Die schwarze Nonne
von Dracenia Mayor
Kurzbeschreibung
Ein Hilferuf an das Legat in Dublin und seinen Leiter - Philip Callahan - bleibt ungehört. Ein Hinweis von unerwarteter Seite verweist den Hilfesuchenden an die Botschaft. Und so werden die Raynes ungewollt in ein neues Abenteuer verstrickt.
KurzgeschichteMystery, Familie / P16 / Gen
Catherine Corrigan
Derek Rayne
OC (Own Character)
06.11.2021
06.11.2021
6
31.511
4
06.11.2021
3.208
Die Familie von Lucifer Rayne war gestern Mittag deutscher Zeit wieder in ihrem Haus auf Norderney angekommen.
„Müssen wir denn heute gleich in die Schule und in den Kindergarten?“ fragte Luciano, am nächsten Morgen beim Frühstück. „Natürlich. Dein Vater und ich müssen ja auch an die Uni.“ antwortete Selvaggia ihrem Sohn. Sein Vater trank wie immer morgens schweigend seinen Kaffee. Nachdem sie ihre Kinder in Schule und Kindergarten gebracht hatten, verabschiedeten sie sich voneinander und gingen ihrer Wege. Der Höllenfürst machte noch einmal einen kurzen Abstecher nach Norderney um sich seinen morgendlichen Pharisäer to go von Ilse abzuholen. Diese machte ihm jetzt nach dem ersten Kaffee immer einen Pharisäer für die Uni.
„Na schöne Ferien gehabt, Lucian?“ fragte Dr. Guerra, als sich die beiden im Gang begegneten. „Sicher, und du?“ antwortete er. „Ja klar, ich war beim Skifahren, mit meiner Familie. Danke der Nachfrage.“ antwortete sein Kollege. Lucifer lächelte freundlich, bevor in den Gang zu seinem Hörsaal abbog.
Zu seiner großen Überraschung saß Antonella schon im Vorlesungssaal, als er diesen betrat. „Guten Morgen Dr. Rayne.“ murmelte sie leise. „Guten Morgen Signorita Canavacciuolo.“ „Kann ich Sie kurz sprechen Dr. Rayne?“ „Sicher.“ antwortete er knapp und öffnete seinen Laptop. „Reden Sie, ich höre zu.“ Sie räusperte sich. „Ich also zuerst … wollte ich mich entschuldigen ..., dass … ich Sie genervt habe und … Ihnen Schmerzen zugefügt habe. Ich war ja besessen, also …ich war das ja gar nicht. Und … danke, dass Sie mir geholfen haben.“ „Entschuldigung angenommen.“ antwortete er knapp. Sie nickte. Die anderen Studenten betraten den Saal Silvana de Luca und Sebastiano Delano sahen ihre Kommilitonin an und verdrehten genervt die Augen. „Darf ich denn wieder an den Vorlesungen teilnehmen?“ fragte Antonella ihren Professor noch, da dieser nur so knapp geantwortet hatte und nicht weiter auf sie reagiert hatte, war sie sich da nicht so sicher.. „Natürlich, setzen Sie sich.“
Er begann mit dem Unterricht. Nach einer Weile rieb er sich die Schläfen und nahm die letzte Tablette aus dem Blister und schluckte sie mit einem Schluck Pharisäer.
<Meine Tabletten gegen die Kopfschmerzen sind alle. Ich habe die letzte gerade genommen.> ließ er Sandalephon auf mentalem Weg wissen. <Moin Lucifer. Wieder gut angekommen? Ich bringe dir heute Nachmittag eine Großpackung vorbei. Bis später, Großer.> antwortete dieser auf demselben Weg.
Zur gleichen Zeit in Dublin:
„Herein.“ rief er, als es an der Tür zu seinem Arbeitszimmer klopfte. "Mr. Callaghan, hier ist ein Herr, der Sie sprechen möchte.“ teilte ihm sein Butler mit. Der Legatsleiter nickte. „Guten Tag Mr. Callaghan, ich komme geradewegs aus dem Dorf Shanagolden. Es wurde berichtet, dass es in dem verlassenen Kloster
Monasternagalliaghduff spukt. Die schwarze Nonne treibt wieder ihre magischen Spielchen mit dem Ort. Berichten zu Folge verflucht sie Menschen mit schwarzmagischen Zaubern und …“ Philip Callaghan unterbrach den Besucher barsch. „Nein! Das kann nicht sein! Nonnen benutzen keine schwarzen Zauber. Und wenn dann nur gegen den Höllenfürsten, wenn die weiße Magie nicht ausreichen würde. Aber eigentlich benutzen Nonnen gar keine Magie. Nonnen sind fromme Menschen, die zu Gott beten und bestimmt niemanden verfluchen. Verlassen Sie sofort mein Haus! Ich werde mich doch nicht mit so einem Quatsch abgeben.“ antwortete Philip Callaghan unwirsch und warf den Mann raus.
Verzweifelt rang der Mann die Hände. Plötzlich räusperte sich jemand hinter ihm. "Treffen Sie mich in zwei Stunden im Pub "The Globe, South Great Georges Street... hörte er jemanden flüstern. "Und bevor Sie fragen, ich werde sie erkennen... ich kann Ihnen helfen!" Edward O'Malley nickte und eilte davon. Der Butler sah ihm gedankenverloren nach.
O'Malley saß im Pub und drehte nachdenklich sein Ale in der Hand. Es waren knapp zwei Stunden vergangen und er sah sich unsicher um. Ein Mann mit locker zerzausten Haaren, in Jeans und mit einem Strickpullover setzte sich mit einem Glas Whisky ihm gegenüber. "Oh, bitte, Sir, ich erwarte..." "Mich..." wurde er leise unterbrochen. Erstaunt sah O'Malley den Mann an, der ihm irgendwie vage bekannt vorkam. "Wer sind Sie?" fragte er. Der Mann lächelte. "Schon erstaunlich, was ein dunkler Cut und eine Fliege und etwas Haargel bewirken, nicht wahr?" fragte er. O'Malleys Augen weiteten sich. "Der Butler... Sie sind..." er brach ab. Der Mann nickte. "Ich bin seit etwa zehn Jahren Butler der Kevin of Glendalough-Stiftung. Bis letztes Jahr auch an sich recht gern... Callaghan ist seit drei Jahren oder so... na ja... neuer Leiter. Er ist ein ehemaliger Priester und ein widerlich bigotter Schwätzer vor dem Herrn. Wer die Fäden im Legat hier in Dublin wirklich in der Hand hatte war... seine andere Hälfte... zuerst habe ich gedacht... Nun ja... Lady Asta... war speziell... Ich habe erst viel später erfahren, dass sie die Göttin Astarte oder der Dämon... der gefallene Engel Astaroth war... aber es veränderte sich was, Mr. O'Malley... Astaroth wurde zu einem Erzseraphim beider Seiten, geliebt und wieder im Himmel willkommen geheißen und doch noch mit der Hölle verbunden. Ich habe nur mitgekommen, dass es nur noch zwei andere solcher Erzseraphim gibt... und beide sind mit der Botschaft in Paris... verbandelt - genau wie Astaroth... oder Astarte."
Edward O'Malley starrte den Mann an, der ihm gegenüber saß. Natürlich hatte er von der ominösen Pariser Botschaft gehört.... wer nicht? "Ich... Ich soll mich also an... an einen Dämon wenden um Dämonen bekämpfen zu lassen?" fragte er ungläubig. "Glauben Sie mir, dort werden Sie eher Hilfe bekommen, von Engeln, gefallenen und nicht gefallenen, und ihren Dienern als von einem bigotten Schwafler wie Philip Callaghan, dem Praeceptor des Legats in Dublin. Alternativ könnten Sie sich auch an das Legat von San Francisco - das liegt auf Angel Island - wenden... Dr. Rayne, der dortige Praeceptor ist ein bewundernswert offener und toleranter Mann, ein Freund des Erzbischofs von Paris, bekannt mit Seiner Heiligkeit... aber eben auch mit dem höllischen Botschafter, der ihm wie ein Bruder ist. Und es wird gemunkelt, dass seine älteste Tochter eine der Erzseraphim beider Seiten ist... aber ob das stimmt... ich weiß es nicht... Letztendlich, Mr. O'Malley, bleibt Ihnen überlassen ob Sie die Gefahr in Shanagolden bannen oder einfach weiter ertragen wollen..."
"Wenn Sie mir diesen Rat geben... Mr... Butler... was springt für Sie dabei raus, dass Sie mir sagen, ich soll Ihren "Chef" übergehen?" Der Butler lächelte dünn. "Callaghan ist nicht mein Chef, ist es nie gewesen! Dr. Dr. MacMahon, der vorherige Leiter des Legats, er war Theologe und Ethnologe, das war mein Chef. Lady Asta war eine Chefin, als Lord Astaroth wäre er ein sehr potenter, sehr mächtiger und einflussreicher Chef gewesen... Dass er über genügend theologisches Wissen verfügt, darüber brauchen wir wohl nicht zu streiten, genausowenig wie darüber, dass er viel mehr Wissen hat als jeder gewöhnliche Mensch... Sie/Ihn als Chefin/Chef zu haben... wow... Das wäre besser als diesen Waschlappen... oder einen Mediziner... ein Dr. Dale-Ponte McNeal war mal da, mit seiner Frau, die er Lucia nannte, die Callaghan jedoch nur als "Kat" oder "Katherine" anredete... die beiden haben aber auch irgendwie mit der Botschaft zu tun..." Der Butler sah auf die Uhr und verzog das Gesicht. "Ich muss dann mal einkaufen... A bhogásach möchte später dinieren..." Edward O'Malley grinste über das "Seine Selbstzufriedenheit", das so verächtlich vom Butler gekommen war. Er wollte sich bei ihm bedanken, doch da war der Butler schon verschwunden und O'Malley sah nur noch einen Mann eine Jacke vom Garderobenständer nehmen und aus der Tür eilen.
Was sollte er nun tun? Sollte er sich an diese Pariser Botschaft wenden oder doch lieber an das Legat in Amerika? Oder war die Äbtissin einfach eine Strafe Gottes, die das Dorf zu ertragen hatte... als Strafe... für was auch immer?
Thalia stand am Kühlschrank, öffnete ihn, griff nach einer Cola und erzählte Ilse von ihrem Tag. Als sie sich umdrehte, erschrak sie, als ihr Chef plötzlich hinter ihr stand und sie gegen ihn prallte. „Herrgott nochmal Lucian! Hast du mich jetzt erschreckt.“ Ihr Chef musste lachen. „Nein nicht Herrgott – Lucifer!“ antwortete er ruhig und wirkte dabei mal wieder ziemlich arrogant. „Thalia … würdest du dich heute Abend bitte um die Kinder kümmern? Selvi und ich essen auswärts und kommen erst morgen wieder zurück.“ Sein Kindermädchen lächelte ihn freundlich an. „Na klar Chef, kein Problem.“ antwortete die schöne Griechin.
Selvaggia betrat die Küche. Noch bevor sie etwas sagen konnte, griff ihr Mann nach ihrer Hand und zog sie an sich. Er nahm sie liebevoll in den Arm und küsste sie leidenschaftlich. „Wir essen heute auswärts. Zieh dir etwas Schickes an, mein süßes Hexlein.“, flüsterte er ihr verführerisch ins Ohr und küsste sie abermals sehr leidenschaftlich. Selvaggia fühlte, wie sich bei ihrem Mann etwas regte. Sie schob ihn von sich. „Ich bin schon gespannt, was mein Teufel für uns geplant hat und ich liefere zum Abschluss das Dessert.“ , flüsterte sie ebenso verführerisch. Jedoch laut genug, dass alle Anwesenden es hören konnten und verließ dann die Küche. Lucifer stand mit geschlossenen Augen da und atmete ein paarmal ein und aus. Thalia sah Kerubiel, der wegen seiner Freundin mittlerweile sehr oft im Haus seines ältesten Bruders mit dessen Einverständnis war, an und grinste. Ilse sah zu Sandalephon, der gerade die Küche betrat. Auch er grinste, er hatte dein letzten Satz von Selvaggia auch gehört und wie auch die anderen richtig gedeutet. „Hallo Lucifer, ich bringe die Tabletten für dich vorbei. Ich musste für mich auch wieder neue herstellen lassen, da wir diese ja leider täglich benötigen.“ Der Höllenfürst räusperte sich. „Lass uns nach draußen gehen ich brauche jetzt eine … „ „Und einen Pharisäer dazu? Sandalephon auch einen?“, unterbrach ihn seine Mutti. „Gerne Ilse, aber die normale Mischung bitte, denn die Lucifer-Spezialmischung ist für jeden von uns anderen zu stark.“, antwortete der Engel freundlich und folgte seinem höllischen Bruder auf die Strandterrasse, wo dieser sich eine Zigarette anzündete.
„Hier deine Tabletten, ich habe dir gleich einen Großpack für einen Monat zusammengestellt, wie mir selbst auch.“ , sagte er und reichte sie seinem Bruder. „Wo geht´s denn heute Abend hin?" fragte Sandalephon ein wenig neugierig. „Wir verbringen die Nacht in Paris, schick essen gehen, … und mehr. Da heute Donnerstag ist und Thalia und Kerubiel, sich zusammen mit Ilse um die Kinder kümmern.“ „Klingt gut, dann wünsche ich euch viel Spaß.“ , sagte er und verschwand. „Grüß mir mein Käthchen.“, sagte Lucifer noch auf mentalem Weg.
„Kommst du?“ fragte er seine Frau grinsend, die in Reizwäsche vor dem Spiegel stand. Und sich einige Kleider anschaute. „Lucifer! Ich bitte dich. Was soll ich denn anziehen, schick oder …“ Er trat vor sie, küsste sie leidenschaftlich, küsste ihren Hals und liebkoste ihren Körper. Sie merkte, wie er sie an einen anderen Ort zauberte. „Such dir hier etwas von der Abendgarderobe aus. Wir gehen erst mal schick Essen und Tanzen, das Weitere ist eine Überraschung.“ Sie sah sich kurz um und stelllt fest, dass sie sich in ihrem Schlafzimmer , der Pariser Botschaft befanden, welches sie nur noch nutzten, wenn eine Feier der Botschaft war oder bei besonderen Anlässen. In diesem Schrank, befanden sich die schicksten Kleider, für besondere Anlässe. Selvaggia entschied sich für ein schickes, winterliches Outfit, da es ja Januar war und deshalb noch etwas kalt. Lucifer war eigentlich gekleidet wie immer, denn er sah mit seiner tiefschwarzen Jeans, dem weißen Hemd und einem schwarzen Jackett wie immer sehr schick aus. Natürlich durfte sein geliebter schwarzer Wintermantel nicht fehlen. Er griff nach ihrer Hand und sie tauchten in der Tiefgarage vor seinem schwarzen sportlichen Porsche wieder auf.
„Wir fahren mit dem Porsche?“ „Bien sûr, Madame.“ antwortete er lächelnd und hielt seiner Frau die Tür auf. Sie stieg ein schnallte sich an und schloss glücklich die Augen, als ihr Mann die Beifahrertür wieder zuschlug und selbst auf der Fahrerseite einstieg. Sie liebte es, wenn ihr Mann sie mit einem Abend überraschte und wenn sie mit dem Porsche fuhren und ausgingen wie normale Menschen, ohne Magie. Selvaggia genoss das Leben im Luxus mehr als sie sich manchmal eingestehen wollte. Sie hatte im Spätmittelalter und der Renaissance in recht wohlhabenden Verhältnissen gelebt, aber war ungeliebt gewesen und hatte nur wenig davon gehabt und nur manchmal mit ihm, der damals ihr Lehrmeister gewesen war einen Abend im Luxus verbracht. Jetzt führte sie eigentlich ständig ein Leben im Luxus, wobei ihr Hauptwohnsitz auf Norderney, zwar ein großes Strandhaus war, nachdem er es renovieren ließ und einen Anbau, so wie das Nebengebäude, in dem Thalia wohnte und den Stall hatte anbauen lassen, so war das Leben auf Norderney doch recht ruhig und gewöhnlich.
Die Insulaner, die sie kannten und mochten, wussten dass Lucian Rayne, der er für sie war sehr reich war, aber da er dennoch auf dem Boden bleib und nicht herablassend war wie manch andere reichen Leute, mochten sie die Raynes auf Norderney sehr gerne.
„Bastille Day Dinner Cruise“ las sie als sie auf dem Parkplatz an der Seine Hand in Hand zur Anlegestelle liefen. „Oh Lucifer, wir essen auf dem Schiff, während einer nächtlichen Fahrt auf der Seine?“ fragte sie vor Begeisterung leise keuchend. Sie hatte schon davon gehört und wusste, dass dieser Abend auf dem Schiff sehr teuer war. Die beiden genossen das Abendessen, welches sehr gut schmeckte.
Selvaggia genoss auch sehr das Tanzen, mit ihrem Mann, der sehr gut tanzen konnte, aber zu ihrem Leidwesen nur sehr selten mit ihr zum Tanzen ging. Meistens tanzten sie nur auf Hochzeiten und auf den Empfängen in der Botschaft.
Als das Schiff wieder anlegte, spazierten sie Hand in Hand wie ein frisch verliebtes Paar am Ufer der Seine entlang. Selvaggia zog ihren Mann an sich. „Ich liebe dich Lucifer, danke für den schönen Abend.“ sagte sie und küsste ihn zärtlich. „Lass uns wieder zurück zum Wagen gehen“ , flüsterte er. Selvaggia bemerkte schnell, dass er nicht zum Boulevard Haussmann zurückfuhr. Nach einer Weile hielt er vor dem Hotel Particulier Villeroy, einem der teuersten Hotels in Paris. Er führte sie direkt in die Lescot Suite. „Lucifer?“ staunte sie. Er griff nach dem Telefon bestellte eine Flasche Sekt, der Lieblingsmarke seiner Frau und einen Obstteller dazu, da Selvaggia gerne Obst dazu aß.
Kurz darauf erschien der Zimmerservice stellte alles auf den Wohnzimmertisch und zündete ein Feuer im Kamin an. Als der Zimmerservice das Zimmer wieder verlassen hatte entspannten sie sich bei einem gemeinsamen Bad in dem luxuriösen Badezimmer.
Anschließend föhnte sich Selvaggia die Haare, während ihr Mann es sich auf dem Sofa vor dem Kamin bequem machte und den Fernseher anschaltete. Als Selvaggia ebenfalls, wie ihr Mann nur mit dem Morgenmantel bekleidet herauskam, brannte das Feuer bereits richtig und verbreitete eine gemütliche und romantische Atmosphäre, da ihr Mann das Licht ausgeschaltet hatte. Sie setzte sich neben ihn und griff zu einem Sektglas. Sie genossen die gemütliche Liebesnacht, ganz ungestört, von der Familie.
Am nächsten Morgen bestellten sie sich das Frühstück auf ihr Zimmer. Nach einem ausgiebigen Frühstück gönnten sie sich noch ein paar Stunden im Dampfbad und Jacuzzi. Anschließend duschten sie in ihrem Zimmer gemeinsam und gingen dann zum Mittagessen in das Hotelrestaurant. Nach dem Essen gönnten sie sich an der Bar noch einen Cocktail. „Wie lange hast du das Zimmer gebucht?“ wollte sie wissen. „Bis morgen, da ich nicht genau wusste, wann wir heute gehen …“ Sie küsste ihn leidenschaftlich. „Dann lass uns doch einfach noch einen Tag bleiben. Ilse, Thalia und Kerubiel kümmern sich sehr gut um unsere Rasselbande, wenn wir mal nicht da sind.“ schlug sie vor und rief Ilse auf Norderney an. „Hallo Ilse, wir sind in Paris, aber nicht im Boulevard, wir machen einen Kurzurlaub und würden gerne noch eine Nacht bleiben.“ „Sicher. Kein Problem, wir haben alles im Griff.“ bestätigte die alte Dame was Selvaggia bereits schon vermutet hatte.
Am nächsten Vormittag tauchte das Paar sichtlich erholt auf Norderney auf. Am Donnerstagnachmittag, in der nächsten Woche tauchten Derek und Rachel mit den Kindern bei seinem brüderlichen Freund auf Norderney auf. "Ich hoffe es ist nicht schlimm, dass wir euch so überfallen, ich habe etwas mit dir zu besprechen und Rachel und die Kinder wollten euch auch mal wieder sehen." entschuldigte sich Derek für das überraschte Auftauchen.
"Natürlich nicht Derek. Ihr seid uns immer willkommen." antwortete Lucifer freundlich. Luciano kam angerannt und umarmte seine Freundin Christina Luciana und Linnea stürmte auf Lucas Lucian zu.
Sofort waren die Kinder wieder weg und spielten gemeinsam in dem großen Spielzimmer. Während sich Rachel mit dem kleinen Deren-Lucifer zu Ilse und Selvaggia in die Küche gesellte, schenkte Lucifer zwei Gläser Whiskey ein und reichte Derek eines. Dieser folgte ihm in sein Arbeitszimmer. Sie setzten sich in die gemütliche Sitzecke.
"Was gibt es denn mein Freund?" wollte der höllische Botschafter wissen. "Ein Mr. O'Malley aus Irland hat bei mir angerufen. Er erzählte er käme aus dem irischen Dorf Shanagolden und wäre im Legat in Dublin gewesen, um dem Leiter von den mysteriösen Vorgängen in dem verlassenen St. Katherine`s Kloster zu berichten. Offenbar wurde das Kloster wegen ... schwarzer Magie geschlossen, als die Leute des Ortes es mit der Angst bekamen. Die schwarze Nonne wollte das Kloster jedoch nicht verlassen und starb in dem Kloster. Seitdem spukt sie dort und - Philip meinte das täte eine Nonne nicht sie wäre ein ehrbarer Mensch und sowas und warf den Mann einfach raus. Sein Butler ... den wir auch noch kennen machte O`Malley den Vorschlag sich entweder im Legat auf Angel Island zu melden oder in der Botschaft in Paris. Ich denke da Philip zu verbohrt ist und dieser Gemeinde nicht helfen will, sollten wir uns mal mit Edward O`Malley unterhalten und uns anschließend in diesem alten Kloster umsehen und uns in dem Dorf umhören." schlug Derek vor. "Wir?" fragte der Fürst der Hölle, der bisher nur zugehört hatte. "Warum nicht? Dieser Mann ist mit einem Fall zu mir gekommen und ich wende mich an dich, da es eventuell mit schwarzer Magie zu tun hat und außerdem ... freue ich mich darauf mal wieder einen Fall mit dir gemeinsam zu bearbeiten." antwortete Derek freundlich grinsend. Lucifer schenkte ihm ein freundliches Lächeln. "Ich muss zugeben, mal wieder einen Fall mit dir zu lösen ... ist sehr verlockend. Wann soll es losgehen?" wollte er wissen. "Nun ja, ich denke, ich könnte ihn anrufen und sagen, dass wir heute anreisen, wir mieten uns in einem Hotel in Shanagolden ein und treffen uns dann gegen Abend mit dem Mann." schlug Derek vor. Wir sollten uns in diesem erzkatholischen Dorf, wie zwei ganz normale Menschen bewegen." grinste Derek seinen höllischen Freund an. Dieser nickte. "Das würde gehen, wir haben drei Tage, die wir ohne Unterbrechung
in dem Ort verbringen können, da heute Donnerstag ist und ich am Freitag keine Vorlesung mehr habe. Falls der Fall länger dauert ... kann ich uns ja ohne weiteres für die Zeit der Vorlesung in die Uni und anschließend gleich wieder nach Irland zaubern." antwortete Lucifer. Sie begaben sich zu den Damen in die Küche und berichteten ihnen von ihren Plänen. Sie waren zwar beide nicht sehr begeistert ihr Männer für einige Tage entbehren zu müssen, verstanden aber auch, dass sie diesen Fall gemeinsam bearbeiten wollten.
„Müssen wir denn heute gleich in die Schule und in den Kindergarten?“ fragte Luciano, am nächsten Morgen beim Frühstück. „Natürlich. Dein Vater und ich müssen ja auch an die Uni.“ antwortete Selvaggia ihrem Sohn. Sein Vater trank wie immer morgens schweigend seinen Kaffee. Nachdem sie ihre Kinder in Schule und Kindergarten gebracht hatten, verabschiedeten sie sich voneinander und gingen ihrer Wege. Der Höllenfürst machte noch einmal einen kurzen Abstecher nach Norderney um sich seinen morgendlichen Pharisäer to go von Ilse abzuholen. Diese machte ihm jetzt nach dem ersten Kaffee immer einen Pharisäer für die Uni.
„Na schöne Ferien gehabt, Lucian?“ fragte Dr. Guerra, als sich die beiden im Gang begegneten. „Sicher, und du?“ antwortete er. „Ja klar, ich war beim Skifahren, mit meiner Familie. Danke der Nachfrage.“ antwortete sein Kollege. Lucifer lächelte freundlich, bevor in den Gang zu seinem Hörsaal abbog.
Zu seiner großen Überraschung saß Antonella schon im Vorlesungssaal, als er diesen betrat. „Guten Morgen Dr. Rayne.“ murmelte sie leise. „Guten Morgen Signorita Canavacciuolo.“ „Kann ich Sie kurz sprechen Dr. Rayne?“ „Sicher.“ antwortete er knapp und öffnete seinen Laptop. „Reden Sie, ich höre zu.“ Sie räusperte sich. „Ich also zuerst … wollte ich mich entschuldigen ..., dass … ich Sie genervt habe und … Ihnen Schmerzen zugefügt habe. Ich war ja besessen, also …ich war das ja gar nicht. Und … danke, dass Sie mir geholfen haben.“ „Entschuldigung angenommen.“ antwortete er knapp. Sie nickte. Die anderen Studenten betraten den Saal Silvana de Luca und Sebastiano Delano sahen ihre Kommilitonin an und verdrehten genervt die Augen. „Darf ich denn wieder an den Vorlesungen teilnehmen?“ fragte Antonella ihren Professor noch, da dieser nur so knapp geantwortet hatte und nicht weiter auf sie reagiert hatte, war sie sich da nicht so sicher.. „Natürlich, setzen Sie sich.“
Er begann mit dem Unterricht. Nach einer Weile rieb er sich die Schläfen und nahm die letzte Tablette aus dem Blister und schluckte sie mit einem Schluck Pharisäer.
<Meine Tabletten gegen die Kopfschmerzen sind alle. Ich habe die letzte gerade genommen.> ließ er Sandalephon auf mentalem Weg wissen. <Moin Lucifer. Wieder gut angekommen? Ich bringe dir heute Nachmittag eine Großpackung vorbei. Bis später, Großer.> antwortete dieser auf demselben Weg.
Zur gleichen Zeit in Dublin:
„Herein.“ rief er, als es an der Tür zu seinem Arbeitszimmer klopfte. "Mr. Callaghan, hier ist ein Herr, der Sie sprechen möchte.“ teilte ihm sein Butler mit. Der Legatsleiter nickte. „Guten Tag Mr. Callaghan, ich komme geradewegs aus dem Dorf Shanagolden. Es wurde berichtet, dass es in dem verlassenen Kloster
Monasternagalliaghduff spukt. Die schwarze Nonne treibt wieder ihre magischen Spielchen mit dem Ort. Berichten zu Folge verflucht sie Menschen mit schwarzmagischen Zaubern und …“ Philip Callaghan unterbrach den Besucher barsch. „Nein! Das kann nicht sein! Nonnen benutzen keine schwarzen Zauber. Und wenn dann nur gegen den Höllenfürsten, wenn die weiße Magie nicht ausreichen würde. Aber eigentlich benutzen Nonnen gar keine Magie. Nonnen sind fromme Menschen, die zu Gott beten und bestimmt niemanden verfluchen. Verlassen Sie sofort mein Haus! Ich werde mich doch nicht mit so einem Quatsch abgeben.“ antwortete Philip Callaghan unwirsch und warf den Mann raus.
Verzweifelt rang der Mann die Hände. Plötzlich räusperte sich jemand hinter ihm. "Treffen Sie mich in zwei Stunden im Pub "The Globe, South Great Georges Street... hörte er jemanden flüstern. "Und bevor Sie fragen, ich werde sie erkennen... ich kann Ihnen helfen!" Edward O'Malley nickte und eilte davon. Der Butler sah ihm gedankenverloren nach.
O'Malley saß im Pub und drehte nachdenklich sein Ale in der Hand. Es waren knapp zwei Stunden vergangen und er sah sich unsicher um. Ein Mann mit locker zerzausten Haaren, in Jeans und mit einem Strickpullover setzte sich mit einem Glas Whisky ihm gegenüber. "Oh, bitte, Sir, ich erwarte..." "Mich..." wurde er leise unterbrochen. Erstaunt sah O'Malley den Mann an, der ihm irgendwie vage bekannt vorkam. "Wer sind Sie?" fragte er. Der Mann lächelte. "Schon erstaunlich, was ein dunkler Cut und eine Fliege und etwas Haargel bewirken, nicht wahr?" fragte er. O'Malleys Augen weiteten sich. "Der Butler... Sie sind..." er brach ab. Der Mann nickte. "Ich bin seit etwa zehn Jahren Butler der Kevin of Glendalough-Stiftung. Bis letztes Jahr auch an sich recht gern... Callaghan ist seit drei Jahren oder so... na ja... neuer Leiter. Er ist ein ehemaliger Priester und ein widerlich bigotter Schwätzer vor dem Herrn. Wer die Fäden im Legat hier in Dublin wirklich in der Hand hatte war... seine andere Hälfte... zuerst habe ich gedacht... Nun ja... Lady Asta... war speziell... Ich habe erst viel später erfahren, dass sie die Göttin Astarte oder der Dämon... der gefallene Engel Astaroth war... aber es veränderte sich was, Mr. O'Malley... Astaroth wurde zu einem Erzseraphim beider Seiten, geliebt und wieder im Himmel willkommen geheißen und doch noch mit der Hölle verbunden. Ich habe nur mitgekommen, dass es nur noch zwei andere solcher Erzseraphim gibt... und beide sind mit der Botschaft in Paris... verbandelt - genau wie Astaroth... oder Astarte."
Edward O'Malley starrte den Mann an, der ihm gegenüber saß. Natürlich hatte er von der ominösen Pariser Botschaft gehört.... wer nicht? "Ich... Ich soll mich also an... an einen Dämon wenden um Dämonen bekämpfen zu lassen?" fragte er ungläubig. "Glauben Sie mir, dort werden Sie eher Hilfe bekommen, von Engeln, gefallenen und nicht gefallenen, und ihren Dienern als von einem bigotten Schwafler wie Philip Callaghan, dem Praeceptor des Legats in Dublin. Alternativ könnten Sie sich auch an das Legat von San Francisco - das liegt auf Angel Island - wenden... Dr. Rayne, der dortige Praeceptor ist ein bewundernswert offener und toleranter Mann, ein Freund des Erzbischofs von Paris, bekannt mit Seiner Heiligkeit... aber eben auch mit dem höllischen Botschafter, der ihm wie ein Bruder ist. Und es wird gemunkelt, dass seine älteste Tochter eine der Erzseraphim beider Seiten ist... aber ob das stimmt... ich weiß es nicht... Letztendlich, Mr. O'Malley, bleibt Ihnen überlassen ob Sie die Gefahr in Shanagolden bannen oder einfach weiter ertragen wollen..."
"Wenn Sie mir diesen Rat geben... Mr... Butler... was springt für Sie dabei raus, dass Sie mir sagen, ich soll Ihren "Chef" übergehen?" Der Butler lächelte dünn. "Callaghan ist nicht mein Chef, ist es nie gewesen! Dr. Dr. MacMahon, der vorherige Leiter des Legats, er war Theologe und Ethnologe, das war mein Chef. Lady Asta war eine Chefin, als Lord Astaroth wäre er ein sehr potenter, sehr mächtiger und einflussreicher Chef gewesen... Dass er über genügend theologisches Wissen verfügt, darüber brauchen wir wohl nicht zu streiten, genausowenig wie darüber, dass er viel mehr Wissen hat als jeder gewöhnliche Mensch... Sie/Ihn als Chefin/Chef zu haben... wow... Das wäre besser als diesen Waschlappen... oder einen Mediziner... ein Dr. Dale-Ponte McNeal war mal da, mit seiner Frau, die er Lucia nannte, die Callaghan jedoch nur als "Kat" oder "Katherine" anredete... die beiden haben aber auch irgendwie mit der Botschaft zu tun..." Der Butler sah auf die Uhr und verzog das Gesicht. "Ich muss dann mal einkaufen... A bhogásach möchte später dinieren..." Edward O'Malley grinste über das "Seine Selbstzufriedenheit", das so verächtlich vom Butler gekommen war. Er wollte sich bei ihm bedanken, doch da war der Butler schon verschwunden und O'Malley sah nur noch einen Mann eine Jacke vom Garderobenständer nehmen und aus der Tür eilen.
Was sollte er nun tun? Sollte er sich an diese Pariser Botschaft wenden oder doch lieber an das Legat in Amerika? Oder war die Äbtissin einfach eine Strafe Gottes, die das Dorf zu ertragen hatte... als Strafe... für was auch immer?
Thalia stand am Kühlschrank, öffnete ihn, griff nach einer Cola und erzählte Ilse von ihrem Tag. Als sie sich umdrehte, erschrak sie, als ihr Chef plötzlich hinter ihr stand und sie gegen ihn prallte. „Herrgott nochmal Lucian! Hast du mich jetzt erschreckt.“ Ihr Chef musste lachen. „Nein nicht Herrgott – Lucifer!“ antwortete er ruhig und wirkte dabei mal wieder ziemlich arrogant. „Thalia … würdest du dich heute Abend bitte um die Kinder kümmern? Selvi und ich essen auswärts und kommen erst morgen wieder zurück.“ Sein Kindermädchen lächelte ihn freundlich an. „Na klar Chef, kein Problem.“ antwortete die schöne Griechin.
Selvaggia betrat die Küche. Noch bevor sie etwas sagen konnte, griff ihr Mann nach ihrer Hand und zog sie an sich. Er nahm sie liebevoll in den Arm und küsste sie leidenschaftlich. „Wir essen heute auswärts. Zieh dir etwas Schickes an, mein süßes Hexlein.“, flüsterte er ihr verführerisch ins Ohr und küsste sie abermals sehr leidenschaftlich. Selvaggia fühlte, wie sich bei ihrem Mann etwas regte. Sie schob ihn von sich. „Ich bin schon gespannt, was mein Teufel für uns geplant hat und ich liefere zum Abschluss das Dessert.“ , flüsterte sie ebenso verführerisch. Jedoch laut genug, dass alle Anwesenden es hören konnten und verließ dann die Küche. Lucifer stand mit geschlossenen Augen da und atmete ein paarmal ein und aus. Thalia sah Kerubiel, der wegen seiner Freundin mittlerweile sehr oft im Haus seines ältesten Bruders mit dessen Einverständnis war, an und grinste. Ilse sah zu Sandalephon, der gerade die Küche betrat. Auch er grinste, er hatte dein letzten Satz von Selvaggia auch gehört und wie auch die anderen richtig gedeutet. „Hallo Lucifer, ich bringe die Tabletten für dich vorbei. Ich musste für mich auch wieder neue herstellen lassen, da wir diese ja leider täglich benötigen.“ Der Höllenfürst räusperte sich. „Lass uns nach draußen gehen ich brauche jetzt eine … „ „Und einen Pharisäer dazu? Sandalephon auch einen?“, unterbrach ihn seine Mutti. „Gerne Ilse, aber die normale Mischung bitte, denn die Lucifer-Spezialmischung ist für jeden von uns anderen zu stark.“, antwortete der Engel freundlich und folgte seinem höllischen Bruder auf die Strandterrasse, wo dieser sich eine Zigarette anzündete.
„Hier deine Tabletten, ich habe dir gleich einen Großpack für einen Monat zusammengestellt, wie mir selbst auch.“ , sagte er und reichte sie seinem Bruder. „Wo geht´s denn heute Abend hin?" fragte Sandalephon ein wenig neugierig. „Wir verbringen die Nacht in Paris, schick essen gehen, … und mehr. Da heute Donnerstag ist und Thalia und Kerubiel, sich zusammen mit Ilse um die Kinder kümmern.“ „Klingt gut, dann wünsche ich euch viel Spaß.“ , sagte er und verschwand. „Grüß mir mein Käthchen.“, sagte Lucifer noch auf mentalem Weg.
„Kommst du?“ fragte er seine Frau grinsend, die in Reizwäsche vor dem Spiegel stand. Und sich einige Kleider anschaute. „Lucifer! Ich bitte dich. Was soll ich denn anziehen, schick oder …“ Er trat vor sie, küsste sie leidenschaftlich, küsste ihren Hals und liebkoste ihren Körper. Sie merkte, wie er sie an einen anderen Ort zauberte. „Such dir hier etwas von der Abendgarderobe aus. Wir gehen erst mal schick Essen und Tanzen, das Weitere ist eine Überraschung.“ Sie sah sich kurz um und stelllt fest, dass sie sich in ihrem Schlafzimmer , der Pariser Botschaft befanden, welches sie nur noch nutzten, wenn eine Feier der Botschaft war oder bei besonderen Anlässen. In diesem Schrank, befanden sich die schicksten Kleider, für besondere Anlässe. Selvaggia entschied sich für ein schickes, winterliches Outfit, da es ja Januar war und deshalb noch etwas kalt. Lucifer war eigentlich gekleidet wie immer, denn er sah mit seiner tiefschwarzen Jeans, dem weißen Hemd und einem schwarzen Jackett wie immer sehr schick aus. Natürlich durfte sein geliebter schwarzer Wintermantel nicht fehlen. Er griff nach ihrer Hand und sie tauchten in der Tiefgarage vor seinem schwarzen sportlichen Porsche wieder auf.
„Wir fahren mit dem Porsche?“ „Bien sûr, Madame.“ antwortete er lächelnd und hielt seiner Frau die Tür auf. Sie stieg ein schnallte sich an und schloss glücklich die Augen, als ihr Mann die Beifahrertür wieder zuschlug und selbst auf der Fahrerseite einstieg. Sie liebte es, wenn ihr Mann sie mit einem Abend überraschte und wenn sie mit dem Porsche fuhren und ausgingen wie normale Menschen, ohne Magie. Selvaggia genoss das Leben im Luxus mehr als sie sich manchmal eingestehen wollte. Sie hatte im Spätmittelalter und der Renaissance in recht wohlhabenden Verhältnissen gelebt, aber war ungeliebt gewesen und hatte nur wenig davon gehabt und nur manchmal mit ihm, der damals ihr Lehrmeister gewesen war einen Abend im Luxus verbracht. Jetzt führte sie eigentlich ständig ein Leben im Luxus, wobei ihr Hauptwohnsitz auf Norderney, zwar ein großes Strandhaus war, nachdem er es renovieren ließ und einen Anbau, so wie das Nebengebäude, in dem Thalia wohnte und den Stall hatte anbauen lassen, so war das Leben auf Norderney doch recht ruhig und gewöhnlich.
Die Insulaner, die sie kannten und mochten, wussten dass Lucian Rayne, der er für sie war sehr reich war, aber da er dennoch auf dem Boden bleib und nicht herablassend war wie manch andere reichen Leute, mochten sie die Raynes auf Norderney sehr gerne.
„Bastille Day Dinner Cruise“ las sie als sie auf dem Parkplatz an der Seine Hand in Hand zur Anlegestelle liefen. „Oh Lucifer, wir essen auf dem Schiff, während einer nächtlichen Fahrt auf der Seine?“ fragte sie vor Begeisterung leise keuchend. Sie hatte schon davon gehört und wusste, dass dieser Abend auf dem Schiff sehr teuer war. Die beiden genossen das Abendessen, welches sehr gut schmeckte.
Selvaggia genoss auch sehr das Tanzen, mit ihrem Mann, der sehr gut tanzen konnte, aber zu ihrem Leidwesen nur sehr selten mit ihr zum Tanzen ging. Meistens tanzten sie nur auf Hochzeiten und auf den Empfängen in der Botschaft.
Als das Schiff wieder anlegte, spazierten sie Hand in Hand wie ein frisch verliebtes Paar am Ufer der Seine entlang. Selvaggia zog ihren Mann an sich. „Ich liebe dich Lucifer, danke für den schönen Abend.“ sagte sie und küsste ihn zärtlich. „Lass uns wieder zurück zum Wagen gehen“ , flüsterte er. Selvaggia bemerkte schnell, dass er nicht zum Boulevard Haussmann zurückfuhr. Nach einer Weile hielt er vor dem Hotel Particulier Villeroy, einem der teuersten Hotels in Paris. Er führte sie direkt in die Lescot Suite. „Lucifer?“ staunte sie. Er griff nach dem Telefon bestellte eine Flasche Sekt, der Lieblingsmarke seiner Frau und einen Obstteller dazu, da Selvaggia gerne Obst dazu aß.
Kurz darauf erschien der Zimmerservice stellte alles auf den Wohnzimmertisch und zündete ein Feuer im Kamin an. Als der Zimmerservice das Zimmer wieder verlassen hatte entspannten sie sich bei einem gemeinsamen Bad in dem luxuriösen Badezimmer.
Anschließend föhnte sich Selvaggia die Haare, während ihr Mann es sich auf dem Sofa vor dem Kamin bequem machte und den Fernseher anschaltete. Als Selvaggia ebenfalls, wie ihr Mann nur mit dem Morgenmantel bekleidet herauskam, brannte das Feuer bereits richtig und verbreitete eine gemütliche und romantische Atmosphäre, da ihr Mann das Licht ausgeschaltet hatte. Sie setzte sich neben ihn und griff zu einem Sektglas. Sie genossen die gemütliche Liebesnacht, ganz ungestört, von der Familie.
Am nächsten Morgen bestellten sie sich das Frühstück auf ihr Zimmer. Nach einem ausgiebigen Frühstück gönnten sie sich noch ein paar Stunden im Dampfbad und Jacuzzi. Anschließend duschten sie in ihrem Zimmer gemeinsam und gingen dann zum Mittagessen in das Hotelrestaurant. Nach dem Essen gönnten sie sich an der Bar noch einen Cocktail. „Wie lange hast du das Zimmer gebucht?“ wollte sie wissen. „Bis morgen, da ich nicht genau wusste, wann wir heute gehen …“ Sie küsste ihn leidenschaftlich. „Dann lass uns doch einfach noch einen Tag bleiben. Ilse, Thalia und Kerubiel kümmern sich sehr gut um unsere Rasselbande, wenn wir mal nicht da sind.“ schlug sie vor und rief Ilse auf Norderney an. „Hallo Ilse, wir sind in Paris, aber nicht im Boulevard, wir machen einen Kurzurlaub und würden gerne noch eine Nacht bleiben.“ „Sicher. Kein Problem, wir haben alles im Griff.“ bestätigte die alte Dame was Selvaggia bereits schon vermutet hatte.
Am nächsten Vormittag tauchte das Paar sichtlich erholt auf Norderney auf. Am Donnerstagnachmittag, in der nächsten Woche tauchten Derek und Rachel mit den Kindern bei seinem brüderlichen Freund auf Norderney auf. "Ich hoffe es ist nicht schlimm, dass wir euch so überfallen, ich habe etwas mit dir zu besprechen und Rachel und die Kinder wollten euch auch mal wieder sehen." entschuldigte sich Derek für das überraschte Auftauchen.
"Natürlich nicht Derek. Ihr seid uns immer willkommen." antwortete Lucifer freundlich. Luciano kam angerannt und umarmte seine Freundin Christina Luciana und Linnea stürmte auf Lucas Lucian zu.
Sofort waren die Kinder wieder weg und spielten gemeinsam in dem großen Spielzimmer. Während sich Rachel mit dem kleinen Deren-Lucifer zu Ilse und Selvaggia in die Küche gesellte, schenkte Lucifer zwei Gläser Whiskey ein und reichte Derek eines. Dieser folgte ihm in sein Arbeitszimmer. Sie setzten sich in die gemütliche Sitzecke.
"Was gibt es denn mein Freund?" wollte der höllische Botschafter wissen. "Ein Mr. O'Malley aus Irland hat bei mir angerufen. Er erzählte er käme aus dem irischen Dorf Shanagolden und wäre im Legat in Dublin gewesen, um dem Leiter von den mysteriösen Vorgängen in dem verlassenen St. Katherine`s Kloster zu berichten. Offenbar wurde das Kloster wegen ... schwarzer Magie geschlossen, als die Leute des Ortes es mit der Angst bekamen. Die schwarze Nonne wollte das Kloster jedoch nicht verlassen und starb in dem Kloster. Seitdem spukt sie dort und - Philip meinte das täte eine Nonne nicht sie wäre ein ehrbarer Mensch und sowas und warf den Mann einfach raus. Sein Butler ... den wir auch noch kennen machte O`Malley den Vorschlag sich entweder im Legat auf Angel Island zu melden oder in der Botschaft in Paris. Ich denke da Philip zu verbohrt ist und dieser Gemeinde nicht helfen will, sollten wir uns mal mit Edward O`Malley unterhalten und uns anschließend in diesem alten Kloster umsehen und uns in dem Dorf umhören." schlug Derek vor. "Wir?" fragte der Fürst der Hölle, der bisher nur zugehört hatte. "Warum nicht? Dieser Mann ist mit einem Fall zu mir gekommen und ich wende mich an dich, da es eventuell mit schwarzer Magie zu tun hat und außerdem ... freue ich mich darauf mal wieder einen Fall mit dir gemeinsam zu bearbeiten." antwortete Derek freundlich grinsend. Lucifer schenkte ihm ein freundliches Lächeln. "Ich muss zugeben, mal wieder einen Fall mit dir zu lösen ... ist sehr verlockend. Wann soll es losgehen?" wollte er wissen. "Nun ja, ich denke, ich könnte ihn anrufen und sagen, dass wir heute anreisen, wir mieten uns in einem Hotel in Shanagolden ein und treffen uns dann gegen Abend mit dem Mann." schlug Derek vor. Wir sollten uns in diesem erzkatholischen Dorf, wie zwei ganz normale Menschen bewegen." grinste Derek seinen höllischen Freund an. Dieser nickte. "Das würde gehen, wir haben drei Tage, die wir ohne Unterbrechung
in dem Ort verbringen können, da heute Donnerstag ist und ich am Freitag keine Vorlesung mehr habe. Falls der Fall länger dauert ... kann ich uns ja ohne weiteres für die Zeit der Vorlesung in die Uni und anschließend gleich wieder nach Irland zaubern." antwortete Lucifer. Sie begaben sich zu den Damen in die Küche und berichteten ihnen von ihren Plänen. Sie waren zwar beide nicht sehr begeistert ihr Männer für einige Tage entbehren zu müssen, verstanden aber auch, dass sie diesen Fall gemeinsam bearbeiten wollten.
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