Aliferous Metanoia
von Thoboe
Kurzbeschreibung
In der Geschichte Aliferous Metanoia blieb es ja leider nur bei einem Prologe, deshalb werde ich sie nun fortsetzten...
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
Bronwyn Bruntley
Emma Bloom
Enoch O'Connor
Horace Somnusson
Jacob "Jake" Portman
OC (Own Character)
19.09.2021
05.08.2022
4
4.065
19.09.2021
1.633
Vorwort
Diese Geschichte ist die Vorsetzung zu Alferious Metanoia. Sie spielt nach der Atlas der Besonderen Kinder. Da ich aber Das Vermächtnis der Besonderen Kinder nicht gelesen habe ist es auch eine Art FF dazu. Also Noor und Jakob sind geflohen und sitzen jetzt einen Abend danach bei ihm zuhause. Es spielt nach den Ereignissen von ein neuer Anfang. Und wird keine Songfic
Noor
Erschöpft lag ich auf Jakobs Couch und wir sahen fern. Nur meine Headmistress war gerade noch im Devils Acer und Horace schlief neben uns. Emma reichte uns Chips und Coca Cola. Da begann die Nahrichten Musik zu spielen. Zuerst kam Politik und dann Wetter, doch plötzlich kam ein roter streifen ,Eilmeldungen` und eine Sprecherin zeigte ein Bild von mir und begann ,,Dieses Mädchen aus New York ist sei bereist zwei Wochen verschwunden. Ihr Stiefvater berichtete, dass sie Psychisch instabil sei und deshalb ist sie vermutlich weggelaufen, wenn sie sie sehen rufen sie bitte einen Notdienst um das Mädchen einweisen lassen." Ich stöhnte auf und lächelte leicht, doch dann begann ,,Anders ist es bei diesem Mädchen" ein Bild von Lilly wurde eingeblendet ,,Dieses Mädchen, wurde heute in der Schule als unentschuldigt vermisst gemeldet, die Polizei vermutet, dass sie und ihre Jüngere Schwester vom Gewalttätigen Vater zu Tode geschlagen wurde" Ich schrie auf ,,Ich wusste es, ich habe ihr immer gesagt, dass sie verschwinden soll, aber sie wollte mich und sie nicht alleine lassen und jetzt hat er es getan, ich hätte sie beschützen sollen" doch da nahm Bronwyn mich in die Arme ,,Sie wurde nicht totgeprügelt" da kam mir eine andere Idee ,,Oder sie wurde von den Leuten die mich wollen entführt, sie ist die einzige die mir Wichtig ist" schrie ich weiter ,,Sie ist zu uns gekommen" rief Horace aus ,,Sie lebt aber nicht mehr" rief Miss Peregrine mit Tränen in der Stimme ,,Sie, ihre Schwester, Olive, Hugh, Millard und Clair sind letzte Woche gestorben. Wegen mir" ,,Nein, sie sind nicht tot" schrie Horace und Bronwyn nahm ihn tröstend in die Arme ,,Es stimmt, ich spinne nicht" rief er aber da waren die Meldungen über sie Autodiebstähle und Einbrüche zu ende als Plötzlich Jakob aufschrie und zwei Erwachsene gezeigt wurden ,,Mr und Mrs Portman aus Florida sind heute auf einer Wanderung verschwunden..." da machte Emma den Fernseher aus und sagte, Jakob komm wir gehen spazieren.
Bree
Leise plätschert der Regen auf den grauen Asphalt der leicht beleuchteten Straßen meiner kleinen Stadt in Florida, USA. Ich balanciere mit ausgestreckten Armen auf der Bordsteinkante, ab und zu geblendet von den Scheinwerfern eines vorbeifahrenden Autos. Meine Kopfhörer dämpfen das Geräusch der rollenden Autos, der Donner wird vom leichten Klavierspiel übertönt. Die Kapuze meines Hoodies ist mittlerweile so durchnässt, dass mir selbst meine von Natur aus weißen Haare bereits klatschnass ins Gesicht fallen. Leicht kräuselnd verdecken sie mein blasses Gesicht und fallen dann in leichten Locken bis zur Brust. Leicht zitternd stecke ich die Hände in die Hosentaschen und atme aus, vor mir der eisige Atem, welcher kurz an der Stelle zu schweben scheint, ehe er sich verflüchtigt. Stritte. Leicht paranoid beschleunige ich meine eigenen, ehe ich so unauffällig wie möglich über meine triefnassen Schultern blinzle. Der Mann mit dem gepunkteten Regenschirm jedoch scheint davon keine Notiz zu nehmen und biegt rechts in die Straße ein, um an der Bushaltestelle stehen zu bleiben. Ich atme erleichtert aus und verliere fast das Gleichgewicht. Eine Papiertüte fliegt knapp an mir vorbei. Mein Schatten an der Mauer zieht sich in die Länge, als erneut ein Auto über den Asphalt voller Pfützen rollt. Ich grabe die Hände, wenn überhaupt möglich, noch tiefer in die Taschen und lasse den Kopf hängen. Der Minutenzeiger meiner zerkratzten Armbanduhr rückt immer weiter auf die Sieben zu, sodass er schon fast den Stundenzeiger überdeckt. Der Sekundenzeiger tickt munter und fast im Takt des Liedes im Kreis umher. Ein komisches Geräusch verleitet mich beinahe dazu, das Lied anzuhalten. Stattdessen jedoch bleibe ich einfach nur stehen, lasse es weiterlaufen und versuche nebenbei angestrengt, meine Umgebung zu betrachten. Nichts. Muss wohl ein Blatt oder ähnliches gewesen sein. Ich stoppe das Lied und setze die Kopfhörer ab. Da ist es wieder gewesen. Und diesmal bin ich mir ziemlich sicher. Doch als ich wieder nichts sehe, setze ich sie wieder auf und gehe um die Ecke. Ruckartig bleibe ich stehen und ziehe mit zitternden Händen die Kopfhörer von den Ohren, nicht daran denkend, sie abzuschalten. Nur wenige Meter vor mir liegt eine wahrscheinlich noch sehr junge Frau, wenn man vom Kleidungsstil ausgehen kann, mit dem Rücken zu mir auf dem Boden. Doch der Schatten an der Mauer, welcher von einer Lampe erzeugt wird, neben ihr zeigt nicht nur sie. Über ihr kauert eine Kreatur, welche aus einem Horrorfilm sein könnte: Auf einem eher mickrig und zerbrechlich wirkenden Körper steckt ein Gesicht mit spitzen Zähnen und mehreren tentakelartigen Zungen. Ich kann mir ein Fiepsen nicht verkneifen. Der Schatten der Kreatur fährt hoch und scheint mir geradewegs in die Augen zu schauen. Anstatt loszulaufen, bin ich wie versteinert. Und plötzlich... ruckt der Schatten nach vorne, in den schützenden Schatten der parkenden Autos.
Endlich fahre ich herum und versuche, wegzulaufen, doch plötzlich schlingt sich etwas extrem Glitschiges um mein Bein und ich verliere mit den Armen rudernd das Gleichgewicht. Japsend kralle ich meine Fingernägel in den Boden und trete mit dem anderen Fuß nach dem Tentakel-Ding. Tatsächlich lässt es mich grollend los und ich rapple mich wieder auf die Beine, ehe ich meinen Hoodie ausziehe und nur noch im Top vor dem unsichtbaren Monster stehe.
Dieses scheint erneut angreifen zu wollen, doch noch ehe mein Gedächtnis reagieren kann, reagiert etwas anderes: Meine Sicht wird kurzerhand von braunen, silbergrauen und schwarzen Federn eingenommen, welche sich schützend wie ein Kokon um mich hüllen und die Tentakeln abwehren. Ich recke meine Flügel und lasse sie kräftig schlagen. Erst wird nur eine Menge Staub aufgewirbelt, doch dann hebe ich einige Meter ab, ehe ich etwas schneller auf einen Baum fliege. Dort mache ich das, was Raubvögel an sich am besten können: observieren. Unter mir kratzt etwas über die Rinde, doch das Monster scheint nicht heraufzukommen. Noch nicht. Ich winkle die Flügel etwas an, sodass sie nun eng an meinen Armen anliegen und ich etwas höher klettern kann, ohne dass sie sich großartig in den Ästen verkeilen. Und wieder harre ich aus.
Der Baum erzittert.
Krampfhaft schließe ich meine Augen und klammere mich an einen Ast, zu feige, um es mit dem unsichtbaren Ding aufzunehmen. Erneut höre ich ein Grollen, dann steht der Baum plötzlich still. Zaghaft öffne ich die Augen.
„Du kannst runter kommen! Er wird dir nichts tun.“
Vorsichtig luge ich über den Rand der Krone hinaus nach unten. Dort unten auf dem Boden stehen ein Junge und ein Mädchen, welche etwa in meinem Alter zu sein scheinen.
„Komm herunter. Wir sind genauso wie du!“, ruft der Junge mir erneut zu.
Endlich traue auch ich mich, zu sprechen. „Ihr seid auch anders?“, frage ich zögernd, was mir ein leisen Lachen von dem Mädchen einheimst.
„Wir bevorzugen den Term 'besonders'“, erklärt sie und hebt ihre Hand, in welcher sofort eine kleine Flamme erscheint. Dies beruhigt mich langsam, sodass ich etwas nach vorne krieche, erstarre dann jedoch mitten in der Bewegung, ehe ich wieder nach unten starre, auf der Suche nach etwas. Der Junge scheint zu verstehen, was ich suche, denn sofort meint er:
„Ich habe ihn unter Kontrolle. Das ist meine Gabe: Ich kann sie sehen, mit ihnen reden und sie kontrollieren.“
„Ihn?“, frage ich leise.
„Den Hollow.“ Er sieht meinen fragenden Gesichtsausdruck. „Hast du noch nie etwas von einem Hollowgast gehört?“ Stumm schüttle ich den Kopf, krieche dennoch bis ans Ende eines Astes, von welchem ich einfach hinunterspringe. Kurz vor dem Aufprall öffne ich erneut meine Flügel und lasse mich sanft wie ein Fallschirm nach unten segeln. Dort falte ich sie wieder zusammen und sie verschwinden, nur ein Tattoo auf meinem Rücken erinnert an ihre Existenz.
„Bist du verletzt?“, fragt mich das Mädchen mit den hellen Haaren besorgt und lässt ihren Blick über meinen Körper schweifen, ehe er an meinem Gesicht hängen bleibt. Beschämt lasse ich leicht den Kopf hängen, sodass ein paar weiße Strähnen über die drei dicken Narben fallen, zwei davon auf der linken Wange, die dritte und größte geht von meiner rechten Augenbraue ebenfalls über die Wange und zieht sich dann bis zum Hals, wo sie unter dem Kragen meines Hoodies, welchen ich mir gerade wieder anziehe, zieht. Dann schüttle ich den Kopf.
„Ich bin übrigens Emma, Emma Bloom. Das da ist Jacob Portman.“ Sie deutet auf den Jungen neben sich.
Dieser winkt mir zu. „Meine Freunde nennen mich einfach Jake.“ Er lächelt mich freundlich an, was ich schüchtern erwidere.
„Du weißt nichts über unsere Geschichte, oder? Die Geschichte der besonderen Kinder?“ Wieder schüttle ich den Kopf. „Dann lebst du bei keiner Ymbryne?“
„Ich lebe bei meinem Vater und seiner neuen Frau.“ Was genau ist eine Ymbryne?
„Wie wäre es, wenn du mit uns kommst? Mein Haus ist hier in der Nähe, unsere Freunde und Miss P machen dort gerade Ferien. Dann können wir dir alles erklären“, schlägt der Junge, Jake, vor. Langsam hebe ich den Kopf. Natürlich ist es komisch, einfach so mit anderen Jugendlichen, welche ich gerade eben erst kennengelernt geschweige denn zum ersten Mal gesehen habe, mitzugehen, doch komischerweise habe ich bei beiden das Gefühl, ich könne ihnen vertrauen. Vielleicht, weil sie scheinbar genauso wie ich sind.
Zögerlich nicke ich.
„Du scheinst ja nicht sehr gesprächig zu sein“, lächelt Emma. „Aber egal. Wie heißt du?“
„Bree. Bree Reeves“, stelle auch ich mich leise vor.
„Na dann komm, Bree. Zu Jakes Haus geht es da lang.“
Diese Geschichte ist die Vorsetzung zu Alferious Metanoia. Sie spielt nach der Atlas der Besonderen Kinder. Da ich aber Das Vermächtnis der Besonderen Kinder nicht gelesen habe ist es auch eine Art FF dazu. Also Noor und Jakob sind geflohen und sitzen jetzt einen Abend danach bei ihm zuhause. Es spielt nach den Ereignissen von ein neuer Anfang. Und wird keine Songfic
Noor
Erschöpft lag ich auf Jakobs Couch und wir sahen fern. Nur meine Headmistress war gerade noch im Devils Acer und Horace schlief neben uns. Emma reichte uns Chips und Coca Cola. Da begann die Nahrichten Musik zu spielen. Zuerst kam Politik und dann Wetter, doch plötzlich kam ein roter streifen ,Eilmeldungen` und eine Sprecherin zeigte ein Bild von mir und begann ,,Dieses Mädchen aus New York ist sei bereist zwei Wochen verschwunden. Ihr Stiefvater berichtete, dass sie Psychisch instabil sei und deshalb ist sie vermutlich weggelaufen, wenn sie sie sehen rufen sie bitte einen Notdienst um das Mädchen einweisen lassen." Ich stöhnte auf und lächelte leicht, doch dann begann ,,Anders ist es bei diesem Mädchen" ein Bild von Lilly wurde eingeblendet ,,Dieses Mädchen, wurde heute in der Schule als unentschuldigt vermisst gemeldet, die Polizei vermutet, dass sie und ihre Jüngere Schwester vom Gewalttätigen Vater zu Tode geschlagen wurde" Ich schrie auf ,,Ich wusste es, ich habe ihr immer gesagt, dass sie verschwinden soll, aber sie wollte mich und sie nicht alleine lassen und jetzt hat er es getan, ich hätte sie beschützen sollen" doch da nahm Bronwyn mich in die Arme ,,Sie wurde nicht totgeprügelt" da kam mir eine andere Idee ,,Oder sie wurde von den Leuten die mich wollen entführt, sie ist die einzige die mir Wichtig ist" schrie ich weiter ,,Sie ist zu uns gekommen" rief Horace aus ,,Sie lebt aber nicht mehr" rief Miss Peregrine mit Tränen in der Stimme ,,Sie, ihre Schwester, Olive, Hugh, Millard und Clair sind letzte Woche gestorben. Wegen mir" ,,Nein, sie sind nicht tot" schrie Horace und Bronwyn nahm ihn tröstend in die Arme ,,Es stimmt, ich spinne nicht" rief er aber da waren die Meldungen über sie Autodiebstähle und Einbrüche zu ende als Plötzlich Jakob aufschrie und zwei Erwachsene gezeigt wurden ,,Mr und Mrs Portman aus Florida sind heute auf einer Wanderung verschwunden..." da machte Emma den Fernseher aus und sagte, Jakob komm wir gehen spazieren.
Bree
Leise plätschert der Regen auf den grauen Asphalt der leicht beleuchteten Straßen meiner kleinen Stadt in Florida, USA. Ich balanciere mit ausgestreckten Armen auf der Bordsteinkante, ab und zu geblendet von den Scheinwerfern eines vorbeifahrenden Autos. Meine Kopfhörer dämpfen das Geräusch der rollenden Autos, der Donner wird vom leichten Klavierspiel übertönt. Die Kapuze meines Hoodies ist mittlerweile so durchnässt, dass mir selbst meine von Natur aus weißen Haare bereits klatschnass ins Gesicht fallen. Leicht kräuselnd verdecken sie mein blasses Gesicht und fallen dann in leichten Locken bis zur Brust. Leicht zitternd stecke ich die Hände in die Hosentaschen und atme aus, vor mir der eisige Atem, welcher kurz an der Stelle zu schweben scheint, ehe er sich verflüchtigt. Stritte. Leicht paranoid beschleunige ich meine eigenen, ehe ich so unauffällig wie möglich über meine triefnassen Schultern blinzle. Der Mann mit dem gepunkteten Regenschirm jedoch scheint davon keine Notiz zu nehmen und biegt rechts in die Straße ein, um an der Bushaltestelle stehen zu bleiben. Ich atme erleichtert aus und verliere fast das Gleichgewicht. Eine Papiertüte fliegt knapp an mir vorbei. Mein Schatten an der Mauer zieht sich in die Länge, als erneut ein Auto über den Asphalt voller Pfützen rollt. Ich grabe die Hände, wenn überhaupt möglich, noch tiefer in die Taschen und lasse den Kopf hängen. Der Minutenzeiger meiner zerkratzten Armbanduhr rückt immer weiter auf die Sieben zu, sodass er schon fast den Stundenzeiger überdeckt. Der Sekundenzeiger tickt munter und fast im Takt des Liedes im Kreis umher. Ein komisches Geräusch verleitet mich beinahe dazu, das Lied anzuhalten. Stattdessen jedoch bleibe ich einfach nur stehen, lasse es weiterlaufen und versuche nebenbei angestrengt, meine Umgebung zu betrachten. Nichts. Muss wohl ein Blatt oder ähnliches gewesen sein. Ich stoppe das Lied und setze die Kopfhörer ab. Da ist es wieder gewesen. Und diesmal bin ich mir ziemlich sicher. Doch als ich wieder nichts sehe, setze ich sie wieder auf und gehe um die Ecke. Ruckartig bleibe ich stehen und ziehe mit zitternden Händen die Kopfhörer von den Ohren, nicht daran denkend, sie abzuschalten. Nur wenige Meter vor mir liegt eine wahrscheinlich noch sehr junge Frau, wenn man vom Kleidungsstil ausgehen kann, mit dem Rücken zu mir auf dem Boden. Doch der Schatten an der Mauer, welcher von einer Lampe erzeugt wird, neben ihr zeigt nicht nur sie. Über ihr kauert eine Kreatur, welche aus einem Horrorfilm sein könnte: Auf einem eher mickrig und zerbrechlich wirkenden Körper steckt ein Gesicht mit spitzen Zähnen und mehreren tentakelartigen Zungen. Ich kann mir ein Fiepsen nicht verkneifen. Der Schatten der Kreatur fährt hoch und scheint mir geradewegs in die Augen zu schauen. Anstatt loszulaufen, bin ich wie versteinert. Und plötzlich... ruckt der Schatten nach vorne, in den schützenden Schatten der parkenden Autos.
Endlich fahre ich herum und versuche, wegzulaufen, doch plötzlich schlingt sich etwas extrem Glitschiges um mein Bein und ich verliere mit den Armen rudernd das Gleichgewicht. Japsend kralle ich meine Fingernägel in den Boden und trete mit dem anderen Fuß nach dem Tentakel-Ding. Tatsächlich lässt es mich grollend los und ich rapple mich wieder auf die Beine, ehe ich meinen Hoodie ausziehe und nur noch im Top vor dem unsichtbaren Monster stehe.
Dieses scheint erneut angreifen zu wollen, doch noch ehe mein Gedächtnis reagieren kann, reagiert etwas anderes: Meine Sicht wird kurzerhand von braunen, silbergrauen und schwarzen Federn eingenommen, welche sich schützend wie ein Kokon um mich hüllen und die Tentakeln abwehren. Ich recke meine Flügel und lasse sie kräftig schlagen. Erst wird nur eine Menge Staub aufgewirbelt, doch dann hebe ich einige Meter ab, ehe ich etwas schneller auf einen Baum fliege. Dort mache ich das, was Raubvögel an sich am besten können: observieren. Unter mir kratzt etwas über die Rinde, doch das Monster scheint nicht heraufzukommen. Noch nicht. Ich winkle die Flügel etwas an, sodass sie nun eng an meinen Armen anliegen und ich etwas höher klettern kann, ohne dass sie sich großartig in den Ästen verkeilen. Und wieder harre ich aus.
Der Baum erzittert.
Krampfhaft schließe ich meine Augen und klammere mich an einen Ast, zu feige, um es mit dem unsichtbaren Ding aufzunehmen. Erneut höre ich ein Grollen, dann steht der Baum plötzlich still. Zaghaft öffne ich die Augen.
„Du kannst runter kommen! Er wird dir nichts tun.“
Vorsichtig luge ich über den Rand der Krone hinaus nach unten. Dort unten auf dem Boden stehen ein Junge und ein Mädchen, welche etwa in meinem Alter zu sein scheinen.
„Komm herunter. Wir sind genauso wie du!“, ruft der Junge mir erneut zu.
Endlich traue auch ich mich, zu sprechen. „Ihr seid auch anders?“, frage ich zögernd, was mir ein leisen Lachen von dem Mädchen einheimst.
„Wir bevorzugen den Term 'besonders'“, erklärt sie und hebt ihre Hand, in welcher sofort eine kleine Flamme erscheint. Dies beruhigt mich langsam, sodass ich etwas nach vorne krieche, erstarre dann jedoch mitten in der Bewegung, ehe ich wieder nach unten starre, auf der Suche nach etwas. Der Junge scheint zu verstehen, was ich suche, denn sofort meint er:
„Ich habe ihn unter Kontrolle. Das ist meine Gabe: Ich kann sie sehen, mit ihnen reden und sie kontrollieren.“
„Ihn?“, frage ich leise.
„Den Hollow.“ Er sieht meinen fragenden Gesichtsausdruck. „Hast du noch nie etwas von einem Hollowgast gehört?“ Stumm schüttle ich den Kopf, krieche dennoch bis ans Ende eines Astes, von welchem ich einfach hinunterspringe. Kurz vor dem Aufprall öffne ich erneut meine Flügel und lasse mich sanft wie ein Fallschirm nach unten segeln. Dort falte ich sie wieder zusammen und sie verschwinden, nur ein Tattoo auf meinem Rücken erinnert an ihre Existenz.
„Bist du verletzt?“, fragt mich das Mädchen mit den hellen Haaren besorgt und lässt ihren Blick über meinen Körper schweifen, ehe er an meinem Gesicht hängen bleibt. Beschämt lasse ich leicht den Kopf hängen, sodass ein paar weiße Strähnen über die drei dicken Narben fallen, zwei davon auf der linken Wange, die dritte und größte geht von meiner rechten Augenbraue ebenfalls über die Wange und zieht sich dann bis zum Hals, wo sie unter dem Kragen meines Hoodies, welchen ich mir gerade wieder anziehe, zieht. Dann schüttle ich den Kopf.
„Ich bin übrigens Emma, Emma Bloom. Das da ist Jacob Portman.“ Sie deutet auf den Jungen neben sich.
Dieser winkt mir zu. „Meine Freunde nennen mich einfach Jake.“ Er lächelt mich freundlich an, was ich schüchtern erwidere.
„Du weißt nichts über unsere Geschichte, oder? Die Geschichte der besonderen Kinder?“ Wieder schüttle ich den Kopf. „Dann lebst du bei keiner Ymbryne?“
„Ich lebe bei meinem Vater und seiner neuen Frau.“ Was genau ist eine Ymbryne?
„Wie wäre es, wenn du mit uns kommst? Mein Haus ist hier in der Nähe, unsere Freunde und Miss P machen dort gerade Ferien. Dann können wir dir alles erklären“, schlägt der Junge, Jake, vor. Langsam hebe ich den Kopf. Natürlich ist es komisch, einfach so mit anderen Jugendlichen, welche ich gerade eben erst kennengelernt geschweige denn zum ersten Mal gesehen habe, mitzugehen, doch komischerweise habe ich bei beiden das Gefühl, ich könne ihnen vertrauen. Vielleicht, weil sie scheinbar genauso wie ich sind.
Zögerlich nicke ich.
„Du scheinst ja nicht sehr gesprächig zu sein“, lächelt Emma. „Aber egal. Wie heißt du?“
„Bree. Bree Reeves“, stelle auch ich mich leise vor.
„Na dann komm, Bree. Zu Jakes Haus geht es da lang.“