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Meine "Harry Potter"-Sammlung

Kurzbeschreibung
SammlungAllgemein / P6 / Gen
31.07.2021
06.05.2022
6
13.141
 
Alle Kapitel
12 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
01.01.2022 5.410
 
Hallo liebe Leser,
ich wünsche euch ein frohes neues Jahr 2022! Hoffentlich seid ihr gut ins neue Jahr gekommen und hattet einen schönen Advent und schöne Weihnachten.
Bevor ich euch meines neues Werk präsentiere, habe ich einen Hinweis an euch. Ich habe beschlossen, eine Sammlung zu "Harry Potter" zu eröffnen. Dafür habe ich meinen Oneshot "Rätsel gegen die Zeit(?)" in "Meine 'Harry Potter'-Sammlung" umgewandelt. Keine Angst, der besagte Oneshot ist Teil von der Sammlung. Ich habe den allgemeinen Titel umgewandelt. In dieser Sammlung werde ich Oneshots hochladen, die ich nicht nur der Inspiration nach, sondern auch dem Titel der Schreibprojekte nach (z.B. Adventskalender zu "Harry Potter") hochlade. Ich weiß, ich hätte mir schon letztes Jahr überlegen sollen, so eine Sammlung zu "Harry Potter" zu eröffnen, bevor ich meine ersten Oneshots zu "Harry Potter" hochgeladen habe, aber als ich im Sommer 2021 meine beiden ersten Oneshots zu "Harry Potter" hochlud, konnte ich noch nicht wissen, dass weitere Schreibprojekte zu "Harry Potter" kommen werden und ich irgendwann die Idee habe, eine "Harry Potter"-Sammlung zu eröffnen. Meine Sammlung "Was wäre, wenn..." zu "Harry Potter" werde ich so lassen, glaube ich, weil ich es schade finde, diese Sammlung aufzulösen und in diese Sammlung hier hinzuzufügen, wo die besagte Sammlung gut bei euch ankommt, obwohl es ein Mix aus Maleslash und Femslash ist.
So, genug Vortrag gehalten, jetzt kommen wir zu meinem neuen Werk. Es ist mein Wichtelgeschenk für IsadoraDeWitch zum HP-Wichteln "All I want for Christmas is you". Ich habe mit dem Geschenk schon früh angefangen, aber dann kamen andere weihnachtliche und winterliche Schreibprojekte dazwischen, für die ich einen festen Tag zum Hochladen habe (das Hochladen am festen Tag ist mir einigermaßen gelungen bei einigen von den besagten Schreibprojekten. Deswegen habe ich mein Geschenk pausiert und erst vor Weihnachten fertig geschrieben. Aber zum Überarbeiten bin ich bis heute nicht gekommen. Liebe Isadora, hoffentlich gefällt dir mein Wichtelgeschenk für dich trotzdem, obwohl ich mir sooo viel Zeit ließ mit Schreiben, Überarbeiten und Hochladen.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und ein schönes erstes Wochenende im Jahr 2022! :)



***



Kann sich mehr zwischen den beiden entwickeln?




„Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich doch auf meine Tante gehört hätte!“, schimpft Filch, als er mit Putzsachen bewaffnet die Bibliothek in Hogwarts betritt. Er ahmt die Stimme seiner Tante nach: „Du weißt, was du bist, Argus! In Hogwarts wird dir schmerzlicher bewusst werden, was dir entgangen ist, wenn du den vielen Schülern Schuljahr für Schuljahr zuschaust, wie sie zu Hexen und Zauberern ausgebildet werden. Geh zu den Muggeln und lebe bei ihnen. In deren Welt passt du viel besser als in die Zaubererwelt.“ Beim ersten Tisch stellt er die Sachen ab, schnappt sich ein Putztuch und will ihn ins Wasser tauchen (welches sich in einem Eimer befindet), als plötzlich eine Stimme hinter ihm ertönt: „Darf ich Sie fragen, was Sie hier machen?“ Erschrocken wirbelt Filch herum. Er erblickt eine Frau. Ihm klappt der Mund auf. Sie sieht wie ein unterernährter Geier aus, aber das scheint Filch anscheinend nichts auszumachen. Er starrt sie an, als habe er noch nie eine schöne Frau gesehen. Sie lässt den Blick über die Putzsachen schweifen. „Sie dürfen hier putzen, aber nur den Boden und die Tische. Um die Bücher und die Regale kümmere ich mich. Und wehe, ich erwische Sie beim Staubwischen auf den Regalen!“, fährt sie ihn an und wedelt heftig mit einem Staubwedel vor seiner Nase herum, dass einige Staubfetzen aus dem Wedel schießen, was Filch niesen lässt.

„Einverstanden“, stammelt er, aber die Frau hört ihn nicht, weil sie schon weitergeht und liebevoll ein Buch aus dem näheren Regal nimmt, um es zu putzen. So vergeht der September. Filch putzt in der Bibliothek die Tische und den Boden und hält sich von den Regalen fern. Immer wieder hält er im Putzen inne und schaut sich (ganz unauffällig, wie er annimmt) nach der Frau um. Hat er sie entdeckt, starrt er sie minutenlang an und vergisst das Putzen total. Für ihn ist sie weiterhin das schönste Wesen, das er je gesehen hat. Ihr hingegen geht sein Starren auf die Nerven. „Können Sie bitte aufhören, mich so anzustarren, als hätten Sie noch nie eine Frau gesehen?“, fährt sie ihn eine Woche nach der ersten Begegnung an, als sie ihn dabei erwischt, wie er sie anstarrt. „Tut mir leid“, murmelt Filch hastig und wischt den Tisch ab. Diese Frau hat ihm wohl so den Verstand vernebelt, dass er glatt vergessen hat, dass er diesen Tisch schon vor paar Minuten abwischte. Hätte sie ihm nicht erlaubt, in der Bibliothek den Boden und die Tische zu putzen, wäre er sicher nur wegen dieser Frau jeden Tag in die Bibliothek gekommen. Mitte September holt Filch sich eine Katze, ein skelettdürres und staubfarbenes Wesen, und nennt Sie Mrs Norris.

Ende September sagt Filch in seinem Büro zu Mrs Norris: „Die junge Frau in der Bibliothek ist sicher die Bibliothekarin. Wie lange sie diese Stelle schon hat? Hach, sie ist für mich die schönste Frau auf der ganzen Welt!“ Seufzend lehnt er sich im Stuhl vor dem Schreibtisch zurück und schaut verträumt zur Decke, in Gedanken an die Bibliothekarin. Mrs Norris (die auf dem Schreibtisch sitzt) miaut. Filch setzt sich gerade hin. „Mir gefällt es aber nicht, wie sie mit den Schülern umgeht, meine Süße. Richtig unfreundlich ist sie zu den Schülern, die die Bücher nicht sorgsam behandeln“, fährt er fort. Er erinnert sich an einen Vorfall vor paar Tagen in der Bibliothek:



Filch überprüfte, ob die Schüler Müll in der Bibliothek liegen gelassen haben, als er plötzlich einen Tumult hörte. „Wie könnt ihr es wagen, dieses Buch so zu misshandeln?“, keifte die Bibliothekarin zwei Regale von ihm entfernt. Er eilte hin. Die Bibliothekarin hatte sich vor einem Tisch aufgebaut, an dem zwei junge Schülerinnen aus Hufflepuff saßen. Das eine Mädchen weinte. Das andere funkelte die Bibliothekarin wütend an. „Das waren wir nicht. Das Buch war schon so, als meine Freundin es aufschlug!“, sagte sie und deutete auf das besagte Buch. Filch sah, dass eine Seite nicht nur in beiden Ecken, sondern auch an den drei Seiten eingeknickt war. Er räusperte sich. Die Bibliothekarin schaute schnell zu ihm. „Was wollen Sie?“, fuhr sie ihn scharf an. „Darf ich etwas zu dem Vorfall sagen, Maam? Sie können diesen beiden Mädchen nicht beweisen, dass sie diese Seite wirklich so verunstaltet haben…“, wagte er einen Versuch. Offenbar erhoffte er sich, die Bibliothekarin zu beeindrucken, dass er versuchte zu schlichten. „Sie sind hier, um den Boden und die Tische zu putzen! Ich kümmere mich um die Bücher. Ich tadele Schüler, die mit den Büchern nicht sanft umgehen. Also halten Sie sich da raus!“, keifte sie ihn an. Zu den Mädchen sagte sie: „Und ihr beide bringt diese Seite in Ordnung!“ Das eine Mädchen konnte sich wohl nicht beruhigen mit dem Weinen. Wütend glättete ihre Freundin die verunstaltete Seite. Filch konnte nicht glauben, was für eine Furie diese Frau nun war. Hilflos stand er daneben und ließ mit hängenden Schultern seinen Blick über die Szenerie schweifen.



„Welches Problem hat die Bibliothekarin mit Büchern? Hat man ihre Bücher kaputtgemacht während ihrer Kindheit und/oder Jugend, weswegen sie so empfindlich reagiert, wenn die Schüler die Bücher misshandeln?“, fragt er sich laut, nachdem er aus dieser Erinnerung aufgetaucht ist. Während er seine Katze unter dem Kinn krault (was diese laut schnurrend und mit geschlossenen Augen genießt), fügt er leise hinzu: „Ich glaube, ich habe mich in die Bibliothekarin verliebt, Mrs Norris. Aber nachdem ich erlebt habe, wie sie die Schüler anbrüllt, wenn diese nicht sorgsam mit den Büchern umgehen, kann ich mir nicht vorstellen, diese Person weiterhin zu lieben…“ Er seufzt schwer und zieht seine Hand zurück. „So wie sie mich anfährt, hat sie sich gewiss nicht in mich verliebt“, murmelt er, während er sich im Stuhl zurücklehnt und zur Decke schaut. Wie würde Filch reagieren, wenn er die Bibliothekarin über ihn reden hören würde? Sicher würde er tiefer im Glauben versinken, dass sie sich gewiss nicht in ihn verliebt hat. Einen Monat nach Filchs Feststellung, dass er sich in die Bibliothekarin verliebt hat, befreit besagte Person drei Tage vor Halloween liebevoll die Bücher vom Staub. Über Filch redet sie dabei aber überhaupt nicht liebevoll. „Warum fährt er die Schüler so an, wenn sie Schmutz hinterlassen?“, fragt sie sich, während sie ein Buch mit blutrotem Umschlag abwischt. Sie wirft einen Blick aus dem Fenster hinter ihr. Es regnet in Strömen. „Es ist doch logisch, dass die Schüler bei diesem Regen Schlamm ins Schloss bringen, wenn sie sich draußen aufgehalten haben…“, murmelt sie und versinkt in einer Erinnerung, die sie vor paar Tagen erlebt hat:



Sie kam aus der Damentoilette und ging zurück in die Bibliothek. In einem Korridor stieß sie auf Filch, der einen Wischmopp in der Hand hielt und damit fluchend vor paar Schülern aus Gryffindor wild herumfuchtelt. „Wie könnt ihr es wagen, so viel Schlamm ins Schloss zu bringen?“, fuhr Filch sie an. „Wir hatten vorhin Quidditch-Training!“, verteidigte ein großer Schüler sich und die anderen. „Das ist mir egal! Für mich bedeutet das noch mehr Putzen! Ist euch das überhaupt bewusst?“, fuhr Filch mit seinem Geschimpfe fort. Die junge Frau konnte nicht anders, sie wollte eingreifen. Wütend stampfte sie zu Filch und der Mannschaft, stemmte beide Hände in die Hüften und räusperte sich laut. Filch wendete sich mit einem gereizten „Was ist?“ ihr zu, aber augenblicklich erhellte sich sein Gesicht und wurde er zahm wie ein Lamm, kaum erblickte er, wer ihn wütend anfunkelte. „Oh, hallo“, stotterte er. Seine Wangen färbten sich langsam rot. „Warum fahren Sie diese Schüler hier an?“, wollte sie von ihm wissen. Für einen Moment war er verwirrt, dass sie ihn wütend anfunkelte und zur Rede stellte. Er fasste sich schnell. „Sie haben Schlamm ins Schloss gebracht!“, erwiderte er und deutete auf die großen Schlammpfützen. „Bei so einem regnerischen Wetter ist es normal, dass man Schlamm ins Schloss bringt, wenn man von draußen kommt. Es ist Herbst…“, sagte sie. Sie wollte noch was sagen, aber Filch unterbrach sie unbewusst. „Wenn diese kleinen Quälgeister viel Schlamm von draußen reinschleppen, bedeutet das für mich viel Putzen!“, schimpfte er. Dabei fuchtelte er mit einer Faust. „Dann verbieten Sie den Schülern bei regnerischem Wetter Quidditch-Training, Pflege magischer Geschöpfe und den Ausflug nach Hogsmeade. So bleiben die Schüler eingesperrt im Schloss und bringen keinen Schlamm von draußen rein und Sie brauchen keinen Schlamm vom Boden zu putzen. Ach ja, Quidditch-Spiele bei regnerischem Wetter können Sie auch gleich verbieten. Mit diesen Verboten machen Sie sich nicht nur bei den Schülern, sondern auch bei den Lehrern unbeliebt. Guten Tag, Mr Filch!“, fuhr sie ihn wütend an. Sie stampfte dampfend vor Wut Richtung Bibliothek davon und hinterließ nicht nur Filch, sondern auch Gryffindors Mannschaft überrascht und verwirrt zurück.



Sie taucht aus dieser Erinnerung auf und schaut immer noch in den strömenden Regen hinaus. Energisch stellt sie das Buch zurück auf seinen Platz und nimmt das nächste aus dem Regal. Während sie es abwischt, sagt sie sich: „In so einen Mann, der die Schüler wegen Schlamm anschreit, kann und will ich mich nicht verlieben! Niemals!“ Es klingt endgültig. „Warum flippt Filch so aus, wenn jemand von draußen Schmutz ins Schloss bringt? Was hat er gegen die Schüler, dass er sie so anfährt?“, fragt sie sich. Der November beginnt. Filch und die Bibliothekarin maßregeln sich während des Novembers jedes Mal, wenn sie den jeweils anderen dabei erwischen, die Schüler lautstark zur Schnecke zu machen. Jedes Mal kochen beide vor Wut, dass sie vom jeweils anderen gemaßregelt werden. Sie können oder wollen einfach nicht lernen, sich gegenseitig in Ruhe zu lassen. Es sind noch zwei Wochen bis Dezember, als Professor Dumbledore (er ist der Schulleiter von Hogwarts) die beiden in sein Büro bittet. Filch und die junge Frau lassen sich gespannt auf zwei Stühlen vor Dumbledores Schreibtisch nieder. Will er uns eine Standpauke halten, weil wir uns gegenseitig maßregeln und er darüber informiert wurde?, fragen sie sich und werfen sich einen schnellen Blick zu. „Nun, mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie sich gegenseitig wegen Ihrer Art, mit den Schülern umzugehen, maßregeln, Mr Filch und Madam Pince“, beginnt Dumbledores als Einleitung. Filch schaut so schnell zur Bibliothekarin, dass er sich fast den Nacken verknackst. Ihr Nachname lautet Pince?, denkt er mit einem leichten Lächeln. Sie schaut mit schmalen Lippen zur Seite. Ich habe doch geahnt, dass Professor Dumbledore Filch und mir eine Standpauke wegen unserer Art, mit den Schülern umzugehen, halten wird, weil er Wind davon bekommen hat, dass Filch und ich uns ständig maßregeln!, denkt sie und kann diesen Gedanken nicht verhindern. Dumbledore schaut mal zu Filch, mal zu Madam Pince, das Kinn auf den langen Fingern gebettet und wartet ruhig.

„Sie fragen sich sicher, warum ich Sie beide in mein Büro gebeten habe“, sagt Dumbledore, durchbricht so die Stille und lässt gleich die Katze aus dem Sack: „Ich plane für diesjähriges Weihnachten einen Ball. Ihnen beiden erteile ich die Aufgabe, dass Sie zusammen die Dekoration gestalten. Ich lasse mich überraschen, welche Deko Sie aus dem Spitzhut zaubern werden. Das ist alles. Sie können gehen.“ Er bringt ein leichtes Lächeln auf seine Lippen, als er Filch und Madam Pince mit so entsetzten Gesichtern sieht, als hätten sie einen Basiliken gesehen. Filch und Madam Pince sollen zusammen die Dekoration für den Weihnachtsball gestalten??? Würgende Wasserspeier!!! „Er fährt die Schüler an, wenn sie bei schlechtem Wetter Schlamm von draußen ins Schloss bringen!“, sagt Madam Pince, schürzt die Lippen und verschränkt die Arme. „Sie fährt die Schüler an, wenn diese nicht sorgsam mit den Büchern in  der Bibliothek umgehen!“, sagt Filch und deutet zu Madam Pince rüber. Dumbledore lässt ein Glucksen hören. „Vielleicht sollten Sie beide darüber nachdenken, z.B. während des Dekorierens von der Großen Halle für den Weihnachtsball…“, meint er. „Mit dem“, sagt Madam Pince leicht wütend und deutet zu Flich rüber, „dekoriere ich die Große Halle überhaupt nicht. Da ist es mir viel lieber, die Große Halle alleine zu dekorieren. Wenn Sie aber darauf bestehen, dass Mr Filch beim Dekorieren helfen soll, können Sie sich gleich jemand anderen mit dem Dekorieren beauftragen, der mit Filch die Große Halle dekoriert. Guten Tag, Professor Dumbledore!“ Sie steht auf und eilt aus dem Büro. Dumbledore und Filch schauen ihr nach.

„Sie wissen, was ich bin, Professor Dumbledore“, sagt Filch und schaut den Schulleiter an. „Es wäre besser, wenn Miss Pince die Dekoration alleine übernimmt oder jemanden als Hilfe bekommt, der zaubern kann.“ Dumbledore nickt ohne ein Wort. „Guten Tag, Professor“, verabschiedet Filch sich von ihm. „Guten Tag, Mr Filch“, erwidert Dumbledore den Gruß. Filch verlässt das Büro. Miss Pince wird wohl in die Bibliothek zurückgegangen sein, vermutete der Hausmeister. Also begibt er sich in die Bibliothek. Dort findet er Madam Pince. Sie wischt wieder mal die Bücher und die Regale ab. Als sie Schritte hört, schaut sie auf. „Ich bin nicht bereit, Ihre Hilfe bei der Dekoration anzunehmen, Mr Filch!“, sagt sie kühl. Filch holt tief Luft. „Ich habe beschlossen, mich vom Vorschlag von Professor Dumbledore abzutreten. Ich kann Ihnen bei der Dekoration nicht helfen“, sagt er. Er schaut sich suchend um. „Haben Sie Ihr Feder m, Tinte und Pergament, Miss Pince?“, fragt er. „Ich heiße Madam Pince, Mr Filch“, korrigiert ihn Madam Pince. „Das wusste ich nicht. Ich bitte um Entschuldigung, dass ich Sie Miss genannt habe“, erwidert er. Sie stellt das Buch zurück ins Regal. „Warum brauchen Sie Feder, Tinte und Pergament?“, will sie mit verschränkten Armen wissen. „Ich will den Grund aufschreiben, warum ich Ihnen bei der Dekoration nicht helfen kann“, antwortet er. „Warum sagen Sie mir den Grund nicht?“, fragt sie. Filch knetet mit roten Wangen die Hände. „Ich will nicht, dass die Schüler den Grund erfahren…“, murmelt er, den Blick auf den Boden gerichtet. Madam Pince schaut sich um, ob Schüler in der Nähe sind. „Im Moment sind keine Schüler in der Nähe. Wären Sie einverstanden, mir Ihren Grund ins Ohr zu flüstern?“, schlägt sie vor.

Filch reibt sich mit geschlossenen Augen das Kinn und überlegt. Er öffnet die Augen, geht zu Madam Pince und flüstert ihr so leise wie möglich ins Ohr: „Ich bin ein Squib. Im Gegensatz zu meiner restlichen Familie und meinen Vorfahren wurde ich ohne Magie geboren. Obwohl ich kein richtiger Zauberer bin, habe ich mich als Hausmeister bei Professor Dumbledore beworben und wurde von ihm eingestellt. An meinem ersten Arbeitstag, bevor wir uns hier in der Bibliothek zum ersten Mal begegnet sind, habe ich mich laut gefragt, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich auf meine Tante gehört und ein Leben in der Muggelwelt aufgebaut hätte. Dass ich ein Squib bin, ist der Grund, warum ich die Schüler (die nämlich mit Magie geboren wurden und hier in Hogwarts zu Hexen und Zauberern ausgebildet werden, was ich dank dem Schicksal nicht selber erfahren durfte) nicht leiden kann und Ihnen, Ma‘am, bei der Dekoration nicht helfen kann.“ Nach diesem Geständnis weicht er schnell von ihr zurück. „Jetzt werden Sie sich ganz sicher nicht in mich verlieben, wo Sie wissen, was ich bin“, murmelt er, das Gesicht von ihr abgewandt, damit sie die Tränen in seinen Augen nicht glitzern sieht. Er will davoneilen, aber sie greift schnell nach seiner Hand. Es überrascht den jungen Mann sehr, dass ausgerechnet sie ihn am Weggehen hindert, wo sie sich immer wieder gegenseitig im Umgang mit den Schülern lautstark gemaßregelt haben. „Sie waren ehrlich zu mir, Mr Filch. Nun bin ich ehrlich zu Ihnen“, sagt sie und lässt seine Hand los. Er schaut sie an. In normaler Lautstärke gesteht sie ihm: „Ich liebe Bücher von Kindheit an und kann es von Kindheit an nicht leiden, wenn jemand grob mit Büchern umgeht. Wollte ich während Kindheit und Jugend nicht hören oder etwas nicht machen, drohte man mir, meine geliebten Bücher in meinem Zimmer kaputt zu machen. Bei dieser Drohung kamen mir jedes Mal die Tränen und gab ich brav klein bei. Nachdem ich in Hogwarts eingeschult wurde, begannen die anderen Schüler in meinem Jahrgang, mich zu ärgern, indem sie mich überfielen und meine Schulbücher kaputt machen wollten. Ich vermute, dass sie es genossen, mich so in Rage zu sehen, was Bücher betrifft. Besonders Slytherins ärgerten mich auf diese Weise. Nicht jeder Schüler in meinem Jahrgang ärgerte mich auf diese Weise. Es betraf nicht nur mein Jahrgang und mein Haus (der Sprechende Hut ordnete mich Ravenclaw zu), sondern auch die Jahrgänge über und unter mir in Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff und Slytherin. Aufgrund diesen negativen Erfahrungen mit viel  psychischem Schmerz und vielen Tränen verbunden bin ich (seit ich die neue Bibliothekarin in Hogwarts bin) so streng zu Schülern, die grob mit den Büchern in der Bibliothek umgehen. Schon während meiner Schulzeit fuhr ich Klassenkameraden und Mitschüler an, die grob mit den Bibliotheksbüchern umgingen…“ Sie schaut sich in der Bibliothek um. „Ich erinnere mich gut daran, wie ich hier herumschlich, wachsam wie ein Adler, und jeden Schüler anfuhr, den ich dabei erwischte, wie er grob mit einem Buch umging“, fährt sie fort. Filch nickt langsam. „Ah, ich verstehe. Kurz zusammen gefasst: Sie wurden von Schülern geärgert, die Sie aufgrund Ihrer Liebe zu Büchern und Ihrer Empfindlichkeit bei schlechtem Umgang mit Büchern ärgern wollten, egal in welchem Jahrgang und welchem Schulhaus sie waren“, sagt er. „So kann man es zusammenfassen“, stimmt sie zu.

Die beiden stehen da und schauen mal sich an, mal zur Seite. Madam Pince räuspert sich. Filch schaut zu ihr. „Sie können aus Bastelpapier eine Dekoration für den Weihnachtsball basteln und auf diese Weise was zur Dekoration beitragen. Zum Beispiel eine Kette aus Weihnachtsbäumen. Ich kann sie mit einem Zauber verändern, wenn Sie wollen. Wenn Sie sich nicht trauen, Ihre Familie zu fragen, ob man Ihnen per Eule Bastelpapier, Schere und Kleber schickt, kann ich meine Familie fragen, ob jemand diese Sachen per Eule nach Hogwarts schickt…“, schlägt sie vor. Filch nickt. „Das ist ein guter Vorschlag, über den ich nachdenken werde. Danke für diesen Vorschlag, Ma‘am. Ich danke auch für Ihr Angebot, ob jemand von Ihrer Familie die Sachen per Eule nach Hogwarts schickt. Auf dieses Angebot greife ich zurück, wenn ich mich nicht traue, meine Familie zu fragen, ob jemand die Sachen per Eule nach Hogwarts schickt“, sagt er und hält ihr die Hand hin. „Machen wir das so?“, fragt er. „Wir machen das so“, schlägt sie ein. Sie besiegeln es mit festem Händedruck. Seit Professor Dumbledore ihr aufgetragen hat, sich um die Dekoration für den Weihnachtsball zu kümmern, zeichnet Madam Pince abends in ihrem Zimmer fleißig mit Tinte und Feder auf Pergament, welche Deko ihr einfällt. Sobald sie eine Idee gezeichnet hat, übt sie, ob sie die Idee mit dem Zauberstab in eine handfeste Deko umwandeln kann. Der Advent beginnt. Seit sie und Filch in der Bibliothek ihre Abmachung besiegelt haben, wartet Madam Pince jeden Tag darauf, dass Filch ihr stolz zeigt, was er aus Bastelpapier erschaffen hat oder sie doch bittet, dass sie ihre Familie fragt, ob jemand von ihnen die Sachen für das Basteln per Eule nach Hogwarts schickt. Aber er macht weder das eine noch das andere. Das macht sie traurig. Am zweiten Adventswochenende fragt sie sich: Hat Mr Filch gar keine Lust, aus Bastelpapier etwas zu basteln? Oder aus welchem Grund hat er mir noch nicht gezeigt, was er aus dem Bastelpapier gezaubert hat, oder mein Angebot noch nicht angenommen? Aber sie gibt die Hoffnung nicht auf, dass er den Mut hatte, seine Familie zu fragen, ob jemand von ihnen die Sachen für das Basteln per Eule nach Hogwarts schickt und nun fleißig am Basteln ist und sie mit dem Ergebnis überraschen will, sobald es Zeit ist, die Große Halle für den Weihnachtsball zu dekorieren. So vergehen die Tage bis Weihnachten. Am Nachmittag des 25. Dezembers werden die fünf Tische aus der Großen Halle gebracht, damit Madam Pince die Halle dekorieren kann. Die große Doppeltür ist geschlossen, damit niemand einen vorzeitigen Blick auf die Dekoration erhaschen kann. Gerade zaubert Madam Pince Schneeflocken herauf, die sich in der Luft drehen und die Farbe wechseln, als es plötzlich zaghaft an der Tür klopft.

„Niemand darf rein!“, faucht die Bibliothekarin in ihrem üblichen Ton. „Ich bin es, Filch“, ertönt Filchs Stimme. „Kommen Sie rein, aber schließen Sie bitte schnell die Tür, damit niemand zufällig die Dekorationen sieht“, sagt sie. Filch huschte rein und schließt schnell die Tür hinter sich. „Wow!“, stößt er bewundernd aus, als er sieht, was Madam Pince an Deko schon heraufbeschworen hat. Ein Mini-Weihnachtsmann fliegt in seinem Schlitten durch die Luft. Schneemänner wechseln die Farben, drehen sich aber nicht um die eigene Achse. Weihnachtsbäume leuchten in einer anderen Farbe. Und noch vieles mehr. „Das sieht wunderschön aus!“, lobt Filch staunend. Madam Pince wird rot. „Danke schön“, murmelt sie, den Blick zur Seite gerichtet. „Ähm, ich habe hier was“, zieht Filch ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie schaut zu ihm. Jetzt fällt Ihr auf, dass er einen Korb bei sich trägt. Diesen stellt er auf den Boden. Sie kniet sich neben ihn und wirft einen Blick in den Korb. Mit offenem Mund staunt sie nicht schlecht, als er einige Girlanden herausholt und sie ihr zeigt: Schneeflocke, Schneemann, Weihnachtsbaum und Stern. „Ich kann sie unter der Decke aufhängen!“, sagt die Bibliothekarin, richtet ihren Zauberstab auf die Girlanden und hängt sie nacheinander unter der verzauberten Decke auf. „Ich kann sie ein bisschen nach unten hängen lassen“, fügt sie hinzu und macht es. Die beiden stehen auf. Seite an Seite schauen sie sich die Girlanden an. „Das gefällt mir“, nickt Filch anerkennend.

„Ja, mir auch“, sagt sie. Sie schauen sich an. „Ähm, ich gehe jetzt. Immerhin will ich mich von Ihrer Dekoration überraschen lassen, sobald es Zeit für den Weihnachtsball ist, Ma‘am“, sagt Filch und eilt zur Tür. Bevor er rausgeht, dreht er sich noch um. Er eilt zur Bibliothekarin und nimmt ihre Hand. „Wollen Sie mit mir zum Ball gehen, Madam Pince?“, fragt er. Überrascht schaut sie ihn an. „Gern“, erwidert sie dann. „Also vor acht Uhr in der Eingangshalle“, sagt er erfreut und gibt ihr einen Handkuss. Danach eilt er endgültig aus der Großen Halle und schließt die Tür hinter sich.  Madam Pince schaut ihm mit geröteten Wangen und einem Grinsen nach. Sie legt den Kopf schief. „Vielleicht ist er doch süß…“, murmelt sie mit verträumtem Blick. Sie schüttelt den Kopf. „Reiß dich jetzt bitte zusammen, Irma. Wenn du Mr Filch weiterhin verträumt hinterherschaust und an ihn denkst, wirst du mit deiner Dekoration nicht rechtzeitig fertig!“, ermahnt sie sich selbst und zaubert einige Christbaumkugeln hervor, die die Farben und das Wappen der vier Schulhäuser haben, und verteilt sie in der Großen Halle. Danach zaubert sie weitere Christbaumkugeln hervor und verteilt sie in der Halle, diesmal goldene mit dem Wappen von Hogwarts. Nachdem sie mit dem Dekorieren fertig ist, geht sie auf ihr Zimmer, um sich für den Ball herzurichten. Die kurze Begegnung mit Filch in der Großen Halle während des Dekorierens hat anscheinend ihr Herz ihm gegenüber etwas weich werden lassen, denn sie gibt sich Mühe, einerseits schön, andererseits aber nicht zu aufgebrezelt auszusehen. Schließlich ist sie mit ihrem Aussehen zufrieden, verlässt ihr Zimmer und steigt die Treppen runter zur Großen Halle. Hoffentlich wird Mr Filch mein Aussehen schön finden!, denkt sie. Je näher die Große Halle kommt, desto nervöser wird sie. Sie kommt in der Eingangshalle an. „Madam Pince?“, hört sie eine Stimme, die ungläubig klingt. Es ist Filch, der einen Frack trägt und die Bibliothekarin anstarrt. „Sie … Sie sehen … wunderschön aus!“, stammelt er bewundernd. Ihre Wangen erröten. „Vielen Dank, Mr Filch“, sagt sie. Sie mustert ihn. „Sie sehen ebenfalls gut aus“, macht sie ihm ein Kompliment. Nun erröten seine Wangen. „Vielen Dank, Ma‘am“, stammelt er. Er bietet ihr einen Arm an. Sie legt ihre Hand auf seinen Ellbogen. Professor Dumbledore persönlich kommt zu den beiden. „Bitte warten Sie, bis die Lehrer, alle Schüler und ich einen Platz an den Tischen bekommen haben“, teilt er ihnen mit. „Okay“, sagen Filch und Pince. Während Dumbledore gemächlich in die Große Halle schreitet, schauen der Hausmeister und die Bibliothekarin ihm nach und dann sich selber an. Sie sehen verwirrt aus. „Verstehen Sie, was er meinte?“, fragt Pince. „Keine Ahnung“, zuckt Filch mit den Schultern.

Also warten sie und schauen den vielen Schülern zu, die fein herausgeputzt in die Große Halle schwärmen. Nachdem die letzten Schüler in die Halle gegangen sind, schließt sich die Doppeltür hinter ihnen. „Ich glaube, es ist soweit!“, murmelt Finch. Er und Pince stellen sich vor die Doppeltür. „Einen großen Applaus für unsere Bibliothekarin Madam Pince, die sich um die Dekoration von der Großen Halle gekümmert hat!“, dröhnt laut Dumbledores Stimme von drinnen. Die Doppeltür gleitet auf. Unter großem Applaus betreten Pince und Filch die Halle. Beide blicken sich lächelnd um. Filch ist sicher stolz darauf, Madam Pince als Ballpartnerin zu haben, was ihn lächeln lässt. Madam Pince ist gerührt vom Applaus. Stolz winkt sie in die Menge. Die Schüler haben sich an kleine Tische gesetzt. Filch und Pince gehen zum großen Tisch, an dem der Schulleiter und die Lehrer sitzen. Filch schiebt für Pince einen Stuhl zurück. „Danke, Mr Filch“, bedankt sie sich und setzt sich. Er setzt sich neben sie. Von Schulleiter und Lehrern bekommt die Bibliothekarin viel Lob für ihre Dekoration. „Seit Professor Dumbledore mir aufgetragen hat, die Große Halle für den Weihnachtsball zu schmücken, zeichnete ich jeden Abend in meinem Zimmer verschiedene Dekorationen mit Tinte auf Pergament und übte, sie heraufzubeschwören, damit es an Weihnachten mit dem Dekorieren klappt“, erzählt Madam Pince. „Die Girlanden aus Bastelpapier habe ich gemacht!“, wirft Filch stolz ein und deutet zur Decke. Die Lehrer und Dumbledore schauen rauf. Sie loben ihn für die Girlanden. Filch scheint vor Stolz fast zu platzen. „Wie kommt es, dass Sie die Girlanden beigesteuert haben, Mr Filch?“, will Professor Slughorn (Lehrer für Zaubertränke und Hauslehrer von Slytherin) interessiert wissen und begutachtet weiterhin die Girlanden. „Ich habe Mr Filch und Madam Pince gebeten, sich gemeinsam um die Dekoration der Großen Halle zu kümmern“, erlaubt Dumbledore sich zu erklären, wie es dazu kam, dass Mr Filch vier Girlanden aus Bastelpapier als Dekoration beisteuerte. „Und jetzt beginnen wir mit dem Festessen!“, fügt er hinzu. Er nimmt die Speisekarte neben seinem Teller in die Hand und studiert sie aufmerksam. „Spaghetti Bolognese“, sagt er zu seinem Teller.

Das Weihnachtsessen verläuft schweigend – jedenfalls zwischen Madam Pince und Mr Filch. Sie reden mit dem Schulleiter und den Lehrern über dies und das und lachen über Witze, welche die anderen am Tisch erzählen. Aber miteinander reden die beiden nicht. Immer wieder werfen sie sich Blicke zu und beschließen, ein Thema anzuschneiden oder etwas zu sagen. Kaum öffnen sie den Mund, wissen sie überhaupt nicht, was sie sagen sollen, und schließen deswegen den Mund wieder. Nach dem Festessen bittet Dumbledore alle Anwesenden, sich zu erheben. Als jeder steht, zaubert Dumbledore die vielen Tische weg und eine große Bühne herbei. „Einen großen Applaus für die magische Band Crazy Owls!“, ruft er. Unter stürmischem Applaus rennen Leute auf die Bühne. Kleidung, Frisur und Make-Up sind bei allen schrill, was zum Bandnamen passt. „Guten Abend und merry christmas, Hogwarts! Habt ihr Lust, mit uns zu rocken?“, brüllt ein junger Mann ins Mikrofon. „Ja!“, schallt es laut aus der vor der Bühne versammelten Menge. Das Schlagzeug beginnt einen schnellen Rhythmus. Saxophon, Trompete und Posaune setzen ein. Viele tanzen wild auf der freien Fläche. „Darf ich Sie um diesen Tanz bitten, Madam?“, fragt Filch, reicht der Bibliothekarin die Hand und verbeugt sich leicht. Ganz gentlemanhaft. „Sie dürfen gerne, Sir“, erwidert Madam Pince, macht einen Knicks und ergreift seine Hand. Die beiden tanzen ausgelassen zum schnellen Song. Man sieht den beiden an, dass sie Spaß haben. Beide können mit dem Lächeln bis zum Ende des Songs nicht aufhören. Das Saxophon beendet den Song. Begeistertes Klatschen und begeisterte Pfiffe ertönen. Die Band stimmt einen ruhigen und langsamen Song ein, beginnend mit dem Keyboard. „Sie hatten von unserer Abmachung bis heute Angst,  dass ich keine Dekoration aus Bastelpapier beisteuere, nicht wahr?“, fragt Filch plötzlich. „Ehrlich gesagt ja. Als der Dezember begann und ich von Ihnen nichts hörte, dachte ich schon, dass Sie keine Dekoration aus Bastelpapier beisteuern werden, was mich traurig machte. Andererseits dachte ich, dass Sie bis Weihnachten warten und mich erst an Weihnachten überraschen werden, was Sie aus Bastelpapier gebastelt haben. Das munterte mich auf“, erwidert sie. Die beiden unterbrechen den Tanz. Sanft berührt er ihre Wange. „Wie heißen Sie mit Vornamen?“, fragt er. „Irma“, sagt sie. „Seit ich Sie Anfang September dieses Jahr in der Bibliothek zum ersten Mal gesehen habe, sind Sie für mich das schönste Wesen auf der Welt. Ich glaube, ich habe mich in Sie verliebt, Irma. Obwohl wir uns immer wieder gegenseitig gemaßregelt haben, was den Umgang mit Schülern betrifft, hat dies nicht dazu geführt, dass meine Gefühle für Sie geschrumpft sind. Im Gegenteil, sie brennen weiterhin in mir…“, erzählt er leise. Ihre Wangen erröten.

„Wenn ich ehrlich bin, fand ich Sie anfangs nervig und nicht interessant. Bis ich von Ihrem Geheimnis erfahren habe, warum Sie mit den Schülern so grob umgehen, konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, mich in Sie zu verlieben, und fand Sie nervig. Seit Sie mir Ihr Geheimnis anvertraut haben, finde ich mit jedem weiteren Tag, der vergeht, dass Sie eigentlich süß sind. Vielleicht kann ich mich doch in Sie verlieben, Mr Filch“, erzählt sie leise. „Mein Vorname lautet Argus. Ich gebe Ihnen alle Zeit der Welt, damit Sie in aller Ruhe schauen, ob Sie sich in mich verlieben oder ich für Sie ein guter Freund bin. Ein Sprichwort bei den Muggeln lautet jemandem alle Zeit der Welt geben“, sagt Filch. „Das Sprichwort klingt interessant. Danke, dass Sie mir Zeit geben wollen, zu schauen, ob ich Ihre Liebe zu mir erwidere oder nicht, Argus. Werden Sie nicht enttäuscht und traurig sein, wenn ich mich nicht in Sie verliebe?“, sagt sie. „Natürlich werde ich enttäuscht und traurig sein, wenn Sie sich nicht in mich verlieben, Irma. Aber ich werde Ihre Ablehnung in der Liebe akzeptieren. Mir ist es nämliche sehr wichtig, dass Sie sich freiwillig in mich verlieben und ich Sie bei einer Ablehnung nicht dazu zwinge, mich zu lieben, weil ich Sie liebe und unbedingt mit Ihnen zusammen sein will. Ich will Sie überhaupt nicht dazu zwingen, sich in mich zu verlieben…“, murmelt er. „Hm, das ist süß und sehr nett von Ihnen…“, murmelt sie. Die beiden schauen sich tief in die Augen. Kann sich ab diesem Moment mehr als Freundschaft zwischen Ihnen entwickeln?
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