Conan Edogawa rannte.

Er versuchte so gut es ging durchzuhalten, doch sein kleiner Kinderkörper war längst nicht so traniert und ausdauernd, wie als er noch Shinichi gewesen war. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen.

„Na schwächelst du?“, neckte ihn Ai, die neben ihm auftauchte. Conan reagierte genervt. „Hey, ich habe mindestens schon zwei Runden mehr als du geschafft“, keuchte er. Gerade rannte einer ihrer Mitschüler an ihnen vorbei und wirbelte damit Staub auf. Conan und Ai bekamen Staubkörner ab und rieben sich ihre tränenden Augen. „Verdammt, sogar trotz Brille...“, schimpfte der Grundschüler.

An diesem Tag, den der Sportlehrer sich ausgerechnet für die Leistungsprüfung - 15 Minuten Lauf - ausgesucht hatte, war es auch noch heiß und trocken. Die Sonne strahlte vom Himmel und ließ Conans Klasse schnaufen und seufzen. „Hallo ihr“, rief Mitsuhiko, den die beiden gerade überholten. „Ganz schön heiß heute, was?“ Doch die beiden kamen nicht zum antworten, denn ein schriller Pfeifton erklang.

„Hey ihr drei dort drüben! Ihr sollt laufen und kein Kaffeekränzchen halten! Los, bewegt euch!“, schrie der Sportlehrer zu ihnen herüber. „Alter Sklaventreiber...“, murmelte Conan genervt, doch dann blieben die drei still.

Als die fünfzehn Minuten endlich um waren, saßen die Schüler schwer atmend im Schatten und tranken ihre mitgebrachten Getränke. Genta hatte schon eher aufgegeben und seine Freunde, die Detective Boys vom Rand aus beobachtet. Ayumi sprach ihn darauf an. „Also wirklich Genta, du solltest mehr Sport treiben. Alle haben es geschafft, nur du nicht“, tadelte sie ihn. „Ich esse nun mal gern. Und mit vollem Bauch sollte man keinen Sport machen“, rechtfertigte er sich. Ai verdrehte die Augen und blickte sich nach Conan um.

Dieser murrte leise vor sich hin. „Wenn ich meinen richtigen Körper hätte, dann wäre das ein Klacks für mich gewesen...“ Er putzte seine Brille und rieb sich mürrisch den letzten Staub aus den Augen.

Ai sagte nichts dazu. Sie kannte ja seine Beschwerden, und das Mädchen probierte bereits ein Gegenmittel für das Apoptoxin 4869 herzustellen. Bis jetzt hatte die Wirkung jedoch nie lange angehalten.

Dann endlich gab der Lehrer den Kindern das Zeichen, dass sie sich umziehen, und in Conans Fall, duschen konnten. Die Klasse erhob sich und machte sich auf den Weg zur Sporthalle.

Conan seufzte und genoss das lauwarme Wasser, welches auf seinen kleinen Körper herab prasselte. Er war allein in der Dusche der Jungs. „Die wissen es einfach noch nicht zu schätzen“, murmelte er zu sich selbst. Früher, als er noch Fußball in der Oberschule gespielt hatte, gehörte das Duschen nach dem Sport für alle einfach dazu.

Er wickelte sich in sein Handtuch und zog sich im mittlerweile leeren Umkleideraum an.

Wie lange wird es noch dauern, bis ich wieder der Alte sein kann...?, fragte er sich. Doch diese Frage konnte ihm bis jetzt niemand beantworten...