Zweikampf um die Liebe
von WeLoveSoccer
Kurzbeschreibung
Nach der U21-EM 2019 fahren die beiden Brüder Maximilian und Johannes Eggestein zusammen mit ihrem Vereinskollegen Marco Friedl in den Urlaub nach Mykonos. Für Jojo ist das Himmel und Hölle zugleich, schließlich steht er schon lange auf Marco. Aber was ist mit Marco? Steht der überhaupt auf Männer und wenn ja, hat Jojo eine Chance bei ihm? Und was ist überhaupt mit Maxi?
GeschichteRomance / P18 / MaleSlash
Werder Bremen
01.07.2021
21.10.2021
24
62.723
14
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31.08.2021
2.398
„Wolltest du nicht Benni anrufen?“ fragte Jojo und sah seinen Bruder an.
Maxi nickte und zückte sein Handy. „Dann mal gucken, ob er schon auf ist.“
Schnell hatte er die Nummer rausgesucht und drückte auf „anrufen“.
Es dauerte etwas, dann meldete sich Benny. „Guten Morgen Maxi!“
„Morgen Benni. Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt.“
„Nein, keine Sorge, ich komm gerade vom Frühstück. Ihr drei seid alle schon auf?“
„Ja, wir liegen schon am Strand.“
„Oh, das klingt gut. Ich wollte noch ein bisschen shoppen gehen und dann auch an den Strand kommen.“
„Willst du dann einfach zu uns kommen und wir gehen hier was essen?“ schlug Maxi vor.
„Das klingt gut. Ich melde mich, wenn ich euch nicht finde, okay?“
„Mach das. Dann bis später Benni!“
„Bis später - ich freu mich auf euch.“
„Also Benni geht jetzt noch ein bisschen shoppen und kommt danach her“, erzählte Maxi als er aufgelegt hatte.
„Schön“, freute sich Marco. „Scheint ein netter Typ zu sein.“
„Ist er. Ist nur schade, dass er in Monaco spielt, so hat man kaum Gelegenheit sich mal zu sehen“, sagte Maxi.
„Spielt... meistens spielt er ja nicht, bei diesem riesigen Kader.“
„Stimmt auch wieder. Na mal gucken, vielleicht wechselt er ja im Sommer in die Bundesliga. Dann sieht man sich etwas häufiger.“
„Das wäre schon schön. Und für Benny wohl auch besser - Bank ist immer doof.“
„Wir können ihn ja nachher mal aushorchen“, grinste Marco. „Will einer von euch mit ins Wasser?“
„Hm, ich denke, schon“, meinte Jojo. Er wollte Maxi nicht mit ihm alleine lassen - außerdem würde ihm die Bewegung sicher guttun.
„Ich komm auch mit“, sagte Maxi sofort.
Jojo hatte nichts Anderes erwartet, aber das war ja auch okay so. Sein Bruder holte gleich den Wasserball aus der Tasche, dann gingen se zusammen ins Meer.
„Fangt schon ohne mich mit dem Ball an, ich schwimm erstmal ein bisschen“, sagte Jojo.
„Mach das, das wird dir gut tun“, meinte Maxi.
Jojo nickte und entfernte sich ein wenig von den beiden.
Er ging in die Knie und schwamm dann los, ganz ruhig parallel zur Küste.
Das Schwimmen tat verdammt gut und vertrieb seine restlichen Kopfschmerzen.
Schließlich drehte er um und schwamm zurück zu Marco und seinen Bruder.
Die beiden waren dabei sich locker den Ball zuzuwerfen und warteten dabei offensichtlich auf ihn.
Er beeilte sich zu ihnen zu kommen. „So, geht wirklich besser.“
„Du siehst auch besser aus“, lächelte Marco ihn an. „Nicht mehr ganz so blass um die Nasenspitze.“
Bei dem Lächeln kribbelte es gleich wieder in Jojos Bauch. „Sah ich so schlecht aus?“
Maxi und Marco nickten beide.
„Ging mir auch beschissen“, gab Jojo zu.
„Also keine Alkoholeskapaden mehr“, grinste Maxi und warf Jojo den Ball zu.
„Nee, erstmal nicht“, schüttelte Jojo den Kopf.
„Aber tanzen gehen wir nochmal, oder?“ fragte Marco.
„Ja, klar, das hat ja schon Spaß gemacht.“ Außerdem würde sonst Maxi mit Marco alleine tanzen gehen, und das wollte er nun echt nicht.
„Sehr schön. Schließlich habe ich gar nicht mit dir tanzen können.“
„Ich... würde auch gern mit dir tanzen“, lächelte Jojo ihn an.
„Hey, ihr beiden, wir wollten hier mit dem Ball spielen!“ unterbrach Maxi.
„Na gut“, meinte Jojo und trat einen Schritt zurück.
„Dann her mit dem Ball“, lachte Maxi und deutete auf den Wasserball, den er ihm schon zugeworfen hatte.
Jojo griff den Ball und warf ihn zu Marco - und schon war ein engagiertes Spiel im Gange.
Sie hatten wie immer viel Spaß, waren nach einer guten halben Stunde aber so ausgepowert, dass sie zurück zum Strand schwammen.
Sie hatten sich Getränke mitgebracht und Jojo trank nun eine ganze Flasche leer.
Die drei legten sich auf ihre Handtücher und machten es sich bequem.
Mit geschlossenen Augen genossen sie die Wärme, den leichten Wind und das Geräusch der Wellen.
Sie alle waren noch etwas müde von dem letzten Abend und dösten so eine ganze Weile.
Kaltes Wasser spritzte über sie, viel kaltes Wasser!
„Was?!“ Die drei rissen fast zeitgleiche ihre Augen auf, Maxi sprang sogar in die Höhe.
Vor ihnen stand ein breit lachender Benni mit einem leeren Eimerchen in der Hand.
„Boah du Arsch“, fluchte Maxi.
„Gar nicht. Ihr brauchtet eine Abkühlung, das war deutlich zu sehen.“
„Wir haben geschlafen!“ sagte Jojo und setzte sich auf.
„Ja, total überhitzt seid ihr“, war Benny überzeugt.
„Das bekommst du zurück“, drohte Maxi.
„Gerne“, grinste Benny.
„Setz dich doch erstmal“, bat Jojo. „Ich krieg sonst nen ganz steifen Hals.“
Er zog die Beine an, und Benni nahm auf seiner Liege Platz.
„Na ihr drei seht ja schon wieder einigermaßen fit aus“, meinte er.
„Ja, auch Jojo hat wieder Farbe im Gesicht“, bemerkte Maxi.
„Du bist aber eindeutig der fitteste von uns“, sagte Marco und sah Benni an. „Als wärst du gestern um 9 Uhr im Bett gewesen.“
„Ich hatte nur ein Bier“, zuckte Benny mit den Schultern.
„Kluger Mann“, lachte Maxi.
„Ich habe auch schon so meine Erfahrungen.“
„Ach ja?“ fragte Jojo neugierig.
„Ja, war letztes Jahr im Urlaub, da habe ich mich abgeschossen. Muss ich nicht wiederhaben, dafür ist mir der Urlaub zu schade.“
„Hättest du mir das nicht früher sagen können?“ brummte Jojo schief grinsend.
„Solche Erfahrungen muss man selbst machen, Jojo.“
„So Benni, jetzt erzähl aber mal“, sagte Maxi. „Hast du nen Freund? obwohl... dann wäre er wohl mit dir hier, oder?“
„Er hat vor der EM Schluss gemacht. Er meinte, er wollte doch lieber einen Freund haben, der regelmäßig zu Hause ist.
„Jemand aus Monaco oder war es eine Fernbeziehung?“ fragte Marco nach.
„Aus Monaco. Er war mein Nachbar.“
„Dann versteh ich das Argument nicht. So oft ist man doch dann auch nicht unterwegs“, sagte Maxi.
„Spiele, Trainingslager, und dann drei oder mehr Wochen bei der EM... Er hatte was Anderes erwartet.“
„Dann war er wohl ein ziemlicher Hohlkopf“, meinte Marco.
Benni zuckte mit den Schultern. „War trotzdem nicht schön.“
„Das glaube ich“, sagte Jojo.
„Aber jetzt bin ich schon eine ganze Weile weg von zu Hause, da verblasst das alles.“
„Und bist bereit für einen netten kleinen Urlaubsflirt“, grinste Maxi.
Benni zuckte mit den Schultern. „Man sollte ja nicht zu lange Trübsal blasen.“
„Gute Einstellung“, sagte Marco.
„Dafür ist Mykonos ja auch genau das richtige. Nette Leute, nette Clubs - und man kennt uns nicht.“
„Ja, das ist wirklich befreiend“, sagte Maxi. „Hier einfach mal nicht darauf achten zu müssen, wen man ansieht, mit man flirtet.“
Die anderen drei nickten zustimmend. „Tut wirklich gut“, meinte Marco.
„So und was machen wir vier jetzt schönes?“ fragte Benni. „Essen bei euch im Hotel oder fahren wir woanders hin.“
„Wir haben uns die letzten Tage Roller geliehen, das könnten wir wieder machen und uns was Nettes suchen“, schlug Maxi vor.
„Oh ja cool“, sagte Benni sofort.
„Gut, dann machen wir das einfach.“
„Jojo geht das mit deinem Kopf?“ fragte Marco.
„Ist wieder okay. Das Schwimmen eben war gut.“
„Na dann, würde ich sagen, gehen wir zurück ins Hotel und ziehen uns um.“
„Und dann treffen wir uns in einer halben Stunde am Rollerverleih?“, schlug Benni vor.
„Das machen wir so“, nickte Maxi.
„Dann bis gleich“, stand Benni auf.
Auch die anderen erhoben sich und packten schnell ihre Sachen zusammen. Dann gingen sie zurück ins Hotel.
Jojo duschte schnell und zog sich frische Kleidung an. Vielleicht hätte er gestern noch ein bisschen was Alltäglicheres einkaufen sollen? Er hätte sich jetzt schon gern ein bisschen schick gemacht für Marco.
Aber immerhin hatte Maxi auch nichts dabei. Also entschied er sich für eine kurze Hose und ein dunkles Shirt.
Noch schnell die Haare gemacht, dann konnte er los. Marco wartete schon, als er vor die Tür trat, von Maxi war noch nichts zu sehen.
„Alles wieder normal“, grinste Marco. „Wir beide warten auf Maxi.“
„Wäre ja schlimm, wenn sich das ändern würde. Wir würden ihn ja nicht wiedererkennen.“
„Ich bin ja mal gespannt wie lange er uns diesmal warten lässt.“
„Hm… duschen und alles, das kann auch mal dauern…“
„Weiß Benni, was Maxi für ne Trödeltante ist?“
Jojo grinste. „Bei der EM hat Maxi sich zwar bemüht, wenn es wichtig war, aber war trotzdem oft nicht ganz pünktlich. Also ja, er kennt das.“
„Dann ist ja gut“, sagte Marco lachend.
In diesem Moment ging die Tür hinter Marco auf, und Maxi trat auf den Flur. „Pünktlich“, betonte er.
„In der Maxi-Welt bestimmt“, schnaubte Jojo.
„Halbe Stunde, haben wir gesagt“, deutete Maxi auf seine Uhr.
„Lässt uns dann mal los, sonst gibt Benni noch ne Vermisstenmeldung auf“, sagte Marco.
Jojo grinste und folgte Marco nach unten. Tatsächlich wartete Benni schon bei dem Rollerverleih.
„Da seid ihr ja endlich“, grinste Benni.
„Unser Maxi hier musste sich noch schön machen“, meinte Marco entschuldigend.
„Ich hätte jetzt ja eher auf Jojo getippt“, meinte Benni zwinkernd.
„Ich bin wieder fit“, erklärte Jojo. „Und Maxi trödelt halt immer.“
„Das passiert, wenn man euch freie Kleiderwahl lässt“, lachte Benni. „Also, Roller leihen und dann los?“
Die Jungs betraten das Geschäft und liehen die Roller auf, und schon waren sie auf dem Weg in den nächsten Ort.
„Habt ihr euch schon überlegt, wo wir hinwollen?“ fragte Benni.
Jojo wollte die nächsten Tage noch mal zu Elias, aber das muss noch nicht heute sein, oder?“, fragte Maxi nach.
Jojo schüttelte sofort den Kopf. „Nein... ähm nicht unbedingt.“
„Dann fahren wir einfach hier nach links. Da findet sich sicher auch was.“
Benni nickte und fuhr los, während die anderen ihm folgten.
Es war eine schöne Tour über die Insel, an Feldern und Bergen vorbei, bis sie schließlich in einem weiteren Dorf mit weiß getünchten Häuser ankamen.
„Da hinten scheint ein Restaurant zu sein“, sagte Marco.
„Dann nehmen wir das doch, das sieht gut aus“, meinte Maxi und steuerte schon mal darauf zu.
Ihre Roller parkten sie direkt vor dem Restaurant. „Setzen wir uns draußen hin?“ fragte Benni.
„Ja, hier unter den Bäumen?“
Die anderen nickten und setzten sich an den Tisch, der im Schatten einiger Bäume stand.
„Hier ist es wirklich schön“, lächelte Jojo und lehnte sich zurück.
„Eigentlich ist es hier überall schön“, sagte Benni.
„Ja, das stimmt das ist es wirklich. Wir haben es hier wirklich gut.“
„Haben wir uns nach der EM auch wirklich verdient“, sagte Maxi. „Und nach der langen Saison.“
„Die war extrem lang“, stimmte Jojo zu. „Aber andererseits war es auch echt toll Ich meine - Bundesliga!“
Benni seufzte. „Ich bin so neidisch auf euch drei...“
„Monaco ist doch auch ein Erlebnis.“
„Aber nicht, wenn du nicht spielst.“
„Schon Pläne für die nächste Saison?“, fragte Marco nach.
Benni zuckte mit den Schultern und grinste leicht. „Wechseln, das ist klar. Aber ich weiß noch nicht wohin. Es gab allerdings Gespräch auch mit Vereinen aus der Bundesliga.“
„Ich fänds schön, wenn du in die Bundesliga wechseln würdest. Dann könnten wir uns auch mal treffen.“
„Ja, das könnte gut sein. Könnte auch sein, dass wir uns dann viel öfter sehen.“
„Viel öfter? Willst du damit was andeuten?“
„Niemals nicht. Vor allem, weil es ja gar nicht unbedingt an mir hängt. Monaco will mich verkaufen, aber es gibt Vereinen, denen schwebt eher eine Ausleihe vor.“
„Ich kann mir vorstellen, dass du gut nach Bremen passen würdest“, erklärte Maxi ernst. „Du passt in das Konzept von Flo Kohfeld, und du passt zu Werder.“
Benni lachte laut auf. „Lernt ihr das in Bremen auswendig? Verteilt Frank Baumann so kleine Zettel mit Anweisungen, wie man potentielle Spieler an die Weser lockt?“
„Ja, und wer was Falsches sagt, riskiert ein paar Strafrunden - oder seinen Platz im Kader. Aber wieso fragst du, hast du die Sprüche schon mal gehört?“
„Ja habe ich. Zusammen mit ein paar anderen weisen Worten. Aber... interessante Worte, wie ich zugeben muss. Und er ist hartnäckig. Frank hat schon vor der EM mit mir gesprochen und betont, wie gut ich doch zu Werder passen würde“, erzählte Benni.
Maxi lächelte. „Er ist ja auch ein weiser Mann. Du würdest echt in die Werderfamilie passen.“
„Ich hör mir alle Angebote an“, sagte Benni. „Das Problem bei Werder ist, dass sie mich auf keinen Fall kaufen können. Zu hohe Ablöse. Und ich weiß einfach nicht, ob Monaco sich auf eine Ausleihe einlässt. Aber zum Glück haben wir ja auch noch ein bisschen Zeit bis zum Ende des Transferfensters.“
„Ich hoffe, dass sich Monaco darauf einlässt. Eine Leihe ist noch immer besser als dich weiter auf der Tribüne sitzen zu lassen. Und das wäre bei diesem Mamutkader wahrscheinlich. Kennst du eigentlich alle, die bei euch in der Mannschaft sind? Wie ist das so?“
„Kennen tu ich schon alle, aber... wir trainieren nie alle zusammen. Manchmal sind wir drei Trainingsgruppen. Da trainiert die Hauptmannschaft und die anderen... fühlt sich manchmal wie ne Beschäftigungstherapie an.“
„Was Anderes ist es mit über siebzig Spielern in der Mannschaft auch nicht.“
Benni seufzte. „Der Wechsel war ein Fehler, das weiß ich jetzt...“
„Sowas weiß man immer erst hinterher.“
„Ihr dürft aber noch nichts von den Gesprächen mit Werder erzählen, ok?“ bat Benni.
„Natürlich nicht!“, versprachen alle drei. Sie wussten, wie solche Verhandlungen liefen, und dass man sich da nur die Finger verbrennen konnte.
„Also... wollen wir mal gucken, was es hier zu Essen gibt?“ schlug Marco vor.
„Ja - wink mal, damit der Kellner kommt. Oder die Kellnerin...“
„Vielleicht sollte das Jojo machen, der hat doch so durchschlagenden Erfolg bei Kellnern“, grinste Marco breit.
„Ich schätze, es ist eine Kellnerin.“
„Und da wirkt deine Magie nicht?“
„Nein, definitiv nicht... hoffe ich...“
Marco lachte und hob schließlich selbst die Hand.
In der Tat kam eine etwas ältere Kellnerin zu ihnen und überrechte ihnen die Karten.
Die vier bestellten schon einmal etwas zu trinken und vertieften sich dann in die Karten.
Es war wieder typisch griechisch, und recht schnell hatten sie sich entschieden.
„Was habt ihr die nächsten Tage noch so geplant?“ fragte Benni nachdem sie bestellt hatten.
„Wir haben noch keine Pläne. Wir wollen irgendwann noch ein Boot mieten, vielleicht auch an mehreren Tagen, und bisschen rumfahren.!
„Das klingt nach ner guten Idee.“
„Magst du mitkommen?“, bot Marco spontan an.
„Wenn ich euch nicht störe, komm ich gern mit“, sagte Benni lächelnd.
„Nein, du störst nicht!“
„Schön“, freute sich Benni.
„Im Gegenteil ist es zu vier doch viel schöner“, meinte auch Marco.
„Ah guckt mal, da kommt schon unser Essen“, sagte Jojo.
„Oh ja, das sieht ja wieder gut aus“, meinte Maxi.
Jojo nickte. Inzwischen hatte er auch wirklich Hunger.
„Dann guten Appetit“, wünschte Benni und begann gleich zu essen.
Auch die anderen machten sich über das leckere Essen her.
Maxi nickte und zückte sein Handy. „Dann mal gucken, ob er schon auf ist.“
Schnell hatte er die Nummer rausgesucht und drückte auf „anrufen“.
Es dauerte etwas, dann meldete sich Benny. „Guten Morgen Maxi!“
„Morgen Benni. Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt.“
„Nein, keine Sorge, ich komm gerade vom Frühstück. Ihr drei seid alle schon auf?“
„Ja, wir liegen schon am Strand.“
„Oh, das klingt gut. Ich wollte noch ein bisschen shoppen gehen und dann auch an den Strand kommen.“
„Willst du dann einfach zu uns kommen und wir gehen hier was essen?“ schlug Maxi vor.
„Das klingt gut. Ich melde mich, wenn ich euch nicht finde, okay?“
„Mach das. Dann bis später Benni!“
„Bis später - ich freu mich auf euch.“
„Also Benni geht jetzt noch ein bisschen shoppen und kommt danach her“, erzählte Maxi als er aufgelegt hatte.
„Schön“, freute sich Marco. „Scheint ein netter Typ zu sein.“
„Ist er. Ist nur schade, dass er in Monaco spielt, so hat man kaum Gelegenheit sich mal zu sehen“, sagte Maxi.
„Spielt... meistens spielt er ja nicht, bei diesem riesigen Kader.“
„Stimmt auch wieder. Na mal gucken, vielleicht wechselt er ja im Sommer in die Bundesliga. Dann sieht man sich etwas häufiger.“
„Das wäre schon schön. Und für Benny wohl auch besser - Bank ist immer doof.“
„Wir können ihn ja nachher mal aushorchen“, grinste Marco. „Will einer von euch mit ins Wasser?“
„Hm, ich denke, schon“, meinte Jojo. Er wollte Maxi nicht mit ihm alleine lassen - außerdem würde ihm die Bewegung sicher guttun.
„Ich komm auch mit“, sagte Maxi sofort.
Jojo hatte nichts Anderes erwartet, aber das war ja auch okay so. Sein Bruder holte gleich den Wasserball aus der Tasche, dann gingen se zusammen ins Meer.
„Fangt schon ohne mich mit dem Ball an, ich schwimm erstmal ein bisschen“, sagte Jojo.
„Mach das, das wird dir gut tun“, meinte Maxi.
Jojo nickte und entfernte sich ein wenig von den beiden.
Er ging in die Knie und schwamm dann los, ganz ruhig parallel zur Küste.
Das Schwimmen tat verdammt gut und vertrieb seine restlichen Kopfschmerzen.
Schließlich drehte er um und schwamm zurück zu Marco und seinen Bruder.
Die beiden waren dabei sich locker den Ball zuzuwerfen und warteten dabei offensichtlich auf ihn.
Er beeilte sich zu ihnen zu kommen. „So, geht wirklich besser.“
„Du siehst auch besser aus“, lächelte Marco ihn an. „Nicht mehr ganz so blass um die Nasenspitze.“
Bei dem Lächeln kribbelte es gleich wieder in Jojos Bauch. „Sah ich so schlecht aus?“
Maxi und Marco nickten beide.
„Ging mir auch beschissen“, gab Jojo zu.
„Also keine Alkoholeskapaden mehr“, grinste Maxi und warf Jojo den Ball zu.
„Nee, erstmal nicht“, schüttelte Jojo den Kopf.
„Aber tanzen gehen wir nochmal, oder?“ fragte Marco.
„Ja, klar, das hat ja schon Spaß gemacht.“ Außerdem würde sonst Maxi mit Marco alleine tanzen gehen, und das wollte er nun echt nicht.
„Sehr schön. Schließlich habe ich gar nicht mit dir tanzen können.“
„Ich... würde auch gern mit dir tanzen“, lächelte Jojo ihn an.
„Hey, ihr beiden, wir wollten hier mit dem Ball spielen!“ unterbrach Maxi.
„Na gut“, meinte Jojo und trat einen Schritt zurück.
„Dann her mit dem Ball“, lachte Maxi und deutete auf den Wasserball, den er ihm schon zugeworfen hatte.
Jojo griff den Ball und warf ihn zu Marco - und schon war ein engagiertes Spiel im Gange.
Sie hatten wie immer viel Spaß, waren nach einer guten halben Stunde aber so ausgepowert, dass sie zurück zum Strand schwammen.
Sie hatten sich Getränke mitgebracht und Jojo trank nun eine ganze Flasche leer.
Die drei legten sich auf ihre Handtücher und machten es sich bequem.
Mit geschlossenen Augen genossen sie die Wärme, den leichten Wind und das Geräusch der Wellen.
Sie alle waren noch etwas müde von dem letzten Abend und dösten so eine ganze Weile.
Kaltes Wasser spritzte über sie, viel kaltes Wasser!
„Was?!“ Die drei rissen fast zeitgleiche ihre Augen auf, Maxi sprang sogar in die Höhe.
Vor ihnen stand ein breit lachender Benni mit einem leeren Eimerchen in der Hand.
„Boah du Arsch“, fluchte Maxi.
„Gar nicht. Ihr brauchtet eine Abkühlung, das war deutlich zu sehen.“
„Wir haben geschlafen!“ sagte Jojo und setzte sich auf.
„Ja, total überhitzt seid ihr“, war Benny überzeugt.
„Das bekommst du zurück“, drohte Maxi.
„Gerne“, grinste Benny.
„Setz dich doch erstmal“, bat Jojo. „Ich krieg sonst nen ganz steifen Hals.“
Er zog die Beine an, und Benni nahm auf seiner Liege Platz.
„Na ihr drei seht ja schon wieder einigermaßen fit aus“, meinte er.
„Ja, auch Jojo hat wieder Farbe im Gesicht“, bemerkte Maxi.
„Du bist aber eindeutig der fitteste von uns“, sagte Marco und sah Benni an. „Als wärst du gestern um 9 Uhr im Bett gewesen.“
„Ich hatte nur ein Bier“, zuckte Benny mit den Schultern.
„Kluger Mann“, lachte Maxi.
„Ich habe auch schon so meine Erfahrungen.“
„Ach ja?“ fragte Jojo neugierig.
„Ja, war letztes Jahr im Urlaub, da habe ich mich abgeschossen. Muss ich nicht wiederhaben, dafür ist mir der Urlaub zu schade.“
„Hättest du mir das nicht früher sagen können?“ brummte Jojo schief grinsend.
„Solche Erfahrungen muss man selbst machen, Jojo.“
„So Benni, jetzt erzähl aber mal“, sagte Maxi. „Hast du nen Freund? obwohl... dann wäre er wohl mit dir hier, oder?“
„Er hat vor der EM Schluss gemacht. Er meinte, er wollte doch lieber einen Freund haben, der regelmäßig zu Hause ist.
„Jemand aus Monaco oder war es eine Fernbeziehung?“ fragte Marco nach.
„Aus Monaco. Er war mein Nachbar.“
„Dann versteh ich das Argument nicht. So oft ist man doch dann auch nicht unterwegs“, sagte Maxi.
„Spiele, Trainingslager, und dann drei oder mehr Wochen bei der EM... Er hatte was Anderes erwartet.“
„Dann war er wohl ein ziemlicher Hohlkopf“, meinte Marco.
Benni zuckte mit den Schultern. „War trotzdem nicht schön.“
„Das glaube ich“, sagte Jojo.
„Aber jetzt bin ich schon eine ganze Weile weg von zu Hause, da verblasst das alles.“
„Und bist bereit für einen netten kleinen Urlaubsflirt“, grinste Maxi.
Benni zuckte mit den Schultern. „Man sollte ja nicht zu lange Trübsal blasen.“
„Gute Einstellung“, sagte Marco.
„Dafür ist Mykonos ja auch genau das richtige. Nette Leute, nette Clubs - und man kennt uns nicht.“
„Ja, das ist wirklich befreiend“, sagte Maxi. „Hier einfach mal nicht darauf achten zu müssen, wen man ansieht, mit man flirtet.“
Die anderen drei nickten zustimmend. „Tut wirklich gut“, meinte Marco.
„So und was machen wir vier jetzt schönes?“ fragte Benni. „Essen bei euch im Hotel oder fahren wir woanders hin.“
„Wir haben uns die letzten Tage Roller geliehen, das könnten wir wieder machen und uns was Nettes suchen“, schlug Maxi vor.
„Oh ja cool“, sagte Benni sofort.
„Gut, dann machen wir das einfach.“
„Jojo geht das mit deinem Kopf?“ fragte Marco.
„Ist wieder okay. Das Schwimmen eben war gut.“
„Na dann, würde ich sagen, gehen wir zurück ins Hotel und ziehen uns um.“
„Und dann treffen wir uns in einer halben Stunde am Rollerverleih?“, schlug Benni vor.
„Das machen wir so“, nickte Maxi.
„Dann bis gleich“, stand Benni auf.
Auch die anderen erhoben sich und packten schnell ihre Sachen zusammen. Dann gingen sie zurück ins Hotel.
Jojo duschte schnell und zog sich frische Kleidung an. Vielleicht hätte er gestern noch ein bisschen was Alltäglicheres einkaufen sollen? Er hätte sich jetzt schon gern ein bisschen schick gemacht für Marco.
Aber immerhin hatte Maxi auch nichts dabei. Also entschied er sich für eine kurze Hose und ein dunkles Shirt.
Noch schnell die Haare gemacht, dann konnte er los. Marco wartete schon, als er vor die Tür trat, von Maxi war noch nichts zu sehen.
„Alles wieder normal“, grinste Marco. „Wir beide warten auf Maxi.“
„Wäre ja schlimm, wenn sich das ändern würde. Wir würden ihn ja nicht wiedererkennen.“
„Ich bin ja mal gespannt wie lange er uns diesmal warten lässt.“
„Hm… duschen und alles, das kann auch mal dauern…“
„Weiß Benni, was Maxi für ne Trödeltante ist?“
Jojo grinste. „Bei der EM hat Maxi sich zwar bemüht, wenn es wichtig war, aber war trotzdem oft nicht ganz pünktlich. Also ja, er kennt das.“
„Dann ist ja gut“, sagte Marco lachend.
In diesem Moment ging die Tür hinter Marco auf, und Maxi trat auf den Flur. „Pünktlich“, betonte er.
„In der Maxi-Welt bestimmt“, schnaubte Jojo.
„Halbe Stunde, haben wir gesagt“, deutete Maxi auf seine Uhr.
„Lässt uns dann mal los, sonst gibt Benni noch ne Vermisstenmeldung auf“, sagte Marco.
Jojo grinste und folgte Marco nach unten. Tatsächlich wartete Benni schon bei dem Rollerverleih.
„Da seid ihr ja endlich“, grinste Benni.
„Unser Maxi hier musste sich noch schön machen“, meinte Marco entschuldigend.
„Ich hätte jetzt ja eher auf Jojo getippt“, meinte Benni zwinkernd.
„Ich bin wieder fit“, erklärte Jojo. „Und Maxi trödelt halt immer.“
„Das passiert, wenn man euch freie Kleiderwahl lässt“, lachte Benni. „Also, Roller leihen und dann los?“
Die Jungs betraten das Geschäft und liehen die Roller auf, und schon waren sie auf dem Weg in den nächsten Ort.
„Habt ihr euch schon überlegt, wo wir hinwollen?“ fragte Benni.
Jojo wollte die nächsten Tage noch mal zu Elias, aber das muss noch nicht heute sein, oder?“, fragte Maxi nach.
Jojo schüttelte sofort den Kopf. „Nein... ähm nicht unbedingt.“
„Dann fahren wir einfach hier nach links. Da findet sich sicher auch was.“
Benni nickte und fuhr los, während die anderen ihm folgten.
Es war eine schöne Tour über die Insel, an Feldern und Bergen vorbei, bis sie schließlich in einem weiteren Dorf mit weiß getünchten Häuser ankamen.
„Da hinten scheint ein Restaurant zu sein“, sagte Marco.
„Dann nehmen wir das doch, das sieht gut aus“, meinte Maxi und steuerte schon mal darauf zu.
Ihre Roller parkten sie direkt vor dem Restaurant. „Setzen wir uns draußen hin?“ fragte Benni.
„Ja, hier unter den Bäumen?“
Die anderen nickten und setzten sich an den Tisch, der im Schatten einiger Bäume stand.
„Hier ist es wirklich schön“, lächelte Jojo und lehnte sich zurück.
„Eigentlich ist es hier überall schön“, sagte Benni.
„Ja, das stimmt das ist es wirklich. Wir haben es hier wirklich gut.“
„Haben wir uns nach der EM auch wirklich verdient“, sagte Maxi. „Und nach der langen Saison.“
„Die war extrem lang“, stimmte Jojo zu. „Aber andererseits war es auch echt toll Ich meine - Bundesliga!“
Benni seufzte. „Ich bin so neidisch auf euch drei...“
„Monaco ist doch auch ein Erlebnis.“
„Aber nicht, wenn du nicht spielst.“
„Schon Pläne für die nächste Saison?“, fragte Marco nach.
Benni zuckte mit den Schultern und grinste leicht. „Wechseln, das ist klar. Aber ich weiß noch nicht wohin. Es gab allerdings Gespräch auch mit Vereinen aus der Bundesliga.“
„Ich fänds schön, wenn du in die Bundesliga wechseln würdest. Dann könnten wir uns auch mal treffen.“
„Ja, das könnte gut sein. Könnte auch sein, dass wir uns dann viel öfter sehen.“
„Viel öfter? Willst du damit was andeuten?“
„Niemals nicht. Vor allem, weil es ja gar nicht unbedingt an mir hängt. Monaco will mich verkaufen, aber es gibt Vereinen, denen schwebt eher eine Ausleihe vor.“
„Ich kann mir vorstellen, dass du gut nach Bremen passen würdest“, erklärte Maxi ernst. „Du passt in das Konzept von Flo Kohfeld, und du passt zu Werder.“
Benni lachte laut auf. „Lernt ihr das in Bremen auswendig? Verteilt Frank Baumann so kleine Zettel mit Anweisungen, wie man potentielle Spieler an die Weser lockt?“
„Ja, und wer was Falsches sagt, riskiert ein paar Strafrunden - oder seinen Platz im Kader. Aber wieso fragst du, hast du die Sprüche schon mal gehört?“
„Ja habe ich. Zusammen mit ein paar anderen weisen Worten. Aber... interessante Worte, wie ich zugeben muss. Und er ist hartnäckig. Frank hat schon vor der EM mit mir gesprochen und betont, wie gut ich doch zu Werder passen würde“, erzählte Benni.
Maxi lächelte. „Er ist ja auch ein weiser Mann. Du würdest echt in die Werderfamilie passen.“
„Ich hör mir alle Angebote an“, sagte Benni. „Das Problem bei Werder ist, dass sie mich auf keinen Fall kaufen können. Zu hohe Ablöse. Und ich weiß einfach nicht, ob Monaco sich auf eine Ausleihe einlässt. Aber zum Glück haben wir ja auch noch ein bisschen Zeit bis zum Ende des Transferfensters.“
„Ich hoffe, dass sich Monaco darauf einlässt. Eine Leihe ist noch immer besser als dich weiter auf der Tribüne sitzen zu lassen. Und das wäre bei diesem Mamutkader wahrscheinlich. Kennst du eigentlich alle, die bei euch in der Mannschaft sind? Wie ist das so?“
„Kennen tu ich schon alle, aber... wir trainieren nie alle zusammen. Manchmal sind wir drei Trainingsgruppen. Da trainiert die Hauptmannschaft und die anderen... fühlt sich manchmal wie ne Beschäftigungstherapie an.“
„Was Anderes ist es mit über siebzig Spielern in der Mannschaft auch nicht.“
Benni seufzte. „Der Wechsel war ein Fehler, das weiß ich jetzt...“
„Sowas weiß man immer erst hinterher.“
„Ihr dürft aber noch nichts von den Gesprächen mit Werder erzählen, ok?“ bat Benni.
„Natürlich nicht!“, versprachen alle drei. Sie wussten, wie solche Verhandlungen liefen, und dass man sich da nur die Finger verbrennen konnte.
„Also... wollen wir mal gucken, was es hier zu Essen gibt?“ schlug Marco vor.
„Ja - wink mal, damit der Kellner kommt. Oder die Kellnerin...“
„Vielleicht sollte das Jojo machen, der hat doch so durchschlagenden Erfolg bei Kellnern“, grinste Marco breit.
„Ich schätze, es ist eine Kellnerin.“
„Und da wirkt deine Magie nicht?“
„Nein, definitiv nicht... hoffe ich...“
Marco lachte und hob schließlich selbst die Hand.
In der Tat kam eine etwas ältere Kellnerin zu ihnen und überrechte ihnen die Karten.
Die vier bestellten schon einmal etwas zu trinken und vertieften sich dann in die Karten.
Es war wieder typisch griechisch, und recht schnell hatten sie sich entschieden.
„Was habt ihr die nächsten Tage noch so geplant?“ fragte Benni nachdem sie bestellt hatten.
„Wir haben noch keine Pläne. Wir wollen irgendwann noch ein Boot mieten, vielleicht auch an mehreren Tagen, und bisschen rumfahren.!
„Das klingt nach ner guten Idee.“
„Magst du mitkommen?“, bot Marco spontan an.
„Wenn ich euch nicht störe, komm ich gern mit“, sagte Benni lächelnd.
„Nein, du störst nicht!“
„Schön“, freute sich Benni.
„Im Gegenteil ist es zu vier doch viel schöner“, meinte auch Marco.
„Ah guckt mal, da kommt schon unser Essen“, sagte Jojo.
„Oh ja, das sieht ja wieder gut aus“, meinte Maxi.
Jojo nickte. Inzwischen hatte er auch wirklich Hunger.
„Dann guten Appetit“, wünschte Benni und begann gleich zu essen.
Auch die anderen machten sich über das leckere Essen her.