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Nur diese eine Nacht - Miss Streichholz und Mister Benzin

von MarieSol
Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P18 / Het
OC (Own Character) Riku Rajamaa
27.10.2021
19.11.2021
11
10.789
8
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19.11.2021 1.259
 
„Wow, du siehst toll aus! Ganz besonders die hier steht dir gut.“ wurde Marie an der Tür des Hotelzimmers begrüßt. Riku ließ dabei seine Finger über den Schultergurt seiner Gitarrentasche streichen. Sie stellte ihren Koffer in die Ecke, legte ihre Tasche aufs Bett und lies sich von Riku in eine feste Umarmung ziehen, die beiden so unglaublich guttat. Nebenbei hatte er ihre rechte Hand heimlich nach einem Ring abgescannt ‚Also hab ich mich doch nicht getäuscht!‘ jubelten seine Gedanken und sein Hinterkopfstimmchen begann erneut vor sich hin zu trällern. Als er sie wieder freigab, nahm sie die Gitarre ab und reichte sie ihm „Hier dein Schätzchen, wohlbehalten zurück!“ Riku legte sie lächelnd auf dem Schreibtisch ab und ging auf Marie zu, um sie endlich ausgiebig zu küssen ‚Das weit größere Schätzchen bist du…‘.

Maries Tasche begann unterdessen auf dem Bett zu wackeln und zu brummen. Sie löste sich minimal von Riku „Entschuldige, da muss ich kurz dran gehen.“ Riku hatte den Eindruck, dass sie mit einem Mal blass geworden war. „Ich geh schnell ins Bad, ja?“ verließ er sie um ihr etwas Privatsphäre zu geben. Als er wieder aus dem Bad kam, sah er, dass Marie mittlerweile ihren Blazer ausgezogen hatte und ihm ein tiefer Rückenausschnitt entgegenlächelte. Schon allein das ließ seine Gedanken vorfreudig im Kreis drehen. Es dauerte einen Moment, bis die Worte „Mama, du musst es ihm sagen!“ aus dem Telefon bei ihm ankamen. Er ging langsam auf sie zu „Das ist schon lang keine lockere Affäre mehr für dich, oder war es eigentlich noch nie … oh, hallo!“ Der Anrufer hatte ihn entdeckt, Marie verfluchte in diesem Moment die Videotelefonie. Riku grüßte kurz, die Ähnlichkeit der beiden stach ihm sofort ins Auge. Er wollte sich gerade wieder zurückziehen, da spürte er Maries Hand in seiner, die ihn zurückhielt. „Mama, so wie er dich ansieht, liebt er dich genauso. Sag es ihm, alles. Bitte!“ Sie holte tief Luft „Wir telefonieren wann anders wieder Patrik, ja? Bis dann!“. Riku sah die Tränen, gegen die sie ankämpfte „Was sollte ich wissen?“. Marie brauchte einen Moment „Das war dein Sohn, richtig? Nachdem er nun auf so charmante Art die Katze aus dem Sack gelassen hat, ja, ich liebe dich. Und du mich auch, wenn ich das richtig verstanden hab.“ Marie nickte nur und kämpfte weiter gegen die Tränen, die Ereignisse der letzten Wochen überrollten sie gerade. „Das wäre doch eigentlich ein Grund zur Freude, oder? Also was sollte ich wissen?“ hakte er nochmal nach und merkte, wie sein Magen sich Richtung Kniee verabschiedete und sein Herz sich ängstlich zusammenzog.

Marie setzte sich aufs Bett und zog die Beine an den Körper, Riku legte sich ihr gegenüber und griff sich ihre Hände. Sie begann stockend „Es war eine Woche nach dem Konzert... Tonio war mir und einem Gespräch wie immer mit äußerster Gleichgültigkeit aus dem Weg gegangen und hat sich dann wieder mit seien Arbeitskollegen auf ein Feierabendbier getroffen. Aus einem wurden viele und er kam spät total betrunken heim. Er fing sofort wieder an zu stänkern, dass ich endlich aufhören soll zu arbeiten, dass ich eine anständige Frau am Herd sein soll, so wie sich das für eine Frau in seiner Familie schon immer gehören würde… Ich hab mich umgedreht und wollte ihn stehen lassen, die ganzen Diskussionen brachten noch nie was… weder nüchtern noch mit Alkohol. Und schon gar nicht wollte ich mit ihm besprechen, wie ich eine in seinen Augen passende Frau sein könnte, ich wollte ihm sagen, dass ich meine eigenen Wege gehen werde – ohne ihn. Aber er hat meinen Arm geschnappt, mich rumgezerrt und mir eine schallende Ohrfeige verpasst. Ich hab kurz Sterne gesehen… Als ich mich wieder aufgerappelt hatte, war er mit seinem Auto weg.“ Riku hatte sich aufgerichtet und war hinter sie gekrochen, er umschlang sie mit seinen langen Armen und Beinen und drückte sie sanft an sich. Die einzelnen Tränen liefen ihr einfach so über die Wangen und tropften unaufgehalten auf ihre Beine. „Ein paar Stunden später klingelte es an der Tür. Patrik und ich hatten unterdessen die wichtigsten Sachen zusammengepackt. Ein Polizist wollte mich jetzt mitten in der Nacht informieren, dass Tonio einen Unfall hatte und im Krankenhaus sei. Als er mein Gesicht sah, hat er mich mitgenommen und alles dokumentieren lassen.“ Sie atmete tief durch, bevor sie nach dem Handy griff und es Riku in die Hand drückte. Die Bilder, die er sah zerrissen ihm das Herz und er hielt sie noch fester an sich. „Damit hab ich dann schnellstmöglich die Scheidung eingereicht. Wenn alles klappt, wird sie aufgrund der Umstände in den nächsten Wochen oder spätestens Monaten rechtskräftig.“ Noch einmal holte sie tief Luft und drehte sich in seinen Armen um „DAS, war es, was du wissen solltest.“ Riku wischt ihr die Tränen, die langsam versiegt waren, von den Wangen „Es tut mir so leid!“ doch sie schüttelte den Kopf „Muss es nicht, das hat nichts mit uns beiden zu tun, du und deine… deine Liebe haben mir nur die Kraft gegeben, endlich einen längst überfälligen Schlussstrich zu ziehen.“ Er küsste sie sanft auf die Lippen und blickte ihr direkt in ihre faszinierenden eisblauen Augen.

Die nackte Haut ihres Rückens, die er bis vor kurzem an seinem Bauch hatte, lag nun unter seinen Händen. Er konnte nicht verhindern, dass seine Hände von selbst ein sanftes Streichelprogamm begannen. Sie legte ihre Stirn auf seine Brust und genoss die Zärtlichkeit seiner Berührung in vollen Zügen. Der Gefühlscocktail aus Vorfreude, Anspannung, Erleichterung und Gewissheit, dass da beide Seiten Gefühle investierten machte ihm die Zurückhaltung mit jedem Atemzug schwerer. Aber er wollte unbedingt genau wissen woran er war, er musste es von ihr hören. „Es ist jetzt vielleicht nicht der richtige Augenblick, aber ich muss noch etwas wissen…“ Sie hob ihren Kopf und blickte ihm in seine wunderschönen aber besorgten blaugrauen Augen. „Wo führt das mit uns hin? Ziehen wir uns zurück, sammeln die Scherben auf und lecken unsere Wunden … oder… versuchen wir es ernsthaft miteinander?“ In diesem Fall gab es nur entweder oder. Er wollte alles, alles andere war zu wenig. Maries Augen leuchteten jetzt noch einen Ticken heller als sonst „Wenn ich das entscheiden dürfte, würde ich wählen, mit dir das Leben und all seine kleinen und großen Überraschung zu feiern.“ Sie sah strahlend dabei zu, wie Riku versuchte das alles zu sortieren „Ja, ich will es mit dir versuchen. Du hast mein Herz schon seit unserem ersten Tanz. Es schlägt höher und schneller, wenn du bei mir bist, ich fühl mich lebendig mit dir. Also, lass uns das Leben feiern und sehen, wo es uns hinführt.“ Sein Griff um ihre Taille wurde fester, lächelnd blickte er auf sie hinunter „Das ist gut, ich … freu mich!“

Der Gefühlscocktail schwappte nun endgültig über. Riku ließ sich mit Marie im Arm jubelnd nach hinten aufs Bett fallen „Du machst mich grad einfach nur glücklich!“. Er küsste sie überschwänglich, doch plötzlich stoppte er „Ich liebe Dich, von ganzem Herzen! Ich weiß nicht, wann genau ich das festgestellt hab, aber gerade ärgere ich mich, dass ich das nicht schon früher gemerkt hab.“ Marie legte ihrer Hände um sein Gesicht „Ich liebe dich auch. Und ich bin froh, dass wir jetzt den Schritt gewagt haben. Lass uns genießen, was wir haben, solange wir es können.“ Riku nickte „Keine Minute mehr verschenken…“





--- Ende ---



Ihr Lieben,

schon wieder ist eine Geschichte zu ende gegangen. Danke, von Herzen Danke, dass ihr sie mit mir geteilt habt. Wenn ihr mögt, lesen wir uns Montag wieder mit etwas Neuem! Ich würde mich jedenfalls sehr freuen.

Habt ein schönes Wochenende, Grüßle,
eure MarieSol
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