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Hack in process: Data32/D_wood/LoVe.exe ...:A tribute to Duskwood:...

von Sputzga
Kurzbeschreibung
GeschichteThriller, Liebesgeschichte / P18 / Het
Der Hacker OC (Own Character)
05.11.2021
21.02.2023
63
150.327
7
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Dieses Kapitel
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05.11.2021 3.095
 
Es war ein herrlich langweiliger Morgen. Ich hatte schon ewig keine freie Zeit mehr für mich gehabt, da ich durch meinen Job ziemlich beansprucht wurde und Langeweile und Freizeit schon Worte waren, die in meinem Sprachgebrauch gar keine Verwendung mehr fanden. Deshalb freute es mich umso mehr, dass jetzt 3 Wochen absolutes Nichtstun nun vor mir lagen, in dem ich mir absolut alles in den Schoss fallen lassen werde, was Unternehmungen betraf. „Et kütt, wie et kütt.“, hatte mein Opa immer gesagt und genau nach diesem Motto wollte ich meinen Jahresurlaub verbringen.

Ich hatte aber nun genug davon, im Bett rum zu lümmeln und entschied mich, aufzustehen und duschen zu gehen. Immerhin war es schon 11 Uhr und das war für meine ungeübten Verhältnisse im Nichtstun schon eine gute Leistung.

Ich stellte meine Gute-Laune-Playlist auf meinem Soundsytem ein, sodass ich die Musik gut von jedem Raum aus hören konnte. Ich drehte das Wasser auf und stellte mich unter die sanft plätschernde Regenwalddusche, die ich mir erst vor kurzem von meiner letzten Gehalts-erhöhung gegönnt hatte und die mein ganzer Stolz war.

Ich ließ mir Zeit, mich von dem warmen Wasser berieseln zu lassen und hing dabei meinen Gedanken nach. Es war wirklich viel zu lange her gewesen, dass ich mal wirklich Zeit nur für mich allein hatte und es war auch dringend nötig gewesen.

Der ständige Druck von Deadlines für Renovierungen, Terminabgaben für den ganzen Buch-haltungskram (den ich so sehr hasste), Präsentationen vorbereiten und halten, um neue Kunden anzuwerben, Werbung gestalten und verwalten etc… Meine Aufgabenliste war end-los, aber dafür war ich in der House Flipping Company (mein Arbeitgeber) absolut unersetz-lich geworden, da ich so vielseitig einsetzbar war.

Mein Gedankengang wurde von meinem Magenknurren unterbrochen, und ich merkte auf einmal, wie hungrig ich war. Ich stieg aus der Dusche, trocknete mich ab und kämmte meine langen dunkelbraunen Haare einfach nach hinten. Das ließ zwar meine geraden, schmalen Gesichtszüge etwas streng wirken, aber so konnten meine Haare in Ruhe trocknen.

Eingewickelt in einem Badetuch huschte ich schnell über den Flur ins Schlafzimmer zu meinem Kleider- schrank. Da ich heute nicht vorhatte, das Haus zu verlassen, entschied ich mich für eine schwarze 3/4 Leggings und einen weiten schwarzen Hoodie. Gemütlichkeitslevel 100 war fast erreicht.

Zu meinem Glück fehlte nur noch eine große Tasse Kaffee und eine Schüssel Müsli. Ich schlenderte zu meiner geliebten Kaffeemaschine und wartete geduldig darauf, dass sie meine Tasse mit dem schwarzen, flüssigen Glück füllte. Mein Müsli verfeinerte ich noch mit einer Hand voll Blaubeeren und etwas Quark.

Mit Müsli und Kaffee bewaffnet machte ich es mir auf meiner Couch gemütlich, um beim Frühstücken die Nachrichten zu gucken. Zu meinem Pech lief aber gerade nur der Gossip der reichen und berühmten und nicht wirklich etwas, was meine Aufmerksamkeit erregte, sodass ich wieder in Tagträumereien und Gedanken weg driftete.

Das Piepen meines Handys riss mich zurück in die Gegenwart. ‚Oh nein! Bitte nur Werbung! Keine Arbeit, bitte bitte nur irgendwelcher Blödsinn!‘, dachte ich mir, als ich nach meinem Handy griff und mit einem zugekniff-enen Auge auf mein Display linste.
'Seltsam', dachte ich mir, als ich im Chatmessenger eine Nachricht las, von einem Mann, den ich nicht kannte.
Thomas: Hallo? Bist du da?
Ich sah mir das Profilfoto von dem jungen Mann an. Er machte auf den ersten Blick einen sympathischen Eindruck, aber der bärtige Fremde mit der schwarzen Mütze rief in mir keine Erinnerung ins Gedächtnis, woher ich ihn kennen könnte, aber meine Neugierde war definitiv geweckt.

„Kenne ich dich?“, fragte ich ihn. Lange musste ich nicht auf eine Antwort warten.
Thomas: Das weiß ich nicht
Egal wie ich es formuliere. Es klingt verrückt
Ich bin das so oft in meinem Kopf durchgegangen
Warte kurz
Ich muss sowieso erst die anderen dazu holen
Bitte geh nicht off
Thomas hat Cleo hinzugefügt
Thomas hat Dan, Lilly, Richy hinzugefügt
Lilly: Hallo
Richy: Hey
Dan: Das machst du jetzt nicht wirklich oder…
Thomas: Dan, halt bitte die Klappe
'Okay', jetzt war ich nur noch verwirrter. Anstatt nur eine fremde Person, die mir schrieb, hatte ich jetzt eine ganze Herde von Fremden, die anscheinend etwas von mir wollten. Ich versuchte mich mal vorsichtig heran-zutasten und schrieb:
"Ähm, ich bin etwas verwirrt. Wer seid ihr denn? (Augenbraue hoch)"
Dan: Jup, er machts
Cleo: Ach so, ist er das?
Dan: Sieht wohl so aus
Thomas hat Jessy hinzugefügt
Thomas: So jetzt, sorry
Jessy ist so weit unten in meiner Liste
Jessy: Oh ähm
Hi Leute
Thomas: So das waren jetzt alle

Langsam fing ich an, sauer zu werden, da es niemand für nötig hielt, meine Frage zu beantworten und ich so weit auch ignoriert worden war. Ich fragte mich, ob sie sich nicht vielleicht vertan hatten und ich falsch in diese Gruppe geaddet wurde. Ich entschied mich, eine letzte Frage zu stellen. Wenn ich wieder ignoriert werden sollte, würde ich einfach die Gruppe verlassen. „Was soll das Ganze?“, fragte ich nun.

Thomas: Naja
Wie sag ich das jetzt am besten
Dan: Pff das ist so genial
Lilly: Wer bist du? Woher kennst du meine Schwester?
'Oh Mann, diese Lilly-Lady kann froh sein, dass ich gerade so gute Laune habe, sonst würde ich nicht so ruhig bleiben.', dachte ich so bei mir, antwortete aber auch mit einer Gegenfrage: "Wovon sprichst du?"

Cleo: Lilly…
Lilly: Was hast du mit ihr gemacht?
Thomas: Wir wollten dich fragen, woher du Hannah Donfort kennst
'Hannah Wer? Ich habe doch quasi gar kein Privatleben, demnach kenne ich auch nicht viele Leute.‘ Aber jetzt war ich mir sicher, dass sie sich mit mir vertan haben mussten. Ich schrieb: "Hab noch nie von ihr gehört."

Dan: Ganz ehrlich Leute
Cleo: Lass es, Dan
Thomas: Hannah ist meine Freundin
Und sie sie ist verschwunden
Jetzt schon seit 3 Tagen, um genau zu sein
'Wow, traurig', dachte ich so bei mir, hatte aber jetzt auch eine Frage auf der Seele, die mir Thomas hoffentlich beantworten würde: „Tut mir leid das zu hören, aber was hat das mit mir zu tun?“

Thomas: Sie hat mir deine Nummer gegeben
Also
Von ihrem Handy aus wurde mir letzte Nacht eine Nachricht geschickt
Naja, eben genau mit deiner Nummer darin
Nichts weiter
Dan: Das Handy ist mit ihr verschwunden. Solltest du vielleicht noch erwähnen
Thomas: Ja
"Das ist ziemlich unheimlich"
Dan: Und jetzt wird’s sogar NOCH besser
Thomas Ich habe natürlich sofort versucht sie anzurufen
Es wurde auch abgenommen. Aber niemand hat was gesagt
Cleo: Bitte, wenn du nochmal ganz scharf nachdenken könntest
‚Cleo schickte ein Foto von einer hübschen, jungen Frau mit langen, Brünetten Haaren und einen sanften Gesichtsausdruck. Sie trug ein weißes Sommerkleid und in der Hand hielt sie einen kleinen, selbst gepflückten Blumenstrauß. Ein paar der Blumen fanden sich auch in ihrem Haar wieder.‘
Das ist sie. Hannah Donfort
Woher könntest du sie kennen? Warum verschickt ihr verschwundenes Handy deine Nummer?

'Was für eine verrückte Story, das arme Mädchen', ging es mir durch den Kopf. Ich war schon immer ein sehr empathischer Mensch gewesen und konnte mich gut in die Gefühlswelt anderer Menschen hinein empfinden. Sie taten mir leid.
"Sorry ich weiß es wirklich nicht. Vielleicht kennt sie mich… irgendwie?"
Cleo: Vielleicht ist eure Begegnung ja nur schon zu lange her?
Dan: Also das führt zu nichts. War ja klar
Ihr wisst ich bin echt der Letzte der sowas normal sagt, aber:
Du hättest das der Polizei überlassen sollen
Thomas: Ja klar.
Du weißt ganz genau warum ich das nicht getan hab
Dan: Aber DAS macht dich jetzt gar nicht verdächtig oder, Tommyboy?
Ich hab genug
Viel Glück!
Dan hat die Gruppe verlassen
Richy: Kann der sich nicht einmal benehmen?
Jessy: Sorry Leute, meine Meinung kennt ihr ☹
Jessy hat die Gruppe verlassen
Richy: Tja
Cleo: Ich weiß leider auch nicht, was wir jetzt noch machen könnten
Weißt du, wir versuchen sie zu finden…
Wir klammern uns einfach an jeden Strohhalm
"Würde ich auch tun ☹", schrieb ich ihr zurück.
Richy: Wobei das jetzt ja schon mehr ist als nur ein Strohhalm
Cleo: Ja, schon
Ich meinte auch eher allgemein und nicht auf die Nummer bezogen
Lilly: Das kann doch alles nicht wahr sein
Lilly hat die Gruppe verlassen
Richy: Da warens nur noch drei…
Äh, vier
Mit Mr. X zusammen
Oder Ms. X, bitte um Verzeihung!
Heutzutage sollte man bei sowas vorsichtig sein
"Ms. X, bitte ♀“
Richy: (Daumen hoch)
Oder du nennst uns am besten einfach deinen Namen :-D
Das wäre viel persönlicher, finde ich
"Mein Name ist.
Linda“
Richy: Hallo Linda!
:-D
Ich bin Richy
Und ich muss mich für unser sagenhaft unhöfliches Verhalten entschuldigen
Normalerweise sind wir nicht so (Monokelemoji)
Cleo: Was wird das, Richy?
Richy: Ich weiß nicht
Ich dachte nur…
"...mich in Smalltalk zu verwickeln wäre klug.", kam ich ihm zuvor, "Ihr wollt, dass
ich helfe, oder?"
Richy: Naja
Hannah hat uns deine Nummer geschickt
Damit müssen wir doch irgendwas anfangen können
Scheiße ich weiß doch auch nicht
Cleo: Ich glaube, was Richy sagen will
Du bist unsere einzige Spur zu Hannah
Richy: Ja
So in der Art zumindest
Thomas: Ja…
Wenn ihr meint…
Richy: Ich weiß, wie komisch das alles wirkt
Für uns ist es auch echt nicht leicht
Ich glaube es könnte wirklich helfen, wenn du erst einmal bleibst
Bleibst…
Wie komisch klingt das bitte…
Das tut es wirklich
Richy: ☹
Ich muss jetzt erst mal weg. Die Pflicht ruft
Wieder die alte Karre der noch älteren Frau Mayer
Und sonst rennt die noch zu den Lackaffen von TT…
Cleo: Ja wir haben es verstanden Richy (stöhn)
Richy: Ok
Adios!
Ich: Machs gut!
Richy hat die Gruppe verlassen

Cleo: Bye
Ich: Der scheint nett zu sein
Cleo: Ja das ist er
Du bist eine der wenigen, die das früh erkennt
Also
Ich glaube du solltest vielleicht erst mal einen groben Einblick in die Situation bekommen
Thomas: Ich mach das
Cleo: Ok
Thomas: Warte ich adde dich gleich

‚Gleich war ein gutes Stichwort.‘, das war wirklich eine merkwürdige Situation, in die ich da hineingezogen worden war. Wenn ich jetzt noch mehr Informationen bekommen sollte, brauchte ich definitiv mehr Kaffee, um vollständig aufnahme -und leistungsfähig zu sein.
Ich brachte also meine leere Müslischüssel zurück in die Küche und machte mir direkt eine doppelte Portion Kaffee. Währenddessen piepste mein Handy schon ungeduldig im Wohnzimmer. Thomas wartete wohl auf eine Antwort von mir.

Thomas: So
Hey
Ich antwortete ihm mit einem kurzen „Hey“ damit er wusste, dass ich noch da war.
Thomas: Sorry nochmal wegen vorhin
War sicher komisch für dich
„Ja, ist es auch jetzt noch, aber ich kann das echt nachvollziehen :-/“
Thomas: Danke
Ich bin total durch den Wind, seit sie verschwunden ist
Und dann diese Nachricht. Erst dachte ich sie wäre wieder da
Schreibt dass alles gut ist
Aber darauf kann ich wohl nicht mehr hoffen
Ich schweif ab sorry. Eigentlich soll ich dir ja nen groben Einblick verschaffen

‚Thomas schien nur schwer mit der Situation umzugehen können, aber wer konnte es ihm schon verübeln!? Ich wüsste nicht, wie ich reagieren und agieren würde, wenn mein Freund plötzlich verschwinden würde.‘
„Dann mal los“
Thomas: Ok
Wo fange ich an…
Ich versuchte ihm den einstieg etwas zu erleichtern, indem ich ihn fragte: „Wer sind die ganzen anderen?“
Thomas: Das ist ziemlich vage gefragt
„Dieser Dan…“
Thomas: Dan…
Naja, der ist so ne Sache für sich
Ach, scheiße
Ich hätte vor 10 Minuten meinen kleinen Bruder abholen sollen :-I
Wir schreiben später weiter ok?

Diese Unterbrechung kam für mich jetzt zwar ziemlich unerwartet, aber so konnte ich ja in der Zeit eigene Nachforschungen anstellen, ob ich seine Hannah nicht vielleicht doch irgendwo her kannte. „Bis später“, antwortete ich ihm noch schnell, bevor er offline ging.
Ich schnappte mir meinen Laptop und fing an, diverse Ordner mit Bildern aus meiner Schulzeit zu durch-suchen. Ich hatte auch noch diverse Dokumente, und alte Telefonlisten meiner alten Klassenkameraden, die ich nach Hannah Donfort durchsuchte, fand aber nichts. Dann dachte ich darüber nach, ob ich sie während meiner Studienzeit vielleicht kennen gelernt hatte. Vielleicht war sie in einem Kurs von mir gewesen oder ich hatte sie mal auf einer Party kennen gelernt. Da ich noch guten Kontakt zu einem meiner damaligen Prof-essoren hatte, entschied ich mich, ihn nach Hannah zu fragen und schrieb ihm eine E-Mail.

Hallo Prof. Edwardson,
ich weiß, diese Frage ist sehr ungewöhnlich, aber können Sie sich an eine Studentin namens Hannah Donfort erinnern? Es würde mir sehr helfen, wenn Sie mir in dieser Sache weiterhelfen könnten oder Ihnen sonst etwas zu dieser Person einfallen würde.
Ich hoffe, dass es Ihnen gut geht und freue mich auf Ihre Antwort.
Liebe Grüße von Ihrer alten Studentin
Linda Marine Silverstein


Kurz nachdem ich die E-Mail abgeschickt hatte, piepste wieder mein Handy. Da schon eine Weile an Zeit vergangen war, dachte ich, dass Thomas wieder Zeit hatte, um weiterzuschreiben. Aber als ich mein Handy in die Hand nahm sah ich, dass es nicht Thomas war, sondern ein merkwürdiger Chat zwischen Jessy und Dan, den ich in Echtzeit mitlesen konnte. Meine Identität war verborgen, soweit ich das beurteilen konnte.

Jessy: Hey du
Dan: Was gibt’s
Jessy: Meinst du nicht, dass das etwas zu krass vorhin war? ☹
Dan: Von wegen würd eher noch sagen ich war noch höflich
Du weißt es doch
Er weiß es auch
ALLE wissen was ich von der ganzen Scheiße halte
Jessy: Du musst nicht sauer werden
Dan: Doch
Weil du plötzlich auch deine Meinug änderst
*Meinung
Jessy Tu ich doch gar nicht
Dan: Kommt mir aber schon stark so vor
Jessy: Ne >:-<
Ich mein nur, dass du dich etwas überlegter ausdrücken könntest
Dan: Überlegter
Oho, die Autorin
Jessy: Präsentiere dich einfach nicht auf dem Silbertablett
Dan: Du meinst ich soll mich nicht wie ein Arschloch verhalten
Das meinst du doch eigentlich
Jessy: Richy kommt muss afk
Jessy ist nun offline
Dan: Toll

Mir rauchte der Kopf. Wie in drei Teufels Namen war es möglich, dass ich eine private Unterhaltung von den beiden mitlesen konnte? Mein Handy beschloss ja nicht einfach, dass ich jetzt Gott und die Welt ausspio-nieren konnte. Das musste eine Fremdeinwirkung von jemand dritten gewesen sein und eine weitere Frage, die ich mir dabei stellte, war natürlich auch, ob meine Chats jetzt auch von jemanden mitgelesen wurden. Ich fühlte mich total unwohl, und überlegte, wie ich das Problem wieder in den Griff kriegen konnte, um meine Privatsphäre zu schützen, als wieder sich mein Handy meldete und sich ein neuer Chat öffnete.

???: Na? Wie hat es dir gefallen?
‚Wow, grusseliger geht es ja schon fast gar nicht mehr.‘, dachte ich so bei mir aber da ich ein sehr neugieriger Mensch war, schickte ich ihm nur ein Emoji, das so skeptisch eine Augenbraue hochzog.
???: Der Chat zwischen Jessy und Dan.
Ich habe das ermöglicht. Dank mir konntest du mitlesen.
‚Okay, zumindest hat er es zugegeben.‘
„Du bist ein Hacker!?“
???: Hacker…
Nennen mich die anderen so?
„Ich nenne dich so“
???: Ich hatte schon schlimmere Namen.
Du hast mein Interesse geweckt.
Es ist wichtig, dass du Dinge weißt, die die anderen nicht wissen.
‚Ich habe sein Interesse geweckt? Ich muss zugeben, das beruht auf Gegenseitigkeit.‘, dachte ich, aber gleichzeitig fragte ich mich auch, in was ich da hineingeraten war, wenn ich als absolut normaler Mensch die Aufmerk-samkeit eines Hackers auf mich gezogen hatte, neben der ganzen Sache mit diesem verschwundenen Mädchen.
„Was meinst du damit?“
???: Lass uns das abkürzen

Mein Handy fing an zu klingeln und eine unterdrückte Nummer rief mich an. Ich war viel zu neugierig, um diesen Videoanruf abzulehnen. Ich setzte mich extra gerade hin, blickte aufmerksam in meine Kamera und nahm den Anruf an. Auf meinem Display erschien eine Gestalt, die eine männliche Statur zeigte, soweit ich das beurteilen konnte. Er trug einen schwarzen Hoodie, genauso wie ich, nur dass er seine Kapuze aufgezogen hatte und nach unten blickte, sodass es mir unmöglich war, sein Gesicht zu sehen.er stand in einem dunklen Raum vor vielen Monitoren, die viele unterschiedliche Arbeitsvorgänge anzeigten. Genauso hatte ich mir immer das „Büro“ eines Hackers vorgestellt.

Er benutzte einen Stimmenverzerrer und sagte mit enorm dunkler und ruhiger Stimme zu mir:
„Meine Identität spielt keine Rolle. Spar und beiden also unsere Zeit und hinterfrage sie nicht. Vor drei tagen wurde ich zeuge der Entführung, mehr musst du zum aktuellen Zeitpunkt nicht wissen. Ich bin im Besitz von Passwörtern, E-Mails, habe Zugriff auf private Konten. Ich werde dir Informationen bereitstellen, die dir helfen werden, alles zu verstehen. Vielleicht werden sie dir nicht immer gefallen, aber sie werden dabei helfen Hannah zu finden. Vertrau‘ mir.“

Damit war der Anruf beendet und ich blickte wieder auf den Chat mit ihm. Zu Wort kommen lassen, hatte er mich nicht und ich hoffte, dass er mir wenigstens noch ein paar Fragen beantworten würde, die mir auf der Seele brannten. Ich weiß ja, dass man als Hacker seine Identität schützen musste, weil sehr wahrscheinlich vieles nicht legal war, was er so trieb, aber trotzdem störte es mich gerade, dass er wusste, wie ich aussah, ich aber nicht wusste, was sich unter seiner Kapuze verbarg.

Er hatte mich um sein vertrauen gebeten und ich hatte auch irgendwie das Gefühl, dass er nichts Böses im Schilde führte. Also antwortete ich ihm fast automatisch: „Ich vertraue dir.“
???: Ich werde dir Zugang zu Hannahs Cloudspeicher verschaffen.
Mit etwas Fingerspitzengefühl solltest du in der Lage sein, auf ihre Daten zuzugreifen.
‚Wow, verstand ich das gerade richtig und er wollte, dass ich ihm beim hacken der Cloud helfe?‘
„Naja… Danke? Aber kannst du das bitte genauer erklären?“
???: In Hannahs Cloudspeicher lagern alle möglichen Dateien. Du musst jede einzelne entschlüsseln, um auf sie zugreifen zu können.
Ich weiß selbst nicht, auf was du da alles stoßen wirst. Mach dich also auch auf das Schlimmste gefasst.
Aber die Chancen stehen gut etwas sehr Hilfreiches zu finden.
„Okay, ich verstehe, worauf du hinauswillst. Alles klar.“
???: Gut.
Wenn du eine brauchbare Datei in Hannahs Speicher findest, schickst du sie mir.
„Und du zeigst mir deine Funde?“
???: Die wichtigen, ja.
„Warum machst du das denn nicht selbst? Du könntest das doch mit Sicherheit viel schneller als ich.“
???: Ich kann nicht alles gleichzeitig machen. Aber falls du denkst ich sitze rum und drehe Däumchen kann ich dich beruhigen, ich verfolge andere Spuren.
Uns läuft die Zeit davon.
Und nur zur Sicherheit:
Das alles geht nur dich und mich etwas an.
Erzähle niemanden davon. Ich meine es ernst.
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