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A Dragon's Dream

von Aristea
Kurzbeschreibung
GeschichteFreundschaft, Übernatürlich / P16 / MaleSlash
16.07.2021
07.08.2023
23
87.721
9
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Dieses Kapitel
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27.12.2021 3.881
 
You’re all out of luck and all out of time
With nowhere to run and nowhere to hide
So lift up your head and face your demise
Is this justice? This is justice


Derivakat - Doomsday




Kapitel 13 - This is Justice



Seine Augen brannten vom Flugwind, als er der Spur von Tommys Geruch folgte, der von den Flammen wegführte. Weit konnte der andere noch nicht gekommen sein. Das Feuer was Georges Haus hinter ihm dem Erdboden gleich machte, konnte noch nicht sehr lange brennen, sonst wäre es bereits kleiner gewesen. Nach allem war das Haus nicht sehr groß und bot nicht viel Material als Brennstoff.

Die Nacht war keine Einschränkung für ihn. Er konnte anders sehen als am Tag. Alles hatte einen grünlichen Stich, weniger Farbe als in der Helligkeit. Aber er konnte sehen, egal wie dunkel es war. Momentan verließ er sich auf seine Nase und segelte dem Geruch hinterher wie ein Adler seiner Beute.

Er fand Tommy am Rande von L'Manberg, zusammen mit Quackity und Ranboo. Sie standen auf einer der Holzwege. Quackity saß auf dem Geländer und gestikulierte mit den Händen. Das letzte Mal hatte er den anderen bei Technoblades Hinrichtung gesehen. Er wusste, dass Quackity eines seiner Leben in dem Fluchttunnel gelassen hatte, der Blutgeruch damals war unverkennbar gewesen und er hatte es hören können. Wie er gestorben war, würde Dream vielleicht nie erfahren, aber selbst aus der Ferne erkannte er eine tiefe Narbe, die Quackity von unten nach oben durch das linke Auge ging. Etwas, was zuvor nicht dagewesen war.

In der Nacht sahen sie ihn nicht näherkommen. Worte drangen an sein Gehör, Gekicher zwischendurch. Nur Ranboo schwieg und stieß glucksende Laute aus.
Dream war nicht darauf aus sich im Schatten zu halten, zu lauschen für eine Bestätigung der Brandstiftung, von der er wusste, dass Tommy dafür verantwortlich war. Knurrend stieß er herab, seine Flügel rauschten und machten die drei anderen auf seine Ankunft aufmerksam.

Jeder von ihnen reagierte anders. Quackity sah auf, rutschte von dem Geländer auf dem er hockte und packte den Griff der Axt, die auf seinem Rücken prangte, während Ranboo mehrere Schritte zurück wich und sich in violette Partikel hüllte, allerdings ohne sich fortzuteleportieren. Nur Tommy blieb gelassen, drehte sich zu Dream um und verschränkte die Arme wie zu einer Herausforderung. Windböen zerzausten seine strubbeligen blonden Haare, als der Drache vor ihm auf dem Pfad landete. Der hölzerne Weg knirschte unter dem Gewicht für das er nicht ausgelegt war.

"Big D. Auch da? Willst du dich unserer Plauderrunde anschließen?", fragte der Junge und legte ein Lächeln auf. Dream antwortete mit einem Knurren und schob den Kopf vor ihn. Er öffnete das Maul, zwei Reihen Dolchzähne nur einen halben Meter von Tommys Gesicht entfernt. Doch es beeindruckte den anderen nicht.
"Versuchst du mich mit deinem Mundgeruch umzubringen? Hör zu, ich weiß nicht was dein Problem ist, also verzieh dich."
Er knurrte lauter. Grünes Feuer bahnte sich aus seinem Maul, quoll zwischen den Zähnen hervor und glomm an seinem Oberkiefer nach oben wie Rauch. Tommy blickte ihm weiterhin in die Augen. Da war keine Schuld, keine Reue, nur ein Anflug von Schadenfreude. Der Junge wusste genau, dass Dream in dieser Form nichts tun könnte. Er konnte nicht sprechen, er hatte keine Beweise die er vorlegen konnte.
Unter anderen Umständen hätte er es gar nicht auf eine Konfrontation ausgelegt. Er wäre Nach L'manberg gegangen, hätte einen Wall um die Stadt gezogen und mit völliger Isolierung gedroht, sodass Tubbo gezwungen wäre seinen Freund im Zaum zu halten.
Aber momentan war dies ein Ding der Unmöglichkeit.

Was nicht hieß, dass er die Zerstörung von Georges Haus so hin nahm. Wenn er ehrlich war, wollte er nicht verhandeln. Er wollte Tommys Überreste aus seinen Zähnen puhlen.

Zumindest Quackity begann unsicher von einem Fuß auf den anderen zu treten und murmelte:
"Vielleicht hättest du warten sollen. Klar, es war lustig aber, dass es ihn ankotzen würde, war auch klar. Und er ist schon als Mensch schlimm genug."
Tommy schien es anders zu sehen. Er wande sich einen Moment von dem feuerqualmenden Maul ab, um Quackity anzuschauen.
"Als ob er anders handeln würde, wenn er noch Eier hätte. Außerdem denke ich es war der perfekte Zeitpunkt."
Dream grollte, als Tommy sich ihm wieder zudrehte und sagte:
"Ich bin nicht das feuerspeiende Reptil hier. Womöglich glaubt George, dass du es warst."

Für eine Sekunde blieb er still, dann übermannte ihn der Zorn. Jede Zurückhaltung war dahin. Krallen gruben sich in die Holzplanken des Weges, das Holz ächzte. Ranboo spürte die drohende Gefahr und verschwand mit einem leisen Geräusch in einem Nebel aus Violett.

Doch so sehr Dream Tommy verachtete, der andere war nicht dumm. Er bemerkte, dass er zu weit gegangen war und brachte sich mit einer Drehung aus der Bahn, als Dream das Maul vorstieß in dem Versuch den anderen zwischen die Fänge zu bekommen. Quackity schrie etwas, schwang sich über das Geländer und verschwand in dem Abgrund hinter dem Weg.

"Alter, beruhig dich!", rief Tommy, der sich duckte, als ein krallenbesetztes Vorderbein über ihn hinweg fuhr. Die Klauen krachten neben ihm auf dem Steg und zerlegten die Planken zu Splittern. Dream fuhr herum, schwang einen Flügel mit Wucht, verfehlte aber erneut und schlug seine Schwinge in den Boden, sodass Erde hochgeschleudert wurde.
"Es war nur ein Spaß!"
Seine Augen zuckten zu der Stimme, er erblickte Tommy, der den Hauptpfad Richtung Stadt entlang rannte und kurz stehen blieb um zurückzusehen. Anstelle einer Antwort füllte Dream seine Lungen, spürte das Feuer aufsteigen und riss das Maul auseinander um einen grünen Strahl an Flammen loszuschicken.
"Verdammter Mistkerl!"
Das einzige was Tommy rettete war der Schild, den er in sekundenschnelle aus seinem Inventar holte und schützend vor sich hielt. Das eisenverstärkte Holz wurde in Stücke gerissen, aber es dämpfte das Feuer, lenkte es um, sodass der Junge Zeit hatte sich über den Pfad zu entfernen.

Flügel knallten in der Luft, als Dream sich hoch schwang um ihm zu folgen. Der gerade Weg unter ihm bot kaum eine Ausweich- oder Versteckmöglichkeit. Er erblickte Tommy, holte Luft und spie erneut Feuer. Die Hitze schlug rechts von dem Jungen ein, riss den Boden auseinander und schleuderte Dreck in die Höhe. Das mit dem Zielen musste er üben, besonders treffsicher war er nicht.
"Bist du jetzt vollkommen verrückt geworden?!"
Als ob er nicht vorher schon versucht hatte ihn zu töten. Er holte erneut Luft, fühlte Feuer in seinem Hals aufsteigen.
"Der Kerl versucht mich umzubringen! Leute! Quackity, Tubbo, irgendwer!"

Von einem nahen steinernen Hügel aus, surrte ein Geschoss durch die Luft und traf Dream unterhalb seines linken Auges im Gesicht. Der Armbrustbolzen prallte wirkungslos ab, er sah zischend in die Richtung aus der er gekommen war und erhaschte einen kurzen Blick auf Quackity, der allerdings sofort wieder hinter dem Hügel verschwand. Grollend ignorierte er den anderen, konzentrierte sich wieder auf Tommy und füllte seine Lungen um einen weiteren Feuerstoß loszulassen.

Sie waren näher an der Stadt als gedacht. Brücken und Häuser die auf Gerüsten gebaut waren, dort wo Wilbur vor einiger Zeit Manberg gesprengt hatte. Tommy kannte diesen Ort besser als er. Als Dream den Feuerstoß auf ihn losließ, schwang sich der andere unter einen der Holzwege und hinein in den Krater. Das grüne Feuer traf krachend auf die Brücke und pulverisierte das Holz zu Kohlepartikeln. Der Rest platzte auseinander und verstreute sich in der Umgebung. Eine Qualmwolke verdeckte kurz die Sicht, als sich der Rauch legte war von Tommy nichts zu sehen. Der Junge kannte die Schlupflöcher hier und wusste wo er sich verstecken könnte.

Dream gab sich nicht damit zufrieden.
Kein Wall um die Stadt, keine Verhandlungen. War er ein Mensch, der diskutierte, bevor er handelte? Hatte Tommy nachgedacht, als er Georges Haus in Flammen aufgehen ließ? Der Junge hatte George etwas genommen, was er liebte. Jetzt würde Tommy etwas verlieren, was ER liebte.


Die Hitze die durch seine Adern strömte trieb ihn dazu einen weiteren Feuersturm loszuschicken. Massiger dieses Mal, weniger gezielt. Unter ihm brachen Holz und Stein auseinander. Das grün des Feuers wandelte sich zu rotorange, als es sich durch brennbares Material fraß. Er sah nicht einmal nach was er getroffen hatte. Dem krachenden Geräusch von Holz zu urteilen war es irgendeines der äußeren Gebäude gewesen.
Flügel schwangen, brachten ihn in Bewegung. Sein Schatten glitt im Mondlicht über L'Manberg und die Häuser. Luft strömte durch seine Lungen, dann Feuer, bevor es aus seiner Kehle hervor brach und sich durch die Stadt unter ihm brannte. Funken stoben hinaus in die Nacht. Erste Schreie drangen an seine Ohren. Jemand läutete eine Glocke. Das Geräusch war unerträglich, er hasste es.

Feuer. Er spie Feuer, hörte wie alles auseinander platzte, auf das es traf. Hörte Schreie und verspürte Genugtuung. Dieser Ort war ohnehin zum Untergang verdammt. Dies war eine Korrektur die längst überfällig gewesen war. Es war Gerechtigkeit.


---


Als Technoblade seinen Plan Philza zu befreien durchdacht hatte, war der Amok laufende Drache am Himmel kein Teil davon gewesen. Doch stören tat es ihn nicht. Kein Mensch achtete auf ihn. Sie alle schrien durcheinander, Tubbo stand auf einem Turm in der Mitte der Stadt, umgeben von Rauch und Funken, beschoss den Drachen mit einer Armbrust. Die Pfeile trafen nicht alle und die welche es taten prallten ab ohne Schaden anzurichten. Womöglich bemerkte Dream die Treffer nicht einmal.

Philzas Haus lag am Rande der Stadt, noch unberührt von der Panik die sich im Zentrum abspielte. Auf dem Dach saßen einige Krähen, die sich gegenseitig an krächzten und die Flammen in der Ferne beobachteten.
Die Haustür war zugebaut mit schweren Brocken aus Bruchgestein. Mit einer Spitzhacke wäre das zu beheben, doch Phil hatte keine zur Hand gehabt und war dazu verdammt gewesen in seinem Haus abzuwarten.

"Hey man."
Die Stimme kam von oben, vom Balkon. Philza stand am Geländer und sah zu ihm herab. Ein Lächeln lag auf seinen Zügen, Freude darüber ihn zu sehen. Der Mann zeigte zu dem kreisenden Drachen über der Stadt. Zu den Schreien die herüberhallten, dem Geräusch von Feuer und brechendem Holz.
"Dein Verdienst?"
"Nicht wirklich, aber eine willkommene Ablenkung. Bleib oben, gleich kannst du raus."
Technoblade durchwühlte sein Inventar nach ein paar Stangen TNT, fand sie und platzierte den Sprengstoff vor der blockierten Tür. Mit einem kurzen Schlag seines Feuerzeuges entzündete er die Lunte, trat zurück und sah zu, wie das Gestein unter einer Explosion fortgeschleudert wurde und eine völlig demolierte Haustür freigab, die er kurzerhand mit seiner Axt einschlug.
"Komm runter, der Weg ist frei!", rief er über das Glockengeläut aus der Stadt zu Philza hoch. Der andere nickte, verschwand vom Balkon und kletterte ein paar Sekunden später über die Trümmer seiner Haustür. Techno packte ihn kurz an der Schulter, als er zu stürzen drohte, weil einer seiner schwarzen Krähenflügel am Rahmen hängenblieb.
"Tut noch weh.", erklärte Philza und deutete zu der gebrochenen linken Schwinge.
"Schonmal dran gedacht einen Heiltrank zu benutzen?", fragte Techno, der einen Blick auf den schiefen Flügel und die gebrochenen Schwungfedern warf. Die Federn waren vermutlich nicht zu reparieren, die mussten ausmausern und nachwachsen, aber der Bruch sollte mit einem Trank gut abheilen.

"Ich habe meinen eigenen Sohn umgebracht, nachdem ich ihn mit diesem Flügel beschützen konnte. Damit werde ich leben so lange es nötig ist. Ich WILL keinen Heiltrank..."
Verständlich, von der Seite hatte er es noch nicht betrachtet. Er klopfte Philza einmal mitfühlend auf die Schulter, bevor er ihn losließ. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Drachen in der Ferne, der einen Feuersturm nach dem anderen auf die Stadt herab ließ. Sein Kommunikator blinkte unaufhörlich, während die Bewohner sich gegenseitig austauschten. Todesmeldungen gingen ein.

Nihachu wurde von brennendem Holz erschlagen.

Ponk verbrannte bei dem Versuch Dream zu entkommen.

"Weißt du Phil, ich hatte etwas ähnliches geplant."
Er strich kurz durch sein Inventar, gefüllt mit Witherschädeln und Seelensand. Zugegeben Nikis Tod störte ihn gewissermaßen, er mochte die Frau. Doch keiner der Tode hier war permanent. Womöglich waren es Kanon Leben die verloren gingen, aber sie würden zurückkehren, wenn das hier vorbei war.
"Dass sie dich eingesperrt haben, versucht haben mich umzubringen... Das sollte nicht ungesühnt bleiben. Und dieses Land ist eine Regierung, du weißt wie ich dazu stehe."

Er war ein Anarchist und die Unterdrückung der Herrschenden über die Menschen ärgerte ihn. Gäbe es keine Regierung wäre die Sache mit seiner Hinrichtung nie passiert. Es hätte keinen Grund dazu gegeben. Herrscher, Präsidenten, Könige... sie konnten es gut meinen aber letzten Endes würden sie es nie allen recht machen. In jedem steckte irgendwo ein Tyrann und sobald dieser an die Macht kam mussten unweigerlich andere darunter leiden. Wenn die Leute selbst entscheiden konnten war es besser.

Technoblade schüttelte den Kopf um aus seinen Gedanken zu kommen. Er durchwühlte sein Inventar und drückte Philza ein Set Rüstung in die Arme. Die Brustplatte war eine Sonderanfertigung, mit vorgesehen Lücken für Flügel am Rücken.
"Wir können gehen Phil.", sagte er, ließ den Satz aber offen um zu zeigen, dass er noch nicht fertig war. Philza warf sich die Rüstung über und nahm ein Schwert entgegen, was Techno ihm hinhielt.
"Oder wir können helfen das Land befreien. So wie dieser Drache es tut."
"Ich glaube nicht, dass er Befreiung im Sinn hat.", gab Philza zu bedenken und folgte seinem Blick zu Dream, der auf den Wachturm zuhielt auf dem Tubbo stand. Der Drache machte sich nicht die Mühe Feuer zu speien, er senkte den Kopf wie zu einem Rammbock und flog gradewegs durch den hölzernen Turm. Das Krachen der Planken hallte bis zu ihnen herüber. Splitter und Balken wurden durch die Luft geschleudert. Der Turm brach durch wie ein Zweig, Tubbo schrie, verlor den Boden unter den Füßen, rettete sich in den Trümmern mit Hilfe eines Wassereimers.

"Heute mal nicht so mächtig Mr. Präsident.", fand Techno, der das ganze mit einer gewissen Belustigung betrachtete. Reue oder Mitgefühl empfand er nicht. Er war der Blutgott. Der Tod, die Gewalt und er gingen Hand in Hand.
"Es ist mir gleich, was wir tun.", machte sich Philza wieder bemerkbar und Techno wande ihm den Blick zu. Zwei Krähen landeten auf den Schultern des anderen Mannes. Er kraulte eine von ihnen unterm Schnabel, murmelte dem gefiederten Tier etwas zu, bevor er sich wieder an Techno richtete.
"Ich bin auf deiner Seite."

"Großartig. Nimm das hier."
Er zog die kohleschwarzen Witherschädel aus dem Inventar und reichte sie Philza. Der andere hatte Mühe nichts fallen zu lassen, bevor er sie verstauen konnte.
"Was zur Hölle hast du alles mitgenommen?"
"Glaubst du ich wäre unvorbereitet gekommen?", fragte Techno, der seinem Freund die Vorräte an Seelensand überreichte. Es hieß zwar Sand, aber merkwürdigerweise blieb das krümelige Material in Form, wenn man es transportierte. Verzerrte Gesichter zeichneten sich auf den unförmigen Klumpen ab.
"Ich habe nicht damit gerechnet von einem verdammten Drachen Unterstützung zu bekommen. Ohne Dream stünde grade jeder Bewohner dieses Servers vor deiner Haustür und wir beide müssten uns rauskämpfen. Da dachte ich, dass ein paar Wither nicht schaden könnten. Hier nimm das auch."
Er zog einige Tränke von seinem Gürtel und den Schlaufen auf der Innenseite seines Mantels. Stärke, Unsichtbarkeit, Heilung. Philza nahm sie, als er sie ihm hinhielt.
"Du kommst allein klar? Wenns brenzlig wird, mach dich unsichtbar und flieh aus der Stadt. Du kennst die Koordinaten, wir treffen uns dort."
Der andere nickte, während er die Tränke an seinem eigenen Gürtel befestigte.
"Was hast du vor?"
Technoblade lächelte.
"Eine Regierung stürzen."


---


Über die Trümmer zu kommen war nicht weiter schwer. Technoblade war immer geschickt gewesen und er besaß einen Dreizack der ihn in die Lüfte heben konnte, wann immer er Wasser unter den Füßen hatte. Die kleinen Teiche und Quellen, die zerstört auf dem Boden ausliefen, kamen ihm gelegen bei seinem Versuch die Mitte der Stadt zu erreichen. Er sah ein paar Leute. Purpled, der ihm einen Blick zuwarf, bevor er über das brennende Holz in Richtung seines UFOs verschwand. Techno fragte sich, ob die fliegende Untertasse dem Drachen standhalten würde. Anders als die meisten anderen Bauwerke hier, war das UFO gut gepanzert und aus solidem Material gebaut worden.

Er sah Foolish durch die Straßen rennen, kurz bevor ein Feuerstoß darüber hinwegfegte und sein Kommunikator mit der Meldung blinkte:

Foolish hat das Ziel [Post mortem] erreicht

Es war die gleiche Errungenschaft, die er erhalten hatte, als er von dem Amboss erschlagen und unmittelbar danach wieder auferstanden war. Mithilfe eines Totems der Unsterblichkeit. Techno kannte Foolish nicht gut, aber er wusste, dass er als Todesgott bekannt war. Immer wenn er starb kehrte er zurück. Keine Kanon Leben für ihn, der Mann war nicht unverwundbar, aber unsterblich.

Schreie drangen an seine Ohren. Tommy wie er an der Stimme vermutete. Ein paar Minuten später erspähte er den Jungen unter einer eingestürzten Brücke. Flammen schlugen über ihm hoch, Tommy fluchte und befreite sich aus dem kaputten Holz. Sein Gesicht war voller Ruß, Ascheflocken hatten sich in den blonden Haaren abgesetzt.
"Techno!"
Blinzelnd sah er herüber, überlegte den anderen zu ignorieren, nickte dann aber.
"Du musst ihn töten!", rief Tommy über das Knacken von Holz hinweg, als er sich seinen Weg zu ihm bahnte. Der Junge zeigte auf den Drachen am Himmel. Dream segelte knapp über sie hinweg, die Luft rauschte unter den riesigen Flügeln und beschwerte ihm einen unangenehmen Druck im Gehörgang. Rauch brannte in seiner Nase, er nießte einmal unterdrückt und strich sich Asche aus den Haaren.

"Theseus.", sagte Technoblade den Spitznahmen, den er Tommy während des Krieges um Manberg gegeben hatte. Der andere verdrehte nur die Augen, stolperte über einen Balken und fing sich mit einem Ausfallschritt.
"Hör zu, wir haben dich ungerecht behandelt, willst du das hören? Willst du hören, dass es falsch von Tubbo war dich zu exekutieren? Gut, ich sage es, es war falsch! Es war falsch Phil einzusperren, ich werde ihn befreien, versprochen, aber töte diesen Wahnsinnigen am Himmel!"

"Weißt du was lustig ist Tom?", begann er und nahm den Blick von ihm, um Dream am rauchverhangenen Nachthimmel zu beobachten. Asche wirbelte durch die Luft wie Schneeflocken.
"Jetzt entschuldigst du dich, aber Phil war tagelang eingesperrt, völlig ohne Grund. Jetzt versprichst du mir, dass es falsch war, aber sobald dir etwas querkommt, wirst du mich hintergehen. So bist du, nicht wahr? Du verfolgst deine eigenen Interessen. Du würdest mich für deine albernen Schallplatten verkaufen. Du würdest deine Freunde verraten, wenn du glaubst, dass du es tun musst."
Er machte eine Pause, um Tommy Zeit zum Nachdenken zu geben. Der Junge sah ihn an, sein Blick eine Mischung aus Verzweiflung und Fassungslosigkeit. Techno stieg über ein qualmendes Trümmerteil, was ihm den Weg versperrte, um einen Schritt näher an ihn heranzukommen. Er senkte seine Stimme:
"Du hast das über dich gebracht. Du hättest in einem freien Land keinen unabhängigen Staat gründen müssen. Du hättest dich an drei einfache Regeln halten können. Du hättest dich zurücklehnen und diese wunderbare Welt genießen können, aber stattdessen beginnst du, unbewusst oder nicht, einen Krieg nach dem anderen. Das hier..."
Techno machte eine Handbewegung
"... ist das was du wolltest."

Er ignorierte Tommys Gesicht und zückte die Armbrust aus seinem Inventar, zusammen mit einer Feuerwerksrakete. Ein ungewöhnliches, aber effektives Mittel um zu kämpfen, er ging fast nie ohne aus dem Haus. Geschickt spannte er die Rakete ein und blickte suchend in den Nachthimmel. Seine Augen fanden und verfolgten Dream problemlos, er hob die Armbrust und passte sie den Bewegungen des Drachens an. Einen Moment nahm er sich zum Zielen, dann feuerte er, die Rakete surrte zischend durch die Luft, prallte gegen Dreams Schulter, wo sie in einem Farbenspiel aus rot und blau explodierte.
Schnaubend schlug der Drache mit den Flügeln und schwang sich zu ihm herum.

"Erweist du mir die Ehre?", rief Technoblade zu ihm herauf. Dream konnte ihn verstehen, zumindest hatte er diesen Eindruck bekommen, als er ihn nach der Exekution getroffen hatte.
Die Luft rauschte unter Schwingen und Feuer, als Dream herabkam, sich mit einem Flügelschlag vor ihm abfing und bei seiner Landung brennendes Holz unter seinen Krallen zermalmte. Das Gesicht des Drachens war voller Verachtung, die jedoch nicht gegen ihn gerichtet war, sondern gegen Tommy, der beim Anblick von Dream kehrt machte und zwischen der Hitze des Feuers verschwand.
"Lass ihn.", fand Technoblade, was ihm die Aufmerksamkeit stechender grüner Augen einbrachte. Zähne kamen zum Vorschein, ein drohendes Grollen.
"Ich sag nicht, dass du aufhören sollst. Dieses Land hat mir Unrecht getan, Philza Unrecht getan. Du kannst dich erinnern, oder? Manberg... die Wither."
Techno wusste nicht, wie viel der Drache verstand, ob er Worte begriff aber deren Bedeutung nicht. Oder ob für ihn alles klar und verständlich erschien. Oder ob die animalistischen Instinkte seine logisch denkende Seite in den Hintergrund trieben.

Jedenfalls begriff Dream worauf er ansprach. Sein Verrat, nachdem er verraten wurde. Die zwei Wither die er nach der Explosion von Manberg gespawnt und zusammen mit Dream beschützt hatte, damit die beiden übermächtigen Netherkreaturen das Land dem Erdboden gleichmachen konnten. Anstatt Jschlatt zu stürzen und die Nation zu befreien, hatte Tommy direkt den nächsten Regenten eingeführt. Ein Fehler nach dem anderen. Es bedurfte einer Korrektur, einer Lektion.

Dream blinzelte und Techno bemerkte die Intelligenz in seinen Augen. Tiere besaßen zumeist wenig Ausdruck in ihren Gesichtern. Beim genauer hinsehen merkte er, dass Dream nicht die schlitzförmigen Pupillen einer Bestie besaß. Er hatte die emotionsstarken Augen eines Menschen.
°Ich will Gerechtigkeit.°

"Genauso wie ich."
Der grüne Drache hatte nicht gesprochen, er hatte nicht einmal das Maul bewegt. Doch was er meinte war so klar in seinem Blick erkennbar, dass es nicht schwierig war die Bedeutung in Dreams wahrer Stimme hören zu können.

Hinter ihm knackte etwas. Eins der brennenden Gebäude stürzte ächzend zusammen und warf einen Funkenregen hinaus in die Nacht. Durch das Feuer sah er Schatten. Menschliche Silhouetten, die näherkamen. Womöglich ein Versuch ihn aufzuhalten. Vielleicht hatte Tommy Verstärkung geholt.

Ihm war es gleichgültig. Mit einer Hand zückte er sein Schwert, mit der anderen griff er einen der Tränke seines Gürtels. Er warf das Gläschen mit pinker Flüssigkeit auf Dream, an dessen Schuppen es klirrend zerbrach und ihn in Partikel hüllte. Der Drache schloss kurz die Augen und nahm einen tiefen Atemzug. Techno konnte sehen wie Energie ihn durchströmte, Muskeln die sich unter den Schuppen anspannten, die Krallen die sich in den Boden gruben.

Auf eine Erlaubnis wartete er nicht. Reiten war etwas, was er perfekt beherrschte, schließlich verbrachte er seine Freizeit mit Pferdezucht. Gekonnt, packte er die blonde Mähne, stieß sich vom Boden ab und zog sich herauf in den Nacken des Drachens. Dream gab keinerlei Missbilligung zu verstehen, entfaltete die Flügel und schwang sich in den funkendurchstobenen Nachthimmel herauf.





Autor Note
Ich hoffe ihr hattet alle schöne Festtage. Ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Doomsday von Derivakat ist ein super gutes Lied zum DreamSMP, wunderbar gesungen sehr emotional, kann es nur empfehlen.
https://www.youtube.com/watch?v=VW5dWUbwFtc&list=LLRwY8KoUcO5MXxPxPsZmrSA&index=36
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