Eiskalte Wahrheit
von Annixana
Kurzbeschreibung
Eliza "Ash" Cohen und Elena "Mira" Alvarez finden sich eines Nachts in Alaska inmitten einer Alien-Parasiten Invasion wieder, welche sie zu bekämpfen versuchen. Während eines Einsatz werden beide gemeinsam von dem Rest abgeschnitten und müssen trotz ihrer Rivalität an einem Strang ziehen um zu überleben.
OneshotRomance / P12 / FemSlash
08.02.2022
08.02.2022
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1.683
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08.02.2022
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Wortlos stapfte ich durch den frisch gefallen Schnee. Mit jedem Schritt knirschte es unter meinem schweren Stiefeln, mit jedem Schritt huschte mein Blick von links nach rechts und mit jedem weiteren verfluchte ich diese eisige Einöde, diesen dunklen Wald und einfach alles. Es war stockdunkel und das einzige woran ich mich orientieren konnte war das schwache gelbliche Licht und der große Schatten der von meiner Wegbegleiterin geworfen wurde.
Eliza ging zügigen Schrittes voran und sah sich alle paar Minuten nach mir um, als würde sie sich um mich scheren, ich vermutete ganz stark, dass sie einfach nur keinen Bericht verfassen wollte sollte ich hier sterben.
"Ay dios mio! Elena reiß dich zusammen, hier stirbt niemand." Ermahnte ich mich selbst in Gedanken.
Wenn es nur die geringste Gemeinsamkeit gab, dann das wir beide niemals jemanden zurück lassen würden.
Eine kalt-nasse Windböhe blies durch die Bäume, direkt in mein Gesicht und kühlte mich noch weiter ab als nötig. Ich hatte zwar eine Windjacke an doch diese vermochte nicht mich vor einem Schneesturm zu schützen, sollte sich einer aufbfrauen, im Rückblick war dies auch nicht der einzige Sturm in dieser Nacht.
Eigentlichen sollten Eliza und ich nur ein Akku einer Funkstation manuell wieder aufladen um die Kommunikation, welche zuvor ausgefallen war wieder herzustellen doch der zugeschneite Weg zwang uns mitten durch den mittlerweile von Parasiten verseuchten Wald zu wandern. Viele Male mussten wir umkehren oder einen uns unbekannten Weg nehmen und trotz Karte verliefen wir uns. Natürlich gab es für Eliza nur einen Schuldigen und das war ich, ich hätte uns ja auch einfach richtig führen können oder die Akkus lebensfähiger konstruieren können oder, oder, oder... Egal woran es wirklich lag, für sie stand fest das ich es versaut hatte. Sie konnte mich noch nie leiden, dabei gab es eine Zeit in der ich sie sogar für ihre Führungsqualitäten bewundert hatte.
Zusammen hätten wir Rainbow weiter bringen können, als es heute ist, doch zwei Leittiere waren wohl eins zu viel und weder sie noch ich konnten vor dem anderen klein bei geben.
Ganz in Gedanken versunken, merkte ich erst das wir angehalten hatten, als ich in meine Rivalin lief und diese mich nur entnervt ansah.
"Während du die Natur genossen hast, habe ich unser Safehaus gefunden."
Da eh alles was ich gesagt hätte, falsch gewesen wäre, ging ich mit gezogener Klinge an ihr vorbei durch die Tür.
Unsere Safehäuser waren einfach nur verlassene Häuser die die Menschen zurück lassen müssten während sich der Parasit weiter ausgebreitet hatte.
Langsam schob ich die Türe weiter auf und versuchte etwas zu erkennen, doch wenn auch nur eines dieser Biester hier gewesen wäre, hätten wir es wahrscheinlich eh schon gehört oder sogar gesehen.
Die kleine Hütte, die nicht größer als ein Schuppen war, gab nicht viel mehr her als einen Tisch, einen kleinen Schrank und ein Bett. Nichts besonderes aber wenigstens schützte es uns vor dem Schnee und Eis.
Mittlerweile fegte ein kleiner Sturm draußen vor sich her und ließ mich erschaudern. Ohne eine Wärmequelle würden wir die Nacht nie überstehen und ein offenes Feuer konnten wir uns nicht erlauben uns blieb also nicht viel übrig als das beste aus der Situation zu machen.
Ich schaute mich um, ob ich etwas brauchbares finden konnte doch es gab weder Kleidung im Schrank, noch gab es etwas anderes nützliches.
Entkräftet und frierend setzte ich mich auf das Bett, ich spürte nun endlich wie anstrengend der ganze Tag gewesen war. Ich schaute hoch zu Eliza, welche sich gegen den Schrank gelehnt hatte und aus dem einzigen, kleinen Fenster schaute. Ihre Haut war blasser als sonst und ihre Lippen waren rissig, auch ihr machten die Umstände zu schaffen. Keine Frage wir waren schon in riskantere Unterfangen verwickelt doch niemals drohte uns der Kältetod oder sonst ein durch die Umwelt erschaffenen Abgang.
Wie ich war sie von Schnee bedeckt, durchnässt und zitterte.
Ein Gefühl machte sich in mit breit und zuerst dachte ich es sei Mitleid doch dazu war ich zu sehr Herrin meiner Gefühlswelt. Ich sorgte mich um sie, wollte sie um alles beschützen, beschützen vor etwas das ich nicht kontrollieren konnte.
Bereits in der Vergangenheit hatte ich öfters solche Dinge ihr gegenüber empfunden, als sie vor einigen Jahren aus New Mexico zurück gekehrt war und sich diesen Virus eingefangen hatte. Sie hatte weiterhin hart trainiert, so kurz vor den Invitationels hätte sie nichts aufhalten können, doch am Tag des Turniers hatte sie ihren Körper so weit strapaziert, dass sie in der Umkleide ihr Bewusstsein verlor und für Wochen nicht das Bett verlassen durfte. Ich war es die sie fand und ich erinnerte mich noch genau das ich das selbe nur ein weiteres Mal bevor gefühlt hatte und das war als mein Vater fast gestorben wäre. Niemals habe ich dies vor jemandem erwähnt und mit einiger Zeit konnte ich diese Gefühle in mir begraben, doch nun schienen sie wieder da zu sein, sie waren nie wirklich weg.
Das letzte Mal konnte ich ihr nicht helfen, vielleicht konnte ich dies ändern.
"Eliza? Du frierst, ich friere. Wenn wir nichts unternehmen, sieht es nicht gut aus für uns."
Mit einem ungläubigen Blick sah sie zur mir rüber.
"Und wessen Schuld ist das?"
Das konnte nicht ihr ernst sein. Nicht jetzt, nicht hier. Sie wollte dieses Fass wirklich aufmachen? Das konnte sie haben.
"Caracho! Meine Schuld? Du kannst mich nicht für alles was schief geht die Verantwortung zu schieben. Schonmal drüber nach gedacht, das ich nicht der Feind bin? Seit du mich kennst hasst du mich und weißt du was? Ich hab mich damit abgefunden. Little Miss Perfect, von allen bei Rainbow geliebt, kann es nicht ertragen das es vielleicht mal nicht nur an den anderen liegt."
Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus, noch nie hatte ich mich ihr so gegenüber geäußert und auf der einen Seite fühlte ich mich furchtbar aber auch gut.
Ihr Gesicht verlor an Blässe und passte sich beinahe der Farbe ihrer Haare an, als sie auf mich zukam, vor mir stehen blieb und ihren Zeigefinger auf mich richtete.
"Little Miss Perfect? Hast du eigentlich eine Ahnung wie es ist, die Erwartungen aller Erfüllen zu müssen ohne Fehler zu machen? Ich musste immer für alles kämpfen, genau wie du und doch führst du dich so auf als hätte man mir die Welt zu Füßen gelegt. Es gab mal eine Zeit, in der ich dachte wir wären uns ähnlich, doch das hat sich damals als Fehler rausgestellt."
Ich setzte zu einem Gegenschlag an doch sie schubste mich runter aufs Bett und verließ schnellen Schrittes die Hütte.
Völlig perplex saß ich dort und konnte nichts tun außer nachzudenken. Sie schien unter enormen Druck zu stehen, ich wusste genau das niemand von ihr erwartete Perfekt zu sein aber das wollte sie nicht sehen, das kam mir allzu vertraut vor.
Ich atmete einmal tief durch, stand auf und ging ihr dann hinter her.
Sie saß regungslos auf einem alten, nassen Baumstumpf. Der Wind wehte ihr die roten Haare ins Gesicht und mit ihren hellen Haut sah sie aus wie ein Gespenst.
"Hör zu Eliza, mir ist es gerade völlig egal wieso wir uns streiten, kannst du bitte rein kommen? Hass mich ruhig, wirklich kein Problem, aber bitte tu das in der Wärme. Ich weiß du wirst mich nie auch nur mögen doch lieber ist es mir wenn du nicht erfrierst. Lass uns versuchen die Nacht zu überstehen, uns gegenseitig zu wärmen und dann kannst du mich für den Rest deinen Lebens hassen, okay? Lieber bist du am Leben und hasst mich als Tod. Ich könnte es nicht ertragen dich zu verlieren, du bist zu wichtig, du bist mir zu wichtig."
Die letzten Worte konnte ich nicht mehr zurück halten, obwohl ich sie nur in Gedanken anhängen wollte.
Geschockt schaute sie zu mir und ich ließ meinen Kopf schnell nach unten sinken. Ich musste mein Gesicht verstecken, sonst hätte sie gesehen was gerade in mir erblüht war.
Es war ein gutes und befreiendes Gefühl, endlich diese Worte ausgesprochen zu haben. Ich weiß nicht wie lange ich dort mit gesenktem Kopf gestanden hatte, doch als ich ihn wieder anhob konnte ich in Elizas grüne Augen blicken. Ohne es bemerkt zu haben, war sie wohl zu mir gekommen und stand nun wenige Zentimeter vor mir.
Ihre Gegenwart so nahe zu spüren war umwerfend. Ich spürte ihren warmen Atem auf meinem Gesicht und konnte jedes Detail ihres Gesichts betrachten. Sie war älter geworden, die letzten Monate hatten ihr viel abverlangt. Und allen.
Sie sah mich nun mit müden Augen an, das erste mal ließ sie ihre Mauer vor mir fallen.
"Ich hasse dich nicht, das habe ich nie und könnte es nie. All die Zeit habe ich versucht dich zu verstehen, ich gebe zu ich habe dich für übermütig und überheblich gehalten. Ich habe nie zugelassen dich genauer zu betrachten. Vielleicht sind die Dinge die ich in dir nicht leiden konnte, genau die Dinge die ich mir an mir selbst nie eingestehen wollte und vielleicht habe ich auch nur so getan dich zu verachten um mir nicht eingestehen zu müssen das ich dich vom ersten Moment an wahnsinnig faszinierend und toll fand. Ich wollte dich besser kennen lernen und habe mich von meinem späteren Eindruck zu sehr leiten lassen. Verzeih mir bitte."
Ihre kalten Hände suchten die meine und schienen förmlich an mir Halt zu suchen. Ich ergriff sie.
"Es gibt nicht zu verzeihen."
Wir hatten bereits auch die letzten Millimeter zwichen uns zurück gelassen und ich spürte ihren Oberkörper an meinem, ihre Stirn lag an meiner und ich atmete ihren Geruch ein. Wie ein Blitz traf es mich, es überkam mich aus dem Nichts und als sich unsere Lippen berührten, war es so als wäre all das davor nie passiert. Es gab nur noch Sie und mich.
Nachwort: Dies ist meine erste Geschichte nach mehr als drei Jahren. Sie ist weder sonderlich gut noch lang aber ich bin stolz endlich wieder die Lust am schreiben gefunden zu haben.
Danke fürs Lesen und ich hoffe es hat euch gefallen.
Eliza ging zügigen Schrittes voran und sah sich alle paar Minuten nach mir um, als würde sie sich um mich scheren, ich vermutete ganz stark, dass sie einfach nur keinen Bericht verfassen wollte sollte ich hier sterben.
"Ay dios mio! Elena reiß dich zusammen, hier stirbt niemand." Ermahnte ich mich selbst in Gedanken.
Wenn es nur die geringste Gemeinsamkeit gab, dann das wir beide niemals jemanden zurück lassen würden.
Eine kalt-nasse Windböhe blies durch die Bäume, direkt in mein Gesicht und kühlte mich noch weiter ab als nötig. Ich hatte zwar eine Windjacke an doch diese vermochte nicht mich vor einem Schneesturm zu schützen, sollte sich einer aufbfrauen, im Rückblick war dies auch nicht der einzige Sturm in dieser Nacht.
Eigentlichen sollten Eliza und ich nur ein Akku einer Funkstation manuell wieder aufladen um die Kommunikation, welche zuvor ausgefallen war wieder herzustellen doch der zugeschneite Weg zwang uns mitten durch den mittlerweile von Parasiten verseuchten Wald zu wandern. Viele Male mussten wir umkehren oder einen uns unbekannten Weg nehmen und trotz Karte verliefen wir uns. Natürlich gab es für Eliza nur einen Schuldigen und das war ich, ich hätte uns ja auch einfach richtig führen können oder die Akkus lebensfähiger konstruieren können oder, oder, oder... Egal woran es wirklich lag, für sie stand fest das ich es versaut hatte. Sie konnte mich noch nie leiden, dabei gab es eine Zeit in der ich sie sogar für ihre Führungsqualitäten bewundert hatte.
Zusammen hätten wir Rainbow weiter bringen können, als es heute ist, doch zwei Leittiere waren wohl eins zu viel und weder sie noch ich konnten vor dem anderen klein bei geben.
Ganz in Gedanken versunken, merkte ich erst das wir angehalten hatten, als ich in meine Rivalin lief und diese mich nur entnervt ansah.
"Während du die Natur genossen hast, habe ich unser Safehaus gefunden."
Da eh alles was ich gesagt hätte, falsch gewesen wäre, ging ich mit gezogener Klinge an ihr vorbei durch die Tür.
Unsere Safehäuser waren einfach nur verlassene Häuser die die Menschen zurück lassen müssten während sich der Parasit weiter ausgebreitet hatte.
Langsam schob ich die Türe weiter auf und versuchte etwas zu erkennen, doch wenn auch nur eines dieser Biester hier gewesen wäre, hätten wir es wahrscheinlich eh schon gehört oder sogar gesehen.
Die kleine Hütte, die nicht größer als ein Schuppen war, gab nicht viel mehr her als einen Tisch, einen kleinen Schrank und ein Bett. Nichts besonderes aber wenigstens schützte es uns vor dem Schnee und Eis.
Mittlerweile fegte ein kleiner Sturm draußen vor sich her und ließ mich erschaudern. Ohne eine Wärmequelle würden wir die Nacht nie überstehen und ein offenes Feuer konnten wir uns nicht erlauben uns blieb also nicht viel übrig als das beste aus der Situation zu machen.
Ich schaute mich um, ob ich etwas brauchbares finden konnte doch es gab weder Kleidung im Schrank, noch gab es etwas anderes nützliches.
Entkräftet und frierend setzte ich mich auf das Bett, ich spürte nun endlich wie anstrengend der ganze Tag gewesen war. Ich schaute hoch zu Eliza, welche sich gegen den Schrank gelehnt hatte und aus dem einzigen, kleinen Fenster schaute. Ihre Haut war blasser als sonst und ihre Lippen waren rissig, auch ihr machten die Umstände zu schaffen. Keine Frage wir waren schon in riskantere Unterfangen verwickelt doch niemals drohte uns der Kältetod oder sonst ein durch die Umwelt erschaffenen Abgang.
Wie ich war sie von Schnee bedeckt, durchnässt und zitterte.
Ein Gefühl machte sich in mit breit und zuerst dachte ich es sei Mitleid doch dazu war ich zu sehr Herrin meiner Gefühlswelt. Ich sorgte mich um sie, wollte sie um alles beschützen, beschützen vor etwas das ich nicht kontrollieren konnte.
Bereits in der Vergangenheit hatte ich öfters solche Dinge ihr gegenüber empfunden, als sie vor einigen Jahren aus New Mexico zurück gekehrt war und sich diesen Virus eingefangen hatte. Sie hatte weiterhin hart trainiert, so kurz vor den Invitationels hätte sie nichts aufhalten können, doch am Tag des Turniers hatte sie ihren Körper so weit strapaziert, dass sie in der Umkleide ihr Bewusstsein verlor und für Wochen nicht das Bett verlassen durfte. Ich war es die sie fand und ich erinnerte mich noch genau das ich das selbe nur ein weiteres Mal bevor gefühlt hatte und das war als mein Vater fast gestorben wäre. Niemals habe ich dies vor jemandem erwähnt und mit einiger Zeit konnte ich diese Gefühle in mir begraben, doch nun schienen sie wieder da zu sein, sie waren nie wirklich weg.
Das letzte Mal konnte ich ihr nicht helfen, vielleicht konnte ich dies ändern.
"Eliza? Du frierst, ich friere. Wenn wir nichts unternehmen, sieht es nicht gut aus für uns."
Mit einem ungläubigen Blick sah sie zur mir rüber.
"Und wessen Schuld ist das?"
Das konnte nicht ihr ernst sein. Nicht jetzt, nicht hier. Sie wollte dieses Fass wirklich aufmachen? Das konnte sie haben.
"Caracho! Meine Schuld? Du kannst mich nicht für alles was schief geht die Verantwortung zu schieben. Schonmal drüber nach gedacht, das ich nicht der Feind bin? Seit du mich kennst hasst du mich und weißt du was? Ich hab mich damit abgefunden. Little Miss Perfect, von allen bei Rainbow geliebt, kann es nicht ertragen das es vielleicht mal nicht nur an den anderen liegt."
Die Worte sprudelten nur so aus mir heraus, noch nie hatte ich mich ihr so gegenüber geäußert und auf der einen Seite fühlte ich mich furchtbar aber auch gut.
Ihr Gesicht verlor an Blässe und passte sich beinahe der Farbe ihrer Haare an, als sie auf mich zukam, vor mir stehen blieb und ihren Zeigefinger auf mich richtete.
"Little Miss Perfect? Hast du eigentlich eine Ahnung wie es ist, die Erwartungen aller Erfüllen zu müssen ohne Fehler zu machen? Ich musste immer für alles kämpfen, genau wie du und doch führst du dich so auf als hätte man mir die Welt zu Füßen gelegt. Es gab mal eine Zeit, in der ich dachte wir wären uns ähnlich, doch das hat sich damals als Fehler rausgestellt."
Ich setzte zu einem Gegenschlag an doch sie schubste mich runter aufs Bett und verließ schnellen Schrittes die Hütte.
Völlig perplex saß ich dort und konnte nichts tun außer nachzudenken. Sie schien unter enormen Druck zu stehen, ich wusste genau das niemand von ihr erwartete Perfekt zu sein aber das wollte sie nicht sehen, das kam mir allzu vertraut vor.
Ich atmete einmal tief durch, stand auf und ging ihr dann hinter her.
Sie saß regungslos auf einem alten, nassen Baumstumpf. Der Wind wehte ihr die roten Haare ins Gesicht und mit ihren hellen Haut sah sie aus wie ein Gespenst.
"Hör zu Eliza, mir ist es gerade völlig egal wieso wir uns streiten, kannst du bitte rein kommen? Hass mich ruhig, wirklich kein Problem, aber bitte tu das in der Wärme. Ich weiß du wirst mich nie auch nur mögen doch lieber ist es mir wenn du nicht erfrierst. Lass uns versuchen die Nacht zu überstehen, uns gegenseitig zu wärmen und dann kannst du mich für den Rest deinen Lebens hassen, okay? Lieber bist du am Leben und hasst mich als Tod. Ich könnte es nicht ertragen dich zu verlieren, du bist zu wichtig, du bist mir zu wichtig."
Die letzten Worte konnte ich nicht mehr zurück halten, obwohl ich sie nur in Gedanken anhängen wollte.
Geschockt schaute sie zu mir und ich ließ meinen Kopf schnell nach unten sinken. Ich musste mein Gesicht verstecken, sonst hätte sie gesehen was gerade in mir erblüht war.
Es war ein gutes und befreiendes Gefühl, endlich diese Worte ausgesprochen zu haben. Ich weiß nicht wie lange ich dort mit gesenktem Kopf gestanden hatte, doch als ich ihn wieder anhob konnte ich in Elizas grüne Augen blicken. Ohne es bemerkt zu haben, war sie wohl zu mir gekommen und stand nun wenige Zentimeter vor mir.
Ihre Gegenwart so nahe zu spüren war umwerfend. Ich spürte ihren warmen Atem auf meinem Gesicht und konnte jedes Detail ihres Gesichts betrachten. Sie war älter geworden, die letzten Monate hatten ihr viel abverlangt. Und allen.
Sie sah mich nun mit müden Augen an, das erste mal ließ sie ihre Mauer vor mir fallen.
"Ich hasse dich nicht, das habe ich nie und könnte es nie. All die Zeit habe ich versucht dich zu verstehen, ich gebe zu ich habe dich für übermütig und überheblich gehalten. Ich habe nie zugelassen dich genauer zu betrachten. Vielleicht sind die Dinge die ich in dir nicht leiden konnte, genau die Dinge die ich mir an mir selbst nie eingestehen wollte und vielleicht habe ich auch nur so getan dich zu verachten um mir nicht eingestehen zu müssen das ich dich vom ersten Moment an wahnsinnig faszinierend und toll fand. Ich wollte dich besser kennen lernen und habe mich von meinem späteren Eindruck zu sehr leiten lassen. Verzeih mir bitte."
Ihre kalten Hände suchten die meine und schienen förmlich an mir Halt zu suchen. Ich ergriff sie.
"Es gibt nicht zu verzeihen."
Wir hatten bereits auch die letzten Millimeter zwichen uns zurück gelassen und ich spürte ihren Oberkörper an meinem, ihre Stirn lag an meiner und ich atmete ihren Geruch ein. Wie ein Blitz traf es mich, es überkam mich aus dem Nichts und als sich unsere Lippen berührten, war es so als wäre all das davor nie passiert. Es gab nur noch Sie und mich.
Nachwort: Dies ist meine erste Geschichte nach mehr als drei Jahren. Sie ist weder sonderlich gut noch lang aber ich bin stolz endlich wieder die Lust am schreiben gefunden zu haben.
Danke fürs Lesen und ich hoffe es hat euch gefallen.
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