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Tränen der Finsternis

von MariusH
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer, Fantasy / P16 / Gen
17.12.2021
31.10.2022
60
89.004
2
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17.12.2021 412
 
Es war ein wunderschöner Tag in Thylysium. Die Sonne stand im Zenit. Der Frieden herrschte endlich in Ancaria. Die Bewohner der Stadt verrichteten ihre Arbeiten. Eine perfekte Friedlichkeit herrschte unter den Bewohnern, zu perfekt.

„Magistrat!“
Die Worte hallten in der Vorhalle, während die lauten Schritte des Bibliothekars über den glänzenden Steinboden hallten. Als er den finsteren Blick des Magistraten erblickte, blieb er stehen und senkte den Kopf. Völlig außer Atem konnte er nur schwer still stehen bleiben. Das Bild verschwamm leicht vor seinen Augen.
„Was willst du?“
„Herr Magistrat, im Stadtarchiv wurde eingebrochen:“
„Was?“
Seit ein tapferer Held Ancaria von der Tyrannei der Inquisitoren und ihrem Irrglauben befreite, hatte es keine Missachtung des Gesetzes mehr gegeben.
„Was ist entwendet worden?“
„Eine Ahnenschriftrolle“
Voller Scham vergrub der Bibliothekar sein Gesicht in seiner Robe. Seit nun über 40 Jahren war er nun in diesem ehrenwerten Posten tätig und noch nie war etwas vorgefallen und nun das.
„Von wem?“
Die Mine des Magistrat verfinsterte sich. Würde es eine der Elfen-Adelsfamilien oder gar seine, einer reinen Elfensblutlinie sein, konnte er dem armen Bibliothekar nicht mehr helfen. Er hatte ihn eh noch nie leiden können.
„Von einem der menschlichen Bauern südlich von Weitblick“
Der Mann erwartete eine heftige Strafe, Schreie, Schläge oder sonst der gleichen.
Der Magistrat fing an zu lachen. Sein Gesicht strahlte nun förmlich. Als wäre eine riesige Last von ihm gefallen. Mit zufriedenem Blick schaute er den Bibliothekar an.
„Ist das alles?“
Verwundert von der Reaktion schaute er den Magistrat an. Der seidene, zweifellos maßgeschneiderte Anzug schmiegte sich perfekt um seinen Körper. Der königsrote Umhang hing schwer von seinen Schultern. An den Fingern trug er zwei große glänzende Ringe.
„Aber Magistrat, es wurde eine Ahnenurkunde entwendet.“
„Von einem Menschen, Egmond.“
Es widerte ihn an dieses Wort aussprechen zu müssen.
„Eine Schande, dass diese Geschöpfe überhaupt einen Ahnennachweis haben. Sind doch eh alle gleich. Gesindel. Außerdem waren es Bauern. Wer sollte sich schon für die Ahnen eines Menschen interessieren?“
„Magistrat, wollen sie nichts unternehmen?“
„Und mir anhören müssen, wieso eine Ahnenkurkunde verschwunden ist? Nein, und du solltest froh darüber sein. Wäre doch ein Jammer wenn ich dich feuern müsste. Und nun geh wieder an deine Arbeit.“
Der Magistrat trat an die großen Buntglasfenster und schaute auf Thylysium. Die Sonne schien in sein altes faltiges Gesicht. Seine grauen Augen, wirkten trüb und müde. Was konnte dieser Raub nur zu bedeuten? Die prächtigen saftig grünen Gärten, und der azurblaue Himmel ließen seine Sorgen schnell vergessen.
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