Der geraubte Smaragd
von Northstar
Kurzbeschreibung
Um den Raub eines wertvollen Edelsteins aufzuklären, beschreiten Sherlock und John ungewohnte Pfade. Die führen beide Männer jedoch auch zu Erkenntnissen, die so gar nichts mit dem Fall zu tun haben. In einem London mit Kopfsteinpflasterstraßen und Gaslaternen, verrauchten Kaschemmen, umgeben von undurchsichtigen Gestalten und dem Rascheln von Seidenkleidern ist es für Sherlock Holmes und Doktor John Watson nicht einfach einen klaren Kopf zu behalten. Vor allem, wenn ein gewisser Detektiv selbst in einem der Kleider steckt....
GeschichteKrimi, Romance / P18 / MaleSlash
Dr. John Watson
Sherlock Holmes
22.09.2021
22.05.2023
22
72.509
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22.09.2021
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Sherlocks Umriss zeichnete sich als schemenhafter Schatten vor dem dunklen Nachthimmel ab. John hörte wie der Detektiv vor Anstrengung keuchte. Kalter Regen prasselte in schweren Tropfen erbarmungslos auf sie beide herab. Der Arzt wünschte, er wäre in der Lage das Wasser, welches ihm in die Augen lief, und alles um ihn herum verschwimmen ließ, fortzuwischen.
Doch das war gerade unmöglich, denn er baumelte, hoch über einer schmalen Pflasterstraße im Westend Londons, vom Rand eines mehrstöckigen Backsteinhauses. Lediglich Sherlock der, gefährlich weit über das schmale Sims des Flachdaches hinausgelehnt, seine Handgelenke fest umgriffen hatte, bewahrte ihn vor dem Absturz.
Der Verdächtige, dem sie auf den Fersen gewesen waren, hatte sich längst in Luft aufgelöst. Ein kleiner Ganove, der sich anscheinend gut genug über den Dächern von Soho auskannte, um zu glauben, dies bei seiner Flucht zu seinen Gunsten ausnutzen zu können. Sherlock stand ihm jedoch mit seinen Ortskenntnissen in Nichts nach.
So hatten sie beide seine Verfolgung, nachdem sie einigen in ihre Richtung fliegende Fleischmesser und Hackbeile, mehr oder weniger elegant ausgewichen waren, ohne Zögern aufgenommen, als der Bursche in Ermangelung an weiteren Wurfgeschossen, schließlich durch die Hintertür der Küche eines chinesischen Restaurants verschwunden war.
John hatte sich während der Jagd dicht hinter Sherlock gehalten, und war ihm durch Nacht und Regen, blind vertrauend, über unbeleuchtete Hinterhöfe, eiserne Sprossenleitern, dunkle Treppenhäuser und aus trüb gewordenen Oberlichtern gefolgt. So hatte die Hatz sie schlussendlich auf die Dächer der, dicht an dicht, aneinander gereihten Häusern geführt.
Bis er bei einem seiner beherzten Sprünge auf ein etwas tiefer gelegenes Dach ausgeglitten war. John hatte es nur mit viel Glück hinüber geschafft. Gerade noch war es ihm noch gelungen die metallene Umgrenzung des Flachdaches zu fassen zu bekommen, als sein Körper schon, hart und schmerzhaft, gegen die Hausmauer prallte. Zum Glück hatte Sherlock sofort sein Missgeschick bemerkt und nach ihm gegriffen. Doch ihre gemeinsamen Anstrengungen reichten nicht aus, um John über die niedrige Brüstung zu hieven. Ihre Rufe nach Hilfe waren ungehört verhallt. Niemand schien in dieser ungemütlichen Novembernacht so spät noch in dieser düsteren Ecke Londons unterwegs zu sein.
Mittlerweile waren Johns Hände taub und erstarrt, seine Schultermuskelatur brannte vor Anstrengung, und der Schmerz in den Armen wurde immer stärker. Er biss die Zähne aufeinander und unternahm einen neuen, doch vergeblichen, Versuch mit den Füßen an der rauen Fassade Halt zu finden.
„Nicht bewegen, John!“, schnaufte Sherlock und verstärkte seinen Griff um dessen Gelenke noch ein wenig mehr, „Du bist so schon schwer genug. Wir müssen mit den Kräften haushalten bis jemand uns bemerkt. Ich hoffe wirklich, dass dies bald der Fall sein wird.“
Ganz so, als ob Sherlocks Wunsch erhört worden war, wurden Stimmen ihrer Nähe laut. Dem Gelächter nach ein paar verspätete Nachteulen, die von einer feuchtfröhlichen Zusammenkunft in einem der zahlreichen Pubs oder Nachtclubs in diesem Stadtteil kommend, auf dem Heimweg waren. Sherlock machte mit lauten Rufen auf ihre missliche Lage aufmerksam.
John wandte mühsam seinen Kopf zur Seite. Dabei stemmte er sich etwas von der Mauer ab, um eine bessere Sicht auf das, was auf der Straße unter ihm vorging, zu bekommen. Doch durch die unerwartete Bewegung verdrehte er Sherlocks Handgelenke. Dessen Griff lockerte sich. Unter dem erschrockenen Ausrufs des Detektivs rutschte John ab. Nur ihre Fingerspitzen waren jetzt noch ineinander verhakt. Geistesgegenwärtig ließ Sherlock Johns linke Hand fahren und griff nach dessen Rechte, um den Halt wieder zu festigen. Doch Johns Kraft war aufgebraucht. Seine Hände waren fort, noch bevor Sherlock zugreifen konnte.
John fiel.
Doch das war gerade unmöglich, denn er baumelte, hoch über einer schmalen Pflasterstraße im Westend Londons, vom Rand eines mehrstöckigen Backsteinhauses. Lediglich Sherlock der, gefährlich weit über das schmale Sims des Flachdaches hinausgelehnt, seine Handgelenke fest umgriffen hatte, bewahrte ihn vor dem Absturz.
Der Verdächtige, dem sie auf den Fersen gewesen waren, hatte sich längst in Luft aufgelöst. Ein kleiner Ganove, der sich anscheinend gut genug über den Dächern von Soho auskannte, um zu glauben, dies bei seiner Flucht zu seinen Gunsten ausnutzen zu können. Sherlock stand ihm jedoch mit seinen Ortskenntnissen in Nichts nach.
So hatten sie beide seine Verfolgung, nachdem sie einigen in ihre Richtung fliegende Fleischmesser und Hackbeile, mehr oder weniger elegant ausgewichen waren, ohne Zögern aufgenommen, als der Bursche in Ermangelung an weiteren Wurfgeschossen, schließlich durch die Hintertür der Küche eines chinesischen Restaurants verschwunden war.
John hatte sich während der Jagd dicht hinter Sherlock gehalten, und war ihm durch Nacht und Regen, blind vertrauend, über unbeleuchtete Hinterhöfe, eiserne Sprossenleitern, dunkle Treppenhäuser und aus trüb gewordenen Oberlichtern gefolgt. So hatte die Hatz sie schlussendlich auf die Dächer der, dicht an dicht, aneinander gereihten Häusern geführt.
Bis er bei einem seiner beherzten Sprünge auf ein etwas tiefer gelegenes Dach ausgeglitten war. John hatte es nur mit viel Glück hinüber geschafft. Gerade noch war es ihm noch gelungen die metallene Umgrenzung des Flachdaches zu fassen zu bekommen, als sein Körper schon, hart und schmerzhaft, gegen die Hausmauer prallte. Zum Glück hatte Sherlock sofort sein Missgeschick bemerkt und nach ihm gegriffen. Doch ihre gemeinsamen Anstrengungen reichten nicht aus, um John über die niedrige Brüstung zu hieven. Ihre Rufe nach Hilfe waren ungehört verhallt. Niemand schien in dieser ungemütlichen Novembernacht so spät noch in dieser düsteren Ecke Londons unterwegs zu sein.
Mittlerweile waren Johns Hände taub und erstarrt, seine Schultermuskelatur brannte vor Anstrengung, und der Schmerz in den Armen wurde immer stärker. Er biss die Zähne aufeinander und unternahm einen neuen, doch vergeblichen, Versuch mit den Füßen an der rauen Fassade Halt zu finden.
„Nicht bewegen, John!“, schnaufte Sherlock und verstärkte seinen Griff um dessen Gelenke noch ein wenig mehr, „Du bist so schon schwer genug. Wir müssen mit den Kräften haushalten bis jemand uns bemerkt. Ich hoffe wirklich, dass dies bald der Fall sein wird.“
Ganz so, als ob Sherlocks Wunsch erhört worden war, wurden Stimmen ihrer Nähe laut. Dem Gelächter nach ein paar verspätete Nachteulen, die von einer feuchtfröhlichen Zusammenkunft in einem der zahlreichen Pubs oder Nachtclubs in diesem Stadtteil kommend, auf dem Heimweg waren. Sherlock machte mit lauten Rufen auf ihre missliche Lage aufmerksam.
John wandte mühsam seinen Kopf zur Seite. Dabei stemmte er sich etwas von der Mauer ab, um eine bessere Sicht auf das, was auf der Straße unter ihm vorging, zu bekommen. Doch durch die unerwartete Bewegung verdrehte er Sherlocks Handgelenke. Dessen Griff lockerte sich. Unter dem erschrockenen Ausrufs des Detektivs rutschte John ab. Nur ihre Fingerspitzen waren jetzt noch ineinander verhakt. Geistesgegenwärtig ließ Sherlock Johns linke Hand fahren und griff nach dessen Rechte, um den Halt wieder zu festigen. Doch Johns Kraft war aufgebraucht. Seine Hände waren fort, noch bevor Sherlock zugreifen konnte.
John fiel.