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5 Minutes From Now

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / Mix
Coriolanus Snow OC (Own Character)
23.09.2021
24.11.2022
17
27.456
4
Alle Kapitel
29 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
28.06.2022 870
 
Na, ihr dachtet ja wohl nicht, dass ich diese Story vergessen habe? Entschuldigt die Abwesenheit, ich hab mir eine kleine Auszeit genommen. Nun bin ich wieder frisch motiviert. Dieses Kapitel ist eher kurz, aber für ein come-back reicht es hoffentlich. Habt einen schönen Tag <3

Booby Trap - James Newton Howard


Kapitel 15


Bevor ich mich fragen kann, ob das nun wohl mein letzter Augenblick auf Erden ist, setzt Cash sich in Bewegung. Doch einen Teufel werde ich tun, ihm zu folgen. Misstrauisch kneife ich die Augen zusammen, mein Blick bleibt an dem Speer hängen. Wie ist er da hinauf gekommen? Auf meinem ganzen Weg hierher habe ich keine Möglichkeit gefunden, hinaufzuklettern. Die Wände sind glatt und hoch, was es unmöglich macht, hinaufzuklettern.
Cash bemerkt, dass ich ihm nicht folge und bleibt stehen. "Willst du nicht heraufkommen?", ruft er fragend hinunter.
"Damit du mich umbringen kannst? Ich verzichte", antworte ich. Meine Stimme zittert ein wenig, in gleichem Maße vor Atemlosigkeit wie Nervosität.
Schmunzelnd geht Cash in die Hocke, stützt sich auf dem Speer ab. "Hätte ich das gewollt, wäre es längst geschehen."
Das kann ich ihm nicht glauben - oder? Sicherlich macht er sich gerade ein Spiel aus der Situation. Sobald ich versuche, wegzulaufen, wird er den Speer nach mir werfen, da bin ich sicher. Gleiches gilt für den Versuch, die Mauer hinaufzugelangen. Sobald ich ihm den Rücken zuwende, bin ich tot. Mein Herz rast und ich muss mich konzentrieren, dass mir nicht schwarz vor Augen wird. Etwas nasses läuft im inneren meines Anzuges mein Bein herunter und ich brauche einen Moment, um festzustellen, dass es Urin ist. Die Angst hat die Kontrolle über meinen Körper gewonnen und mit vor Schreck geweiteten Augen beobachte ich, wie Cash sich erhebt und den Speer in meine Richtung zielt. Ich stelle mir vor, wie Gliese vor dem Bildschirm sitzt und mir zuruft, ich solle rennen. Doch ich kann es nicht, meine Beine sind wie gelähmt.
"Bitte ... ", hauche ich und heiße Tränen sprudeln nur so aus meinen Augenwinkeln. Rotze läuft mir aus meiner Nase über die Lippen, doch ich wage es nicht, die Hand zu heben um es wegzuwischen. Noch nie habe ich eine solche Angst verspürt. Nicht, als ich bei der Ernte gewählt wurde und auch nicht, als ich in die Arena fuhr. Das Adrenalin, dass sich in den letzten Stunden mit meiner Panik vermischt und sie ein wenig gedämpft hatte, war nun fort. In mir ist nun nun nichts als schiere Angst um mein Leben.  
Mit einer schnellen Bewegung schießt Cash den Speer los und mir bleibt das Herz stehen. Mit einem zischen fliegt die Waffe an mir vorbei und ein animalischer Schrei ertönt hinter mir, gefolgt von einem nassen Gurgeln. Schwer atmend drehe ich mich herum und entdecke einen Tributen, der sich mir unbemerkt genähert hatte. Sein Hals durchbohrt von Cashs Speer. Das Blut des Getroffenen breitet sich in einer Lache aus, während er sich windet und den Speer umklammert, als wolle er ihn herausziehen. Quälende Sekunden vergehen, in denen ich mich nicht bewegen kann, bis Stille herrscht und der Körper in völlige Regungslosigkeit gerät.
"Na los, zieh ihn raus und weg da!", ruft Cash hinab.
Rausziehen? Den Speer etwa? Das kann ich nicht.
"In ein paar Minuten holen sie ihn, dann ist die Waffe weg. Na los, mach schon!", brüllt Cash nun schon fast und schüttelt mich damit etwas wach. Mit zittrigen Knien schreite ich auf den Toten zu, trete mit einem schmatzend in die Blutpfütze und umfasse mit beiden Händen den Speer.  Er steckt fester, als ich es erwartet hatte, muss sich in den Halswirbelnd des Tributs verankert haben. Ich bewege den Speer hin und her, drehe ihn und kann ihn schließlich mit einem Ruck herausziehen. Schnell entferne ich mich einige Meter von der Leiche und übergebe mich dann erbarmungslos auf den weißen Boden.
Keinen Tag in der Arena und ich habe mich bereits selbst eingenässt und mein Essen ausgekotzt. Etwas, dass besonders schlecht ist, da ich es gebraucht hätte.
"Hey, alles klar?", ertönt Cashs Stimme plötzlich sehr dich hinter mir. Irgendwie hat er es von der Mauer heruntergeschafft und steht nun unmittelbar hinter mir. "Ich will dich nicht hetzen, aber wir sollten von hier verschwinden."
Schnell drehe ich mich herum und springe zurück, den Speer drohend vor mir erhoben. Ich fixiere ihn mit meinen Augen und versuche, bedrohlich zu wirken. Vermutlich gelingt mir dies kein Stück, doch ich halte meine Stellung dennoch.
"Hast du immer noch nicht kapiert, dass ich dir nichts tun möchte?", sagt Cash und hebt beschwichtigend die Hände. "Gleich um die Ecke ist ein Aufgang. Ich werde vorgehen, wenn du möchtest. Auf der Mauer ist es sicherer."
Wortlos bedeute ich ihm mit der Speerspitze, die Richtung vorzugeben. Schniefend und mit brennenden Augen folge ich ihm. Ich bin misstrauisch, muss aber zugeben, dass sein Verhalten bis jetzt eher positiv scheint. Er hat mich zumindest noch nicht umgebracht. Das mag entweder bedeuten, dass wir Verbündete werden können oder aber, dass er einen Hinterhalt plant. Doch auf die Mauer möchte ich trotzdem. Und wenn Cash weiß, wie man dort hinaufgelangt, werde ich ihm folgen.
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