Gegen alle Widerstände
von Bella-2017
Kurzbeschreibung
Samu ist enttäuscht von der Liebe, einsam und kurz vor einem Burnout als er einen Mann kennenlernt, der ihm zeigt, dass es doch noch Liebe gibt. Doch einfach wird es nicht und einfach gemacht wird es den Beiden auch nicht. Wird die Liebe halten?
GeschichteDrama / P18 / MaleSlash
Samu Haber
27.07.2021
11.02.2022
25
55.614
15
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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18.11.2021
2.159
Guten Morgen,
ich muss ich bei euch entschuldigen, dass es so lange gedauert hat bis zum nächsten Kapitel, aber bei uns geht es drunter und drüber. Ich hoffe, es geht jetzt wieder schneller. Danke für eure Rückmeldungen und ich hoffe, ihr seid noch da.
Weiter gehts mit einem seichten Kapitel.
„Meine Mutter? Du hast meine Mutter auch gekannt? Und du hast sie geliebt? Ich verstehe nicht?“, Maxime runzelte verwirrt die Stirn. Juri lächelte. „Ja, ich habe deine Mutter gekannt und damals sehr geliebt. Sie war wundervoll und du bist ihr sehr ähnlich. Ihre spanischen Wurzeln hat sie an dich weitergegeben.“ „Spanische Wurzeln?“, Samu sah Maxime an, deshalb wohl diese wundervollen dunklen Augen, dachte er. Maxime nickte. „Ja, die Urgroßeltern meiner Mutter kamen ursprünglich aus Spanien und diese Gene hatten sich noch bis zu ihr vererbt, so wie sie auch einen spanischen Vornamen hatte. Isabella, mein Vater hat sie immer Bella genannt.“ Juri seufzte. „Bella…ja…ich…hört mir jetzt einfach zu.“, Juri atmete noch einmal tief durch., „Arttu, dein Vater und ich sind zusammen aufgewachsen. Wir waren Nachbarn und eigentlich wie Brüder und auch unsere Eltern haben sich gut verstanden. Nach dem Tod meiner Mutter wurde unser Verhältnis noch enger. Oft war ich bei Arttu und seiner Familie, wenn mein Vater arbeiten musste. Wir teilten alles. Wir waren natürlich in derselben Klasse, saßen nebeneinander, hatten die gleichen Hobby und hingen eigentlich den ganzen Tag aufeinander.“, Juri schmunzelte, „als wir 16 waren, zog eine neue Familie in die Nachbarschaft und Arttu und ich haben wohl mit dem ersten Blick unser Herz an Isabella verloren, sie war auch 16. Sie kam in unsere Schule, unsere Klasse und freundete sich schnell mit uns an, so dass wir nunmehr zu dritt unterwegs waren. Ich habe mich in sie verliebt, so wie auch Arttu. Wir haben lange versucht, es zu unterdrücken und auch Bella ließ sich nichts anmerken bis zu dieser einen Party.
Ich war krank und Arttu und Bella gingen dort allein hin und na ja, ihr könnt euch denken, was passiert ist.“, wieder schmunzelte Juri und auch Samu und Maxime grinsten sich an. „Bella war wohl auch von Anfang an in Arttu verschossen, aber sie wollte unsere Freundschaft nicht gefährden. An diesem Abend konnten sie ihren Gefühlen aber nicht mehr aus dem Weg gehen und als sie am nächsten Tag mit bedröppelten Gesichtern vor mir standen, wusste ich sofort, was Sache war. Natürlich tat es mir weh und aus einem ersten Impuls heraus, habe ich beide rausgeworfen, aber lange habe ich das nicht ausgehalten. Wir haben es hinbekommen, unsere Freundschaft zu bewahren.
Und dann wurde doch plötzlich alles anders, denn Bella wurde schwanger, mit 17. Natürlich erst einmal für alle Beteiligten ein Schock, aber die beiden freuten sich ungemein und auch ihre Eltern standen ihnen zur Seite und diese Liebe war so groß und stark, trotz, dass sie so jung waren, standen sie zueinander und freuten sich ungemein auf ihr Baby.“, Juri sah Maxime an, der schlucken musste. Sanft griff Samu nach seiner Hand. „Aber warum habe ich dich nie gesehen? Warum warst du nicht mehr da?“, Maxime runzelte die Stirn. „Das war allein meine Entscheidung.“, Juris Blick wanderte kurz zu dem flackernden Kamin, „als du dann geboren wurdest, war das Glück von Bella und Arttu perfekt. Sie heirateten kurz nach deiner Geburt und kurz nach Bellas 18. Geburtstag. Arttu ging von der Schule ab und fing im Bauunternehmen seines Onkels an, was daraus geworden ist, weißt du selbst am besten. Deine Mutter hat die Schule fertig gemacht und dann als freie Mitarbeiterin für eine Zeitung gearbeitet. Sie war wahnsinnig talentiert und ihre Kolumnen waren, trotz, dass sie diesen Beruf nie gelernt hatte, der Hammer.
Ich….es fiel mir schwer, die Frau, die ich immer noch liebte, mit Arttu zu sehen in diesem Familienglück, auch wenn ich es ihnen natürlich aus vollem Herzen gönnte und so entschloss ich mich zum Militär zu gehen. Ich habe mich von den Beiden verabschiedet von einem Tag auf den anderen. Als Bella mich an diesem Tag zum Abschied umarmt hat, hat sie mir ins Ohr geflüstert, dass sie darauf vertraut, dass ich mein Versprechen einlöse und für dich da bin, sollte das jemals nötig sein. Ich habe ihr dieses Versprechen erneut gegeben. Ich bin also mit 18 Jahren zum Militär gegangen, habe den Kontakt abgebrochen. Beim Militär habe ich Sven, Ilari und Ari kennengelernt, wir haben uns sofort verstanden und waren wie Pech und Schwefel und ziemlich gut, in dem, was wir taten. Ilari studierte noch nebenbei Medizin und war nachher sehr wertvoll für die Truppe. Das wir gut waren und ein eingespieltes Team, das blieb auch nicht unbemerkt und man bot uns an, in eine spezielle Einheit zu wechseln, mehr kann ich dazu nicht sagen.“, Juri fuhr sich durch die Haare.
„Daher die alten Kontakte, die du bemüht hast, um mich zu finden?“, fragte Samu leise. Juri nickte, „Ja, aber ich darf euch wirklich nicht mehr dazu sagen, das war eigentlich schon zu viel.“ Maxime schüttelte den Kopf, „Das musst du auch nicht.“ Juri lächelte ihn erleichtert an, „Über Umwege habe ich vom Tod deiner Mutter erfahren und dann vom Tod deines Vaters, da war ich grade aus dem aktiven Dienst ausgeschieden und hatte auch grade Suse kennengelernt, die mir gezeigt hat, dass ich wieder eine Frau lieben kann. Ich war von Anfang ehrlich zu ihr und sie hat mich genommen mit meiner Vergangenheit. Ich musste zur Beerdigung deines Vaters kommen und als ich dich da gesehen habe…..Du warst so jung mit einer riesigen Verantwortung auf den Schultern und da habe ich mir geschworen, mich an mein Versprechen zu halten, was ich deiner Mutter gegeben hatte. Ich konnte dir nicht gleich sagen, wer ich bin und wie ich zu deinem Vater gestanden habe und dann gab es nie mehr den richtigen Zeitpunkt und ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich nicht von Anfang an ehrlich zu dir war.“
Maxime schüttelte den Kopf, „es gibt nichts zu verzeihen. Du warst 20 Jahre an meiner Seite, hast mich unterstützt, wo es nur ging. Du warst…bist wie ein Vater für mich, Juri und ich werde dir nie vergessen, dass du Samu gerettet hast. Natürlich wäre es vielleicht schön gewesen, wenn ich gewusst hätte, wie nah du meinen Eltern gestanden hast, aber vielleicht ist jetzt tatsächlich erst der richtige Zeitpunkt gekommen, um mir davon zu erzählen.“ Juri atmete erleichtert aus. „Danke! Ich bin jetzt aber erleichtert, dass du die ganze Wahrheit kennst.“, Juri sah zu Samu, der sich gerade über die Augen fuhr, „ich glaube, der Rockstar sollte sich hinlegen.“, er grinste während Samu den Kopf schüttelte und die Augen verdrehte, aber Juri hatte recht, er war todmüde. Er drückte Maxime einen Kuss auf die Wange und stand auf und schenkte Juri ein Lächeln, „Redet ihr mal noch. Ich geh schon einmal hoch.“ Besorgt sah Maxime ihn an. „Alles in Ordnung?“ Samu nickte. „Klar, aber ich bin wirklich müde. Gute Nacht, Juri!“ „Gute Nacht!“, Juri sah Samu nach wie er den Wintergarten verließ, dann sah er Maxime an., „versuch immer wieder mit ihm über die Entführung zu sprechen. Mit dem einen Mal ist das nicht getan. Es tut euch beiden gut, wenn ihr darüber sprecht. Sven kommt morgen, um seine Aussage aufzunehmen, habe ich gehört?“ „Ja, zusammen mit einem Kollegen.“, Maxime nickte, „ich bin froh, dass wir nicht aufs Präsidium müssen.“ „Hat er Alpträume?“, fragte Juri. Maxime schüttelte den Kopf. „Habe ich noch nicht bemerkt.“ „Das ist gut.“, Juri sah zur Tür, wo plötzlich Rosa und Suse standen. „Trinkt ihr noch ein Glas Wein mit uns?“, fragte Maxime und die Beiden nickten. Suse zwinkerte ihrem Mann zu, der sichtlich erleichtert wirkte.
Im Bad stand Samu unter der Dusche und ließ das warme Wasser auf seine Schulter laufen, die ihn nun doch mit ziemlichen Schmerzen quälte. Was für eine Geschichte, dachte er und drehte das Wasser noch heißer. Spezialeinheit, Samu schüttelte innerlich den Kopf, das war ja wie im Film. Seine Gedanken schweiften zu Maxime, eigentlich doch schön, dass er jetzt die Wahrheit kannte und damit seine Beziehung zu Juri noch eine ganz andere Bedeutung bekam. Samu stellte das Wasser ab und griff nach einem Handtuch. Er stieg aus der Dusche und trocknete sich vorsichtig ab. Nachdenklich sah er in den Spiegel. Letztlich ist es tatsächlich egal, wer deine Familie ist, dachte er, die muss nicht blutsverwandt sein. Maxime hatte mit Rosa und Juri Menschen, die ihn aufrichtig liebten. Samu warf das Handtuch auf den Hocker im Bad und tapste ins Schlafzimmer, wo er umständlich in Shorts und Shirt schlüpfte. Fuck, seine Schulter pochte weiter fröhlich vor sich hin. Kurz überlegte er, ob er eine Schmerztablette nehmen sollte, verwarf den Gedanken aber wieder. Nach wie vor war er sehr zurückhaltend mit diesen Dingern. Er krabbelte ins Bett und zog sich die Decke bis unter das Kinn, schlafen, einfach schlafen und den Schmerz vergessen. Ihm fielen die Augen zu und er driftete in den Schlaf.
Er wusste nicht, wie lange er schon geschlafen hatte als er Hände spürte, die an seinem Shirt herumfummelten. „Was los?“, murmelte er und blinzelte gegen das Licht der kleinen Nachttischlampe. Plötzlich spürte er eine wohltuende Wärme, die sich auf seine Schulter legte. Sanfte Hände massierten eine wärmende Creme ein und legten dann etwas ebenso Warmes und Weiches auf das schmerzende Gelenk. „Schlaf weiter.“, hörte er Maximes Stimme, „ich habe dir das Wärmekissen auf die Schulter gelegt.“ Maxime drückte Samu einen sanften Kuss auf die Stirn, dem wieder die Augen zufielen. Maxime strich ihm behutsam ein paar Strähnen aus der Stirn. Er hatte genau gesehen, dass Samu größere Schmerzen hatte als er zugeben wollte. Seufzend schüttelte er den Kopf. Daran mussten sie irgendwie noch arbeiten. Maxime wollte, dass Samu ihm immer ehrlich sagte, wenn etwas nicht stimmte, aber vieles versuchte dieser immer noch mit sich selbst auszumachen.
Leise ging Maxime ins Bad und schlüpfte anschließend neben Samu ins Bett. Er ließ die kleine Nachttischlampe noch einen Moment an und betrachtete seinen schlafenden Freund. Wie sehr kann man einen Menschen lieben, dachte er. Vorsichtig strich er Samu über die Wange. Seine Gedanken wanderten zu Juri. Was für Geschichten doch das Leben schrieb und manchmal alles richtig zusammenfügte. Er war froh, mehr als froh, Juri in seinem Leben zu haben.
Seine Gedanken wurden unterbrochen als Samu sich mit einem Stöhnen neben ihm bewegte und dann die Augen aufschlug. Er blinzelte kurz und sah Maxime dann verwirrt an, der ihm die Hand an die Wange legte. „Was ist los?“, fragte Maxime leise. Samu seufzte. „Ich weiß nicht, wie ich liegen soll. Meine Schulter….“ Maxime rappelte sich auf. „Ich hole dir eine von den Schmerztabletten, die Kristof dir verschrieben hat. Du musst dich nicht so quälen und so kannst du auch nicht schlafen.“ „Okay.“, murmelte Samu. Nur ein paar Augenblicke später war Maxime mit der Tablette und einem Glas Wasser wieder da. Beides reichte er Samu, der sich anschließend wieder in sein Kissen fallen ließ. Maxime schlüpfte wieder unter die Bettdecke und rückte an seinen Freund heran. „Du sollst mir sagen, wenn etwas nicht stimmt, hm?“ „Ja..entschuldige…ich wollte…“, Samus Augen wurden schwer, „das Gespräch mit Juri war wichtig." „Darüber reden wir noch. Schlaf jetzt, morgen wird ein anstrengender Tag und dann geht’s endlich in den Urlaub.“, Maxime zog die Decke fester um Samu, dem endgültig die Augen zufielen. Die Schmerztablette ermöglichte ihm nun einen erholsamen Schlaf.
„Noch etwas zu trinken?“, fragte die nette Stewardess und lächelte Samu an. „Nein danke, grade nicht.“, Samu erwiderte das Lächeln. „Herr Korhonen?“, richtete sie sich dann an Maxime. „Ich nehme gern noch einen Kaffee. Danke Maja!“, Maxime legte die Zeitung beiseite, in der er gelesen hatte. „Sehr gern!“, die junge Frau verschwand in der kleinen Bordküche. Kopfschüttelnd sah Samu ihr nach. „Hätte es nicht genügt, mit einem normalen Linienflug zu fliegen?“ Maxime lachte. „Hätte es, aber ich möchte, dass du dich wohl fühlst und ich hatte keine Lust, dass wir oder vielmehr du auf dem Flughafen angesprochen werden. Ich möchte einen entspannten Start in unseren Urlaub.“. „Versteh schon.“, Samu nickte. Maxime beugte sich zu ihm und nahm seine Hand. „Alles in Ordnung wegen vorgestern?“ „Ja, es fiel mir leichter als gedacht, aber der Kommissar war wirklich sehr nett. Es war okay, aber ich bin froh, dass ich die Aussage hinter mir habe.“, Samu rang sich ein Lächeln ab. Maxime drückte seine Hand. „Sprich mit mir, wenn etwas ist.“, dann lehnte er sich zurück in seinen Sitz als Maja mit dem Kaffee kam.
Zwanzig Minuten später waren Samu die Augen zugefallen. Lächelnd griff Maxime wieder nach seiner Zeitung als Maja noch einmal zu ihm trat. Sie reichte ihm eine Decke, die Maxime schmunzelnd entgegennahm. „Danke Maja, auf Sie ist einfach Verlass.“ Mit einem Strahlen ging Maja zurück in die Bordküche während Maxime vorsichtig die Decke über Samu ausbreitete. Er hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Der Urlaub wird uns sowas von guttun, dachte er. Er freute sich wahnsinnig auf diese drei Wochen, Zeit nur für sie beide.
ich muss ich bei euch entschuldigen, dass es so lange gedauert hat bis zum nächsten Kapitel, aber bei uns geht es drunter und drüber. Ich hoffe, es geht jetzt wieder schneller. Danke für eure Rückmeldungen und ich hoffe, ihr seid noch da.
Weiter gehts mit einem seichten Kapitel.
„Meine Mutter? Du hast meine Mutter auch gekannt? Und du hast sie geliebt? Ich verstehe nicht?“, Maxime runzelte verwirrt die Stirn. Juri lächelte. „Ja, ich habe deine Mutter gekannt und damals sehr geliebt. Sie war wundervoll und du bist ihr sehr ähnlich. Ihre spanischen Wurzeln hat sie an dich weitergegeben.“ „Spanische Wurzeln?“, Samu sah Maxime an, deshalb wohl diese wundervollen dunklen Augen, dachte er. Maxime nickte. „Ja, die Urgroßeltern meiner Mutter kamen ursprünglich aus Spanien und diese Gene hatten sich noch bis zu ihr vererbt, so wie sie auch einen spanischen Vornamen hatte. Isabella, mein Vater hat sie immer Bella genannt.“ Juri seufzte. „Bella…ja…ich…hört mir jetzt einfach zu.“, Juri atmete noch einmal tief durch., „Arttu, dein Vater und ich sind zusammen aufgewachsen. Wir waren Nachbarn und eigentlich wie Brüder und auch unsere Eltern haben sich gut verstanden. Nach dem Tod meiner Mutter wurde unser Verhältnis noch enger. Oft war ich bei Arttu und seiner Familie, wenn mein Vater arbeiten musste. Wir teilten alles. Wir waren natürlich in derselben Klasse, saßen nebeneinander, hatten die gleichen Hobby und hingen eigentlich den ganzen Tag aufeinander.“, Juri schmunzelte, „als wir 16 waren, zog eine neue Familie in die Nachbarschaft und Arttu und ich haben wohl mit dem ersten Blick unser Herz an Isabella verloren, sie war auch 16. Sie kam in unsere Schule, unsere Klasse und freundete sich schnell mit uns an, so dass wir nunmehr zu dritt unterwegs waren. Ich habe mich in sie verliebt, so wie auch Arttu. Wir haben lange versucht, es zu unterdrücken und auch Bella ließ sich nichts anmerken bis zu dieser einen Party.
Ich war krank und Arttu und Bella gingen dort allein hin und na ja, ihr könnt euch denken, was passiert ist.“, wieder schmunzelte Juri und auch Samu und Maxime grinsten sich an. „Bella war wohl auch von Anfang an in Arttu verschossen, aber sie wollte unsere Freundschaft nicht gefährden. An diesem Abend konnten sie ihren Gefühlen aber nicht mehr aus dem Weg gehen und als sie am nächsten Tag mit bedröppelten Gesichtern vor mir standen, wusste ich sofort, was Sache war. Natürlich tat es mir weh und aus einem ersten Impuls heraus, habe ich beide rausgeworfen, aber lange habe ich das nicht ausgehalten. Wir haben es hinbekommen, unsere Freundschaft zu bewahren.
Und dann wurde doch plötzlich alles anders, denn Bella wurde schwanger, mit 17. Natürlich erst einmal für alle Beteiligten ein Schock, aber die beiden freuten sich ungemein und auch ihre Eltern standen ihnen zur Seite und diese Liebe war so groß und stark, trotz, dass sie so jung waren, standen sie zueinander und freuten sich ungemein auf ihr Baby.“, Juri sah Maxime an, der schlucken musste. Sanft griff Samu nach seiner Hand. „Aber warum habe ich dich nie gesehen? Warum warst du nicht mehr da?“, Maxime runzelte die Stirn. „Das war allein meine Entscheidung.“, Juris Blick wanderte kurz zu dem flackernden Kamin, „als du dann geboren wurdest, war das Glück von Bella und Arttu perfekt. Sie heirateten kurz nach deiner Geburt und kurz nach Bellas 18. Geburtstag. Arttu ging von der Schule ab und fing im Bauunternehmen seines Onkels an, was daraus geworden ist, weißt du selbst am besten. Deine Mutter hat die Schule fertig gemacht und dann als freie Mitarbeiterin für eine Zeitung gearbeitet. Sie war wahnsinnig talentiert und ihre Kolumnen waren, trotz, dass sie diesen Beruf nie gelernt hatte, der Hammer.
Ich….es fiel mir schwer, die Frau, die ich immer noch liebte, mit Arttu zu sehen in diesem Familienglück, auch wenn ich es ihnen natürlich aus vollem Herzen gönnte und so entschloss ich mich zum Militär zu gehen. Ich habe mich von den Beiden verabschiedet von einem Tag auf den anderen. Als Bella mich an diesem Tag zum Abschied umarmt hat, hat sie mir ins Ohr geflüstert, dass sie darauf vertraut, dass ich mein Versprechen einlöse und für dich da bin, sollte das jemals nötig sein. Ich habe ihr dieses Versprechen erneut gegeben. Ich bin also mit 18 Jahren zum Militär gegangen, habe den Kontakt abgebrochen. Beim Militär habe ich Sven, Ilari und Ari kennengelernt, wir haben uns sofort verstanden und waren wie Pech und Schwefel und ziemlich gut, in dem, was wir taten. Ilari studierte noch nebenbei Medizin und war nachher sehr wertvoll für die Truppe. Das wir gut waren und ein eingespieltes Team, das blieb auch nicht unbemerkt und man bot uns an, in eine spezielle Einheit zu wechseln, mehr kann ich dazu nicht sagen.“, Juri fuhr sich durch die Haare.
„Daher die alten Kontakte, die du bemüht hast, um mich zu finden?“, fragte Samu leise. Juri nickte, „Ja, aber ich darf euch wirklich nicht mehr dazu sagen, das war eigentlich schon zu viel.“ Maxime schüttelte den Kopf, „Das musst du auch nicht.“ Juri lächelte ihn erleichtert an, „Über Umwege habe ich vom Tod deiner Mutter erfahren und dann vom Tod deines Vaters, da war ich grade aus dem aktiven Dienst ausgeschieden und hatte auch grade Suse kennengelernt, die mir gezeigt hat, dass ich wieder eine Frau lieben kann. Ich war von Anfang ehrlich zu ihr und sie hat mich genommen mit meiner Vergangenheit. Ich musste zur Beerdigung deines Vaters kommen und als ich dich da gesehen habe…..Du warst so jung mit einer riesigen Verantwortung auf den Schultern und da habe ich mir geschworen, mich an mein Versprechen zu halten, was ich deiner Mutter gegeben hatte. Ich konnte dir nicht gleich sagen, wer ich bin und wie ich zu deinem Vater gestanden habe und dann gab es nie mehr den richtigen Zeitpunkt und ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich nicht von Anfang an ehrlich zu dir war.“
Maxime schüttelte den Kopf, „es gibt nichts zu verzeihen. Du warst 20 Jahre an meiner Seite, hast mich unterstützt, wo es nur ging. Du warst…bist wie ein Vater für mich, Juri und ich werde dir nie vergessen, dass du Samu gerettet hast. Natürlich wäre es vielleicht schön gewesen, wenn ich gewusst hätte, wie nah du meinen Eltern gestanden hast, aber vielleicht ist jetzt tatsächlich erst der richtige Zeitpunkt gekommen, um mir davon zu erzählen.“ Juri atmete erleichtert aus. „Danke! Ich bin jetzt aber erleichtert, dass du die ganze Wahrheit kennst.“, Juri sah zu Samu, der sich gerade über die Augen fuhr, „ich glaube, der Rockstar sollte sich hinlegen.“, er grinste während Samu den Kopf schüttelte und die Augen verdrehte, aber Juri hatte recht, er war todmüde. Er drückte Maxime einen Kuss auf die Wange und stand auf und schenkte Juri ein Lächeln, „Redet ihr mal noch. Ich geh schon einmal hoch.“ Besorgt sah Maxime ihn an. „Alles in Ordnung?“ Samu nickte. „Klar, aber ich bin wirklich müde. Gute Nacht, Juri!“ „Gute Nacht!“, Juri sah Samu nach wie er den Wintergarten verließ, dann sah er Maxime an., „versuch immer wieder mit ihm über die Entführung zu sprechen. Mit dem einen Mal ist das nicht getan. Es tut euch beiden gut, wenn ihr darüber sprecht. Sven kommt morgen, um seine Aussage aufzunehmen, habe ich gehört?“ „Ja, zusammen mit einem Kollegen.“, Maxime nickte, „ich bin froh, dass wir nicht aufs Präsidium müssen.“ „Hat er Alpträume?“, fragte Juri. Maxime schüttelte den Kopf. „Habe ich noch nicht bemerkt.“ „Das ist gut.“, Juri sah zur Tür, wo plötzlich Rosa und Suse standen. „Trinkt ihr noch ein Glas Wein mit uns?“, fragte Maxime und die Beiden nickten. Suse zwinkerte ihrem Mann zu, der sichtlich erleichtert wirkte.
Im Bad stand Samu unter der Dusche und ließ das warme Wasser auf seine Schulter laufen, die ihn nun doch mit ziemlichen Schmerzen quälte. Was für eine Geschichte, dachte er und drehte das Wasser noch heißer. Spezialeinheit, Samu schüttelte innerlich den Kopf, das war ja wie im Film. Seine Gedanken schweiften zu Maxime, eigentlich doch schön, dass er jetzt die Wahrheit kannte und damit seine Beziehung zu Juri noch eine ganz andere Bedeutung bekam. Samu stellte das Wasser ab und griff nach einem Handtuch. Er stieg aus der Dusche und trocknete sich vorsichtig ab. Nachdenklich sah er in den Spiegel. Letztlich ist es tatsächlich egal, wer deine Familie ist, dachte er, die muss nicht blutsverwandt sein. Maxime hatte mit Rosa und Juri Menschen, die ihn aufrichtig liebten. Samu warf das Handtuch auf den Hocker im Bad und tapste ins Schlafzimmer, wo er umständlich in Shorts und Shirt schlüpfte. Fuck, seine Schulter pochte weiter fröhlich vor sich hin. Kurz überlegte er, ob er eine Schmerztablette nehmen sollte, verwarf den Gedanken aber wieder. Nach wie vor war er sehr zurückhaltend mit diesen Dingern. Er krabbelte ins Bett und zog sich die Decke bis unter das Kinn, schlafen, einfach schlafen und den Schmerz vergessen. Ihm fielen die Augen zu und er driftete in den Schlaf.
Er wusste nicht, wie lange er schon geschlafen hatte als er Hände spürte, die an seinem Shirt herumfummelten. „Was los?“, murmelte er und blinzelte gegen das Licht der kleinen Nachttischlampe. Plötzlich spürte er eine wohltuende Wärme, die sich auf seine Schulter legte. Sanfte Hände massierten eine wärmende Creme ein und legten dann etwas ebenso Warmes und Weiches auf das schmerzende Gelenk. „Schlaf weiter.“, hörte er Maximes Stimme, „ich habe dir das Wärmekissen auf die Schulter gelegt.“ Maxime drückte Samu einen sanften Kuss auf die Stirn, dem wieder die Augen zufielen. Maxime strich ihm behutsam ein paar Strähnen aus der Stirn. Er hatte genau gesehen, dass Samu größere Schmerzen hatte als er zugeben wollte. Seufzend schüttelte er den Kopf. Daran mussten sie irgendwie noch arbeiten. Maxime wollte, dass Samu ihm immer ehrlich sagte, wenn etwas nicht stimmte, aber vieles versuchte dieser immer noch mit sich selbst auszumachen.
Leise ging Maxime ins Bad und schlüpfte anschließend neben Samu ins Bett. Er ließ die kleine Nachttischlampe noch einen Moment an und betrachtete seinen schlafenden Freund. Wie sehr kann man einen Menschen lieben, dachte er. Vorsichtig strich er Samu über die Wange. Seine Gedanken wanderten zu Juri. Was für Geschichten doch das Leben schrieb und manchmal alles richtig zusammenfügte. Er war froh, mehr als froh, Juri in seinem Leben zu haben.
Seine Gedanken wurden unterbrochen als Samu sich mit einem Stöhnen neben ihm bewegte und dann die Augen aufschlug. Er blinzelte kurz und sah Maxime dann verwirrt an, der ihm die Hand an die Wange legte. „Was ist los?“, fragte Maxime leise. Samu seufzte. „Ich weiß nicht, wie ich liegen soll. Meine Schulter….“ Maxime rappelte sich auf. „Ich hole dir eine von den Schmerztabletten, die Kristof dir verschrieben hat. Du musst dich nicht so quälen und so kannst du auch nicht schlafen.“ „Okay.“, murmelte Samu. Nur ein paar Augenblicke später war Maxime mit der Tablette und einem Glas Wasser wieder da. Beides reichte er Samu, der sich anschließend wieder in sein Kissen fallen ließ. Maxime schlüpfte wieder unter die Bettdecke und rückte an seinen Freund heran. „Du sollst mir sagen, wenn etwas nicht stimmt, hm?“ „Ja..entschuldige…ich wollte…“, Samus Augen wurden schwer, „das Gespräch mit Juri war wichtig." „Darüber reden wir noch. Schlaf jetzt, morgen wird ein anstrengender Tag und dann geht’s endlich in den Urlaub.“, Maxime zog die Decke fester um Samu, dem endgültig die Augen zufielen. Die Schmerztablette ermöglichte ihm nun einen erholsamen Schlaf.
„Noch etwas zu trinken?“, fragte die nette Stewardess und lächelte Samu an. „Nein danke, grade nicht.“, Samu erwiderte das Lächeln. „Herr Korhonen?“, richtete sie sich dann an Maxime. „Ich nehme gern noch einen Kaffee. Danke Maja!“, Maxime legte die Zeitung beiseite, in der er gelesen hatte. „Sehr gern!“, die junge Frau verschwand in der kleinen Bordküche. Kopfschüttelnd sah Samu ihr nach. „Hätte es nicht genügt, mit einem normalen Linienflug zu fliegen?“ Maxime lachte. „Hätte es, aber ich möchte, dass du dich wohl fühlst und ich hatte keine Lust, dass wir oder vielmehr du auf dem Flughafen angesprochen werden. Ich möchte einen entspannten Start in unseren Urlaub.“. „Versteh schon.“, Samu nickte. Maxime beugte sich zu ihm und nahm seine Hand. „Alles in Ordnung wegen vorgestern?“ „Ja, es fiel mir leichter als gedacht, aber der Kommissar war wirklich sehr nett. Es war okay, aber ich bin froh, dass ich die Aussage hinter mir habe.“, Samu rang sich ein Lächeln ab. Maxime drückte seine Hand. „Sprich mit mir, wenn etwas ist.“, dann lehnte er sich zurück in seinen Sitz als Maja mit dem Kaffee kam.
Zwanzig Minuten später waren Samu die Augen zugefallen. Lächelnd griff Maxime wieder nach seiner Zeitung als Maja noch einmal zu ihm trat. Sie reichte ihm eine Decke, die Maxime schmunzelnd entgegennahm. „Danke Maja, auf Sie ist einfach Verlass.“ Mit einem Strahlen ging Maja zurück in die Bordküche während Maxime vorsichtig die Decke über Samu ausbreitete. Er hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Der Urlaub wird uns sowas von guttun, dachte er. Er freute sich wahnsinnig auf diese drei Wochen, Zeit nur für sie beide.
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