Es war einmal vor langer Zeit
von Emiliadre
Kurzbeschreibung
Kann aus einer einfachen Wache, die vor kurzem erst zum Ritter und einem Herzog unter Umständen tatsächlich etwas werden? Oder ist es genauso verboten, wie es verboten war, als Klaas noch einfach nur eine königliche Wache war?.......Fairtale AU zu Pi und Klaas, die mir genauso nach dem Sinister Summer Stream in einem Traum kam....ja, ich weiß ;)
GeschichteAllgemein / P12 / MaleSlash
Class Grenayde
Pi Stoffers
10.12.2021
10.12.2021
1
3.912
Alle Kapitel
noch keine Reviews
noch keine Reviews
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
noch keine Reviews
10.12.2021
3.912
Sie haben damit gerechnet, dass sie angegriffen werden würden. Deshalb hat der König darauf bestanden, seine besten Wachen mitzunehmen und den Tross noch einmal aufzustocken. Und als eine Gruppe Reiter in schwarzen Mänteln und mit schwarzen Tüchern vor den Gesichtern den Zug mit den beiden Wagen der königlichen Familie überfällt, zahlt es sich aus. Die königlichen Wachen, die den Zug begleiten, lenken ihre Pferde an die Wagen und ziehen die Schwerter.
Klaas, der nur sehr kurzfristig Teil der Truppe wurde, findet sich an der Kutsche der Schwestern des Königs wieder. Er fragt sich schon die ganze Zeit, warum der König darauf bestanden hat, seine Schwestern mitzunehmen und dieser Gefahr auszusetzen. Auf der anderen Seite hat es sich am Hof bereits herumgesprochen, dass es der König, seit dem gewaltsamen Tod seiner Eltern, kaum erträgt, von seinen Schwestern getrennt zu sein. Deswegen hat er sie vermutlich auch mitgenommen, als er sich auf den Weg gemacht hat, seine zukünftige Braut zu sich zu holen. Weshalb sich Klaas nun mit seinem Schwert in der Hand vor der Kutsche der Schwestern des Königs wiederfindet.
Rund um ihn herum haben die anderen Wachen ebenfalls ihre Schwerter gezogen und stellen sich den Angreifern in den Weg. Sie kämpfen tapfer doch gegen den Überfall können sie kaum ankommen. Klaas trifft in Sekunden eine Entscheidung. Er springt vom Pferd, umrundet die Kutsche und öffnet die Tür auf der anderen Seite der Kutsche.
„Kommt raus“, meint er knapp.
Die Prinzessinnen kauern auf dem Boden der Kutsche, die Hände über dem Kopf und die Köpfe zwischen den Knien. Sie sehen auf, als sie seine Stimme hören.
„Kommt raus. Ich beschütze euch, aber wir müssen hier weg, sonst sitzen wir fest.“
Die beiden jungen Frauen zögern nur noch einen Augenblick, bevor sie aus der Kutsche flüchten. Sie folgen Klaas stolpernd in das Unterholz. Ein Schrei steckt ihnen in den Kehlen, doch sie halten ihn zurück. Wenig später kauern die beiden Prinzessinnen im Unterholz hinter Klaas. Dieser steht schützend vor ihnen, das Schwert fest in der Hand, hat sich aber auch hinter einer dichten Hecke versteckt, um möglichst ungesehen zu bleiben.
Für eine Weile hört man Kampfgeräusche vom Weg her. Dann das Klappern von Pferdehufen. Und dann wird es still. Viel zu still. Die Prinzessinnen und ihr Beschützer verharren noch eine ganze Weile im Unterholz, bevor sie es wagen, sich zu regen.
„Bleibt dicht hinter mir und verhaltet euch möglichst leise“, flüstert Klaas.
Die beiden jungen Frauen nicken und schleichen hinter Klaas aus dem Unterholz. Die Röcke ihrer Kleider sind zerrissen und sie haben Schrammen an Armen und Beinen, aber immerhin sind sie am Leben. Sie schlucken beide hart, als sie auf den Weg zurückkommen. Die Türen der Kutschen sind aufgerissen und ihr Gepäck wurde durchsucht. Die Kleidungsstücke, die sich im Gepäck befanden, sind über den Weg verstreut. Daneben liegen ein paar verletzte Wachen und ein verletztes Pferd. Die Pferde der restlichen Wachen sind durchgegangen, während die Pferde vor den Kutschen nur unruhig tänzeln. Klaas sieht sich um. Unter den Verwundeten ist weder der König noch seine Braut. Und auch die zwei Wachen, die für den König persönlich verantwortlich sind, sind nicht unter ihnen.
Sie wollen sich gerade auf die Suche nach den fehlenden Personen machen, als sie erneut das Klappern von Pferdehufen auf dem Weg hören. Die Reiter nähern sich schnell und es sind definitiv zu viele, als dass Klaas es mit allen aufnehmen könnte, sollten sie es auf die Prinzessinnen abgesehen haben. Die beiden jungen Frauen gehen hinter einer Hecke in Deckung und Klaas baut sich beschützend vor ihnen auf. Er würde sie verteidigen, so lange er eine Waffe halten konnte. Und im Notfall würde er dafür sorgen, dass sie einen gewissen Vorsprung bei ihrer Flucht hätten.
Zum Glück kommt es nicht so weit. Als die Reiter um die letzte Wegbiegung kommen, atmet Klaas erleichtert auf. Sie tragen die Farben des Königshauses. Jemand hat Verstärkung gerufen. Die Reiter sitzen ab, während die Prinzessinnen und ihr Beschützer ihre Deckung verlassen und auf sie zu laufen.
„Was ist hier passiert?“, will der Anführer der Reiter wissen.
„Ich weiß es nicht genau. Als der Angriff begann, habe ich versucht, die Prinzessinnen in Sicherheit zu bringen. Wir sind im Unterholz in Deckung gegangen und erst wieder rausgekommen, nachdem es still war.“
„Das haben Sie gut gemacht. Wo ist der König?“
„Auch das weiß ich leider nicht. Als wir Deckung suchten, waren er und seine Braut noch in ihrer Kutsche.“
„Das heißt, er ist entweder auch irgendwo in Deckung gegangen oder er ist“, der Reiter lässt den Satz unvollendet.
Die jüngere der beiden Prinzessinnen ist inzwischen in Tränen ausgebrochen und schluchzt in den Armen ihrer älteren Schwester. Die streichelt ihr beruhigend über den Rücken, während sie sich ein wenig aufrichtet.
„Ich schlage vor, Sie teilen sich auf. Einige aus ihrer Truppe suchen meinen Bruder und seine Braut. Der Rest kümmert sich um die Verwundeten. Lassen Sie die Räuber liegen, sorgen Sie dafür, dass die Wachen versorgt werden. Meine Schwester und ich werden uns derweil um das Chaos in unseren Kutschen kümmern. Klaas wird bei uns bleiben, sollten seine Dienste noch einmal benötigt werden“, sagt sie in geschäftigem Ton.
Der Hauptmann nickt und dreht sich zu seinen Reitern um, während die Prinzessin ihre Schwester mit sich zieht. Wenig später sind fünf der Wachen damit beschäftigt, sich um die Verwundeten zu kümmern. Der Hauptmann ist mit sieben weiteren Wachen ausgeschwärmt, um die Umgebung abzusuchen. Und die beiden Prinzessinnen widmen sich mit Klaas‘ Hilfe dem verstreuten Gepäck.
Etwas zu tun zu haben, lenkt die beiden jungen Frauen zumindest ein wenig ab. Sie räumen eine Kutsche aus, um sie als Transportmittel für die verwundeten und pferdelosen Wachen zu nutzen. Dann sortieren sie durch die Kleidung, die im Dreck liegt und verstauen sie je nach Verschmutzungsgrad und, um festzustellen, ob etwas fehlt. Sie sind gerade fertig mit wieder einpacken, als der König mit seiner Verlobten und vier Wachen aus dem Unterholz gestolpert kommt. Ohne groß darüber nachzudenken, laufen die beiden Prinzessinnen zu ihrem Bruder und werfen sich in seine Arme. Er und seine Verlobte sehen in etwa so zerrissen aus wie die Prinzessinnen, aber sie sind alle am Leben, also ist es erstmal egal. Hinter ihnen stolpern die beiden Kutscher aus dem Unterholz und laufen direkt zu ihren Pferden weiter.
„Ich hatte solche Angst um euch“, flüstert der König, „Ich hätte es mir niemals verzeihen können, wenn euch etwas passiert wäre.“
„Ist es aber nicht“, erwidert seine ältere Schwester, „Wir hatten einen guten Beschützer.“
Sie deutet mit ihrem Kopf auf Klaas, der etwas abseitssteht. Eine Weile stehen sie noch Arm in Arm da, bevor der König sich von ihnen löst und auf Klaas zugeht.
„Ich weiß, Sie sind erst kurzfristig in den Trupp für heute befehligt worden. Aber Sie haben großartige Arbeit geleistet. Vielen Dank, dass Sie auf meine Schwestern aufgepasst haben. Über Ihre Belohnung sprechen wir, wenn wir zurück im Schloss sind.“
Klaas nickt.
„Vielen Dank. Ich habe nur meine Pflicht getan.“
„Und uns beschützt. Dafür sind wir auf jeden Fall dankbar“, wirft die ältere Prinzessin ein, „Die Kutschen sind fertig gepackt und ich habe mir erlaubt, unsere Kutsche den verwundeten Wachen als Transportmittel zur Verfügung zu stellen. Wir können also aufbrechen, wenn ihr so weit seid.“
Der König nickt seiner Schwester zu.
„Ich sehe, du hast hier alles im Griff. Meinetwegen können wir aufbrechen. Hauptmann, was ist mit Ihren fehlenden Reitern?“
„Die sind noch auf der Suche nach Ihnen, Majestät. Ich werde sie sammeln und Ihnen die sieben Reiter, die schon hier sind, als Schutz mitgeben. Ich folge dann mit dem Rest.“
„In Ordnung. Dann auf nach Hause.“
Der König hilft erst seiner Braut und dann seinen Schwestern in die Kutsche, bevor er ihnen folgt. Klaas und die zwei unverletzten, pferdelosen Wachen gesellen sich derweil zu den beiden Kutschern. Wenig später setzt sich der Tross wieder in Bewegung. Bis zum Schloss ist es zum Glück nicht mehr allzu weit.
Nur wenige Tage nach dem Vorfall im Wald wird Klaas im Thronsaal des Schlosses feierlich zum Ritter geschlagen. Mit ihm wird diese Ehre den zwei Wachen zuteil, die den König und seine Verlobte beschützt haben. Der Rest des Wachkommandos bekommt neue Posten mit mehr Verantwortung und weniger Einsätzen außerhalb des Schlosses.
Maria, die ältere Schwester des Königs, hat sich dafür eingesetzt, dass alle Beteiligten außerdem eine hohe Sonderprämie ausgezahlt bekommen. Sie hat sich auch um die Vorbereitungen der Feier gekümmert sowie den Blumenschmuck im Thronsaal. Der Saal ist gefüllt mit Mitgliedern des Hofstaats. Mit Adeligen und Klerus. Ganz vorne sitzen die zu ehrenden Männer, die beiden Prinzessinnen und die Verlobte des Königs. Der König sitzt einsam und allein auf seinem Thron.
Der Saal ist prächtig geschmückt mit Rosen, den Wappenblumen der königlichen Familie, in allen erdenklichen Farben. Der süße Duft der Rosen hängt über den Anwesenden, die in prächtige Gewänder gekleidet sind. Die Sonne scheint durch die hohen Fenster des Saals auf die Versammelten, die auf den Bänken oder samtbezogenen Stühlen mit Rosenmuster sitzen.
Maria, der auch die Aufgabe zugekommen ist, die Hochzeit ihres Bruders auszurichten, hat sich selbst übertroffen. Sie selbst trägt ein großartiges Kleid mit einem Oberteil aus Samt und einem weit ausgestellten Rock. Über die Ärmel verläuft eine Schnürung, durch die ihre helle Haut strahlt. Das leuchtende Rot ihres Kleides steht in Kontrast zur weißen Haut ihres Halses und dem schwarzen Haar. Sie trägt eine vergleichsweise unauffällige Perlenkette, die sanft im Ausschnitt ihres Kleides ruht. Ihr Kleid und ihre Schönheit überstrahlen die ihrer jüngeren Schwester und ihrer zukünftigen Schwägerin mit Leichtigkeit. Noch ist sie das wichtigste weibliche Mitglied der Königsfamilie und sie scheut sich nicht, das auch zu zeigen. Ihre Schwester sitzt in einem ähnlich phänomenal geschnittenen dunkel-lilanem Kleid neben ihr. Man sieht ihr deutlich an, dass sie sich gerne hinter dem Strahlen ihrer älteren Schwester versteckt. Dort ist sie sicher vor den Blicken und dem Geschwätz. Und manch einer fragt sich wohl, ob Maria auch deshalb so viel Wert auf ihr Äußeres legt, um ihre Schwester zu schützen. Die zukünftige Königin, die auf Marias anderer Seite sitzt, scheint hingegen nicht allzu begeistert davon, überstrahlt zu werden. Sie trägt ein prachtvolles, hellblaues Kleid, das dem von Maria in nichts nachsteht. Trotzdem liegen alle Augen auf Maria und man sieht, dass ihrer zukünftigen Schwägerin das sauer aufstößt.
Die Zeremonie an sich ist kurz. Zu seinem Rittertitel bekommt Klaas ein Stück Land und ein Schloss am Rand des Reichs sowie das Recht auf seinem Land Steuern einzutreiben. Er ist sich nicht sicher, ob er die Ehrung gut oder schlecht findet. Zum einen würde er sich nicht mehr dauernd in Gefahr bringen müssen, was ihn gewissermaßen freut. Zum anderen ist er kein großer Fan des Lebens am Hof, wo seine Anwesenheit in Zukunft um einiges öfter erwartet werden würde. Immerhin würde er in Zukunft freier über seine eigene Zeit entscheiden können. Und das ist sehr viel wert.
Nach der Zeremonie nehmen die Anwesenden einen kurzen Imbiss ein. Währenddessen gesellt sich Prinzessin Maria zu ihm.
„Ich wollte mich noch einmal ganz förmlich für Ihren Einsatz bedanken. Auch im Namen meiner Schwester. Ohne Sie und Ihre schnelle und überlegte Reaktion hätten wir den Überfall gewiss nicht überlebt. Ich danke Ihnen, dass Sie uns das Leben gerettet haben“, sagt sie.
„Das war meine Aufgabe und damit selbstverständlich.“
„Das eigene Leben zu riskieren ist niemals selbstverständlich, egal wie oft man es trainiert.“
Es wird für einen Moment still, bevor die Prinzessin fortfährt.
„Was planen Sie mit Ihren neuen Freiheiten zu tun?“
„Das weiß ich, ehrlich gesagt, noch nicht. Aber ich denke, ich werde mir zunächst mein neues Zuhause ansehen. Und natürlich von Zeit zu Zeit dem Hof einen Besuch abstatten.“
„Es wird uns eine Freude sein, Sie jederzeit mit offenen Armen zu begrüßen.“
Maria schenkt ihm ein strahlendes Lächeln und er deutet eine Verbeugung an. Dann kehrt sie ihm den Rücken zu und entfernt sich.
Es dauert nur wenige Wochen, bis Klaas‘ Anwesenheit am Hof des Königs erneut verlangt wird. Die Hochzeit des Königs steht bevor und dazu muss er als neu geschlagener Ritter natürlich anwesend sein. Erneut hat sich Prinzessin Maria, die die Zeremonie und das anschließende Fest geplant hat, selbst übertroffen. Der Thronsaal, in dem die Vermählung stattfindet, ist prachtvoll geschmückt mit weißen Rosen und Lilien, den Wappenblumen der Familie der Braut, und immergrünen Zweigen. Über den Sitzplätzen der anwesenden Adeligen und das Klerus spannen sich hellblaue Seidentücher wie ein Himmel. Vereinzelt hat sie dafür gesorgt, dass Blumenarrangements mit Rosen anderer Farben für bunte Akzente sorgen.
Der König erwartet seine Braut in einem cremefarbenen Kaftan mit goldenen Stickereien. Prinzessin Maria trägt ein hellblaues Kleid, das für ihre Verhältnisse sehr zurückhaltend ist. Trotzdem überstrahlt sie alle anderen Gäste. Ihre Schwester trägt ein ähnliches Kleid in derselben Farbe, versteckt sich aber wie immer im Schatten des Strahlens ihrer Schwester. Die beiden sitzen in der ersten Reihe. Auf der gegenüberliegenden Seite des Mittelgangs sitzt die Familie der Braut in der ersten Reihe. Als Klaas die zukünftige Königin den Gang hinunterschreiten sieht, hat er keine Zweifel, dass Maria auch bei deren Kleid die Finger im Spiel hatte. Dieses Mal überstrahlt die zukünftige Königin ihre Schwägerin mit Leichtigkeit. Sie trägt ein Kleid aus cremefarbener Seide mit einem Oberteil aus Spitze. Auch ihr Kleid ist geziert mit goldenen Stickereien. Ihr Haar ist kunstvoll hochgesteckt und unter einem Schleier verborgen, der von einem funkelnden Diadem gehalten wird. In ihrem Ausschnitt liegt ein Diamanten-Collier. Sie ist atemberaubend schön, das muss selbst Klaas anerkennen.
Klaas verfolgt die Zeremonie mit einer Mischung aus Interesse und Langeweile. Er macht sich nicht allzu viel aus dem höfischen Gehabe. Auch jetzt nicht, wo er Ritter ist. Er hätte es bevorzugt, wie die Wachen, die den Saal säumen, einfach im Hintergrund verschwinden zu können. Aber das ist ihm nicht mehr vergönnt. Stattdessen sitzt er mitten in der Schar der Gäste und sieht sich unauffällig um. Er weiß genau, wessen Gesicht er unter all den Anwesenden sucht. Er hat ihn lange nicht gesehen und, als er ihn zuletzt gesehen hat, ist das nicht unbedingt gut gelaufen. Aber nun stehen die Dinge anders. Jetzt ist er ein Ritter und es gibt vielleicht eine Chance für sie. Klaas ist sich sicher, dass er hier ist. Er würde sich ein solches Fest niemals entgehen lassen. Diese Gelegenheit, sich in teure Gewänder zu kleiden und sie zur Schau zu stellen. Trotzdem dauert es einige Zeit, bis sein Blick auf die so vertrauten Gesichtszüge fällt. Er sitzt ein paar Reihen vor Klaas und flüstert gerade seinem Sitznachbarn etwas zu. Sofort beginnt Klaas‘ Herz ein wenig schneller zu schlagen. Er kann es kaum noch erwarten, dass die Zeremonie endlich vorbei ist und das Fest nach draußen in den Garten verlegt wird, um dort die Vermählung zu feiern und alte Bande zu festigen und neue Bande zu knüpfen.
Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis es endlich so weit ist. Im Garten verliert Klaas ihn dann erst einmal aus den Augen, bevor er plötzlich eine bekannte Stimme hinter sich hört.
„Es scheint, als hätte ich dich auf der falschen Seite der Feier gesucht.“
Klaas wirbelt herum und da steht er. Für den Bruchteil einer Sekunde bleibt Klaas die Luft weg. Wie immer sieht Pi umwerfend aus. Er trägt ein fliederfarbenes Wams und schwarze Hosen. Seine Füße stecken in schwarzen Lederstiefeln, die ihm bis zu den Knien gehen und auf Hochglanz poliert sind. Sein Haar trägt er, entgegen der Konvention, kurz. Er ist wohl der Meinung, dass so seine Locken und sein hübsches Gesicht besser zur Geltung kommen. Und er hat damit definitiv nicht unrecht. An seiner Seite hängt ein Degen, den er aufgrund seines Rangs als Herzog des Reichs immer und überall tragen darf. Und von dem er sich unglaublich ungern trennt. Wenn es dafür einen Grund gibt, hat ihn Klaas noch nicht herausgefunden. Er hat sich bisher aber auch nie getraut zu fragen. Wer weiß, vielleicht ist eines Tages der richtige Zeitpunkt. In Pis grünen Augen liegt ein vergnügtes Glitzern, das Klaas nur allzu gut von vorherigen Begegnungen kennt. Klaas kann ein Grinsen nicht unterdrücken.
„Ich kann nicht sagen, dass mir diese Seite lieber ist. Sie macht es sehr viel schwerer, einfach in der Menge unterzutauchen.“
„Dabei ist doch gerade das das Schöne an dieser Seite.“
„Deine Meinung. Ich mochte die Anonymität des Lebens als königliche Wache.“
„Die ist einem wohl nicht mehr vergönnt, wenn man den Prinzessinnen das Leben rettet.“
Das spöttische Grinsen in Pis Gesicht und seine hochgezogene Augenbraue passen nicht ganz zum eher ernsten Ton seiner Stimme. Es klingt fast so, als würde er sich wegen des Vorfalls nachträglich Sorgen machen.
Klaas seufzt.
„Leider nicht. Vor allem ist sie einem als neu geschlagener Ritter nicht mehr vergönnt.“
„Stimmt ja. Einen neuen Titel hast du auch noch bekommen.“
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich den will.“
„Warum? Er beschert dir ein einfacheres und sichereres Leben.“
„Mag sein. Aber ich mochte mein altes Leben.“
Unbewusst und unbeabsichtigt haben die beiden sich von den Hochzeitsgästen entfernt und sind tiefer in den Garten verschwunden. Hier sind sie allein. Unbeobachtet. Laufen nicht Gefahr, belauscht zu werden.
„Auch, wenn dein neues Leben manche Dinge ermöglichen würde, die in deinem alten Leben unmöglich gewesen wären?“, fragt Pi.
„Das kommt auf die Dinge an, wenn ich ehrlich bin.“
Pi sieht sich blitzschnell um, bevor er nach Klaas‘ Hand greift.
„Das Ding wären wir“, sagt er leise, „Ich habe dir bei unserem letzten Treffen gesagt, dass das mit uns unmöglich ist. Und das war es auch, als ich ein Herzog war und du eine Wache.“
„Aber jetzt, wo ich zum Ritter aufgestiegen bin, ist es nicht mehr unmöglich?“
„Jetzt, wo du zum Ritter aufgestiegen bist, ist es nicht mehr ganz so unmöglich. Wir sind immer noch zwei Männer. Und technisch gesehen sind wir immer noch meilenweit voneinander entfernt, wenn es um unseren gesellschaftlichen Stand geht.“
Pi hält inne und atmet tief ein und aus.
„Aber jetzt habe ich wenigstens einen Titel und Land und bin damit genug wert, dass es einigermaßen vertretbar wäre?“
„So meinte ich das nicht.“
Pi zögert. Ein dunkler Schatten taucht in seinen Augen auf wie Gewitterwolken an einem sonnigen Tag. Er schluckt. Wie kann er Klaas klarmachen, was er meint? Was er empfindet? Was er will?
„Ich weiß. Aber so werden es alle anderen sehen.“
„Es ist mir egal, was alle anderen sehen oder denken.“
„Ist es dir wirklich egal oder glaubst du nur, dass das das ist, was ich hören möchte? Das Outfit, das du aktuell trägst, spricht nämlich eher für Letzteres.“
Pi seufzt.
Warum muss Klaas ihn nur so gut durchschauen? Und warum kann er ihn nicht von der Wahrheit seiner Worte überzeugen? Ist es zu spät dazu? Hat er Klaas zu sehr verletzt, als sie sich das letzte Mal gesehen haben? Als er quasi mit ihm Schluss gemacht hat, obwohl sie nie wirklich zusammen waren. Glaubt Klaas das, was er damals gesagt hat wirklich? Dass er nie etwas für ihn empfunden hat, sondern es ihm stets nur um Sex gegangen ist? Warum ist er dann überhaupt mit ihm hier in dieser abgeschiedenen Ecke des Gartens?
Pi verstärkt seinen Griff um Klaas‘ Hände.
„Sieh mich bitte an“, fleht er.
Klaas sieht auf und Pis grüne Augen treffen seine ebenfalls grünen. Pis Blick schickt einen Schauer seinen Rücken hinunter. Pi hält seinen Blick fest. Egal, was Klaas versucht, er kann seine Augen nicht abwenden. Er kann dem Mann gegenüber nur weiter in die Augen schauen. Diese grünen Augen, in denen so viel liegt, dass er gar nicht erst beginnen kann, es alles zu benennen. Klaas muss schlucken. Er fühlt sich unwohl. Gefangen. Und gleichzeitig will er gar nicht wirklich fliehen. Etwas hält ihn genau da, wo er ist. Als würde eine unsichtbare Macht ihn an diesen Ort binden. Oder vielleicht ist es auch Pi, an den die Macht ihn bindet. Er weiß es nicht. Er weiß nur, dass er Pi anhören will.
„Ich weiß, was ich gesagt habe, als wir uns das letzte Mal gesehen haben. Und es tut mir leid. Ich dachte damals, es wäre besser für uns beide, wenn ich es beenden würde, weil ich wusste, dass das zwischen uns niemals würde sein dürfen. Ich dachte, ich erspare uns viel mehr Schmerzen und gebrochene Herzen, wenn ich es einfach beende, bevor wir ernsthafte Gefühle füreinander entwickeln. Aber das war ein Trugschluss und ich habe erst hinterher realisiert, dass es dafür schon viel zu spät war. Ich habe dich verletzt und das tut mir leid. Falls es hilft, ich habe mich mindestens genauso verletzt.“
„Was ist jetzt anders? Warum sollte es jetzt erlaubt sein?“
„Weil du, wie du richtig festgestellt hast, einen Titel und ein Stück Land hast. Ich weiß, dass ist unfair. Aber die Wahrheit ist, dass du aufgestiegen bist. Und während das die ganze Sache nicht leicht oder angenehmer machen wird, macht es sie zumindest möglich. Du hast recht, es ist mir wichtig, was die Leute von mir denken. Ich lege viel Wert darauf, dass man ein gutes Bild von mir hat. Das ist wahr und ich bin nicht unbedingt stolz darauf. Aber die Wahrheit ist auch, dass es eine Ausnahme gibt. Dich. Es ist mir vollkommen egal, was die Leute von mir denken, wenn ich dafür dich in meinem Leben haben darf. Ich will Teil deines Lebens sein. Und ich möchte, dass du Teil meines Lebens bist.“
Pi schluckt, bevor er weiterspricht.
„Ich liebe dich. Und es ist mir egal, was die Leute davon halten oder deshalb von mir denken, denn es wird nichts an der Tatsache ändern, dass ich dich liebe.“
Es wird still und anstelle all der Schatten und des Chaos in Pis Augen ist eine Ruhe und Sanftheit getreten, die Klaas noch nie bei ihm gesehen hat. Er weiß in diesem Moment, dass der Mann ihm gegenüber die Wahrheit sag. Er hat keine Ahnung, woher er das weiß. Er weiß es einfach. Genau genommen ist es auch egal, woher er es weiß. Wichtig ist in diesem Moment nur, dass es wahr ist.
Es kostet Klaas nicht allzu viel Kraft oder Überwindung die folgenden Worte zu sagen, denn sie sind genauso wahr.
„Ich liebe dich auch. Und ich verzeihe dir.“
Klaas kann sehen und fühlen, dass Pi ein riesiger Stein vom Herzen fällt. Ohne zu zögern, zieht er Pi enger an sich und fängt seine Lippen in einem zärtlichen Kuss ein. Es ist ihm egal, wo sie sind oder dass jemand sie sehen könnte. Er hat seit Monaten gehofft, das hier noch einmal tun zu dürfen. Jetzt bekommt er die Chance und alles andere wird damit unwichtig. Pi erwidert den Kuss, ohne zu zögern und genauso leidenschaftlich.
Als sie sich wieder voneinander lösen, sind beide ein wenig außer Atem und haben Mühe, wieder Luft zu bekommen. Eine Weile lang stehen sie einfach da und halten sich gegenseitig fest.
„Was hast du dir vorgestellt, wie es jetzt weitergehen soll?“, fragt Klaas irgendwann.
„Lass uns verschwinden.“
„Jetzt sofort? Wohin?“
„Meinetwegen erst nach dem Fest und auf eins meiner Schlösser. Auf dein Schloss. Ins Ausland. Es ist mir egal. Hauptsache weg vom Hof. Weit weg von all dem hier, wenn du dafür bereit wärst.“
„Mit dir bin ich bereit überall hinzugehen.“
Ein warmes Gefühl breitet sich in Pis Magen aus. Er hat eine zweite Chance bekommen. Und er plant nicht, sie zu verschwenden. Das hier ist der Beginn von etwas Großem und Wertvollem, das weiß er genau. Und er wird alles in seiner Macht Stehende tun, um es zu beschützen, das verspricht er sich selbst und Klaas im Stillen. Er zieht Klaas erneut an sich und die beiden versinken in einem liebevollen Kuss, mit dem Pi sein stilles Versprechen besiegelt.
Klaas, der nur sehr kurzfristig Teil der Truppe wurde, findet sich an der Kutsche der Schwestern des Königs wieder. Er fragt sich schon die ganze Zeit, warum der König darauf bestanden hat, seine Schwestern mitzunehmen und dieser Gefahr auszusetzen. Auf der anderen Seite hat es sich am Hof bereits herumgesprochen, dass es der König, seit dem gewaltsamen Tod seiner Eltern, kaum erträgt, von seinen Schwestern getrennt zu sein. Deswegen hat er sie vermutlich auch mitgenommen, als er sich auf den Weg gemacht hat, seine zukünftige Braut zu sich zu holen. Weshalb sich Klaas nun mit seinem Schwert in der Hand vor der Kutsche der Schwestern des Königs wiederfindet.
Rund um ihn herum haben die anderen Wachen ebenfalls ihre Schwerter gezogen und stellen sich den Angreifern in den Weg. Sie kämpfen tapfer doch gegen den Überfall können sie kaum ankommen. Klaas trifft in Sekunden eine Entscheidung. Er springt vom Pferd, umrundet die Kutsche und öffnet die Tür auf der anderen Seite der Kutsche.
„Kommt raus“, meint er knapp.
Die Prinzessinnen kauern auf dem Boden der Kutsche, die Hände über dem Kopf und die Köpfe zwischen den Knien. Sie sehen auf, als sie seine Stimme hören.
„Kommt raus. Ich beschütze euch, aber wir müssen hier weg, sonst sitzen wir fest.“
Die beiden jungen Frauen zögern nur noch einen Augenblick, bevor sie aus der Kutsche flüchten. Sie folgen Klaas stolpernd in das Unterholz. Ein Schrei steckt ihnen in den Kehlen, doch sie halten ihn zurück. Wenig später kauern die beiden Prinzessinnen im Unterholz hinter Klaas. Dieser steht schützend vor ihnen, das Schwert fest in der Hand, hat sich aber auch hinter einer dichten Hecke versteckt, um möglichst ungesehen zu bleiben.
Für eine Weile hört man Kampfgeräusche vom Weg her. Dann das Klappern von Pferdehufen. Und dann wird es still. Viel zu still. Die Prinzessinnen und ihr Beschützer verharren noch eine ganze Weile im Unterholz, bevor sie es wagen, sich zu regen.
„Bleibt dicht hinter mir und verhaltet euch möglichst leise“, flüstert Klaas.
Die beiden jungen Frauen nicken und schleichen hinter Klaas aus dem Unterholz. Die Röcke ihrer Kleider sind zerrissen und sie haben Schrammen an Armen und Beinen, aber immerhin sind sie am Leben. Sie schlucken beide hart, als sie auf den Weg zurückkommen. Die Türen der Kutschen sind aufgerissen und ihr Gepäck wurde durchsucht. Die Kleidungsstücke, die sich im Gepäck befanden, sind über den Weg verstreut. Daneben liegen ein paar verletzte Wachen und ein verletztes Pferd. Die Pferde der restlichen Wachen sind durchgegangen, während die Pferde vor den Kutschen nur unruhig tänzeln. Klaas sieht sich um. Unter den Verwundeten ist weder der König noch seine Braut. Und auch die zwei Wachen, die für den König persönlich verantwortlich sind, sind nicht unter ihnen.
Sie wollen sich gerade auf die Suche nach den fehlenden Personen machen, als sie erneut das Klappern von Pferdehufen auf dem Weg hören. Die Reiter nähern sich schnell und es sind definitiv zu viele, als dass Klaas es mit allen aufnehmen könnte, sollten sie es auf die Prinzessinnen abgesehen haben. Die beiden jungen Frauen gehen hinter einer Hecke in Deckung und Klaas baut sich beschützend vor ihnen auf. Er würde sie verteidigen, so lange er eine Waffe halten konnte. Und im Notfall würde er dafür sorgen, dass sie einen gewissen Vorsprung bei ihrer Flucht hätten.
Zum Glück kommt es nicht so weit. Als die Reiter um die letzte Wegbiegung kommen, atmet Klaas erleichtert auf. Sie tragen die Farben des Königshauses. Jemand hat Verstärkung gerufen. Die Reiter sitzen ab, während die Prinzessinnen und ihr Beschützer ihre Deckung verlassen und auf sie zu laufen.
„Was ist hier passiert?“, will der Anführer der Reiter wissen.
„Ich weiß es nicht genau. Als der Angriff begann, habe ich versucht, die Prinzessinnen in Sicherheit zu bringen. Wir sind im Unterholz in Deckung gegangen und erst wieder rausgekommen, nachdem es still war.“
„Das haben Sie gut gemacht. Wo ist der König?“
„Auch das weiß ich leider nicht. Als wir Deckung suchten, waren er und seine Braut noch in ihrer Kutsche.“
„Das heißt, er ist entweder auch irgendwo in Deckung gegangen oder er ist“, der Reiter lässt den Satz unvollendet.
Die jüngere der beiden Prinzessinnen ist inzwischen in Tränen ausgebrochen und schluchzt in den Armen ihrer älteren Schwester. Die streichelt ihr beruhigend über den Rücken, während sie sich ein wenig aufrichtet.
„Ich schlage vor, Sie teilen sich auf. Einige aus ihrer Truppe suchen meinen Bruder und seine Braut. Der Rest kümmert sich um die Verwundeten. Lassen Sie die Räuber liegen, sorgen Sie dafür, dass die Wachen versorgt werden. Meine Schwester und ich werden uns derweil um das Chaos in unseren Kutschen kümmern. Klaas wird bei uns bleiben, sollten seine Dienste noch einmal benötigt werden“, sagt sie in geschäftigem Ton.
Der Hauptmann nickt und dreht sich zu seinen Reitern um, während die Prinzessin ihre Schwester mit sich zieht. Wenig später sind fünf der Wachen damit beschäftigt, sich um die Verwundeten zu kümmern. Der Hauptmann ist mit sieben weiteren Wachen ausgeschwärmt, um die Umgebung abzusuchen. Und die beiden Prinzessinnen widmen sich mit Klaas‘ Hilfe dem verstreuten Gepäck.
Etwas zu tun zu haben, lenkt die beiden jungen Frauen zumindest ein wenig ab. Sie räumen eine Kutsche aus, um sie als Transportmittel für die verwundeten und pferdelosen Wachen zu nutzen. Dann sortieren sie durch die Kleidung, die im Dreck liegt und verstauen sie je nach Verschmutzungsgrad und, um festzustellen, ob etwas fehlt. Sie sind gerade fertig mit wieder einpacken, als der König mit seiner Verlobten und vier Wachen aus dem Unterholz gestolpert kommt. Ohne groß darüber nachzudenken, laufen die beiden Prinzessinnen zu ihrem Bruder und werfen sich in seine Arme. Er und seine Verlobte sehen in etwa so zerrissen aus wie die Prinzessinnen, aber sie sind alle am Leben, also ist es erstmal egal. Hinter ihnen stolpern die beiden Kutscher aus dem Unterholz und laufen direkt zu ihren Pferden weiter.
„Ich hatte solche Angst um euch“, flüstert der König, „Ich hätte es mir niemals verzeihen können, wenn euch etwas passiert wäre.“
„Ist es aber nicht“, erwidert seine ältere Schwester, „Wir hatten einen guten Beschützer.“
Sie deutet mit ihrem Kopf auf Klaas, der etwas abseitssteht. Eine Weile stehen sie noch Arm in Arm da, bevor der König sich von ihnen löst und auf Klaas zugeht.
„Ich weiß, Sie sind erst kurzfristig in den Trupp für heute befehligt worden. Aber Sie haben großartige Arbeit geleistet. Vielen Dank, dass Sie auf meine Schwestern aufgepasst haben. Über Ihre Belohnung sprechen wir, wenn wir zurück im Schloss sind.“
Klaas nickt.
„Vielen Dank. Ich habe nur meine Pflicht getan.“
„Und uns beschützt. Dafür sind wir auf jeden Fall dankbar“, wirft die ältere Prinzessin ein, „Die Kutschen sind fertig gepackt und ich habe mir erlaubt, unsere Kutsche den verwundeten Wachen als Transportmittel zur Verfügung zu stellen. Wir können also aufbrechen, wenn ihr so weit seid.“
Der König nickt seiner Schwester zu.
„Ich sehe, du hast hier alles im Griff. Meinetwegen können wir aufbrechen. Hauptmann, was ist mit Ihren fehlenden Reitern?“
„Die sind noch auf der Suche nach Ihnen, Majestät. Ich werde sie sammeln und Ihnen die sieben Reiter, die schon hier sind, als Schutz mitgeben. Ich folge dann mit dem Rest.“
„In Ordnung. Dann auf nach Hause.“
Der König hilft erst seiner Braut und dann seinen Schwestern in die Kutsche, bevor er ihnen folgt. Klaas und die zwei unverletzten, pferdelosen Wachen gesellen sich derweil zu den beiden Kutschern. Wenig später setzt sich der Tross wieder in Bewegung. Bis zum Schloss ist es zum Glück nicht mehr allzu weit.
Nur wenige Tage nach dem Vorfall im Wald wird Klaas im Thronsaal des Schlosses feierlich zum Ritter geschlagen. Mit ihm wird diese Ehre den zwei Wachen zuteil, die den König und seine Verlobte beschützt haben. Der Rest des Wachkommandos bekommt neue Posten mit mehr Verantwortung und weniger Einsätzen außerhalb des Schlosses.
Maria, die ältere Schwester des Königs, hat sich dafür eingesetzt, dass alle Beteiligten außerdem eine hohe Sonderprämie ausgezahlt bekommen. Sie hat sich auch um die Vorbereitungen der Feier gekümmert sowie den Blumenschmuck im Thronsaal. Der Saal ist gefüllt mit Mitgliedern des Hofstaats. Mit Adeligen und Klerus. Ganz vorne sitzen die zu ehrenden Männer, die beiden Prinzessinnen und die Verlobte des Königs. Der König sitzt einsam und allein auf seinem Thron.
Der Saal ist prächtig geschmückt mit Rosen, den Wappenblumen der königlichen Familie, in allen erdenklichen Farben. Der süße Duft der Rosen hängt über den Anwesenden, die in prächtige Gewänder gekleidet sind. Die Sonne scheint durch die hohen Fenster des Saals auf die Versammelten, die auf den Bänken oder samtbezogenen Stühlen mit Rosenmuster sitzen.
Maria, der auch die Aufgabe zugekommen ist, die Hochzeit ihres Bruders auszurichten, hat sich selbst übertroffen. Sie selbst trägt ein großartiges Kleid mit einem Oberteil aus Samt und einem weit ausgestellten Rock. Über die Ärmel verläuft eine Schnürung, durch die ihre helle Haut strahlt. Das leuchtende Rot ihres Kleides steht in Kontrast zur weißen Haut ihres Halses und dem schwarzen Haar. Sie trägt eine vergleichsweise unauffällige Perlenkette, die sanft im Ausschnitt ihres Kleides ruht. Ihr Kleid und ihre Schönheit überstrahlen die ihrer jüngeren Schwester und ihrer zukünftigen Schwägerin mit Leichtigkeit. Noch ist sie das wichtigste weibliche Mitglied der Königsfamilie und sie scheut sich nicht, das auch zu zeigen. Ihre Schwester sitzt in einem ähnlich phänomenal geschnittenen dunkel-lilanem Kleid neben ihr. Man sieht ihr deutlich an, dass sie sich gerne hinter dem Strahlen ihrer älteren Schwester versteckt. Dort ist sie sicher vor den Blicken und dem Geschwätz. Und manch einer fragt sich wohl, ob Maria auch deshalb so viel Wert auf ihr Äußeres legt, um ihre Schwester zu schützen. Die zukünftige Königin, die auf Marias anderer Seite sitzt, scheint hingegen nicht allzu begeistert davon, überstrahlt zu werden. Sie trägt ein prachtvolles, hellblaues Kleid, das dem von Maria in nichts nachsteht. Trotzdem liegen alle Augen auf Maria und man sieht, dass ihrer zukünftigen Schwägerin das sauer aufstößt.
Die Zeremonie an sich ist kurz. Zu seinem Rittertitel bekommt Klaas ein Stück Land und ein Schloss am Rand des Reichs sowie das Recht auf seinem Land Steuern einzutreiben. Er ist sich nicht sicher, ob er die Ehrung gut oder schlecht findet. Zum einen würde er sich nicht mehr dauernd in Gefahr bringen müssen, was ihn gewissermaßen freut. Zum anderen ist er kein großer Fan des Lebens am Hof, wo seine Anwesenheit in Zukunft um einiges öfter erwartet werden würde. Immerhin würde er in Zukunft freier über seine eigene Zeit entscheiden können. Und das ist sehr viel wert.
Nach der Zeremonie nehmen die Anwesenden einen kurzen Imbiss ein. Währenddessen gesellt sich Prinzessin Maria zu ihm.
„Ich wollte mich noch einmal ganz förmlich für Ihren Einsatz bedanken. Auch im Namen meiner Schwester. Ohne Sie und Ihre schnelle und überlegte Reaktion hätten wir den Überfall gewiss nicht überlebt. Ich danke Ihnen, dass Sie uns das Leben gerettet haben“, sagt sie.
„Das war meine Aufgabe und damit selbstverständlich.“
„Das eigene Leben zu riskieren ist niemals selbstverständlich, egal wie oft man es trainiert.“
Es wird für einen Moment still, bevor die Prinzessin fortfährt.
„Was planen Sie mit Ihren neuen Freiheiten zu tun?“
„Das weiß ich, ehrlich gesagt, noch nicht. Aber ich denke, ich werde mir zunächst mein neues Zuhause ansehen. Und natürlich von Zeit zu Zeit dem Hof einen Besuch abstatten.“
„Es wird uns eine Freude sein, Sie jederzeit mit offenen Armen zu begrüßen.“
Maria schenkt ihm ein strahlendes Lächeln und er deutet eine Verbeugung an. Dann kehrt sie ihm den Rücken zu und entfernt sich.
Es dauert nur wenige Wochen, bis Klaas‘ Anwesenheit am Hof des Königs erneut verlangt wird. Die Hochzeit des Königs steht bevor und dazu muss er als neu geschlagener Ritter natürlich anwesend sein. Erneut hat sich Prinzessin Maria, die die Zeremonie und das anschließende Fest geplant hat, selbst übertroffen. Der Thronsaal, in dem die Vermählung stattfindet, ist prachtvoll geschmückt mit weißen Rosen und Lilien, den Wappenblumen der Familie der Braut, und immergrünen Zweigen. Über den Sitzplätzen der anwesenden Adeligen und das Klerus spannen sich hellblaue Seidentücher wie ein Himmel. Vereinzelt hat sie dafür gesorgt, dass Blumenarrangements mit Rosen anderer Farben für bunte Akzente sorgen.
Der König erwartet seine Braut in einem cremefarbenen Kaftan mit goldenen Stickereien. Prinzessin Maria trägt ein hellblaues Kleid, das für ihre Verhältnisse sehr zurückhaltend ist. Trotzdem überstrahlt sie alle anderen Gäste. Ihre Schwester trägt ein ähnliches Kleid in derselben Farbe, versteckt sich aber wie immer im Schatten des Strahlens ihrer Schwester. Die beiden sitzen in der ersten Reihe. Auf der gegenüberliegenden Seite des Mittelgangs sitzt die Familie der Braut in der ersten Reihe. Als Klaas die zukünftige Königin den Gang hinunterschreiten sieht, hat er keine Zweifel, dass Maria auch bei deren Kleid die Finger im Spiel hatte. Dieses Mal überstrahlt die zukünftige Königin ihre Schwägerin mit Leichtigkeit. Sie trägt ein Kleid aus cremefarbener Seide mit einem Oberteil aus Spitze. Auch ihr Kleid ist geziert mit goldenen Stickereien. Ihr Haar ist kunstvoll hochgesteckt und unter einem Schleier verborgen, der von einem funkelnden Diadem gehalten wird. In ihrem Ausschnitt liegt ein Diamanten-Collier. Sie ist atemberaubend schön, das muss selbst Klaas anerkennen.
Klaas verfolgt die Zeremonie mit einer Mischung aus Interesse und Langeweile. Er macht sich nicht allzu viel aus dem höfischen Gehabe. Auch jetzt nicht, wo er Ritter ist. Er hätte es bevorzugt, wie die Wachen, die den Saal säumen, einfach im Hintergrund verschwinden zu können. Aber das ist ihm nicht mehr vergönnt. Stattdessen sitzt er mitten in der Schar der Gäste und sieht sich unauffällig um. Er weiß genau, wessen Gesicht er unter all den Anwesenden sucht. Er hat ihn lange nicht gesehen und, als er ihn zuletzt gesehen hat, ist das nicht unbedingt gut gelaufen. Aber nun stehen die Dinge anders. Jetzt ist er ein Ritter und es gibt vielleicht eine Chance für sie. Klaas ist sich sicher, dass er hier ist. Er würde sich ein solches Fest niemals entgehen lassen. Diese Gelegenheit, sich in teure Gewänder zu kleiden und sie zur Schau zu stellen. Trotzdem dauert es einige Zeit, bis sein Blick auf die so vertrauten Gesichtszüge fällt. Er sitzt ein paar Reihen vor Klaas und flüstert gerade seinem Sitznachbarn etwas zu. Sofort beginnt Klaas‘ Herz ein wenig schneller zu schlagen. Er kann es kaum noch erwarten, dass die Zeremonie endlich vorbei ist und das Fest nach draußen in den Garten verlegt wird, um dort die Vermählung zu feiern und alte Bande zu festigen und neue Bande zu knüpfen.
Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis es endlich so weit ist. Im Garten verliert Klaas ihn dann erst einmal aus den Augen, bevor er plötzlich eine bekannte Stimme hinter sich hört.
„Es scheint, als hätte ich dich auf der falschen Seite der Feier gesucht.“
Klaas wirbelt herum und da steht er. Für den Bruchteil einer Sekunde bleibt Klaas die Luft weg. Wie immer sieht Pi umwerfend aus. Er trägt ein fliederfarbenes Wams und schwarze Hosen. Seine Füße stecken in schwarzen Lederstiefeln, die ihm bis zu den Knien gehen und auf Hochglanz poliert sind. Sein Haar trägt er, entgegen der Konvention, kurz. Er ist wohl der Meinung, dass so seine Locken und sein hübsches Gesicht besser zur Geltung kommen. Und er hat damit definitiv nicht unrecht. An seiner Seite hängt ein Degen, den er aufgrund seines Rangs als Herzog des Reichs immer und überall tragen darf. Und von dem er sich unglaublich ungern trennt. Wenn es dafür einen Grund gibt, hat ihn Klaas noch nicht herausgefunden. Er hat sich bisher aber auch nie getraut zu fragen. Wer weiß, vielleicht ist eines Tages der richtige Zeitpunkt. In Pis grünen Augen liegt ein vergnügtes Glitzern, das Klaas nur allzu gut von vorherigen Begegnungen kennt. Klaas kann ein Grinsen nicht unterdrücken.
„Ich kann nicht sagen, dass mir diese Seite lieber ist. Sie macht es sehr viel schwerer, einfach in der Menge unterzutauchen.“
„Dabei ist doch gerade das das Schöne an dieser Seite.“
„Deine Meinung. Ich mochte die Anonymität des Lebens als königliche Wache.“
„Die ist einem wohl nicht mehr vergönnt, wenn man den Prinzessinnen das Leben rettet.“
Das spöttische Grinsen in Pis Gesicht und seine hochgezogene Augenbraue passen nicht ganz zum eher ernsten Ton seiner Stimme. Es klingt fast so, als würde er sich wegen des Vorfalls nachträglich Sorgen machen.
Klaas seufzt.
„Leider nicht. Vor allem ist sie einem als neu geschlagener Ritter nicht mehr vergönnt.“
„Stimmt ja. Einen neuen Titel hast du auch noch bekommen.“
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich den will.“
„Warum? Er beschert dir ein einfacheres und sichereres Leben.“
„Mag sein. Aber ich mochte mein altes Leben.“
Unbewusst und unbeabsichtigt haben die beiden sich von den Hochzeitsgästen entfernt und sind tiefer in den Garten verschwunden. Hier sind sie allein. Unbeobachtet. Laufen nicht Gefahr, belauscht zu werden.
„Auch, wenn dein neues Leben manche Dinge ermöglichen würde, die in deinem alten Leben unmöglich gewesen wären?“, fragt Pi.
„Das kommt auf die Dinge an, wenn ich ehrlich bin.“
Pi sieht sich blitzschnell um, bevor er nach Klaas‘ Hand greift.
„Das Ding wären wir“, sagt er leise, „Ich habe dir bei unserem letzten Treffen gesagt, dass das mit uns unmöglich ist. Und das war es auch, als ich ein Herzog war und du eine Wache.“
„Aber jetzt, wo ich zum Ritter aufgestiegen bin, ist es nicht mehr unmöglich?“
„Jetzt, wo du zum Ritter aufgestiegen bist, ist es nicht mehr ganz so unmöglich. Wir sind immer noch zwei Männer. Und technisch gesehen sind wir immer noch meilenweit voneinander entfernt, wenn es um unseren gesellschaftlichen Stand geht.“
Pi hält inne und atmet tief ein und aus.
„Aber jetzt habe ich wenigstens einen Titel und Land und bin damit genug wert, dass es einigermaßen vertretbar wäre?“
„So meinte ich das nicht.“
Pi zögert. Ein dunkler Schatten taucht in seinen Augen auf wie Gewitterwolken an einem sonnigen Tag. Er schluckt. Wie kann er Klaas klarmachen, was er meint? Was er empfindet? Was er will?
„Ich weiß. Aber so werden es alle anderen sehen.“
„Es ist mir egal, was alle anderen sehen oder denken.“
„Ist es dir wirklich egal oder glaubst du nur, dass das das ist, was ich hören möchte? Das Outfit, das du aktuell trägst, spricht nämlich eher für Letzteres.“
Pi seufzt.
Warum muss Klaas ihn nur so gut durchschauen? Und warum kann er ihn nicht von der Wahrheit seiner Worte überzeugen? Ist es zu spät dazu? Hat er Klaas zu sehr verletzt, als sie sich das letzte Mal gesehen haben? Als er quasi mit ihm Schluss gemacht hat, obwohl sie nie wirklich zusammen waren. Glaubt Klaas das, was er damals gesagt hat wirklich? Dass er nie etwas für ihn empfunden hat, sondern es ihm stets nur um Sex gegangen ist? Warum ist er dann überhaupt mit ihm hier in dieser abgeschiedenen Ecke des Gartens?
Pi verstärkt seinen Griff um Klaas‘ Hände.
„Sieh mich bitte an“, fleht er.
Klaas sieht auf und Pis grüne Augen treffen seine ebenfalls grünen. Pis Blick schickt einen Schauer seinen Rücken hinunter. Pi hält seinen Blick fest. Egal, was Klaas versucht, er kann seine Augen nicht abwenden. Er kann dem Mann gegenüber nur weiter in die Augen schauen. Diese grünen Augen, in denen so viel liegt, dass er gar nicht erst beginnen kann, es alles zu benennen. Klaas muss schlucken. Er fühlt sich unwohl. Gefangen. Und gleichzeitig will er gar nicht wirklich fliehen. Etwas hält ihn genau da, wo er ist. Als würde eine unsichtbare Macht ihn an diesen Ort binden. Oder vielleicht ist es auch Pi, an den die Macht ihn bindet. Er weiß es nicht. Er weiß nur, dass er Pi anhören will.
„Ich weiß, was ich gesagt habe, als wir uns das letzte Mal gesehen haben. Und es tut mir leid. Ich dachte damals, es wäre besser für uns beide, wenn ich es beenden würde, weil ich wusste, dass das zwischen uns niemals würde sein dürfen. Ich dachte, ich erspare uns viel mehr Schmerzen und gebrochene Herzen, wenn ich es einfach beende, bevor wir ernsthafte Gefühle füreinander entwickeln. Aber das war ein Trugschluss und ich habe erst hinterher realisiert, dass es dafür schon viel zu spät war. Ich habe dich verletzt und das tut mir leid. Falls es hilft, ich habe mich mindestens genauso verletzt.“
„Was ist jetzt anders? Warum sollte es jetzt erlaubt sein?“
„Weil du, wie du richtig festgestellt hast, einen Titel und ein Stück Land hast. Ich weiß, dass ist unfair. Aber die Wahrheit ist, dass du aufgestiegen bist. Und während das die ganze Sache nicht leicht oder angenehmer machen wird, macht es sie zumindest möglich. Du hast recht, es ist mir wichtig, was die Leute von mir denken. Ich lege viel Wert darauf, dass man ein gutes Bild von mir hat. Das ist wahr und ich bin nicht unbedingt stolz darauf. Aber die Wahrheit ist auch, dass es eine Ausnahme gibt. Dich. Es ist mir vollkommen egal, was die Leute von mir denken, wenn ich dafür dich in meinem Leben haben darf. Ich will Teil deines Lebens sein. Und ich möchte, dass du Teil meines Lebens bist.“
Pi schluckt, bevor er weiterspricht.
„Ich liebe dich. Und es ist mir egal, was die Leute davon halten oder deshalb von mir denken, denn es wird nichts an der Tatsache ändern, dass ich dich liebe.“
Es wird still und anstelle all der Schatten und des Chaos in Pis Augen ist eine Ruhe und Sanftheit getreten, die Klaas noch nie bei ihm gesehen hat. Er weiß in diesem Moment, dass der Mann ihm gegenüber die Wahrheit sag. Er hat keine Ahnung, woher er das weiß. Er weiß es einfach. Genau genommen ist es auch egal, woher er es weiß. Wichtig ist in diesem Moment nur, dass es wahr ist.
Es kostet Klaas nicht allzu viel Kraft oder Überwindung die folgenden Worte zu sagen, denn sie sind genauso wahr.
„Ich liebe dich auch. Und ich verzeihe dir.“
Klaas kann sehen und fühlen, dass Pi ein riesiger Stein vom Herzen fällt. Ohne zu zögern, zieht er Pi enger an sich und fängt seine Lippen in einem zärtlichen Kuss ein. Es ist ihm egal, wo sie sind oder dass jemand sie sehen könnte. Er hat seit Monaten gehofft, das hier noch einmal tun zu dürfen. Jetzt bekommt er die Chance und alles andere wird damit unwichtig. Pi erwidert den Kuss, ohne zu zögern und genauso leidenschaftlich.
Als sie sich wieder voneinander lösen, sind beide ein wenig außer Atem und haben Mühe, wieder Luft zu bekommen. Eine Weile lang stehen sie einfach da und halten sich gegenseitig fest.
„Was hast du dir vorgestellt, wie es jetzt weitergehen soll?“, fragt Klaas irgendwann.
„Lass uns verschwinden.“
„Jetzt sofort? Wohin?“
„Meinetwegen erst nach dem Fest und auf eins meiner Schlösser. Auf dein Schloss. Ins Ausland. Es ist mir egal. Hauptsache weg vom Hof. Weit weg von all dem hier, wenn du dafür bereit wärst.“
„Mit dir bin ich bereit überall hinzugehen.“
Ein warmes Gefühl breitet sich in Pis Magen aus. Er hat eine zweite Chance bekommen. Und er plant nicht, sie zu verschwenden. Das hier ist der Beginn von etwas Großem und Wertvollem, das weiß er genau. Und er wird alles in seiner Macht Stehende tun, um es zu beschützen, das verspricht er sich selbst und Klaas im Stillen. Er zieht Klaas erneut an sich und die beiden versinken in einem liebevollen Kuss, mit dem Pi sein stilles Versprechen besiegelt.
Dieser Autor möchte Reviews nur von registrierten Nutzern erhalten. Bitte melde dich an, um einen Review für diese Geschichte zu schreiben.