Ein Arrangement ins Glück
von Silke90
Kurzbeschreibung
Als Spencer, mittellos und alleine eine Unterkunft braucht, ist der mysteriöse Anwalt Aaron Hotchner bereit für den jungen Mann zu sorgen. Aber was verlangt er dafür? Ist Spencer bereit, sich auf eine neue Welt einzulassen? Wird er erkennen, was er wirklich braucht? Liebe, Fürsorge und ein Daddy – Nach einem schrecklichen Vorfall ist Aaron Hotchner allein in seiner Festung. Er hat viel zu geben, aber niemand würde sich freiwillig einem Mann wie ihm hingeben. Er lebt einsam und leidet unter seinen Narben, während er nur eines will: Liebe und jemanden, der ihn wirklich braucht. – Hotch/Reid
GeschichteLiebesgeschichte, Erotik / P18 / MaleSlash
Aaron "Hotch" Hotchner
Dr. Spencer Reid
23.01.2022
04.10.2022
6
10.081
6
23.01.2022
1.506
Hey Leute. Ich habe mich mal an ganz einen anderen Stoff gewagt. Urspünglich wollte ich das hier auch gar nicht veröffentlichen, aber ich habe die Hoffnung, dass es euch gefallen könnte?
Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht viel über BDSM oder Daddy Kinks. Ich habe in den letzten Monaten viele Bücher (und Fanfictions) zu diesem Thema gelesen und es gefällt mir sehr gut.
Die Idee zu dieser Geschichte kam mir, als ich das Buch „Zeig mir deine Farben“ von Gabrielle Quinn las. Ich habe Hotch und Reid darin vor mir gesehen. Die Grundidee und die ersten anderthalb Kapitel basieren ebenfalls auf diesem Buch, aber danach wird es eine ganz andere Richtung nehmen.
Ich habe den Ort der Geschichte nach der Serie "Maid" gewählt. Die kleine Insel "Fisher Island" im US-Bundesstaat Washington, wo die Reichen leben. Irgendwie habe ich mich in diesen Ort verliebt.
1. Vollkommen Normal
Spencer Reid war ein ganz normaler Mann. Er war durchschnitt. Nicht außergewöhnlich. Sein Aussehen. Sein Job. Sein Leben. Seine Bildung. Alles entsprach der Norm.
Er war intelligent, doch das hatte keinen Einfluss auf sein Leben genommen.
Als Spencer 10 war, bekam er die Möglichkeit, frühzeitig auf die High School zu gehen, doch sein Vater hatte das verhindert. Spencer war nicht böse auf ihn, denn er wollte nur das beste für seinen Sohn.
Das war auch ein Grund, warum Spencers Vater seine Mutter ein Jahr danach in eine Nervenheilanstalt einwiesen ließ. Diana Reid hatte war Schizophren und eine Gefahr für sich und ihre Familie, wenn sie einen ihrer Schübe hatte. Spencers Leben verlief also ganz normal.
Er schloss seine High School mit 17 ab, ging mit 18 auf ein State College und brach es mit 20 ab. Er hatte das Studium gehasst und wusste nicht, was er mit seinem Leben anfangen sollte. Auch das war normal. Vielen Menschen ging es so.
Sein Vater warf ihn aus dem Haus und er kam bei seinem besten Freund Ethan unter. Alles war normal.
Spencer biss sich fest auf seine Lippen, während er die Konsole verkrampft steuerte.
„Stirb. Fuck, schneller! Spring! Shit, Shit, Shit!“
„Was machst du?“ riss ihn eine genervte Stimme aus dem Spiel.
„Verlieren. Hey, wieso best du schon zurück?“ fragte Spencer und betrachtete seinen besten Freund verwirrt, der mit Einkaufstüten bepackt die Wohnung betrat.
„Schon? Ich war den ganzen Tag arbeiten und eben noch Einkaufen, weil du den Kühlschrank leer gefressen hast“, brummte Ethan und schmiss eine Packung Zerealien auf Spencer.
„Chill mal. Wenn du etwas gesagt hättest, wäre ich einkaufen gegangen“, brummte Spencer. Wieso war Ethan in den letzten Monaten so streng?
„Ich sage seit einer Woche etwas, Spencer. Gestern habe ich dir Geld hier gelassen und du hast dir davon Bier gekauft.“ Ethans Stimme wurde immer lauter. Spencer rollte mit seinen Augen. „Hast du heute Bewerbungen geschrieben?“
Shit. Das hatte er Ethan versprochen. Aber wozu? Niemand stellte jemanden wie Spencer ein. Er hatte keinen Collegeabschluss und keine Erfahrung im Arbeiten. Vor einigen Monaten hatte er es als Kellner versucht, doch als er am vierten Tag einem Gast die heiße Suppe über den Schoß leerte, musste er sofort gehen. Spencer hatte den Job sowieso gehasst. Er verdiente schlecht, die Gäste behalten ihn wie Müll, die Köche schrien mit ihm und nach der Arbeit schmerzte sein ganzer Körper. Nein, das war nichts für ihn. Er hatte kurz in einem kleinen Laden gearbeitet, doch der Inhaber setzte ihn am ersten Tag vor die Tür, da er die Waren nicht registriert hatte. Wozu? Im Kopf hatte er das schneller ausgerechnet.
Erneut landete etwas auf Spencer und überrascht nahm er die Zeitung in die Hand.
„Stellenanzeigen sind auf Seite 5. Wohnungsannoncen sind auf dahinter!“
„Du willst mich hinauswerfen?“ fragte Spencer geschockt. „Ich bin dein bester Freund.“
„Bist du, aber ich ertrage das nicht mehr. Seit sechs Monaten belegst du meine Couch und erwartest, dass ich dich durchfüttere. Ich setze dich nicht auf die Straße, aber ich will dich hier raus haben. Verstanden?!“
„Aber wo soll ich denn hin?“ Spencers Magen zog sich zusammen. Es war nicht so, dass er Ethans Wohnzimmer so sehr mochte, es war tatsächlich seine einzige Möglichkeit. Spencers Vater weigerte sich, mit ihm zu sprechen, 800 Meilen entfernt in Nevada. Von wegen bedingungslose Liebe der Eltern. Er hatte kein Geld. Er hatte nichts. Er war in Seattle, weil Ethan hier lebte. Er konnte nirgends anders hin.
Frustriert öffnete Spencer die Zeitung und blickte in die Stellenanzeigen. Küchenhilfskraft. Niemals! Reinigung in einem Schule. Angepisste Toiletten reinigen? Seine Augen leuchteten auf. Ein Job in einem Antiquariat. Das war es. 2000 Dollar pro Monat. Sein Lächeln verflog. Ein abgeschlossenes Studium in Englischer Literatur. Verdammt!
Frustriert landete Spencers Blick auf der gegenüberlegenden Seite.
>Daddy sucht mittellosen Mann zum Umsorgen. Freie Kost und Logis. 5000 Dollar.<
„What the fuck?!“
Aaron Hotchner knöpfte sein Hemd zu und betrachtete sich streng im Spiegel. Auch wenn der Kragen bis zum Kinn ging, versteckte er noch immer viel zu wenig. Er berührte seine rechte untere Gesichtshälfte, doch er konnte bloß einen leichten Hauch fühlen. Seine Nerven waren zerstört, genau so wie seine Haut es war. Er atmete tief durch. Dieser Schritt hatte ihn viele Monate Therapie, Operationen und Überzeugung seines besten Freundes Dave gekostet. Er würde das durchziehen. Was hatte er zu verlieren?
„Mister Hotchner? Die Bewerber sind da“, erklang die sanfte Stimme seiner Assistentin.
„Danke Jennifer. Schicken Sie den ersten herein“, sagte Aaron durch die Sprechanlage.
Die Tür öffnete sich und ein gutaussehender Mann Anfang 20 kam herein. Der Mann hatte eine beeindruckende Ausstrahlung und sofort war Aaron fasziniert.
„Setzen Sie sich“ bat Aaron und der Mann ließ sich am Schreibtisch nieder. Hier hatte Aaron früher seine Mandanten empfangen, doch das war ein anderes Leben gewesen.
„Hey. Ich bin Nicklas Brunner“, sagte der junge Mann.
„Freut mich. Aaron Hotchner. Erzählen Sie von sich.“
Ein Lächeln legte sich auf das Gesicht des jungen Mannes.
„Ich bin 24 und lebe auf der Straße. Das Leben hat es nicht gut mit mir gemeint. Dad starb, als Mum mit mir schwanger war. Sie hat es ihm nach meiner Geburt nach getan. Ich landete im Pflegesystem und wurde mit 15 ein Straßenkind. Seither lebe ich auf der Staße.“
Aarons Magen zog sich bei der Geschichte zusammen.
„Bedauerlich. Sie haben niemanden?“
Der Mann schüttelte seinen Kopf.
„Nehmen Sie Drogen? Alkohol?“
„Gott, nein. Ich will da nicht wie Dad enden...“ Schnell schloss der Mann seinen Mund. „Ich meine, Dad starb, wegen einem Alkohollenker.“
„Verstehe“, nickte Aaron nachdenklich. „Wo übernachten Sie, jetzt wo es kälter wird?“
„Oh... Obdachlosenunterkunft. Sie wissen schon... Im Süden.“
„Spellhouse Park?“ fragte Aaron.
„Genau!“
„Ich hasse Lügen. Verschwinden Sie! Spellhouse Park ist ein Altenheim.“
Nicklas' sanfter Blick verdunkelte sich und mit einem Mal war er nicht mehr so gutaussehend.
„Ich hätte Ihr hässliches Gesicht sowieso nicht ertragen. Das wäre mindestens das Doppelte wert gewesen“, erklärte der junge Mann und schlug die Tür laut zu, als er das Büro verließ. Aaron zuckte zusammen.
Der zweite Bewerber war nicht viel besser. Er log zwar nicht, doch er sagte augenblicklich, dass ihm Aarons Gesicht egal wäre, wenn sein Schwanz nicht so aussah, solange die Kohle stimmte.
Es ging Aaron nicht um Sex. Er wusste, dass niemand dazu mit ihm bereit sein würde. Aaron wollte bloß Verantwortung für jemanden übernehmen. Ihn pflegen. Helfen.
Ein weiterer Bewerber betrat das Büro. Es war der Letzte. In Wahrheit hatte Aaron gar nicht damit gerechnet, dass jemand auf die Anzeige reagieren würde. Es war Daves Idee gewesen und Aaron war bereit, den Versuch zu wagen. Er hatte nichts zu verlieren.
Der Mann war älter. 30 vielleicht. Er konnte seine offensichtliche Abscheu gegenüber Aaron nicht verstecken und als Aaron klar machte, dass er mehr kein Sugar Daddy sei, war dessen Interesse schnell verflogen.
Frustriert blieb Aaron in seinem Büro zurück, als der letzte Bewerber gegangen war. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er würde sowieso nie das finden, wonach er suchte. Die wenigen Menschen, die Aarons Interesse teilten, wollten keinen Mann wie ihn. Es war nicht so, dass Aaron kein Geld hatte. Das hatte er. Dieses große Haus war der beste Beweis. Doch sein Aussehen und seine Forderungen passte nicht mit der Vorstellung der anderen überein.
„Jennifer, du kannst Feierabend machen“, erklärte Aaron durch die Sprechanlage.
„Danke, schönen Abend noch Hotch“, erwiderte die Frau. Aaron kannte sie schon Jahre. Sie war bereits hier gewesen, als sein Leben noch anders war. Als er noch der große Staranwalt war – verheiratet und glücklich. Es war, bevor die Tragödie sein Leben zerstört hatte.
Aaron saß noch lange in seinem Büro, ehe er die Glocke der Tür hörte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon nach fünf war. Zu spät für die Post. Müde ging er zur Tür und öffnete sie. Verwirrt blickte er in das schönste Gesicht eines Jungen, das er je gesehen hatte.
„Guten Tag, mein Name ist Spencer Reid. Ich habe die Fähre verpasst, bin ich zu spät?“
Die Angst und Unschuld des Jungen versetzten Aaron einen Stich.
„Nein... Komm rein.“
Ich hoffe ihr mögt es...
Bitte lasst mir euer Feedback da
Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht viel über BDSM oder Daddy Kinks. Ich habe in den letzten Monaten viele Bücher (und Fanfictions) zu diesem Thema gelesen und es gefällt mir sehr gut.
Die Idee zu dieser Geschichte kam mir, als ich das Buch „Zeig mir deine Farben“ von Gabrielle Quinn las. Ich habe Hotch und Reid darin vor mir gesehen. Die Grundidee und die ersten anderthalb Kapitel basieren ebenfalls auf diesem Buch, aber danach wird es eine ganz andere Richtung nehmen.
Ich habe den Ort der Geschichte nach der Serie "Maid" gewählt. Die kleine Insel "Fisher Island" im US-Bundesstaat Washington, wo die Reichen leben. Irgendwie habe ich mich in diesen Ort verliebt.
1. Vollkommen Normal
Spencer Reid war ein ganz normaler Mann. Er war durchschnitt. Nicht außergewöhnlich. Sein Aussehen. Sein Job. Sein Leben. Seine Bildung. Alles entsprach der Norm.
Er war intelligent, doch das hatte keinen Einfluss auf sein Leben genommen.
Als Spencer 10 war, bekam er die Möglichkeit, frühzeitig auf die High School zu gehen, doch sein Vater hatte das verhindert. Spencer war nicht böse auf ihn, denn er wollte nur das beste für seinen Sohn.
Das war auch ein Grund, warum Spencers Vater seine Mutter ein Jahr danach in eine Nervenheilanstalt einwiesen ließ. Diana Reid hatte war Schizophren und eine Gefahr für sich und ihre Familie, wenn sie einen ihrer Schübe hatte. Spencers Leben verlief also ganz normal.
Er schloss seine High School mit 17 ab, ging mit 18 auf ein State College und brach es mit 20 ab. Er hatte das Studium gehasst und wusste nicht, was er mit seinem Leben anfangen sollte. Auch das war normal. Vielen Menschen ging es so.
Sein Vater warf ihn aus dem Haus und er kam bei seinem besten Freund Ethan unter. Alles war normal.
Spencer biss sich fest auf seine Lippen, während er die Konsole verkrampft steuerte.
„Stirb. Fuck, schneller! Spring! Shit, Shit, Shit!“
„Was machst du?“ riss ihn eine genervte Stimme aus dem Spiel.
„Verlieren. Hey, wieso best du schon zurück?“ fragte Spencer und betrachtete seinen besten Freund verwirrt, der mit Einkaufstüten bepackt die Wohnung betrat.
„Schon? Ich war den ganzen Tag arbeiten und eben noch Einkaufen, weil du den Kühlschrank leer gefressen hast“, brummte Ethan und schmiss eine Packung Zerealien auf Spencer.
„Chill mal. Wenn du etwas gesagt hättest, wäre ich einkaufen gegangen“, brummte Spencer. Wieso war Ethan in den letzten Monaten so streng?
„Ich sage seit einer Woche etwas, Spencer. Gestern habe ich dir Geld hier gelassen und du hast dir davon Bier gekauft.“ Ethans Stimme wurde immer lauter. Spencer rollte mit seinen Augen. „Hast du heute Bewerbungen geschrieben?“
Shit. Das hatte er Ethan versprochen. Aber wozu? Niemand stellte jemanden wie Spencer ein. Er hatte keinen Collegeabschluss und keine Erfahrung im Arbeiten. Vor einigen Monaten hatte er es als Kellner versucht, doch als er am vierten Tag einem Gast die heiße Suppe über den Schoß leerte, musste er sofort gehen. Spencer hatte den Job sowieso gehasst. Er verdiente schlecht, die Gäste behalten ihn wie Müll, die Köche schrien mit ihm und nach der Arbeit schmerzte sein ganzer Körper. Nein, das war nichts für ihn. Er hatte kurz in einem kleinen Laden gearbeitet, doch der Inhaber setzte ihn am ersten Tag vor die Tür, da er die Waren nicht registriert hatte. Wozu? Im Kopf hatte er das schneller ausgerechnet.
Erneut landete etwas auf Spencer und überrascht nahm er die Zeitung in die Hand.
„Stellenanzeigen sind auf Seite 5. Wohnungsannoncen sind auf dahinter!“
„Du willst mich hinauswerfen?“ fragte Spencer geschockt. „Ich bin dein bester Freund.“
„Bist du, aber ich ertrage das nicht mehr. Seit sechs Monaten belegst du meine Couch und erwartest, dass ich dich durchfüttere. Ich setze dich nicht auf die Straße, aber ich will dich hier raus haben. Verstanden?!“
„Aber wo soll ich denn hin?“ Spencers Magen zog sich zusammen. Es war nicht so, dass er Ethans Wohnzimmer so sehr mochte, es war tatsächlich seine einzige Möglichkeit. Spencers Vater weigerte sich, mit ihm zu sprechen, 800 Meilen entfernt in Nevada. Von wegen bedingungslose Liebe der Eltern. Er hatte kein Geld. Er hatte nichts. Er war in Seattle, weil Ethan hier lebte. Er konnte nirgends anders hin.
Frustriert öffnete Spencer die Zeitung und blickte in die Stellenanzeigen. Küchenhilfskraft. Niemals! Reinigung in einem Schule. Angepisste Toiletten reinigen? Seine Augen leuchteten auf. Ein Job in einem Antiquariat. Das war es. 2000 Dollar pro Monat. Sein Lächeln verflog. Ein abgeschlossenes Studium in Englischer Literatur. Verdammt!
Frustriert landete Spencers Blick auf der gegenüberlegenden Seite.
>Daddy sucht mittellosen Mann zum Umsorgen. Freie Kost und Logis. 5000 Dollar.<
„What the fuck?!“
Aaron Hotchner knöpfte sein Hemd zu und betrachtete sich streng im Spiegel. Auch wenn der Kragen bis zum Kinn ging, versteckte er noch immer viel zu wenig. Er berührte seine rechte untere Gesichtshälfte, doch er konnte bloß einen leichten Hauch fühlen. Seine Nerven waren zerstört, genau so wie seine Haut es war. Er atmete tief durch. Dieser Schritt hatte ihn viele Monate Therapie, Operationen und Überzeugung seines besten Freundes Dave gekostet. Er würde das durchziehen. Was hatte er zu verlieren?
„Mister Hotchner? Die Bewerber sind da“, erklang die sanfte Stimme seiner Assistentin.
„Danke Jennifer. Schicken Sie den ersten herein“, sagte Aaron durch die Sprechanlage.
Die Tür öffnete sich und ein gutaussehender Mann Anfang 20 kam herein. Der Mann hatte eine beeindruckende Ausstrahlung und sofort war Aaron fasziniert.
„Setzen Sie sich“ bat Aaron und der Mann ließ sich am Schreibtisch nieder. Hier hatte Aaron früher seine Mandanten empfangen, doch das war ein anderes Leben gewesen.
„Hey. Ich bin Nicklas Brunner“, sagte der junge Mann.
„Freut mich. Aaron Hotchner. Erzählen Sie von sich.“
Ein Lächeln legte sich auf das Gesicht des jungen Mannes.
„Ich bin 24 und lebe auf der Straße. Das Leben hat es nicht gut mit mir gemeint. Dad starb, als Mum mit mir schwanger war. Sie hat es ihm nach meiner Geburt nach getan. Ich landete im Pflegesystem und wurde mit 15 ein Straßenkind. Seither lebe ich auf der Staße.“
Aarons Magen zog sich bei der Geschichte zusammen.
„Bedauerlich. Sie haben niemanden?“
Der Mann schüttelte seinen Kopf.
„Nehmen Sie Drogen? Alkohol?“
„Gott, nein. Ich will da nicht wie Dad enden...“ Schnell schloss der Mann seinen Mund. „Ich meine, Dad starb, wegen einem Alkohollenker.“
„Verstehe“, nickte Aaron nachdenklich. „Wo übernachten Sie, jetzt wo es kälter wird?“
„Oh... Obdachlosenunterkunft. Sie wissen schon... Im Süden.“
„Spellhouse Park?“ fragte Aaron.
„Genau!“
„Ich hasse Lügen. Verschwinden Sie! Spellhouse Park ist ein Altenheim.“
Nicklas' sanfter Blick verdunkelte sich und mit einem Mal war er nicht mehr so gutaussehend.
„Ich hätte Ihr hässliches Gesicht sowieso nicht ertragen. Das wäre mindestens das Doppelte wert gewesen“, erklärte der junge Mann und schlug die Tür laut zu, als er das Büro verließ. Aaron zuckte zusammen.
Der zweite Bewerber war nicht viel besser. Er log zwar nicht, doch er sagte augenblicklich, dass ihm Aarons Gesicht egal wäre, wenn sein Schwanz nicht so aussah, solange die Kohle stimmte.
Es ging Aaron nicht um Sex. Er wusste, dass niemand dazu mit ihm bereit sein würde. Aaron wollte bloß Verantwortung für jemanden übernehmen. Ihn pflegen. Helfen.
Ein weiterer Bewerber betrat das Büro. Es war der Letzte. In Wahrheit hatte Aaron gar nicht damit gerechnet, dass jemand auf die Anzeige reagieren würde. Es war Daves Idee gewesen und Aaron war bereit, den Versuch zu wagen. Er hatte nichts zu verlieren.
Der Mann war älter. 30 vielleicht. Er konnte seine offensichtliche Abscheu gegenüber Aaron nicht verstecken und als Aaron klar machte, dass er mehr kein Sugar Daddy sei, war dessen Interesse schnell verflogen.
Frustriert blieb Aaron in seinem Büro zurück, als der letzte Bewerber gegangen war. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er würde sowieso nie das finden, wonach er suchte. Die wenigen Menschen, die Aarons Interesse teilten, wollten keinen Mann wie ihn. Es war nicht so, dass Aaron kein Geld hatte. Das hatte er. Dieses große Haus war der beste Beweis. Doch sein Aussehen und seine Forderungen passte nicht mit der Vorstellung der anderen überein.
„Jennifer, du kannst Feierabend machen“, erklärte Aaron durch die Sprechanlage.
„Danke, schönen Abend noch Hotch“, erwiderte die Frau. Aaron kannte sie schon Jahre. Sie war bereits hier gewesen, als sein Leben noch anders war. Als er noch der große Staranwalt war – verheiratet und glücklich. Es war, bevor die Tragödie sein Leben zerstört hatte.
Aaron saß noch lange in seinem Büro, ehe er die Glocke der Tür hörte. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon nach fünf war. Zu spät für die Post. Müde ging er zur Tür und öffnete sie. Verwirrt blickte er in das schönste Gesicht eines Jungen, das er je gesehen hatte.
„Guten Tag, mein Name ist Spencer Reid. Ich habe die Fähre verpasst, bin ich zu spät?“
Die Angst und Unschuld des Jungen versetzten Aaron einen Stich.
„Nein... Komm rein.“
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