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Nur diese eine Nacht - Miss Streichholz und Mister Benzin

von MarieSol
Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P18 / Het
OC (Own Character) Riku Rajamaa
27.10.2021
19.11.2021
11
10.789
8
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12.11.2021 626
 
Riku hatte über ihre Worte nachgedacht, vor allem die 26 Monate ließen ihn nicht mehr los und auch das tiefe Vertrauen, das sie ihm entgegenbrachte. Er für seinen Teil hatte sich eingestanden, dass er seine derzeitige Verbindung lösen musste. Und Marie schien ihre zumindest gefühlsmäßig ebenfalls bereits beendet zu haben. Da war etwas zwischen ihnen, von dem nicht nur er dringend mehr wollte. Nur wie sollte er das in Worte fassen?

„Riku, in diesem Aufzug werde ich dir garantiert nicht davonlaufen…“ unterbrach sie seine Gedanken und deutet auf das Handtuch, das ihren Körper umschlang „Du musst mich allerdings schon fragen, wenn du eine Antwort möchtest.“ Riku sammelte sich kurz und seufzte tief „Ähm ja, … also… Ich steck da im Moment noch in etwas fest, das mich nicht glücklich macht, selbst von dem Zustand ‚in Ordnung‘ bin ich weit entfernt. Wenn ich aber mit dir hier bin, fühle ich das pulsierende Leben und merke, wie ich immer mehr davon will. Das Verlangen nach dem was du in mir auslöst, wird mit jedem Tag größer. Ich hatte verdammte Angst, dass du nicht kommst, dass mir die Lust aufs Leben, die du mir gegeben hast, wieder genommen wird.“ Er schluckte wieder und versuchte in ihren Augen eine Antwort auf seine noch nicht ausgesprochene Frage zu finden. „Ich glaube auch, dass es dir ähnlich geht.“ nun räuspert er sich kurz „Aber worauf ich eigentlich hinauswill ist, dass ich nicht mehr ein Jahr warten kann und will, bis ich dich wiedersehe. Du hast erzählt, dass du Vorträge hältst und auch auf Messen und so unterwegs bist. Mir ist es egal, ob ich hier her zu dir komme oder nach Paris, Berlin, London oder sonst wohin. Ich hätte einfach gern Zeit mit dir. Können wir versuchen, das hinzubekommen?“ er war sich bewusst, dass er sich damit verdammt weit aus dem Fenster lehnte. Und nun war es Marie, die heftig schluckte. Er hatte scheinbar ihre intimsten Gedanken gelesen. Sie legte ihre Hand an seine Wange „Es hörte sich fast so an, als hättest du von mir erzählt…“ flüsterte sie beinahe. Er konnte erste kleine Tränen in ihren Augen glitzern sehen und wusste, dass er ins Schwarze getroffen hatte: es ging ihnen beiden gleich. „Du bist derjenige, der mich atmen lässt, der mir gezeigt hat, dass mein Herz noch funktioniert. Und du hast mich an den Punkt gebracht, an dem ich nicht mehr bereit bin, das Leben an mir vorbeiziehen zu lassen.“ Sie blinzelte kurz und begann erneut „Die Gleichgültigkeit, die mir bestenfalls zuhause entgegengebracht wird, macht mich wahnsinnig. Ich wünsch mir einfach nur ein kleines Bisschen glücklich sein.“ Dass Gleichgültigkeit nur die Spitze des Eisbergs war, hatte er schon vermutet. „Heißt das, du bist bereit, es zu versuchen?“ fragte er sicherheitshalber noch einmal nach. Ihre Lebensmittelpunkte lagen ja nun mal nicht in direkter Nachbarschaft, was das Ganze nicht einfacher machte. Marie schenkte ihm ein atemberaubendes Lächeln und sagte „Ja, ich möchte wieder das Leben durch meine Adern prickeln spüren!“. Gedanklich fügte sie für sich hinzu ‚Ich muss einen Strich ziehen, das kann so zuhause nicht weitergehen. Jahrelang Leiden, Vorwürfe, Schuldzuweisungen und Streit, das geht so nicht mehr!‘ Auch Riku spürte, dass es überfällig war, in Helsinki ein Gespräch mit äußerst klaren Worten zu führen. Dieser Gedanke fühlte sich für ihn nun mehr als befreiend an.

Er könnte gerade platzten, so geladen mit Energie und Freude war er schon lange nicht mehr. Ein kleines Stimmchen in seinem Hinterkopf begann leise vor sich hin zu trällern. Als Marie sich allerdings von ihm löste und aus dem Bett kletterte, überkam ihn doch kurz ein beklemmendes Gefühl „Ich denke, du wolltest nicht wegrennen?!“  Als er sah, dass sie ihre Handtasche vom Tisch nahm, richtete er sich angespannt auf die Ellenbogen auf.



Kommt gut durchs Wochenende!
MarieSol
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