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The Dance we couldn't have

Kurzbeschreibung
OneshotSchmerz/Trost, Liebesgeschichte / P12 / Het
Scarlet Witch / Wanda Maximoff Vision
30.08.2021
30.08.2021
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Hello^^

Notiz: Also hatten Wanda & Vision am 23. August, ihren Hochzeitstag, was mir am besagten Tag gegen 23 Uhr eingefallen ist & ich endschloss mich, etwas für die beiden zu schreiben :D Ich habe bis gestern dafür gebraucht, dabei ist es nur ein kleiner OS, aber manchmal fehlten mir die richtigen Worte & *seufz* ich habe es mir schwerer gemacht, als nötig -_- Naja, um so zufriedener bin ich, es jetzt fertig zu haben (was so viel bedeutet wie: es ist mitten in der Nacht zum Montag) :D

Pairing: Wanda/Vision

Warnung: spielt vor der Post-credit scene der finalen Folge von WandaVision....sensible Themen wie Trauer &  Verlust wird behandelt...Andeutung von Depression...aber alles ist minimal gehalten.  

Start: 23. August.2021




Es gibt Tage, die werden immer schmerzen.

Egal wie sehr man versucht, nicht daran zu denken.

Den ganzen Monat hindurch, versuchte sie nicht daran zu denken.

Aber je mehr man versucht nicht an etwas zu denken, desto mehr denkt man dran.

Mit Tränen in den Augen, blickt sie auf ihre linke Hand. Ihre leere linke Hand. Sie wird sich nie daran gewöhnen, dass ihr Ringfinger leer ist. Das vertraute Gewicht, welches eine Zukunft versprach und nichts unmöglich ließ. Ein Jahr ist es nun her, doch es fühlt sich manchmal so an, als sei alles gestern passiert.

Ein Jahr ohne Vision.
Ein Jahr ohne ihre Jungs.

Es schmerzt daran zu denken und die drückende enge in ihrer Brust, welche eine leere vorzuweisen hat, von der sie sich nie erholen wird, erinnert sie jeden Tag daran was sie verloren hat und nie wieder bekommen wird, weil nichts davon echt war. Alles was in Westview passierte, war eine Erfindung ihres instabilen Geistes. Ein Ereignis, welches durch Trauer, Wut und Kontrollverlust passiert ist.

Manchmal, an ganz schlimmen Tagen, wenn sie es nicht einmal schafft das Bett zu verlassen scheint es, als würde der Wind die Stimmen ihrer Kinder mit sich tragen und das Lachen der Zwillinge erfüllt ihre kleine Hütte, in einer schmerzhaften Welle der Trauer. Sie vermisst ihre Kinder, mit jedem Atemzug und jedem Herzschlag.

Und genauso stark vermisst sie Vision.

Sie wollten mehr Zeit.

Doch diese wurde ihr verweigert.

Bekräftigt von ihren Gefühlen, schuf sie sich unbewusst eine kleine heile Welt und richtete damit mehr schaden an, als sie wollte. Sie wollte niemanden Schaden zufügen. Sie wollte niemanden mit ihrer Trauer verletzten und doch tat sie es. Immer und immer wieder, verletzt sie Menschen und kann nichts dagegen tun.

Eine Träne löst sich aus ihrem Auge und fließt langsam ihr Gesicht hinab.

Es kommt ihr stupide vor.

Nichts davon war echt.

Es war nur eine Manifestation einer Magie, von der sie keine Ahnung hatte.  

Chaos Magie und Reste des Gedankenstein.

Bei dem Gedanken daran, fließen mehr Tränen heraus. Sie ballt ihre Hand zu einer Faust und für einen Herzschlag bildet sich eine Ringform um ihren Finger. Sie lässt einen gequälten Ton heraus und drückt ihre Faust an den Körper. Zitternd umklammert sie ihre Hände und schluchzt in die Stille der Wildnis. Immer mehr Tränen tropfen auf ihre Hose und bilden nasse abdrücke um die sie sich nicht kümmert. Die Wellen reißen sie immer und immer wieder runter und langsam hat sie das Gefühl einfach darin zu ertrinken.

Sie ertrinkt in ihrer eigenen Trauer. Mal mehr, mal weniger, aber mit einem immer gleichbleibenden  Schmerz in der Brust. Sie dachte, es würde irgendwann leichter werden. Aber das wird es nicht. Pietros tot wurde gemildert, durch Ablenkung und Vision, der sich an ihre Seite stellte. Aber gegen Visions Tot gibt es keine Linderung.

In ihren Träumen sieht sie ihn.

Sieht ihn kalt und grau auf wakadanischen Boden liegen.

Sieht ihn in seinen Einzelteilen zerlegt, während Wissenschaftler an ihm herumbasteln.

Sieht die Waffe, die sie aus ihm gemachte haben.

Sieht wie er ihr immer wieder aus den Fingern gleitet.

Diese Träume haben nie etwas tröstliches und führen ihr nur vor Augen, was sie alles verloren hat. Es ist als würde man einen Filmen sehen und obwohl man das ende bereits kennt, hofft man das es dieses mal anders endet, doch das tut es nie. Es ist immer das selbe ende. Ein Düsteres, welches mit ihr alleine endet.

Es ist kindisch jedes mal auf ein anderes zu hoffen.

„Du solltest keine Tränen an diesen wunderschönen Tag vergießen meine Liebe“

Ruckartig blickt Wanda beim klang der Stimme nach oben und will sich im Schlafzimmer verstecken, als sie Vision vor sich stehen sieht. Ein Trugbild, hergestellt durch ihren zermürbten Geist. Sie versucht immer diese Art von Illusion zu unterbinden, wenn es am entstehen ist und das versucht sie auch jetzt. Aber abgesehen von einem roten Schimmer passiert nichts.

„Du bist nicht echt“, flüstert sie mit tränen verschmierten Gesicht. Ein betrübter Ausdruck schleicht sich auf Visions Gesicht. „Es tut mir leid, dass es dir solche schmerzen bereitet“, wispert Vision und kniet sich vor sie hin. Seine Hand legt sich auf ihre Wange und behutsam wischt er die Tränenspur von ihrem Gesicht. Sie will sich nicht in die Berührung legen und doch tut sie genau dies.

Sie findet Trost und Wärme in dieser Berührung.

Findet Liebe und Fürsorge darin.

Findet einen Anker, an dem sie sich festhalten kann.

„Es ist nicht deine Schuld“, murmelt sie und versucht sich an einem lächeln. Doch es scheitert und entlockt ihr nur ein unterdrücktes Schluchzen. „Und doch leidest du wegen mir“, haucht Vision und der Wind scheint seine Worte mit sich zu tragen. „Nicht wegen dir-“, sagt Wanda kopfschüttelnd und legt ihre Hand auf seine. „Wegen all derer, die dich mir weggenommen haben.“

Bilder von Thanos schießen ihr in den Kopf, gefolgt von allem was Hayward und seine Schergen mit ihm gemacht haben. Sie erinnert sich an diese weiße Kreation, welche nichts mit ihrem Vision gemeinsam hatte, abgesehen vom Körper. Thanos nahm, was Vision zum Leben erweckte und Hayward nahm den Rest, um es in eine gedankenlose Waffe zu verwandeln. Doch nun steht der Vision vor ihr, an den sie sich erinnert und wofür sie alles tun würde, um ihn wiederzubekommen.

Selbst wenn es nur eine Illusion ist, welche wieder verschwinden wird.

„Aber jetzt bin ich ja da“, lächelt Vision sanft und drückt einen Kuss auf ihre Stirn. „Und ich hätte gern einen Tanz mit meiner wundervollen Frau.“ Er erhebt sich und streckt ihr eine Hand entgegen. Wanda blickt auf die ihr angebotene Hand. Sein Ehering glänzt ihm licht der Sonne und lockt mit dem süßen Versprechen, auf das vergessen der schlimmen dinge.

Sie nimmt seine Hand und ignoriert die Stimme in ihrem Kopf, welche sagt, dass es am Ende nur noch mehr weh tun wird. Aber mit Visions Hand in ihrer, ist ihr das alles egal. In diesem Moment will sie nur mit ihrem Ehemann tanzen. Vision zieht sie sanft auf die Beine und während dieser fließenden Bewegung ändert sich ihre Kleidung.

Die alte Jogginghose und das verwaschene Sweathshirt, weicht einem Weinroten Kleid. Es ähnelt dem, was sie beim Abendmahl mit den Harts, an hatte. Allerdings fehlt die Schleife und auch die Ärmel sind länger. Vision blickt grinsend zu ihr und führt sie dann weg vom Haus. Es gibt einen Kreis, welcher aus Steinvasen gebildet ist und in diesem Vasen befinden sich die verschiedensten Pflanzen und ein paar Schmetterlinge fliegen herum.

Es ist traumhaft schön.

Musik beginnt zu spielen, als sie die Kreis Mitte erreichen und sie nehmen eine Position ein in der sie sich gegenüberstehen. Wandas rechte Hand verbindet sich mit Visions linker und ihre linke Hand  findet einen Platz auf seiner Taille. Am Anfang sind ihre Bewegungen zaghaft und leicht zögernd. Sie beide, sind nicht die besten Tänzer, vor allem nicht, wenn es um diese Art von Tanz geht. Aber nach einer Weile, bekommen sie den Dreh raus und Tanzen mit sanften Bewegungen.

Sie verliert den Überblick über ihre Zeit, während sie sich nur auf die Musik und auf Vision konzentriert. „Ich wünschte wir hätten öfters getanzt, als wir die Zeit dazu hatten“, sagt sie mit einem sentimentalen lächeln. „Dafür haben wir jetzt Zeit“, lächelt Vision sanft und lehnt sich dann vor um einen kleinen Kuss zu teilen.

•:•:•☾☼☽•:•:•


Die Sonne verschwindet hinter dem Horizont und die letzten hellen Strahlen, weichen den dunklen Farbtönen der Nacht. Die Blumenvasen, werden von Kerzen ersetzt und taucht den Kreis in ein flackerndes Licht aus Rot und Orangetönen. Die Musik, wird langsam aber beständig immer leiser und Wanda umklammert Vision wohl wissend, dass dies nicht ewig so weiter gehen kann.

Der Diamant an ihrem Ring, beginnt hin und wieder zu flackern und auch die Kerzen erlöschen eine nach der anderen. Noch wiegen sie sich sanft zur Musik und sie saugt jede einzelne Sekunde in sich hinein. Lachend wird sie von Vision gewirbelt und in einer Ausdrehbewegung, entfernt sie sich vier schritte, bevor sie selbst lachend und außer Atem zum stehen kommt.

Doch das lachen verschwindet, als sie die Dunkelheit um sich herum wahrnimmt. Sie hatte so sehr versucht, es auszublenden. „Es ist soweit“, sagt Vision schwermütig und die nächste Kerze erlöscht. Seufzend nickt Wanda. Sie weiß, dass es nichts bringen würde, dagegen an zu kämpfen. „Ich wünschte das hier hätte echt sein können und nicht nur etwas das ich erschaffe.“ schmunzelt Wanda bedauernd.

„Träume sind auch echt und nur weil man aufwacht bedeutet dies nicht, dass sie nicht weniger real sind. Manchmal bedeutet es nur, dass die Perspektive ein bisschen verschoben ist.“ Seine Worte werden sorgsam und nachdenklich gesprochen. „Das ist ein schöner Gedanke“, äußert Wanda berührt und versucht die aufkommenden Tränen zurück zuhalten.

Sie will nicht wieder weinen.

Nicht nach dem wundervollen Tag.

„Und du musst dich daran erinnern, wann immer du dich alleine oder traurig fühlst.“
„Es ist manchmal nur so schwer“
„Niemand hat gesagt das es einfach ist.“
„Ich wünschte es wäre so. Einfach meine ich. Ich wünschte, ich könnte einfach weiter machen, aber jedes mal denke ich an das was wir hätten haben können und dann reicht mir die Trauer erneut die Hand und ich-“

Wanda wischt sich einige Tränen aus dem Gesicht und ringt um Worte. Sie will die Leichtigkeit zurück, welche vor wenigen Minuten noch da. Sie will mit Vision tanzen und lachen. Sich zu verabschieden ist nie leicht, auch nicht, wenn einer eine aus Magie bestehende Illusion ist.

„Ich kann die Liebe nicht einfach loslassen“, beendet sie und sieht wie eine weitere Kerze in roten Funkeln erlöscht. Nur noch drei Kerzen erhellen ihre kleine Tanzfläche. „Und das musst du auch nicht“, erwidert Vision sanft und kommt einen Schritt auf sie zu. „ Du kannst mit beidem Hand in Hand gehen und irgendwann, wirst du merken, dass eine Seite leichter, als die andere ist. Das die Trauer, sich in eine andere Art von Liebe verwandelt hat, weil Trauer nichts weiter als Liebe ist-“

„-die Überdauert“, sagen beide gleichzeitig und auch Wanda tritt näher an Vision heran.

Vision legt behutsam eine Hand auf ihre Wange. „Ganz genau und wann immer du mich brauchst, ich bin immer bei dir. Vielleicht nicht so-“ Mit seiner freien Hand, deutet er auf seinen Körper. „aber doch immer da“. „Ich weiß“, pflichtet Wanda nickend zu. Vielleicht wird es irgendwann wirklich leichter. Sie weiß, tief in ihrem inneren, wird Vision immer bei ihr sein. Genauso wie ihr Bruder und ihre Eltern. Genauso wie sie manchmal Natasha in einer Windbrise fühlen kann oder ihre Kinder im Wind hört.

Sie braucht nur mehr Zeit.

Eine weitere Kerze erlöscht.

„Das war ein wunderschöner Jahrestag“, lächelt Vision und wechselt somit das Thema. „Ja-“ bestätigt Wanda. „ja, dass war es wirklich.“ Es war vielleicht nicht so, wie sie es sich erwünscht hatte, aber wann lief jemals etwas so, wie sie es sich gewünschte hätte. Es war immer noch besser, als alleine auf den stufen ihrer Verandatreppe zu sitzen. „Es ist schön einen Ehemann zu haben, der wichtige Daten nicht vergisst“, sagt Wanda mit leicht humorvoller Stimme und bringt ihn damit zum schmunzeln.

„Oh Darling, ich könnte niemals etwas vergessen, dass dich oder uns betrifft.“ Seine Stimme ist ebenfalls in einem amüsanten Ton gehalten und trotzdem schwingt eine leicht ernste Note mit. „Ich liebe dich“, sagt Wanda, während eine weitere Kerze erlöscht. Sie legt ihre linke Hand auf Visions Wange und der Ring, flackert rot auf. „Ich liebe dich auch“, antwortet Vision und lehnt sich für einen letzten Kuss nach unten.

Sie schließt ihre Augen, um nicht zu bemerken wie die letzte Kerze erlöscht. Sie kann fühlen wie ihr Vision langsam aus den Fingern gleitet und der Druck auf ihren Lippen verschwindet. Sie lässt ihre Augen für weitere Sekunden zu. Möchte sich ein paar Sekunden einreden, dass Vision den Kuss nur unterbrochen hat und zurück getreten ist.

Doch eine frische Windböe, welche nach Blumen und Kerzen riecht, weht ihr ins Gesicht und lässt sie leicht zittern. Die Augen nun öffnend, seufzt sie in die Dunkelheit und schlingt die Arme um sich. Nichts erinnert an das stundenlange tanzen, außer ihre nun erschöpften Beine. Wehmütig lächelnd, macht sie einen Knicks, auch wenn dies unsinnig erscheint.

Mit einem letzten Blick, wendet sie sich ab und geht wieder Richtung Hütte. Das Holz der Stufen knarrt unter ihrem Gewicht und auf der Veranda bleibt sie kurz stehen und lauscht den Geräuschen. Frösche quaken am nahe gelegenen See, Grillen zirpen und Nachtaktive Vögel zwitschern und im rascheln der Blätter, kann sie ihre Jungen hören.

Ein schmunzeln entkommt ihr.

„Wir sind schon eine ungewöhnliche Familie.“

Wortanzahl: 2087

Nachtrag: Tut mir leid wegen dem traurigen Start...aber ein fröhlicher hätte es einfach nicht gemacht...um so schöner, ist das ende. Ich musste, es einfach mit Wanda & einem lächeln enden lassen....ich hoffe es hat euch gefallen.
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