Roter Mond
von MissNeko
Kurzbeschreibung
Nach Vampires Dawn 3 ...
GeschichteDrama, Romance / P18 / MaleSlash
Alaine Frynia
Asgar Serran
Jayna Erys
Valnar Darnus
15.08.2021
24.06.2022
8
15.002
22.08.2021
1.976
Willkommen zurück und viel Spaß beim lesen ...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Dunkelheit.
Ich weiß wer ich bin ... aber dann auch wieder nicht. Ich habe keinerlei Erinnerungen an ein davor. War ich schon immer der der ich bin oder wo ich bin? Und wenn wer war ich?
Ich fühle mich einsam und das Gefühl, dass es schon immer so war, lässt sich schwer abschütteln. Und doch weiß ich irgendwo dass es was gab ... jemanden gab. Wieso also bin ich jetzt alleine? Und wieso kann ich mich nicht erinnern, vorher irgendwo gewesen zu sein?
Und diese Stille ... unerträglich. Nein, manchmal höre ich eine Stimme, aber ich weiß nicht woher sie kommt oder wer das ist ... Nein, das ist auch falsch ... Könnte es die Stimme meines Meisters sein?
>>Wo ist das Buch ...?<<, höre ich diese Stimme wieder fragen und das nicht zum ersten Mal. Aber ich sehe niemanden, es ist immer noch so dunkel ... so leer. Ich weiß nicht mal ob ich mich bewege und obwohl ich die Stimme höre, weiß ich nicht ob sie mich meint ... auch wenn ich das Gefühl habe ihr Antworten zu müssen.
Doch kein Ton kommt aus meinem Mund. Ich kann nichts tun. Ich will nichts tun. Es zerreißt mich ... ich will schreien, ich will irgendwas tun, doch es ist als wäre ich erstarrt und gefangen in dem Augenblick.
Nicht reden, nicht sehen ... nur hören. Und dann hab ich plötzlich das Gefühl zusammen zu brechen. Es ist als wenn ein Blitz mich unaufhörlich durchfährt. >>WO IST DAS VERDAMMTE BUCH?<<, schreit diese Stimme und wieder will ich Antworten und dann auch wieder nicht. Wieder dieser Innere Kampf.
Es macht mich fertig, dieser Stimme nicht helfen zu können. Ich höre sie noch immer aber sehr leise, leiser als beim ersten Mal, so leise, dass ich sie nicht verstehe ... wie den Großteil der Zeit.
>>Na schön ... hüpf wie ein Kaninchen.<<, höre ich sie wieder deutlicher und gelassener sagen. >>Jawohl mein Gebieter ...<<, höre ich noch, war ich das? Und plötzlich ist es als ob meine Ketten der Starre gelöst werden. Jetzt spüre ich wie ich mich bewege aber dennoch an Ort und Stelle bleibe ... Ich verstehe das alles nicht und doch scheint es als würde ich tun was sie sagt.
>>Zünde dich an und ... bleib solange im Feuer bis ich dich lösche.<<
>>Sofort, mein Gebieter.<< Gesagt, getan. Dann höre ich einen Schrei, kam der von mir? Aber warum sollte ich schreien? Müsste ich dazu nicht etwas fühlen? Diese Ungewissheit ist fast so schlimm wie der Schmerz vorhin. Aber da war kein Schrei ..., denn es kam nichts aus meinem Mund. Es ist wie jetzt auch und auch wieder nicht ... schwer zu erklären.
>>Töte mich!<<
>>Was immer Ihr Befehlt, mein Gebieter.<<, höre ich die andere Stimme sagen und doch spüre ich wie sich alles in mir sträubt und bevor ich verstehe, was das zu bedeuten hat ...
>>Schon gut, das reicht ...!<<, kommt von Ihm und mein Körper, den ich spüre und auch wieder nicht, entspannt sich.
Es ist, als wäre ich ohne diese Stimme zu nichts fähig ... ich brauche sie, ich will sie glücklich machen. Doch es scheint mir nicht so recht zu gelingen. Ich vernehme einen Ausstoß der Verzweiflung. >>Kann ich Euch helfen, mein Gebieter ...?<<, höre ich mich fragen. Ja das war ganz sicher meine Stimme und ich will Ihn zufrieden stellen, doch es kommt nichts.
Bin ich jetzt wieder alleine?
>>Bring Sie zu mir ...<<, meint mein Meister nun wesentlich zufriedener und auch ich bin es, denn nun kann ich etwas tun was Ihn zufrieden stimmt.
Und auch wenn es das ist was ich will und genau weiß was Er will, spüre ich einen leichten Widerwillen und ein kleines Bedürfnis mich zu verweigern. Was war nur mit mir los? Wie kann ich solche Gedanken haben wo ich Ihn doch ganz offensichtlich erheitern will?
Doch egal was ich denke oder fühle, mein Körper agiert selbstständig und bevor ich es bemerke habe ich Sie bereits raus geholt und schleife Sie hinter mir her. Nur ganz leise vernehme ich irgendwelche Geräusche und frage mich ob sie von Ihr stammen. Aber wieso verstehe ich sie nicht ...?
Vielleicht weil sie nicht mein Meister ist? Kann ich nur hören was Er sagt? Das würde erklären wieso ich beim ersten Mal, als ich Seine Stimme richtig hörte auch lauter Nebengeräusche hörte ... die bei mir aber eher wie Summen ankamen.
Ich schliesse meine Augen - was nicht nötig ist, da alles Dunkel ist - und ich spüre dass mich das Summen dieser Frau beeinflussen soll und vielleicht auch würde ..., wenn ich es zuließe. Aber kann ich mir das wirklich leisten? Ich wusste, wen es zufriedenzustellen gilt und das ist nicht diese Frau. Ich bin durcheinander, aber das alles spielt sich anscheinend ganz woanders ab, denn weder Sie noch mein Meister bemerken etwas davon.
Als nächstes bekomme ich mit, dass mein Meister sehr wütend zu sein scheint, denn auch wenn ich keinen Befehl vernehme, spüre ich doch, dass er sehr wütend ist. Wütender, als er mich nach diesem Buch gefragt hatte.
Mir ist bewusst, dass es an dieser Frau liegen muss, denn seit ich Ihm diene, habe ich ihn noch nie so aufgebracht erlebt. Diese Erkenntnis lässt auch mich wütend werden und ich spüre wie sich ein Knurren nach oben schieben will, aber ich unterdrücke es ... und wieder einmal frage ich mich: Wieso? Wieso habe ich es nicht raus gelassen? Es ist, als wäre ich zwiegespalten.
Der Großteil will Ihm gehorchen und beistehen und ein kleinerer Teil will diese Frau beschützen. Irgendwas stimmt hier doch nicht ... ich weiß nicht viel, aber dass sich ein Diener so nicht benimmt ist selbst mir klar. Auch wenn es, anscheinend, nur mir auffällt, mein Meister hat sich wohl damit abgefunden, dass ich ihm nicht helfen kann.
So in Gedanken vertieft komme ich erst wieder zu mir, als ich das Geschrei meines Meisters höre. >>FALSCH! DAS HABE ICH EBEN NICHT!<<, schreit Er und ich sehe auf, auch wenn ich nichts sehe. Was ist da los? Wie brachte Sie Ihn so aus der Fassung?
Ich versuche mich zu konzentrieren, ich muss es schaffen, etwas zu sehen ... mehr zu hören. Nur so kann ich Ihn vielleicht doch noch Zufriedenstellen. Nun schliesse ich meine Augen und konzentriere mich, gehe in mich und versuche, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich muss ... ich will es schaffen und ich werde es auch.
Noch mehr ... es muss zu schaffen sein! Ich vernehme, wie das Summen dieser Frau deutlicher wird und auch die Worte meines Meisters, die nicht an mich gerichtet sind vernehme ich immer deutlicher. Ich schaffte es! >>Das hätte mir klar ...<<, und wieder werden sie undeutlicher, ich versuche es erneut ... mehr Konzentration! >>... Valnar nicht ...<<, wer ist Valnar? Der Name meines Meisters? Kopfschüttelnd ermahne ich mich, mich mehr zu konzentrieren.
>>Denn mir hat er es nicht verraten ...<<, sage Sie und Stolz schwingt in Ihrer Stimme mit. Ich habe endlich nicht nur einen ganzen Satz gehört, sondern auch sehr deutlich Ihre Stimme. Sie ist wunderschön und mein Gefühl sagt mir erneut, ich solle sie beschützen.
Dann ist alles wieder weg, Ihre Stimme und meine Konzentration. Das kann doch nicht wahr sein! Wieder muss ich ein Knurren unterdrücken, doch dieses mal weil ich es hasse, wie schwach ich bin. Aber aufgeben kommt nicht in Frage und so versuche ich es erneut und dieses mal öffne ich dabei langsam meine Augen, da ich die Umrisse von weißem Licht erkenne.
Ich höre ein Lachen und sehe die Umrisse von 2 Personen. >>Da hast du jetzt alles was du dir vorstellen kannst ..., sogar deine Rache kannst du ausleben und bist noch immer nicht zufrieden. Ich weiß nicht, ob ich dich bemitleiden oder auslachen soll ...<<, da ist Sie ... ganz deutlich und klar und dass Sie meinen Meister auslachen will, passt mir ganz und gar nicht. Wieso sollte ich sie beschützen wollen? Im Moment ist das Gefühl verschwunden. Gerade will ich nichts mehr als das Glück meines Meisters.
>>Sklaven, Diener ... und jede Menge Mädchen ... und trotzdem willst du noch mehr. Das Schicksal weiß dich zu stoppen.<<, sagt Sie weiter und die Wut meines Meisters steigt, das spüre ich eindeutig. Diese Frau hat Mut, dass muss man Ihr lassen.
Schließlich wird mein Blick auch immer klarer ..., ich sehe zu Ihr. Ihr feuerrotes Haar blendet mich fast und ich sehe etwas Neues. Erinnerungen? Ihr Gesicht und Bilder in denen Sie lacht, lächelt, weint und zornig ist tauchen auf. Aber da sieht Sie anders aus ... ich verstehe es nicht.
Aber bevor ich weiter darüber nachdenken kann, läuft mein Meister auch schon in unglaublicher Geschwindigkeit zu Ihr und packt Sie am Hals. Ich sehe, wie Er zudrückt. Aber Sie grinst Ihn nur an. Ja, ich sehe nun jedes Detail und erneut verstehe ich es nicht ... Sie scheint keine Angst zu haben. Ich will so gern dazwischen gehen aber mein Körper gehorcht mir nicht.
Bis mein Meister mir sagt, dass ich Sie nehmen soll und blitzschnell habe ich nun meine Hand um Ihren Hals Geschlungen. Bereit, auf Befehl meines Meister an Stelle Ihr Genick zu brechen.
>>Was willst du ihm noch antun? Wenn er da je wieder raus kommt ... macht ihn das kaputt<<, schreit Sie meinen Meister an. Wie meint Sie das? Kennt Sie mich? Mehr als deutlich kann ich Ihren Herzschlag hören und Ihre Tränen sehen so ganz anders als in den Bildern, die ich gesehen habe. Das alles irritiert mich sehr.
>>Nur wird er da nie wieder raus kommen ... das kann man nicht ungeschehen machen. Sonst würde ich genau das tun, damit ich bekomme was ich will.<<, höre ich Ihn sagen. Ich komme hier nicht ganz mit ... wovon reden die beiden? Es ist, als würden sie mich beide sehr gut kennen.
Und aus beider Mund höre ich Bedauern bezüglich mir, wenn sicher auch jeweils aus anderen Motiven. Doch steht es mir nicht zu, die Motive meines Meisters zu hinterfragen ... und doch würde ich so gerne mehr erfahren. Und dann kommt Er.
>>Töte sie!<<
Ich Drücke zu, sehe in Ihre Augen. >>Bitte ... Valnar ... gib dir nicht die Schuld. Ich tu es nicht ... <<, sagt Sie und Ihre Tränen fallen auf meine Hand. Ich sehe auf sie herab und dann wieder zu Ihr. Valnar.
Das ist Mein Name ... nicht der meines Meisters.
Und obwohl ich sie mich anlächelt, sehe, spüre, ich auch, wie Sie sich windet und versucht meine Hand von Ihrem Hals zu bekommen… Moment ... nein, Sie legt nur Ihre Hände auf meine. Keinerlei Widerstand. Wird es mich wirklich kaputt machen wenn ich Sie töten würde? Warum? was bedeutet Sie mir?
>>Worauf wartest du?<<, knurrt die Stimme meines Meisters. Ja, worauf? Ohne zu wissen wieso, sehe ich auf meine Hand, sie zittert. Wieso spüre ich das nicht? Weil es mich betrifft?
Auch Sie sieht es und schließlich auch mein Meister, der Sie mir wieder abnimmt und durch den Saal schlittern lässt. Nun steht Er genau vor mir und sieht mich an. Eine Weile sagt er nichts, aber zum ersten Mal seit ich Ihm diene, sehe ich Ihn genau vor mir.
Es ist nicht mehr Dunkel, nun sehe ich Licht. Mein Meister sieht wütend aus und um seine Wut zu schmälern will ich gerne etwas tun, aber der Körper reagierte nicht, wie ich will. Doch plötzlich tut er es doch. Ich gehe auf die Knie, nehme die Hand meines Meisters und lehne meine Stirn dagegen.
>>Verzeiht, dass ich Euch enttäuscht habe.<<
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
So das wars erst mal ... hoffe es hat euch gefallen ^-^
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Valnar
Dunkelheit.
Ich weiß wer ich bin ... aber dann auch wieder nicht. Ich habe keinerlei Erinnerungen an ein davor. War ich schon immer der der ich bin oder wo ich bin? Und wenn wer war ich?
Ich fühle mich einsam und das Gefühl, dass es schon immer so war, lässt sich schwer abschütteln. Und doch weiß ich irgendwo dass es was gab ... jemanden gab. Wieso also bin ich jetzt alleine? Und wieso kann ich mich nicht erinnern, vorher irgendwo gewesen zu sein?
Und diese Stille ... unerträglich. Nein, manchmal höre ich eine Stimme, aber ich weiß nicht woher sie kommt oder wer das ist ... Nein, das ist auch falsch ... Könnte es die Stimme meines Meisters sein?
>>Wo ist das Buch ...?<<, höre ich diese Stimme wieder fragen und das nicht zum ersten Mal. Aber ich sehe niemanden, es ist immer noch so dunkel ... so leer. Ich weiß nicht mal ob ich mich bewege und obwohl ich die Stimme höre, weiß ich nicht ob sie mich meint ... auch wenn ich das Gefühl habe ihr Antworten zu müssen.
Doch kein Ton kommt aus meinem Mund. Ich kann nichts tun. Ich will nichts tun. Es zerreißt mich ... ich will schreien, ich will irgendwas tun, doch es ist als wäre ich erstarrt und gefangen in dem Augenblick.
Nicht reden, nicht sehen ... nur hören. Und dann hab ich plötzlich das Gefühl zusammen zu brechen. Es ist als wenn ein Blitz mich unaufhörlich durchfährt. >>WO IST DAS VERDAMMTE BUCH?<<, schreit diese Stimme und wieder will ich Antworten und dann auch wieder nicht. Wieder dieser Innere Kampf.
Es macht mich fertig, dieser Stimme nicht helfen zu können. Ich höre sie noch immer aber sehr leise, leiser als beim ersten Mal, so leise, dass ich sie nicht verstehe ... wie den Großteil der Zeit.
>>Na schön ... hüpf wie ein Kaninchen.<<, höre ich sie wieder deutlicher und gelassener sagen. >>Jawohl mein Gebieter ...<<, höre ich noch, war ich das? Und plötzlich ist es als ob meine Ketten der Starre gelöst werden. Jetzt spüre ich wie ich mich bewege aber dennoch an Ort und Stelle bleibe ... Ich verstehe das alles nicht und doch scheint es als würde ich tun was sie sagt.
>>Zünde dich an und ... bleib solange im Feuer bis ich dich lösche.<<
>>Sofort, mein Gebieter.<< Gesagt, getan. Dann höre ich einen Schrei, kam der von mir? Aber warum sollte ich schreien? Müsste ich dazu nicht etwas fühlen? Diese Ungewissheit ist fast so schlimm wie der Schmerz vorhin. Aber da war kein Schrei ..., denn es kam nichts aus meinem Mund. Es ist wie jetzt auch und auch wieder nicht ... schwer zu erklären.
>>Töte mich!<<
>>Was immer Ihr Befehlt, mein Gebieter.<<, höre ich die andere Stimme sagen und doch spüre ich wie sich alles in mir sträubt und bevor ich verstehe, was das zu bedeuten hat ...
>>Schon gut, das reicht ...!<<, kommt von Ihm und mein Körper, den ich spüre und auch wieder nicht, entspannt sich.
Es ist, als wäre ich ohne diese Stimme zu nichts fähig ... ich brauche sie, ich will sie glücklich machen. Doch es scheint mir nicht so recht zu gelingen. Ich vernehme einen Ausstoß der Verzweiflung. >>Kann ich Euch helfen, mein Gebieter ...?<<, höre ich mich fragen. Ja das war ganz sicher meine Stimme und ich will Ihn zufrieden stellen, doch es kommt nichts.
Bin ich jetzt wieder alleine?
>>Bring Sie zu mir ...<<, meint mein Meister nun wesentlich zufriedener und auch ich bin es, denn nun kann ich etwas tun was Ihn zufrieden stimmt.
Und auch wenn es das ist was ich will und genau weiß was Er will, spüre ich einen leichten Widerwillen und ein kleines Bedürfnis mich zu verweigern. Was war nur mit mir los? Wie kann ich solche Gedanken haben wo ich Ihn doch ganz offensichtlich erheitern will?
Doch egal was ich denke oder fühle, mein Körper agiert selbstständig und bevor ich es bemerke habe ich Sie bereits raus geholt und schleife Sie hinter mir her. Nur ganz leise vernehme ich irgendwelche Geräusche und frage mich ob sie von Ihr stammen. Aber wieso verstehe ich sie nicht ...?
Vielleicht weil sie nicht mein Meister ist? Kann ich nur hören was Er sagt? Das würde erklären wieso ich beim ersten Mal, als ich Seine Stimme richtig hörte auch lauter Nebengeräusche hörte ... die bei mir aber eher wie Summen ankamen.
Ich schliesse meine Augen - was nicht nötig ist, da alles Dunkel ist - und ich spüre dass mich das Summen dieser Frau beeinflussen soll und vielleicht auch würde ..., wenn ich es zuließe. Aber kann ich mir das wirklich leisten? Ich wusste, wen es zufriedenzustellen gilt und das ist nicht diese Frau. Ich bin durcheinander, aber das alles spielt sich anscheinend ganz woanders ab, denn weder Sie noch mein Meister bemerken etwas davon.
Als nächstes bekomme ich mit, dass mein Meister sehr wütend zu sein scheint, denn auch wenn ich keinen Befehl vernehme, spüre ich doch, dass er sehr wütend ist. Wütender, als er mich nach diesem Buch gefragt hatte.
Mir ist bewusst, dass es an dieser Frau liegen muss, denn seit ich Ihm diene, habe ich ihn noch nie so aufgebracht erlebt. Diese Erkenntnis lässt auch mich wütend werden und ich spüre wie sich ein Knurren nach oben schieben will, aber ich unterdrücke es ... und wieder einmal frage ich mich: Wieso? Wieso habe ich es nicht raus gelassen? Es ist, als wäre ich zwiegespalten.
Der Großteil will Ihm gehorchen und beistehen und ein kleinerer Teil will diese Frau beschützen. Irgendwas stimmt hier doch nicht ... ich weiß nicht viel, aber dass sich ein Diener so nicht benimmt ist selbst mir klar. Auch wenn es, anscheinend, nur mir auffällt, mein Meister hat sich wohl damit abgefunden, dass ich ihm nicht helfen kann.
So in Gedanken vertieft komme ich erst wieder zu mir, als ich das Geschrei meines Meisters höre. >>FALSCH! DAS HABE ICH EBEN NICHT!<<, schreit Er und ich sehe auf, auch wenn ich nichts sehe. Was ist da los? Wie brachte Sie Ihn so aus der Fassung?
Ich versuche mich zu konzentrieren, ich muss es schaffen, etwas zu sehen ... mehr zu hören. Nur so kann ich Ihn vielleicht doch noch Zufriedenstellen. Nun schliesse ich meine Augen und konzentriere mich, gehe in mich und versuche, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich muss ... ich will es schaffen und ich werde es auch.
Noch mehr ... es muss zu schaffen sein! Ich vernehme, wie das Summen dieser Frau deutlicher wird und auch die Worte meines Meisters, die nicht an mich gerichtet sind vernehme ich immer deutlicher. Ich schaffte es! >>Das hätte mir klar ...<<, und wieder werden sie undeutlicher, ich versuche es erneut ... mehr Konzentration! >>... Valnar nicht ...<<, wer ist Valnar? Der Name meines Meisters? Kopfschüttelnd ermahne ich mich, mich mehr zu konzentrieren.
>>Denn mir hat er es nicht verraten ...<<, sage Sie und Stolz schwingt in Ihrer Stimme mit. Ich habe endlich nicht nur einen ganzen Satz gehört, sondern auch sehr deutlich Ihre Stimme. Sie ist wunderschön und mein Gefühl sagt mir erneut, ich solle sie beschützen.
Dann ist alles wieder weg, Ihre Stimme und meine Konzentration. Das kann doch nicht wahr sein! Wieder muss ich ein Knurren unterdrücken, doch dieses mal weil ich es hasse, wie schwach ich bin. Aber aufgeben kommt nicht in Frage und so versuche ich es erneut und dieses mal öffne ich dabei langsam meine Augen, da ich die Umrisse von weißem Licht erkenne.
Ich höre ein Lachen und sehe die Umrisse von 2 Personen. >>Da hast du jetzt alles was du dir vorstellen kannst ..., sogar deine Rache kannst du ausleben und bist noch immer nicht zufrieden. Ich weiß nicht, ob ich dich bemitleiden oder auslachen soll ...<<, da ist Sie ... ganz deutlich und klar und dass Sie meinen Meister auslachen will, passt mir ganz und gar nicht. Wieso sollte ich sie beschützen wollen? Im Moment ist das Gefühl verschwunden. Gerade will ich nichts mehr als das Glück meines Meisters.
>>Sklaven, Diener ... und jede Menge Mädchen ... und trotzdem willst du noch mehr. Das Schicksal weiß dich zu stoppen.<<, sagt Sie weiter und die Wut meines Meisters steigt, das spüre ich eindeutig. Diese Frau hat Mut, dass muss man Ihr lassen.
Schließlich wird mein Blick auch immer klarer ..., ich sehe zu Ihr. Ihr feuerrotes Haar blendet mich fast und ich sehe etwas Neues. Erinnerungen? Ihr Gesicht und Bilder in denen Sie lacht, lächelt, weint und zornig ist tauchen auf. Aber da sieht Sie anders aus ... ich verstehe es nicht.
Aber bevor ich weiter darüber nachdenken kann, läuft mein Meister auch schon in unglaublicher Geschwindigkeit zu Ihr und packt Sie am Hals. Ich sehe, wie Er zudrückt. Aber Sie grinst Ihn nur an. Ja, ich sehe nun jedes Detail und erneut verstehe ich es nicht ... Sie scheint keine Angst zu haben. Ich will so gern dazwischen gehen aber mein Körper gehorcht mir nicht.
Bis mein Meister mir sagt, dass ich Sie nehmen soll und blitzschnell habe ich nun meine Hand um Ihren Hals Geschlungen. Bereit, auf Befehl meines Meister an Stelle Ihr Genick zu brechen.
>>Was willst du ihm noch antun? Wenn er da je wieder raus kommt ... macht ihn das kaputt<<, schreit Sie meinen Meister an. Wie meint Sie das? Kennt Sie mich? Mehr als deutlich kann ich Ihren Herzschlag hören und Ihre Tränen sehen so ganz anders als in den Bildern, die ich gesehen habe. Das alles irritiert mich sehr.
>>Nur wird er da nie wieder raus kommen ... das kann man nicht ungeschehen machen. Sonst würde ich genau das tun, damit ich bekomme was ich will.<<, höre ich Ihn sagen. Ich komme hier nicht ganz mit ... wovon reden die beiden? Es ist, als würden sie mich beide sehr gut kennen.
Und aus beider Mund höre ich Bedauern bezüglich mir, wenn sicher auch jeweils aus anderen Motiven. Doch steht es mir nicht zu, die Motive meines Meisters zu hinterfragen ... und doch würde ich so gerne mehr erfahren. Und dann kommt Er.
>>Töte sie!<<
Ich Drücke zu, sehe in Ihre Augen. >>Bitte ... Valnar ... gib dir nicht die Schuld. Ich tu es nicht ... <<, sagt Sie und Ihre Tränen fallen auf meine Hand. Ich sehe auf sie herab und dann wieder zu Ihr. Valnar.
Das ist Mein Name ... nicht der meines Meisters.
Und obwohl ich sie mich anlächelt, sehe, spüre, ich auch, wie Sie sich windet und versucht meine Hand von Ihrem Hals zu bekommen… Moment ... nein, Sie legt nur Ihre Hände auf meine. Keinerlei Widerstand. Wird es mich wirklich kaputt machen wenn ich Sie töten würde? Warum? was bedeutet Sie mir?
>>Worauf wartest du?<<, knurrt die Stimme meines Meisters. Ja, worauf? Ohne zu wissen wieso, sehe ich auf meine Hand, sie zittert. Wieso spüre ich das nicht? Weil es mich betrifft?
Auch Sie sieht es und schließlich auch mein Meister, der Sie mir wieder abnimmt und durch den Saal schlittern lässt. Nun steht Er genau vor mir und sieht mich an. Eine Weile sagt er nichts, aber zum ersten Mal seit ich Ihm diene, sehe ich Ihn genau vor mir.
Es ist nicht mehr Dunkel, nun sehe ich Licht. Mein Meister sieht wütend aus und um seine Wut zu schmälern will ich gerne etwas tun, aber der Körper reagierte nicht, wie ich will. Doch plötzlich tut er es doch. Ich gehe auf die Knie, nehme die Hand meines Meisters und lehne meine Stirn dagegen.
>>Verzeiht, dass ich Euch enttäuscht habe.<<
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
So das wars erst mal ... hoffe es hat euch gefallen ^-^