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The two Stories about Susie

von justNaomi
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P16 / Het
Michael Jackson OC (Own Character)
19.08.2021
02.09.2021
13
38.651
5
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1 Review
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
 
 
19.08.2021 3.317
 
Hallo :)
Dies wird meine erste Fanfiction sein. Warum es ausgerechnet mit Michael Jackson zutun hat? Weil ich gerade so viele Ideen habe xd
Ich sah das Musikvideo von 'Hollywood Tonight' an und vor einigen Tagen hatte ich den Film Honey geschaut, da viel mir diese Idee einfach so ein ^^
Ich werde keine Ahnung haben wie weit diese Story gehen wird, bislang war nur eine Kurzgeschichte vorhergesehen aber mal sehen :)

Zeitliche Fakten werden vielleicht etwas verrutscht werden aber das dürfte kein Problem sein, da es ja nur eine Fanfiction ist, die einem Simp einfach so im Kopf stand ^^
Das erste Kapitel wird nur einen Einblick im Leben meiner Protagonistin sein.
Ich hoffe, dass sie euch gefallen wird :)


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Callie!" ruft zum dritten Mal mein älterer Kollege mir zu, der mich langsam zur Weißglut bringt: „Ich hör dich, Rodrigo!" brülle ich ihm zurück. Er sieht genau, dass ich mehrere leere, aber auch schwere Teller tragen muss und schreit mich von der Seite an. Ich weiß, dass Kellner sein mal stressig werden kann aber dennoch hat er nicht das Recht mich so von der Seite anzuschreien. Ich mache schließlich schon so schnell ich kann. Superman bin ich nun auch nicht.

Beeil dich gefälligst!" meint er gestresst zu mir und balanciert volle Teller zu deren Gästen. Ich stelle die Teller in die Küche, ein unterbezahlter Junge, der gerade mal 16 Jahre alt ist nimmt mir die Arbeit bis dahin ab und säubert die Teller kurz ehe er sie in die Spülmaschine steckt. Ich packe mir mein Schreibblock aus der Westentasche und laufe schon beinahe zu den nächsten neuen Gästen. Es ist Sommer, Hochsaison in den Restaurants. Es muss alles schnell gehen. Schnell die Gäste begrüßen und Bestellung annehmen, schnell wenige Stufen runter zur Küche laufen, die Bestellung ihnen aufgeben, zur Bar, die sich am anderen Ende des Ladens befindet und die Getränke machen, diese sofort wieder hoch bringen und den Gästen servieren. Und immer so weiter. Nur wenig kann man sich eine Pause gönnen und dann auch nur für kurze Zeit ehe ein erneuter Ansturm kommt. Dass ich diesen Job liebe, wäre sehr gelogen. Ich hasse diesen Stress. Und mit meinen Kollegen ist einfaches Arbeiten auch ein Fremdwort. Niemand weiß wie Teamwork funktioniert. Wir stehen uns alle gegenseitig im Weg und schnauzen uns an. Das kommt wohl auch daher, dass wir uns alle nicht kennen. Der Chef des Restaurants besetzt immer wieder Neue ein, weil die anderen nach kurzer Zeit wieder kündigen oder einfach gar nicht mehr auftauchen. Die meisten sind Migranten. Einige können nicht mal richtiges Englisch und arbeiten in der Küche. Die Kellner sind alle in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen und/oder haben kriminelle Eigenschaften. Es kommt oft vor, dass wer mal das ganze Geschirr klaut oder etwas aus der Kasse plündert aber dem Chef ist es egal, für ihn ist jeder Schuld und streicht uns dadurch oft mal das Gehalt kürzer. Ob das erlaubt ist? Wahrscheinlich nicht. Aber wie soll man gegen jemanden wie ihn ankommen? Niemand kann sich dies leisten. Wir werden nicht einmal für voll genommen. Wir sind einfach die ärmliche Gegend von New York. Hier herrscht die Kriminalität und automatisch ist jeder so, der aus der Bronx kommt. Deswegen ändert sich nichts. Weder für die Menschen dort, noch für die ganze Stadt New York.


Nach 6 Stunden Arbeit falle ich erschöpft in mein Bett. Solch stressige Tage machen mich einfach nur komplett fertig. Aber lange kann ich nicht liegen bleiben. Schwer stöhnend raffe ich mich wieder auf und schleife mich zu meinem kleinen Bad, wo gerade mal eine Toilette mit Waschbecken und eine viel zu kleine Dusche ist. Ich erblicke mich im Spiegel und öffne den Knoten meines Haarbandes, den ich immer als Kellner trage. Darunter kommt mein großer, dunkelbrauner Afro hervor. Man sieht es mir sofort an, dass ich ein Mischling bin. Mein Vater ist Dunkelhäutig, während meine Mutter hellhäutig war. Meine Mutter hatte schweren Krebs und starb als ich gerade mal 4 Jahre alt war. Besonders meinem Vater brach es das Herz. Er ist eigentlich ein liebevoller Vater und liebt mich aber dennoch betäubte er sich den Schmerz mit Alkohol und Drogen, was die Jahre immer schlimmer wurde. Er übertrieb es und lief in einer Falle. Die Polizei hält ihn für einen Drogendealer und verhafteten ihn. Schon seit mehr als zwei Jahren ist er im Bau und ich besuche ihn regelmäßig. Auch wenn man sich es erst nicht denken mag, ist mein Vater froh da drin zu sein. Er wurde clean, hat einen Therapeuten und darf arbeiten. Es muss eine ziemlich verrückte Welt sein, wenn ein Mensch froh ist im Knast zu sein und endlich die Hilfe bekommt, die er braucht.

Ich bin weder enttäuscht noch verärgert über ihn. Er ist mein Vater. Er hatte vermutlich mehr zu kämpfen als ich damals. Als Kind realisiert man so vieles nicht. Er verlor seine große Liebe, seine Ehefrau und Mutter seines Kindes, danach verlor er seine Arbeit und wir kamen nie mehr aus der Armut heraus. Da ist es nur verständlich, dass man in die Kriminalität mit hinein gerät. Auch ich hab einiges hinter mir. Und klaute viel, nahm selbst auch Drogen und dealte in Clubs damit. Aber schneller als bei anderen begriff ich, dass ich so nicht länger sein wollte. Ich entdeckte das Tanzen. Während den Entzug der Drogen habe ich einfach getanzt, die Schmerzen somit vergessen und wurde clean. Tanzen ist für mich ein Wundermittel, was ich den anderen Kids hier beibringen will und daher eine unbezahlte Tanzlehrerin für die Kinder dieser Straße wurde.

Ich steige unter die Dusche und wasche mich. Nach dem abtrocknen ziehe ich mir frische Unterwäsche an und darüber eine lockere Cargohose, darüber ein kurzes Top, was mein flachen Bauch frei lässt und zu guter Letzt meine Chucks, mit denen tanze ich einfach am liebsten und am besten. Ich lege meine geflochtenen Armbänder wieder an, die mir die Kids der Straße bastelten und beginne damit meine braunen Augen leicht mit Kajal und Wimperntusche zu schminken. Nachdem ich auch meine Haare halbtrocken föhnte und mein natürlicher Afro über meinen ganzen Kopf steht, nehme ich mir meinen alten Rucksack, der auch schon bessere Tage erlebt hatte und gehe aus meinem kleinen 1-Zimmer-Apartment. Ich wohne in einem großen Block, wo viele ältere Leute leben aber auch viele Kinder. Die meisten Nachbarn kenne ich bereits und begrüße sie mit breitem Lächeln als ich sie sehe. Ich steige die letzte Treppe runter als ich eine andere Nachbarin auffinden, die verzweifelt versucht den Kinderwagen mit ihrem 1 Jährigen Sohn hoch zu hieven.

Bloß keine Senne zu sehr spannen." schmunzel ich, „Warte! Ich helfe dir." sage ich und packe den Kinderwagen mit an und helfe ihr somit hoch. Erleichtert seufzt Elain: „Danke Callie. Ich dachte wirklich schon, dass ich mir gleich was breche."

Elain ist Afroamerikanerin und ist im gleichen Alter wie ich, wir hatten sogar schon einige Mädelsabende zusammen verbracht oder sind zusammen in Clubs gewesen. Seit ihrem Sohn und dass der Vater einfach so abhaute, sind solche Tage nicht mehr so im Gespräch.

Kein Ding." sage ich hektisch und lege meine Hand kurz an ihre Schulter, „Sei nur froh, dass du im ersten Stock wohnst. Ich muss zum Park, die Kinder warten. Wir sehen uns!" rufe ich mit winkender Hand und laufe aus dem Gebäude. Joggend erreiche ich den genannten Park, wo sich meine Schüler schon fleißig aufwärmen und mich strahlend begrüßen als sie mich sehen. Meinen Rucksack schmeiße ich etwas weiter hinter mir weg um Platz zu haben und dehne mich mit ihnen. Als ich im Schneidersitz meinen Rücken dehne, beobachte ich sie und grinse als ich zwei Jungs sehe, wie sie sich neue Moves beibringen. Der 14 Jährige Rave, der im gleichen Block wie ich wohnt, rennt auf uns zu und ist völlig aufgedreht. Er stellt den alten Kassettenrecorder auf die Wiese – er ist für die Musik zuständig und ist der einzige, der eine Boombox besitzt und immer mit bringt – und präsentiert uns eine Kassette. Mit runzelnder Stirn stehe ich auf und nehme mir die Kassette zur Hand: „Da steht nichts drauf. Was ist das?"

Der dunkelhäutige Junge springt aufgeregt auf: „Ich habe es endlich geschafft, den kompletten Song von Michael Jackson aufzunehmen!"

Der neue Song?" fragt die 12 Jährige Millie, wie ich ein Mischling, jedoch hat sie einen dunkleren Teint als ich mit glasklar blauen Augen, die ich sehr beneide. Stolz bejaht Rave: „Ja! Und ganz ohne Störung oder sonstiges!"

Die Kinder freuen sich alle, auch ich muss glücklich mit lachen und gebe Rave die Kassette wieder: „Na dann, lass mal hören."

Der Junge tut was ich sage und sofort erklingt 'Black or White'. Ich kannte dieses Lied vorher noch nicht aber ich finde den Sound sofort gut und lege schon meine Füße in Bewegung. All die 13 Kinder, die hier sind und ich unterrichte, fangen an Freestyle zu tanzen. Einfach zum Rhythmus und noch ohne Choreografie. Obwohl gerade mal eine Minute des Liedes verging, liebe ich diesen Song jetzt schon.

'And I told about equality and it's true
Either you're wrong or you're right


But, if you're thinkin' about my baby
It don't matter if you're black or white'


Es klingt einfach perfekt. Und dann noch diese rockige Stelle, gleich danach dieser Hiphop. Die Kinder lieben es genauso sehr wie ich. Es passt einfach zu uns, da wir uns nie irgendetwas bestimmten anpassen, alles mal ausprobieren und besonders, sehr tolerant sind. Es ist kein Geheimnis, dass es in unserer Gegend mehr Schwarze als Weiße gibt aber dennoch sind wir alle gleich. Wie der Text es sagt; Es ist egal, ob du Schwarz oder Weiß bist.

Wir müssen es nochmal hören!" ruft Brian - ein hellhäutiger, Blonder 13 Jähriger - als das Lied vorbei ist.

Unbedingt!" sage ich, „Rave! Noch mal von vorne!"

Der 14 Jährige und älteste der Gruppe spult die Kassette zurück und erneut erklingt der Song und wir spielen damit eine kleine Choreo zu entwickeln. Es macht einfach so viel Spaß mit den Kindern zu tanzen. Am liebsten würde ich es jeden Tag mit ihnen machen aber meine Arbeitszeiten sind manchmal viel zu anstrengend. Durch die Saison muss ich mehr arbeiten und dann gibt es da ja noch meine zweite Arbeit, die ich erledigen muss, da das Geld als Kellnerin nicht ganz zum Überleben reicht.


Nur zwei Stunden sind mir mit den Kids vergönnt als ich wieder zu mir muss und mich erneut umziehen muss. Diesmal knapper mit hohen Schuhen. Meine Augen schminke ich intensiver und verruchter. Mein enganliegendes Kleid geht gerade einmal bis über meinen Hintern, der Ausschnitt lässt meine üppige Brust noch größer wirken. Meine Haare knote ich mit einem Haarband nach oben. Große runde Ohrringe stecke ich mir in die Ohren und lege mir noch einen dunkelroten Lippenstift auf als ich mich im Spiegel betrachte und nicke. Ich lege mir ein altes Flanellhemd über, da es Nachts ja doch etwas kühler ist als wenn die Sonne scheint, und nehme mir meine elegante Tasche zur Hand, wo all das wichtigste versteckt ist wie mein Ausweis und meine Schlüssel zum Beispiel. Dann gehe ich auch schon wieder aus der Wohnung und laufe durch die Straßen der Bronx. Immer wieder höre ich wen nach mir pfeifen und auch sonstige Tändeleien aber ich lege nur ein Lächeln auf.

Im Club werde ich bereits erwartet und begrüße meine Kolleginnen. Wenigstens sind sie freundlicher als bei meiner anderen Arbeit. Ich lege mein Hemd und meine Tasche in meinem Spind und schaue mich nochmal gründlich im Spiegel an, meine bunten Armbänder lege ich ab, richte mein Kleid und werde bereits aufgerufen.

Meine werten Gentlemans. Einen dicken Applaus für unsere heiße Susie!" ertönt es aus der Sprechanlage und mein Song ertönt. Nirvana mit 'Smells like Teen Spirit'. Auf der Bühne fange ich sofort an mit der Musik zu agieren und bewege meinen Kopf schnell vor und zurück. Dann stöckel ich elegant zur Poledancestange und packe sie an. Mit jeglicher Erotik die ich besitze tanze ich vor den gaffenden Männern, die mir Geldscheine zukommen lassen. Auch wenn dieser Job nicht gerade groß Moral predigend ist, mag ich diesen Job doch lieber als Kellner zu sein. Denn ich darf tanzen. Darf meine eigene Musik aussuchen und vor allem, darf ich all das Geld behalten, was mir die Männer zuwerfen. Manchmal gibt es super Tage, da verdiene ich mehr als 300 Dollar aber es gibt auch schlechtere, wo ich froh über 100 wäre. Da es kein großer und kein beliebter Club ist, kann man nicht mehr Geld erwarten. Aber dennoch lohnt es sich heute für mich. Der Club ist gut gefüllt, ich habe gute Laune, trotz schwierigem Anfang und die Männer sind begeistert. Liegt vielleicht auch daran, dass ich mir gerade das Kleid entledige. Mit String, leidenschaftlichen Hüftschwung und spielerisch mit meinen Haaren zu agieren, lässt jeden Mann schwach werden. Ich schäme mich überhaupt nicht für meinen Körper, ich genieße es sogar wie die Männer mich sabbernd anstarren als hätten sie noch nie solch eine Frau gesehen. Es schmeichelt mir. Schon als ich mit 18 Jahren damit anfing, wusste ich, dass ich es länger tun würde. Zwar will ich es nicht mein ganzes Leben machen, da ich auch schon 25 bin aber momentan denke ich nicht daran und tanze einfach zu meinen Lieblingssongs für das ich bezahlt werde.


Nach meinem fünften Auftritt kommt mein Chef Splash, bürgerlich eigentlich Ian, zu mir als ich mich gerade wieder anziehe. Er steht hinter mir und stützt sich an der Stuhllehne, wo ich gerade sitze und blickt mich durch den Spiegel aus an. So wie sein Blick ist, weiß ich bereits was er will und ich seufze: „Ich bin keine Prostituierte. Auch wenn ich dafür mehr Geld bekommen würde, werde ich mich nicht dafür kaputt machen."

Splash lacht und streicht seine gegelten schwarzen Haare nach hinten: „Weiß ich doch, Susie. Du sollst nur einen kleinen Privattanz machen, darfst sogar deine Sachen anbehalten."

Ich runzel die Stirn. Der Hellhäutige mit der dicken Goldkette am Hals die auf seiner behaarten Brust liegt, die durch das geschmacklose Hemd zusehen ist, zuckt mit den Schultern: „Er will dich nochmal tanzen sehen, hat er gesagt. Und dafür will er dir 500 Dollar – Cash! – geben."

Meine Augen weiten sich. Damit würde ich für diesen Abend über 700 Dollar verdienen. Überlegend beiße ich mir auf die Lippe. Rina, meine mexikanische Kollegin stupst mich in die Seiten: „Mach es, Susie. Du wirst es sonst bereuen." ertönt ihr Akzent. Und damit hat sie gar nicht mal so unrecht. Seufzend zucke ich meine Augenbrauen hoch: „Na schön. Ich mach's. In welchen Zimmer ist er?"

Im dritten Raum." meint Splash, „Nur ein klitzekleiner Haken."

Er wird sich dabei einen runterholen." meint Rina gleichgültig und zieht sich ihren Lippenstift nochmal nach, Splash schmunzelt: „Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Er will nur, dass du zur der Musik tanzt, die er will."

Oh Mist." fluche ich, „Das hasse ich. Ich tanze nur zu meinen Songs, die ich auch kenne."

Wird schon nicht so schwer sein." muntert mein 40 Jähriger Chef mich auf und klopft auf meine Schulter. Ich stöckel zum Raum, wo der besondere Gast mich bereits erwartet und auf dem Sessel mit einem Glas Wein sitzt. Er nippt daran und mustert mich eindringlich ehe er sich dann mit einem erregten Ton begrüßt. Ich spiele einfach mit und schließe langsam die Tür: „Schönen guten Abend, der Herr. Mein Name ist Susie, Sie haben um mich gebeten und nun bin ich hier. Bei Ihnen." sage ich mit erotischer Stimme und näher mich zur kleinen Bühne im Raum und halte mich an der Poledancestange fest: „Sie haben Ihren eigenen Wunsch der Musik erläutert?"

Der etwas dickliche Mann setzt sein rechten Fuß auf sein linkes Knie und schaut mich erwartungsvoll an: „Ich möchte, dass Sie dazu tanzen." meint er nur und erhebt eine Fernbedienung, die er von Splash bekommen haben muss. Musik ertönt. Leider kenne ich es nicht und versuche nur nicht blöd auszusehen. Es fängt sehr sinnlich an, so bewege ich mich auch, doch schlagartig wird der Rhythmus schneller und ich versuche mitzuhalten. Bis ich den Rhythmus endlich drauf habe und auch beim Refrain kann ich ohne Probleme zu tanzen. Erneut spiele ich mit meinen Reizen, mit Bedacht mich nicht auszuziehen, da er das nicht will. Dabei spüre ich seinen Blick fest auf mich ruhen. Er analysiert jede meiner Bewegung. Aber ich lasse mich nicht beirren und tanze weiter, blicke ihn immer wieder mit lustvollen Augen an aber er scheint kaum darauf zu reagieren.

Nachdem ich fertig bin und in einer erotischen Pose vor ihm knie, schaltet er die Anlage aus und klatscht in die Hände, was mich irritiert. Schließlich sind wir bei keinem Vortanzen, sondern in einem Stripclub.

Wissen Sie wer das sang oder kannten Sie den Song vorher?" fragt der Mann mit Halbglatze mich und ich schüttel ehrlich den Kopf. Er lacht: „Das war Michael Jackson mit seinem Song 'In the Closet'. Sie haben sich perfekt dazu bewegt."

Danke?" runzel ich die Stirn, da ich mich wirklich etwas veräppelt vorkomme als wäre ich bei einem Kindervortanzen und er wäre die Jury. Er steht vom Sessel auf und überreicht mir eine Karte mit einer Adresse zu einem Hotel: „Morgen wird es ein Musikdreh geben. Die vorherige Tänzerin hat kürzlich abgesagt und daher bräuchten mir dringend wen Neues."

Und da suchen Sie in einem Striplokal nach jemanden?" frage ich, denn wirklich glauben kann ich es nicht. Der Mann lacht: „Eigentlich wollte ich nur etwas entspannen, doch dann sah ich Sie und Sie sind perfekt für den Dreh."

Ich schaue nochmal zur Karte, das Hotel ist nicht weit entfernt aber ist diesen Angebot wirklich so seriös?

Was werde ich bekommen?" frage ich kritisch und er überreicht mir eine weitere Karte: „Ich erkenne Ihr Misstrauen, was völlig verständlich ist."

Auf der Karte steht sein Name; Frank Dileo*. Eine Braue erhebt sich und ich schaue ihn an als er weiter spricht: „Für den Dreh würden Sie 10 000 Dollar bekommen."

Mein Mund fällt auf: „Wie bitte?" frage ich nochmal zur Sicherheit, was den Mann lachen lässt: „Es ist ein professioneller Dreh und Sie würden eng mit dem Musiker tanzen. Was sagen Sie dazu?"

Ich bin noch immer geschockt von der Summe, kann ihm nur die Karte wieder geben. Der Mann versucht mich weiter zu überreden: „Sie würden Morgenfrüh, besser gesagt in wenigen Stunden, zum Hotel gehen. In der Lobby werden Sie auf mich und anderen Leuten treffen, die Sie zum Dreh fahren werden. Dort gehen Sie unter die Maske, ziehen sich um, wärmen sich auf und der Dreh beginnt. Danach bekommen Sie den Check und werden Nachhause gefahren. Ganz simpel. Keine festen, langjährige Verträge, Zinsen oder anders gleichen. Geben Sie uns nur einen Tag von sich für den Dreh und danach haben Sie ihr normales Leben wieder."

Ich muss zugeben, dass er gut überzeugen kann: „Wann soll ich beim Hotel sein?"

Der Mann grinst breit und hält mir seine Hand hin: „Nur wenn Sie morgen wirklich erscheinen und uns aus Patsche helfen, schlagen Sie ein. Ansonsten muss sich noch wen anderes finden."

Nun muss ich schmunzeln: „Auf mich ist Verlass, Mr Dileo." ich nehme seine Hand an und schüttel sie mit angemessenen Druck.

Seien Sie Punkt 7 Uhr in der Lobby." meint er und überreicht mir schon die versprochenen 500 Dollar für den vorherigen Tanz, „Entweder sehen Sie mich oder ich finde Sie."



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*Zu dieser Zeit war er eigentlich nicht mehr sein Manager aber er passte zu diesem Bild, dass er in ein Striplokal geht, weshalb ich ihn beließ :)
Und außerdem fand ich keine anderen Manager zu dieser Zeit ^^'
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