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Verschwunden

Kurzbeschreibung
GeschichteRomance, Fantasy / P16 / Gen
28.08.2021
26.07.2022
12
28.073
3
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10.09.2021 2.407
 
,,Glimmer, wie konntest du ihr sowas nur sagen?" ,,Was willst du von mir hören? Ja ich bin über die Strenge geschlagen, ich weiß, sie hat mich aus der Fassung gebracht." ,,Aber du bereust es nicht und das ist einfach nur traurig." ,,Ich finde es traurig, dass du dich nur noch auf ihre Seite stellst, obwohl wir die besten Freunde waren." ,,Ja, genau bevor du dich so verändert hast und deine Freunde vor den Kopf stößt und jeden abwertend behandelst, aber vor allem Adora!" ,,Tut mir leid, wenn ich überfordert bin Königin zu sein, ohne Hilfe meiner Eltern. Tut mir leid, dass ich ständig daran denken muss, dass meine Mutter tot ist, wegen Adora." ,,Was hätte sie tun sollen? Hätte sie sich opfern sollen? Dann wären wir alle bald tot gewesen, ohne Shera hat die Rebellion keine Chance, doch am wichtigsten, ohne Adora sind wir nicht mehr die, die wir waren." wütend stampft er an mir vorbei, bis er am großen Fenster stehen bleibt. ,,Sie ist erschöpft, versucht dir aus dem Weg zu gehen, ihre ,,Fehler" wieder gutzumachen, trainiert täglich bis sie fast umkippt und jetzt ist sie da draußen, alleine in der Dämmerung der Nacht im heftigsten Gewitter unterwegs, verzweifelt und wütend." ,,Sie wird es überleben." ,,Ja, sie wird nur noch mehr kaputt gehen, aber das siehst du ja nicht mehr, weil du nur noch dich selbst siehst." mit diesen Worten wendet er sich nun vollständig zum Gehen um und knallt meine Zimmertür zu. ,,Dann geh doch, lass mich alleine!" schreie ich wütend, doch sofort wird die Wut von meinen Tränen ersetzt. Langsam sinke ich auf meinem rosa Sessel zusammen und lasse meine Tränen freien Lauf.                                                                                                                                                                                             Ich wollte mich doch nicht mit Bow streiten, ich wollte doch nur, dass er mich versteht. Ich wollte mich doch auch nicht mit Adora streiten, es kam einfach über mich, ich konnte es nicht mehr zurückhalten. Ich wollte ihr nicht die Schuld geben, aber...ich habe keine Eltern mehr, bin Königin und dann der Krieg. Adora meinte es immer gut mit mir, doch sie...sie war so stark und mutig, hat weitergekämpft und alle durch die Kämpfe dirigiert, während ich als Königin in Frage gestellt wurde. Ich habe all meinen Frust an ihr abgelassen, doch immer wenn ich wieder einen Schritt auf sie zugehen wollte, hat sie nicht mit sich reden lassen, ist mir ausgewichen und ich war noch mehr die böse, meine Wut wuchs. Und jetzt ist sie da draußen, wegen mir. Ich wollte das doch nicht. Aber Bow, er lässt mich auch nicht erklären, was mit mir los ist. Früher hat er mich ohne jedes Wort verstanden, doch jetzt, jetzt wirkt es, als würden wir uns fremd sein. Seufzend ziehe ich meine Knie an meinen Körper heran. Niemand will mich verstehen.





Ich konnte nicht mehr klar denken, wusste nicht, was ich machen sollte, war so furchtbar überfordert. Sie lag da, ihre Augen schlossen sich und sie reagierte nicht mehr. Ohne über mögliche Konsequenzen nachzudenken, hob ich sie vom Boden auf und nahm sie mit in die Schreckenszone, in mein Einzelzimmer, welches ich mir genommen habe, nachdem niemand mehr da war, mit dem ich zusammen sein wollte. Und jetzt, jetzt liegt sie in meinem Bett, ist bewusstlos und ich weiß nicht, was ich machen soll. Sie ist in der Schreckenszone, unsere Feindin, meine Feindin. Ich hätte sie einfach da lassen können, hoffen, dass die Natur ihr Werk verbringt, hätte sie einfach da lassen sollen, doch stattdessen nehme ich sie mit. Hordak wird mich einen Kopf kürzer machen. Oder sollte ich es als Sieg sehen? Sie ist verletzt, schwach, verwundbar, wir könnten sie gefangen nehmen, dann hätte die Rebellion ihre Shera verloren und wir hätten fast gewonnen, ja so kann ich mich retten. Aber sie, sie wird dann in eine Zelle gesteckt und da...da wird es ihr nicht lange gut gehen, nicht in diesem Zustand.

Gedankenverloren laufe ich in meinem Zimmer umher, schaue immer wieder zu meiner schlafenden Feindin. 'Sie sieht so schrecklich blass. Und das Blut, vielleicht sollte ich sie säubern.' Was denke ich da bloß, sie ist meine Feindin, sie interessiert mich nicht, nicht mehr. Sie ist meine Gefangene und so wird sie auch behandelt, mir doch egal, ob sie blass ist, ob ihr Blut getrocknet ist.

Plötzlich ertönt ein angestrengtes Keuchen. Sofort schrecke ich heftig zusammen und drehe mich nur sehr langsam um. Adora bewegt sich unruhig in meinem Bett, ihre Augenlieder beginnen zu zucken, bis sie langsam, sehr zaghaft ihre Augen öffnet. Wie gelähmt schaue ich dem Spektakel zu, kann mich nicht rühren.                                                                                                       Ihre Augen  sind vollständig geöffnet, sie sieht noch blasse raus, scheint erschöpft zu sein. Ihre Augen beginnen sich zu bewegen, sie scheint ihre Umgebung auszukundschaften, bis sie ihren Kopf langsam zu mir dreht. 'Los, versteck dich!' schreie ich mich an, doch schon begegnen ihre Augen meiner Gestalt. Kurz weiten sich ihre Augen. Natürlich wundert sie sich, sie wird auch nicht wissen, wieso ich sie gerettet habe. ,,C-catra?" krächzt sie unter größter Anstrengung. ,,W-was ist passiert?" Keine Ahnung wieso, aber ich trete einen Schritt näher an sie heran. ,,Kannst du dich nicht erinnern?" frage ich misstrauisch. Angestrengt schließt sie ihre Augen, bis ihre himmelblauen Augen wieder zu mir aufschauen. ,,N-nein, ich weiß nichts mehr, da ist nur eine Schwärze in meinem Kopf, als wäre alles weg." wie mechanisch gesteuert setze ich mich neben sie auf Bett. ,,An mich kannst du dich aber erinnern?" ,,Was für eine blöde Frage, natürlich kann ich mich an dich erinnern, Catra, wie könnte ich meine beste Freundin vergessen." ,,Was weißt du denn noch?" frage ich misstrauisch. ,,Naja, wir sind in der Schreckenszone aufgewachsen, wir sind Kadetten und naja, kämpfen gegen diese Prinzessinnen." überrascht weiten sich meine Augen. Sie kann sich nicht an die Prinzessinnen erinnern? Nicht an ihre neuen ,,Freunde". So unauffällig wie nur möglich, wandert mein Blick zu ihrem Schwert, welches auf meinem kleinen Tisch liegt und wieder zurück zu Adora. ,,Ja, du hast Recht." ,,Ja, aber der ganze Rest, was ist denn mit mir passiert? Mir tut alles weh, mein Kopf explodiert fast. Und was ist das für ein Zimmer?" ,,Unser Zimmer." nun weiten sich ihre Augen überrascht. Das ist meine Chance, Adora wieder zu den Hordes zu führen, sie endlich von ihrem Prinzessinnen-Trip herunter zu holen, sie endlich wieder kontrollieren zu können. Und endlich verschwindet Shera, die Rebellion wird endlich fallen. ,,Unser Zimmer?" fragt sie verwirrt. ,,Ja, du...wir sind Kommandantinnen, das ist unser Zimmer." ,,Kommandantinnen?!" schreit sie freudig und will sich aufsetzten, doch sofort fällt sie schwach zurück auf ihr Kissen. ,,Ja, das was wir uns immer gewünscht haben." antworte ich sanft und greife unbewusst nach ihrer Hand. ,,Wieso kann ich mich bloß nicht erinnern? Was ist mit mir passiert?" 'Gute Frage, wir haben wieder einmal gekämpft, du bist einen Abhang hinunter gefallen und ich dachte du wärst hinüber.' Lass dir endlich etwas einfallen. ,,Du...du" ,,Was ist mit mir?" fragt sie aufgeregt. ,,Du warst in den Wispering Woods unterwegs, alleine. Dort bist du diesen Prinzessinnen begegnet. Ihr habt gekämpft, ich wollte dir nachgehen, habe dich auch endlich gefunden. Wir haben gegen sie gekämpft, aber die Prinzessinnen waren in der klaren Überzahl. Letztendlich haben sie mich ausgedockt, du hast weiter gekämpft, bis du bewusstlos geschlagen wurdest. Sie haben dich entführt, du warst eine Gefangene. Sie haben dich gefoltert." ,,Was? Ich habe gegen Prinzessinnen verloren?" fragt sie sichtlich enttäuscht von sich selbst. ,,Und dann?" ,,Du...du konntest fliehen, du bist aus Bright Moon geflohen, doch sie haben dich verfolgt. Ich wusste, wo sie dich hingebracht haben, wollte dich befreien, doch als ich dich vom Weiten sah, haben sie dich angegriffen, du bist letztendlich einen Abhang hinunter gefallen und wurdest bewusstlos. Ich konnte dich endlich retten und habe zurück gebracht." ,,Wieso kann ich mich bloß nicht daran erinnern, es ist, als seien sämtliche Erinnerungen der letzten Zeit einfach verschwunden." jammert sie. 'Und das ist besser, als gedacht.' ,,Hey, das wird schon wieder. Das wichtigste ist, dass du zurück bist und dich jetzt erstmal ausruhst." fürsorglich streiche ich ihr eine verirrte Strähne aus ihrem Gesicht. ,,Ausruhen? Das kannst du vergessen, wir müssen...ich muss mich revanchieren, dafür, dass sie mich ausgetrickst haben." ,,Oh nein, dass kannst du vergessen, du bleibst hier. Du bist schwer verletzt, alleine deine Kopfschmerzen sollten dich zurückhalten." ,,Aber" ,,Wir werden sie besiegen, aber erst, wenn Madame wieder auf den Beinen ist." leicht lächelnd schaut sie mich an. ,,Jetzt schlaf etwas, wenn du wach wirst, werde ich hier sein." 'Adora habe ich überzeugt, jetzt muss ich nur noch Hordak überzeugen.' Langsam schließt Adora ihre Augen, ihre Atmung wird flacher. 'Jetzt oder nie.'

Schnell verlasse ich mein Zimmer und mache mich, selbstbewusst, wie ich bin auf den Weg zu Hordaks Heiligtum. Ohne anzuklopfen, gehe ich in sein Labor, trete vor ihn. ,,Was machst du jetzt schon wieder hier, ich habe dir ausdrücklich gesagt, du sollst" ,,Jaja, können wir das bitte überspringen, ich habe wichtige Neuigkeiten." sage ich und mache eine wegwerfende Handbewegung. Seine Wut verschwindet langsam, sehr langsam. In letzter Zeit verstehen wir uns relativ gut, nur wenn er im Büro ist, in seinem Labor, dann ist er unerträglich, weil er an Entrapta denkt. ,,Nun rede schon." ,,Die Rebellion ist so gut wie besiegt, ihre Anführerin ist Geschichte, es dauert nicht mehr lange und wir regieren über Etheria." Überrascht weiten sich seine Augen. ,,Du hast Shera besiegt?" ,,So ähnlich." antworte ich geheimnisvoll. 'Oh man, das könnte jetzt entweder der beste Tag in meinem Leben werden, oder die größte Katastrophe.' ,,Wie so ähnlich? Nun rede endlich!" schreit er wütend. ,,Shera existiert nicht mehr, also nicht mehr offiziell." ,,Was hat das zu bedeuten, Catra?" ,,Sagen wir mal so, durch einen kleinen Unfall, hat Shera, oder sollte ich besser sagen, Adora ihr Gedächtnis verloren. Sie kann sich an nichts erinnern, nur an ihre Zeit in der Schreckenszone. Ich habe ihr also eine kleine Geschichte erzählt, dass sie von den Rebellen gefangen genommen wurde, sie konnte fliehen, doch dabei hat sie sich sehr verletzt. Ich habe sie gefunden und zurückgebracht, zurück in ihr Zuhause. Sie will sich rächen, sobald sie wieder auf den Beinen ist. Naja und als Kommandantinnen sind wir dazu auch sehr gut in der Lage, findet ihr nicht?" reinste Wut beginnt in Hordaks Augen auf zublinzeln, wütend schmeißt er einen Schraubenschlüssel, den er die gesamte Zeit über in seinen Händen hielt, gegen eine Wand. Bedrohlich baut sich der Anführer der Hordes vor mir auf. ,,Adora, ist eine Verräterin, sie gehört vernichtet und nicht aufgenommen. Shera, sie wäre nützlich, doch solange die Rebellen keine Shera haben, werden sie fallen, also schaff sie weg, oder ich werde ihr persönlich das Licht ausknipsen." schreit er aufgebracht. ,,Adora ist sehr nützlich, neben mir ist sie die beste Kämpferin der Hordes, sie ist willensstark, mächtig und gibt nie auf. Wenn wir sie freilassen und sonst was unternehmen, wird sie sich erinnern und wird wieder Shera. So können wir sie manipulieren. Denk doch mal nach, was ihre Prinzessinnen sagen werden, wenn Adora plötzlich auf dem Schlachtfeld für uns kämpft und sie als ihre Feinde beschimpft." ,,Adora ist ein Risiko." ,,Ich gehe dieses Risiko ein!" schreie ich nun auch, mehr als nur entschlossen. Plötzlich wendet sich sein Gesichtsausdruck, die Wut ist wie weggewischt, ein süffisantes Grinsen ziert seine blecherne Haut. ,,Gut, du trägst die Verantwortung für sie, wirst dich um sie kümmern, doch wenn sie sich gegen uns wendet, wirst du dafür zahlen. Und glaube mir, bei dem kleinsten Verdacht, werde ich Adora höchstpersönlich auslöschen, damit dieses Kapitel endlich beendet ist." ,,Einverstanden!" Kritisch mustern wir uns gegenseitig. ,,Informiere die anderen, gebe ihnen deine Geschichte weiter, dass nichts schief geht." ,,Dann bräuchte ich noch ein Kommandantinnen Abzeichen." lächle ich nun süffisant. Murrend überreicht er mir eines. ,,Danke, es macht immer wieder Spaß, mit euch Pläne zu schmieden." Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, gehe ich zurück zu meinem Zimmer.

Leise öffne ich die Tür, doch anstatt eine ruhig schlafende Adora vorzufinden, sehe ich eine aufgebrachte, um sich schlagende Adora, die schwitzend sich in meinem Bett umherwälzt. Sofort renne ich zu ihr und rüttle an ihren Schultern. Sie schlägt nach mir, schreit laut auf und schreckt schnell atmend hoch. Doch sofort wird sie wieder bleich und sinkt aufs weiche Kissen zurück. ,,Adora?" ,,Catra?" fragt sie schwach und schaut langsam zu mir. ,,Ich bin da, was ist den passiert?" ,,Ich...ich hatte einen Alptraum, da waren so viele Bilder, ich weiß nicht mal von was, da war dieses Licht, diese Frau, ein Schwert und, ach keine Ahnung!" schreit sie zuletzt. ,,Hey, du wirst von deiner Gefangenschaft geträumt haben." traurig sieht sie mich an. ,,Aber jetzt bist du ja wieder bei mir, zusammen kann uns keiner mehr aufhalten." meine eine Hand hält Adoras Hand fest, die andere ist hinter meinem Rücken versteckt. ,,Schau mal, was ich hier habe." ich hole meine zweite Hand hervor und offenbare ein Kommandantinnen Abzeichen. Sofort strahlen ihre Augen. ,,Da du deins verloren hast, dachte ich mir, ich besorge dir ein neues." Plötzlich hängt mir Adora um den Hals. ,,Danke Catra, was sollte ich bloß ohne dich machen." ,,Ruh dich aus, ich bleibe bei dir."



Fortsetzung folgt...
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