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Kurzgeschichten Sammlung #1

Kurzbeschreibung
SammlungKrimi, Freundschaft / P12 / Gen
Klaus Wiebel Marc Westerhoven Moritz Breuer Nico Berger Paul Richter Stephan Sindera
10.07.2021
25.09.2021
32
62.235
14
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Dieses Kapitel
2 Reviews
 
19.07.2021 1.997
 
Eigentlich fing dieser Tag normal an wie jeder andere. Niemand hätte sich denken können, dass an diesem Tag nicht nur das Leben eines Kollegens auf dem Spiel steht und ein anderer seine Nerven verliert. Stephan erreichte die Wache 10 Minuten zu spät. Hektisch rannte er die Treppen nach oben und klemmte sich seine Tasche unter seinen linken Arm. Mit einem Fuß trat er die Türe auf und stürmte hinein.
„Jo Stephan was ist denn mit dir los?“, beinahe hätte er Muri Demir umgerannt, der gerade noch der Türe entweichen konnte. Stephan achtete nicht weiter auf ihn und stürmte den Flur entlang zu seinem Büro. Eigentlich hatte er gehofft, dass er Paul dort antreffen würde, denn er musste ihm dringend etwas erzählen, doch als er im Büro ankam war dort niemand zu sehen. Stephan stellte seine Tasche ab und rannte wieder nach draußen.
„Weiß jemand wo Paul steckt?“, rief er seinen Kollegen zu, aber diese zuckten nur mit ihren Schultern.
„Der ist noch nicht da. Wir sind eigentlich davon ausgegangen, dass ihr zwei mal wieder ein langes Wochenende hattet und deswegen später kommt.“, meinte Mark Westerhoven.
„Ha ha sehr witzig!“, Stephan drehte sich um und ging wieder ins Büro. Natürlich machten sich seine Kollegen öfters über ihn und Paul lustig, da die beiden ein sehr gutes Verhältnis haben und oft Zeit zusammen verbringen auch wenn sie nicht im Dienst sind. Doch dieses mal hatten die beiden keine Zeit miteinander verbracht, deswegen musste Stephan seinem Kollegen Paul auch dringend etwas erzählen. Stephan setzte sich an seinen Schreibtisch und dachte Nacht, doch ihm fiel nichts ein. Er hatte keine Ahnung wieso Paul noch nicht auf der Wache war.
„Ich gehe los und schaue mal bei ihm zuhause nach. Kann ja sein dass er verschlafen hat.“, richtete er seinen Kollegen aus, als er die Wache verließ und sich in seinen Wagen setzte. Doch Zuhause war Paul nicht. Die Rollladen waren herunter gelassen, in der Wohnung brannte kein Licht und es herrschte eine unruhige Stille, die Stephan komisch vorkam.
„Paul?“, rief er doch auch nach dem vielen klingeln und klopfen machte Paul die Türe nicht auf.
„Wollen sie zu Herr Richter?“, Eine Oma steckte ihren Kopf aus der Türe gegenüber von Pauls Wohnung. Es handelte sich dabei um Frau Olga Schmidt, die nette Nachbarin von Paul für die Paul öfters mal einkaufen geht.
„Ähm ja genau. Ich arbeite mit ihm zusammen und er ist heute nicht erschienen.“, sagte Stephan.
„Das ist wirklich seltsam, aber hier geschehen seit kurzem sehr seltsame Dinge, wissen sie.“, fing die alte Frau zu erzählen.
„Wie meinen die das?“, nun musste Stephan doch nachfragen.
„Gestern Abend waren hier so komische Leute die sich mit Herr Richter unterhalten haben und mit ihm dann das Haus verlassen haben. Ich sag es ihnen. Das waren wirklich keine netten Personen.“, das ließ Stephan aufhorchen.
„Haben sie die Personen gesehen? Können sie mir sagen wie sie ausgesehen haben?“, doch die alte Frau konnte Stephan keine Details nennen.
„Tut mir Leid, aber ich konnte die Personen nicht genau erkennen.“, entschuldigte sie sich ehe sie sich zurückzog und Stephan alleine auf dem Flur zurück blieb. Er fuchtelte an Pauls Türe herum bis diese von alleine aufging, dann trat er ein. Pauls Wohnung war ein Durcheinander. Nicht weil Paul ein unordentlicher Mensch sein mochte, denn das war er ganz und gar nicht. Es sah eher danach aus als wäre es hier zu einem Übergriff gekommen. Überall lagen Papiere auf dem Boden und allgemein sah es schlimm aus. Stephan hatte nur einen Gedanken: Er musste Paul finden denn dieser schien entführt worden zu sein. Er suchte Pauls Wohnung ab, konnte aber nichts finden was ihm weiterhelfen würde Paul zu finden. Doch dann sah er es. Ein kleiner Zettel hing zwischen Spiegel und der Wand in Pauls Schlafzimmer. Das war eigentlich nicht normal, dass er dort einen Zettel hin hängen würde, es sei denn es ist äußerst wichtig. Das wusste Stephan, denn er kannte Paul sehr genau. Stephan schnappte sich den Zettel und faltete diesen Auf.
„Sieh in meinem Schrank nach!“, stand darauf und Stephan drehte sich um und lief zu dem kleinen Schrank, der auch der einzigste Schrank in Pauls Schlafzimmer war. Er öffnete ihn und fand auf einem Stapel Wäsche ein kleines Buch. Dieses nahm er an sich und setzte sich auf Pauls Bett, dann schlug er das Buch auf.
„Pauls Tagebuch?“, fragte sich Stephan, während er langsam Seite für Seite umblätterte. Zwar wollte er nicht darin lesen, aber Paul musste gefunden werden.
Montag, 15 Juli 2021

Heute scheint ein besserer Tag zu sein. Die Observation der alten Lagerhalle in der Denkinger Straße kann beginnen. Ich fühle mich schlecht, dass ich meinen Freunden darüber nichts erzählen darf, aber ich muss das alleine machen. Schließlich hängt davon mein Job ab.

Stephan holte Luft. Was hatte er da eben gelesen? Eine Observation in der Denkingerstraße? Paul sprach von einer Lagerhalle, von der Stephan nichts wusste. Generell kann sich Stephan darunter absolut nichts vorstellen, aber Paul scheint an einer Sache dran zu sein die ihm sehr wichtig ist.

Dienstag, 16 Juli 2021

Die Menschen die in diesem Haus ein und aus gehen sind seltsam. Ich kenne sie nicht und ich habe sie noch nie zuvor gesehen, trotzdem sind sie seit einigen Wochen jeden tag hier und beobachten das Haus auch von draußen. Ich bin nicht verrückt geworden und bilde mir das ein. Hier stimmt etwas nicht und ich muss herausfinden was hier falsch ist

Wieder wusste Stephan nicht was Paul damit meinte. Der Kommissar hatte sich gezielt so ausgedrückt, dass man nicht gleich verstand von was er da sprach. Auch Stephan tat sich schwer den Worten seines besten Freundes zu folgen.
„Wieso musst du auch immer alles alleine machen?“, sagte Stephan obwohl er wusste, dass Paul ihn nicht hören konnte. Stephan rief auf der Wache an und hatte Tom Mayer am anderen Ende der Leitung.
„Hey Tom, hier ist Stephan. Sag mal habt ihr irgendwelche Einträge über die Lagerhalle in der Denkingerstraße?“, fragte er seinen Kollegen.
„Moment mal, die Denkingerstraße? Ja da haben wir wirklich ein paar Einträge. Da wurden immer wieder mal Autos geklaut die auf der Straße geparkt worden sind, und man geht davon aus, dass in den Lagerhallen dort Drogen verkauft werden. Für beide Fälle gab es aber noch keine Aufklärungen.“, Tom Mayer berichtete von den Vorfällen und Stephan hörte ihm konzentriert zu.
„Aber wieso willst du das eigentlich wissen? Ich dachte du suchts nach Paul, der heute nicht erschienen ist?“, fragte Tom.
„Ähm ja, mache ich auch. Ich hab nur gerade etwas gefunden und wollte wissen ob ich mit meinen Vermutungen richtig liege oder nicht.“, wechselte Stephan schnell das Thema. Er wollte es vermeiden, dass seine Kollegen sich ebenfalls noch sorgen um Paul machten.
„Sei aber bitte vorsichtig wenn du dort hingehen solltest. Dort hält sich Sven Michels auf, ein Drogenboss. Paul hat ihn vor vier Jahren schon einmal verhaftet, jedoch kam er mit einer Geldstrafe davon. Geh da nicht alleine rein!“, wies Tom Stephan darauf hin. Sofort konnte Stephan sich erklären was mit Paul passiert war. Dieser Drogenboss muss ihn entführt haben.
„Natürlich, mach dir keine Sorgen.“, beendete Stephan den Anruf und steckte sein Handy in seine Hosentasche, dann machte er sich sofort auf den Weg und stieg in seinen Wagen. Als er die Denkingerstraße erreichte, sah er verschiedene Fabriken und Lagerhallen. Er parkte seinen Wagen an einer Seite und öffnete erneut Pauls Tagebuch. Er musste wissen in welcher Lagerhalle genau er nach ihm suchen musste, denn er wollte nicht unnötig an den falschen Orten suchen, während Paul in Lebensgefahr schweben könnte. Doch leider fand er absolut keinen einzigen Hinweis wo sich Paul genau aufhalten könnte.
„Wie immer muss man alles alleine machen.“, murmelte Stephan, schnappte sich seine Waffe und stieg aus seinem Wagen aus. An die Wand gedrückt, schlich er an einer der großen Lagerhallen entlang und spähte ab und zu in die Fenster, in der Hoffnung irgendwo Paul zu sehen, oder überhaupt jemanden zu sehen. Doch diese Lagerhalle an der er zuerst nach Paul gesucht hatte, war komplett leer und es hielten sich keine Personen darin auf. Stephan schlich zur nächsten Lagerhalle und dieses mal hatte er Glück. Vor einer großen Türe standen zwei Männer die sich unterhielten. Stephan schlich näher hin und belauschte die beiden.
„Und was hast du jetzt genau vor? Er rückt nicht mit der Sprach raus.“, sagte einer der beiden Männer zu dem anderem.
„Ich muss mir was einfallen lassen. Er muss es uns einfach sagen. Es sind meine Drogen die er mir weggenommen hat. Wegen ihm habe ich eine Menge Geld verloren.“, sagte der andere wütend und rauchte eine Zigarette.
„Und wie willst du das anstellen? Wenn du ihn umbringst dann kann er es dir auch nicht mehr sagen.“, meinte der andere der beiden.
„Ich werde ihn doch nicht umbringen. Erst wenn er mir gesagt hat wo ich mein Geld finde, dann bringe ich ihn um.“, meinte der andere wieder und grinste bedrohlich.
„Aber er ist Polizist. Ich weiß ja nicht ob so ein Mord an einem Polizisten eine gute Idee ist.“, Stephan nickte bei den Worten. Ein Mord an einem Polizist war nochmal was anderen, was nicht so leicht zu verstecken war wie vielleicht der Mord an einem Nachbarn oder einer Person die man nicht leiden kann.
„Ihn wird keiner finden, Kai. Mach dir keine Sorgen.“, Kai nickte.
„Na wenn du das sagst, Sven, dann glaube ich dir das.“,
„Wo bleiben eigentlich Hektor und Rolf?“, fragte Kai und sah sich um.
„Die beiden müssen noch was holen. Sie sollten aber in den nächsten Minuten hier ankommen.“, meinte Sven, warf seine Zigarette auf den Boden und dann betraten die beiden die Halle. Stephan schlich ihnen hinterher in die Halle. Jetzt musste er schnell handeln, wenn er nur zwei Menschen vorerst ausschalten möchte. Er wählte die Nummer von seinen Kollegen und richtete ihnen aus sie sollen bitte Verstärkung mitbringen.
„Und? Wirst du jetzt mit uns reden?“, sagte Sven und baute sich vor Paul auf, der mit einer Platzwunde an seinem Kopf auf einem Stuhl saß und sich fast nicht mehr aufrecht halten konnte.
„Das muss er gar nicht!“ Die beiden drehten sich um. Stephan hatte seine Waffe auf die beiden gerichtet und stand direkt hinter ihnen. Dann ging alles ziemlich schnell. Kai zog  seine Waffe und wollte auf Stephan schießen, doch dieser schoss ihm zuvor in die Schulter. Kai ging zu Boden.
„Das ihr Polizisten auch immer einem die Tour vermasseln müsst!“, fluchte Sven und holte seine Waffe heraus, doch Stephan war darauf vorbereitet und schoss ihm ins Bein. Auch Sven ging zu Boden. Stephan steckte seine Waffe weg und rannte zu Paul, dann machte er ihn vom Stuhl los und half ihm auf die Beine.
„Du...musst...vorsichtig...sein.“, stammelte Paul, kurz bevor er ohnmächtig wurde. Stephan nahm ihn auf seine Arme und trug ihn nach draußen, wo bereits seine Kollegen Robin Sturm, Arne Schneider, Moritz Breuer und Tom Mayer mit ihren Streifenwagen vor der Türe standen und zwei weitere Männer festgenommen hatten.
„Da drin sind noch mal zwei!“, Stephan schickte Arne und Robin in die Lagerhalle, die Sven und Kai verhafteten.
„Hab ich dir nicht gesagt, dass du nicht alleine da reingehen sollst?“, Tom zog Stephan zur Seite, während Moritz sich um Paul kümmerte und einen Rettungswagen rief, der auch sehr schnell kam und sich um Paul kümmerte.
„Ja ich weiß, aber ich wusste ja nicht, dass Paul hier sein wird. Ich habe das nur durch einen Zufall erfahren.“, verteidigte sich Stephan gegen Toms ernsten Blick.
„Immerhin ist alles gut ausgegangen.“, meinte Tom und lächelte Stephan an, dieser lächelte zurück.
„Ich würde jetzt nur gerne nach Paul schauen.“, drängte Stephan und Tom lies ihn endlich gehen.

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Ich hoffe @Aidyl08 dir hat dieser Oneshot gefallen und auch den anderen die ihn gelesen haben. Falls du mal wieder einen Wunsch hast für einen Oneshot oder eine Kurzgeschichte, dann lass es mich wissen. Wie immer einfach eine Nachricht schicken (kein Review) und ich mache ich sofort an die Arbeit. Details und weiteres wird dann privat besprochen.

eure Lele
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