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Gegen alle Widerstände

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama / P18 / MaleSlash
Samu Haber
27.07.2021
11.02.2022
25
55.614
15
Alle Kapitel
111 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
 
27.07.2021 1.534
 
Ihr Lieben,

ich melde mich zurück aus der Schaffenskrise. Leider habe ich den Faden zu meiner Riku und Samu Geschichte verloren und weiß nicht, ob ich sie nochmal weiterschreibe. Vielleicht war das Thema auch schon zu ausgelutscht.
Ich möchte euch hier gern jetzt meine neue Idee vorstellen. Vorneweg, dass Samu auch dem männlichen Geschlecht zugetan ist, ist hier kein Geheimnis. Ich wollte mich nicht wieder mit einem Coming Out herumplagen. Auch ist in dieser Geschichte (noch?) kein Ende der Band in Sicht. Ich habe und werde nicht auf genaue Daten von Touren und so etwas achten, dass ist mit schlichtweg zu anstrengend und auch nicht Kern meiner Geschichte. So genug geredet. Ich hoffe, dem einen oder anderen wird die Geschichte gefallen.



Schmunzelnd sah Mikko zu Samu rüber, der mürrisch auf dem Beifahrersitz hockte und genervt an seiner Krawatte herumfummelte. „Lass sie so, das passt so.“, sagte er dann. „Hm.", grummelte sein Beifahrer. Mikko seufzte. „Ich weiß, du hasst solche Veranstaltungen und ich habe dir das ja auch jedes Jahr erspart, aber da unsere“, er betonte das Wort unsere extra deutlich, „Firma nun mal heute eine Auszeichnung bekommt, ist es doch angebracht, dass du auch da bist.“ „Ist ja schon gut, du hast ja recht. Ich bin einfach schlecht drauf, sorry!“, entschuldigend sah Samu seinen Freund, Manager und Geschäftspartner an, um dann wieder aus dem Fenster zu sehen und zu schweigen. Der musterte ihn kurz ebenso schweigend ehe er wieder auf die Straße sah. Samu sah müde und erschöpft aus. Vor drei Tagen waren er und Mikko aus Berlin zurückgekehrt, wo die Battles der aktuellen Staffel von The Voice of Germany aufgezeichnet worden waren und das Programm, was Samu bewältigen musste, war wieder mörderisch gewesen. Es war Ende September, der Sommer hatte sich längst verabschiedet, was Samu sowieso immer ein bisschen melancholisch stimmte. Er braucht jemanden an seiner Seite, dachte Mikko, er ist einsam. Samus letzte Beziehung war vor etwa einem Jahr zerbrochen. Jeder hatte gewusst, dass diese Frau ihm das Herz brechen würde und so war es gekommen. Er braucht jemanden, der ihn auffängt, wo er mal schwach sein kann, der ihn liebt, ihm Wärme gibt, ihm Halt gibt, ganz egal ob mit oder ohne Brüsten, dass Samu beiden Geschlechtern zugänglich war, war kein Geheimnis. Ganz egal, dachte Mikko, ob Mann oder Frau, jemanden, der ihn aufrichtig und ehrlich liebt.  „Mikko?! Du bist grad am Parkplatz vorbeigefahren.“, Samus Stimme riss Mikko aus seinen Gedanken. „Mist!“, Mikko sah in den Rückspiegel, „ich dreh da vorn um.“

Eine Stunde später hatte Mikko die Auszeichnung für Comusic entgegengenommen. Eine Anerkennung dafür, dass die Firma Nachwuchstalente unterstützte und förderte. Er hatte dem Vorsitzenden der Jury die Hand geschüttelt und auch ein paar Worte gesagt, er hatte Samu in letzter Sekunde nachgegeben, der partout nicht mit nach vorn kommen wollte und hatte sich also allein vor die Leute gestellt. Er sah viele bekannte Gesichter aus der finnischen Musikszene, Geschäftsleute, Inhaber bekannter finnischer Unternehmen und andere wichtige Leute. Jedes Jahr zeichnete diese Stiftung, die sich der Förderung der finnischen Wirtschaft gewidmet hatte, kleinere Unternehmen aus, die sich dem Nachwuchs widmeten und dieses Jahr war eben auch Comusic unter den Preisträgern. Mikko bedankte sich noch einmal und ging dann zu Samu zurück und setzte sich wieder neben ihn an den Tisch. Der offizielle Teil der Veranstaltung zog sich noch über eine Stunde und Samu wurde zunehmend schlecht gelaunter. Er war furchtbar müde und langweilte sich und nur halbherzig beteiligte er sich an den Gesprächen am Tisch. Endlich wurde das Buffet frei gegeben und Samu nutzte die Gelegenheit und steuerte die Bar an.

Freundlich nickte Maxime dem Chef der Stiftung zu, bog dann aber gleich Richtung Bar ab. Auf ein gestelztes Gespräch hatte er jetzt gar keine Lust. Sein letzter Termin hatte sich ewig in die Länge gezogen und eigentlich war er todmüde, aber er musste sich wenigstens kurz hier sehen lassen, immerhin unterstützte er die Stiftung jedes Jahr mit einer beträchtlichen Summe. Im Vorbeigehen nahm er einer der Damen, die Sekt anboten ein Glas vom Tablett und steuerte damit einen freien Platz an der Bar an. Er schlängelte sich durch die Menschen durch, die zum Buffett strömten als er plötzlich einen Schubs erhielt und aus dem Gleichgewicht geriet. Er stolperte und prallte auf einen Mann, der an der Bar saß. Sein Glas fiel ihm aus der Hand und der Unbekannte sprang geistesgegenwärtig auf und entging so der Sektdusche. „Mist! Entschuldigen Sie bitte, ich hoffe, Sie haben nichts abbekommen?“, Maxine sah auf und erstarrte kurz. Er sah in die schönsten Augen, die er je gesehen hatte. Er schärfte seinen Blick und sah sich einem großen blonden Mann gegenüber, der ihn schmunzelnd und nicht weniger interessiert ansah. „Nichts passiert!“ Diese Stimme, dachte Maxime. Er war völlig von der Rolle, kannte sich selbst nicht. „Aber schade um den Sekt.“, der Unbekannte grinste. „Nun, dann bestelle ich einen neuen. Für Sie auch?“, Maxime räusperte sich und deutete Richtung Bar. „Gern, aber ein Gin Tonic wäre mir lieber.“, der große Blonde setzte sich und sah Maxime aufmerksam an. Dieser zog sich ebenso einen Barhocker heran und winkte dem Barkeeper. „Zwei Gin Tonic, bitte!“ „Samu!“, der Mann hielt ihm die Hand hin, die Maxine sofort ergriff. Er zuckte zusammen als ihn wie ein Stromschlag durchfuhr und einen kurzen Moment hatte er den Eindruck seinem Gegenüber erging es ähnlich. „Maxime!“, antwortete er und hielt Samus Hand einen Moment länger als nötig fest. Der Barkeeper stellte ihnen ihre Gläser hin und die Zwei stießen an. Kurz herrschte Schweigen, welches Maxine nutzte, Samu genauer anzusehen. Er gefiel ihm unheimlich gut. Dieses Lächeln, die Stimme, wohl definierte Muskeln konnte Maxime unter dem weißen Hemd ausmachen, aber nicht übertrieben und diese Augen, dass Samu ihn aus dem Augenwinkel genauso abscannte, bemerkte er nicht. In den nächsten Minuten entwickelte sich ein unverfängliches Gespräch ohne das einer zu viel von sich preis gab. Plötzlich und Samu hatte gar nicht bemerkt, wieviel Zeit vergangen war, stand Mikko neben ihm. „Samu, wir sollten los.“, Mikko nickte Maxime zu und sah dann wieder seinen Freund an, der mit einem Blick auf die Uhr erstaunt feststellte, dass es schon zwei Uhr war. „Oh ja okay.“, Samu stand auf und sah Maxime unschlüssig an., „dann also, hat mich gefreut. Tschau!“, er griff nach seinem Sakko und mit einem letzten Blick und ehe Maxime antworten konnte, war er weg.
Maxime starrte ihm nach. „Chef? Alles in Ordnung?“, vernahm er da plötzlich eine Stimme neben sich. „Äh ja!“, Maxime sah den Mann neben ihm an, der sich als sein Mitarbeiter und engster Vertrauter Juri entpuppte. „Sicher? Ich warte schon seit einer Stunde draußen im Wagen auf dich. Du sagtest, ich soll dich um eins wieder abholen.“ „Sorry“, Maxime stand auf, „lass uns gehen!“
Gedankenverloren starrte Maxime aus dem Fenster. Konnte man sich auf einen Blick verlieben? Ich weiß ja nicht mal, wer er ist und ob er überhaupt….“Steigst du jetzt ins Musikbusiness ein?“, brachte ihn Juris Frage ins Hier und Jetzt zurück. „Hä? Nein, wie kommst du denn darauf?“, verwundert schüttelte Maxime den Kopf. „Na ja, euer Gespräch an der Bar sah so intensiv aus.“, Juri setzte den Blinker. „Ich versteh immer noch nicht!“, Maxime zuckte verwirrt mit den Schultern. „Der Mann mit dem du an der Bar gesessen hast. Samu Haber…“ „Du kennst ihn?“, unterbrach Maxime Juri aufgeregt. „Nee kennen nicht, aber das ist Samu Haber, der Sänger und Frontmann der Band Sunrise Avenue. Die sind mega erfolgreich in Deutschland, da ist Samu ein Star, glaube ich…hab ich mal gelesen.“ Maxime antwortete nicht. Sein Herz schlug hart in seiner Brust, er hatte einen Namen.

„Danke fürs Fahren!“, Samu gähnte, er war jetzt wirklich stehend k.o. „Hast dich doch noch gut unterhalten.“, Mikko grinste, „Maxime Korhonen ist ein interessanter Mann.“ Erstaunt sah Samu Mikko an. „Du weißt, wer das war?“ „Natürlich!“, Mikko schüttelte verwundert den Kopf, „habt ihr euch nicht vorgestellt? Na egal…das war Maxime Korhonen, einer der reichsten Männer Finnlands. Er hat als junger Mann das Bauunternehmen von seinem Vater übernommen, der ist sehr früh gestorben. Er hat aus der Firma, na man kann sagen, ein Imperium gemacht mit Projekten auf der ganzen Welt. Er müsste ein bisschen älter sein als du. Er hat eine Wohnung ganz in deiner Nähe und ein Haus bisschen außerhalb von Helsinki. Er tut auch viel Gutes mit seinem Geld und ist, so viel ich weiß, Single und ohne Kinder, falls dich das interessiert.“ „Warum sollte es?“, Samu öffnete die Autotür und stieg aus. Er beugte sich noch einmal zu Mikko. „Gute Nacht. Ich bin die nächsten drei Tage nicht zu erreichen. Ich fahre ins Mökki. Ist noch bisschen was zu tun vor dem Winter und ich….ich brauch mal bisschen Zeit.“ Mikko nickte. „Mach das! Und Samu, versuch ein bisschen Ruhe zu kriegen, es kommt noch bisschen was bis Ende des Jahres!“ Wortlos schlug Samu die Autotür zu und winkte noch kurz, dann war er in seinem Haus verschwunden.

Nur knapp einen Kilometer voneinander entfernt, fanden zwei Menschen trotz aller Müdigkeit nicht in den Schlaf. Samu lag mit seinem Ipad im Bett und las sich durch unzählige Artikel über Maxime Korhonen während dieser auf seinem großen Fernseher im Wohnzimmer über Youtube ein Konzert von Sunrise Avenue sah.
 
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