Den Sternen so nah
von Kary Chairqueen
Kurzbeschreibung
Während Yusei nach fast neun Jahren des Wartens einen Plan verfolgt, erhält Aki eine überraschende Nachricht. Doch als sie Yusei davon erzählen möchte, kommt dieser nicht nach Hause.
KurzgeschichteDrama, Romance / P12 / Het
Aki Izayoi / Akiza Izinski
Carly Nagisa / Carly Carmine
Jack Atlas
Martha
Yusei Fudo
27.07.2021
29.09.2021
5
12.669
7
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27.07.2021
1.810
Arbeitstitel: Ich hasse Romance und kann das nicht, aber hier habt ihr eine Romance-Geschichte, weil ich eine random Idee hatte, als ich einen peinlichen Oneshot gelöscht habe und mir der Stress nicht bekommt.
Spotify-Playlist zur Geschichte. Wenn ihr einen Vorschlag für weitere Lieder habt, die in die Playlist passen (weil ich eine Nulpe bin, was das Genre angeht, aber entsprechende Musik zum Schreiben brauche), schreibt’s mir gerne.
„Aber Yusei.“
Sie stemmte die Hände in die Hüften und blickte überrascht drein. Die drei Jungs, die bis eben neben ihr auf dem Sofa gesessen hatten, sprangen auf und grinsten Yusei breit an. „Können wir dabei sein?“, fragte einer von ihnen. „Können wir?“
Yusei blickte hilfesuchend zu der Frau, dann wieder zu den Kindern. „Das… kann ich nicht sagen, ich habe noch nichts geplant.“ Er räusperte sich und wandte sich wieder der Frau zu. „Ich wollte es zuerst dir sagen, Martha.“
Martha seufzte und verschränkte ihre Arme nun. „Ich sage nicht, dass ich es nicht unterstütze, aber ihr seid noch kein ganzes Jahr zusammen. Bist du dir auch wirklich sicher? Nicht, dass du übereilt handelst und sie überforderst.“
Er stützte sein Gesicht auf seinen Fingerknöcheln und schloss die Augen. „Das hast du bei unserem Hauskauf auch gesagt, Martha. Ich bin mir absolut sicher. Ich habe jetzt acht Jahre lang gewartet und seither hat sich nichts verändert. Das letzte Jahr war beinahe so, als wären Aki und ich nie weit voneinander entfernt gewesen.“
Er sah Martha an, diese schenkte ihm ein liebevolles Lächeln und nickte. „Wenn du dir absolut sicher bist, stehe ich dir nicht im Weg.“
Yusei lehnte sich zurück. „Danke dir.“
Doch als er aufstand, kam Martha auf Yusei zu und umarmte ihn. „Meine Kinder werden groß, ich kann es kaum glauben!“ Dann ließ sie ihn wieder los und tätschelte seine Schultern. „Ich bin mir sicher, dass du Aki ein guter Ehemann sein wirst.“
„Braucht ihr dann auch Blumenkinder?“
Einer der Jungs war aufgesprungen und stand neben Martha, grinste verschmitzt. Yusei lächelte und wuschelte ihm durch die Haare. „Wenn wir welche brauchen, sag ich euch Bescheid.“
Der Junge hielt sich beide Fäuste vor der Brust und wippte von einem Bein auf das andere. „Ja! Und dann brauchen wir Anzüge! Dann sehen wir richtig cool aus!“
„Oh, darüber können wir dann sprechen, wenn es soweit ist“, sagte Martha und hielt sich einen Finger vor den Mund. „Aber wichtig ist, dass ihr das noch geheim haltet. Aki darf nichts davon erfahren, am Besten noch niemand, okay?“
„Nicht mal Crow?“
Martha schüttelte schweren Herzens den Kopf. „Nicht einmal Crow.“
Der Junge und seine beiden Freunde, die hinter ihm standen, schmollten. „Ach, Manno.“
„Ich sag euch, wenn es soweit ist“, versprach Yusei deshalb. „Und dann könnt ihr das allen erzählen, okay?“
„Ja!“
Die Jungs liefen aus dem Wohnzimmer, blieben vor der Treppe jedoch wieder stehen. „Okay, wir müssen eine Aufstellung vorbereiten!“, sagte der eine. Es sollte wohl leise passieren, doch Martha und Yusei verstanden jedes Wort und schmunzelten darüber. Die Jungs waren Feuer und Flamme, noch mehr als Yusei selbst.
„Die nächsten Wochen können wir wohl viele Torten machen.“ Martha sah zu ihrem Ziehsohn hoch, sodass er sich wieder an ihrem herzerwärmenden Lächeln erfreuen konnte.
„Du machst das schon.“
Er nickte. „Ich denke, ich frage morgen beim Juwelier an.“
Aki saß auf einem Stuhl in ihrer Küche. In den Händen hielt sie eine Tasse.
„Nein, glaubst du wirklich…?“, ertönte es. Auf dem Tisch lag ihr Telefon und ein Hologramm von Carly starrte sie an. Ihr war die Kinnlade heruntergeklappt und Aki musste kichern. „Ich weiß es nicht, aber es kann gut sein. Ich hab eben eine Kollegin von mir angerufen, sie prüft das morgen, bevor ich wieder Dienst habe. Dann bin ich schlauer.“
Sie führte die Tasse an ihre Lippen und klemmte dabei eine ihrer langen roten Haarsträhnen hinter das Ohr.
Carly grinste und legte ihre Gesicht in ihre Hände. „Das wäre so unglaublich süß! Ihr seid schon so ein tolles Paar, ihr würdet ganz sicher eine tolle Familie sein.“
Aki zuckte mit den Schultern. „Abwarten, vielleicht ist es auch nur ein Fehlalarm. Aber ich sag dir Bescheid, wenn ich mehr weiß.“
Die Journalistin rückte ihre Brille zurecht, konnte ihr Grinsen dabei kaum abstellen. Doch ehe sie etwas sagen konnte, stellte Aki ihre Tasse wieder auf den Tisch und seufzte. „Sag mal…“
„Ja?“
„Meinst du, Yusei würde sich darüber freuen?“
Akis Frage irritierte Carly so sehr, dass ihr im ersten Moment die Worte fehlten. Auch Akis Blick machte es nicht besser, so voller Sorge war er. Doch schließlich nickte sie. „Natürlich, warum sollte er das denn nicht?“
„Na ja“, murmelte Aki. „Wir sind noch nicht so lange zusammen, was, wenn ihm das zu schnell geht?“
Carly legte den Kopf schief und sah Aki vielsagend an. „War es denn geplant?“
Sie beide wussten die Antwort.
„Trotzdem“, meinte Aki, nachdem sie schwer geseufzt hatte. „Darüber haben wir noch nie gesprochen. Was, wenn er gar keine Kinder möchte?“
„Jetzt mach dich nicht verrückt.“ Carly lehnte sich zurück und nahm einen Stift zwischen ihre Finger. „Ich glaube, Yusei würde sich auf jeden Fall freuen.“ Doch dann holte sie tief Luft und setzte sich erneut in ihrem Stuhl auf. „Wenn du mehr weißt, kannst du mich auch anrufen, ich bin morgen allein in der Redaktion.“
Aki nickte, presste ihre Lippen kurz aufeinander und überlegte. „Ich weiß gar nicht, wie ich ihm das sagen sollte.“
„Also, hör mal, jetzt machst du dir aber zu viele Gedanken.“ Carly hatte den Zeigefinger gehoben und deutete ihrer Freundin, nicht weiterzusprechen. „Du weißt noch nicht einmal, ob du wirklich schwanger bist. Wenn du morgen ein sicheres Ergebnis hast, kannst du mich anrufen und dann können wir uns Gedanken darüber machen.“
„Wahrscheinlich hast du recht.“
„Na klar doch!“
Carly holte ihr Telefon heran, sodass Aki ihr Gesicht von Nahem sah. „Tut mir leid“, murmelte Carly. „Ich muss kurz etwas checken.“
„Ob Jack deine Anfrage bestätigt hat?“
„Eher Jacks Management.“ Sie legte das Handy wieder weg. Enttäuschung lag auf ihrem Gesicht und sie seufzte. „An Jack selber komm ich ja gar nicht ran, total egal, auf welchem Weg ich es versuche.“
Aki zeigte auf ihr Telefon. „Nicht mal privat?“
Carly schüttelte den Kopf, zuckte mit den Schultern. „Ich weiß auch nicht, er will wohl einfach nichts mit mir zu tun haben. Warum auch immer.“
„Hm.“ Aki zog sich die Ärmel ihres Pullovers über die Handgelenke und runzelte die Stirn. „Das ist echt gemein von ihm. Ich mein, ich weiß nicht, ob Yusei noch viel Kontakt zu ihm hat, aber ich kann mal nachfragen, ob er nicht etwas machen könnte.“
„Jack wird nächste Woche sowieso wieder hier sein, dann wird er bestimmt bei euch vorbeischauen.“
„Das kann gut sein“, murmelte Aki und schielte zur Wanduhr, die über der Küchentür hing. Es war früher Abend. Yusei hatte ihr zwar erzählt, dass er nach der Arbeit bei Martha vorbeischauen wollte, allerdings war er schon zwei Stunden weg. Etwas, das sie auch nach all der Zeit nicht unterdrücken konnte, war die ständige Sorge um ihren Freund, wenn er auf seinem D-Wheel durch die ganze Stadt fuhr. Und dort sah sie direkt das nächste Problem: Wenn sie wirklich schwanger sein sollte, dann müsste Yusei so schnell wie möglich lernen, Auto zu fahren.
Sie legte ihre Arme an den Schläfen an und schloss für einen Moment die Augen. Bis gerade war es noch still, nun meldete Carly sich wieder zu Wort. „Aki… Mach dir nicht so einen Stress. Das bringt nichts.“
Daraufhin nickte sie langsam.
„Du, ich muss jetzt auflegen“, sprach Carly weiter und rückte nochmals ihre Brille zurück auf die Nase. „Der Artikel über Jacks Saison-Sieg schreibt sich nicht von allein.“
„Ist gut. Ich ruf dich morgen an.“
Da lächelte Carly wieder und winkte ihr zu. „Bis morgen!“
„Bis morgen!“
Ihr Hologramm verschwand und Aki saß wieder allein in der Küche. Es wurde leise. Etwas befremdlich war das neue Haus für sie noch, bis sie sich hier drin einleben würde, würde es wohl noch eine ganze Weile dauern. Und sie musste ganz dringend etwas gegen diese anhaltende Stille unternehmen.
Sie stand auf und goss sich frischen Tee in ihre Tasse. Mit dieser verzog sie sich in das Wohnzimmer, setzte sich auf das Sofa und schaltete den Fernseher ein. Überall in den Nachrichten stand, dass Jack wieder der internationale Sieger der Profiliga war. Rua war dicht hinter ihm auf dem zweiten Platz, was Aki ein bisschen stolz machte. Nach Crow und Yusei gab es endlich jemand Neuen, der Jack das Wasser reichen konnte.
Aki zappte durch die Sender, doch überall waren nur Bilder von Jack und Videos seines finalen Duells. Allmählich verdrehte sie die Augen.
Doch in diesem Moment hörte sie das Geräusch des D-Wheels. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, das ließ sie sich jedoch nicht anmerken. Stattdessen blieb sie sitzen und wartete, dass ihr Freund zur Tür hereinkam.
Ein Schlüssel kratzte im Schloss und kurz darauf hörte sie das Klimpern, die schwere Tür, die wieder zugeschoben wurde, leise Geräusche. Im Türrahmen erschien Yusei, zog sich grad seine schwarze Jacke aus und warf sie auf die Kommode.
„Hi!“, begrüßte er sie. Kaum, dass er sie erblickt hatte, begann er zu lächeln. „Hi“, erwiderte Aki, während er zu ihr auf das Sofa kam, ihr einen Arm um die Schultern legte und sie zärtlich küsste. Dann sah er zum Fernseher. „Ah, schon wieder Jack.“
Aki prustete. „Ja, er ist wieder überall.“
„Wenn er nächste Woche wieder in Neo Domino ist, werden wir ja sehen, ob er wirklich der Beste ist.“
„Wenn er sich überhaupt dazu herablässt, uns zu besuchen.“
Yusei senkte den Blick und setzte sich richtig hin. „Wir werden es sehen. Aber es würde mich nicht überraschen, wenn er es nicht tut. Jack kriegt Öffentliches und Privates nicht unter einen Hut.“
„Ja, das habe ich schon mitbekommen.“
Ein Schmunzeln entwich Yusei und auch Aki grinste ein wenig. „Wenn ich so darüber nachdenke, ist es ganz gut, dass wir nicht mehr so in der Öffentlichkeit stehen.“
„Mhmhm.“
Aki stellte ihre Tasse auf dem Tisch ab und kuschelte sich kurzerhand an ihren Freund. Er sah zu ihr hinab, doch sah nur ihr langes, rotes Haar. „Alles in Ordnung?“
Sie nickte. „Ich hab dich nur vermisst.“
„Ich war doch nur arbeiten.“
„Ich weiß.“
Yusei schluckte leicht und streichelte seiner Freundin über den Rücken.
„Du…“
„Du…“
Aki blickte hoch und sie grinsten sich an. „Du zuerst“, sagte Yusei. „Ich muss morgen ein wenig früher los, ich hoffe, das macht dir nichts aus“, gestand Aki. Doch zu ihrem Erstaunen verschwand das Lächeln nicht aus Yuseis Gesicht. „Genau dasselbe wollte ich auch sagen.“
„Fehlt jemand im Labor?“
Yusei nickte und Aki zuckte mit den Achseln. „Bei mir genauso.“
Sie lehnte sich wieder an ihn und schloss die Augen. Yusei tat es ihr gleich. „Sollen wir etwas zu essen kochen und dann ins Bett?“, fragte er.
„Klingt gut.“
Spotify-Playlist zur Geschichte. Wenn ihr einen Vorschlag für weitere Lieder habt, die in die Playlist passen (weil ich eine Nulpe bin, was das Genre angeht, aber entsprechende Musik zum Schreiben brauche), schreibt’s mir gerne.
~♡~
Schwarzer Rosendrache und Sternenstaubdrache
„Aber Yusei.“
Sie stemmte die Hände in die Hüften und blickte überrascht drein. Die drei Jungs, die bis eben neben ihr auf dem Sofa gesessen hatten, sprangen auf und grinsten Yusei breit an. „Können wir dabei sein?“, fragte einer von ihnen. „Können wir?“
Yusei blickte hilfesuchend zu der Frau, dann wieder zu den Kindern. „Das… kann ich nicht sagen, ich habe noch nichts geplant.“ Er räusperte sich und wandte sich wieder der Frau zu. „Ich wollte es zuerst dir sagen, Martha.“
Martha seufzte und verschränkte ihre Arme nun. „Ich sage nicht, dass ich es nicht unterstütze, aber ihr seid noch kein ganzes Jahr zusammen. Bist du dir auch wirklich sicher? Nicht, dass du übereilt handelst und sie überforderst.“
Er stützte sein Gesicht auf seinen Fingerknöcheln und schloss die Augen. „Das hast du bei unserem Hauskauf auch gesagt, Martha. Ich bin mir absolut sicher. Ich habe jetzt acht Jahre lang gewartet und seither hat sich nichts verändert. Das letzte Jahr war beinahe so, als wären Aki und ich nie weit voneinander entfernt gewesen.“
Er sah Martha an, diese schenkte ihm ein liebevolles Lächeln und nickte. „Wenn du dir absolut sicher bist, stehe ich dir nicht im Weg.“
Yusei lehnte sich zurück. „Danke dir.“
Doch als er aufstand, kam Martha auf Yusei zu und umarmte ihn. „Meine Kinder werden groß, ich kann es kaum glauben!“ Dann ließ sie ihn wieder los und tätschelte seine Schultern. „Ich bin mir sicher, dass du Aki ein guter Ehemann sein wirst.“
„Braucht ihr dann auch Blumenkinder?“
Einer der Jungs war aufgesprungen und stand neben Martha, grinste verschmitzt. Yusei lächelte und wuschelte ihm durch die Haare. „Wenn wir welche brauchen, sag ich euch Bescheid.“
Der Junge hielt sich beide Fäuste vor der Brust und wippte von einem Bein auf das andere. „Ja! Und dann brauchen wir Anzüge! Dann sehen wir richtig cool aus!“
„Oh, darüber können wir dann sprechen, wenn es soweit ist“, sagte Martha und hielt sich einen Finger vor den Mund. „Aber wichtig ist, dass ihr das noch geheim haltet. Aki darf nichts davon erfahren, am Besten noch niemand, okay?“
„Nicht mal Crow?“
Martha schüttelte schweren Herzens den Kopf. „Nicht einmal Crow.“
Der Junge und seine beiden Freunde, die hinter ihm standen, schmollten. „Ach, Manno.“
„Ich sag euch, wenn es soweit ist“, versprach Yusei deshalb. „Und dann könnt ihr das allen erzählen, okay?“
„Ja!“
Die Jungs liefen aus dem Wohnzimmer, blieben vor der Treppe jedoch wieder stehen. „Okay, wir müssen eine Aufstellung vorbereiten!“, sagte der eine. Es sollte wohl leise passieren, doch Martha und Yusei verstanden jedes Wort und schmunzelten darüber. Die Jungs waren Feuer und Flamme, noch mehr als Yusei selbst.
„Die nächsten Wochen können wir wohl viele Torten machen.“ Martha sah zu ihrem Ziehsohn hoch, sodass er sich wieder an ihrem herzerwärmenden Lächeln erfreuen konnte.
„Du machst das schon.“
Er nickte. „Ich denke, ich frage morgen beim Juwelier an.“
~
Aki saß auf einem Stuhl in ihrer Küche. In den Händen hielt sie eine Tasse.
„Nein, glaubst du wirklich…?“, ertönte es. Auf dem Tisch lag ihr Telefon und ein Hologramm von Carly starrte sie an. Ihr war die Kinnlade heruntergeklappt und Aki musste kichern. „Ich weiß es nicht, aber es kann gut sein. Ich hab eben eine Kollegin von mir angerufen, sie prüft das morgen, bevor ich wieder Dienst habe. Dann bin ich schlauer.“
Sie führte die Tasse an ihre Lippen und klemmte dabei eine ihrer langen roten Haarsträhnen hinter das Ohr.
Carly grinste und legte ihre Gesicht in ihre Hände. „Das wäre so unglaublich süß! Ihr seid schon so ein tolles Paar, ihr würdet ganz sicher eine tolle Familie sein.“
Aki zuckte mit den Schultern. „Abwarten, vielleicht ist es auch nur ein Fehlalarm. Aber ich sag dir Bescheid, wenn ich mehr weiß.“
Die Journalistin rückte ihre Brille zurecht, konnte ihr Grinsen dabei kaum abstellen. Doch ehe sie etwas sagen konnte, stellte Aki ihre Tasse wieder auf den Tisch und seufzte. „Sag mal…“
„Ja?“
„Meinst du, Yusei würde sich darüber freuen?“
Akis Frage irritierte Carly so sehr, dass ihr im ersten Moment die Worte fehlten. Auch Akis Blick machte es nicht besser, so voller Sorge war er. Doch schließlich nickte sie. „Natürlich, warum sollte er das denn nicht?“
„Na ja“, murmelte Aki. „Wir sind noch nicht so lange zusammen, was, wenn ihm das zu schnell geht?“
Carly legte den Kopf schief und sah Aki vielsagend an. „War es denn geplant?“
Sie beide wussten die Antwort.
„Trotzdem“, meinte Aki, nachdem sie schwer geseufzt hatte. „Darüber haben wir noch nie gesprochen. Was, wenn er gar keine Kinder möchte?“
„Jetzt mach dich nicht verrückt.“ Carly lehnte sich zurück und nahm einen Stift zwischen ihre Finger. „Ich glaube, Yusei würde sich auf jeden Fall freuen.“ Doch dann holte sie tief Luft und setzte sich erneut in ihrem Stuhl auf. „Wenn du mehr weißt, kannst du mich auch anrufen, ich bin morgen allein in der Redaktion.“
Aki nickte, presste ihre Lippen kurz aufeinander und überlegte. „Ich weiß gar nicht, wie ich ihm das sagen sollte.“
„Also, hör mal, jetzt machst du dir aber zu viele Gedanken.“ Carly hatte den Zeigefinger gehoben und deutete ihrer Freundin, nicht weiterzusprechen. „Du weißt noch nicht einmal, ob du wirklich schwanger bist. Wenn du morgen ein sicheres Ergebnis hast, kannst du mich anrufen und dann können wir uns Gedanken darüber machen.“
„Wahrscheinlich hast du recht.“
„Na klar doch!“
Carly holte ihr Telefon heran, sodass Aki ihr Gesicht von Nahem sah. „Tut mir leid“, murmelte Carly. „Ich muss kurz etwas checken.“
„Ob Jack deine Anfrage bestätigt hat?“
„Eher Jacks Management.“ Sie legte das Handy wieder weg. Enttäuschung lag auf ihrem Gesicht und sie seufzte. „An Jack selber komm ich ja gar nicht ran, total egal, auf welchem Weg ich es versuche.“
Aki zeigte auf ihr Telefon. „Nicht mal privat?“
Carly schüttelte den Kopf, zuckte mit den Schultern. „Ich weiß auch nicht, er will wohl einfach nichts mit mir zu tun haben. Warum auch immer.“
„Hm.“ Aki zog sich die Ärmel ihres Pullovers über die Handgelenke und runzelte die Stirn. „Das ist echt gemein von ihm. Ich mein, ich weiß nicht, ob Yusei noch viel Kontakt zu ihm hat, aber ich kann mal nachfragen, ob er nicht etwas machen könnte.“
„Jack wird nächste Woche sowieso wieder hier sein, dann wird er bestimmt bei euch vorbeischauen.“
„Das kann gut sein“, murmelte Aki und schielte zur Wanduhr, die über der Küchentür hing. Es war früher Abend. Yusei hatte ihr zwar erzählt, dass er nach der Arbeit bei Martha vorbeischauen wollte, allerdings war er schon zwei Stunden weg. Etwas, das sie auch nach all der Zeit nicht unterdrücken konnte, war die ständige Sorge um ihren Freund, wenn er auf seinem D-Wheel durch die ganze Stadt fuhr. Und dort sah sie direkt das nächste Problem: Wenn sie wirklich schwanger sein sollte, dann müsste Yusei so schnell wie möglich lernen, Auto zu fahren.
Sie legte ihre Arme an den Schläfen an und schloss für einen Moment die Augen. Bis gerade war es noch still, nun meldete Carly sich wieder zu Wort. „Aki… Mach dir nicht so einen Stress. Das bringt nichts.“
Daraufhin nickte sie langsam.
„Du, ich muss jetzt auflegen“, sprach Carly weiter und rückte nochmals ihre Brille zurück auf die Nase. „Der Artikel über Jacks Saison-Sieg schreibt sich nicht von allein.“
„Ist gut. Ich ruf dich morgen an.“
Da lächelte Carly wieder und winkte ihr zu. „Bis morgen!“
„Bis morgen!“
Ihr Hologramm verschwand und Aki saß wieder allein in der Küche. Es wurde leise. Etwas befremdlich war das neue Haus für sie noch, bis sie sich hier drin einleben würde, würde es wohl noch eine ganze Weile dauern. Und sie musste ganz dringend etwas gegen diese anhaltende Stille unternehmen.
Sie stand auf und goss sich frischen Tee in ihre Tasse. Mit dieser verzog sie sich in das Wohnzimmer, setzte sich auf das Sofa und schaltete den Fernseher ein. Überall in den Nachrichten stand, dass Jack wieder der internationale Sieger der Profiliga war. Rua war dicht hinter ihm auf dem zweiten Platz, was Aki ein bisschen stolz machte. Nach Crow und Yusei gab es endlich jemand Neuen, der Jack das Wasser reichen konnte.
Aki zappte durch die Sender, doch überall waren nur Bilder von Jack und Videos seines finalen Duells. Allmählich verdrehte sie die Augen.
Doch in diesem Moment hörte sie das Geräusch des D-Wheels. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, das ließ sie sich jedoch nicht anmerken. Stattdessen blieb sie sitzen und wartete, dass ihr Freund zur Tür hereinkam.
Ein Schlüssel kratzte im Schloss und kurz darauf hörte sie das Klimpern, die schwere Tür, die wieder zugeschoben wurde, leise Geräusche. Im Türrahmen erschien Yusei, zog sich grad seine schwarze Jacke aus und warf sie auf die Kommode.
„Hi!“, begrüßte er sie. Kaum, dass er sie erblickt hatte, begann er zu lächeln. „Hi“, erwiderte Aki, während er zu ihr auf das Sofa kam, ihr einen Arm um die Schultern legte und sie zärtlich küsste. Dann sah er zum Fernseher. „Ah, schon wieder Jack.“
Aki prustete. „Ja, er ist wieder überall.“
„Wenn er nächste Woche wieder in Neo Domino ist, werden wir ja sehen, ob er wirklich der Beste ist.“
„Wenn er sich überhaupt dazu herablässt, uns zu besuchen.“
Yusei senkte den Blick und setzte sich richtig hin. „Wir werden es sehen. Aber es würde mich nicht überraschen, wenn er es nicht tut. Jack kriegt Öffentliches und Privates nicht unter einen Hut.“
„Ja, das habe ich schon mitbekommen.“
Ein Schmunzeln entwich Yusei und auch Aki grinste ein wenig. „Wenn ich so darüber nachdenke, ist es ganz gut, dass wir nicht mehr so in der Öffentlichkeit stehen.“
„Mhmhm.“
Aki stellte ihre Tasse auf dem Tisch ab und kuschelte sich kurzerhand an ihren Freund. Er sah zu ihr hinab, doch sah nur ihr langes, rotes Haar. „Alles in Ordnung?“
Sie nickte. „Ich hab dich nur vermisst.“
„Ich war doch nur arbeiten.“
„Ich weiß.“
Yusei schluckte leicht und streichelte seiner Freundin über den Rücken.
„Du…“
„Du…“
Aki blickte hoch und sie grinsten sich an. „Du zuerst“, sagte Yusei. „Ich muss morgen ein wenig früher los, ich hoffe, das macht dir nichts aus“, gestand Aki. Doch zu ihrem Erstaunen verschwand das Lächeln nicht aus Yuseis Gesicht. „Genau dasselbe wollte ich auch sagen.“
„Fehlt jemand im Labor?“
Yusei nickte und Aki zuckte mit den Achseln. „Bei mir genauso.“
Sie lehnte sich wieder an ihn und schloss die Augen. Yusei tat es ihr gleich. „Sollen wir etwas zu essen kochen und dann ins Bett?“, fragte er.
„Klingt gut.“