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Kurzgeschichten Sammlung #1

Kurzbeschreibung
SammlungKrimi, Freundschaft / P12 / Gen
Klaus Wiebel Marc Westerhoven Moritz Breuer Nico Berger Paul Richter Stephan Sindera
10.07.2021
25.09.2021
32
62.235
14
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Dieses Kapitel
3 Reviews
 
12.07.2021 3.300
 
„Bleib ganz cool. Wenn du ihnen zeigst, dass du Panik hast, wird es nur noch schlimmer!“, Das war nur einer der vielen positiven Sätze die Stephan von seinem damaligen einzigen Freund aus Schulzeiten gehört hatte. Das Stephan früher einmal gemobbt wurde ist fast keinem bekannt. Nachdem er umgezogen war und zur Polizei gegangen war, hatte er sein Umfeld komplett mit neuen Kontakten gefüllt. Nichts mehr erinnerte ihn an seine Kindheit und das starke Mobbing was er durchmachen musste.
„Ich kann es einfach nicht vergessen!“, Stephan hatte schlecht geschlafen. Besser gesagt, hatte er seit einigen Tagen schon fast gar nicht mehr geschlafen. Diese Albträume machten ihn fertig, und wenn sich das bald nicht ändern würde, würde sein Körper irgendwann einfach aufgeben. Wieder lag er in seinem Bett und konnte einfach nicht mehr einschlafen, dabei war es gerade mal kurz nach Mitternacht.
„Ich muss schlafen sonst bin ich morgen auf Arbeit nur wieder so durcheinander!,“ Er versuchte sich zu beruhigen, doch jedes mal wenn er seine Augen schloss öffnete er sie gleich wieder.
„Okay das hat keinen Wert. Wenn ich nicht schlafen kann dann muss ich eben was anderes machen!“, etwas gereizt stand er auf und zog sich sein Hemd und seine Hose über. Ohne das Licht anzumachen lief er quer durch seine kleine Wohnung und füllte sich in seiner Küche ein Glas mit Wasser. In seinem Kopf herrschte ein durcheinander und er konnte es sich nicht erklären wieso er seit ein paar Tagen so anders drauf war. Es war nichts vorgefallen was sowas hätte auslösen können. Oder?
„Ach ich weiß doch auch nicht was los ist!“, fluchte er und stellte das leere Glas in die Spüle. Nun stand er ratlos am Fenster und sah nach draußen. Es war eine warme Sommernacht und es waren weit aus über 20 Grad auch mitten in der Nacht. Vielleicht konnte er wegen der Hitze nur nicht schlafen.
„Oder ich mache mir zu viele Gedanken um Paul!“, Stephan hielt sich seine Hand vor den Mund. Was hatte er da eben gesagt? Er macht sich zu viele Gedanken um seinen Kollegen Paul? Nein, das war unmöglich. Und außerdem warum sollte er sich Gedanken um Paul machen? Das ergab noch weniger Sinn als alles andere. Doch um ehrlich zu sein dachte er in der letzten Zeit immer öfters an Paul, auch dann, wenn die beiden nicht mehr im Dienst waren und er alleine Zuhause war. Jetzt, wo er so darüber nachdachte, merkte er, dass Paul nicht nur ein Freund und Kollege war, sondern auch noch jemand, der weit aus mehr in seinem Leben bedeutete. Paul hatte sich in den letzten Wochen ziemlich stark verändert. Früher waren sie immer ein Team gewesen, aber seit kurzem erzählte Paul Stephan gar nichts mehr. Er sah immer so traurig aus, aber wenn Stephan nachfragte bekam er immer nur die gleiche Antwort.
„Mir geht es gut und mach dir keine Sorgen!“, wobei Stephan sich sicher war, dass eben nicht alles gut war und Paul ihm etwas verschwieg. Doch wenn Paul nicht darüber sprechen wollte, konnte Stephan auch nicht arg viel mehr für seinen Kollegen machen.
„Aber hier stehen und nichts tun ist auch keine Möglichkeit!“, diskutierte er mit sich selbst. Er musste etwas tun, oder zumindest versuchen Paul irgendwie zu helfen, auch wenn sich dieser nicht helfen lassen wollte.
„Ich fahr jetzt einfach zu ihm!“, Er konnte weder seinen Kopf noch seine Beine steuern und kurz darauf saß er in seinem Wagen und fuhr zu Pauls Adresse. Paul würde wohl kaum um diese Zeit wach sein, aber einen Versuch war es wert. Doch als Stephan die Einfahrt zu Pauls Wohnung hinauf fuhr, standen dort nicht nur Pauls Auto, sondern auch noch zwei weitere die Stephan nicht kannte. Und er war sich auch sicher, dass diese beiden Autos nicht zu anderen Bewohnern gehörten. Stephan stellte seinen Wagen ab und lief an eines der Fenster da Paul im ersten Stock wohnte und einen kleinen Garten besaß. Stephan war schon öfters dort gewesen und kannte sich gut aus. Er schlich sich an der Hausmauer entlang und warf einen Blick ins innere von Pauls Wohnung. Was er jedoch zu sehen bekam brachte ihn fast zum schreien. Wieder presste er sich seine Hände auf seinen Mund um kein Geräusch von sich zu geben und drückte sich noch enger an die Hauswand. Paul saß gefesselt auf einem Stuhl während zwei maskierte Gestalten vor ihm standen. Das ganze erinnerte Stephan an eine Szene aus einem Film, den er mal gesehen hatte. Paul blutete an seinem Kopf und war nicht in der Lage sich zu bewegen geschweige denn sich verteidigen zu können. In Stephans Kopf rauschte es und er überlegte Fieberhaft wie er seinem besten Freund und Kollegen helfen konnte, doch da er unbewaffnet und nicht im Dienst war, konnte er nur schwer etwas gegen zwei bewaffnete Gestalten anrichten. Wahrscheinlich würde er sich selbst noch in Gefahr bringen wenn er etwas unüberlegtes tat.
„Ich muss Paul helfen egal wie!“, sagte er zu sich und ballte seine Fäuste, dann griff er nach seinem Handy und wählte die Nummer von Robin Sturm. Es dauerte eine Weile bis dieser sich meldete.
„Stephan? Verdammt weißt du wie spät-!“ murmelte Robin verschlafen.
„Robin pack deine Sachen, zieh dich an und komm sofort zu Pauls Wohnung. Hier stimmt was nicht und er braucht unsere Hilfe!“, dann legte Stephan auch schon wieder auf und beobachtete die Situation. Das Fenster war gekippt, so konnte er mithören was da drinnen vor sich ging.
„Haben wir dir nicht gesagt, dass wir vorbei kommen wenn wir das Geld nicht kriegen?“, sagte eine der Gestalten und Paul nickte heftig mit dem Kopf.
„Und warum hast du uns das Geld dann nicht gegeben?“, fragte die andere und gab Paul einen leichten schlag auf den Kopf.
„Ich hab nichts mehr….ich verdiene nicht so viel dass es ausreichen würde.“, stammelte Paul ängstlich und Stephan konnte anhand seiner Stimme erkennen, das Paul schmerzen hat.
„Das ist uns egal. Wir wollen das Geld sonst weißt du was passiert!“, brüllte die Gestalt Paul an und dieser zuckte zusammen. Stephan wollte sich das nicht anschauen aber er musste es sehen.
„Ich hab schon alles versucht….ich kriege nicht noch mehr Geld.“, Paul sah zwischen den beiden Gestalten hin und her und bekam erneut einen Schlag ab. Dieses mal so stark das sein Kopf zur Seite flog. Blut floss aus seiner Nase und der offenen Wunde am Kopf. Stephans Magen verkrampfte sich stark. Er wollte helfen, konnte aber nicht. Die Gefahr war einfach zu groß selber verletzt zu werden.
„Stephan?“, Stephan zuckte zusammen und drehte sich um. Dort stand Robin Sturm, mit Waffe in Uniform.
„Psst nicht so laut. Schau dir das mal an!“, Stephan deute auf das Fenster und Robin sah sich die Situation für einen Moment an.
„Was geht da vor sich?“, fragte Robin, ebenfalls ensetzt von dem Anblick.
„Ich hab keine Ahnung aber die sprechen die ganze Zeit über von Geld was sie haben wollen. Aber Paul hat es nicht!“, Stephan raufte sich fast schon seine Haare. Ihm tat sein Kollege Leid.
„Um Geld? Steckt Paul irgendwo drinnen?“, Stephan zuckte mit seinen Schultern. Wirklich viel hatte er ja nicht erfahren können. Und er konnte es sich nicht vorstellen das Paul in irgendwelchen illegalen Sachen steckte. Das war untypisch für den sonst so friedlichen und ruhigen Kommissar.
„Ich weiß es doch auch nicht. Aber wir müssen ihm helfen. Die bringen ihn noch um wenn sie so weiter machen!“, Stephan sah wieder durch das Fenster und beobachtete die Situation.
„Und zwar so schnell wie möglich!“, fügte er hinzu, während er seine Tränen zurück hielt da er nicht weinen wollte. Dafür war jetzt wirklich nicht der geeignete Moment. Er musste sich konzentrieren und überlegen wie er Paul helfen konnte. Er durfte jetzt nicht einfach aufgeben und Paul alleine lassen. Das würde er sich niemals verzeihen können, nicht nach all dem was Paul für ihn getan hatte.
„Okay pass auf. Ich gehe vorne rein und du hier hinten. Wir überraschen sie. Ich hab dir ebenfalls eine Waffe noch besorgt, sollte also kein Problem sein. Wir holen Paul da jetzt raus.“, sagte Robin und Stephan nickte und warf noch einmal einen Blick in Pauls Wohnung, wo die beiden Gestalten immer noch vor ihm standen und über das Geld sprachen, während Paul absolut keine Chance hatte. Und dann ging alles zu schnell, dass Stephan es gar nicht richtig mitbekam. Wie Robin es gesagt hatte teilten sie sich auf und traten dann in die Wohnung. Zu einer möglichen Schießerei kam es nicht. Noch bevor Robin und Stephan die Wohnung richtig betreten hatten, verschwanden die beiden Gestalten, nachdem sie Robin und Stephan gehört hatten.
„Paul? Alles okay bei dir?“, Stephan eilte auf seinen Partner zu und versuchte die Fesseln zu lösen, während Robin nach draußen eilte um zu sehen wohin die Gestalten verschwinden.
„Stephan?“, Paul konnte nicht wirklich auf Stephan reagieren. Als dieser die Fessel gelöst hatte, klappte Paul zusammen und flog in Stephans Arme. Dieser konnte ihn gerade noch auffangen.
„Wir müssen ihn ins Krankenhaus bringen. Er braucht dringend Hilfe.“, Stephan hob Paul hoch und schleppte ihn aus seiner Wohnung, dann packte er ihn zu sich in den Wagen und fuhr los ins Krankenhaus. Die ganze Zeit über rauschte es in Stephans Ohren und er konnte sich nicht wirklich auf die Straße konzentrieren. Er dachte über zu viele Dinge nach. Zum einen fragte er sich, um was für Geld es sich handelte, welches Paul nicht hat. Zum anderen fragte er sich, wieso Paul in solche miesen Geschäfte verwickelt war, das war nicht üblich für ihn. Doch Stephan wusste, dass Paul niemals ja zu solchen Geschäften sagen würde, es sei denn er hat keine Wahl. Doch was hatte ihn dazu gebracht doch ja zu sagen? Stephan wusste es nicht. Ob Paul es ihm überhaupt sagen würde, wusste er auch nicht. Vielleicht möchte Paul nicht, dass man darüber redet. Vielleicht ist es einfach etwas, mit dem er nicht einmal selber wirklich zurecht kommt. Als er das Krankenhaus erreicht hatte, schnappte er sich Paul und betrat das Foyer. Sofort kümmerten sich einige Schwestern um Paul und er wurde weggebracht. Stephan setzte sich in den Wartebereich und dachte wieder nach. Er würde auf jeden Fall hier bleiben und warten, bis er Paul besuchen durfte. Er musste mit ihm reden, er musste einfach wissen was hier vor sich ging. Er wollte Paul helfen, doch würde dieser das auch zulassen?
Wieder eine Frage, auf die Stephan keine Antwort wusste.
„Ist mit Paul alles in Ordnung?“. Robin hatte Stephan angerufen.
„Ich weiß es nicht. Sie haben ihn gleich mitgenommen und ich sitze jetzt hier und warte darauf das jemand zu mir kommt, damit ich ihn sehen kann!“, Stephan fühlte sich alleine und hoffnungslos, da er nicht wusste wie er auf alles reagieren sollte. Nicht nur war er müde und selbst total durcheinander, er hatte so etwas auch noch nie erlebt.
„Die werden sich schon gut um ihn kümmern, Stephan. Die machen das täglich.“, sprach Robin mit ruhiger Stimme auf Stephan ein, doch dieser konnte sich nicht beruhigen.
„ich weiß das doch, aber das ist es nicht was mich beschäftigt. Ich muss die ganze Zeit daran denken, dass Paul hier in eine Sache gerutscht ist, aus der er nicht mehr so leicht raus kommt.“, murmelte Stephan und blickte immer wieder den Gang entlang, ob jemand auf ihn zukommen würde, aber der Gang war leer.
„Er ist nicht nur mein Partner und Kollege, er ist auch ein Freund, ein echt guter Freund.“,
„Das weiß ich doch Stephan, und ich bin mir sicher, dass du dir etwas einfallen lässt, wie du Paul helfen kannst!“, Robin Sturm sprach noch einige Minuten auf Stephan ein, dann legten sie auf und Stephan war wieder alleine. Er fuhr sich durch seine Haare und lehnte seinen Kopf gegen die kühle Wand. Natürlich würde er sich etwas einfallen lassen. Er würde Paul nicht alleine damit lassen. Zwar soll er sich nicht immer um die Probleme der anderen kümmern, aber das hier war etwas ganz anderes und Stephan konnte nicht anders. Wir sprechen hier von Paul, seinem besten Freund. Und vielleicht auch mehr als nur ein bester Freund, Stephan wusste es nicht.
„Ich lasse dich nicht alleine, Paul. Niemals.“,
Paul konnte sich nicht daran erinnern was passiert war und wie er ins Krankenhaus gekommen ist. Sein Sichtfeld war verschwommen, als er seine Augen öffnete und versuchte auf sein Umfeld zu reagieren. Zuerst dauerte es ein paar Sekunden, bis er realisierte, dass er sich im Krankenhaus befand, und das sein Kollege Stephan direkt neben ihm an seinem Bett saß.
„Stephan?“, verwundert rieb sich Paul seine Augen und blickte Stephan an, dessen Augen leicht rot unterlaufen waren.
„Paul? Geht es dir gut?“, warf Stephan als Gegenfrage ein und richtete sich auf und griff nach Pauls Hand.
„Ich weiß nicht so recht.“, murmelte Paul, der vor lauter Schmerzmittel nicht richtig klar denken konnte.
„Aber ich denke, ich bin so weit okay.“, meinte er und blickte einmal an sich herunter.
„Jupp, alles ist noch da.“, er lächelte Stephan an.
„Mensch Paul das ist nicht lustig. Weiß Gott was dir hätte passieren können, wenn ich nicht dagewesen wäre.“ Stephan fuhr sich durch seine verschwitzten Haare. Immer wieder musste er Paul in die Augen schauen, nur um sicher zu gehen, dass es ihm gut ging.
„Wieso warst du eigentlich um diese Zeit noch bei mir zuhause?“, murmelte Paul und gähnte. Diese Schmerzmittel machten ihn müde, doch Stephan schien Redebedarf zu haben.
„Ich...Ich....konnte nicht schlafen!“, Stephan konnte Paul keine wirkliche Antwort geben. Alles in seinem Kopf war ausgeschaltet und er konnte weder nachdenken noch die richtigen Worte finden um sich auszudrücken.
„Ich hatte irgendwie ein ungutes Gefühl und ich konnte mal wieder nicht schlafen. Da dachte ich, ich schaue mal vorbei. Hätte ja sein können du wärst noch wach gewesen.“, sagte Stephan schließlich, auch wenn nur ein Teil davon der Wahrheit entsprach.
„Aber was wollten diese Typen von dir?“, fragte er Paul. Stephan hoffte, dass Paul nicht in irgendwelche krummen Geschäfte verwickelt war, oder in Schwierigkeiten stecke. Er kannte Paul schon eine ganze Weile und er könnte ihm auch so was nicht zutrauen. Dafür war Paul einfach nicht der Mensch. Er liebte seinen Job als Polizist, hatte hier Freunde gefunden, nachdem er hier hergezogen war, und allgemein ging es ihm gut, seit dem er bei Stephan auf der Wache ein Teil von allen war. Wieso also sollte er einen Grund haben auf den falschen Weg zu kommen? Das ergab keinen Sinn und Stephan wollte das auch nicht wahrhaben, geschweige denn überhaupt daran glauben, dass dies eventuell der Fall sein könnte.
„Ich...“, Paul stoppte noch ehe er eigentlich angefangen hatte zu erzählen.
„Ich weiß auch nicht was hier vor sich geht. Ich habe an einem Morgen vor ein paar Wochen einen komischen Brief bekommen. Ich wusste nicht von wem der war, denn es war weder ein Absender noch ein Empfänger darauf zu sehen, also habe ich den Brief aufgemacht. Mensch Stephan, da war ein Brief drinnen der blutig war, und daneben lag ein Haufen Geld.“, Mit einem mal konnte Paul es doch nicht mehr für sich behalten und musste Stephan erzählen was passiert war. Er konnte es ja selber kaum glauben, und Stephan würde es vielleicht auch nicht verstehen. Doch wenn er jemandem davon erzählen sollte, dann Stephan, denn der würde etwas dagegen unternehmen und versuchen ihm zu helfen. Auch wenn Paul nicht genau wusste wer es eigentlich auf ihn abgesehen hatte und aus welchem Grund.
„Und wieso hast du niemanden davon etwas erzählt oder es gemeldet?“, fragte Stephan der sich wirklich Sorgen machte.
„Ich hab auf eigene Faust ermittelt, schließlich weiß ich ja was ich machen muss. Ich hab versucht Spuren zu sichern, aber dann vor drei Tagen sind diese Typen bei mir aufgetaucht, nachdem sich mich zuvor immer nur angerufen hatten!“, erklärte Paul dessen Kopf brummte und die Schmerzmittel machten das ganze nicht gerade einfacher. Er fühlte sich schwach, doch auf der anderen Seite fühlte er sich lebendig und musste Stephan einfach alles beichten. Jetzt, nachdem die Situation so außer Rand und Band geraten ist, kann er das unmöglich alleine schaffen. Und dabei wollte er doch nur herausfinden was es mit dem Geld und dem blutigen Brief auf sich hatte, doch er hatte versagt.
„Deswegen hättest du jemanden davon erzählen sollen und nicht alleine ermitteln. Stell dir mal vor ich wäre nicht da gewesen, was da alles hätte passieren können!“, redete Stephan auf ihn ein, doch das musste er gar nicht mehr, da Paul ohnehin schon ein schlechtes Gewissen hatte. Das plagte ihn schon zu lange.
„Das wäre viel zu gefährlich gewesen. Stephan, du hast ja keine Ahnung zu was die Typen in der Lage sind.“, Paul erinnerte sich an die Tage, wo die Typen ihn angerufen hatten. Sie hatten ihn bedroht, und er wusste er sollte das nicht einfach so auf die leichte Schulter nehmen. Doch Paul wollte das alleine schaffen und tat dafür alles.
„Deswegen habe ich mich ja auch so abgeschottet. Weil ich alleine ermitteln musste, verstehst du?“, Pauls Stimme versagte irgendwann am Ende des Satzes. Er wusste Stephan war zwar immer an seiner Seite, aber auch er hatte ein eigenes Leben und konnte sich nicht immer um die Probleme kümmern die Paul in seinem Leben hatte. Paul musste diese Probleme alleine lösen und genau das versuchte er auch.
„Ich hab doch zu dir gesagt, dass wenn du Hilfe brauchst oder Probleme hast, kannst du dich immer bei mir melden!“, zwar wollte sich Stephan auch nicht immer um die Probleme seiner Kollegen kümmern, aber bei Paul war das eine ganz andere Sache.
„Ja ich weiß und ich bin dir ja dafür auch dankbar, aber ich war mir halt so sicher, dass ich das alleine auch hinkriegen kann.“, murmelte Paul dem die ganze Sache immer noch peinlich war, auch wenn er es nur Stephan erzählte und sonst niemandem.
„Was hast du denn erfahren können bevor die Typen dich aufgesucht haben?“, fragte Stephan stattdessen, denn er wollte Paul irgendwie helfen, auch wenn dieser alles alleine machen wollte.
„Nun ja, nicht wirklich viel. Ich hab das Blut untersuchen lassen und es gehört einem Straftäter, der aber schon seit vier Jahren tot ist.“, Dies war ebenfalls eine Sache die Paul aufgefallen war. Es war nicht gerade üblich, dass man das Blut eines seit vier Jahren toten Menschen auf einem Papier frisch vorfindet.
„Das ist wirklich seltsam.“, Stephan dachte darüber nach, doch auch er konnte es sich nicht erklären wie so etwas möglich sein kann.
„Und sonst irgendwie noch was erfahren?“, fragte er doch Paul schüttelte seinen Kopf.
„Leider nicht. Weiter bin ich noch nicht gekommen da ich nichts weiter finden konnte.“, Die beiden unterhielten sich noch eine ganze Weile. Sie versuchten den Fall aufzuklären, doch es gab kaum Spuren die ihnen weiterhelfen konnten.
„Okay, also ich weiß das wird dir jetzt nicht gefallen, aber wir sollten den Kollegen Bescheid geben. Ich meine, wenn wir ein Team aus mehreren Leuten sind, dann ist es auch viel einfacher etwas dagegen zu unternehmen, als wenn wir nur zu zweit sind und vor einer Wand stehen.“, irgendwann stimmte Paul Stephan dann doch zu und er war damit einverstanden, dass andere Kollegen ebenfalls helfen durften.
„Das ist wohl doch das beste.“, erleichtert darüber, endlich eine Lösung gefunden zu haben, die ihm helfen würde, gähnte Paul und lehnte sich in sein Kissen zurück.
„Übrigens darfst du morgen schon wieder aus dem Krankenhaus raus. Ich habe noch mit einer Schwester gesprochen bevor ich hier reingekommen bin. Wir können also auf der Wache entspannt ermitteln.“, Stephan lächelte Paul an, dessen Verletzungen doch nicht so krass schwer waren wie sie beide am Anfang vermutet hatten. Es war noch einmal gut ausgegangen, auch wenn  Paul nun verstanden hatte, dass er nicht mehr Dinge alleine machen musste, sondern seine Freunde und Kollegen ruhig fragen konnte ob sie ihm helfen würden.

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Habe den Oneshot nochmals überarbeitet, beide Teile sind jetzt zu einem Teil geworden.

eure Lele
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