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Zwischen den Welten

von Funnygana
Kurzbeschreibung
GeschichteFamilie, Freundschaft / P12 / Gen
Nitsas-Ini OC (Own Character) Old Shatterhand Schi-So Winnetou
09.11.2021
24.11.2022
60
88.679
9
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Dieses Kapitel
4 Reviews
 
03.11.2022 361
 
Winter 1890

Papa wird erblinden. Er hat den rauen Schleier und die Röhrenkrankheit auf den Augen. Noch sieht er verschwommen die Umrisse der Menschen und Dinge, doch es ist abzusehen, dass er bald gar nichts mehr erkennen kann.
Er hat die Krankheit angenommen und erstaunlicherweise kommt auch Mama gut damit klar. Ich vermute aber, dass es ihr guttut zu wissen, dass es keine tödliche Krankheit ist. Mit einem blinden Mann kann sie gut leben und sie unterstützt ihn dabei, dass er weiterhin selbstständig bleiben möchte.
Papa hat begonnen, ein junges Pferd auszubilden, das später den blinden Reiter sicher nach Hause bringen kann.


Des Weiteren bekam ich einen Brief von der Regierung. Seit Adolf und ich den Präsidenten in Washington aufgesucht hatten, erledigte ich all die Aufgaben, die in den Reservaten anderer Stämme von sogenannten Indianeragenten durchgeführt werden.

In diesem Brief wurde uns aufgetragen, unser Volk zu zählen und mit christlichen Namen zu benennen.
Ich setzte mich mit unseren Ältesten zusammen, die zuerst nicht sehr davon angetan waren, andere Namen anzunehmen. Papa hatte dann schließlich die richtigen Worte gefunden, als er meinte:
„Die Bleichgesichter wollen, dass wir ihre Namen tragen, weil sie unsere eigenen Namen nicht verstehen. Tun wir ihnen diesen Gefallen. Dann belästigen sie uns auch nicht mit anderen Vorschriften.“

Adolf und ich stellten daraufhin eine Liste mit gängigen Vornamen zusammen und zogen anschließend durch die Dörfer der Diné, um die Menschen zu registrieren. Das Ganze entwickelte sich dann zu einer eher lustigen Sache. So wurde aus Ghą́ą́ʼaskʼidii Tó łikan (Der-immer-alles-umwirft- aus der Familie der Süßwasser Familie) Geoffrey Freshwater.

Für meine Familie gestaltete sich das alles eher einfach. Wir übernahmen den Nachnamen von Mama, Bauer beziehungsweise Farmer, und jeder durfte sich seinen Vornamen dazu selbst aussuchen. Anáá´ verwandelte sich in Anna, Níyol wählte den Namen Nelly, eine Abkürzung von Petronella und die Jungs wollten ganz einfach wie die ersten Präsidenten der USA heißen, also George und John. Másí mochte Marie heißen und für die beiden Kleinsten wählten wir Josepha und Angelica.
Für Papa durfte Mama den Namen auswählen und sie entschied sich für Hieronymus. Sie war der Meinung, man dürfe es der Regierung nicht zu leicht machen.
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