Kim
von Nimue1979
Kurzbeschreibung
TKKG lernen Kim kennen, als Dr Freund es ablehnt Kim einen Schulplatz anzubieten. Dieser Ungerechtigkeit müssen TKKG nachgehen.⚧️
GeschichteFreundschaft / P12 / Div
Gabriele "Gaby" Glockner
Karl "der Computer" Vierstein
Peter "Tim" Carsten
Willi "Klößchen" Sauerlich
23.06.2021
16.09.2021
15
19.549
10
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Dieses Kapitel
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29.07.2021
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Tim konzentrierte sich auf seine Bewegungsabläufe. Er hatte da hohe Ansprüche an sich selbst. Er machte schon seit Jahren Kampfsport und hatte nachdem er den schwarzen Gürtel in Judo hatte mit Karate angefangen. Auch hier hatte er es inzwischen den braunen Gürte erreicht und bereitete sich intensiv auf seinen Dan vor.
Doch heute war Tim ein wenig unkonzentriert. Auf dem Weg zur Trainingshalle war ihm die Anfängergruppe entgegengekommen, die in der Stunde davor in der Judohalle trainierten, lauter kleine Mädchen.
Judo war eine super Sache und Tim war überzeugt, daß ihm das Training viel Selbstbewusstsein gegeben hatte. Auch das ein oder andere schüchterne Kind in dieser Gruppe würde bestimmt sehr bald an Selbstbewusstsein gewinnen.
Und dann dachte Tim an Kim. Em würde auch eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein gut tun. Abgesehen davon tut Sport in der Gemeinschaft gut. Allerdings hatte Tim keine Ahnung, ob em überhaupt Interesse daran hätte Judo oder Karate zu erlernen. Tim wollte gerne fragen, aber das musste gut bedacht sein. Nach diesem einschneidenden Erlebnis in dem Turnverein hatte Kim nicht mehr versucht in irgendeinem Verein etwas zu machen. Wenn er Kim fragt und em würde es ausprobieren wollen und dann käme eine Absage wäre das ein neuer Tiefschlag für em.
Tim nahm sich vor, nach dem Training mit seinem Trainer mal darüber zu reden, wie sie denn grundsätzlich hier zu dem Thema stehen würden. Und so blieb er noch am Ende in der Halle zurück und bat den Trainer um ein Gespräch.
„Was gibt es Tim? Ich habe heute deutlich gemerkt, daß du ziemlich unkonzentriert warst“, hakte der Trainer nach und setzte sich zu Tim auf die Bank.
„Gibt es noch Platz im Anfängertraining?“, erkundigte sich der Trainer.
„Kind, Jugendlich oder bereits Erwachsen?“, hakte der Trainer nach.
„Jugendlich“, antwortete Tim darauf.
„Bei den Mädchen haben wir sowohl in Karate als auch im Judo noch ein paar Plätze frei, bei den Jungs nur im Judo und auch da nur einen, wir überlegen, ob wir noch eine Gruppe einrichten. Bisher steht da aber noch nichts“, erklärte der Trainer Tim.
„Nun das Problem ist, daß Kim bigender ist“, sprach das Thema an der Stelle sehr direkt an.
„Ähm was?“, fragte der Trainer ratlos.
„Bigender- Kim ist transgender-“ fing Tim langsam an und überlegte noch, wie er das Thema erklären sollte.
Der Trainer unterbrach Tim fragend: „Du meinst transsexuell? Kim steckt mitten in einer Hormonbehandlung zur Angleichung..?“
„Nein, transsexuell gehört auch zu transgender, transgender umfasst aber noch mehr. Kim ist nichtbinär, ordnet sich männlich und weiblich zugleich zu“, korregierete Tim.
„Aah ja ich glaube ich habe es, du meinst eine Zwittrigkeit. Ich hatte in Erinnerung, daß das intersexuell heißt“, meinte der Trainer ein wenig unsicher.
„Ja fast, intersexuell gehört zu der Gruppe der nichtbinären, bei den intersexuellen aufgrund der körperlichen Merkmale bei bigender ist es die individuelle Selbstwahrnehmung, es geht um das psychosoziale Identitätsgeschlecht“, erklärte Tim den Unterschied.
Der Trainer ließ die Information kurz sacken dann hakte er nach: „Also gut und was ist Kim nun rein biologisch gesehen?“
„Kim wurde als Junge geboren“, antwortete Tim.
„Nun dann kann ich ihm wohl auch nur den Platz beim Judo in der Jungengruppe anbieten“, meinte der Trainer und wirkte wieder sicherer.
„Ist das wirklich die einzige Möglichkeit?“, blieb Tim dran.
„Was spricht dagegen?“, stellte der Trainer nun aber eine Gegenfrage, anstatt zu antworten.
„Kim fühlt sich in reinen Jungengruppen unwohl. Kim ist auch nicht wirklich wie ein Junge“, versuchte Tim so gut er konnte zu erklären.
„Verstehe, aber so einfach ist das nicht. Judo und Karate sind Kontaktsportarten. Was meinst du was los ist, wenn auch nur ein Mädchen dadurch sich gestört fühlt, daß Kim körperlich ein Junge ist?“, brachte der Trainer das Argument ein. Ein Argument das Tim leider irgendwie nachvollziehen konnte.
Tim seufzte und räumte ein: „Vermutlich stimmt das und das wäre auch für Kim zuviel, wenn es Probleme gäbe. Vor einigen Jahren gab es schon einmal Schwierigkeiten im Turnverein. Seitdem hat Kim nichts mehr gemacht in die Richtung, dabei wäre es für em sehr wichtig. Gerade jetzt wo em auch noch die Mutter verloren hat.Ich würde em gerne helfen“
„Em?“, fragte der Trainer irritiert.
„Ja em statt er oder sie“, informierte Tim ihn.
„Aha“, meinte der Trainer nur und zog nachdenklich die Stirn kraus. „Nun was ich definitiv anbieten könnte, wäre Einzeltraining und ich kann mal mit Hannah reden. Ich bin mir ziemlich sicher sie würde das Training Kim ebenfalls anbieten, falls em das lieber möchte“, bot er nach einer kurzen Denkpause an.
„Ehrlich gesagt muss ich mit em darüber auch noch reden, das war eben ein spontaner Einfall beim Training. Ich finde das wäre genau das Richtige. Em bräuchte ganz dringend mehr Selbstbewusstsein“, gab Tim zu.
„Nun, dann machen wir das so, ich rede mal mit Hannah. Immerhin ist sie hier auch Trainerin und ich werde mich mit ihr beraten. Und du redest mit Kim. Wenn Kim Judo oder Karate machen möchte, findet sich eine Lösung, aber ich kann em keinen Platz in einer Mädchengruppe anbieten. Kannst du bis morgen Mittag mit Kim reden? Hannah und ich haben morgen früh eh einiges zu besprechen“, schüttelte der Trainer schnell einen Plan aus dem Ärmel.
„Das werde ich machen“, stimmte Tim zu und ging dann zu der Umkleidekabine.
Zurück im Internat nahm sich Tim vor dem Abendessen noch die Zeit um Kim anzurufen, um mit em zu reden und machte das dann auch. Zunächst reagierte Kim sehr verhalten, doch war dann doch bereit der Sache eine Chance zu geben, wenn Hannah einverstanden wäre. Auch wenn em es nicht aussprach, der Gedanke an einen Trainer, behagte em nicht, das konnte Tim heraushören.
Hoffentlich schätzten sie Hannah richtig ein, daß sie das Training für Kim übernehmen würde, wenn eine Gruppe schon nicht möglich war.
Doch heute war Tim ein wenig unkonzentriert. Auf dem Weg zur Trainingshalle war ihm die Anfängergruppe entgegengekommen, die in der Stunde davor in der Judohalle trainierten, lauter kleine Mädchen.
Judo war eine super Sache und Tim war überzeugt, daß ihm das Training viel Selbstbewusstsein gegeben hatte. Auch das ein oder andere schüchterne Kind in dieser Gruppe würde bestimmt sehr bald an Selbstbewusstsein gewinnen.
Und dann dachte Tim an Kim. Em würde auch eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein gut tun. Abgesehen davon tut Sport in der Gemeinschaft gut. Allerdings hatte Tim keine Ahnung, ob em überhaupt Interesse daran hätte Judo oder Karate zu erlernen. Tim wollte gerne fragen, aber das musste gut bedacht sein. Nach diesem einschneidenden Erlebnis in dem Turnverein hatte Kim nicht mehr versucht in irgendeinem Verein etwas zu machen. Wenn er Kim fragt und em würde es ausprobieren wollen und dann käme eine Absage wäre das ein neuer Tiefschlag für em.
Tim nahm sich vor, nach dem Training mit seinem Trainer mal darüber zu reden, wie sie denn grundsätzlich hier zu dem Thema stehen würden. Und so blieb er noch am Ende in der Halle zurück und bat den Trainer um ein Gespräch.
„Was gibt es Tim? Ich habe heute deutlich gemerkt, daß du ziemlich unkonzentriert warst“, hakte der Trainer nach und setzte sich zu Tim auf die Bank.
„Gibt es noch Platz im Anfängertraining?“, erkundigte sich der Trainer.
„Kind, Jugendlich oder bereits Erwachsen?“, hakte der Trainer nach.
„Jugendlich“, antwortete Tim darauf.
„Bei den Mädchen haben wir sowohl in Karate als auch im Judo noch ein paar Plätze frei, bei den Jungs nur im Judo und auch da nur einen, wir überlegen, ob wir noch eine Gruppe einrichten. Bisher steht da aber noch nichts“, erklärte der Trainer Tim.
„Nun das Problem ist, daß Kim bigender ist“, sprach das Thema an der Stelle sehr direkt an.
„Ähm was?“, fragte der Trainer ratlos.
„Bigender- Kim ist transgender-“ fing Tim langsam an und überlegte noch, wie er das Thema erklären sollte.
Der Trainer unterbrach Tim fragend: „Du meinst transsexuell? Kim steckt mitten in einer Hormonbehandlung zur Angleichung..?“
„Nein, transsexuell gehört auch zu transgender, transgender umfasst aber noch mehr. Kim ist nichtbinär, ordnet sich männlich und weiblich zugleich zu“, korregierete Tim.
„Aah ja ich glaube ich habe es, du meinst eine Zwittrigkeit. Ich hatte in Erinnerung, daß das intersexuell heißt“, meinte der Trainer ein wenig unsicher.
„Ja fast, intersexuell gehört zu der Gruppe der nichtbinären, bei den intersexuellen aufgrund der körperlichen Merkmale bei bigender ist es die individuelle Selbstwahrnehmung, es geht um das psychosoziale Identitätsgeschlecht“, erklärte Tim den Unterschied.
Der Trainer ließ die Information kurz sacken dann hakte er nach: „Also gut und was ist Kim nun rein biologisch gesehen?“
„Kim wurde als Junge geboren“, antwortete Tim.
„Nun dann kann ich ihm wohl auch nur den Platz beim Judo in der Jungengruppe anbieten“, meinte der Trainer und wirkte wieder sicherer.
„Ist das wirklich die einzige Möglichkeit?“, blieb Tim dran.
„Was spricht dagegen?“, stellte der Trainer nun aber eine Gegenfrage, anstatt zu antworten.
„Kim fühlt sich in reinen Jungengruppen unwohl. Kim ist auch nicht wirklich wie ein Junge“, versuchte Tim so gut er konnte zu erklären.
„Verstehe, aber so einfach ist das nicht. Judo und Karate sind Kontaktsportarten. Was meinst du was los ist, wenn auch nur ein Mädchen dadurch sich gestört fühlt, daß Kim körperlich ein Junge ist?“, brachte der Trainer das Argument ein. Ein Argument das Tim leider irgendwie nachvollziehen konnte.
Tim seufzte und räumte ein: „Vermutlich stimmt das und das wäre auch für Kim zuviel, wenn es Probleme gäbe. Vor einigen Jahren gab es schon einmal Schwierigkeiten im Turnverein. Seitdem hat Kim nichts mehr gemacht in die Richtung, dabei wäre es für em sehr wichtig. Gerade jetzt wo em auch noch die Mutter verloren hat.Ich würde em gerne helfen“
„Em?“, fragte der Trainer irritiert.
„Ja em statt er oder sie“, informierte Tim ihn.
„Aha“, meinte der Trainer nur und zog nachdenklich die Stirn kraus. „Nun was ich definitiv anbieten könnte, wäre Einzeltraining und ich kann mal mit Hannah reden. Ich bin mir ziemlich sicher sie würde das Training Kim ebenfalls anbieten, falls em das lieber möchte“, bot er nach einer kurzen Denkpause an.
„Ehrlich gesagt muss ich mit em darüber auch noch reden, das war eben ein spontaner Einfall beim Training. Ich finde das wäre genau das Richtige. Em bräuchte ganz dringend mehr Selbstbewusstsein“, gab Tim zu.
„Nun, dann machen wir das so, ich rede mal mit Hannah. Immerhin ist sie hier auch Trainerin und ich werde mich mit ihr beraten. Und du redest mit Kim. Wenn Kim Judo oder Karate machen möchte, findet sich eine Lösung, aber ich kann em keinen Platz in einer Mädchengruppe anbieten. Kannst du bis morgen Mittag mit Kim reden? Hannah und ich haben morgen früh eh einiges zu besprechen“, schüttelte der Trainer schnell einen Plan aus dem Ärmel.
„Das werde ich machen“, stimmte Tim zu und ging dann zu der Umkleidekabine.
Zurück im Internat nahm sich Tim vor dem Abendessen noch die Zeit um Kim anzurufen, um mit em zu reden und machte das dann auch. Zunächst reagierte Kim sehr verhalten, doch war dann doch bereit der Sache eine Chance zu geben, wenn Hannah einverstanden wäre. Auch wenn em es nicht aussprach, der Gedanke an einen Trainer, behagte em nicht, das konnte Tim heraushören.
Hoffentlich schätzten sie Hannah richtig ein, daß sie das Training für Kim übernehmen würde, wenn eine Gruppe schon nicht möglich war.