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Die schwarze Nonne

Kurzbeschreibung
KurzgeschichteMystery, Familie / P16 / Gen
Catherine Corrigan Derek Rayne OC (Own Character)
06.11.2021
06.11.2021
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06.11.2021 5.138
 
Nach dem Kaffee zauberte Lucifer sich, Derek und etwas Gepäck, für ein paar Tage und Dereks SUV auf einen Parkplatz ein paar Kilometer außerhalb von Shanagolden, um unauffällig in dem Ort aufzutauchen. Sie mieteten sich für ein paar Tage in Andy's Gastro Pub B&B ein.
Nachdem Derek sich für ein paar Tage grob eingerichtet hatte rief er Edward O´Malley an, der ihm seine Nummer bereits gegeben hatte, in der Hoffnung, dass er sich wieder melden würde und ihm mitteilen würde, dass er bereit wäre ihm zu helfen.  Anschließend klopfte er an die Zimmertüre seines Freundes. Er trat ein, als er ein leises "Ja" vernahm. "Kopfschmerzen?" fragte er, als er seinen Freund mit geschlossenen Augen auf dem Bett liegen sah, die Finger an den Schläfen. "Ja, sind heute mal wieder besonders schlimm, ich war länger nicht mehr in der Hölle." antwortete er leise. Derek seufzte leise. "Setzt dich mal bitte hin, es gibt da eine Massagetechnik, die bei Kopfschmerzen hilft ... vielleicht wirkt es ja ein bisschen." Der Fürst der Hölle setzte sich im Schneidersitz auf das Bett. Derek setzte sich hinter ihn und begann mit einer wohltuenden Nackenmassage.
"Ich habe gerade mit Edward O`Malley telefoniert und mit ihm ausgemacht, dass er heute Abend zum Essen in den Pub kommt. In einer halben Stunde." berichtete Derek. Sein brüderlicher Freund nickte.
Sie betraten den Pub und setzten sich in eine etwas abgelegenere Ecke und bestellten sich etwas zu Trinken. Derek bestellte ein Guinness, während Lucifer ein Murphys bevorzugte.
Kurz darauf trat ein älterer Herr an den Tisch. "Dr. Rayne?" fragte er und wirkte etwas irritiert, als beide mit ja antworteten. "Ja, guten Abend. Ich bin Dr. Derek Rayne und das ist mein Cousin Dr. Lucian Rayne." berichtete Derek lachend. Das Belial ließ er bewusst weg, da er mal davon ausging, dass dieser Mann genau wissen würde wofür und für wen dieser Name stand und die beiden hatten vorher, beschlossen, dass sie in dieser kleinen Gemeinde die wahre Identität des Engels verheimlichen würden, denn immerhin waren die Leute hier sehr katholisch.
Edward O`Malley bestellte sich ebenfalls ein Bier und etwas zu essen. Während die Männer auf ihr Essen warteten berichte der Einheimische von der schwarze Nonne, die in dem verlassenen Kloster spuken solle.
"Ich selbst hatte noch keine persönlichen Erlebnisse mit der Nonne, aber da ich der Bürgermeister von Shanagolden bin und den Bewohnern die dieser Nonne schon begegnet sind Glauben schenke ... Sie sollten vielleicht auch mit einigen Bürgern von Shanagolden reden, zum Beispiel mit der Lehrerin Davina Walsh, sie unterrichtet an der hiesigen Schule sie hatte mit ihrer Klasse ein gruseliges Erlebnis mit der schwarzen Nonne, ebenfalls ein paar Jugendliche, des Ortes, die sich nachts immer wieder  auf dem Gelände des alten Klosters herumtreiben." Derek und Lucifer hatten den Berichten von O`Malley schweigend zugehört. "Wir werden uns darum kümmern, Mister O`Malley." versprach Derek.
Das Essen kam und die drei Männer ließen sich ihre Steaks schmecken. "Danke, dass sie mich ernst nehmen und sich der Sache annehmen. Ich werde Sie beide gleich morgen früh, bei dem örtlichen Priester, der selbst schon eine Begegnung mit dieser Nonne hatte ankündigen. Sie bekommen dann Zutritt in die Gruft unterhalb der Kirche, in der sich auch das Kirchenarchiv befindet, dort finden Sie sicher auch Informationen über das Kloster, so wie dessen Schließung oft hilft es, wenn man im Vorfeld etwas Hintergrundwissen sammelt." Edward O`Malley verabschiedete sich und verließ den Pub. Lucifer bezahlte noch die Rechnung und verließ dann zusammen mit Derek ebenfalls den Gastraum. Sie gingen in ihre Zimmer und schliefen sofort ein.
Als sie am nächsten Morgen beim Frühstück saßen, klingelte Dereks Smartphone. "Das war O´Malley. Wir werden um neun Uhr von Pater Kavanagh erwartet." Sein Freund nickte und nahm einen weiteren Schluck seines Kaffees. Derek wunderte sich nicht, da er wusste, dass sein Freund ein Morgenmuffel war. Als Derek mit frühstücken fertig war, verließen sie den Pub und stiegen in den schwarzen SUV.
Der Höllenfürst seufzte leise auf, als sie die Kirche betraten. Als Pater Kavanagh sie in die Gruft geführt hatte und diese wieder verlassen hatte, da er den beiden, bei ihren Nachforschungen Ruhe gönnen wollte, schloss er die Augen. "Oh, genau so ein erzkatholisches Gotteshaus, wie die hässliche Kathedrale in Dublin." seufzte der Höllenfürst. "Aber du kannst doch in der Gegenwart sämtliche Gotteshäuser betreten." antwortete Derek.
"Das schon mein Freund, aber ... ich fühle mich dennoch sehr unwohl, wie auch im Petersdom und dem Markusdom. Aber zumindest ist es nicht wieder so schlimm, wie damals als ich wegen eines Falls mit Metatron in der Vergangenheit in eine Kirche musste, das waren einfach grauenvolle Qualen."
Sie durchsuchten die Berichte, bis Derek schließlich fündig wurde."Lucifer! Schau dir mal diesen Artikel an. Hier steht, dass ein Graf seine Gattin im Glauben sie sei tot in dem Ruinen des Klosters begraben hat. Sie lebte aber noch und soll seitdem In den Ruinen des Klosters spuken. Und hier steht, dass das Kloster im Jahre 1640 von dem damaligen Papst geschlossen wurde, weil eine Äbtissin schwarze Magie betrieb und die Dorfbewohner Angst vor ihr hatten. Diese wollte das Kloster jedoch nicht wie die anderen verlassen und hat sich in der Sakristei eingesperrt, wo sie irgendwann gestorben ist. Vermutlich spukt sie noch immer dort herum und nun ja, dieser O`Malley berichtete, ja dass an diesem Ort böse Dinge vor sich gehen." Der Fürst der Hölle nickte. "Gut wenn es hier sonst nichts weiter zu entdecken gibt, dann lass und verschwinden. Vielleicht sollten wir mal zu der Schule fahren und mit dieser Lehrerin und ihrer Klasse reden." schlug er vor, unter anderem auch um diese Kirche verlassen zu können.
Die beiden fuhren also zur Schule. Der Direktor führte sie in die Klasse von Davina Walsh. "Miss Walsh, diese beiden Herren sind vom Legat in San Francisco. Sie sind angereist um uns wegen der erneut aufgetretenen Vorfälle in dem alten verfluchten Kloster zu helfen. Sie hätten ein paar Fragen an dich und deine Klasse, weil ihr kürzlich einen Ausflug dorthin gemacht habt." unterrichtete der Direktor seine Kollegin. Davina nickte. "Ja gerne, denn seit ich dort war habe ich das Gefühl, das Unglück magisch anzuziehen. Irgendetwas ist an diesem Tag vorgefallen." Ihre Schüler bestätigten dies, sie meinten auch ihnen ginge es so, dass sie immer wieder vom Pech verfolgt würden. "Ich bin Dr. Derek Rayne, Leiter des Legats auf Angel Island in San Francisco, das ist mein Cousin und in diesem Fall Kollege, Dr. Lucian Rayne, er beschäftigt sich ebenfalls mit mysteriösen Fällen und kennt sich gut mit Magie aus. Erzählen sie doch bitte mal, was an diesem Tag vorgefallen ist, als Sie den Ausflug zu dem verlassenen Kloster gemacht haben." sagte Derek freundlich. Die junge Lehrerin und ihre Klasse fassten sofort Vertrauen zu den beiden sympatisch wirkenden Männern. Einige der jugendlichen Schülerinnen sahen den in ihren Augen jüngeren, ganz in schwarz gekleideten, gutaussehenden Mann verträumt an, was diesem nicht entging. Lucifer ignorierte dies jedoch, da ihm dies auch in der Universität in Rom öfter passierte, dass Studentinnen ihm nachsahen, wenn er an ihnen vorbeiging.
"Ich hatte schon ein merkwürdiges Gefühl, als wir die Ruine betreten hatten. Nach einer Weile hörten wir eine Stimme. Wir konnten nichts verstehen, da die Worte in einer fremden Sprache gesprochen wurden. Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um Latein gehandelt hat." berichtete die Lehrerin. Eine Schülerin meldete sich zu Wort. "Ich dächte ich hätte einen Schatten auf einer Burgmauer gesehen. Es wurde plötzlich sehr windig und ...ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll ... die Mauern umgab plötzlich so eine ..." "Ich weiß was du meinst. Eine düstere Atmosphäre, frostig, kühl ... unheimlich?" half Lucifer der Schülerin. "Ja genau." antwortete sie. "Wir sind alle nur noch weggerannt. Und seitdem scheinen wir nur noch Unglück zu haben." berichtete ein Schüler.
"Wurden wir verflucht? Es heißt ja, dass es in der alten Ruine spukt, aber wir glaubten nicht daran." fragte eine andere Schülerin. "Nun ja ... es gibt durchaus Spuk und unerklärliche Dinge. Wir werden der Legende auf den Grund gehen und versuchen den Fall zu lösen." antwortete Lucifer, der Schülerin.
Sie verließen die Schule. "Was denkst du?" fragte Derek seinen höllischen Freund. "Laut Legende soll die schwarze Nonne dort spuken? Die Äbtissin, die das Kloster nicht verlassen wollte nehme ich an. Wir beide wissen, dass es sowas wie Geister und vieles andere gibt. Den Schatten den diese Schülerin zu sehen glaubte, war diese Nonne nehme ich an. Und ich vermute, dass diese eine Art schwarzmagischen Rachezauber gewirkt hat, als Miss Walsh mit ihrer Klasse dort war.  Auch O`Malley und einigen anderen im Dorf wird es so ergangen sein, denn ich vermute die Nonne nimmt Rache an den Bewohnern von Shanagolden, da die Vorfahren dieser durch ihre Intervention dafür sorgten, dass die hohe Geistlichkeit das Kloster geschlossen hat."
Derek nickte. "Klingt einleuchtend. Meinst du der Geist der Nonne lebt immer noch dort? Denn sie ist ja,vermütlich in der Sakristei irgendwann verhungert und verdurstet. Ihre Seele wäre demnach in dem alten Gemäuer gefangen ... und sie übt Rache an den Dorfbewohnern von Shanagolden." bemerkte Derek." Der Fürst der Hölle nickte und rieb sich die Schläfen. "Meinst du wir sollen noch mit anderen Leuten des Dorfes sprechen, oder uns gleich mal in der Klosterruine umsehen?" fragte Derek. "Klosterruine." antwortete sein höllischer Freund, stieg in Dereks SUV und schluckte eine Tablette gegen seine Kopfscherzen, da er heute morgen vergessen hatte eine zu nehmen. Derek startete den Motor und fuhr in Richtung des Klosters, das sich etwas außerhalb des Dorfes befand. Die Fahrt zum Kloster verbrachten sie schwiegend. Derek der seinen Freund mittlerweile sehr gut kannte, wusste wann diesem nicht nach Smaltalk war,also schwieg er ebenfalls.
Schon als Derek an dem dem Schild St. Katherine´s - Monasternagalliaghduff abbog, spürte Lucifer die düstere
Atmosphäre. Da er ein Engel war und dazu noch der Fürst der Hölle, konnte er die schwarze Magie sofort wahrnehmen. "Wirkt schon sehr düster." meinte Derek als sie ausstiegen und sein Blick auf die alte Klosterruine fiel. Lucifer nickte und knöpfte seinen schwarzen, verwaschenen, aber dennoch sehr schicken Wintermantel zu, da es sehr kalt war. Gemeinsam liefen sie den Pfad zur Ruine hinauf. Ein starker Wind zog auf, als sie diese erreicht hatten. "Ohje, ..." murmelte Derek, den plötzlich ein ganz ungutes Gefühl überkam. "Was ist los?" fragte Lucifer, als er gedankenverloren auf das alte Gemäuer starrte. "Du weißt doch, das ich hin und wieder mal Visionen habe?" Der Höllenfürst nickte. "Ich hatte gerade eine ... von der Nonne, in der Sakristei ... " "Und?" Derek atmete kurz  ein und wieder aus. "Sie hat ein Ritual durchgeführt ... ein schwarzmagisches, vermute ich."
Die beiden hörten lateinische Worte. Sie sahen sich um, Derek stieß seinen Freund an und zeigte nach oben auf eine Mauer. Die beiden sahen die schwarze Gestalt, die über dem alten Gemäuer schwebte. Die tiefschwarzen Augen der Nonne starrten sie böse an. Ihre Augen verengten sich, als diese den Fürst der Hölle erkannte.
"Die Nonne hat mich erkannt. Und sie weiß, dass ich ihr das Handwerk legen will." flüsterte Lucifer.
"Weißt du schon wie?" erkundigte sich Derek. "Nein. Man kann Zauber nur mit dem passenden Gegenzauber brechen. Wenn diese Nonne jedoch verschiede Rachezauber ausspricht, wovon ich ausgehe, gestaltet sich die Sache schon etwas schwieriger. Aber lass uns das bitte in dem Pub bei einem Irish Coffee besprechen, denn mir
ist eiskalt." bat der Höllenfürst seinen Freund. Die beiden stiegen in den SUV und fuhren in den Pub. Als sie ausstiegen zündete sich Lucifer noch eine Zigarette an, da im Gebäude Rauchverbot herrschte.
"Ich gehe schon mal rein und bestelle uns schon mal zwei Irish Coffee." sagte Derek. Lucifer nickte und zog zitternd vor Kälte an seiner Zigarette.
„Was willst du jetzt machen, du kannst doch nicht für jeden einzelnen Zauber, der Nonne einen Gegenzauber anwenden, oder?“ fragte Derek, als Lucifer sich immer noch völlig verfroren zu ihm an den Tisch setzte und genussvoll einen Schluck von seinem Irish Coffee trank.  „Nein, natürlich nicht, das würde ja ewig dauern, bis ich erst mal alle ihr Zaubersprüche kenne. Ich muss irgendeine Lösung finden, dieser Nonne mit einem Schachzug das Handwerk zu legen.“ antwortete der Höllenfürst lachend. "Was denkst du, willst du noch mit jemandem sprechen, oder fahren wir nach Hause und überlegen da, denn mir Gedanken machen, wie ich diese Nonne ausschalte, kann ich mir auch bei meiner Familie machen." Derek nickte und überlegte kurz. "Ich schlage vor wir bleiben heute noch, ich würde gerne mal mit den Jugendlichen reden, wie O`Malley vorgeschlagen hat. Ich habe sie vorher auf dem Marktplatz gesehen.  Und dann würde ich vorschlagen, dass wir nocheinmal mit O`Malley reden und ihm mitteilen, dass wir alle nötigen Informationen gesammelt haben und diesen Fall jetzt im Legat bearbeiten. Wir reisen dann morgen nach dem Frühstück mit dem Auto ab und notfalls  übernachten wir halt noch einmal. Mit deiner Magie ist das ja kein Problem." antwortete Derek. Der Höllenfürst nickte und nahm einen weiteren Schluck seines Irish Coffee. Sie liefen zum Marktplatz, an dem die Jugendlichen immer noch saßen. "Hallo, ich bin Dr. Rayne und das ist mein Kollege, wir sind hier weil euer Bürgermeister uns wegen der Vorfälle in der alten Klosterruine um Hilfe gebeten hat." begann Derek das Gespräch. "Ach du Schreck! Da gehe ich bestimmt nie wieder hin. Die alte Hexe da oben hat mir einen gehörigen Schrecken eingejagt." sagte ein Mädchen sofort. "Du meinst die Erscheinung der schwarzen Nonne?" fragte Lucifer leise. "Genau. Die ist mal echt gruselig. Man sagt sie betete zu ihren Lebzeiten den Teufel an. Und ... tut es nach ihrem Tode noch immer und übt Rache an
den Dorfbewohnern." Der Fürst der Hölle seufzte leise. "Man sagt auch, dass sie Shanagolden verflucht hat." "Wie  verflucht?" wollte Lucifer wissen. "Na ja, sie war recht sauer, als der damalige Papst das Kloster schließen ließ und habe dem damaligen Bürgermeister wohl gesagt, sie werde einen Fluch auf das gesamte Dorf legen. Das hat mir meine Oma mal erzählt und sie meinte auch ... dass die jährlichen Naturkatastrophen, von denen Shanagolden jedes Jahr mindestens einmal heimgesucht wird ... der Fluch sei. Ein paar Menschen kommen dabei jedes Jahr zu Schaden. Sie tötet so nach und nach die Menschen des Ortes und sie verflucht die die den Ort betreten mit ...  keine Ahnung wie die Zauber heißen. Unglückszauber?" meinte ein anderer Teenager. "Ich habe verstanden. Das reicht mir fürs erste. Danke." sagte er und drehte sich zum Gehen um.
Wieder im Pub angekommen griff Derek zu seinem Smartphone um Mister O`Malley anzurufen.
"Hallo, wir würden gerne noch einmal mit Ihnen reden. Können wir uns heute Abend ..." "Da bin ich mit meiner Frau im Theater. Ich muss auch gleich los um nach Hause zu gehen. Das muss ich leider einhalten, meine Frau würde mich vierteilen, wenn ich das absage." Lucifer verdrehte sichtlich genervt die Augen. Derek musste leise lachen. "Ja sicher, das verstehen wir beide uns würde es mit unseren Frauen nicht anders gehen. Wie wäre es, wenn wir uns dann morgen zum Frühstück im Pub treffen? Sagen wir um neun?"  schlug Derek vor. "Ja, dann bis morgen." Lucifer sah auf die Uhr auf seinem Iphone. "Halb sechs. Vorschlag: Mir ist immer noch eiskalt. Wir gönnen uns eine heiße Dusche und gehen dann runter zum Abendessen, damit wir nicht auffallen. Dann essen wir und gehen dann schlafen. Aber ich zaubere mich diese Nacht zu meiner Frau, falls du auch willst?" Derek sah nachdenklich aus. "Keine Sorge, niemand wird etwas merken. Ich lege einen Zauber auf unsere Zimmer, so dass sie niemand betreten kann. Sollte jemand am nächsten Morgen etwas sagen, dann behaupten wir wir hätten geschlafen und haben nichts gehört." Derek grinste. "Es hat doch eindeutig Vorteile mit einem Engel befreundet zu sein." Sein Freund erwiderte das Grinsen und verließ Dereks Zimmer, um in seinem eigenen zu duschen.
Nach dem Abendessen  verschwanden sie in Lucifers Zimmer. Dieser wirkte mit einer Handbewegung den Zauber auf die beiden Zimmer und legte dann eine Hand auf Dereks Schulter.
Die Zwillinge stürmten auf die beiden Männer zu. "Dad, Onkel Lucifer!" riefen sie laut. "Komm Onkel Lucifer, du musst dir unbedingt meine neue Puppe anschauen." rief Christina Luciana und zog ihn schon mit sich in ihr Zimmer. "Die und ihre Puppen." sagte Lucas Lucian.
Nach einer halben Stunde kamen die beiden wieder, weil Christina Durst hatte. "So ich geh dann mal zu meiner Familie. Derek ich hole dich um Mitternacht ab, da ist es in Irland acht Uhr morgens." sagte der Höllenfürst bestimmend. "Du gehst schon?" fragte Rachel entäuscht und drückte ihren brüderlichen Freund fest. Er erwiderte die Umarmung, schloss kurz die Augen und atmete tief ein. "Was ist?" fragte Rachel. "Nichts, ich habe nur gerade daran gedacht, dass es auch mal anders war zwischen uns und ... habe die Umarmung deshalb im Moment sehr intensiv wahrgenommen und genossen." Rachel lachte. "Oh ja, ich habe es dir damals richtig schwer gemacht. Aber das ist ja jetzt zum Glück anders." antwortete die schöne Blondine. "Ja, ... kommt doch am Sonntag nach deutscher Zeit um drei zum Kaffee. Ich sage Ilse sie soll euch zum Kaffee einplanen." sagte er lächelnd. "Das machen wir!" rief Lucas laut. Derek, Rachel und Lucifer mussten lachen, da der kleine Junge die Antwort so prommt geliefert hatte. "Du hast unseren großen gehört, dann bis Sonntag." sagte Rachel und verschwand in der Küche.
Seine Familie freute sich sehr, als Lucifer auf Norderney auftauchte. Er genoss den Abend bei bei seiner Familie und tauchte dann um Mitternacht in dem Herrenhaus auf Angel Island auf, um seinen Freund abzuholen. Dieser saß bei einer Tasse Kaffee am Küchentisch. "Möchtest du auch noch einen Kaffee?" fragte er etwas unausgeschlafen. Der Höllenfürst schüttelte den Kopf. "Ich hatte gerade einen starken Pharisäer von Mutti." antwortete er lächelnd. Derek nickte wissend. "Wie kannst du das machen? Die Menge Rum, die Ilse da reinmischt und dann ... wieviele pro Tag trinkst du?  Und der Whiskey, den du zwischendurch trinkst? Das ist ja manchmal pro Tag auch eine beachtliche Menge." fragte Derek. "Gewohnheit. Ich habe früher im Mittelalter sehr viel Zeit auf der Erde verbracht und nun ja, da habe ich angefangen wirklich viel zu trinken, denn teilweise konnte man diese Zeit nur im Alkohol ertränken um sie zu ertragen finde ich und  ... ich war unglücklich verliebt in eine wunderschöne Hexe. Und ich vertrage vielleicht von Haus aus mehr als meine Brüder? Und ich habe mich gut im Griff, selbst wenn ich richtig betrunken bin. Ich zaubere sehr selten meinen Rausch weg, deshalb habe ich ja am nächsten Morgen auch den entsetzlichen Kater." Derek lächelte.
"Die wunderschöne Hexe war Selvi?" Lucifer nickte. "Ich verstehe aber nicht warum du nicht einfach deinen Rausch wegzauberst, oder linderst, wenn du am nächsten Tag so einen entsetzlichen Kater hast." murmelte Derek. "Würde ich das tun, dann wäre auch die Wirkung weg. Du weißt schon das Gefühl, wenn du so richtig schön betrunken bist und dich für den Moment voll im Rausch befindest. Je mehr ich trinke desto besser das
Gefühl." antwortete er leise. "Komm mit, auf nach Irland. Frühstücken, Gespräch und Abreise." sagte er jetzt lauter, erhob sich und hielt Derek die Hand hin. Dieser ergriff sie und sie erschienen in Lucifers Hotelzimmer.  "Benutzt du beim zaubern an andere Orte eigentlich weiße Magie oder schwarze?" wollte Derek wissen. "Bei dir? Weiße! Das ist für dich angenehmer."  "Und für dich, wie ist es für dich, wenn du weiße Magie benutzt?" fragte Derek neugierig. Der Höllenfürst lächelte. "Du bist aber sehr neugierig heute. Aber gut, du sollst deine Antwort bekommen. Mir wird leicht schwindlig, bei weißen Zaubern, die ich anwende, aber es ist erträglich - denn manchmal muss ich für einen Fall auch weiße Zauber wirken - wie vielleicht in diesem Falle auch, denn wenn die Nonne wirklich schwarze Magie benutzt, dann kann ich am Ende nur mit einem sehr starken weißen Zauber entgegen wirken. Weiße Zauber,  die gegen mich gewendet sind ... können richtige Qualen für mich sein. Wie damals Catherine und vor kurzem der Exorzist. Und jetzt lass uns nach unten gehen es ist schon halb neun." Sie liefen nach unten, bedienten sich am Frühstücksbuffet mit  einer Tasse Kaffee und setzten sich an einen Tisch. Derek stand nochmal auf und holte sich etwas zu essen.
Etwa zehn Minuten später kam Edward O`Malley und setzte sich zu ihnen an den Tisch.  Derek berichete alles was sie in Erfahrung gebracht hatten. Lucifer überließ ihm nur allzugerne das Reden, da er allgemein nicht viel redete, wenn er nicht musste und morgens schon gar nicht. "Sie entschuldigen mich kurz, ich brauche unbedingt noch einen Kaffee." sagte er als seine Tasse leer war. "Ich komme mit. Kaffee klingt gut." sagte O`Malley. "Wir reisen jetzt ab und arbeiten vom Legat aus. Sobald wir etwas herausgefunden haben und wissen wie wir diesen Fluch brechen können, melde ich mich bei Ihnen und wir reisen wieder an." schloss Derek.
Edward O`Malley bedankte sich herzlich für die Hilfe und verließ den Pub.
Derek und Lucifer tranken noch aus, liefen nach oben in ihre Zimmer und kamen kurz darauf mit ihren Koffern wieder herunter, wo sie auscheckten. Nachdem Lucifer die Rechnung bezahlt hatte, stiegen sie in Dereks SUV und fuhren abermals auf den Parkplatz. Als der einzige PKW, der dort parkte weggefahren war, zauberte Lucifer sie wieder in die Garage auf Angel Island.
"Woran denkst du?" fragte der Praezeptor, des Legats, seinen Freund, als er merkte, dass dieser sehr nachdenklich wirkte. "Derek ... ich werde mir mich morgen nach Dublin zaubern und Callaghan mit der Nonne konfrontieren! Ich kann das nicht so stehen lassen. Dieser verbohrte Priester soll merken, dass nicht alle Priester, Mönche, Nonnen und so weiter eine weiße Weste haben!" sagte er kühl. Derek nickte. "Tu das ich bin deiner Meinung, aber ich will nicht wissen was du mit Philip anstellst, oder dabei sein. Das überlasse ich ganz dir. Ich vertraue dir." antwortete Derek zu seiner Erleichterung.
Nachdem Lucifer am nächsten Morgen, es war Sonntag einen starken Pharisäer getrunken hatte, erschien er in der Eingangshalle des Dubliner Legats. Philip Callaghan der gerade das Haus verlassen wollte, um in die Kirche zu gehen erschrak fürchterlich. Lucifer lachte schallend. "Nicht so schnell Priesterchen! Wohin des Weges?" fragte er leise jedoch mit sehr bedrohlichem Unterton in der Stimme. Philip schlotterte vor Angst, da er genau wusste, dass es nichts Gutes bedeutete, wenn der Höllenfürst persönlich bei ihm auftauchte.
"Ich habe dich etwas gefragt und erwarte eine Antwort, Priesterchen." fuhr er fort, als Philip schwieg.  "In ...d ... d ... die ... K ...Kirche." antwortete er schließlich stotternd. "Geht das schon wieder los. Hör mal zu, du kleines verbohrtes Priesterchen. Du weißt genau, dass ich es hasse, wenn du so rumstotterst ... das macht mich
wahnsinnig wütend und außerdem habe ich Kopfschmerzen und ich bin wegen deines verbohrten Glaubens und dieser Ignoranz, die du an den Tag legst echt wütend, also reize mich nicht noch mehr. Du kannst dir deine
Dubliner Kirche heute abschminken. Ich bringe dich jetzt in ein ganz nettes Kloster, zu einer ganz besonderen
Nonne, die ja keine schwarze Magie betreibt, weil Nonnen ganz ehrbare und gottesfürchtige Menschen sind."
fauchte er bedrohlich. Er packte Philip grob am Kragen und wandte schwarze Magie an, um ihn in die alte Klosterruine zu bringen. Er ließ ihn los und warf ihn unsanft auf den Boden, inmitten der alten Ruine.
"W ... Wo sind ... w ...wir?" fragte Philip, nachdem er sich wieder gefasst hatte nach Lucifers grobem Zauber.
"St. Katherine´s oder Monasternagalliaghduff, wie die Bewohner von Shanagolden das alte Kloster nennen.
Das Kloster um das es ging, als du Edward O`Malley abgewiesen hast!" sagte der Fürst der Hölle gefährlich
ruhig." Philip starrte ihn ängstlich an. "Schwarze Nonne? Du betreibst schwarze Magie? Glaubst mir zu dienen?
Dann lasse dieses verbohrte Priesterchen deine schwarze Magie spüren. Jedoch töte ihn nicht, denn ich habe
noch andere Pläne mit ihm!" befahl er der ehemaligen Äbtissin. Da diese der Macht des Höllenfürsten nicht
widerstehen konnte erschien sie. Philip begann heftig zu zittern, jedoch nicht vor Kälte, wie der gutausehende
Mann neben ihm, dem wieder eiskalt war und deshalb leicht zitterte, sondern vor Angst, als er die Nonne erblickte. Er hatte noch nie so eine gruselige Erscheinung einer Nonne gesehen. Ihre Augen waren tiefschwarz,
ihre Haut wirkte gräulich, ebenfalls fast schwarz, genau wie die Nonnenkutte. "Los!" schrie Lucifer die Nonne an.
Philip zuckte plötzlich zusammen und wandt sich auf dem Boden hin und her, wegen den Schmerzen, den
innerlichen Höllenqualen wie die Menschen es nennen würden, die die schwarze Magie der Nonne in ihm
auslöste. "Verflucht auf ewig!" fauchte die Geisternonne, ehe sie verschwand.
Philip Callaghan lag zitternd und wimmernd auf dem kalten, schneebedeckten Boden. Lucifer packte ihn abermals am Kragen und zauberte sie natürlich wieder  mit schwarzer Magie, zurück in das Dubliner Legat und schleuderte ihn auf den Boden in der Eingangshalle. "So ich hoffe du hast jetzt begriffen, dass es
auch Nonnen, Priester und andere Geistliche gibt, die schwarze Magie betreiben. Und wage es nicht noch
einmal einen Hilfesuchenden einfach so abzuweisen, dass dieser gezwungen ist sich an das Legat in
San Francisco zu wenden." brüllte Lucifer den ehemaligen Priester an und verschwand.
Er tauchte auf der Strandterrasse seines Hauses auf Norderney wieder auf und schluckte nun eine der
von Sandalephons verschriebenen Tabletten, von denen der Erzengel auch täglich eine schluckte.
Er zündete sich eine Zigarette an und rauchte diese mit leicht zittrigen Händen. <Verdammte Kälte.>
dachte er, als es plötzlich zu schneien begann. "Oh nicht doch." flüsterte er gequält vor sich hin.
Linnea rannte nach draußen, an ihrem Vater vorbei und tanzte auf dem Strand unter den dicken
Schneeflocken, noch ehe ihr Vater hatte reagieren können. Ein paar Sekunden beobachtete er sein
Töchterchen mit einem Lächeln. "Linnea! Ab ins Haus! Du hast weder Jacke, noch Stiefel an und es
ist eiskalt. Vielleicht kannst du nachher raus, wenn es nicht mehr so wild schneit." befahl er seiner Tochter.
Etwas geknickt trottete, die Kleine wieder zurück ins Haus.
Zur gleichen Zeit in Dublin: Als Philip wieder aufstehen konnte eilte er immer noch zitternd vor Angst zum Telefon.
Derek und Rachel erschracken, als Dereks Smartphone um zwei Uhr nachts klingelte. Da Philip von seinem Festnetz anrief erkannte Derek die Nummer nicht.  "Ja?" antwortete er verschlafen. "Derek? Der Teufel war
da! Die Nonne hat mich verflucht! Was hat sie gemacht? Derek hilf mir!" sagte er panisch. "Philip?" fragte
Derek. "Ja, wer sonst? Der Teufel ... böse Nonne ... ich bin verflucht." "Was? Wer sagt das?" fragte Derek im
Halbschlaf. "Die Nonne, die von dem Kloster, wo dein Freund mich hingeschafft hat." Jetzt erst dämmerte es
Derek worum es eigentlich ging. "Und deshalb rufst du mich mitten in der Nacht an? Weil du Angst vor einem
Fluch hast? Vor einem Fluch einer Nonne, die niemals schwarze Magie betreiben würde?" fragte er
sarkastisch. "Erstens: Habe ich keine Ahnung ob und womit diese Nonne dich verflucht hat, frag Lucifer. Und
zweitens ruf mich nie wieder wegen etwas was Lucifer gemacht hat, oder irgendwelchen Nonnen mitten in
der Nacht an!" murmelte Derek sichtlich ärgerlich ins Handy und legte auf. Rachel die alles mitgehört hatte,
seufzte ebenfalls genervt und drehte sich um, um weiterzuschlafen.
„Lucifer, was hast du mit Callaghan angestellt? Der winselt ein Ave Maria nach dem anderen an seinem Rosenkranz und murmelt immer wieder: Oh hilf mir himmlischer Vater! Ich bin verflucht!“
hörte Lucifer die Stimme seines Vaters. Er verschluckte sich vor Lachen an dem Rauch seiner Zigarette. Er ließ seinen Vater via Gedanken alles wissen, was passiert war als er Philip einen Besuch abgestattet hatte. Er spürte das Lachen seines Vaters. „Oh Lucifer, das ist ja irgendwie echt lustig, aber jetzt winselt er wieder tagelang, panisch zu mir, dass ich ihm doch helfen solle.“ meinte der himmlische Vater. „Sorry Vater. Aber ich musste
das einfach tun. Ich kann dieses gutgläubige, bigotte Getue einfach nicht mehr ertragen. Ich kann ihm ja seine Gedanken unterbrechen, dass das Gewinsel nicht mehr bei dir ankommt.“ schlug Lucifer vor. „Netter Gedanke. Mach das, Lucifer! Und viel Spaß heute Nachmittag beim Toben im Schnee mit deinen Kindern.“ Lucifer keuchte auf. „Was? Vater?“ Der gefallene Engel spürte förmlich das Grinsen, seines Vaters. „Du hast mich schon verstanden, Lucifer.“ hörte er noch, dann war Funkstille in seinen Gedanken. Er seufzte kurz auf bei dem Gedanken, es würde hier noch richtig schneien und kalt werden.
"Lucifer, was hast du denn zu Linnea gesagt? Die kam hier rein setzte sich hin und murmelte:<Blöder Papa>." sagte seine Frau, als er in die Küche trat. Genervt verdrehte er die Augen. "Ach jetzt bin ich blöd, nur weil ich sagte du sollst reingehen, da es ohne Jacke und Schuhe draußen zu kalt ist." sagte er leise und etwas traurig und verließ die Küche wieder. Selvaggia und llse merkten jedoch sehr wohl, dass ihn die zwei Worte seiner Tocher traurig machten. Zwar liebte der Höllenfürst alle seine Kinder, doch Linnéa, die ihm am ähnlichsten war, auch äußerlich, hatte einen kleinen besonderen Platz in seinem Herzen, den ihre Geschwister ihr allerdings auch irgendwie zu gönnen schienen.
"Oh Linnea, das ist nun wirklich kein Grund sowas zu sagen. Papa hat recht es ist zu kalt ohne Jacke und wenn heute Nachmittag Derek und Rachel kommen, dann könnt ihr bestimmt raus in den Schnee, wenn es bis dahin immer noch schneit, aber eben mit Winterkleidung. Und es hat deinen Papa verletzt, dass du "blöder Papa" gesagt hast." ermahnte Selvaggia ihre Tochter. Diese sah immer noch auf den Tisch und sage kein Wort.
Selvaggia und Ilse schüttelten nur den Kopf und kochten weiter.
Als am Nachmittag die Raynes aus San Francisco kamen, tobten die älteren Kinder im Garten im Schnee und die Erwachsenen genossen es mal wieder, einfach nur miteinander zu Plaudern.
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