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Kurzgeschichten Sammlung #1

Kurzbeschreibung
SammlungKrimi, Freundschaft / P12 / Gen
Klaus Wiebel Marc Westerhoven Moritz Breuer Nico Berger Paul Richter Stephan Sindera
10.07.2021
25.09.2021
32
62.235
14
Alle Kapitel
64 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
22.07.2021 1.014
 
Jonas Schmidt hätte niemals gedacht ihn wieder zu sehen nach all den Jahren, wo er kein Wort von ihm gehört hatte und nicht einmal wusste ob er noch am leben war. Und jetzt stand er auf einmal vor ihm und erkannte ihn nicht einmal mehr.

„Und ihr zieht wirklich weg?“, Jonas Stimme versagte, als Tom Mayer sein fester Freund ihm die Nachricht überbracht hatte, dass er und seine Eltern wegziehen würden.
„Es tut mir Leid aber ich kann nichts dagegen machen. Wir werden wegziehen noch morgen früh.“, Jonas seufzte. Er und Tom hatten so viel in einer so kurzen Zeit erlebt und jetzt sollte alles vorbei sein. All die Erinnerungen verschwammen langsam und Jonas musste sich eingestehen, dass er sich jetzt schon alleine fühlte obwohl Tom noch neben ihm saß und seinen Kopf auf seiner Schulter abgelegt hatte. Bald würden sie sich nie wieder sehen. Ihre Beziehung würde vorbei sein und jeder von ihnen würde neu anfangen müssen ohne den anderen.
„Eltern sind doch doof.“, Jonas war wütend und traurig. Es waren so viele Gefühle doch die Wut war das stärkste.
„Wir werden uns doch wieder sehen, Jonas. Ganz bestimmt!“. meinte Tom doch Jonas wollte daran nicht glauben.
„Wenn, dann würdest du dich nicht mehr an mich erinnern.“,meinte er.
„Ich werde dich nicht vergessen, mach dir da mal keinen Kopf.“, sagte Tom

Und was für eine Lüge das war, dachte Jonas während er Tom beobachtete. Er hatte ihn vergessen wie er es damals schon gewusst hatte. Jonas hatte ihn nie vergessen. Die ganze Zeit über nicht, aber Tom hatte ihn vergessen. Jonas musste nun mit ihm zusammen arbeiten. Tom hatte ja keine Ahnung wen er da vor sich sitzen hatte.
„Bist du jetzt mal fertig damit mich anzustarren?“, fragte Tom und riss Jonas aus seinen Gedanken.
„Wie?was?“, murmelte Jonas und senkte seinen Blick. Er wollte Tom nicht anstarren, aber jedes mal wenn er in seiner Nähe war konnte er seinen Blick nicht abwenden.
„Du starrst mich die ganze Zeit über schon an so als sei ich ein Monster.“, Tom schenkte Jonas din verwirrtes Lächeln doch Jonas erwiderte das Lächeln nicht.
„Sorry, war keine Absicht.“, murmelte Jonas und senkte seinen Blick auf seinen Tisch wo die Unterlagen lagen die er heute noch bearbeiten musste.
„Sag mal gibt es hier eigentlich eine Möglichkeit neue Leute kennenzulernen? Ich wohne ja noch nicht lange hier.“, meinte Tom und wechselte das Thema. Jonas sah ihn wieder an und verlor sich erneut in Toms blauen Augen.
„Ähhhhmmm.“, Jonas brach ab noch bevor er seinen Satz wirklich begonnen hatte. Sollte er es Tom sagen? Sollte er ihm helfen sich an damals zu erinnern? Jonas wusste es nicht während Tom auf eine Antwort wartete.
„Ich warte.“, Tom zog eine Augenbraue nach oben und sah Jonas fest in die Augen.
„Ähm ja also es gibt da so ein Restaurant wo sich paar Kollegen oft treffen. Wenn du willst können wir da mal hingehen.“, meinte Jonas schließlich und versuchte das zittern in seiner Stimme zu unterdrücken.
„Klar gerne, gehts heute Abend bei dir?“, fragte Tom und Jonas wollte gerade absagen als Stephan und Paul ins Büro kamen.
„Natürlich geht es heute abend bei ihm. Wir gehen schließlich auch hin.“, mischte sich Paul ein und Jonas gab ihm einen stoß gegen die Rippen. Doch dieser kommentierte das ganze nur mit einem Grinsen. Nachdem sie sich für den Abend verabredet hatten, ging jeder nach Feierabend nach Hause, zog sich um und machte sich auf den Weg. Als Jonas vor dem Restaurant angekommen war, standen Paul und Stephan schon vor der Türe, nur von Tom war noch nichts zu sehen.
„Also wirklich, Jonas. Du solltest es ihm wirklich sagen. So wie du ihn immer anschaust wird er bald misstrauisch.“, meinte Paul der über die Sache bereits Bescheid wusste. Auch Stephan kannte die Geschichte von Jonas und Tom.
„Ich weiß aber nicht wie und ob er sich an mich erinnert ist auch nicht klar. Er erkennt mich ja jetzt nicht einmal!“, Jonas hatte wirklich keine Ahnung was er machen sollte. Sicherlich hatte Tom ihn vergessen und all die Erinnerungen von vor 20 Jahren hatte er ebenfalls bestimmt schon vergessen. Es würde nicht wirklich Sinn machen mit ihm darüber zu sprechen, da er sich vielleicht an nichts mehr davon erinnern würde.
„Wenn du es nicht probierst wirst du es nie erfahren. Ihr wart damals gerade mal 12 Jahre alt. Eure Eltern wollten eure Beziehung nicht und deswegen haben sich eure Wege getrennt.“, redete Paul auf Jonas ein und keiner der drei Kommissare bemerkte Tom, der bereits angekommen war und nur ein paar Meter entfernt stand und alles mithören konnte.
„Das stimmt!“, Sie drehten sich um und bemerkten Tom.
„Es waren unsere Eltern die uns damals auseinander gebracht haben, weil sie es nicht mit ansehen konnten wie gut wir miteinander waren !“, Tom schritt auf Jonas zu.
„Ich habe weder dich noch all unsere Erinnerungen vergessen. Ich hab es dir damals versprochen.“, Jonas konnte nicht glauben was Tom ihm da erzählte. Er konnte auch nicht sprechen. Er war eingefroren.
„Und der Grund wieso ich dich gefragt habe ob es hier einen Ort gibt wo man Leute kennenlernen kann ist…“, Tom stand nun direkt vor Jonas und war einen Kopf größer. Schon wie vor 20 Jahren. Er sah Jonas in die Augen und griff nach seiner Hand.
„Das ich es nicht glauben konnte, als ich hier auf der Wache angefangen habe und dich eines Tages wieder gesehen habe.“, Tom sah zu Boden, dann sah er wieder Jonas an.
„Würdest du….nun ja….nochmal von vorne beginnen auch wenn schon 20 Jahre vergangen sind?“, Jonas hatte damit nicht gerechnet. Doch er wäre dumm wenn er nein sagen würde. Er nickte und Tom zog ihn in eine Umarmung.
„Ich glaube es ist völlig normal, dass sich Polizisten auf unserer Wache heimlich daten.“, Stephan grinste Paul an, der ihn von sich weg drückte, als dieser ihm einen Kuss gab.


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Sooo hier mal noch ein Oneshot. Dieses mal mit Jonas und Tom, nachdem ich mich bei der heutigen Auf Streife folge inspirieren lassen habe. Ich hoffe er hat euch gefallen.

Bis Morgen , eure Lele
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