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Life is Strange - This is our Universe

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Liebesgeschichte / P18 / Mix
Chloe Price Maxine "Max" Caulfield OC (Own Character)
10.02.2022
27.02.2023
22
105.542
5
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Dieses Kapitel
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06.06.2022 2.831
 
Kapitel 10 – Die blaue Laborratte

Chloe Price

London, UK – Montag, 05. Oktober 2015


Ich ballte meine Hände zu Fäusten und warf dem Typen einen finsteren Blick zu. Exakt die gleiche Situation nur ein anderer Ort und hätte ich nicht so gute Reflexe, wäre ich erneut K. O. gegangen. Wie süchtig kann man nur nach diesen dämlichen Smartphones sein, dass man rund um die Uhr an den Dingern hängt und seine Umwelt derart ausblendet und in Gefahr bringt. So unaufmerksam bin ich nicht einmal, wenn ich einen geraucht habe. Anscheinend arbeiten oder studieren hier nicht nur Genies. Ich hoffe bloß, dass sie den Kerl hier abgewiesen haben, denn sonst brauche ich noch eine separate Unfallversicherung.
Oder er, weil meine Faust in seinem Gesicht mit dem fein gestutzten Dreitagebart landet. Nachdem der Typ sein Smartphone in die Tasche gesteckt hatte, blickte er zu uns auf, als wäre nichts gewesen. Genau wie am Samstag vorm Blackbird. Entweder raucht er den falschen Stoff oder ist einfach nur ein verdammter Ignorant. Selbst wenn es nur am Stoff liegen würde von mir bekommt er nichts. Über diesen Gedanken konnte ich mir ein innerliches, selbstgefälliges Grinsen nicht verkneifen. Er blickte vom Display seines Smartphones auf und schaute uns abwechselnd und sichtlich verwundert an.
„Oh. Hey Mark. Alles in Ordnung?“, erkundigte er sich, als wäre nichts gewesen.
Mit verschränkten Armen und zusammengekniffenen Augen blickte Mark ihn an. „Habe ich dir nicht schon mehrfach gesagt, du sollst auf deine Umgebung achten? Das ist nicht das erste Mal, das beinahe ein Unfall passiert.“
„Das hab ich ihm auch schon gesagt“, zischte ich leise.
„Ihr kennt euch also bereits?“, erkundigte sich Mark überrascht.
Ich verdrehte sichtlich genervt die Augen und wandte mich Mark zu. „In der Tat. Der Typ hätte an meinem ersten Tag in London beinahe eine massive Kneipentür in mein Gesicht gerammt.“
„Zum Glück hat er dich verfehlt und deine Reflexe sind noch gut, sonst hätten wir heute höchstens deine Krankmeldung kennengelernt“, erwiderte Mark erleichtert.
Der Typ blickte mit seinen stahlblauen Augen in meine Richtung. „Stimmt. Ich erinnere mich. Du kamst mir gleich bekannt vor. Das war doch keine große Sache und du hast mir vor Ort schon eine Standpauke gehalten.“
„ZURECHT!“, antworteten Mark und ich zeitgleich. „Aber leider hat die Ansage nicht wirklich gefruchtet, dann muss ich wohl zukünftig direkter werden“, fügte ich mit finsterem Blick hinzu.
„Pass in Zukunft endlich auf, dann bleibt deine Umwelt auch unversehrt. Verstanden Austin?“, ergänzte Mark eindringlich.
Warte? Hat er gerade Austin gesagt? Doch nicht etwa der Kerl, der vorhin bei der Teamvorstellung fehlte. FUCK! Lass das bitte nicht der Austin sein und hier in der Universität schleicht noch ein anderer Typ mit dem gleichen Namen herum, der beim Zeitung lesen auf der Toilette eingeschlafen ist.
Nickend stimmte er zu.
„Gut damit wäre das geklärt. Dann kann ich euch endlich bekannt machen, weil du es mal wieder für nötig gehalten hast, nicht beim Teammeeting zu erscheinen“, tadelte ihn Mark.
UND NOCH MAL FUCK! Er ist wirklich der Austin aus unserem Team. Es gibt jetzt nur zwei Möglichkeiten. Ich erschieße ihn auf der Stelle selbst oder ich rufe David an und bitte ihn darum, den Kerl zu erschießen.
Austin zog erneut sein Smartphone aus der Tasche und öffnete seinen Kalender und drehte das Display zu Mark. „Grundsätzlich sprenge ich unsere Meetings immer gerne, wie du weißt, aber heute bist du schuld. Vielleicht brauchst du noch eine Schulung mit dem Terminprogramm“, erwiderte er mit einem verschmitzten Grinsen.
Autsch. Der Punkt geht eindeutig an ihn.
STOPP! Diesem Möchtegern Draufgänger wirst du nicht einen Funken Zustimmung gewähren.
„Wenn du nicht so ein verdammt guter Wissenschaftler wärst, dann hätte ich deine vorlaute Gestalt samt deinem Vorrat an Pomade aus der Uni geworfen“, antwortete Mark schlagfertig und klopfte ihm dabei auf die linke Schulter.
Ich hatte wirklich Mühe, mir ein amüsiertes Grinsen zu verkneifen, denn das kleine Duell zwischen den beiden machte wirklich Spaß mit anzusehen und war um Längen unterhaltsamer als so mancher Kinofilm. Entspannt lehnte ich mich gegen an ein Geländer und beobachtete das Spektakel.
„Touché. Ich würde sagen Gleichstand?“, schmunzelte Austin und streckte Mark die Hand hin.
Die beiden beendeten Ihren kleinen "Fight-Club" Auftritt mit einem Händedruck. Anschließend wandte sich Mark mir wieder zu. „Chloe, das ist Austin, Austin, das ist Chloe unser neustes Teammitglied.“
„Stimmt. Die Praktikantin aus Amerika. Willkommen an Bord“, entgegnete er feststellend und streckte mir nun eine seiner auffällig gepflegten Hände hin. Ich erwiderte den Händedruck kräftig und er tat es mir gleich. Er kann von Glück reden, dass ich heute gut geschlafen und gefrühstückt habe, was bei mir in guter Laune endet, denn sonst würde ich seine Hand aus dem Gelenk reißen und ihm damit zuwinken. Ich weiß, der Gedanke ist etwas makaber. Aber mein Sinn für Humor ist manchmal etwas speziell.
„Ordentlicher Händedruck. Find ich gut“, bemerkte er mit seiner tiefen Stimme. „Coole Haarfarbe übrigens“, ergänzte er.
Steck dir deine Komplimente sonst wo hin, aber in einer Sache hatte er recht: Meine Haarfarbe ist wirklich cool.
„Dann freue ich mich auf die Zusammenarbeit. Bevor ich es vergesse, bleibt es bei Freitag Mark? Der Rest des Teams und Linda kommen auch.“
Mark warf einen schnellen Blick in seinen Kalender und nickte zustimmend. „Ich bin dabei.“
„Perfekt. Wie sieht es bei dir aus, Chloe? Bist du auch dabei?“, erkundigte sich Austin.
Wenn das gesamte Team dabei ist, dann muss ich den Kerl nicht alleine ertragen und die übrige Crew macht auf mich bisher einen sehr guten Eindruck und so lerne ich sie besser kennen.
„Warum nicht. Bin dabei. Was macht ihr denn am Freitag?“
„Wir treffen uns regelmäßig freitags in einem Pub mit dem gesamten Team. Essen, trinken und spielen gemeinsam Pool oder Dart. Ich lade dich in unsere Messengergruppe ein. Dort klären wir alle Details“, erklärte Austin und machte sich auf den Weg Richtung Fakultät.
„Alles klar, dann habe ich auch deine Nummer und kann sie direkt blockieren“, antwortete ich belustigt.
Er beantwortete das nur meinem selbstsicheren Grinsen über die Schulter und verschwand im Aufzug.
„Wie gesagt, wenn er nicht so ein pfiffiger Wissenschaftler wäre, dann hätte ich ihn schon mehrfach vor die Tür gesetzt. Er ist eine Naturgewalt und lässt sich manchmal nur schwer unter Kontrolle bringen. Er ist stellenweise noch ein Teenager und nicht 32“, erklärte Mark.

„Er ist ein arrogantes und selbstgefälliges Arschloch, und wenn der kleine Wirbelwind meint, sich aufspielen zu müssen, dann hat er noch keine echte nordamerikanische Naturgewalt erlebt“, entgegnete ich entschlossen, die Hände in die Hüften gestemmt.
Mark klopfte mir beruhigend und sanft auf die Schulter. „Dass du es faustdick hinter den Ohren hast, glaube ich dir sofort, allerdings bin ich er Meinung, dass du beherrschter bist und dich somit besser kontrollieren kannst als er. Unter uns: Er ist manchmal ein ziemliches Arschloch, aber er kann auch ein guter Kerl sein und es hat seine Gründe, warum er so ist, wie er ist. Außerdem hasst er es, wenn Menschen hintergangen und ungerecht behandelt werden. Das ist schon einmal ein Punkt den ihr auf jeden Fall gemeinsam habt.“
„Und bei dieser einen Gemeinsamkeit wird es auch bleiben“, antwortete ich kühl.
Mark beantwortete dies lediglich mit einem dezenten Schmunzeln, das ich nicht wirklich einschätzen konnte und deutete mir den Weg zum Büro der Personalleitung. Trotz der kleinen Unterbrechung kam ich pünktlich zum Termin. Vor der Bürotür der Personalleitung verabschiedete sich Mark von mir und wir vereinbarten uns nach dem Meeting in der Kantine der Universität zu treffen.

Ich klopfte an der großen Doppeltür aus Glas mit dem Schild "Dr. Mallory Parker - Personaldirektorin" und betrat das Büro. Direkt wurde ich von der Personalleitung mit einem freundlichen Händedruck in Empfang genommen. Vom ersten Eindruck her war Dr. Parker in den späten vierziger hatte einen dunkelroten Hosenanzug an und ihre platinblonden Haare waren zu einem kurzen und modernen Bob frisiert. Sie deutete auf den Platz vor ihrem massiven Eichentisch. Sie hatte eindeutig einen beeindruckenden Ausblick auf den Stadtteil von ihrem Büro aus.
„Darf ich dir etwas zu trinken anbieten? Mineralwasser, Kaffee oder Tee?“, erkundigte sich Dr. Parker höflich.
„Ich schließe mich Ihnen an“, antwortete ich zügig.
Sie griff zum Telefon und bestellte zwei Latte Macchiato, vermutlich über das Vorzimmer. Trinke ich zwar selten, aber definitiv eine gute Wahl. Noch bevor wir richtig ins Gespräch kommen konnten, wurde die Bestellung von einer jungen Frau serviert. Die das Büro genauso schnell wieder verließ, wie sie die Bestellung zubereitet hatte. Unmittelbar darauf begann Dr. Parker das Gespräch.
„Nachdem nun für unser leibliches Wohl gesorgt ist, möchte ich dich auch noch mal vonseiten der Personal- und Universitätsdirektion herzlich willkommen heißen. Wir hoffen sehr, dass es dir bei uns gefällt und du den Weg auf deiner Karriereleiter mit uns gemeinsam beschreiten wirst“, trug Dr. Parker vor und legte eine dunkelblaue Akte mit dem Logo der Universität und meinem Namen auf ihren Schreibtisch.

„Vielen Dank. Dr. Wenkins und das Team haben mich bereits sehr freundlich in Empfang genommen und ich bin mir sicher, das das hier eine Hella gute Zeit wird“, erwiderte ich und genehmigte mir einen großen Schluck von dieser cremigen Leckerei.
Ein dezentes Lächeln huschte über die Lippen der Personalleitung. Vermutlich muss sie in der hohen Position derart streng und professionell wirken.
„Das freut mich zu hören. Mark hat bestimmt auch berichtet, dass wir uns hier beim Vornamen ansprechen, daher nenn mich bitte Mallory.“
Mark hat nicht gelogen. Hier nennen sich wirklich alle beim Vornamen. Definitiv nicht so spießig wie an der Blackhell oder der University of Washington. Daran gewöhne ich mich gerne, auch wenn es noch ungewohnt ist.
„In Ordnung Mallory. Ich muss mich noch daran gewöhnen, dass sich hier alle beim Vornamen nennen. Ich bin zwar ein großer Freund davon, aber in meiner bisherigen Laufbahn war eine derartige Ansprache weniger gern gesehen“, fügte ich rasch hinzu.
„Das geht mir ganz genauso. Aber ich habe mich schnell daran gewöhnt und es sorgt für ein wenig mehr Gelassenheit im Alltag und man fühlt sich in Gesprächen mehr auf Augenhöhe egal ob mit Kollegen oder den Studenten, denn durch die Position und den Titel weiß sowieso schon jeder, dass es eine Rangordnung gibt und somit muss man sich nicht auch noch den Titel oder die Anrede auf das Brot schmieren lassen“, ergänzte Mallory.
„Das habe ich Mark auch schon gesagt. Respekt ist keine Sache des Titels oder des Nachnamens, sondern wie man sich gegenüber anderen Menschen verhält. Somit fühlen sich die Menschen wohler und dann kommen der Respekt und die Achtung meist von selbst. Wobei es natürlich immer Ausnahmen gibt.“
Mallory lehnte sich in Ihrem Lederstuhl zurück, trank einen Schluck von Ihrem Latte Macchiato und schaute mich über den Tassenrand hinweg an. „Also bist du der Meinung, dass man keinen Respekt vor einem Titel haben sollte?“
„Nein. Wer Respekt in Anspruch nehmen will, muss sich diesen mit seinem Verhalten und dem Umgang untereinander verdienen. Sich einfach einen Titel anzueignen und dann zu glauben, man kann sich benehmen wie die Axt im Walde und dann trotzdem Respekt einfordern ist aus meiner Sicht definitiv nicht von dieser Welt. Was aber nicht bedeutet, dass ein Titel keine respektable Leistung ist. Das steht außer Frage, aber es ist nun einmal nicht der ausschlagebene Faktor“, erwiderte ich mit entschlossenem Blick.
Ein zufriedenes Lächeln breitete sich in Mallory Gesicht aus. „Ich habe diese Frage schon einigen Bewerbern und auch Kollegen gestellt und kaum einer hat so geantwortet wie du. Das freut mich. Diese Universität braucht keine Schleimer und Opportunisten. Sondern dynamische, aufgeweckte und kreative Köpfe, die wissenschaftliche Arbeit leisten und sich entwickeln und mit ihrem Wissen andere Menschen inspirieren und weiterbringen wollen. Glaube mir, ich komme ursprünglich aus einer ganz anderen Branche und dort wurde keinen Wert auf das gelegt, wofür du gerade geworben hast. Daher sitze ich nun hier. Mark hat definitiv eine gute Wahl mit dir getroffen.“
„Ich sage nur, was ich denke, und das war schon immer so“, antwortete ich rasch.
Mallory warf mir ein zufriedenes Nicken zu und öffnete meine Akte. „Deine Referenzen sind beeindruckend und besonders hervorheben möchte ich deine Offenheit mit deiner Vergangenheit, denn die letzten Zeugnisse von der Blackwell Academy waren unterirdisch, wenn man das so ausdrücken kann und dann hast du gezeigt, was in dir steckt und deine Noten wieder an das Niveau aus deinen Anfangszeiten an der Blackwell angepasst und deinen Abschluss mit Auszeichnung bestanden. Mit der Empfehlung und diesen Noten stehen dir alle Türen offen“, erläuterte sie begeistert.
„Leider drängt heute etwas die Zeit, daher haben wir die eine Ausfertigung des Vertrages inklusive einer Erklärung zu deinem Urlaubsanspruch deinen Sonderkonditionen sowieso deinem Gehalt an deine Adresse geschickt und auch noch einmal in digitaler Form an deine E-Mailadresse. Solltest du Fragen oder Änderungswünsche haben, dann können wir dies gerne in dieser Woche besprechen und direkt klären. Jedenfalls kannst du deinen Personalbogen bei meiner Assistentin abgeben, dort wird dir auch deine Fahrkarte für Mitarbeiter der Universität ausgehändigt. Diese berechtigt dich zu selbigen Leistungen wie die allgemeine Fahrkarte nur das wir die Kosten dafür tragen, solltest du bereits eine gekauft haben, bekommst du direkt das Geld ausgezahlt. Außerdem wird gleich noch ein Foto von dir für deinen Mitarbeiterausweis und das Intranet angefertigt“, erklärte Mallory zügig.
„Vielen Dank, dann werde ich mir die Unterlagen ansehen und bei Fragen auf Dich zukommen“, antwortete ich freundlich.
Mallory nickte und schaute auf Ihre Armbanduhr. „So machen wir das. Ich möchte wirklich nicht unhöflich sein, aber leider muss ich zu einem dringenden Termin mit dem Vorstand. Wie gesagt, wenn es Fragen oder Wünsche gibt, komm gerne jederzeit vorbei. Dann wünsche ich dir noch einmal einen schönen Start und herzlich willkommen am Imperial College, Chloe.“
„Vielen Dank Mallory“, ich stand von meinem Stuhl auf, wir gaben uns die Hand und ich verließ das Büro. Bevor es zu meinem Treffen mit Mark in der Kantine ging, ließ ich mir im Vorzimmer von Mallory die Kosten für mein Monatsticket auszahlen und das Ticket für Mitarbeiter ausstellen. Das Mitarbeiterfoto und mein Ausweis wurden auch direkt anfertigt und mir mitgegeben. Es ist einfach der Wahnsinn, wie viel hier für die Mitarbeiter und Studenten getan wird. Außerdem ist es beeindruckend, wie modern diese Universität eingerichtet und ausgestattet ist. Nachdem ich alles geregelt hatte, ging ich durch die Universität in den B-Komplex, wo die Kantine war, um mich mit Mark zu treffen. Dort angekommen wartete er bereits auf mich.
„Hey Chloe, wie ist dein Termin gelaufen?“, erkundigte er sich direkt.
„Verdammt gut. Ich bin immer noch überwältigt von all dem, und ich muss mir zu Hause erst einmal die ganzen Unterlagen ansehen, aber wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man meinen, das hier ist eine riesen Fakeshow“, erklärte ich belustigt.
„Das kann ich mir vorstellen, aber keine Sorge die Universität ist wirklich um seine Mitarbeiter und Studenten bemüht. Man bekommt hier mehr geboten als an vielen andern Einrichtungen, das kann ich dir aus Erfahrung versichern.“
Ich stellte meinen Rucksack auf den leeren Stuhl neben mir ab. „Das glaube ich dir. Bei uns in den Staaten gibt es genug Menschen, die nicht mal im Ansatz so gut betreut werden, und dabei bin ich nur eine Praktikantin. Eure blauhaarige Laborratte“, lachte ich.
„Eine sehr aussichtsreiche Praktikantin bzw. blauhaarige Laborratte und mit deinen Referenzen und deiner Persönlichkeit bin ich mir absolut sicher, das du unser Team und die Universität bereichern wirst“, ergänzte Mark zuversichtlich und grinsend.
„Das hoffe ich doch. Möchtest du etwas trinken? Ich lade dich ein. Nach dem Latte Macchiato brauche ich etwas Kaltes.“
Mark fing an zu grinsen. „Du bist also auch in den Genuss der fantastischen Getränkeauswahl im Personalbüro gekommen? Ich weiß nicht, wie die das genau machen, aber die Kaffees dort schmecken einfach fantastisch. Das wäre wohl der einzige Grund, die Abteilung zu wechseln.“
„Kann ich verstehen. Also was möchtest du trinken?“, harkte ich nach.
„Eine Cola bitte. Danke schön“, antwortete Mark dankend und blätterte derweil in der Tageszeitung.

Ich reihte mich in der Warteschlange ein und konnte mir derweil das reichhaltige Angebot genauer ansehen. Das Angebot erstreckte sich über so viele leckere Sachen von Salaten, Suppen über Steaks und Pommes gibt es hier alles. Sogar Sushi bieten die an. Es gibt sehr viele gesunde Gerichte und das meiste davon wurde in der Kantinen eigenen Küche zubereitet. Zum Glück nehme ich nicht zu, egal was ich esse und bewege mich viel, sonst würde ich hier sicherlich ziemlich rund werden. Obwohl die Auswahl an ausgewogenen Gerichten überwiegt. An der Getränkeauswahl griff ich nach einer Flasche Cola und einem Eistee und zwei Gläsern. Als ich an der Kasse bezahlte, konnte ich im hinteren Eck der Kantine Austin an einem Tisch für zwei alleine sitzen sehen.
Er wirkte irgendwie abwesend, nervös und so gar nicht wie der Möchtegern Draufgänger wie vorhin. Seine Stirn war etwas verschwitzt und irgendetwas warf er sich gerade ein und spülte es mit Wasser hinunter, wegen den umherlaufenden Leuten konnte ich nicht genau erkennen, was er gerade geschluckt hat. Nimmt der feine Herr Wissenschaftler etwa Dope? Meint er dadurch cooler zu sein? Das werde ich noch herausfinden und dann wollen wir doch mal sehen, ob er noch so gelassen und selbstverliebt daherkommt.
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