sie den Mund öffnete, dachte er, sie wollte etwas sagen, rechnete aber nicht damit, dass sie anfangen würde zu schreien. So schnell es ging legte er eine Hand auf ihren Mund, damit Marie und Vincent nicht geweckt wurden.
Er sah, wie ihr zartes Gesicht von Tränen getränkt wurde. Sah so eine Panikattacke bei Menschen aus? Er hatte schon mal etwas davon gehört, es aber noch nie gesehen. Und wenn er ehrlich zu sich war, wollte er das auch nicht. Cara litt an Panikattacken... Das waren ja rosige Aussichten, dachte er. Was für eine Ironie...
Hilflos sah er sich um, konnte aber nichts entdecken, was ihm helfen würde. Dann setzte er sich kurzerhand neben die junge Frau ins Laub und zog sie an sich. Beinahe sofort legte sie ihre Arme um seinen Oberkörper und drückte sich fest gegen ihn. Unbewusst schloss er sie noch mehr in seine Umarmung. Er streichelte sanft über ihr braunes, seidiges Haar, über ihren Rücken, wo er die Wirbel ihrer Wirbelsäule spüren konnte. Zu seiner Erleichterung schrie sie nicht sondern weinte still in sein graues Tshirt. Er spürte, wie ihre Tränen den Stoff durchnässten, doch das störte ihn nicht sonderlich, es würde trocknen.
Cara hatte keine Ahnung, was passiert war. Als sie wieder zur Besinnung kam, fand sie sich in Ians Armen wieder, die er um ihren Oberkörper gelegt hatte. Sie hob ein wenig den Kopf und sah in sein Gesicht, dass durch seine schwarzen Haare ein wenig blass, aber nicht kränklich aussah.
„Geht es dir besser?“, fragte er und senkte den Kopf ein wenig.
„Ich weiß nicht...“, murmelte sie leise, da sie keine Erinnerung mehr an die letzten paar Minuten hatte.
„Du hattest eine Panikattacke, Cara.“, erklärte er ihr. Sie sah ihn nur mit großen Augen an. Sie hatte seit über drei Jahren keine Attacke mehr gehabt, wieso also jetzt? War Leon der Auslöser dafür?
„Ich...“, sie verstummte. Sollte sie Ian wirklich davon erzählen? Kurz dachte sie darüber nach. Dann überlegte sie, was sie noch zu verlieren hatte. Sie lag in seinen Armen, wegen ihrer Panik und kannte diesen Mann nicht einmal!
„Ich bekomme seit etwa zwei Wochen täglich Whatsapp Nachrichten von Maries Exfreund. Er wollte damals etwas mit mir anfangen, doch wir haben herausgefunden, dass Leon zweigleisig fuhr, zu der Zeit. Marie und ich haben ihm erklärt, dass er sich keine Hoffnungen machen soll. Marie hat dann Vincent gefunden und den Rest muss ich nicht erklären. Dann kam Leon auf die Idee, nach Kanada zu reisen und Marie das Leben zur Hölle zu machen. Und einen Monat lang war Ruhe, nachdem er sie damals beinahe abgestochen hatte. Aber jetzt geht es wieder los. Er schickt mir jeden Tag Nachrichten, dass er wüsste, wo ich bin und was ich grade trage, all sowas eben.“, erklärte Cara ruhig.
Ian hatte ihr seelenruhig zugehört, hatte sie nicht einmal unterbrochen. Er kannte diesen Leon nicht, hasste ihn aber jetzt schon von ganzem Herzen. Wenn er diesem Leon über den Weg laufen würde, würde er ihm den Garaus machen! Doch da war noch ein anderes Gefühl. Eines, dass er nicht recht zuordnen konnte. Er war versucht zu sagen, dass es Eifersucht und Wut war. Leon würde niemals an sie herankommen, dafür würde Ian sorgen. Es ärgerte ihn, dass es jemand anderes auf Cara abgesehen hatte! Obwohl er diese junge Frau in seinen Armen seit grade mal einem Tag kannte, spürte er, dass da mehr war. Er fühlte sich mit ihr verbunden. Er würde um sie werben, wie es sich gehörte! Naja, fast. Er wusste, dass sie diese schlechten Anmachsprüche nicht mochte, doch vielleicht waren die ja der Schlüssel zu seinem Glück! Einen Versuch war es wert! Er hoffte nur, dass die Nachrichten, die Cara tagtäglich erhielt nicht der Wahrheit entsprachen, das Leon jetzt nicht hier war...
Two
Es war bereits dunkel, als Ian in den Wohnwagen trat. Er schaute auf das Bett, doch dort lag niemand. Wieder ließ er den Blick durch den Raum schweifen. Dann entdeckte er eine Bettdecke auf der schmalen Essecke. Er trat langsam auf die Essecke zu und entdeckte Cara, die dort lag. Gemütlich sah das jedenfalls nicht aus. Er seufzte. Wenn sie morgen Rückenschmerzen haben würde, wäre es seine Schuld, nur weil er seine große Klappe nicht halten konnte. Leise hob er den Tisch an und trug ihn beiseite. Dann schob er seine Hände und Arme unter die junge Frau und hob sie samt Bettdecke hoch. Mit wenigen Schritten war er an dem Bett angekommen und legte sie so behutsam auf die Matratze, als wäre sie eine Porzellanpuppe. Schnell eilte er zurück und fischte das Kopfkissen von der Sitzbank. Cara war wirklich ein verrücktes Huhn.
Lautlos zog er seine Kleidung aus und einen Schlafanzug an. Dann kletterte er so vorsichtig es ging neben die junge Frau und deckte sich zu.
Ein lautes Krachen riss Cara aus ihrem Schlaf. Sie saß kerzengrade im Bett und sah sich schlaftrunken um. Es dauerte einen Moment, bis sie realisierte, wo sie war. Und als sie Ian neben sich entdeckte war sie hellwach. Augenblicklich sprang sie auf und verließ das Bett.
„Was ist denn hier los...“, fluchte Ian und setzte sich auf. Cara sah ihn an und merkte, dass er sehr genervt aussah.
„Wieso liege ich nicht auf der Eckbank?!“, verlangte sie zu wissen, sah ihn abwartend an.
„Wäre es dir lieber gewesen, mit Rückenschmerzen aufzuwachen?“, antwortete er mit einer Gegenfrage.
„So lange ich nicht neben so einen Perversling wie dir liegen muss, ja!“, pfefferte sie ihm entgegen. Darauf wusste er keine Antwort. Das hatte gesessen.
„Ich habe dich nicht angerührt, falls es dich beruhigt, Cara.“, antwortete er ungerührt.
„Schon schlimm genug, dass ich neben dir gelegen habe!“, fauchte sie und verließ im Schlafanzug den Wohnwagen.
Barfuß lief sie über den taunassen Rasen des Campingplatzes und ging in den Wald. Sie wusste ja, dass es dort keine großen Tiere gab. Frustriert zog sie ihr Handy aus der Hosentasche der Schlafanzughose. Die junge Frau sah auf ihr Display.
15 Nachrichten
Sie ahnte schon von wem die waren. Cara hatte Marie bewusst nichts davon erzählt. Sie öffnete Whatsapp und las die Nachrichten.
~Ich weiß wo du bist~
~Ich wo ihr seid~
~Ich weiß was du grade trägst~
~Du wirst mir gehören~
~Du entkommst mir nicht~
So ging das die komplette Bandbreite weiter.
„Scheiße...!“, fluchte Cara ungehalten. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Wieso ließ Leon sie nicht in Ruhe! Seit ungefähr zwei Wochen terrorisierte er die Brünette nun schon.
Sie fragte sich nur, wieso Leon es nun auf sie abgesehen hatte. Dabei war er die letzten Monate immer hinter Marie her gewesen. Wieso hatte er sie nun auf dem Kieker?
Plötzlich hörte sie aus dem Wald ein Knacken. Ruckartig drehte Cara sich um, konnte aber niemanden entdecken. Langsam lief sie rückwärts in Richtung Campingplatz zurück, den Wald immer im Auge behaltend.
„Das darf nicht sein...“, murmelte sie.
Als sie etwas an ihrem linken Arm spürte, sprang sie so sehr zurück, dass sie rücklings über einen Baumstamm fiel, der hinter ihr lag. Ungeschickt landete sie im Laub und krabbelte ungelenk auf allen Vieren zum Campingplatz zurück. Als sie dann gegen einen Baum stieß und hinter sich ein Knacken vernahm schlug ihr das Herz bis zum Hals. Er hatte sie wirklich gefunden. Leon hatte sie. Cara war nicht weit in den Wald gelaufen, vielleicht schaffte sie es ja noch heile zurück.
Grade wurde sie ein wenig ruhiger, als sie erneut ein Knacken vernahm. Wieder war die Nervosität wieder da. Ihr Blick ging starr geradeaus. Sie sagte nichts und rührte sich nicht.
„Cara! Da bist du ja! Wieso bist du einfach abgehauen?“, fragte Ian und kniete sich vor die junge Frau. Er griff nach ihren Händen, wollte sie auf ihre Beine ziehen, aber sie hatte sich total verkrampft.
Er sah noch, wie sie den Mund öffnete, rechnete aber nicht damit, dass sie anfangen würde zu schreien.
Schnell legte er eine Hand auf ihren Mund, um Marie und Vincent nicht zu wecken. Er sah in ihr Gesicht, dass von Tränen getränkt wurde. Sah so eine Panikattacke eines Menschen aus?
Ian schaute Cara verwundert hinterher, als sie wutentbrannt und barfuß den Wohnwagen verließ. Hatte er etwas falsches gesagt? Er hatte ihr nur gesagt, dass er sie ins Bett getragen hatte, damit sie keine Rückenschmerzen bekam. Und angerührt hatte er sie auch nicht. Doch Cara schien davon nichts wissen zu wollen.
Er zögerte nicht lange und folgte ihr nach draußen. Er wusste zwar, dass der Platz großzügig abgezäunt war, sodass keine großen Tiere zum Platz gelangen konnten, aber wirklich sicher konnte man sich da nie sein.
Stumm und lautlos folgte er der Fußspur, die Cara mit ihren nackten Füßen im feuchten Gras hinterlassen hatte. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Wieso sorgte er sich überhaupt so sehr um sie? Er kannte Cara doch gar nicht!
Es dauerte einen Moment, ehe er Cara an einem Baum sitzend und starr geradeaus starrend entdeckte.
„Cara, da bist du ja!“, sagte er erleichtert und ertappte sich dabei, dass er es wirklich so meinte. Er hatte sich tatsächlich Sorgen um sie gemacht.
Als sie den Mund öffnete, dachte er, sie wollte etwas sagen, rechnete aber nicht damit, dass sie anfangen würde zu schreien. So schnell es ging legte er eine Hand auf ihren Mund, damit Marie und Vincent nicht geweckt wurden.
Er sah, wie ihr zartes Gesicht von Tränen getränkt wurde. Sah so eine Panikattacke bei Menschen aus? Er hatte schon mal etwas davon gehört, es aber noch nie gesehen. Und wenn er ehrlich zu sich war, wollte er das auch nicht. Cara litt an Panikattacken... Das waren ja rosige Aussichten, dachte er. Was für eine Ironie...
Hilflos sah er sich um, konnte aber nichts entdecken, was ihm helfen würde. Dann setzte er sich kurzerhand neben die junge Frau ins Laub und zog sie an sich. Beinahe sofort legte sie ihre Arme um seinen Oberkörper und drückte sich fest gegen ihn. Unbewusst schloss er sie noch mehr in seine Umarmung. Er streichelte sanft über ihr braunes, seidiges Haar, über ihren Rücken, wo er die Wirbel ihrer Wirbelsäule spüren konnte. Zu seiner Erleichterung schrie sie nicht sondern weinte still in sein graues Tshirt. Er spürte, wie ihre Tränen den Stoff durchnässten, doch das störte ihn nicht sonderlich, es würde trocknen.
Cara hatte keine Ahnung, was passiert war. Als sie wieder zur Besinnung kam, fand sie sich in Ians Armen wieder, die er um ihren Oberkörper gelegt hatte. Sie hob ein wenig den Kopf und sah in sein Gesicht, dass durch seine schwarzen Haare ein wenig blass, aber nicht kränklich aussah.
„Geht es dir besser?“, fragte er und senkte den Kopf ein wenig.
„Ich weiß nicht...“, murmelte sie leise, da sie keine Erinnerung mehr an die letzten paar Minuten hatte.
„Du hattest eine Panikattacke, Cara.“, erklärte er ihr. Sie sah ihn nur mit großen Augen an. Sie hatte seit über drei Jahren keine Attacke mehr gehabt, wieso also jetzt? War Leon der Auslöser dafür?
„Ich...“, sie verstummte. Sollte sie Ian wirklich davon erzählen? Kurz dachte sie darüber nach. Dann überlegte sie, was sie noch zu verlieren hatte. Sie lag in seinen Armen, wegen ihrer Panik und kannte diesen Mann nicht einmal!
„Ich bekomme seit etwa zwei Wochen täglich Whatsapp Nachrichten von Maries Exfreund. Er wollte damals etwas mit mir anfangen, doch wir haben herausgefunden, dass Leon zweigleisig fuhr, zu der Zeit. Marie und ich haben ihm erklärt, dass er sich keine Hoffnungen machen soll. Marie hat dann Vincent gefunden und den Rest muss ich nicht erklären. Dann kam Leon auf die Idee, nach Kanada zu reisen und Marie das Leben zur Hölle zu machen. Und einen Monat lang war Ruhe, nachdem er sie damals beinahe abgestochen hatte. Aber jetzt geht es wieder los. Er schickt mir jeden Tag Nachrichten, dass er wüsste, wo ich bin und was ich grade trage, all sowas eben.“, erklärte Cara ruhig.
Ian hatte ihr seelenruhig zugehört, hatte sie nicht einmal unterbrochen. Er kannte diesen Leon nicht, hasste ihn aber jetzt schon von ganzem Herzen. Wenn er diesem Leon über den Weg laufen würde, würde er ihm den Garaus machen! Doch da war noch ein anderes Gefühl. Eines, dass er nicht recht zuordnen konnte. Er war versucht zu sagen, dass es Eifersucht und Wut war. Leon würde niemals an sie herankommen, dafür würde Ian sorgen. Es ärgerte ihn, dass es jemand anderes auf Cara abgesehen hatte! Obwohl er diese junge Frau in seinen Armen seit grade mal einem Tag kannte, spürte er, dass da mehr war. Er fühlte sich mit ihr verbunden. Er würde um sie werben, wie es sich gehörte! Naja, fast. Er wusste, dass sie diese schlechten Anmachsprüche nicht mochte, doch vielleicht waren die ja der Schlüssel zu seinem Glück! Einen Versuch war es wert! Er hoffte nur, dass die Nachrichten, die Cara tagtäglich erhielt nicht der Wahrheit entsprachen, das Leon jetzt nicht hier war...