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Heaven can wait

von justNaomi
Kurzbeschreibung
GeschichteDrama, Romance / P16 / Het
Michael Jackson OC (Own Character)
24.09.2021
03.10.2021
10
31.134
1
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24.09.2021 3.328
 
Langsam muss ich wohl nerven, wenn ich jetzt wieder eine Geschichte hochlade xd
Aber hey; alles guten Dinge sind drei ^^
Und weil ich noch Zeit und gute Ideen habe, dachte ich mir, dass ich eine neue Geschichte schreibe.
An meiner Protagonistin habe ich mich sehr an Marilyn Monroe inspirieren lassen, deswegen kann und wird es zu Ähnlichkeiten kommen.

Die Zeitachse wird etwas verschoben sein, wie zum Beispiel die Ehe mit Lisa Marie Presley. Wir ziehen diese Sache ein Jahr zurück; dass die Ehe also von 1993 bis 1995 stattfindet. Ansonsten, wenn – was mach ich mir hier eigentlich für Gedanken? Es ist eine verdammte Fanfiktion und keine Biografie xd
Wenn etwas unklar ist, kann man mich ja auch hinweisen und fragen :)
Schon mal vorweg, ich werde ab einem bestimmten Kapitel die Sichtweise ändern, damit ihr schon vorgewarnt seid xd Ich hoffe das stört nicht.


Und damit viel Spaß mit meiner neuen Kurzgeschichte! ^^ ♥



Kapitel 1



Bring mir die beste Story des Jahrhunderts!
Versau es nicht!
Das wird dein und besonders mein größter Erfolg werden!


Immer wieder hallt die Stimme meines Bosses in meinem Kopf, die mich langsam wahnsinnig machen. Ich sitze in einem geräumigen Auto, Beinen aufeinander geschlagen und blättere durch ein Magazin und höre dabei ständig das Gleiche. Dabei weiß ich, wie mein Job funktioniert, schließlich bin ich schon seit mehr als zehn Jahren Reporterin und interviewe die größten Stars, wie Patrick Swayze, Kevin Costner, Musiker wie Tubac oder Axl Rose. Diesmal wird es der größte von allen sein. Die lebende Legende; Michael Jackson. Vier ganze Tage werden wir mit ihm verbringen, lernen uns etwas kennen. Wir dürfen expliziert das Leben des Stars zeigen. Er zeigt uns wer er in Wirklichkeit ist. Es wird die größte Story aller Zeiten sein!

Meine Güte, ist das alles protzig." meint mein Kollege und Kameramann neben mir. Nun blicke ich auch hinaus. Überall Natur, Staturen die einfach so hier stehen und einige Karussells. Es ist wie ein kleiner Disneypark, nur privater.

Was ein Freak." grummelt Don verachtend, was meine Augen rollen lässt. Jeden Star fand er protzig, arrogant und hochnäsig. Dabei ist meine Erfahrung, dass sie auch nur Menschen sind. Und es nervt mich, dass er jedes Mal so herum zickt. Klar, denken einige manchmal, dass sie besser sind aber man kann es gut umgehen und es einfach ignorieren.

Wir kommen einem Haus näher und ich checke nochmal mein Make Up. Eleganter Lidstrich, rote Lippen und perfekt geschwungene Wimpern. Meine platinblonde Haare richte ich unter meinem Windtuch auch nochmal und setze mir meine Cat-Eye-Sonnenbrille auf als der Wagen langsam anhält. Don steigt sofort aus und wendet sich zum Kofferraum, während der Fahrer mir die Tür öffnet und mir freundlicherweise die Hand hinhält, die ich ohne ein Lächeln annehme und aussteige. Ich schaue hinunter zum Boden und seufze genervt. Mit meinen teuren Pumps bin ich tatsächlich in eine Pfütze gestiegen. Es muss die Tage geregnet haben. Ich lege meinen beigen, leichten Mantel über und verdecke somit mein unteres Outfit. Darunter trage ich nur eine enge schwarze High Waist Hose und darüber eine lockere weiße Bluse. Mein Stil entspricht den 50ern. Schon öfter habe ich gehört, dass ich Ähnlichkeiten mit Marilyn Monroe habe, doch ich bestreite dies immer wieder. Ich mache niemanden nach, es ist einfach meine Selbstdarstellung. Und ich liebe es mich so als Frau zu fühlen. Abgegrenzt vom anderen Geschlecht. Ich schaue zum großen, eher gemütlichen als protzigem Haus und erkenne jemand an der Tür, der uns lächelnd näher kommt. Er trägt eine lockere Hose, ein rotes Hemd und auf seinem Kopf ein Fedora, der seine schwarzen, lockigen Haare verdeckt, nur am Rücken erkennt man sie.  Auch er hat eine Sonnenbrille auf, die er jedoch kurz vor mir abnimmt und meine Hand nimmt: „Willkommen auf Neverland." begrüßt er mich und ich gebe ihm ein höfliches Lächeln zurück, während ich meine Brille beim Händeschütteln abnehme: „Evelyn Janice." stelle ich mich knapp vor, „Wir freuen uns, dass wir hier sein dürfen, Mr Jackson. Und natürlich erhoffen wir auf gute Zusammenarbeit."

Der Megastar lächelt ehrlich: „Das hoffe ich natürlich auch. Und bitte, nennen Sie mich hier ruhig nur Michael. Mr Jackson ist mir etwas zu streng. Schließlich sollte diese Reportage doch locker sein."

Da hast du nicht unrecht." stimme ich ein. Er wendet sich zu meiner Crew, begrüßt Don, der ein blonde Kurzhaarfrisur hat mit stechenden blauen Augen. Den Tonmann Jesse, er ist dunkelhäutig mit einer dicken Brille auf der Nase. Meine Visagistin Debra, sie hat asiatische Wurzeln, hat einen Bobschnitt mit Pony und ist sehr klein. Und meinen Fahrer Scott, er ist der älteste von uns mit 47 Jahren und hat einen Bart, der bereits mit helleren Strähnen verseht ist. Normalerweise wären es mehr Mitglieder doch Michael wünschte sich eine kleine Crew und wir gehen auf seinen Wunsch ein. Überhaupt diese Chance zu haben hier auf seinem Privatgrundstück zu sein und mit ihm an einem Interview zuarbeiten ist pures Glück. Ich las schon einiges von ihm und das er Interviews eigentlich nicht gerne macht, besonders nicht in einem längeren Zeitraum. Das letzte intensive Interview war mit Oprah Winfrey, 1993. Nun sind zwei Jahre vergangen und ich habe die Chance. Dabei darf ich jedoch das spannendste Thema nicht ansprechen. Das was eigentlich jeden interessiert, und zwar die Missbrauchsvorwürfe. Ich beobachte diesen Mann, dessen Musik ich eigentlich sehr gut finde aber keine CD besitze. Auf mich wirkt er ziemlich sympathisch. Er lächelt mit den Augen, was man von Don zum Beispiel, nicht behaupten kann. Er quält sich ein Lächeln um höflich zu sein aber seine Augen verraten, dass er den Sänger überhaupt nicht leiden kann. Wie jede weitere berühmte Person auf dieser Welt.

Er bittet uns ins Haus. Unser Equipment und unsere Koffer werden von Angestellten erst einmal ins Gästehaus verfrachtet, wie Michael uns erklärt. Im sogenannten Privathaus sitzen wir an einem großen Tisch. Das ganze Haus ist so freundlich und familiengerecht dekoriert. Alle Möbel sind aus Holz. Kaum etwas modernes sieht man. Über uns erkenne ich eine Peter Pan Figur, die auch Don sieht: „Wie kindisch." nuschelt er leise und immer wieder fällt ein abfälliges Wort aus seinem Mund. Ich bin nur froh, dass Michael es nicht hört und uns eifrig grob das Haus zeigte. Nun besprechen wir das formelle, wobei auch sein Manager und Anwalt dabei ist. Ich unterzeichne einige Schriftstücke und dann ist es auch schon geklärt. Michael steht vom Stuhl auf und überreicht mir erneut die Hand: „Auf gute Zusammenarbeit." ich nicke und wiederhole es.

Er bringt uns zum Gästehaus und klärt uns etwas auf, was mich ehrlich gesagt überrascht. Bisher sind uns Stars immer aus dem Weg gegangen, wenn die Kamera nicht lief. So etwas wie das Haus zeigen, haben die Angestellten gemacht. Nun zeigt uns Michael Jackson persönlich wo unsere Zimmer sind und wo wir das Bad finden können und so weiter. Wir haben sogar eine Küche, wo jemand uns täglich Frühstück bereiten wird. Es ist wie ein kleines Hotel hier. Sogar zwei Zimmermädchen dürfen wir um jede Zeit belästigen, wenn wir etwas wollen. An Dons Blick erkenne ich, dass ihm dies gefällt. Bis wir dann die Angestellten begrüßen, zwei ältere, dickliche aber auch herzliche Latina Damen und da verschwindet Dons schelmisches Grinsen sofort, was mich jedoch zum Schmunzeln bringt. Hatte er ernsthaft gedacht, mit einer Maid was starten zu können? Lächerlich. Jeder bekommt sein eigenes Zimmer und darf sich dort schon mal gemütlich machen. Auch ich bekomme mein eigenes Reich und bin erstaunt. Wie die anderen Zimmer ist es gemütlich eingerichtet. Viel Holz, viele Figuren und Puppen. Mit einem Unterschied habe ich ein romantisches Himmelbett in braunen Tönen.

Ich hoffe, dass dieses Zimmer okay ist." meint Michael Jackson, der neben mir steht.

Es ist okay." sage ich monoton, dass es mir eigentlich sehr gefällt, gebe ich nicht direkt zu.

Nun gut." räuspert er sich, „Zum Abend, 19 Uhr treffen wir uns vor dem Riesenrad. Mein Manager wird euch abholen kommen."

Ich nicke knapp und da lässt er mich auch schon alleine. Nochmal blicke ich mich genau um. Es ist wie ein kleine Fantasiereise. Als würde die Gemälde hier lebendig werden und die Elfen und Feen, die gemalt wurden, würden hinaus tanzen und um mich herum fliegen. So eine Magie verspürt man. Es bringt mich schon zum Lächeln.

In aller Ruhe packe ich mein Koffer aus, den man mir brachte und fülle den Schrank auf, was etwas spärlich ausschaut, da ich nicht viel mit habe und es nur 4 Tage sind. Um 18 Uhr kommt Debra in mein Zimmer und frischt mein Make Up auf. Dabei staunt sie über mein Zimmer: „Wow, du hast sogar einen Fernseher. Ich hab nur ein Radio." meint sie und schaltet die Röhre an, wobei ich mahnend huste: „Das hier ist unsere Arbeit und keine Erholungskur." sage ich gleichgültig, sitze auf einem Stuhl und lese durch ein Magazin, während Debra den Fernseher wieder ausschaltet und sich gleich an mein Gesicht macht und mich schminkt. Auch ziehe ich mich nochmal um und ziehe einen schwarzen Bleistiftrock an, darüber eine weinrote Wickelbluse, dazu meine Pumps, die ich etwas sauber gemacht habe. Ich lege mir eine teure Kette um den Hals und die passenden Ohrringe in Tropfenform. Meine Haare bürste ich auch nochmal durch und fixiere sie mit Haarspray. Da Debra nun auch meine Assistenz sein wird, trägt sie meinen Block mit Notizen, wie auch eine Trinkflasche, während ich meinen Boss anrufe und Bescheid gebe, dass das erste Interview startet. Er ist hörbar erfreut davon und sagt mir wieder das Gleiche, was ich schon so etliche Male hörte und meine Augen rollen lässt. Ich bin nur froh, dass er selbst zu tun hat und auflegt. Seufzend klappe ich das Handy zu und lege es auf den Notizblock auf Debras Armen ab: „Der macht mich wahnsinnig." nuschel ich, was sie sicher hörte aber nichts zu sagt. Der Manager holt uns vor der Tür ab. Wir erreichen in Kürze das Riesenrad, wo bereits Jesse und Don sind, wie auch Scott, der etwas behilflich ist. Auch sind fremde Leute Vorort, die vermutlich zu Michaels Crew gehören. Einige stellen sich auch vor, doch es ist mir eigentlich egal, weshalb ich die Namen auch wieder vergessen habe. Ich schaue mich lieber um und betrachte die Gegend. Es ist sehr schön hier, muss man schon zugeben und es riecht so schön nach karamellisierten Erdnüssen, Zuckerwatte, Popcorn und gleichzeitig aber auch die frische Luft nach Natur und Blumen. Ein Angestellter erzählt uns was hier alles auf der Ranch ist; ein Kino, ein Tanzsaal für seine Proben, ein Zoo, ein Bauernhof, eine alte Eisenbahn, Poole, Sportplätze und so weiter. Ich habe das Gefühl, dass es nie endet. Als wäre hier einfach alles. Es ist unglaublich. Er hat sich den Traum von jedem Kind erfüllt und lädt diese hier herzlich ein, wie man uns erzählt.

Was ein Freak." murmelt Don zu Jesse, „Das hier ist doch locker nur eine Falle für die Kinder."

Seine Anspielung finde ist geschmacklos. Klar gibt es diese Anklage und so wirklich weiß niemand was genau passierte aber so zu reden, wo auch Angestellte vom Sänger es hören können, kann den ganzen Job gefährden. Dazu jedoch was sagen kann ich nicht. Unser Star gesellt sich zu uns. Bei ihm sein Manager, der zu uns spricht: „Wir machen das Intro vor dem Riesenrad. Kurze Begrüßung, knapp erwähnen um was es geht, wir machen ein paar Bilder und das wars für heute. Einverstanden?"

Bei allem Respekt." melde ich mich zu Wort, „Wir freuen uns wirklich, dass Mr. Jackson uns hier empfängt und wir mit ihm filmen dürfen aber ... es wird unser Interview sein. Ich hatte mir schon andere Gedanken gemacht, wie wir fortfahren und vor allem-"

Miss Janice." stoppt der Manager mich, „Wir haben euch nur genommen, weil ihr genau dies tun sollt, was Mr. Jackson haben möchte. Und er möchte für heute nur das Intro machen. Vor dem Riesenrad." er symbolisiert nochmal zum Gerät, damit wir es wirklich verstehen, „Dafür werden sie auch bezahlt. Also, machen Sie bitte ihre Arbeit so, wie wir es sagen."

Ich beiße mir auf die Zunge, was niemand sehen kann. Ich will was dagegen sagen doch lasse es lieber. Wenn ich diese Chance versaue, bringt mich mein Boss um. Also schlucke ich jegliches Wort einfach und nicke ihm zu. Dann bittet er – obwohl es mein Job wäre! – jeden auf sein Platz. Ich soll mit Michael Jackson am Gelände stehen und ihn begrüßen. Ich hasse es, wenn man mir dazwischen funkt. Ich bin eine Perfektionistin und habe meine genauen Vorstellungen. Der große Star schenkt mir ein schüchternes Lächeln als er neben mir steht und ich versuche nicht zu gereizt zu wirken. Sie prüfen die Kamera und die Lichtverhältnisse als ich eine leise Entschuldigung vernehme. Verwirrt blicke ich zu ihm rauf. Er trägt eine schwarze Stoffhose mit den typischen Lackschuhen und darüber eine rote Jacke im Militärlook und Epauletten an den Schultern, was meiner Meinung nach viel zu übertrieben ist für ein 'lockeres' Interview. Aber alles was der Herr will.

Er will es einfach nur perfekt haben." flüstert er mir zu. Seufzend streiche ich Dinge in meinem Notizblock weg, da das Intro ja jetzt anders wird. Ich wollte da was viel schickeres machen, wollte es locker rüber bringen aber nun soll es doch anders sein.

Auf Position!" ruft Scott, der kurzfristig unser Regisseur spielen soll aber auch da stoppt der Manager wieder und übernimmt nach kurzer Diskussion selbst diese Führung.

Ist das nervig." murmel ich und vergaß, dass der Sänger neben mir steht. Jedoch nimmt er es locker und schmunzelt kurz bis sein Manager dann endlich beginnt und Don mir ein Handzeichen gibt, dass ich anfangen darf. Ich bin wie ausgewechselt und lächel ehrlich in die Kamera: „Schönen guten Tag. Mein Name ist Evelyn Janice von Studio Unchain. Wir entfesseln die Stars und zeigen Ihnen ihre wahren Gesichter. An meiner Seite, die lebende Legende; Michael Jackson." ich überreiche ihm meine Hand, „Es ist mir eine Ehre hier sein zu dürfen."

Ganz meinerseits." erwidert er professionell. Ich zeige auf das große Riesenrad: „Wie Sie sehen können, sind wir nicht im altbekanntem Studio, sondern auf der Neverland Ranch. Das Zuhause des legendären King of Pops. Wir dürfen für Sie exklusiv dabei sein und ein Einblick des weltberühmten Superstars und seinem Leben erhaschen. Hier dürfen Sie-"

Cut!" ruft der Manager und ich sehe wie Don verärgert die Augen schließt. Ich unterdrücke mir jegliches, schließlich habe wir so etwas auch schon oft erlebt. Zwar mehr von den Stars aus aber Manager piken auch gerne dazwischen.

Könnten Sie den Anfangssatz weglassen, der mit 'entfesseln'?"

Das ist unser Standardsatz. Unser Slogan." sage ich dazu, „Den sagen wir immer. Und müssen es sogar."

In diesem Interview nicht." widerspricht er mir frech, „Was soll das überhaupt heißen?"

Es ist eine Metapher." mischt Don sich ein und ich erkläre deutlicher: „Prominente sind meistens nur Produkte der Unterhaltung für die Medien, sie zeigen sich nie oder selten wie sie in Wirklichkeit sind. Deswegen das entfesseln. Wir entfesseln sie von dem Ruhm und lassen die Zuschauer ihr wahres Gesicht zeigen, schließlich sind es auch nur Menschen. Dazu auch persönlichere Fragen und-"

Machen wir es nochmal!" fällt er mir ins Wort und ich schaue wütend zu Michael, der entschuldigend etwas einknickt. Der Manager kommt auf uns zu: „Können Sie den Spruch anders sagen?"

Nein." sage ich harsch und lehne mich an das Gelände. Ich hasse es, wenn man so mit mir spricht. Der Manager anscheinend genauso: „Sie können auch gleich wieder gehen, wenn Sie-"

Larry!" ermahnt Michael ihn nun, „Machen wir es einfach so. Mit ihrem Spruch. Er gehört zu ihnen."

Der Manager mit dem Namen Larry seufzt und nähert sich dem Sänger um ihn ins Ohr zuflüstern, nur blöd, dass ich es verstehen kann.

Michael, überlass mir die Kontrolle. Ich will nicht, dass sie dich in eine Falle bringen. Du weißt, was auf dem Spiel steht!"

Sei nicht so verkrampft." meint Michael nur locker dazu und dann kommt der zweite Versuch für das Intro. Schon aus Prinzip wiederhole ich meine Ansage und ende sie diesmal auch ohne Unterbrechung. Ich erzähle über was wir berichten werden, lasse es spannend wirken und natürlich auch menschlich. Was ziemlich schwer ist, wenn man sein HISTORY-Teaser sah und er sich wie eine Gottheit der Welt präsentierte. Dann ist hier auch noch alles pompös und königlich. Es wird nicht nur meine größte Arbeit werden, sondern auch meine schwierigste. Aber wenigsten schaffen wir das Intro nach zwei Stunden für 30 Sekunden Material, weil der Manager ständig was zu meckern hatte.

Wieder im Gästehaus sitze ich mit meiner Crew auf der großen schönen Terrasse und genießen jeweils ein Glas Wein, den man uns anbot.

Meine Fresse." seufzt Don als er sich auf einen Liegestuhl setzt und immer noch verärgert ist, hier kein Bier bekommen zu haben, „Wenn es die ganzen Tage so geht mit diesem Kerl, dann brauchen wir ja zwei Monate hierfür."

Wie kann man nur so viel meckern bei solchen Kleinigkeiten?" fragt Jesse, „Der muss doch wissen wie Showbusiness geht."

Kein Mensch wird ihm abnehmen, dass er normal ist, so wie er sich präsentiert."

Lass uns doch erst einmal abwarten." meine ich zu Scott, „Vielleicht trägt er morgen ja nicht so was kitschiges."

Kitschig ist ja noch untertrieben." schmunzelt Don, „Der Typ hat sie nicht mehr alle. Genauso wie sein Manager. Schaut euch diese Umgebung doch mal an. Er ist fast 40 und lebt in einer Fantasiewelt."

Also ich finde es hier sehr schön." erwähnt Debra und nippt an ihrem Wein. Sie starten ihre Diskussion, wobei Don ziemlich herablassend über das Ganze hier ist und über Michael Jackson selbst. So viel Verachtung gab er bisher niemanden. Ich zieh mir meine Pumps aus und massiere meine nackten Füße ehe ich sie auf einen anderen Stuhl lege und ein wenig entspannen will. Was etwas schwer ist mit ihrem aufbrausenden Gerede. Ich stehe wieder auf und gehe mit meinem Glas von der Terrasse runter.

Wo willst du hin?" fragt Scott mich.

Ich will meine Ruhe und gehe etwas spazieren." antworte ich ihm und er lässt mich gehen. Ich gehe durch das Haus um gleich danach wieder nach draußen zu gehen. Mein Weg ist nicht gezielt, ich kenne mich hier eigentlich auch noch gar nicht wirklich aus und es ist dunkel geworden, die Lichter, die jedoch überall
angebracht sind und selbst in Büschen oder Bäumen hängen, weisen mir einen Weg, den ich einfach nach gehe. Ich gehe an die Karussells und anderen Fahrgeschäften vorbei. Ich nippe an meinem Wein, der sehr süßlich schmeckt und betrachte das ganze Anwesen für mich selbst nochmal. Ich bin froh, dass ich mir meinen Poncho überzog, da der Wind doch recht kühl ist. Weil dies ein privater Park ist habe ich keine Angst barfuß umher zu laufen. Im Gegenteil, ich finde es sogar schön. Die Steine unter meinen Füßen, der frische Rasen zwischen meine Zehen. Es ist nicht so ungewohnt aber irgendwie habe ich auch das Gefühl als hätte ich es jahrelang vermisst. Ich gehe auf eine kleine gering beleuchtete Brücke und schaue über die Brüstung zum kleinen See, wo ich Fische erkenne. Lange bleibe ich dort stehen, trinke mein Wein in Ruhe aus und beobachte verträumt die Fische. Bis ich dann wieder zurück gehe. Naja, wollte. Weil ich dieses Gefühl von Rasen unter meinen Füßen so liebe, gehe ich über eine Wiese entlang. Entferne mich der Beleuchtung des Grundstückes und erkenne unter einem Baum einen breiten Stuhl. Diesen ziehe ich etwas nach vorne, damit ich nicht die Äste im Blick habe und setze mich darauf. Weil die Lichter weiter weg sind werden die Sterne nicht behindert und ich kann sie in ihrer vollsten Pracht bestaunen. Schon als Kind hatte ich es geliebt Sterne zu beobachten.
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