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Partner und Fechtgegner

Kurzbeschreibung
KurzgeschichteRomance / P16 / Het
Jay Lonnie
22.12.2021
22.12.2021
5
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„Verdammt das war eine Falle!“, rief Jay und schlug mit den Fäusten gegen die nun fest verschlossene Metalltür. Sie bewegte sich keinen Millimeter. Lonnie musterte in der Zwischenzeit die Kammer, in der sie nun eingeschlossen waren. „Wir finden schon einen Weg raus, keine Sorge.“, erwiderte Lonnie ruhig. Seit dem ersten Weihnachten bei Lonnies Familie waren fünf Jahre vergangen und Lonnie und Jay waren dem Geheimdienst von Auradon beigetreten. Vor einem Jahr waren sie zusammengezogen. Nach ihrer Ausbildung waren sie in Teams eingeteilt worden. Neben Lonnie und Jay waren noch Gil Sohn von Gaston, Rosie die Tochter von Rosenrot und Tim dem Sohn vom tapferen Schneiderlein. Rosie war ihre Fluchtfahrerin, Mechanikerin und Technikerin, Gil ihre Kavallerie und Mann für alles übrige und Tim das Computergenie. Jay und Lonnie waren ein eingespieltes Team und übernahmen die Arbeit direkt in der Außenwelt. Einschleichen, Auskundschaften, in Notfällen kämpfen und viel mehr. Nun waren sie in einer neuen Mission unterwegs und eigentlich sollten Jay und Lonnie nur das Gebäude unter die Lupe nehmen. Aus dem Raum, in dem sie sich jetzt befanden, war das Rauschen von Wasser zu hören gewesen und so hatten sich die beiden vorsichtig genähert. Als es keine Anzeichen für Menschen in der Nähe gab, hatten sich die beiden in den Raum geschlichen, aber es war stockfinster gewesen und plötzlich war die Tür hinter ihnen zugefallen. Augenblicklich hatten Jay und Lonnie ihre Taschenlampen angeschaltet und versucht hinauszukommen. Aber die Tür war fest verriegelt und einen weiteren Ausgang oder Fenster gab es nicht. Schließlich hatten die beiden das Licht angemacht um besser sehen zu können. „Tim ist das ein elektronisches Schloss?“, fragte Lonnie durch ihren Kommunikator im Ohr. „Nein, zumindest keines, das Verbindung zu irgendeinem Netzwerk hätte.“, antwortete dieser. „Rose, Gil kommt rein und versucht uns hier rauszuholen!“, sagte Jay. „Schon unterwegs, Kumpel!“, antwortete Gil. „So wir sind jetzt vor euerer Tür, ich seh mir mal das System an.“, teilte Rose ihnen mit. „Wie es aussieht, ist das System des Schlosses mit einem anderen verbunden ich versuche es zu umgehen.“, hielt Rosenrots Tochter die beiden auf dem Laufenden. Mittlerweile hatten sich Jay und Lonnie nebeneinander auf den Boden gesetzt. Lonnie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und Jay legte einen Arm um sie. Sie taten das nicht weil sie verzweifelt waren, die beiden vertrauten Rose völlig, sondern weil sie einfach die Nähe des jeweils anderen genossen. Plötzlich hörten sie ein metallisches Klicken und im nächsten Moment rann Wasser aus einem Loch in der gegenüberliegenden Mauer, das vorher definitiv noch nicht dort gewesen war. Augenblicklich sprangen die beiden auf, im selben Moment hörten sie Rose fluchen: „Shit! Alles okay mit euch da drinnen?“ „Wenn man darüber hinwegschaut, dass der Raum sich gerade mit Wasser füllt, ja!“ „Was? Okay, wartet ich habs gleich! Das System das angeschlossen ist, ist simpler als das des Schlosses!“ Das beruhigte Jay und Lonnie wieder, denn Rose war außerdem dafür bekannt nicht zu lügen, egal wie brenzlich die Situation war. Plötzlich hörten sie Gil flüstern, dann sagte Rose: „Hast du noch alle Tassen im Schrank?“ Wieder flüsterte Gil. „Wie jetzt, ich lass mich doch von dir nicht erpressen!“ Abermals leises Wispern von Gil. „Okay, aber nur wenn du DAS nie wieder gegen mich verwendest, sonst zieh ich dir mit meinem Schraubenschlüssel eins über, dass du ne Woche liegen bleibst!“ „Rose, was ist da los?“, fragte Lonnie beunruhigt. „Vorab, nur damit das klar ist, das ist nicht auf meinem Mist gewachsen und würde Gil mich nicht erpressen, würde ich da nie mitmachen.“ „Wovon redest du Rose?“ Nun war Lonnie verwirrt. „Gil was hast du vor?“, fragte Jay lauernd. „Na was wohl, jetzt will ich dich erpressen! Wir lassen euch erst raus, wenn Jay das gesagt hat, was ihm seit drei Monaten auf der Seele brennt!“ Lonnie verstand nur Bahnhof, aber Jay meinte nur entgeistert: „Das kannst du nicht ernst meinen!“, sagte Jay entgeistert. „Und wie Mann! Du kannst mir später danken!“ „Beim Zauberstab der guten Fee, lass den Scheiß Gil!“ „Nein, du allein entscheidest wie nass ihr werdet!“ „Du bist ein Arsch!“ „Ich bevorzuge Pirat, aber wie du meinst!“ „Jay, was auch immer es ist, sag es mir einfach! So schlimm kann es schon nicht sein!“, unterbrach Lonnie die beiden. Mittlerweil reicht ihnen das Wasser bis etwas über die Knöchel. Jay stöhnte genervt und begann in dem metallverkleideten Raum auf und ab zu tigern. Das Wasser unter seinen Füßen plätscherte und Lonnies Blicke fühlte er überdeutlich, als er fieberhaft darüber nachdachte, wie er aus dieser Situation wieder raus kam. Verdammt, warum hatte er Gil je davon erzählt! Das hier war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt und nicht der richtige Ort! „Jay! Sag einfach! Das Wasser wird nicht weniger!“, unterbrach Lonnie sein Gedankenkarussell. Sie hoffte, dass ihre Stimme normal ungeduldig klang, aber mittlerweile war sie etwas nervös. Was konnte bitte so schlimm sein, dass es einen Raum voll Wasser nötig hatte, damit Jay mit ihr sprach. Nun schaute sie ihm zu wie er weiter auf und ab tigerte. Dabei wurde sie selbst immer unruhiger und das Wasser tat sein übriges, dass Lonnie die Geduld verlor: „Verdammt noch eins! Jay erzähl endlich! Sonst setz ich dich, sobald wir zuhause sind für eine Woche vor die Tür!“ Bei dieser Drohung blieb Jay stehen, atmete tief durch und drehte sich zu Lonnie. „Nimm bitte deinen Kommunikator raus.“ Lonnie tat wie ihr geheißen, jetzt war sei gleichermaßen gespannt wie ängstlich. Langsam ging Jay auf sie zu, mit jedem Schritt wich die Nervosität aus seinem Körper. So selbstbewusst und ruhig wie er auf sie zukam wurde Lonnie doch etwas mulmig. Nun gab es kein zurück mehr, er würde es tun. Jay stand direkt vor Lonnie und blickte ihr tief in die Augen. „Lonnie, du bist meine Partnerin, die beste Fechtgegnerin, die ich mir nur wünschen könnte und mit dir verschwöre ich mich mit dir gegen den Rest der Welt, wenn wir nur zusammen sein können.“ Nun ging er vor ihr auf die Knie, holte eine kleines Kästchen hervor und öffnete es. Darin lag ein goldener Ring, in den drei Rubine eingearbeitet waren, wobei der Mittlere etwas größer war als die anderen. Lonnie hielt sich geschockt die Hände vor den Mund. „Ich möchte jeden Tag mit dir verbringen, darum frage ich dich. Willst du mich heiraten?“ Der sonst so standfesten Lonnie kullerten Freudentränen über die Wangen, aber ihre Stimme war fest als sie freudig antwortete: „Ja, oh mein Gott Jay, natürlich Ja!“ Lächelnd stand er aus dem Wasser auf, nahm ihre Hand und steckte ihr den Ring an. Augenblicklich schlang sie die Arme um seinen Hals und küsste ihn stürmisch. Jay war überglücklich, als er den Kuss erwiderte. In diesem Kuss lagen Träume, Hoffnungen und Freude, über das was noch in der Zukunft lag. Das plätschern des Wassers brachte sie wieder zurück und die beiden lösten sich so weit voneinander, dass sie einander ansehen konnten. „Ich liebe dich!“, sagte Lonnie. „Heißt das ich darf in der Wohnung bleiben?“, fragte Jay grinsend. „Du darfst sogar heute mit mir im Bett schlafen! Und außerdem nächstes Wochenende mit zu meinen Eltern und es ihnen sagen!“, antwortete Lonnie frech. Plötzlich fiel Jay etwas ein. „Hätte ich vorher deinen Vater um Erlaubnis bitten sollen?“ „Soweit man Gil glauben kann, suchst du drei Monate nach dem richtigen Augenblick und vergisst in dieser ganzen Zeit meinen Vater um meine Hand zu bitten?“ An Jays panisch werden Blick, erkannte Lonnie, dass sie voll ins Schwarze getroffen hatte. Behutsam legte Lonnie eine Hand an seine Wange und beruhigte ihn: „Jay, wir sind nicht in der letzten Generation. Es ist meine Entscheidung ob ich dich heirate, du musst meinen Vater nicht um Erlaubnis fragen, das war nur ein Scherz! Er mag zwar etwas streng rüber kommen, aber in Wirklichkeit ist sein Herz weich wie Butter.“ Mit diesen Worten gab sie ihm noch einen Kuss, der ihn alles andere vergessen ließ. Ja diese Frau, war ein Traum!

8 Jahre später:

„Verdammt Rose, fahr schneller!“, fluchte Lonnie. „Hetzt keine Schwangere!“, entgegnete diese ganz die Ruhe selbst, „Das schaffen wir noch locker!“ Rose legte sich mit dem Auto in die Kurve. „Sie haben uns bald eingeholt!“ „Wir sind gleich da, das schaffen die nie!“ Und im nächsten Moment hielten sie schon vor dem einstöckigen, bunten Gebäude. In dem Augenblick, wo die beiden Frauen aus dem Familien-Van ausstiegen, hielt hinter ihnen ein Weiterer aus dem Gil und Jay sprangen. „Verdammt, ihr habt uns schon wieder geschlagen!“, begrüßte Jay die beiden. „Tja, 20:7 für uns würd ich sagen!“, entgegnete Lonnie und küsste ihn. „Ich verlange eine Revanche!“, meinte Jay grinsend. „Erst wenn das Baby da ist!“, wies Gil ihn zurecht. Rose verdrehte die Augen: „Ach komm schon Gil, sei nicht so ein Spielverderber! Ich bin erst im vierten Monat!“ „Eben!“, entgegnete dieser und küsste sie, um ihr die Chance auf eine Diskussion zu nehmen. Kurz ließ sie es sich gefallen, aber dann löste sie sich von ihm und wollte schon zu reden anfangen, als die Tür des bunten Gebäudes sich öffnete und eine Schar kleiner Kinder herausströmte. Ein Junge und ein Mädchen, die sich sehr ähnlich sahen, liefen direkt auf Jay und Lonnie zu. „ Mommy! Daddy!“, riefen die beiden im Chor und stürzten Jay in die Arme. Dieser drückte die beiden an sich und nahm sie anschließend auf den Arm. „Na meine Kleinen? Wie wars im Kindergarten?“ Das Mädchen antwortete zuerst: „Voll schön. Wir haben Bilder gemalt. Guck mal, das ist für dich und das für Mommy!“ „Zeigt mal her, meine Süßen!“, sagte Lonnie und trat näher neben Jay. „Wow, wunderschön!“, staunte sie, „Aber wo bleibt meine Umarmung?“ Die Zwillinge drehten sich auf Jays Arm so weit, dass sie ihre Mutter umarmen konnten. „Danke, na wollen wir nach Hause?“, fragte Lonnie die beiden fröhlich. Der Junge und das Mädchen nickten eifrig. Jay setzte das Mädchen und Lonnie den Jungen in die Kindersitze auf dem Rücksitz und schnallten sie an, bevor sie die Türen schlossen und ebenfalls einstiegen. „Na, dann, ab nach Hause!“, sagte Jay und drehte sich zu Lonnie. Diese lächelte und das war einer der Momente in denen er einfach nur glücklich war. Sie hatte ihm diese beiden Wunder auf dem Rücksitz geschenkt und machte jeden Tag zu etwas Besonderem. Für Lonnie war Jay ihr zu Hause, dass mit den Zwillingen noch größer wurde. Ein warmer Ort, voller Liebe und Glück.
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