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Zwischen den Welten

von Funnygana
Kurzbeschreibung
GeschichteFamilie, Freundschaft / P12 / Gen
Nitsas-Ini OC (Own Character) Old Shatterhand Schi-So Winnetou
09.11.2021
24.11.2022
60
88.679
9
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Dieses Kapitel
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27.10.2022 399
 
Winter 88

Im letzten Frühjahr habe ich viel Zeit mit Pida verbracht. Einige Zeit hatte dieser mit seiner Familie im Reservat bei Fort Sill gelebt, konnte aber fliehen und in die Gegend um den Llano Estacado zurückkehren.

Er erzählte mir von einer abenteuerlichen Flucht, die er mit hundert seiner Krieger und deren Familien sowie seinem invaliden Vater vollbracht hatte. Nun versteckten sie sich in den einsamen Gebieten rund um den Llano und hofften, dort ein friedliches Leben führen zu können. Wohlweislich verschwieg er mir, wo sie sich versteckten und wie er und seine Krieger in der Lage waren, sich zu ernähren. Was ich nicht weiß, kann ich auch nicht verraten.

Er ist hin und her gerissen zwischen der Sorge um sein Volk, den Befehlen des Vaters und dem eigenen Wunsch nach Frieden. Ich weiß, dass er mich beneidet. Ich würde ihn, seine Familie, ja, sein ganzes Volk adoptieren und ihnen bei uns eine neue Heimat geben. Doch dies lassen natürlich weder sein Stolz, noch die Bleichgesichter zu, die uns alle in Schubladen stecken.

Noch immer hat keiner der Weißen verstanden, dass es nicht „die Indianer“ als ein Volk gibt, genauso wenig wie es „den Europäer“ gibt. Ganz im Gegenteil, wir sind weit vielfältiger und haben untereinander weniger gemein, als allgemein angenommen wird.

Die Kiowas sind ein hervorragendes Beispiel:
Es gibt zwei Völker, die identische Mythen und Lebensphilosophien haben, sich ähnlich kleiden und verhalten. Aber die einen sprechen Kiowa, die anderen Apachi. Sie können also nicht miteinander kommunizieren.

Dies alles habe ich von Pida erfahren, mit dem ich oft über unsere verschiedenen Abstammungen spreche. Er ist intelligent, aber im Sinne der Weißen nicht gebildet.
Ich habe die Zeit mit ihm hauptsächlich damit verbracht, sein Leben aufzuzeichnen und ihm ein wenig von dem Wissen zu vermitteln, welches ich besitze.

Ich bin erneut Vater geworden. Aakʼee (Herbst) ist in unser Leben getreten. Es war eine sehr schwere Zeit für Anáá´  und wir haben beschlossen, dass dieses Kind unser letztes ist. Ich möchte die Mutter meiner Kinder nicht verlieren. Neben bestimmten Kräutern, die Anáá´ seit der Geburt Aakʼees zu sich nimmt, benutzen wir nun diese Hülle, die verhindert, dass mein Samen in sie eindringt. Vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten, eine erneute Schwangerschaft zu vermeiden.

Mama konnte nach der Geburt der Zwillinge keine Kinder mehr bekommen. Die Heiler der Nez-Percé hatten sie innerlich so verletzt, dass eine Befruchtung unmöglich wurde.
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